DE10227592A1 - Universalmischsystem - Google Patents

Universalmischsystem

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Abstract

Universalmischsystem mit mehreren Farbkonzentraten zur Abtönung von unpigmentierten Basisqualitäten, wobei die Pigmentierungshöhe des Farbkonzentrats weiß zwischen 50-70 Gew.-% und des Farbkonzentrats schwarz zwischen 2-10 Gew.-% liegt.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Pigmentierung von Kunstharzen, im nachfolgenden als Bindemittelsysteme genannt, und ein Universalmischsystem mit Farbkonzentraten zur Abtönung von unpigmentierten Bindemittelsystemen.
  • Die Pigmentierung von Bindemitteln erfolgt grundsätzlich entweder durch Nassvermahlung der Trockenpigmente oder durch Zugabe von hochkonzentrierten Pigmentpasten zu farblosen oder schwachpigmentiertem Basisbindemittel (Basisqualität).
  • Die durch Nassvermahlung hergestellte Bindemittel sind qualitativ sehr hochwertig aber sie weisen den Nachteil auf, dass zur Dispergierung der eingesetzten Pigmente technisch aufwendige, leistungsfähige Dispergieraggregate wie z. B. Perlmühlen verwendet werden müssen. Der Betrieb von Perlmühlen ist hinsichtlich der Pflege, der erforderlichen Fachkenntnis des Personals und des Zeitbedarfs der Mahlung sehr aufwendig. Auch der weitere Schritt der passgenauen Justierung des gewünschten Farbtons erfordert speziell ausgebildetes Personal und den Einsatz von EDV-gestützten Farbmetriksystemen. Da die Herstellung von pigmentierten Bindemittel kostenintensiv und technisch aufwendig ist, werden die so pigmentierten Bindemittel wirtschaftlich sinnvoll nur in großen Mengen und in einer begrenzten Anzahl von Farbtönen hergestellt.
  • Eine weitere, besonders für die Abtönung von Kleinmengen verwendete Möglichkeit der Pigmentierung von Bindemitteln besteht in der Zugabe von Pigmentpasten zu farblosen Bindemitteln, im nachfolgenden als Basisqualitäten genannt. Da die physikalischen und die lacktechnologischen Eigenschaften des resultierenden Bindemittels von der Zugabemenge der Pigmentpasten abhängig sind, werden Universalmischsysteme angeboten, die die Basisqualität und die Farbrezepturen für die meisten Farbtöne festlegen. Die Universalmischsysteme enthalten eine oder mehrere Basisqualitäten und eine begrenzte Anzahl von Farbpasten, die das Herstellen von einer Vielzahl von Farbtönen ermöglichen.
  • Die Pigmentpasten der Universalmischsysteme werden in zwei große Gruppen aufgeteilt, je nach dem, ob die Pigmentpasten Glykol(e) enthalten oder nicht. Die glykolhaltigen Pigmentpasten weisen eine hohe Konzentration der Farbpigmente auf und sind in der Regel meist bindemittelfrei und stark netzmittelhaltig. Aufgrund der Anwesenheit des Glykols und des Netzmittels werden die Eigenschaften der zu tönenden Basisqualitäten stark beeinflusst. Damit kann zur Trocknungsverzögerung, Verringerung der Wasserfestigkeit, Verringerung der Bewitterungsbeständigkeit, Verringerung der Glanzhaltung oder zu Rub-out-Effekten kommen. Diese Pasten können daher lediglich bis zu 10-12 Gew.-% der Basisqualität zugegeben werden. Aufgrund dieser beschränkten Zugabemenge und des damit verbundenen eingeschränkten Färbevermögens müssen für jede Basisqualität mehrere vorpigmentierte Basen (z. B. deckend weiß, halbtransparent weiß, transparent und z. T. mehrere bunte Basen) verwendet werden, um die gesamte Farbpalette abzudecken. Die Universalmischsysteme, die auf Grundlage von glykolhaltigen Pasten konzipiert sind, werden üblicherweise für die Abtönung wasserverdünnbarer Bautenlacke (Dispersionsfarben, Dispersionslacke) und langöliger Kunstharzlacke für den handwerklichen Gebrauch verwendet.
