-
Die vorliegende Erfindung betrifft
eine im Wesentlichen quaderförmige
Spleissbox für
Lichtwellenleiter, mit einem gekapselten Verbindungsraum zum Koppeln
von der Spleissbox zugeführten
Lichtwellenleitern.
-
Derartige Spleissboxen sind bekannt.
Die Spleissboxen des Standes der Technik sind dabei in der Regel
als sogenannte 19-Zoll-Einschübe
ausgebildet.
-
Lichtwellenleiter werden vielseitig
eingesetzt, unter anderem auch auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik.
Wenn in der Automatisierungstechnik Lichtwellenleiter miteinander
gekoppelt werden sollen, so geschieht dies im Stand der Technik
in der Regel dadurch, dass ein Stecker direkt auf das Lichtwellenleiterkabel
konfektioniert wird. Wenn in einem solchen Fall der Stecker oder
das Kabel beschädigt
wird, muss meist das komplette Kabel ausgetauscht werden, was mit
hohen Kosten und großem Zeitverlust
verbunden ist. Diese Nachteile können
im Stand der Technik zwar vermieden werden, wenn die handelsüblichen
Spleissboxen verwendet werden. Diese Spleissboxen sind aber sehr
groß und
nur mit großem
Aufwand in üblichen
Aufbauten der Automatisierungstechnik montierbar.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
besteht darin, eine gattungsgemäße Spleissbox
derart weiterzuentwickeln, dass sie auf einfache Weise in Aufbauten
der Automatisierungstechnik montierbar ist.
-
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
die Spleissbox eine Montagefläche
aufweist, an der eine Befestigungsvorrichtung angeordnet ist, mittels
derer die Spleissbox auf eine Hutschiene aufschnappbar ist.
-
In der Automatisierungstechnik besteht
zumeist auch die Notwendigkeit, möglichst kleine Komponenten
zu verwenden. Vorzugsweise weist die Spleissbox daher eine Länge von
maximal 200 mm, insbesondere von maximal 150 mm, eine Breite von maximal
100 mm, insbesondere von maximal 70 mm, und eine Höhe von maximal
150 mm, insbesondere von maximal 100 mm, auf.
-
Die Spleissbox ist besonders platzsparend montierbar,
insbesondere in einem Schaltschrank, wenn die Außenabmessungen der Montagefläche mit
der Höhe
und der Breite der Spleissbox korrespondieren.
-
Beim Spleissen von Lichtwellenleitern
entstehen meist Überlängen, die
ordnungsgemäß verstaut
werden müssen.
Im Stand der Technik sind hierzu eigene Aufnahmeelemente vorgesehen.
Erfindungsgemäß kann ein
derartiges separates Aufnahmeelement aber eingespart werden, wenn – vorzugsweise
lösbar – im Verbindungsraum
eine Wickelvorrichtung zum Aufwickeln von Überlängen der Lichtwellenleiter
angeordnet ist. Beispielsweise kann die Wickelvorrichtung vier Wickelelemente
aufweisen, wobei je ein Wickelelement in je einer Ecke des Verbindungsraums
angeordnet ist, so dass die Überlängen von
Wickelelement zu Wickelelement wickelbar sind.
-
Im Verbindungsraum ist auch ein Spleisshalter
angeordnet. Dadurch kann der empfindliche Spleiss selbst geschützt gehalten
werden. Die Spleissbox ist daher im Dauerbetrieb besonders zuverlässig.
-
Der Spleisshalter ist – ebenso
wie die Wickelvorrichtung – im
Verbindungsraum vorzugsweise lösbar
angeordnet. Er kann sogar zusammen mit der Wickelvorrichtung auf
einem gemeinsamen Träger angeordnet
sein.
-
Wenn die Spleissbox mindestens einen
im Verbindungsraum mündenden
Anschluss aufweist, auf den von außerhalb der Spleissbox je ein
vorkonfektioniertes, mindestens einadriges Licht- wellenleiter-Verbindungskabel aufsteckbar
ist, ist auf einfache Weise eine Verbindung eines vorkonfektionierten Lichtwellenleiter-Verbindungskabels
möglich.
Das Lichtwellenleiter-Verbindungskabel
ist in diesem Fall als handelsüblich
erhältliches
sogenanntes Patchkabel ausgebildet.
-
Im Regelfall ist es ausreichend,
wenn die Anzahl der Anschlüsse
zwei, vier, sechs oder acht beträgt.
Denn mehr als acht Anschlüsse
werden für
Anwendungen der Automatisierungstechnik zumeist nicht benötigt.
-
Wenn der Anschluss auf einer der
Montagefläche
gegenüberliegenden
Anschlussfläche
angeordnet ist, ist er besonders günstig positioniert. Insbesondere
kann in diesem Fall auf einfache Weise das Lichtwellenleiter-Verbindungskabel
auch nachträglich
gesteckt und gelöst
werden, ohne die Spleissbox demontieren zu müssen. Auch ist eine etwaige,
dem Anschluss zugeordnete Beschriftung im Betrieb ohne weiteres
ablesbar.
