DE19514698C1 - Verfahren zum Durchführen einer Distanzmessung - Google Patents
Verfahren zum Durchführen einer DistanzmessungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Durchführen einer Distanzmessung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Wird ein Verfahren zum Durchführen einer Distanzmessung an
einer mehrphasigen elektrischen Energieübertragungsleitung auf
digitalem Wege unter Einsatz eines Rechners durchgeführt, dann
ergeben sich Meßfehler, die algorithmenspezifisch sind. Darüber
hinaus ergeben sich weitere Meßfehler aufgrund der Annahme, daß
die gemessene und durch die folgende Gleichung (1)
beschreibbare Schleifenreaktanz X als Imaginärteil des Quoti
enten aus der Schleifenspannung U Schl und dem Schleifenstrom
I Schl der Fehlerentfernung direkt proportional ist. Diese An
nahme gilt nämlich nur dann, wenn die Energieübertragungslei
tung am anderen Ende offen ist. Durch die in der Regel gegebene
Belastung der Leitung zum Zeitpunkt des Fehlereintritts und die
Speisung des Fehlerstromes vom anderen Ende der Energie
übertragungsleitung her entstehen zusätzliche Meßfehler, die
besonders in Hochspannungsnetzen die Größenordnung von 50% und
mehr erreichen können. Fig. 1 veranschaulicht diese Meßfehler
im Prinzip anhand eines Ersatzschaltbildes für eine einfache
von zwei Seiten aus gespeiste Energieübertragungsleitung.
Wie der Fig. 1 im einzelnen zu entnehmen ist, wird im ange
nommenen Fall eine elektrische Energieübertragungsleitung mit
zwei Leitern L₁ und L₂ von zwei Speisestellen Ua und Ub ge
speist. Es fließt ein Laststrom I L. Die einzelnen Impedanzen
des dargestellten Systems sind durch eine Ersatzimpedanz Z 1A
für den Bereich von der Speisestelle Ua bis zu einem speise
stellennahen Meßort A für eine Distanzmessung, eine weitere
Ersatzimpedanz mZ 1L für den Teil der Energieübertragungsleitung
vom Meßort A bis zu einem angenommenen Fehlerort F, eine
weitere Ersatzimpedanz (1-m)Z 1L für den Rest der Energieüber
tragungsleitung und eine zusätzliche Ersatzimpedanz Z 1B der
anderen Speisestelle Ub veranschaulicht; die Ersatzimpedanz der
Fehlerstelle F selbst ist mit 3·Rf bezeichnet und der Strom
über die Fehlerstelle mit I F.
Die am Meßort A bei einem Kurzschluß an der Fehlerstelle F ge
messene Spannung U RA setzt sich aus mehreren Teilspannungen
zusammen. So erzeugt der von der Speisestelle Ua im Kurz
schlußfall abgegebene Fehlerstrom I FA einen Spannungsabfall
über der auszumessenden Leiterschleife. Weiterhin erzeugt der
Laststrom I L einen Spannungsabfall an der Ersatzimpedanz mZ 1L
für den Leitungsabschnitt zwischen dem Meßort A und der Feh
lerstelle F. Eine weitere zu berücksichtigende Teilspannung
entsteht durch den vom anderen Ende der Leitung von der Speise
stelle Ub gespeisten Fehlerstrom I FB über dem Fehlerwiderstand
3Rf. Die beiden letztgenannten Teilspannungsabfälle verursachen
die genannten Meßfehler. Um diese Meßfehler exakt korrigieren
zu können, müssen diese vorher genau quantifiziert werden.
Es bedarf zur genauen Distanzmessung mit einer Distanzschutz
anordnung also einer Laststromkompensation, die bisher nur bei
Fehlerortern üblich ist. In dem Buch von H. Opperskalski
"Verhalten impedanzbestimmender Distanzschutzalgorithmen",
Fortschritt-Berichte VDI Reihe 6 Energieerzeugung Nr. 256, Sei
ten 45 bis 47 ist ein Verfahren beschrieben, das zur Berechnung
des Fehlerortes ein Iterationsverfahren benutzt. Derartige
Verfahren haben kein definiertes Laufzeitverhalten, da die zur
Durchführung des Verfahrens benötigte Rechenzeit von der nicht
vorhersagbaren Anzahl der benötigten Iterationszyklen abhängt.
Damit eignet sich ein solches Verfahren prinzipiell nicht für
eine Echtzeitanwendung, wie sie bei einer Distanzmessung im
Rahmen einer Distanzschutzanordnung erforderlich ist, um bei
einem Kurzschluß den fehlerbehafteten Leitungsabschnitt in
kürzester Zeit abschalten zu können.
Ein weiteres Iterationsverfahren zum Bestimmen eines Fehler
ortes ist in der britischen Offenlegungsschrift GB 2 036 478 A
beschrieben. Bei diesem Verfahren werden unter anderem ein
Strom und eine Spannung an der Fehlerstelle errechnet, und es
wird anschließend die Phasenlage der beiden Größen zueinander
festgestellt; ergibt sich eine Phasenabweichung, wird eine an
dere Spannung an der Fehlerstelle errechnet und erneut die
Phasenlage zum errechneten Strom bestimmt. Ist schließlich
Phasenübereinstimmung erreicht, wird aus den dabei berücksich
tigten Größen auf den Fehlerort geschlossen.
