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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Erzeugung einer kombinierten Parameterkarte aus mehreren einzelnen,
die Werte von verschiedenen Parametern in Abhängigkeit vom Ort enthaltenden
Ausgangs-Parameterkarten. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung eine entsprechende Vorrichtung zur
Erzeugung einer solchen kombinierten Parameterkarte.
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Bei einer Untersuchung eines Objekts,
beispielsweise einer Person oder eines Körperteils bzw. Organs der Person,
mit einem bildgebenden Untersuchungsverfahren, z. B.
mittels einer Röntgeneinrichtung,
einem Computertomographen, einem Kernspintomographen oder einem
Sonographiegerät,
besteht neben der Darstellung rein anatomischer Informationen die
Möglichkeit,
aus einem Einzelbild oder aus einer Reihe von Bildern physikalische
und/oder physiologische Parameter zu extrahieren. Typische Beispiele
für solche
Parameter sind bei einer kontrastmittelunterstützten Untersuchung der zeitliche
Verlauf oder der Maximalwert der Kontrastmittelkonzentration in
bestimmten Regionen eines untersuchten Organs. Dabei kann aus dem
Bild bzw. der Bildserie für
jeden interessierenden Parameter für jeden einzelnen Bildpunkt
ein Signalwert ermittelt und so für jeden der Parameter eine
Parameterkarte erzeugt werden. Zur Darstellung der Parameterkarte
werden die ermittelten Werte üblicherweise
in einem Intensitätswert
aus einem bestimmten Wertebereich, beispielsweise zwischen 0 und
4095, umgerechnet. Dieser Intensitätswert kann dann in einer Grauwert-
oder Farbskala codiert dargestellt werden, so dass eine schwarzweiße Parameterkarte
mit verschiedenen Grauabstufungen oder eine farbige Parameterkarte
entsteht.
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In vielen Fällen ist jedoch eine sichere
Diagnose nur dann möglich,
wenn das Verhalten der bei der Untersuchung zu über prüfenden Regionen bezüglich verschiedener
Parameter beachtet wird. So kann beispielsweise ein ungewöhnliches
Verhalten bezüglich
eines Parameters den Verdacht hervorrufen, dass in der betreffenden
Region des zu untersuchenden Objekts eine bösartige Läsion vorliegen könnte. Um
den Verdacht zu bestätigen
oder zu zerstreuen, muss gleichzeitig das Verhalten der verdächtigen
Region bezüglich
anderer Parameter bekannt sein. Um zu einem sicheren Urteil zu gelangen,
muss das Untersuchungspersonal folglich mehrere Parameterkarten
gleichzeitig kontrollieren, wobei in Grenzfällen auch subjektive Wahrnehmungen des
Untersuchungspersonal hineinspielen. Eine Kombination der Parameter
in einer Parameterkarte würde
die Bewertung der Information daher erleichtern.
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Leider besteht bisher lediglich die
Möglichkeit,
maximal zwei Parameter in einer Parameterkarte zu kombinieren, d.
h. es kann aus maximal zwei „Ausgangs-Parameterkarten", welche jeweils
die Werte für
einen Parameter darstellen, eine kombinierte Parameterkarte erzeugt
werden, indem die Werte eines der Parameter als Farbwerte und die
Werte des anderen Parameters als Helligkeitswerte codiert werden.
Eine Kombination beliebig vieler verschiedener Parameter in einer
einzigen Parameterkarte ist mit diesem Verfahren nicht möglich.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung,
eine Alternative zu diesem Stand der Technik zu schaffen, welche eine
Kombination beliebig vieler verschiedener Ausgangs-Parameterkarten
zu einer kombinierten Parameterkarte erlaubt.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren
gemäß Patentanspruch
1 und durch eine Vorrichtung gemäß Patentanspruch
12 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird bei dem Verfahren zunächst für jede der
Ausgangs-Parameterkarten für
jeden Ort, d. h. für
jeden einzelnen Kartenpixel oder bei einer dreidimensionalen Darstellung
für jeden
Voxel, der am betreffenden Ort vorliegende Signalwert des betreffenden
Parameters gemäß einer
parameter abhängigen,
d. h. konkret für
den jeweiligen Parameter bestimmten ersten Transferfunktion in einen
ersten Farbwert umgewandelt. Anschließend wird dieser erste Farbwert
jeweils anhand einer zweiten Transferfunktion in einen „Farbcode-Intensitätswert" umgewandelt. Die
Farbcode-Intensitätswerte
der einzelnen Parameter werden dann zu einem kombinierten Intensitätswert nach
einer vorgegebenen Verknüpfungsregelung
verknüpft. Schließlich wird
der kombinierte Intensitätswert
mittels einer dritten Transferfunktion in einen Farbwert zur Darstellung
an dem betreffenden Ort in der Parameterkarte umgewandelt.
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Bei den Farbwerten handelt es sich
beispielsweise um sogenannte „RGB-Werte", die eine rote,
grüne und
blaue Komponente enthalten, oder um andere vergleichbare Repräsentationen
von Farben. Die Transferfunktionen wandeln jeweils einen skalaren
Wert, beispielsweise einen beliebigen Signalwert bzw. Intensitätswert in
den Farbwert um. Hierzu wird in der Regel eine Farbreferenztabelle
(Color-Lookup-Table) verwendet, welche beispielsweise Felder für die verschiedenen
Farbkomponenten, z. B. Rot, Grün und Blau,
enthält,
wobei als Indizes für
die Felder innerhalb der Lookup-Table skalare Intensitätswerte
in einem bestimmten Wertebereich dienen können. Eine genauere Erläuterung
solcher Transferfunktionen zur Umrechnung von einem skalaren Intensitätswert in
einen Farbwert findet sich beispielsweise in dem Buch von Will Schröder: „The visualization
toolkit", Prentice
Hall PTR, New Jersey, 1998, S. 956 bis 958. Sofern ein ermittelter
Signalwert nicht in Form eines Intensitätswerts innerhalb des festgelegten
Wertebereichs der Lookup-Table vorliegt, kann auf einfache Weise
eine Umrechnung des Signalwerts in den passenden Intensitätswert und
umgekehrt erfolgen. Auf diese Weise kann beliebig zwischen einem
ermittelten skalaren Signalwert und einem Farbwert hinund hertransformiert
werden.