  • Die glykolfreien Pasten sind auch z. T. hochpigmentiert aber im Gegensatz zu glykolhaltigen Pasten lösungsmittelhaltig, bindemittelhaltig und netzmittelarm. Aufgrund dieser Zusammensetzung beeinflussen diese Pasten die Qualität der zu tönenden Basisqualitäten nicht so stark wie die glykolhaltigen Pasten und können deshalb bis 40 Gew.-% zu speziell für diese Systeme formulierten Basisqualitäten zugegeben werden.
  • Es sind zwei Varianten von Mischsysteme auf der Basis o. g. Pasten bekannt. Die erste Variante verwendet niedrig pigmentierte Pasten und vorpigmentierte Basen (deckend weiß, halbtransparent weiß, transparent und z. T. mehrere farbig pigmentierte Basen). Der Grund dafür ist das durch die geringe Pigmentierungshöhe verursachte, eingeschränkte Farbvermögen der verwendeten Farbkonzentrate.
  • Die zweite Variante verwendet hochpigmentierte Pasten und farblose, speziell für das System formulierte Basen. Wegen der hohen Pigmentkonzentration müssen Pigmente bei gewissen Farbrezepturen in Mengen zugegeben werden, die für die vorhandenen Tönautomaten unpraktikabel sind. Deshalb werden bei diesen Universalmischsystemen auch farbstärkereduzierte Pigmentpasten angeboten, so dass ein und dasselbe Pigment in verschiedenen Konzentrationen formuliert werden muss.
  • Ein genereller Nachteil besteht darin, dass die Zugabemenge an Paste zur Erreichung einer akzeptablen Deckkraft für jeden Farbton verschieden ist. Diese lösungsmittelbasierten Pasten werden überwiegend für die Abtönung lösungsmittelbasierter 1K- und 2K-Industrielacke verwendet.
  • Es sind auch Lack-in-Lack-Mischsysteme bekannt, bei denen eine relativ konstante Deckkraft erzeugt wird, wenn einzelne Lacke gemischt werden. Die Farbtonformulierung des gebrauchsfähigen Lacks ist auf das im Farbkonzentrat gewählten Bindemittelsystem beschränkt, so dass mit diesem System keine unpigmentierten Bindemittelsysteme, bzw. Basisqualitäten, abgetönt werden. Die in diesem Verfahren erzeugten Lacke werden für die Lackierung von Industriegütern, Nutzfahrzeugen und PKW verwendet.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein Universalmischsystem auf der Basis von glykolfreien Farbkonzentraten bereitzustellen, wobei die Farbkonzentrate Pigmentkonzentrationen, im nachfolgenden als Pigmentierungshöhe bezeichnet, aufweisen, die gewährleistet, dass alle mit diesem System hergestellte Farbtöne im wesentlichen dasselbe Deckvermögen aufweisen. Wenn z. B. die Zugabemenge für einen Farbton aufgrund der gewünschten Deckkraft beispielsweise mit 20% festgelegt worden ist, dann soll sich eine vergleichbare Deckkraft für alle anderen Farbtöne ergeben, wenn 20% von dem Farbkonzentrat(gemisch) zugegeben werden.
  • Diese Aufgabe wurde gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst. Falls nichts anders angegeben beziehen sich die Angaben in Gew.-% immer auf der Gesamtmenge des Farbkonzentrats.