Ferner ist in der europäischen Offenlegungsschrift
EP 0 106 790 A1 ein Verfahren zum Lokalisieren einer Fehler
stelle auf einer Freileitung beschrieben, bei dem in einem er
sten Verfahrens schritt die Berechnung von komplexen Strom- und
Spannungszeigern vorgenommen wird. In einem zweiten Verfahrens
schritt wird unter Verwendung der als bekannt vorausgesetzten
komplexen Impedanzen der Leitung selbst und der Einspeiseimpe
danzen von beiden Leitungsenden sowie der Fehlerart eine
quadratische Gleichung gelöst. Aufgrund der als bekannt vor
ausgesetzten komplexen Einspeiseimpedanzen eignet sich dieses
Verfahren ausschließlich für den Einsatz in Fehlerortern, da
die Einspeiseimpedanzen in einem typischen Netz von Schaltzu
stand des Netzes abhängig sind und somit eine Datenübertragung
für die Bereitstellung dieser Informationen im Schutzgerät
benötigt wird. Eine Distanzschutzanordnung muß jedoch un
abhängig von solchen Datenverbindungen funktionsfähig sein.
Weiterhin ist der arithmetische Aufwand zur Berechnung des
Fehlerortes mit diesem bekannten Verfahren zwar niedriger als
mit dem oben behandelten Iterationsverfahren, aber immer noch
sehr hoch.
Es ist auch ein Verfahren zum Prüfen von Anordnungen bekannt
(europäische Patentschrift EP 0 284 546 B1), das sich zum ge
nauen Bestimmen des Fehlerortes auf einer elektrischen Ener
gieübertragungsleitung einsetzen läßt. Bei diesem bekannten
Verfahren werden Strom und Spannung der Energieübertragungs
leitung bzw. daraus abgeleitete Größen in einer Filtereinheit
mit nichtrekursiven digitalen Filtern (FIR-Filtern) verarbei
tet; in einer nachgeordneten Recheneinheit werden daraus nach
Fehlerkorrektur den Fehlerort angebende Größen errechnet. Um
mit diesem Verfahren genau und in Echtzeit im Rahmen einer Di
stanzschutzanordnung arbeiten zu können, muß ein relativ
leistungsfähiger und damit relativ kostenintensiver Rechner
eingesetzt werden.
Die Erfindung geht von dem oben zuletzt behandelten Verfahren
aus, bezieht sich also auf ein Verfahren zum Durchführen einer
Distanzmessung an einer mehrphasigen elektrischen Energieüber
tragungsleitung, bei dem die Spannung an einem fehlerbehafteten
Phasenleiter erfaßt, digitalisiert und in einem linearphasigen,
nichtrekursiven Digitalfilter (FIR-Filter) eines ersten Typs
(mit Gewichtsfaktoren gi) einer Filtereinheit bewertet wird,
der Strom in dem fehlerbehafteten Phasenleiter erfaßt,
digitalisiert und einerseits in einem weiteren FIR-Filter des
ersten Typs und andererseits in einem FIR-Filter eines zweiten
Typs (mit Gewichtsfaktoren fi) der Filtereinheit bewertet wird,
wobei die Gewichtsfaktoren frei vorgegeben werden und eine
Fehlerkorrektur mittels eines Korrekturfaktors durchgeführt
wird, der als Quotient aus den Amplitudengängen der FIR-Filter
ersten und zweiten Typs gebildet wird, und aus den Ausgangsgrößen
der Filtereinheit in einer Recheneinheit die jeweilige Distanz
der Fehlerstelle von einem Meßort angebende Impedanzmeßgrößen
ermittelt werden, und stellt sich die Aufgabe, dieses bekannte
Verfahren so fortzuentwickeln, daß es zur Distanzmessung
besonders gut geeignet ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß zur Distanz
messung bei einpoligen Erdkurzschlüssen ein der Summe der
Ströme in den Phasenleitern der Energieübertragungsleitung
entsprechender Summenstrom erfaßt, digitalisiert und einerseits
in einem zusätzlichen FIR-Filter des ersten Typs und an
dererseits in einem zusätzlichen Filter des zweiten Typs der
Filtereinheit unter Bildung jeweils einer Ausgangsgröße bewer
tet; in der Recheneinheit wird aus der Ausgangsgröße des weite
ren FIR-Filters des ersten Typs eine erste Hilfsgröße durch
Multiplikation mit dem kilometrischen ohmschen Widerstand des
Mitsystems der Energieübertragungsleitung gebildet, und in der
Recheneinheit wird ferner aus der Ausgangsgröße des einen FIR-
Filters des zweiten Typs durch Multiplikation mit der
kilometrischen Induktivität des Mitsystems der Energieüber
tragungsleitung eine zweite Hilfsgröße gebildet; in der
Recheneinheit wird außerdem aus der Ausgangsgröße des zusätz
lichen FIR-Filters des ersten Typs durch Multiplikation mit der
Differenz aus kilometrischem ohmschen Widerstand des Null
systems und des Mitsystems der Energieübertragungsleitung eine
dritte Hilfsgröße gewonnen und darüber hinaus aus der Ausgangs
größe des zusätzlichen FIR-Filters des zweiten Typs durch
Multiplikation mit der Differenz aus kilometrischer Indukti
vität des Nullsystems und des Mitsystems der Energieübertra
gungsleitung eine vierte Hilfsgröße gebildet; in der Rechen
einheit wird aus den Ausgangsgrößen der FIR-Filter und den
Hilfsgrößen ein Längenfaktor und ein dem Widerstand an der
Fehlerstelle proportionaler Widerstandswert errechnet und durch
Multiplikation des Längenfaktors mit der kilometrischen
Resistanz des Mitsystems und Addition des Widerstandswertes
sowie durch Multiplikation der kilometrischen Reaktanz des
Mitsystems mit dem Längenfaktor die die Distanz der Fehler
stelle kennzeichnende Impedanz gebildet.
Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens be
steht darin, daß es mit lediglich zwei zusätzlichen FIR-Filtern
in der Filtereinheit und einem im Vergleich zu dem bekannten
Verfahren in bezug auf eine Fehlerortsbestimmung nur
unwesentlich erhöhten Rechenaufwand in der Recheneinheit eine
genaue Distanzmessung in Echtzeit bei einpoligen Erdkurz
schlüssen durch Laststromkompensation erlaubt. Dies erfolgt
unter ausschließlicher Verwendung der am Meßort verfügbaren
Meßgrößen sowie in Kenntnis und mit Brücksichtigung der kilome
trischen Resistanz und Reaktanz von Mitsystem und Gegensystem
der zu schützenden Energieübertragungsleitung. Dieses Verfahren
zeichnet sich also durch eine genau definierte Laufzeit und
einen besonders niedrigen arithmetischen Aufwand aus und ist
somit für Echtzeitanwendungen besondert geeignet.
Um die Genauigkeit der Distanzmessung bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren auch im Falle einer zu der zu überwachenden Ener
gieübertragungsleitung parallelen weiteren Energieübertra
gungsleitung sicherzustellen, wird bei einer vorteilhaften
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Vorhanden
sein einer parallelen mehrphasigen elektrischen Energieüber
tragungsleitung ein der Summe der Strömen in den Phasenleitern
dieser Energieübertragungsleitung entsprechender Nullstrom er
faßt und digitalisiert und der Realteil des aufsummierten
Stromes am Eingang des zusätzlichen FIR-Filters des ersten Typs
dem digitalisierten Summenstrom und der Imaginärteil des auf
summierten Stromes am Eingang des zusätzlichen FIR-Filters des
zweiten Typs dem digitalisierten Summenstrom hinzu addiert.
Eine Distanzmessung muß in einem Distanzschutzgerät nicht nur
schnell erfolgen, sondern sie muß auch genau und zuverlässig
sein, damit das Gerät nicht aufgrund einer ungenauen Messung
eine Auslösung und damit ein Abschalten der zu überwachenden
Energieübertragungsleitung vornimmt. Deshalb wird bei Distanz
schutzgeräten mit sogenannter Meßwiederholung gearbeitet; dazu
wird allerdings zusätzlich Zeit benötigt und zwar auch dann,
wenn - wie sich dann später zeigt - die Distanzmessung an sich
genau war. Diesbezüglich ist eine Weiterbildung des erfindungs
gemäßen Verfahrens vorteilhaft, bei der zeitlich parallel eine
weitere Distanzmessung vorgenommen wird, indem die Spannung an
dem fehlerbehafteten Phasenleiter in einem ergänzenden FIR-
Filter eines dritten Typs (mit Gewichtsfaktoren hi) in der
Filtereinheit unter Bildung einer Ausgangsgröße bewertet wird,
der Strom in dem fehlerbehaftetem Phasenleiter in einem weite
ren ergänzenden FIR-Filter des dritten Typs unter Bildung einer
Ausgangshilfsgröße bewertet wird, der Summenstrom in einem zu
sätzlichen ergänzenden FIR-Filter des dritten Typs unter Bil
dung einer zusätzlichen Ausgangshilfsgröße bewertet wird, in der
Recheneinheit aus der Ausgangshilfsgröße des weiteren er
gänzenden FIR-Filters des dritten Typs eine erste Zusatzhilfs
größe durch Multiplikation mit dem kilometrischen Widerstand
des Mitsystems der Energieübertragungsleitung gebildet wird, in
der Recheneinheit ferner aus der Ausgangsgröße des weiteren
FIR-Filters des ersten Typs durch Multiplikation mit der kilo
metrischen Induktivität des Mitsystems der Energieübertra
gungsleitung eine zweite Zusatzgröße gebildet wird, in der Re
cheneinheit außerdem aus der Ausgangshilfsgröße des zusätzli
chen ergänzenden FIR-Filters des ersten Typs durch Multiplika
tion mit der Differenz aus kilometrischem ohmschen Widerstand
des Nullsystems und des Mitsystems der Energieübertragungslei
tung eine dritte Zusatzgröße gewonnen wird, in der Rechenein
heit darüber hinaus aus der Ausgangsgröße des zusätzlichen
ergänzenden FIR-Filters des dritten Typs durch Multiplikation
mit der Differenz aus kilometrischer Induktivität des Nullsy
stems und des Mitsystems der Energieübertragungsleitung eine
vierte Zusatzgröße gebildet wird, in der Recheneinheit aus den
Ausgangsgrößen der FIR-Filter und den Zusatzgrößen ein Längen
faktor und ein dem Widerstand an der Fehlerstelle proportiona
ler Widerstandswert errechnet wird, in der Recheneinheit durch
Multiplikation des Längenfaktors mit der kilometrischen Reak
tanz des Mitsystems mit dem Längenfaktor eine die Distanz der
Fehlerstelle kennzeichnende Vergleichs-Impedanz gebildet wird,
und die Distanzmessung als hinreichend genau betrachtet wird,
wenn sich die Differenz zwischen der Meßimpedanz und der Ver
gleichs-Impedanz innerhalb einer vorgegebenen Größe hält.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist in
Fig. 2 ein Komponentennetzwerk einer zu überwachenden elek
trischen Energieübertragungsleitung bei einem einpo
ligen Erdkurzschluß, in
Fig. 3 in Form eines Blockschaltbildes ein Ausführungsbei
spiel einer Anordnung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens, in
Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens und in
Fig. 5 ein zusätzliches Ausführungsbeispiel dargestellt.