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Mit der erfindungsgemäß zunächst durchgeführten Umrechnung
der Signalwerte der Ausgangs-Parameterkarten in einen ersten Farbwert
unter Nutzung einer individuell für den Parameter bestimmten
Transferfunktion wird dafür
gesorgt, dass die in den Signalwerten enthaltene Informationen jeweils
in bezüglich
der gewünschten
Untersuchung und der nachfolgenden Verknüpfungsregel zueinander passenden
Farben repräsentiert
werden. Das heißt,
dass beispielsweise der Wertebereich eines Parameters, welcher auf
eine bestimmte Eigenschaft des Untersuchungsobjekts hinweist, durch
die gleichen Farbe oder zumindest den gleichen Farbbereich dargestellt
wird, mit dem auch der Wertebereich eines anderen Parameters dargestellt
wird, welcher die gleiche Eigenschaft indiziert. Dadurch wird sichergestellt,
dass bei einer nachfolgenden Verknüpfung die in den Parametern
erhaltenen Informationen entsprechend herausgestellt werden und
sich nicht gegenseitig aufheben.
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Die nachfolgende Rücktransformation
sorgt dann dafür,
dass der Signalwert wieder in einen skalaren Wert, den Farbcode-Intensitätswert,
umgewandelt wird. Dabei wird der Signalwert eines Parameters durch
den Farbcode-Intensitätswert
innerhalb einer durch die jeweilige erste Transferfunktion des betreffenden
Parameters vorgegebene Farbwahl repräsentiert. Da es sich bei den
Farbcode-Intensitätswert
um skalare Werte handelt, ist eine beliebige einfache mathematische
Verknüpfung
der Werte, beispielsweise die Bildung eines Mittelwerts, eine einfache
Aufsummierung etc., möglich.
Für die
Rücktransformation
der Farbwerte in die Farbcode-Intensitätswerte kann eine beliebige
zweite Transferfunktion, beispielsweise eine übliche Standard-Transferfunktion,
die die RGB-Werte in einen skalaren Wert zwischen 0 und 4095 umwandelt,
verwendet werden. Vorzugsweise wird dabei für alle Parameter die gleiche
zweite Transferfunktion verwendet.
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Der kombinierte Intensitätswert wird
dann schließlich
mittels einer dritten Transferfunktion wieder in einen Farbwert
umgewandelt. Dieser Farbwert wird schließlich in der Parameterkarte
entsprechend dargestellt. Auch diese dritte Transfer funktion kann
beliebig gewählt
und beispielsweise vom Benutzer frei definiert werden.
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Für
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Erzeugung einer solchen kombinierten Parameterkarte aus mehreren
einzelnen, die Werte von verschiedenen Parametern in Abhängigkeit
vom Ort enthaltende Ausgangs-Parameterkarten werden folgende Komponenten
benötigt:
Zum
einen werden Mittel zum Empfang und/oder zum Abruf der Ausgangs-Parameterkarten
der verschiedenen Parameter aus einem Speicher benötigt.
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Außerdem muss die Vorrichtung
Transfermittel aufweisen, um für
jeden Ort für
jede der Ausgangs-Parameterkarten den am betreffenden Ort vorliegenden
Signalwert des Parameters gemäß einer
für den
jeweiligen Parameter bestimmten ersten Transferfunktion in einen
ersten Farbwert umzuwandeln.
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Des Weiteren werden Transfermittel
benötigt,
um für
jeden Ort für
jede der Ausgangs-Parameterkarten den ersten Farbwert jeweils anhand
einer zweiten Transferfunktion in einen Farbcode-Intensitätswert umzuwandeln.
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Weiterhin muss eine Verknüpfungseinheit
vorhanden sein, um für
jeden Ort jeweils die Farbcode-Intensitätswerte der einzelnen Parameterkarten
zu einem kombinierten Intensitätswert
zu verknüpfen.
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Außerdem braucht die Vorrichtung
Transfermittel, um für
jeden Ort den kombinierten Intensitätswert mittels einer dritten
Transferfunktion in einen Farbwert umzuwandeln.
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Schließlich werden Mittel zur Ausgabe
und/oder zur Speicherung der kombinierten Parameterkarte benötigt.
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Eine solche Vorrichtung kann vorzugsweise
im Wesentlichen in Form von Software, beispielsweise auf einem Rechner
einer herkömmlichen
Bildauswerteeinrichtung, in der auch die Ausgangs-Parameterkarten
aus den aufgenommenen Bildern bzw. Bildserien erzeugt werden, realisiert
werden. Die Transfermittel können hierbei
jeweils als Softwaremodule implementiert sein, z. B.
als Unterroutinen, die von einem entsprechenden übergeordneten Programm in passender
Reihenfolge aufgerufen werden. Dabei arbeiten die Transfer-Softwaremodule
jeweils gemäß den Transferfunktionen,
die beispielsweise in einem Speicher hinterlegt sind oder während des
Programmablaufs beispielsweise vom Benutzer definiert werden.
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Bei einer Realisierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Form von Software ist es möglich,
Bildauswerteeinrichtungen von bereits bestehenden, herkömmlichen
Röntgeneinrichtungen,
Computertomographen, Kernspintomographen etc. so nachzurüsten, dass
mit diesen Einrichtungen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gearbeitet werden
kann.
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Die abhängigen Ansprüche enthalten
jeweils besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung.
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Für
die Verknüpfung
der einzelnen Farbcode-Intensitätswerte
der verschiedenen Parameter zu einem kombinierten Intensitätswert kann
eine beliebige, für
den jeweiligen Fall geeignete Verknüpfungsregel gewählt werden.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
umfasst diese Verknüpfung
eine Mittelwertbildung aus den Farbcode-Intensitätswerten.