  • Die Pigmentierungshöhe, die die Farbkonzentrat-Formulierungen aufweisen, ist bei dem erfindungsgemäßen Universalmischsystem nicht wie bei den Systemen gemäß dem Stand der Technik auf maximalen Pigmentanteil optimiert, sondern im Hinblick auf relative Deckkraft ausgearbeitet. Es wurde überraschenderweise festgestellt, dass wenn die absoluten Pigmentierungshöhen für das Farbkonzentrat weiß und das Farbkonzentrat schwarz eingehalten werden, die relativen Pigmentierungshöhen von übrigen Pigmenten im wesentlichen den relativen Pigmentierungshöhen in Lack-in-Lackmischsystemen entspricht. Daher können die Pigmentierungshöhen der übrigen Farbkonzentrate leicht ermittelt werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform werden Farbkonzentrate bezüglich Deckkraft und UV- Beständigkeit der verwendeten Pigmente optimiert, so dass im besonders UV-empfindlichen Pastelltonbereich besonders hochwertige, lichtechte Pigmente, und im Volltonbereich Standard- Pigmente eingesetzt werden.
  • Der Einfluss der erfindungsgemäßen Farbkonzentrate auf die Eigenschaften der Basisqualitäten ist besonders gering, wenn die Farbkonzentrate auf Basis des Harnstoff- Aldehyd-Harzes formuliert werden. Das verwendete Harnstoff-Aldehyd-Harz ist verträglich mit einer Vielzahl von Lackharzen und unterstützt zudem die Pigmentbenetzung. Bei der Verwendung des Harnstoff-Aldehyd-Harzes und der genannten Dispergieradditive müssen die Basisqualitäten nicht speziell formuliert und zur Erreichung der Deckkraft nicht vorpigmentiert werden. Als Basisqualitäten können Formulierungen z. B. auf der Basis von Alkydharzen (kurz-, mittel- und langölig), modifizierten Alkydharzen (urethanisiert, acryliert), Nitrocellulose, Acrylatharzen, Chlorkautschuk, Cyclokautschuk, Epoxidharzen, Hydroxyacrylaten, Vinyl- Copolymeren, Polyvinylbutyral, Melaminharzen und Polyesterharzen (gesättigt und ungesättigt) eingesetzt werden. Die für das erfindungsgemäße Universalmischsystem eingesetzten Farbkonzentrate weisen daher eine gute Verträglichkeit mit einer Vielzahl von Basisqualitäten auf und sind nahezu universell einsetzbar.
  • Der Anteil des Harnstoff-Aldehyd-Harzes zwischen 10 bis 35 Gew.-% bezogen auf der gesamten Menge des Farbkonzentrats ist besonders bevorzugt.
  • Zur Pigmentbenetzung werden dem Farbkonzentrat Gemische aus hochmolekularen Block- Copolymeren und hydroxyfunktionellen Carbonsäureestern als Dispergieradditiv in einer Menge von jeweils 0,5 bis 8 Gew.-% zugesetzt. Das Mischungsverhältnis der hochmolekularen Block- Copolymeren und der hydroxyfunktionellen Carbonsäureester ist hinsichtlich der Flokkulationsstabilität in verschiedenen Basisqualitäten in an sich bekannter Weise optimiert.
  • Die Farbkonzentrate sind rheologisch so eingestellt, dass eine manuelle Einarbeitung mit herkömmlichen Rühr- oder Schüttelaggregaten möglich ist. Die Anwendung hoher Scherkräfte ist nicht erforderlich. Zudem sind alle Farbkonzentrate pumpfähig und mit am Markt gängigen Tönautomaten dosierbar, da die Thixotropie nicht so ausgeprägt ist, dass die Dosierbarkeit beeinträchtigt wird, aber ausreichend hoch, um Absatz zu verhindern. Zur Einstellung der rheologischen Eigenschaften, des spezifischen Gewichts und des Festkörpers des Farbkonzentrats sind Füllstoffgemische von einerseits Bariumsulfat, das hohes spezifisches Gewicht und geringe Ölzahl und Schichtsilikaten wie z. B. Talkum, der geringes spezifisches Gewicht und hohe Ölzahl aufweisen in einer Menge bis 25 Gew.-% und andererseits hochdisperse Kieselsäure in einer Menge von 0,5 bis 1,5 Gew.-% besonders bevorzugt. Die Ölzahl ist ein Maß für den Bindemittelbedarf eines Füllstoffes und damit ein indirektes Maß für die verdickende Wirkung.
