DE10227769A1 - Vorrichtung zur variablen Änderung der Verdichtung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zur variablen Änderung der Verdichtung einer Brennkraftmaschine, welche wenigstens einen Zylinder mit einem zugeordneten Kolben und einem zugeordneten Brennraum aufweist, weist wenigstens ein Gaswechselventil, welches eine oszillierende Bewegung ausführt, und wenigstens ein Steuerelement auf, welches unabhängig von der Stellung der Gaswechselventile derart verschieblich gelagert ist, daß eine Verschiebung desselben zu einer Änderung der Verdichtung führt. Das Steuerelement ist koaxial zu einem der Gaswechselventile angeordnet und bildet einen Ventilsitz für dasselbe. Die Verschiebungsrichtung des Steuerelements entspricht im wesentlichen der Richtung der oszillierenden Bewegung des Gaswechselventils, dem das Steuerelement zugeordnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur variablen Änderung der Verdichtung einer wenigstens einen Brennraum aufweisenden Brennkraftmaschine nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
- Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
US 4,890,585 bekannt. Dabei geht von dem Brennraum der Brennkraftmaschine ein zusätzlicher Raum aus, in dem ein Steuerelement verschieblich angeordnet ist. - Derartige Anordnungen erzeugen jedoch sehr große Schad- bzw. Toträume innerhalb der Brennräume der Brennkraftmaschine, die nicht für andere Elemente der Brennkraftmaschine, wie z.B. weitere Gaswechselventile, genutzt werden können und darüber hinaus den Ablauf der Verbrennung verschlechtern. Des weiteren ist die Ansteuerung und die Verstellung dieses Steuerelements sehr aufwendig, was dazu geführt hat, dass derartige Vorrichtungen üblicherweise nicht bei Brennkraftmaschinen eingesetzt werden.
- Die
US 4,905,635 beschreibt eine Brennkraftmaschine, bei der zum Zwecke der Verringerung des CO- und HC-Ausstosses die Größe des Brennraums periodisch während einer Umdrehung der Kurbelwelle verändert wird. Eine variable, also von der Stellung des Gaswechselventils unabhängige Änderung der Verdichtung ist dabei jedoch nicht vorgesehen bzw. nicht möglich. - Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Änderung der Verdichtung einer Brennkraftmaschine zu schaffen, mit welcher die Verdichtung variabel, also unabhängig von der Stellung der Gaswechselventile bzw. des Kolbens, geändert werden kann, wobei die Vorrichtung einen möglichst einfachen Aufbau aufweisen und keine nachteiligen Wirkungen für den Betrieb der Brennkraftmaschine mit sich bringen soll.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
- Durch das koaxial zu dem Gaswechselventil angeordnete Steuerelement, dessen Verschiebungsrichtung im wesentlichen der Richtung der Oszillationsbewegung des Gaswechselventils entspricht, kann das Steuerelement unabhängig von der Bewegung des Gaswechselventils verstellt werden, so dass eine variable Änderung der Verdichtung problemlos möglich ist. Mit dem Begriff der gleichen Richtung ist in diesem Fall selbstverständlich auch die Gegenrichtung gemeint, da es sich ja um oszillierende Bewegungen handelt, die durchaus auch entgegengesetzt zueinander sein können.
- Der erfindungsgemäße Ventilsitz, den das Steuerelement für das Gaswechselventil bietet, ermöglicht vorteilhafterweise bei einer gemeinsamen Verschiebung des Gaswechselventils und des zugehörigen Steuerelements in jedem Zustand ein normaler Betrieb der Brennkraftmaschine.
- Durch die koaxiale Anordnung des Steuerelements zu. dem Gaswechselventil benötigt das Steuerelement keinerlei Bauraum innerhalb des Brennraums, so dass derselbe im Prinzip nicht verändert wird und sich keine nachteiligen Wirkungen für die Brennkraftmaschine ergeben.
- Eine Brennkraftmaschine mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Anspruch 9 angegeben.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus den nachfolgend an Hand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellten Ausführungsbeispielen.