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Vorzugsweise werden außerdem bei
der Verknüpfung
die Farbcode-Intensitätswerte
der verschiedenen Parameter mit einem für den betreffenden Parameter
festgelegten Gewichtungskoeffizienten gewichtet. Dadurch wird festgelegt,
in welchem Maß ein
bestimmter Parameter in die kombinierte Parameterkarte eingeht.
Die Gewichtungskoeffizienten können
für bestimmte Untersuchungen
fest vorgegeben sein. Sie können aber
auch vom Benutzer frei gewählt
werden.
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Bei einer Verknüpfung durch Mittelwertbildung
wird dabei z. B. der gewichtete Mittelwert
aus den einzelnen Farbcode-Intensitätswerten
gebildet. Hierzu können
die Farbcode-Intensitätswerte
der einzelnen Parameter zunächst
mit dem festgelegten Gewichtungskoeffizienten multipliziert und
die so gewichteten Farbcode-Intensitätswerte dann aufsummiert werden.
Die Summe der gewichteten Farbcode-Intensitätswerte wird schließlich durch
die Summe der Gewichtungskoeffizienten geteilt.
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Um dieses Verfahren so durchzuführen, umfasst
die Verknüpfungseinheit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
vorzugsweise entsprechend eine Berechnungseinheit zur Bildung des
Mittelwerts, beispielsweise ebenfalls in Form einer Softwareunterroutine.
Außerdem
kann die Verknüpfungseinheit
Mittel zur Gewichtung der Farbcode-Intensitätswerte aufweisen, wobei bevorzugt
die Vorrichtung auch entsprechende Eingabemittel umfasst, damit
der Benutzer die Gewichtungskoeffizienten selbst festlegen kann.
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Alternativ oder zusätzlich zu
einer Gewichtung der einzelnen Farbcode-Intensitätswerte bei der Verknüpfung kann
eine Gewichtung auch in der Weise realisiert werden, dass bei der
Umwandlung der ersten Farbwerte in die Farbcode-Intensitätswerte
jeweils für
die verschiedenen Ausgangs-Parameterkarten geeignet ausgewählte, unterschiedliche
zweite Transferfunktionen verwendet werden.
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Zur Bestimmung der ersten Transferfunktionen
für die
einzelnen Parameter kann jedem Signalwert innerhalb eines Wertebereichs
des betreffenden Parameters ein Farbwert zugeordnet und beispielsweise
in einer Lookup-Table hinterlegt werden. Die Bestimmung der parameterabhängigen,
individuellen Transferfunktionen kann benutzerdefiniert erfolgen,
das heißt
dass jeder Benutzer selbst festlegt, in welcher Form und in welcher
Weise die Signalwerte in bestimmte Farbwerte transformiert werden.
Es ist aber auch möglich,
eine solche Zuordnung in Abhängigkeit
vom jeweiligen Parameter sowie von der Art der Untersuchung automatisch durchzuführen.
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Eine bevorzugte Möglichkeit, eine benutzerdefinierte
Transferfunktion zu erzeugen, besteht darin, dass bestimmten Signalwerten
bestimmte Farbwerte zugeordnet werden, die dann als Stützstellen
für eine weitere
Zuordnung der übrigen
Signal- und Farbwerte
zueinander dienen. Das heißt,
die Zuordnung der zwischen den vom Nutzer bestimmten Signalwerten
liegenden Signalwerte und der zwischen den zugehörigen Farbwerten liegenden
Farbwerte erfolgt automatisch. Hierfür bietet es sich vorzugsweise
an, ein Interpolationsverfahren zu verwenden, wobei beliebige, dem
Fachmann bekannte Interpolationsverfahren genutzt werden können.
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Die Transferfunktion kann auch abschnittsweise
definiert werden, so dass beispielsweise die Zuordnung der Signalwerte
und der Farbwerte in einen Bereich in etwa linear erfolgt und in
einem anderen Bereich nach einer logarithmischen Formel etc.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung muss hierfür entsprechende
Zuordnungsmittel aufweisen, welche beispielsweise Eingabemittel
umfassen, mit Hilfe derer der Benutzer bestimmten Signalwerten bestimmte Farbwerte
zuordnen kann. Außerdem
müssen
diese Zuordnungsmittel auch entsprechende Mittel, beispielsweise
in Form einer entsprechenden Softwareroutine, aufweisen, um automatisch
die zwischen den vom Benutzer festgelegten „Stützstellen" liegenden Signal- und Farbwerte einander
zuzuordnen.
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Bei einem besonders komfortablen
Ausführungsbeispiel
umfassen die Zuordnungsmittel eine grafische Benutzeroberfläche, auf
der ein Wertebereich des betreffenden Parameters angezeigt wird
und auf der zusätzlich
ein Farbverlauf, vorzugsweise un mittelbar neben dem Wertebereich,
dargestellt wird. Außerdem enthalten
die Zuordnungsmittel entsprechende Eingabemittel zur Zuordnung der
Werte des angezeigten Wertebereichs zu den Farben des dargestellten
Farbverlaufs.
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Dabei kann der dargestellte Farbverlauf
durch mehrere Farbbereiche hindurch verlaufen. Die Eingabemittel
sind dann vorzugsweise derart ausgebildet, dass der Benutzer einem
angezeigten Wertebereich abschnittsweise die Farbbereiche des Farbverlaufs
zuordnen kann. Dies ist beispielsweise möglich, indem der Benutzer mit
einem durch eine Maus, einen Joystick oder ein ähnliches Steuerungselement
gesteuerten Markierungselement, beispielsweise einem Cursor, Pfeil
o. ä.,
bestimmte Bereiche oder Farbwerte des Farbverlaufs aktiviert und
relativ zu den danebenstehenden Signalwerten des Wertebereichs verschiebt
und dadurch eine Zuordnung bestimmter angezeigter Werte zu bestimmten
Farben vornimmt. Alternativ kann auch der Wertebereich vom Benutzer
mit Hilfe der Tastatur oder eines Mauszeigers etc. verstellt werden.