  • Als Lösungsmittel werden Gemische aus Essigsäureestern in einer Menge zwischen 10 und 35 Gew.-% des Farbkonzentrats, Glykolestern in einer Menge zwischen 5 und 10 Gew.-% des Farbkonzentrats und aromatischen Kohlenwasserstoffen in einer Menge bis zu 5 Gew.-% des Farbkonzentrats bevorzugt verwendet.
  • Die bevorzugten Essigsäureestern sind Ethylacetat, Butylacetat, Ethoxypropylacetat und Methoxypropylacetat, die bevorzugten Glykolester, Butylglykolacetat, Ethylglykolacetat und Dipropylenglykolmono-n-butylester und als bevorzugte aromatische Kohlenwasserstoffe werden Xylole und Solvent Naphtha verwendet.
  • Das im Farbkonzentrat verwendete Lösungsmittelgemisch ist bezüglich der Verträglichkeit mit unterschiedlichen Basisqualitäten, bezüglich der Unterstützung der Dispergieradditive, bezüglich des Antrocknungsverhaltens und der Lagerstabilität in an sich bekannter Weise optimiert.
  • Die Farbkonzentraten können in Form einer Pigmentpaste oder in flüssiger Form vorliegen.
  • In einer weiteren Ausführungsform sind die Farbkonzentrate für die Abtönung wasserverdünnbarer Bindemittel auf Basis eines modifizierten, carboxylgruppenhaltigen und damit wasserlöslichen Harnstoff-Aldehydharzes aufgebaut. Das verwendete Harz ist verträglich mit einer Vielzahl von wasserlöslichen und wasserverdünnbaren Lackharzen und unterstützt zudem die Pigmentbenetzung. Bei der Verwendung dieses Harzes und der genannten Dispergieradditive müssen die Basisqualitäten nicht speziell formuliert und zur Erreichung der Deckkraft nicht vorpigmentiert werden. Als Basisqualitäten können Formulierungen auf der Basis von wasserverdünnbaren Bindemitteln (Alkydharze, modifizierte Alkydharzen, Cellulosen, CAB, Dispersionen, Acrylatharzen, Epoxidharze, Hydroxyacrylate, Vinyl-Copolymeren, Polyvinylbutyral, Melaminharzen und Polyesterharzen) eingesetzt werden.
  • Der Anteil des modifizierten, carboxylgruppenhaltigen und damit wasserlöslichen Harnstoff- Aldehyd-Harzes zwischen 3 bis 18 Gew.-% bezogen auf der gesamten Menge des Farbkonzentrats ist besonders bevorzugt.
  • Zur Pigmentbenetzung werden dem Farbkonzentrat Gemische aus Polymeren und Carbonsäurecopolymer-Salze als Dispergieradditiv in einer Menge von jeweils 0,5 bis 8 Gew.-% zugesetzt. Das Mischungsverhältnis der Polymeren und der Carbonsäurecopolymer-Salze ist hinsichtlich der Flokkulationsstabilität in verschiedenen Basisqualitäten in an sich bekannter Weise optimiert.
  • Die Farbkonzentrate sind rheologisch so eingestellt, dass eine manuelle Einarbeitung mit herkömmlichen Rühr- oder Schüttelaggregaten möglich ist. Die Anwendung hoher Scherkräfte ist nicht erforderlich. Zudem sind alle Farbkonzentrate pumpfähig und mit am Markt gängigen Tönautomaten dosierbar, da die Thixotropie nicht so ausgeprägt ist, dass die Dosierbarkeit beeinträchtigt wird, aber ausreichend hoch, um Absatz zu verhindern. Zur Einstellung der rheologischen Eigenschaften, des spezifischen Gewichts und des Festkörpers des Farbkonzentrats sind Füllstoffgemische von einerseits Bariumsulfat, das hohes spezifisches Gewicht und geringe Ölzahl und Schichtsilikaten wie z. B. Talkum, der geringes spezifisches Gewicht und hohe Ölzahl aufweisen in einer Menge bis 30 Gew.-% und andererseits hochdisperse Kieselsäure in einer Menge von 0,5 bis 2 Gew.-% besonders bevorzugt. Die Ölzahl ist ein Maß für den Bindemittelbedarf eines Füllstoffes und damit ein indirektes Maß für die verdickende Wirkung.