Für einen einpoligen Erdkurzschluß auf einer dreiphasigen Ener
gieübertragungsleitung gilt das in Fig. 2 dargestellte Ersatz
schaltbild, in dem mit I das Mitsystem, mit II das Gegensystem
und III das Nullsystem bezeichnet ist. Die Fig. 2 gibt also die
Verhältnisse auf der mehrphasigen Energieübertragungsleitung in
symmetrischen Komponenten in einer Darstellung wieder, die z. B.
dem Buch von R. Roeper "Kurzschlußströme in Drehstromnetzen",
1984, Seiten 48 bis 51 entnehmbar ist.
Von den beiden Speisestellen Ua und Ub wird nur durch das Mit
system ein Laststrom I 1FA erzeugt; außerdem entsteht ein Fehler
strom I F. Die Aufteilung des Fehlerstromes I F auf die einzelnen
Teile I bis III des Komponentennetzwerkes berechnet sich wie
folgt anhand der nachstehenden Stromaufteilungsfaktoren c₀ und
c₁:
Dabei ist mit I 0FA ein Teil des Fehlerstroms I F und mit I 0FB,
der weitere Anteil dieses Fehlerstromes bezeichnet; die Ersat
zimpedanzen in den drei Teilen I bis III des Komponenten
netzwerkes sind entsprechend Fig. 1 definiert. Der Strom I 0FA
entspricht der Summe der Ströme in den einzelnen Phasenleitern
der zu überwachenden Energieübertragungsleitung.
Stellt man die Maschengleichung für die in Fig. 2 eingetragene
Masche auf, so erhält man nach der Rücktransformation in natür
liche Komponenten:
In dieser Formel sind die Einflüsse durch den Laststrom IFA und
die Einspeisung von der Speisestelle Ub bereits berücksichtigt.
Diese Gleichung enthält jedoch noch die am Punkt A nicht
meßbare Größe If. Durch Einsetzen des Stromaufteilungsfaktors c₀
für das Nullsystem erhält man:
Unter der Annahme, daß sich die Phasenwinkel der beiden Ströme
I 0FA und I 0FB nicht voneinander unterscheiden, kann man den Feh
lerwiderstand Rf und den Stromteilungsfaktor c₀ zu einem fikti
ven Fehlerwiderstand Rcf zusammenfassen:
Diese Gleichung ist linear und enthält neben den Leitungskon
stanten und den am Einbauort meßbaren Signalen nur noch die
beiden Unbekannten in und Rcf. Nach der Transformation der obigen
Gleichung in den Zeitbereich erhält man:
Es sind also die Parameter m und Rcf zu ermitteln, was mit dem
aus der oben bereits erwähnten europäischen Patent
schrift 0 284 546 B1 bekannten Verfahren erfolgt. Dazu werden
die Größen uRA, ioFA und iFA nach Normierung in einer Filter
einheit 1 gemäß Fig. 3 bewertet. Eine solche Bewertung erfolgt
durch Faltungsoperationen (symbolisch mit * im Blockschaltbild
dargestellt). Die normierte Spannung uRA wird dazu über einen
Analog-Digital-Umsetzer 2, der die Spannung uRA nach Abtastung
mit einer entsprechend gewählten Abtastzeit Ta in eine Zahlen
folge uk umsetzt, einem linearphasigen, nichtrekursiven Digi
talfilter, also einem FIR-Filter 3 zugeführt. Dieses FIR-Filter
3 gehört zu einem ersten Filtertyp und weist eine symmetrische
Gewichtsfaktorenverteilung gi = gn-i auf; n bezeichnet dabei
den Zählergrad. An dem Ausgang des FIR-Filters 3 entsteht eine
Folge yk, deren Abbildungsvorschrift lautet:
Weiterhin wird nach entsprechender Abtastung in einem weiteren
Analog-Digital-Umsetzer 4 die normierte Größe iFA umgesetzt und
die entstandenen Werte xK einem weiteren FIR-Filter 5 zuge
führt, das ebenfalls zum ersten Filtertyp gehört und dessen Ge
wichtsfaktorenverteilung identisch ist mit der des FIR-Filters
3; am Ausgang des weiteren Filters 5 wird eine Folge wk er
zeugt, die beschrieben ist mit:
Außerdem werden die Werte xk einem weiteren FIR-Filter 6 zuge
führt, das einem zweiten Typ angehört, dessen Gewichtsfakto
renverteilung lautet:
fi = - fn-i (10).