Das heißt,
es ist für
den Benutzer auch möglich,
mit den Eingabemitteln zumindest abschnittsweise den Wertebereich
und/oder den Farbverlauf zu modifizieren.
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Ein typisches Beispiel hierfür ist ein
Farbverlauf, der von Schwarz über
Blau, Grün,
Gelb, Orange ins Rot verläuft,
wobei der Benutzer jeweils den gesamten Farbverlauf oder auch einzelne
Bereiche beliebig stauchen oder auseinanderziehen kann. Der Benutzer
kann daraus beispielsweise eine Farbskala erzeugen, welche zunächst einen
relativ kurzen schwarzen Bereich aufweist, dann einen relativ langen
blauen Bereich, bis schließlich
oberhalb einer von ihm ausgewählten
Schwelle des Wertebereichs relativ kurze Obergänge vom Grün ins Gelb, Orange und Rot
vorliegen.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
kann der Benutzer in gleicher Weise auch die dritte Transferfunktion,
vorzugsweise ebenfalls über
die grafische Benutzerschnitt stelle, frei definieren, um so eine
optimale Darstellung der kombinierten Parameterkarte zu erhalten.
Ebenso kann auf ähnliche
Weise auch eine Definition einer gemeinsamen zweiten Transferfunktion
oder sogar mehrerer unterschiedlicher zweiter Transferfunktionen
für die
verschiedenen Ausgangs-Parameterkarten
erfolgen.
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Mit Hilfe der Erfindung kann somit
insgesamt aus, beliebigen Parametern eine Ergebniskarte errechnet
werden, in der die Farben bestimmte Werte repräsentieren, die gemäß einer
vom Benutzer oder automatisch für
die jeweilige Untersuchung vorgegebenen Kombination aller Parameter
erzeugt wurden. Es können folglich
potentiell suspekte Regionen in einer bestimmten Farbe, beispielsweise
rot, und nicht suspekte Regionen in einer Kontrastfarbe, beispielsweise
grün bis
blau, markiert werden. Eine Überlagerung
der Karte auf ein anatomisches Bild erlaubt dann z. B.
eine schnelle Zuordnung zu einem bestimmten anatomischen Bereich und
einen endgültigen
Befund. Eine Analyse mehrerer verschiedener Parameterkarten ist
dabei nicht notwendig.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter
Hinweis auf die beigefügten
Figuren anhand eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Flussdiagramm eines möglichen
Verfahrensablaufs zur Berechnung einer kombinierten Parameterkarte,
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2 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
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3 eine
Darstellung einer grafischen Benutzeroberfläche zur Erzeugung der benutzerdefinierten Transferfunktionen
und zur Eingabe von Gewichtungskoeffizienten,
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4 eine
Darstellung von möglichen
zeitlichen Verläufen
einer Kontrastmittelkonzentration in unterschiedlichem Gewebe,
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5a ein
Beispiel einer benutzerdefinierten, ersten Transferfunktion für einen
ersten Parameter,
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5b ein
Beispiel einer benutzerdefinierten, ersten Transferfunktion für einen
zweiten Parameter,
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5c eine
Darstellung einer für
alle Parameter gleichermaßen
festgelegten Standard-Transferfunktion als zweite Transferfunktion.
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In 1 ist
das erfindungsgemäße Verfahren
der besseren Übersichtlichkeit
wegen nur am Beispiel einer Kombination von drei verschiedenen Parametern
innerhalb einer zweidimensionalen Parameterkarte dargestellt. Es
ist mit dem Verfahren jedoch problemlos möglich, eine beliebige Anzahl
verschiedener Parameter in einer Parameterkarte zu kombinieren.
Außerdem
läßt sich
das erfindungsgemäße Verfahren
ohne weiteres auch für
Parameterkarten im dreidimensionalen Raum verwenden. Aufgrund der
besseren Darstellbarkeit bezieht sich das Ausführungsbeispiel jedoch nur auf
den zweidimensionalen Fall. Im Übrigen
zeigt 1 das Verfahren
jeweils nur für
die Berechnung eines Farbwerts an einem bestimmten Ort, d. h. einem
bestimmten Bildpixel der Parameterkarte, welcher hier durch die
zwei Ortskoordinaten x und y repräsentiert wird. Das Verfahren
wird zur Erzeugung der gesamten kombinierten Parameterkarte jeweils
separat für
jeden Ort x, y durchgeführt.
In der Figur wird die Ortsabhängigkeit
jeweils durch den Zusatz (x, y) angegeben. Nachfolgend wird jedoch
wegen der kürzeren
Schreibweise in der Regel auf diesen Zusatz verzichtet.
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Die Eingangwerte sind jeweils die
für die
einzelnen Parameter ermittelten Signalwerte I1,
I2, In. Diese Signalwerte
I1, I2, In werden dann mittels speziell für den jeweiligen
Parameter vom Benutzer definierter Transferfunktionen T1,
T2, Tn in einen
Farbwert RGB1, RGB2,
RGBn transferiert.
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In einem weiteren Schritt werden
dann die einzelnen Farbwerte RGB1, RGB2, RGBn mittels einer
Standard-Transferfunktion Ts in einen Farbcode-Intensitätswert Ĩ1, Ĩ2, Ĩn umgewandelt. Bei den Farbcode-Intensitätswerten Ĩ1, Ĩ2, Ĩn handelt es sich um skalare Werte zwischen
0 und 4095. Sie repräsentieren
jeweils innerhalb dieses Wertebereichs den Farbwert RGB1,
RGB2, RGBn, der
durch die Transformation des ursprünglichen Signalwerts I1, I2, In mittels
der ersten Transferfunktion T1, T2, Tn erzeugt wurde.
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Die Transferfunktionen T1,
T2, Tn sind jeweils
in Form einer Lookup-Table hinterlegt. Die Standard-Transferfunktion
Ts wird ebenso durch eine Standard-Lookup-Table,
welche beliebige RGB-Werte in einen skalaren Wert umwandelt, realisiert.