  • Als Lösungsmittel werden Wasser in einer Menge zwischen 25 und 65 Gew.-% des Farbkonzentrats, Glykole in einer Menge zwischen 0 und 15 Gew.-% des Farbkonzentrats, Glykolester in einer Menge zwischen 0 und 15 Gew.-% des Farbkonzentrats und Glykolether in einer Menge zwischen 0 und 15 Gew.-% des Farbkonzentrats bevorzugt verwendet.
  • Die bevorzugten Glykole sind Butyldiglykol, Butylglykol, Propandiol, Ethandiol, die bevorzugten Glykolester, Butylglykolacetat, Ethylglykolacetat und Dipropylenglykolmono-n-butylester und die bevorzugten Glykolether Dipropylenglykoldimethylether.
  • Das im Farbkonzentrat verwendete Lösungsmittelgemisch ist bezüglich der Verträglichkeit mit unterschiedlichen Basisqualitäten, bezüglich der Unterstützung der Dispergieradditive, bezüglich des Antrocknungsverhaltens und der Lagerstabilität in an sich bekannter Weise optimiert.
  • Die Farbkonzentrate können in Form einer Pigmentpaste oder in flüssiger Form vorliegen.
  • Die Pigmentierung (Pigmenttyp und Pigmentierungshöhe) dieser Reihe von Farbkonzentraten entspricht der gleichen Konzeption wie der vorher beschriebenen.
  • Farbkonzentrat-Formulierung
  • Zur näheren Pigmentbezeichnung wird Colour-lndex verwendet, das unter www.colourindex.org abrufbar ist.
  • Absolute Pigmentierungshöhen der weiß und schwarz Farbkonzentrate ist wie folgt:
    Farbkonzentrat Pigmentierungshöhe [%]
    schwarz (P.Bk. 7) 2-10
    weiß (P.W. 6) 50-70
  • Beispiele für Pigmentierungshöhen weiterer Farbkonzentrate
    Farbkonzentrat Pigmentierungshöhe [%]
    P.B. 15: 1-4 8-16
    P.G. 7 10-18
    P.Y. 42 25-50
    P.Y. 74 20-40
    P.Y. 34 45-75
    P.Y. 151 25-45
    P.R. 101 25-50
    P.R. 112 20-40
    P.R. 254 25-45
    P.R. 104 25-50
    P.R. 122 15-25
    P.V. 23 6-16
    P.O. 36 18-36
    P.O. 67 15-30
  • Die Pigmentechtheiten der verwendeten Pigmente werden für die Ausarbeitung der verschiedenen Farbtöne dahingehend berücksichtigt, dass im Pastellbereich besonders lichtechte Pigmente und im volltonnahen Bereich Standardpigmente verwendet werden. Beispiele für Pigmentierungen von unpigmentierten unpigmentierte Bindemittel Gelbbereich:
    Standard: z. B. P.Y. 74
    bei Gelbanteil < 15%: z. B. P.Y. 151
    Orangebereich:
    Standard: z. B. P.O. 67
    bei Orangeanteil < 30%: z. B. P.O. 36
    Rotbereich:
    Standard: z. B. P.R. 112
    bei Rotanteil < 15%: z. B. P.R. 254
  • Die Pigmentierung mit bleihaltigen Pigmenten unterscheidet sich zur Pigmentierung mit organischen Pigmenten in folgenden Punkten:
    • - Lacke mit bleihaltigen Pigmente sind nach GefStoffV als "giftig" zu kennzeichnen und dürfen nur unter Anwendung besonderer Vorsichtsmaßnahmen verwendet werden.
    • - Bleihaltige Pigmente sind technisch in Bezug auf Deckfähigkeit, Bewitterungsstabilität, UV- Stabilität den meisten organischen Pigmenten überlegen.