Am Ausgang dieses FIR-Filters 6 entsteht eine Folge vk, deren
Abbildungsvorschrift lautet (mit "x" wieder für Stromabtastwer
te):
Der Summenstrom iOFA wird nach Normierung einem zusätzlichen
Analog-Digital-Wandler 7 zugeführt, der am Ausgang eine Zah
lenfolge iok abgibt. Diese Zahlenfolge wird in einem zusätzli
chen FIR-Filter 8 des ersten Typs gefaltet, wodurch am Ausgang
dieses Filters eine Ausgangsgröße mk gebildet wird. Außerdem
wird in einem zusätzlichen FIR-Filter 9 des zweiten Typs eine
zusätzliche Ausgangsgröße nk erzeugt.
Grundsätzlich gilt dabei, daß die verwendeten FIR-Filter der
Beziehung genügen
F(p) = p · G(p) (12).
Äquivalent zum Vorgehen bei dem Meßverfahren nach der europäi
schen Patentschrift 0 284 546 wird die obige Gleichung (6) für
zwei verschiedene Zeitpunkte T₁ und T₂ aufgestellt und nach den
beiden unbekannten Größen m und Rcf aufgelöst. Man erhält
folgende Bestimmungsvorschrift für m und Rcf:
mit
Dabei bezeichnet R₁ · G * I FA1,2 eine erste Hilfsgröße H1,
L₁·F* I FA1,2 eine zweite Hilfsgröße H2,
(R₀-R₁) · G* I 0FA1,2 eine dritte Hilfsgröße H3 und
(L₀ - L₁) · F* I 0FA1,2 eine vierte Hilfsgröße H4.
L₁·F* I FA1,2 eine zweite Hilfsgröße H2,
(R₀-R₁) · G* I 0FA1,2 eine dritte Hilfsgröße H3 und
(L₀ - L₁) · F* I 0FA1,2 eine vierte Hilfsgröße H4.
Die Indexzahlen "1" und "2" kennzeichnen die zu verschiedenen
Abtastzeitpunkten abgetasteten Werte von IFA und I0FA. Die für
die Polygoneinordnung notwendigen Größen R und X erhält man aus
diesen Berechnungsergebnissen. Dabei wird auf die Rekonstruk
tion des tatsächlichen Fehlerwiderstandes aus dem berechneten
virtuellen Fehlerwiderstand Rcf verzichtet. Der tatsächliche
Fehlerwiderstand R berechnet sich nach folgender Formel:
Rf = c₀ · Rcf.
Aus dem Verhältnis des für den Spannungsabfall über Rf maßge
benden Stromes I f zum meßbaren Fehlerstromanteil I0FA und dessen
Winkel kann mittels der Stromteilerregel folgende Beziehung
abgeleitet werden:
Der Winkel β hat in Energiesystemen normalerweise einen sehr
kleinen Wert. Verschiedentlich wird ein Bereich von 0 . . . 6° ange
geben. Deshalb kann davon ausgegangen werden, daß die Korrektur
der direkten Messung relativ geringen Einfluß auf die ermit
telte Reaktanz X haben wird. Da eine Einstellung einer Lichtbo
genreserve relativ problemlos möglich ist, wird auch auf eine
Korrektur des virtuellen Fehlerwiderstandes Rcf verzichtet. Mit
diesen Voraussetzungen werden die zur Polygoneinordnung ver
wendeten Größen nach folgender Vorschrift berechnet:
Dabei ist mit X′₁ die kilometrische Reaktanz und mit R′₁ die ki
lometrische Resistanz der zu überwachenden Energieübertra
gungsleitung bezeichnet.
Diese Art der Berechnung der zur Polygoneinordnung verwendeten
Größen hat den Vorteil, daß keine Parameter zur Beschreibung
der Vorimpedanzen der zu schützenden Leitung notwendig sind.