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Die Verknüpfung der einzelnen Farbcode-Intensitätswerte Ĩ
1, Ĩ
2, Ĩ
n erfolgt dann mittels der Formel:
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Hierbei ist I(x,y) die Signalintensität des Pixels
in der Ergebniskarte, d. h. der kombinierten Parameterkarte, an
der Position x, y. Die αi sind beliebige Gewichtungskoeffizienten,
welche typischerweise zwischen 0 und 1 liegen, und Ĩi(x,y) gibt den Farbcode-Intensitätswert für einen
einzelnen Parameter i = 1 bis n an der Position x, y an.
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In 1 ist
diese Verknüpfung
so dargestellt, dass zunächst
in einem Schritt die einzelnen Farbcode-Intensitätswerte Ĩ1, Ĩ2, Ĩn jeweils mit den Gewichtungskoeffizienten α1, α2, αn multipliziert
werden. Anschließend erfolgt dann in dem Verknüpfungsschritt V die Aufsummierung
der gewichteten Farbcode-Intensitätswerte und die Division durch
die Summe der Gewichtungskoeffizienten α1, α2, αn gemäß Formel
(1). Als Ergebnis erhält
man schließlich
die Signalintensität
I(x,y) des jeweiligen Pixels in der kombinierten Parameterkarte.
Dieser wird dann zur Darstellung in der Karte an der Position x,
y mittels einer üblichen
Transferfunktion TI, welche ebenfalls vom
Benutzer definiert und in einer Lookup-Table hinterlegt werden kann,
in einen Farbwert RGB(x,y) umgewandelt.
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2 zeigt
eine Bildaufnahmeeinrichtung 1, hier beispielsweise einen
Kernspintomographen 1 zur Aufnahme von Schichtbildern eines
Objekts O, hier eines Patienten. Der Kernspintomograph 1 wird
von einer Steuereinheit 2 angesteuert.
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Die Steuereinheit 2 wird
hier im Wesentlichen von einem Rechner 2 gebildet, der
geeignete Schnittstellen 19, 20 zum Anschluss
an den Kernspintomographen 1 sowie eine Schnittstelle 7 an
ein Terminal 3 zur Bedienung der Steuereinheit 2 durch
einen Benutzer aufweist. Außerdem
ist die Steuereinheit 2 mit einem Massenspeicher 21 zur
Speicherung von Bildern, Transferfunktionen etc. ausgestattet. Der
Speicher 21 ist hier innerhalb der Steuereinheit 2 angeordnet,
er kann aber auch als externer Speicher über eine entsprechende Schnittstelle
an den Rechner der Steuereinheit 2 angeschlossen sein.
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Auf dem Rechner der Steuereinheit 2 ist
zum einen geeignete Software zur Ansteuerung der Bildaufnahmeeinrichtung 1 implementiert,
welche hier in Form eines Blocks 8 dargestellt ist. Mittels
dieser Steuersoftware 8 kann ein Benutzer über das
Terminal 3 die Bildaufnahmeeinrichtung 1 so ansteuern,
dass die gewünschten
Bilder erzeugt werden und beispielsweise eine Bildsequenz erzeugt
wird, aus der dann die Werte für
die einzelnen Parameter zur Erzeugung der Ausgangs-Parameterkarten
extrahiert werden können.
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Die erzeugten Bilddaten werden von
der Bildaufnahmeeinrichtung 1 über die Schnittstelle 20 an
ein Bilderzeugungs- Softwaremodul 9 übergeben,
welches die Bilddaten zu einem Bild zusammensetzt und dieses beispielsweise über die
Schnittstelle 7 auf einem Bildschirm 4 des Terminals 3 für den Benutzer
ausgibt oder im Speicher 21 hinterlegt.
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Außerdem weist die Steuereinheit 2 eine
Bildauswerteeinrichtung 10 in Form eines auf dem Rechner implementierten
Softwaremoduls auf. Diese umfasst wiederum ein erstes Parameterextraktionsmodul 11,
welches aus den von dem Bilderzeugungsmodul 9 erzeugten
Bildern die Parameter bzw. die Werte für die Parameter am jeweiligen
Ort extrahiert und so eine Parameterkarte erzeugt. Alternativ können die
Ausgangsbilder hierfür
auch – anstatt
direkt von dem Bilderzeugungsmodul 9 – aus dem Speicher 21 entnommen
werden, in dem das Bilderzeugungsmodul 9 zuvor die betreffenden
Bilder hinterlegt hat. Die im Parameterextraktionsmodul 9 erzeugten
Parameterkarten, welche jeweils nur einen einzelnen Parameter darstellen,
können
dann ebenfalls direkt über
die Schnittstelle 7 auf dem Bildschirm 4 des Terminals 3 angezeigt
oder wieder im Speicher 21 hinterlegt werden.
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Erfindungsgemäß weist die Bildauswerteeinrichtung 10 eine
Parameterkombinationsvorrichtung 12 auf, welche die Daten
aus den verschiedenen Parameterkarten zu einer kombinierten Parameterkarte
verknüpft.
Die Ausgangs-Parameterkarten können
direkt von dem Parameterextraktionsmodul 11 übernommen oder
aus dem Speicher 21 abgerufen werden. Auch bei der erfindungsgemäßen Parameterkombinationsvorrichtung 12 handelt
es sich um eine Unterroutine der die Bildauswerteeinrichtung 10 bildenden
Software. Diese Parameterkombinationsvorrichtung 12 weist
als erste Komponente ein Transfermodul 14 auf, welches
die ankommenden Daten der einzelnen Parameterkarten übernimmt
und an jedem Ort (x, y) jeden der einzelnen Signalwerte I1, I2, In entsprechend
der für
den jeweiligen Parameter vorgegebenen ersten Transferfunktion T1, T2, Tn in
einen Farbwert RGB1, RGB2,
RGBn umwandelt.