    • - Die bleihaltigen Pigmente sind kostengünstiger als die vergleichbaren organischen Pigmente.
  • Bleihaltige Rezepturen werden dann erstellt, wenn der Anteil bleihaltiger Farbkonzentrat- Formulierungen über 25 Gew.-% liegt. Für alle Farbtöne können aber auch bleifreie Pigmente verwendet werden.
  • Der nachzustellende Farbton wird zunächst aus den erfindungsgemäßen Farbkonzentraten gemischt, was als Farbtonformulierung bekannt ist, und anschließend, entsprechend der gewünschten Deckkraft, auf die Zugabemenge normiert. Der gebrauchfertige Lack entsteht durch Zugabe der Farbtonformulierung zur Basisqualität. Durch die dargelegten relativen Pigmentierungshöhen ist gewährleistet, dass vergleichbare Deckkraft verschiedener Farbtöne bei gleicher Zugabemenge an Farbkonzentrat-Formulierung zur Basisqualität erreicht wird.
  • Formulierung von Lacken
  • Die in den Beispielen 1 bis 3 beschriebenen Lackformulierungen werden unter Verwendung der vorstehend unter Punkt 1. genannten Farbkonzentrate hergestellt, wobei als Basisqualität 2K- Klarlack verwendet wird.
  • Die beispielhaften Farbrezepturen für die Farbtöne RAL 9005, RAL 9010 und RAL 3000 kann wie folgt aussehen: Farbton RAL 9005

    Farbton RAL 9010

    Farbton RAL 3000

  • Aus diesen Rezepturen ist ersichtlich, dass ein Farbkonzentrat bzw. ein Farbkonzentratgemisch in einer konstanten Menge (z. B. 25 Gew.-%) der Basisqualität zugegeben wird.
  • In den Tabellen 1 und 2 werden die Eigenschafen von erfindungsgemäßen Bindemittel und den Bindemitteln gemäß dem Stand der Technik verglichen. Tabelle 1

  • Tabelle 1 zeigt Deckkraft (ausgedrückt durch das Kontrastverhältnis nach DIN 53778 bei 100 µm Nassfilmdicke [incl. Härter bei Viskosität = 25-30 s 4 mm DIN]) und Glanzgrad nach DIN 67530 von mit den vorstehend beschriebenen Farbkonzentraten abgetönten 2K-Klarlacken im Vergleich zu 2K-PUR-Fertigtönen gemäß dem Stand der Technik wie z. B. Mipa 2K-PUR-Acryl- Fahrzeuglack, die konventionell, durch Nassvermahlung der Trockenpigmente hergestellt worden sind anhand beispielhafter Farbtöne.
  • Die Auswahl der Beispiele berücksichtigt Farbtöne, die mit lacktechnologisch extrem unterschiedlichen Pigmenten formuliert werden müssen. Anhand des Vergleichs der gemäß dem Stand der Technik hergestellten 2K-PUR-Fertigtöne mit den entsprechenden, aus klaren Basisqualitäten durch Einsatz der vorstehend beschriebenen Farbkonzentrate hergestellten Farbtöne wird deutlich, dass mit dem erfindungsgemäßen Abtönverfahren vergleichbare Qualitäten erzeugt werden.
  • Ferner ist aus Tabelle 1 ersichtlich, dass der Einsatz der vorstehend beschriebenen Farbkonzentrate zu vergleichbaren Deckfähigkeiten ohne Glanzreduktion über die gesamte Palette verwendeter Pigmente und Pigmentierungshöhen führt. Das bedeutet, dass die Verwendung einer Perlmühle und des damit verbundenen Mehraufwands nicht mehr notwendig ist.
  • Außerdem ist die Zugabemenge der vorstehend beschriebenen Farbkonzentrate (zum Beispiel 25%) zur Erreichung jedes Farbtons gleich, auch bei der Verwendung lacktechnologisch sehr verschiedenartiger Pigmente wie z. B. Titandioxid und Ruß.