Um eine induktive Einkopplung durch den Nullstrom einer zu der
überwachenden Energieübertragungsleitung parallelen Nachbar
leitung zu berücksichtigen, dient ein Verfahren, das sich durch
das in Fig. 4 dargestellte Blockschaltbild veranschaulichen
läßt. Bei diesem Verfahren wird ein Nullstrom i0MA eines nicht
gezeigten Nachbarsystems (Summe der Ströme in den Phasenleitern
des Nachbarsystems) nach Normierung einem ergänzenden Analog-
Digital-Wandler 12 zugeführt, dem ein Rechenwerk 13 nachgeord
net ist. Dieses Rechenwerk erzeugt an seinem einen Ausgang A1
eine Zusatzgröße ZG1, die dem Realteil Re{K 0M} · I OAM entspricht;
am Ausgang A2 wird eine weitere Zusatzgröße ZG2 gebildet, die
dem Imaginärteil Im{K 0M} · I OAM entspricht. In nachgeordneten Sum
mierern 14 und 15 werden die Summen dieser Anteile mit der
Größe xk gebildet.
Dabei wird induktive Einkopplung durch den Nullstrom des Nach
barsystemes mittels des komplexen Korrekturfaktors k 0M berück
sichtigt. Der Real- und Imaginärteil des komplexen Faktors k 0M
repräsentiert jeweils einen Parameter des Schutzgerätes. Diese
Parameter spiegeln das Verhältnis der Zwischensystemkopplung
der beiden Teilsysteme der Doppelleitung zur Leitungsimpedanz
der zu schützenden Leitung wider.
In der Recheneinheit 10 wird der Einfluß einer Nachbarleitung
dadurch berücksichtigt, daß in den oben angegebenen Gleichungen
(15) und (16) die Ausdrücke F * I 0A1 und G * I 0A1 durch die nach
stehenden Ausdrücke ersetzt werden.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 sind mit dem Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 3 übereinstimmende Bausteine mit den
gleichen Bezugszeichen versehen worden. Im Unterschied zu dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist hier eine Filtereinrich
tung 16 anders aufgebaut, indem sie ergänzend zu den FIR-Fil
tern 3, 5, 6, 8 und 9 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3
ein ergänzendes FIR-Filter 17 eines dritten Typs mit Gewichts
faktoren hi aufweist, in dem durch eine Faltungsoperation die
Spannung uRA bewertet wird; am Ausgang des ergänzenden FIR-Fil
ters 17 ergibt sich dann eine Ausgangshilfsgröße ok. Ferner ist
in der Filtereinheit 16 ein weiteres ergänzendes FIR-Filter 18
des dritten Typs angeordnet, in dem der Strom in dem fehlerbe
hafteten Phasenleiter der zu überwachenden Energieübertragungs
leitung bewertet wird; ausgangsseitig tritt an diesem FIR-Fil
ter 18 eine weitere Ausgangshilfsgröße pk auf. Schließlich ist
die Filtereinheit 16 noch mit einem zusätzlichen ergänzenden
FIR-Filter 19 des dritten Typs ausgerüstet, indem der Summen
strom ioFA bewertet wird. Am Ausgang dieses zusätzlichen ergän
zenden FIR-Filters 19 ergibt sich eine zusätzliche Ausgangs
hilfsgröße rk.
Bezüglich der Ausgestaltung der ergänzenden FIR-Filter 17, 18
und 19 des dritten Typs ist darauf hinzuweisen, daß die FIR-
Filter G(jΩ), F(jΩ) und H(jΩ) der folgenden Beziehung (20) ge
nügen müssen
G(jω)= j sin Ω · H(jω)
F(jω)= j sin Ω · G(jω) mit Ω =TA · ωNetz (20).
F(jω)= j sin Ω · G(jω) mit Ω =TA · ωNetz (20).
Darin gibt ωNetz die Netzfrequenz der zu überwachenden Energie
übertragungsleitung und TA die Abtastzeit wieder. Für kleine
Werte von Ω gilt näherungsweise, daß sinΩ = Ω ist. Dies wie
derum bedeutet, daß die verwendeten FIR-Filter der unterschied
lichen Typen untereinander über den d/dt-Operator bzw. im
Frequenzbereich über den p-Operator verknüpft sind. Die einzel
nen FIR-Filter lassen sich daher durch Faltung eines Grundfil
ters mit einem Basisfilter erzeugen. Dabei wird der Faltungs
satz der Fourier-Transformation ausgenutzt. Als Basisfilter
wird zweckmäßigerweise ein Transversalfilter mit einer Übertra
gungsfunktion gemäß der nachfolgenden Gleichung (21) verwendet:
z-1 - z ⇔ j sin Ω (21).
Führt man mit einer Filtereinheit 16 gemäß der Fig. 5 analog
zu dem Vorgehen gemäß den Gleichungen (13) bis (16) eine Unter
suchung mit den FIR-Filtern des dritten Typs durch, dann läßt
sich analog zu der Gleichung (13) ein Vergleichslängenfaktor mv
gemäß der nachstehenden Gleichung (22) ermitteln:
in der mit R′₁·H*IFA1 eine erste Zusatzgröße H5,
mit
L′₁·G*IFA1 eine weitere Zusatzgröße H6, mit
(R′₀-R′₁)·H*I0FA2 eine dritte Zusatzgröße H7 und mit
(L′₀-L′₁)·G* I0FA1 eine vierte Zusatzgröße H8 bezeichnet ist.