- Dabei zeigen:
-
1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung; -
2 eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung; -
3 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Antriebseinrichtung für das Steuerelement in einer ersten Ausführungsform; -
4 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Antriebseinrichtung für das Steuerelement in einer zweiten Ausführungsform; und -
5 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einer Antriebseinrichtung für das Steuerelement in einer dritten Ausführungsform. -
1 zeigt eine Brennkraftmaschine1 mit einem Zylinderkopf2 und einem Kurbelgehäuse3 . Die Brennkraftmaschine1 weist mehrere Zylinder4 auf, von denen im vorliegenden Fall lediglich einer dargestellt ist. Innerhalb des Zylinders4 ist ein Kolben5 angeordnet, der dort in an sich bekannter weise eine Oszillationsbewegung zwischen einem unteren Totpunkt und einem oberen Totpunkt ausführt und dabei einen Brennraum6 des Zylinders4 vergrößert bzw. verkleinert. - Wenn sich der Kolben
5 in seinem unteren Totpunkt befindet, nimmt die Größe des Brennraums6 ein Maximum ein, wohingegen ein Minimum der Größe des Brennraums6 entsteht, wenn sich der Kolben5 in seinem oberen Totpunkt befindet. Das Verhältnis zwischen maximalem und minimalem Volumen des Brennraums6 wird üblicherweise als die Verdichtung ε der Brennkraftmaschine1 bezeichnet, die im Regelfall bei sämtlichen Zylindern4 gleich ist. - Innerhalb des Zylinderkopfes
2 befindet sich ein gasführender Kanal, im vorliegenden Fall ein Einlaßkanal7 . In nicht dargestellter Weise könnte es sich bei dem gasführenden Kanal jedoch auch um einen Auslaßkanal des Zylinderkopfes2 handeln. In dem Einlaßkanal7 ist eine Vorrichtung8 angeordnet, die, wie nachfolgend beschrieben, in der Lage ist, die Verdichtung ε zu ändern. - Hierzu weist die Vorrichtung
8 , ein Gaswechselventil, im vorliegenden Fall ein Einlaßventil9 , und ein Steuerelement10 auf. Das Steuerelement10 besitzt einen Steuerkörper11 und eine Führungshülse12 mit einer zentralen Bohrung13 , innerhalb welcher das Einlaßventil9 geführt ist und welches selbst gegenüber dem Zylinderkopf2 in einer Bohrung14 des Zylinderkopfes2 geführt ist. Gegenüber dem Zylinderkopf2 ist das Steuerelement10 mittels eines Dichtungselements15 , das im vorliegenden Fall als am Umfang des Steuerkörpers11 angebrachter Dichtungsring ausgebildet ist, abgedichtet. In diesem Zusammenhang kann jeder der Zylinder4 eine Vorrichtung8 aufweisen, so daß die Verdichtung ε für einzelne Zylinder4 auch unterschiedlich groß sein kann. - In an sich bekannter Weise führt das Einlaßventil
9 eine oszillierende Bewegung gemäß dem Pfeil A zwischen einer Offenstellung und einer in1 und2 dargestellten Geschlossenstellung aus, um dem Brennraum6 über den Einlaßkanal7 ein Kraftstoff-Luft-Gemisch, oder, im Fall einer direkteinspritzenden Brennkraftmaschine1 , Luft zuzuführen. Der Steuerkörper11 des Steuerelements10 bildet an seiner dem Brennraum6 zugewandten Seite einen Ventilsitz16 für das Einlaßventil9 , an dem dieses in seiner Geschlossenstellung anliegt. Ruf diese Weise können bisher erforderliche Ventilsitzringe oder dergleichen an dem Zylinderkopf2 entfallen. Das Steuerelement10 oder lediglich der Steuerkörper11 bzw. bestimmte Bereiche desselben können hierzu aus einem ausreichend harten Material bestehen, um den Anforderungen gerecht zu werden, die an Bauteile gestellt werden, die den Belastungen durch auf dieselben einwirkende Gaswechselventile ausgesetzt sind. Bei einer eventuellen Beschädigung des Ventilsitzes16 könnte dann das Steuerelement10 ausgetauscht werden anstatt der aufwendigen Nachbearbeitung des Zylinderkopfes, wie dies bei herkömmlichen Brennkraftmaschinen erforderlich wäre. - Um die Verdichtung ε ändern zu können, kann das Steuerelement