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Die hierzu notwendigen Transferfunktion
T1, T2, Tn erhält
das erste Transfermodul 14 von einer Eingaberoutine 13,
mit Hilfe derer der Benutzer über
das Terminal 3 in der im Folgenden beschriebenen Methode die
Transferfunktionen T1, T2,
Tn festlegen kann. Diese Eingaberoutine 13 ist
auch mit dem Speicher 21 verbunden, um bereits festgelegte
Transferfunktionen zu hinterlegen oder abzurufen.
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Die Farbwerte RGB1,
RGB2, RGBn werden
dann an ein weiteres Transfermodul 15 übergeben, das gemäß einer
Standard-Transferfunktion Ts die Farbwerte
RGB1, RGB2, RGBn in die Farbcode-Intensitätswerte Ĩ1, Ĩ2, Ĩn transferiert. Diese Daten werden dann in
einer Verknüpfungseinheit 16,
wieder in Form eines Softwaremoduls, übergeben, welche in einer Mittelwertberechnungseinheit 18 – hier ebenfalls
in Form einer Unterroutine – den
gewichteten Mittelwert gemäß Formel
1 berechnet. Die Gewichtungskoeffizienten α1, α2, αn kann
der Benutzer ebenfalls mit Hilfe des Terminals 3 über die
Eingaberoutine 13 vorgeben.
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In einem weiteren, dritten Transfermodul 17 werden
schließlich
für jeden
Ort die kombinierten Intensitätswerte
I in Farbwerte RGB umgewandelt, welche dann als Parameterkarte auf
dem Bildschirm 4 des Terminals ausgegeben oder in dem Speicher 21 hinterlegt
werden können.
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Über
das Terminal 3 können
außerdem
mittels der Schnittstelle 7 zu jedem Zeitpunkt bereits
hinterlegte Bilder oder Parameterkarten aus dem Speicher 21 abgerufen
werden.
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Darüber hinaus weist der Rechner
der Steuereinheit 2 natürlich
auch alle weiteren Software- bzw. Hardwarekomponenten auf, die sich üblicherweise
auf einem als Steuereinheit 2 dienenden Rechner befinden, beispielsweise
ein Betriebssystem, ein oder mehrere Prozessoren, auf denen die
dargestellten Programme ablaufen, sowie geeignete weitere Speicher
und Zwischenspeicher. Ebenso kann der Rechner einen Anschluss an einen
Drucker o. Ä. zur permanenten Ausgabe von
erzeugten Bildern und/oder Parameterkarten aufweisen. Die genaue
Ausgestaltung dieser Komponenten ist jedoch für die Erfindung nicht wesentlich.
Die Komponenten sind daher der besseren Übersichtlichkeit wegen in 2 nicht dargestellt.
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Die Definition der ersten Transferfunktionen
T1, T2, Tn für
die einzelnen Parameter sowie die Eingabe der Gewichtungskoeffizienten α1, α2, αn erfolgt
mittels einer grafischen Benutzeroberfläche G, welche auf dem Bildschirm 4 des
Terminals 3 dargestellt wird. Ein Beispiel für eine solche
grafische Benutzeroberfläche
G ist in 3 gezeigt.
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Die grafische Benutzeroberfläche G weist
hier verschiedene Bedienbereiche B1, B2, B3 auf, um die
Gewichtungskoeffizienten α1, α2, αn, und die Transferfunktionen T1,
T2, Tn für drei verschiedene
Parameter einzustellen. Ein weiterer Bedienbereich B4 steht
zur Verfügung,
um die dritte Transferfunktion T einzustellen, anhand derer die
Farbwerte RGB für
die kombinierten Intensitätswerte
I der Ergebiskarte, d. h. der kombinierten Parameterkarte,
eingestellt werden.
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Ganz links auf der grafischen Benutzeroberfläche befindet
sich der erste Bedienbereich B1, der in
der linken Hälfte
eine erste Skala 23 mit einem daneben befindlichen, simulierten
Schieberegler 22 aufweist, über den der Gewichtungskoeffizient α1 für den ersten
Parameter eingestellt wird. Die Einstellung des Schiebereglers 22 erfolgt,
indem mittels der Maus 6 ein Zeiger Z auf dem Schieberegler 22 bewegt
wird und der Schieberegler 22 durch „Anklicken" mittels einer Maustaste aktiviert wird.
Wird der Zeiger Z auf dem Schieberegler 22 dann bei gedrückter Maustaste
vertikal verschoben, wird der dargestellte Schieberegler 22 entsprechend mit
verstellt und dadurch der Gewichtungskoeffizient α1 eingestellt.
In einem Anzeigefenster 24 oberhalb des Schiebereglers 22 wird
der aktuell eingestellte Gewichtungskoeffizient α1 in
% angezeigt. Alternativ ist es auch möglich, den Gewichtungskoeffizienten α1 direkt über eine
nummerische Eingabe an der Tastatur 5 festzulegen. Ebenso
können
auch hardwaremäßig echte
Schieberegler, Drehregler o. Ä. vorgesehen
sein, mit denen die Gewichtungskoeffizienten eingestellt werden
können.
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In der rechten Hälfte des ersten Bedienbereichs
B1 – rechts
neben dem Schieberegler 22 – ist
ein Farbverlauf F1 zur Definition der ersten
Transferfunktion T1 für den ersten Parameter dargestellt.
Rechts daneben befindet sich eine Skala für den Wertebereich W1, in dem die Signalwerte des betreffenden
Parameters liegen. In diesem Ausführungsbeispiel läuft der
Wertebereich von 0 bis 300%. Die Skala des Wertebereichs W1 ist in diesem Ausführungsbeispiel fest eingestellt.
Der Wertebereich kann z. B. vom Benutzer
nummerisch über
die Tastatur 5 vorgegeben werden.