L′₁·G*IFA1 eine weitere Zusatzgröße H6, mit
(R′₀-R′₁)·H*I0FA2 eine dritte Zusatzgröße H7 und mit
(L′₀-L′₁)·G* I0FA1 eine vierte Zusatzgröße H8 bezeichnet ist.
Die Indexzahlen "1" und "2" kennzeichnen auch hier wieder die
zu verschiedenen Abtastzeitpunkten abgetasteten Werte von IFA
und IOFA.
Ganz entsprechend wie es oben bereits erläutert worden ist, er
gibt sich dann ein Vergleichs-Fehlerwiderstand RV, der sich
durch folgende Gleichung (23)
Entsprechend läßt sich eine Vergleichs-Reaktanz XV gemäß der
nachstehenden Gleichung (24) ermitteln:
XV = mVX′₁ (24).
Damit ist eine Vergleichs-Impedanz gewonnen. Da die Gewinnung
dieser Vergleichsimpedanz zeitlich parallel zur Gewinnung der
Meßimpedanz erfolgt, erhält man bei Anwendung des erfindungsge
mäßen Verfahrens nach einem Meßzyklus für die Distanzmessung
eine Aussage in Form der Meßimpedanz und eine weitere Aussage
in Form der Vergleichsimpedanz. Sind beide Impedanzen gleich
groß, dann ist dies eine deutliche Aussage dafür, daß die Di
stanzmessung genau durchgeführt worden ist, so daß ein nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren arbeitendes Distanzschutzgerät auf
der Basis dieser Distanzmessung sofort entscheiden kann, ob
eine Auslösung vorzunehmen ist. Im allgemeinen ist es zweckmä
ßig, eine gewisse Abweichung der beiden gemessenen Impedanz
werte zuzulassen; beispielsweise wird es als vertretbar angese
hen, bei Abweichung von < als 10% noch von einer hinreichend
genauen Distanzmessung auszugehen. Es wird dann ein Vergleich
gemäß der nachstehenden Gleichung (25) vorgenommen:
|X-XV| < 0.1 |Z| (25).
Zeigt der Vergleich, daß die Differenz zwischen der Meßimpedanz
und der Vergleichs-Impedanz verhältnismäßig groß ist, dann wird
die Messung von Meßimpedanz und Vergleichs-Impedanz in einem
nächsten Meßzyklus wiederholt; ist die Bedingung gemäß Glei
chung (25) erfüllt, dann wird ein endgültiger Schutzentscheid
gebildet.
Claims (4)
1. Verfahren zum Durchführen einer Distanzmessung an
einer mehrphasigen elektrischen Energieübertragungsleitung,
bei dem
- - die Spannung (U RA) an einem fehlerbehafteten Phasenleiter erfaßt, digitalisiert und in einem linearphasigen, nicht rekursiven Digitalfilter (FIR-Filter) (3) eines ersten Typs (mit Gewichtsfaktoren gi) einer Filtereinheit (1) be wertet wird,
- - der Strom (iFA) in dem fehlerbehafteten Phasenleiter erfaßt, digitalisiert und einerseits in einem weiteren FIR-Filter (5) des ersten Typs und andererseits in einem FIR-Filter (6) eines zweiten Typs (mit Gewichtsfaktoren (fi) der Fil tereinheit (1) bewertet wird,
- - wobei die Gewichtsfaktoren (gi, fi) frei vorgegeben werden und
- - eine Fehlerkorrektur mittels eines Korrekturfaktors (kc) durchgeführt wird, der als Quotient aus den Ampli tudengängen der FIR-Filter ersten und zweiten Typs ge bildet wird, und
- - aus den Ausgangsgrößen der Filtereinheit (1) in einer Rechen einheit (10) die jeweilige Distanz der Fehlerstelle von einem Meßort angebenden Impedanzmeßgrößen ermittelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
- - zur Distanzmessung bei einpoligen Erdkurzschlüssen ein der Summe der Ströme in den Phasenleitern der Energieübertra gungsleitung entsprechender Summenstrom (I 0FA) erfaßt, digitalisiert und einerseits in einem zusätzlichen FIR- Filter (8) des ersten Typs und andererseits in einem zu sätzlichen Filter (9) des zweiten Typs der Filtereinheit (1) unter Bildung jeweils einer Ausgangsgröße (mk, nk) be wertet wird,
- - in der Recheneinheit (10) aus der Ausgangsgröße (wk) des weiteren FIR-Filters (5) des ersten Typs eine erste Hilfs größe (H1) durch Multiplikation mit dem kilometrischen ohmschen Widerstand (R₁) des Mitsystems der Energieüber tragungsleitung gebildet wird,
- - in der Recheneinheit ferner aus der Ausgangsgröße (Vk) des weiteren FIR-Filters (6) des zweiten Typs durch Multipli kation mit der kilometrischen Induktivität (L₁) des Mit systems der Energieübertragungsleitung eine zweite Hilfs größe (H2) gebildet wird,
- - in der Recheneinheit außerdem aus der Ausgangsgröße (mk) des zusätzlichen FIR-Filters (8) des ersten Typs durch Multiplikation mit der Differenz (R₀-R₁) aus kilometri schem ohmschen Widerstand des Nullsystems und des Mitsy stems der Energieübertragungsleitung eine dritte Hilfs größe (H3) gewonnen wird,