10 in der Richtung der oszillierenden Bewegung des Einlaßventils9 bzw. in der Gegenrichtung, also in axialer Richtung, verschoben werden, was durch den Pfeil B angedeutet ist. Es wird deutlich, dass eine Bewegung des Steuerelements10 aus dem Brennraum6 heraus bzw. weiter in den Einlaßkanal7 hinein das minimale und das maximale Volumen des Brennraums6 vergrößern und somit zu einer geringeren Verdichtung ε führen. Demgegenüber führt eine Bewegung des Steuerelements10 in den Brennraum6 hinein zu einer Verringerung des minimalen und des maximalen Volumens des Brennraums6 und somit zu einer Erhöhung der Verdichtung ε. Mit der Vorrichtung8 ist eine solche Änderung der Verdichtung ε unabhängig von der Stellung des Einlaßventils9 bzw. des Kolbens5 möglich. - Eine Verringerung der Verdichtung ε kann beispielsweise erwünscht sein, um den Startvorgang der Brennkraftmaschine
1 zu erleichtern. Demgegenüber kann es zum Erzielen einer hohen Leistung der Brennkraftmaschine1 sinnvoll sein, die Verdichtung ε zu erhöhen. Des weiteren beeinflußt die Größe der Verdichtung ε den Wirkungsgrad der Brennkraftmaschine1 und bestimmt die Auslegung von Verdichtungsprozessen, die den Abläufen innerhalb des Brennraums6 vorgelagert sein können, wie beispielsweise die Anwendung von Turboladern oder Kompressoren. - Wird zum Erhöhen oder Verringern der Verdichtung ε das Steuerelement
10 gemäß dem Pfeil B verschoben, so ändert sich selbstverständlich auch die Position des Ventilsitzes16 für das Einlaßventil9 , was zu längeren bzw. kürzeren Ventilöffnungszeiten führen kann. Um diese Änderung der Ventilöffnungszeiten zu vermeiden, kann zusätzlich die relative Position des Einlaßventils9 , also dessen Nullage, verschoben werden. Wenn diese beiden Bewegungen gleichzeitig stattfinden, wird der Oszillationsbewegung des Einlaßventils9 eine globale Verschiebung der beiden Bauteile9 und10 überlagert, so daß die Verschiebebewegung des Steuerelements10 und die oszillierende Bewegung des Gaswechselventils9 aufeinander abgestimmt sind. - Bei der Ausführungsform der Vorrichtung
8 gemäß2 ist das Dichtungselement15 als Gewinde zwischen dem Steuerkörper11 des Steuerelements10 und dem Einlaßkanal7 ausgebildet. Diese ebenfalls für die notwendige Dichtheit des Steuerelements10 gegenüber dem Brennraum6 bzw. dem Einlaßkanal7 sorgende Ausführungsform des Dichtungselements15 trägt außerdem dazu bei, dass die durch das Einlaßventil9 übertragene Gaskraft nicht über das gesamte Steuerelement10 geleitet wird. -
3 zeigt eine Möglichkeit zum Antrieb der Vorrichtung8 , der dafür sorgt, daß das Steuerelement10 die axiale Bewegung gemäß dem Pfeil B ausführt. Das Steuerelement10 ist dazu mit einer Antriebseinrichtung17 versehen, die im vorliegenden Fall einen Elektromotor18 aufweist, der über einen Schneckentrieb19 mit der Führungshülse12 des Steuerelements10 zusammenarbeitet, wobei für die Umsetzung der Rotationsbewegung des Elektromotors18 bzw. des Schneckentriebs19 in die Translationsbewegung des Steuerelements10 eine geeignete, nicht dargestellte Einrichtung vorgesehen sein kann, deren Aufbau für den Fachmann in einfacher Weise nachvollziehbar ist. - Gleiches gilt auch für die Ausführungsform der Vorrichtung
8 gemäß4 , bei welcher die Antriebseinrichtung17 wiederum den Elektromotor18 aufweist. Allerdings ist zur Verbindung des Elektromotors18 mit der Führungshülse12 des Steuerelements10 eine Stirnradpaarung20 vorgesehen. Alternativ wäre auch der Einsatz eines Hydraulikmotors oder eines Linearantriebs denkbar. - Eine mechanische Ausführungsform der Antriebseinrichtung