  • Tabelle 2 zeigt die Eigenschaften von mit den vorstehend beschriebenen Farbkonzentraten hergestellten 2K-Lacken im Vergleich zu den mit Pastensystemen hergestellten 2K-Lacken gemäß dem Stand der Technik


  • Aus Tabelle 2 ist ersichtlich, dass mit einem Pastensystem gemäß dem Stand der Technik bei konstanter Zugabemenge an Farbkonzentrat stark unterschiedliche und z. T. nicht ausreichende Deckfähigkeiten erreicht werden.

Claims (15)

1. Universalmischsystem mit mehreren Farbkonzentraten zur Abtönung von unpigmentierten Basisqualitäten, dadurch gekennzeichnet, dass die Pigmentierungshöhe des Farbkonzentrats weiß zwischen 50-70 Gew.-% und des Farbkonzentrats schwarz zwischen 2-10 Gew.-% liegt.
2. Universalmischsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate für den Pastelltonbereich hochwertige, lichtechte Pigmente und für den Volltonbereich Standard-Pigmente aufweisen.
3. Universalmischsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate bleifreie Pigmente aufweisen.
4. Universalmischsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate Harnstoff-Aldehyd-Harz aufweisen.
5. Universalmischsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Harnstoff-Aldehyd-Harz in den Farbkonzentraten von 10 bis 35 Gew.-% liegt.
6. Universalmischsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate ein Gemisch aus hochmolekularen Block- Copolymeren und hydroxyfunktionellen Carbonsäureestern in einer Menge von jeweils von 0,5 bis 8 Gew.-% umfassen.
7. Universalmischsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate ein Gemisch aus Bariumsulfat und Schichtsilikaten in einer Menge von 0 bis 25 Gew.-% und hochdisperse Kieselsäure in einer Menge von 0,5 bis 1,5 Gew.-% aufweisen.
8. Universalmischsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate ein Gemisch aus Essigsäureestern in einer Menge von 10 bis 35 Gew.-%, Glykolestern in einer Menge von 5 bis 10 Gew.-% und aromatischen Kohlenwasserstoffen in einer Menge von bis zu 5 Gew.-% aufweisen.
9. Universalmischsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Harnstoff-Aldehyd-Harz ein modifiziertes, carboxylgruppenhaltiges Harnstoff- Aldehyd-Harz und damit wasserverdünnbar ist und dessen Anteil in den Farbkonzentraten von 3 bis 18 Gew.-% liegt.
10. Universalmischsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate ein Gemisch aus Polymeren und Carbonsäurecopolymer-Salzen in einer Menge von jeweils von 0,5 bis 8 Gew.-% umfassen.
11. Universalmischsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate ein Gemisch aus Bariumsulfat und Schichtsilikaten in einer Menge von 0 bis 30 Gew.-% und hochdisperse Kieselsäure in einer Menge von 0,5 bis 2 Gew.-% aufweisen.
12. Universalmischsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate ein Gemisch aus Wasser in einer Menge von 25 bis 65 Gew.-%, Glykolen in einer Menge von 0 bis 15 Gew.-%, Glykolestern in einer Menge von 0 bis 15 Gew.-% und Glykohlethern in einer Menge von 0 bis 15 Gew.-% aufweisen.
13. Universalmischsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate in flüssiger Form vorliegen.
14. Universalmischsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Farbkonzentrate als Pasten vorliegen.
15. Verfahren zur Abtönung von unpigmentierten Basisqualitäten, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Mischen der Farbkonzentrate des Universalmischsystems nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 14 mit einer Basisqualität bis der gewünschte Farbton erreicht wird;
- Normieren der relativen Mischungsverhältnisse auf eine bestimmte Zugabemenge, die einer für alle Farbtöne im wesentlichen konstanten Deckkraft entspricht;
- Zugeben der normierten Menge des Farbkonzentrat(gemisch)s zu der bestimmten Menge der Basisqualität.
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