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Den Farbverlauf F1 kann
der Benutzer mit Hilfe der Maus 6 und des Mauszeigers Z
modifizieren. Der Farbverlauf F1 läuft hier
von unten über
einen blauen Farbbereich bl durch einen grünen Farbbereich gr und einen
gelben Farbbereich gl in einen orangefarbenen Farbbereich or. An
den in diesem Ausführungsbeispiel durch
schwarze Balken dargestellten Grenzlinien T zwischen den einzelnen
Farbbereichen bl, gr, gl, or kann der Benutzer mittels des Mauszeigers
Z die Breiten der einzelnen Farbbereiche bl, gr, gl, or verstellen,
indem er den Zeiger Z auf oder in die Nähe der jeweiligen Grenzlinie
T fährt
und bei gedrückter
Maustaste dann den Zeiger Z vertikal verfährt und somit die Grenzlinien
T verschiebt. In gleicher Weise kann auch die gesamte Farbskala
in ihrer absoluten Länge
verändert
werden. Mittels des Mauszeigers Z lässt sich außerdem der Farbverlauf F1 auch ohne eine Veränderung der relativen Verhältnisse
der einzelnen Farbbereiche bl, gr, gl, or untereinander parallel
zu dem daneben liegenden Wertebereich W1 verschieben.
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Über
eine entsprechende Eingabe mittels der Tastatur lässt sich
der Farbverlauf F1 auch um 180° drehen,
so dass bei spielsweise der Farbverlauf F1 unten
einen roten Bereich aufweist und dann nach oben ins Blau bzw. Schwarz
verläuft.
Die Kennzeichnung der Grenzlinie T durch schwarze Striche ist bei
einer realen grafischen Benutzeroberfläche auf einem Terminal nicht
unbedingt nötig.
Sie sind in 3 lediglich
zu Anschauungszwecken eingezeichnet.
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Von der Eingaberoutine 13 wird
eine Verschiebung der Grenzlinien T zwischen den einzelnen Farbbereichen
bl, gr, gl, or als eine vom Benutzer festgelegte Zuordnung der an
den Grenzlinien T liegenden Farbwerte zu bestimmten Signalwerten
des betreffenden Parameters erfasst. Die zwischen diesen zugeordneten Farbwert-/Signalwert-Paaren
liegenden weiteren Farbwerte bzw. Signalwerte werden automatisch
beispielsweise mittels eines Interpolationsverfahrens einander passend
zugeordnet. Für
den Benutzer sieht dies so aus, als wenn er die einzelnen Farbbereiche
mit Hilfe der Maus und des Zeigers beliebig stauchen, ausdehnen und
verschieben kann.
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An den ersten Bedienbereich B1 schließt
sich dann rechts ein weiterer Bedienbereich B2 für den zweiten
Parameter an. Auch dieser Bedienbereich B2 weist
in der linken Hälfte
eine Skala 23 mit einem rechts daneben liegenden simulierten
Schiebeschalter 22 und einem darüber befindlichen Anzeigebereich 24 auf.
Mit diesen Elementen wird der Gewichtungskoeffizient α1 für den zweiten
Parameter eingestellt. In der rechten Hälfte dieses Bedienbereichs
B2 befindet sich wiederum ein Farbverlauf
F2 mit einem Wertebereich W2 für die Definition
der ersten Transferfunktion T2 für den zweiten
Parameter. Hier weist zum Beispiel der Farbverlauf F2 – in umgekehrter
Richtung zu dem Farbverlauf F1 für den ersten
Parameter – unten
zunächst
einen roten Farbbereich ro auf und verläuft dann über einen orangen or Farbbereich
in einen gelben Farbbereich ge und dann weiter in einen grünen Farbbereich
gr, in einen blauen Farbbereich bl sowie schließlich in einen schwarzen Farbbereich
sw. Der Wertebereich W2 für den zweiten
Parameter verläuft
von ca. –70%
bis +70%.
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An den Bedienbereich B2 für den zweiten
Parameter schließt
sich dann ein weiterer Bedienbereich B2 der
grafischen Benutzeroberfläche
G an, welcher wiederum eine Skala mit einem Schiebeschalter zur
Einstellung des Gewichtungskoeffizienten für den dritten Parameter sowie
einen weiteren Farbverlauf und einen Wertebereich zur Erstellung
der ersten Transferfunktion für
einen dritten Parameter aufweist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Einstellung so, dass nur zwei Parameter miteinander kombiniert
werden und daher die Einstellungen im dritten Bedienbereich B3 keine Auswirkungen haben.
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Ganz rechts befindet sich schließlich ein
weiterer Bedienbereich B4 mit einem Farbverlauf, über den der
Benutzer die dritte Transferfunktion T definieren kann. Dies erfolgt
wie bei den anderen Farbverläufen
F1, F2 durch Modifizierung
der einzelnen Farbbereiche sw, bl, gr, gl, or, ro mittels des Mauszeigers
Z.
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Die grafische Benutzeroberfläche G kann
prinzipiell auch erheblich mehr Bedienbereiche aufweisen, um mehr
als drei verschiedene Parameterkarten zu kombinieren.
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Ein typisches Anwendungsbeispiel
für eine
Nutzung der Erfindung ist eine kontrastmittelunterstützte Magnetresonanz-Brustbildgebung.
Bei einer solchen Untersuchung lassen sich gut- und bösartige
Läsionen durch
die Form des zeitlichen Intensitätsverlaufs,
welcher die Kontrastmittelkonzentration im Gewebe an einem bestimmten
Ort angibt, differenzieren.
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Hierbei spielen zwei Parameter eine
Rolle. Der erste Parameter ist die Höhe des relativen Signalanstiegs
in einer frühen
Phase, d. h. beispielsweise in den ersten ein bis zwei Minuten nach
der Kontrastmittelgabe. Dieser Parameter gibt Auskunft darüber, wie
schnell sich das Konstrastmittel in dem untersuchten Gewebe an dem
betreffenden Ort anreichert. Der zweite Parameter ist die relative
Signaländerung
in der spä teren Phase,
d. h. beispielsweise fünf
bis sieben Minuten nach der Kontrastmittelgabe.