17 zum Antrieb der Vorrichtung8 zeigt5 . Hierbei ist eine Nockenwelle21 vorgesehen, welche über einen ersten Kipphebel22 das Einlaßventil9 und über einen zweiten Kipphebel23 das Steuerelement10 gemäß den Pfeilen A und B bewegt. Die Nockenwelle21 ist mit einem konventionell ausgeführten Nocken24 zur Steuerung des Einlaßventils9 über den ersten Kipphebel22 und mit einem rund ausgebildeten Nocken25 zur Steuerung des Steuerelements10 über den zweiten Kipphebel23 versehen. - Um die axiale Verschiebung des Steuerelements
10 auf die oszillierende Bewegung des Einlaßventils9 abzustimmen, sind des weiteren nicht dargestellte hydraulische Elemente, wie z.B. Hydraulikzylinder, vorgesehen, um die Nockenwelle21 derart zu verstellen, dass der zweite Kipphebel23 für eine axiale Bewegung des Steuerelementes10 sorgt. Diese Verstellung, die beispielsweise in Richtung des Pfeils C erfolgen kann, sorgt gleichzeitig auch für eine Verstellung der neutralen Lage des Einlaßventils9 , da die Verschiebung der Nockenwelle21 auf den ersten Kipphebel22 selbstverständlich die gleiche Auswirkung hat wie auf den zweiten Kipphebel23 . - Um die Strömung innerhalb des Einlaßkanals
7 nicht zu behindern, weist der Steuerkörper11 mehrere Ausnehmungen26 auf, die nur bei der Ausführungsform gemäß5 zu erkennen, bei den anderen Ausführungsformen allerdings ebenfalls vorhanden sind.
Claims (9)
- Vorrichtung zur variablen Änderung der Verdichtung einer Brennkraftmaschine, welche wenigstens einen Zylinder mit einem zugeordneten Kolben und einem zugeordneten Brennraum aufweist, mit wenigstens einem Gaswechselventil, welches eine oszillierende Bewegung ausführt, und mit wenigstens einem Steuerelement, welches unabhängig von der Stellung der Gaswechselventile derart verschieblich gelagert ist, daß eine Verschiebung desselben zu einer Änderung der Verdichtung führt, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (
10 ) koaxial zu einem der Gaswechselventile (9 ) angeordnet ist und einen Ventilsitz (16 ) für dasselbe bildet, wobei die Verschiebungsrichtung des Steuerelements (10 ) der Richtung der oszillierenden Bewegung des Gaswechselventils (9 ) im wesentlichen entspricht, dem das Steuerelement (10 ) zugeordnet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschiebebewegung des Steuerelements (
10 ) und die oszillierende Bewegung des Gaswechselventils (9 ) aufeinander abgestimmt sind. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebseinrichtung (
17 ) zur Herstellung der Verschiebebewegung des Steuerelements (10 ) vorgesehen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (
17 ) einen Elektromotor (18 ) und eine die Rotationsbewegung des Elektromotors (18 ) in eine Linearbewegung des Steuerelements (10 ) umwandelnde Einrichtung aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, die Antriebseinrichtung (
17 ) eine Nockenwelle (21 ) aufweist, durch welche die Bewegungen des Steuerelements (10 ) und des Gaswechselventils (9 ) gemeinsam steuerbar sind. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerelement (
10 ) einen Steuerkörper (11 ) und eine Führungshülse (12 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungshülse (
12 ) eine Führung für das Gaswechselventil (9 ) bietet. - Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Ventilsitz (
16 ) an dem Steuerkörper (11 ) befindet. - Brennnkraftmaschine mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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Family Applications (1)
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DE2002127769 Withdrawn DE10227769A1 (de) | 2002-06-21 | 2002-06-21 | Vorrichtung zur variablen Änderung der Verdichtung einer Brennkraftmaschine |
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DE (1) | DE10227769A1 (de) |
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- 2002-06-21 DE DE2002127769 patent/DE10227769A1/de not_active Withdrawn
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