-
Die Spleissbox weist ferner mindestens
eine Zuführung
für ein
nicht vorkonfektioniertes, mehradriges Lichtwellenleiterkabel auf.
Die Zuführung
weist dabei vorzugsweise eine Zugentlastung für das Lichtwellenleiterkabel
auf, um Beschädigungen
der einzelnen Lichtwellenleiter durch auftretende Züge zu vermeiden.
Beispielsweise kann die Zuführung
als Panzergewinde ausgeführt
sein. Sie ist vorzugsweise auf einer an die Montagefläche angrenzenden
Zuführungsfläche angeordnet.
-
Weitere Vorteile und Einzelheiten
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung
-
1 einen
Schnitt durch eine Spleissbox,
-
2 eine
Frontansicht der Spleissbox von 1,
-
3 eine
Einschubplatte mit einem Spleisshalter und 4 einen weiteren Schnitt durch eine Spleissbox.
-
Gemäß den 1 und 2 ist
eine Spleissbox im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet. Sie weist eine
Länge 1
von z. B. 130 mm auf. Gegebenenfalls kann die Länge 1 auch größer sein.
-
150 mm sollten aber vorzugsweise,
200 mm keinesfalls überschritten
werden. Die Spleissbox weist ferner eine Breite b von z. B. 50 mm
auf. Auch die Breite b kann gegebenenfalls größer sein. 70 mm sollten aber
vorzugsweise, 100 mm keinesfalls überschritten werden. Die Spleissbox
weist ferner eine Höhe
h von z. B. 100 mm auf. Gegebenenfalls kann die Höhe h auch
größer sein.
150 mm sollten aber nicht überschritten
werden.
-
Eine Anschlussfläche 1 ist über Schrauben 2 lösbar mit
einem Grundkörper 3 der
Spleissbox verbunden. Bei gelöster
Anschlussfläche 1 ist
somit ein Verbindungsraum 4 zugänglich. Bei befestigter Anschlussfläche 1 ist
der Verbindungsraum 4 abgeschlossen, vorzugsweise sogar
in hoher Schutzart gekapselt. Der Begriff „hohe Schutzart" bedeutet dabei eine
Kapselung mindestens der Schutzart IP 44.
-
Gemäß 1 ist an einer Montagefläche 5 der
Spleissbox eine Befestigungsvorrichtung 6 angeordnet. Ersichtlich
liegt die Montagefläche 5 der
Anschlussfläche 1 gegenüber. Aufgrund
der Anordnung der Montagefläche 5 korrespondieren
deren Außenabmessungen
ersichtlich mit der Höhe
h und der Breite b der Spleissbox. Die Befestigungsvorrichtung 6 weist
z. B. einen grundkörperfesten
Haken und einen im Grundkörper 3 beweglich
gelagerten, federbelasteten Riegel auf. Mittels der Befestigungsvorrichtung 6 ist
die Spleissbox auf eine Hutschiene 7, z. B. eine 35 mm-Norm-Hutschiene
7, lösbar
aufschnappbar.
-
Auf der Anschlussfläche 1 sind
mehrere Anschlüsse 8 angeordnet.
Gemäß 2 sind acht derartige Anschlüsse 8 vorhanden.
Es könnten
aber auch weniger Anschlüsse 8,
insbesondere zwei, vier oder sechs Anschlüsse 8 vorhanden sein.
Falls nur zwei oder vier Anschlüsse 8 vorhanden
sind, sind diese vorzugsweise in einer einzigen Reihe angeordnet.
-
Auf die Anschlüsse 8 ist von außerhalb
der Spleissbox je ein Stecker 9 eines vorkonfektionierten ein-
oder mehradrigen Lichtwellenleiter-Verbindungskabels 10 (Patchkabel 10)
aufsteckbar. Die Anschlüsse 8 sind
dabei gemäß den 1 und 2 als ST- bzw. BFOC-Anschlüsse 8 ausgebildet.
Sie können
aber auch anders ausgebildet sein, z.B. als SC- oder E2000-Anschlüsse.
-
Die Anschlüsse 8 weisen Anschlussenden auf,
die im Verbindungsraum 4 münden. Auf die Anschlussenden
ist je ein Stecker 11 eines sogenannten Pigtails 12 aufsteckbar,
wie dies in 1 für einen
Pigtail 12 schematisch dargestellt ist. Der Pigtail 12 ist
wiederum mit einem Lichtwellenleiter 13 eines mehradrigen
Lichtwellenleiterkabels 14 (Bündeladerkabel 14)
gespleisst.
-
Die Lichtwellenleiter 13 der
mehradrigen Lichtwellenleiterkabel 14 müssen durch Spleissen oder Kleben
mit den Pigtails 12 gekoppelt werden. Zur dauerhaften Fixierung
und zum Schutz der Verbindungsstellen ist daher im Verbindungsraum 4 ein Spleisshalter 15 angeordnet.