- - in der Recheneinheit darüberhinaus aus der Ausgangsgröße (nk) des zusätzlichen FIR-Filters (9) des zweiten Typs durch Multiplikation mit der Differenz (L₀-L₁) aus kilo metrischer Induktivität des Nullsystems und des Mitsystems der Energieübertragungsleitung eine vierte Hilfsgröße (H4) gebildet wird,
- - in der Recheneinheit aus den Ausgangsgrößen (yk, mk, nk, wk, vk) der FIR-Filter (3, 8, 9, 5, 6) und den Hilfsgrößen (H1 bis H4) ein Längenfaktor (in) und ein dem Widerstand an der Fehlerstelle proportionaler Widerstandswert (Rf) errechnet wird und
- - in der Recheneinheit durch Multiplikation des Längenfak tors (in) mit der kilometrischen Resistanz (R′₁) des Mit systems und Addition des Widerstandswertes (Rf) sowie durch Multiplikation der kilometrischen Reaktanz (L′₁) des Mitsystems mit dem Längenfaktor (m) die die Distanz der Fehlerstelle kennzeichnende Meßimpedanz (R, X) gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- beim Vorhandensein einer parallelen mehrphasigen elektri
schen Energieübertragungsleitung ein der Summe der Strömen
in den Phasenleitern dieser Energieübertragungsleitung
entsprechender Nullstrom (I OAM) erfaßt und digitalisiert
wird und
- - eine dem Realteil des Nullstromes proportionale Größe am Eingang des zusätzlichen FIR-Filters (8) des ersten Typs dem digitalisierten Summenstrom (iok) und eine dem Ima ginärteil des Nullstromes (I OAM) am Eingang des zusätzli chen FIR-Filters (9) des zweiten Typs dem digitalisierten Summenstrom (iok) hinzu addiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2.
dadurch gekennzeichnet, daß
- - zeitlich parallel eine weitere Distanzmessung vorgenommen wird, indem
- - die Spannung (uRA) an dem fehlerbehafteten Phasenleiter in einem ergänzenden FIR-Filter (17) eines dritten Typs (mit Gewichtsfaktoren (hi) in der Filtereinheit (16) unter Bil dung einer Ausgangsgröße (ok) bewertet wird,
- - der Strom (iFA) in dem fehlerbehaftetem Phasenleiter in einem weiteren ergänzenden FIR-Filter (17) des dritten Typs unter Bildung einer Ausgangshilfsgröße (pk) bewertet wird,
- - der Summenstrom (i0FA) in einem zusätzlichen ergänzenden FIR-Filter (19) des dritten Typs unter Bildung einer zu sätzlichen Ausgangshilfsgröße (rk) bewertet wird,
- - in der Recheneinheit (20) aus der Ausgangshilfsgröße (pk) des weiteren ergänzenden FIR-Filters (18) des dritten Typs eine erste Zusatzhilfsgröße (H5) durch Multiplikation mit dem kilometrischen Widerstand (R′₁) des Mitsystems der Energieübertragungsleitung gebildet wird,
- - in der Recheneinheit (20) ferner aus der Ausgangsgröße (wk) des weiteren FIR-Filters (5) des ersten Typs durch Multiplikation mit der kilometrischen Induktivität (L′₁) des Mitsystems der Energieübertragungsleitung eine zweite Zusatzgröße (H6) gebildet wird,
- - in der Recheneinheit (20) außerdem aus der Ausgangshilfs größe (rk) des zusätzlichen ergänzenden FIR-Filters (19) des ersten Typs durch Multiplikation mit der Differenz (R₀ - R₁) aus kilometrischem ohmschen Widerstand des Null systems und des Mitsystems der Energieübertragungsleitung eine dritte Zusatzgröße (H7) gewonnen wird,
in der Recheneinheit (20) darüber hinaus aus der Ausgangs
größe (rk) des zusätzlichen ergänzenden FIR-Filters (11)
des dritten Typs durch Multiplikation mit der Differenz
(L₀ - L₁) aus kilometrischer Induktivität des Nullsystems
und des Mitsystems der Energieübertragungsleitung eine
vierte Zusatzgröße (H8) gebildet wird,
- - in der Recheneinheit (20) aus den Ausgangsgrößen (ok, pk, rk) der FIR-Filter (17, 18, 19) und den Zusatzgrößen (H5 bis H8) ein Längenfaktor (mv) und ein dem Widerstand an der Fehlerstelle proportionaler Widerstandswert (Rfv) errechnet wird,
- - in der Recheneinheit (20) durch Multiplikation des Längen faktors (mv) mit der kilometrischen Reaktanz (L′₁) des Mitsystems mit dem Längenfaktor (mv) eine die Distanz der Fehlerstelle kennzeichnende Vergleichs-Impedanz (Rv, Xv) gebildet wird, und
- - die Distanzmessung als hinreichend genau betrachtet wird, wenn sich die Differenz zwischen der Meßimpedanz (R, X) und der Vergleichsimpedanz (Rv, Xv) innerhalb einer vorgegebe nen Größe hält.
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