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Die 4 zeigt
ein Diagramm mit drei typischen Signalverläufen. Der erste Signalverlauf
a zeigt einen relativ schwachen Anstieg des Signals in der ersten
Phase P1 sowie einen weiteren Signalanstieg – wenn auch etwas
geringer als in der ersten Phase P1 – in der
zweiten Phase P2. Einen solchen Signalverlauf
a erhält
man bei sehr sicher gutartigen Läsionen.
Der zweite Signalverlauf b zeigt in der frühen Phase P1 einen
stärkeren Signalanstieg
als der gutartige Signalverlauf a und in der zweiten Phase P2 ein fast konstantes Signal. Hierbei handelt
es sich um eine wahrscheinlich bösartige
Läsion.
Der dritte Signalverlauf c tritt dagegen bei sehr sicher bösartigen
Läsionen
auf. Hier zeigt sich in der frühen
Phase P1 der stärkste Signalanstieg und anschließend ein
relativ starker Signalabfall in der zweiten Phase P2.
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Um den Kurvenverlauf für eine Diagnose
zu charakterisieren, werden in der Regel zwei Parameterkarten erzeugt.
Bei einer der Parameterkarten ist die Signalintensität proportional
zur Höhe
des relativen Signalanstiegs in der ersten Phase P1.
Bei der zweiten Parameterkarte ist die Signalintensität proportional
zum Signalabfall in der zweiten Phase P2.
Nur an den Stellen, wo in beiden Karten hohe Werte auftreten, ist
sicher von einer bösartigen
Läsion
auszugehen. Dies wird herkömmlich
durch einen optischen Vergleich der Parameterkarten festgestellt.
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Durch die Erfindung wird aus beiden
Parameterkarten eine kombinierte Parameterkarte errechnet, in der
eine hohe Signalintensität
direkt mit dem Kurvenverlauf korreliert. Hierzu werden die parameterabhängigen ersten
Transferfunktionen T1, T2 entsprechend
so eingestellt, dass ein hoher Anstieg in der ersten Phase P1 einem bestimmten Farbbereich, beispielsweise
Orange oder Rot, zugeordnet wird, wogegen ein geringer Anstieg in
der ersten Phase eher in einem blauen oder grünen Farbbereich liegt. Dies
ist zum Beispiel mit der Einstellung möglich, wie sie in 3 für den ersten Parameter mit
Hilfe des ersten Farbverlaufs F1 und des daneben
liegenden Wertebereichs W1 gezeigt ist.
Die zugehörige
Transferfunktion ist in 5a dargestellt.
Bis zu einem bestimmten mittleren Signalwert, hier normiert auf
die Werte 0 bis 4095, wird der Signalwert in einen blauen Farbwert
umgewandelt. Oberhalb dieses mittleren Werts steigt die Transferfunktion
T1 linear bis zum roten Bereich an.
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Für
den zweiten Parameter, d. h. den Signalanstieg bzw. -abfall in der
Spätphase
P2 ist die Einstellung in 3 so gewählt, dass eine starke negative
Veränderung
(hier also im Wertebereich W2 unterhalb
von –50%)
mit einem roten Farbbereich korreliert ist, da ein starker Signalabfall
in der zweiten Phase P2 auf eine bösartige
Läsion
hinweist, genau wie ein besonders starker Signalanstieg in der frühen Phase
P1. Ein Signalanstieg in der späten Phase
P2 liegt, da dieser auf eine gutartige Läsion hinweist,
dagegen eher im blauen oder schwarzen Bereich. Die Einstellung des
Farbverlaufs F2 und des Wertebereichs W2 in 3 erzeugt
eine Transferfunktion T2 für den zweiten
Parameter, wie sie in 5b dargestellt
ist. Auch hier ist wieder der Farbwert über einem normierten Signalwert
zwischen 0 und 4095 dargestellt.
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Die Gewichtungskoeffizienten α1, α2 sind
bei dem in 3 dargestellten
Beispiel auf 63% für
den ersten Parameter und 32% für
den zweiten Parameter eingestellt. Die Einstellung dieses Gewichtungskoeffizienten α1, α2 liegt
im Ermessen des Untersuchungspersonals und hängt bei dem genannten Beispiel
von der unterschiedlichen „Schule" des Untersuchungspersonals
ab. So werden bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel u. U.
einige Nutzer beide Parameter gleichmäßig wichten, d. h.
es wird für
beide Parameter ein Gewichtungskoeffizient von 0,5 eingestellt,
wogegen andere Benutzer den zweiten Parameter, d. h.
den Abfall in der späten
Phase als wichtiger erachten und daher diesen Parameter mit einem
höheren
Gewichtungskoeffizienten versehen als den ersten Parameter.
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5c zeigt
schließlich
eine mögliche
Standard-Transferfunktion Ts zur Rücktransferierung
der Farbwerte RGB1, RGB2,
RGBn der einzelnen Parameter in die farbcodierten
Intensitätswerte Ĩ1, Ĩ2, Ĩn. Mit dieser Transferfunktion wird einfach
eine lineare Transformation der Farbwerte, ausgehend von roten Werten über gelbe
und grüne
bis zu blauen Werten, auf einen Intensitätswert zwischen 0 und 4095
durchgeführt.
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Durch die Erfindung ist es möglich, aus
einer beliebigen Anzahl von Parametern sehr schnell eine Ergebniskarte
zu errechnen, mit Hilfe derer eine sichere Diagnose möglich ist.
Hierbei ist es insbesondere auch möglich, die Gewichtung der einzelnen
Parameter sowie der Einstellungen der Transferfunktionen einmalig festzulegen
und für
weitere Untersuchungen der gleichen Art vorzugeben. So wird der
Einfluss von subjektiven Eindrücken
des Untersuchungspersonals reduziert und ein objektives Kriterium
bei der Mischung der Parameter festgelegt. Daher können über eine
Vielzahl von Untersuchungen sowie die daraus resultierten Erfahrungen die
Bewertungsergebnisse letztlich unabhängiger von den individuellen
Erfahrungen des betreffenden Nutzers, sicherer und genauer werden.