Der Spleisshalter 15 kann beispielsweise auf einem Einschub
angeordnet sein, der in 3 näher dargestellt
ist und der bei gelöster
Anschlussfläche 1 aus
dem Verbindungsraum 4 entfernbar bzw. in ihn einführbar ist.
Der Spleisshalter 15 ist also in diesem Fall nicht fest,
sondern lösbar im
Verbindungsraum 4 angeordnet.
-
Der Spleisshalter 15 weist
in der Regel zehn oder zwölf
Aufnahmen 16 auf, wobei der Übersichtlichkeit halber in 3 nur sechs Aufnahmen 16 dargestellt
sind. Gegebenenfalls könnten
aber auch mehr oder weniger Aufnahmen 16 vorhanden sein. Pro
Aufnahme 16 ist ein Lichtwellenleiter 13 koppelbar.
-
Zum Spleissen der Lichtwellenleiter 13 mit den
Pigtails 12 ist eine Spleissvorrichtung erforderlich, die
nicht Bestandteil der Spleissbox ist. Die Lichtwellenleiter 13 müssen daher
ein Stück
aus der Spleissbox bzw. dem Verbindungsraum 4 herausgeführt werden.
Dadurch entstehen Überlängen der Lichtwellenleiter 13.
Zur Aufwickeln dieser Überlängen ist
im Verbindungsraum 4 eine Wickelvorrichtung angeordnet.
Gemäß den 1 und 3 weist die Wickelvorrichtung vier Wickelelemente 17 auf.
Je eines der Wickelelemente 17 ist in je einer Ecke des
Verbindungsraums 4 angeordnet. Die Überlängen der Lichtwellenleiter 13 sind
dadurch von Wickelelement 17 zu Wickelelement 17 wickelbar.
-
Auch die Wickelelemente 17 sind
gemäß 3 auf dem Einschub angeordnet.
Die Wickelvorrichtung und der Spleisshalter 15 sind somit
auf einem gemeinsamen Träger
(d.h. dem Einschub) angeordnet. Auch die Wickelvorrichtung ist also
im Verbindungsraum 4 lösbar
angeordnet.
-
Das Zuführen der mehradrigen Lichtwellenleiterkabel 14 erfolgt über vorzugsweise
zwei Zuführungen 18.
Die Zuführungen 18 sind
dabei vorzugsweise als Panzergewinde 18 ausgebildet. Sie
weisen also Zugentlastungen für
die Lichtwellenleiterkabel 14 auf. Ersichtlich sind ferner
die Zuführungen 18 auf einer
Zuführungsfläche 19 angeordnet,
die an die Montagefläche 5 angrenzt.
-
4 zeigt
nun eine weitere mögliche
Verwendungsform der erfindungsgemäßen Spleissbox. Bei dieser
Verwendungsform sind die Lichtwellenleiterkabel 14 als
breakout-Kabel 14 ausgebildet. Daher wird weder der Spleisshalter 15 noch
die Wickelvorrichtung benötigt.
Der Einschub ist daher aus dem Verbindungsraum 4 entfernt.
Denn bei einem breakout-Kabel 14 können die Stecker 11 zum
Aufstecken auf die Anschlussenden der Anschlüsse 8 direkt auf die
Lichtwellenleiter 13 selbst aufgebracht werden.
-
Bei der erfindungsgemäßen Spleissbox
werden in der Regel nicht alle der Anschlüsse 8 und alle der
Zuführungen 18 genutzt.
Soweit die Anschlüsse 8 und
die Zuführungen 18 nicht
genutzt werden, werden sie vorzugsweise in bekannter Weise durch Blindstopfen
abgedeckt. Verschmutzungen der Anschlüsse 8 und/oder ein
Eindringen von Fremdkörpern
in den Verbindungsraum 4 über ungenutzte Zuführungen 18 kann
daher vermieden werden.
-
Die erfindungsgemäße Spleissbox ist auf einfache
und in der Automatisierungstechnik üblicher Weise auf die Hutschiene 7 aufrastbar.
Die Kopplung zwischen Lichtwellenleitern 13 ist flexibel.
Es ist nämlich
insbesondere wahlweise ein Spleissen, ein Kleben oder eine Verwendung
direkt konfektionierbarer Lichtwellenleiterkabel 14 möglich. Die
Spleissbox ist also universell und auch im rauen Industrieeinsatz einsetzbar.
Dabei sind insbesondere die leicht verletzbaren Lichtwellenleiter 13 selbst
im Verbindungsraum 4 geschützt angeordnet.
-
Darüber hinaus benötigt die
erfindungsgemäße Spleissbox
nur einen geringen Bauraum, was insbesondere bei der Anordnung in
einem Schaltschrank von Bedeutung ist. Auch kann eine etwaige Beschriftung
auf der Anschlussfläche 1 auch
im Betrieb der Spleissbox ohne Demontage abgelesen werden.