DE10223554C1 - Verfahren zur Diagnose einer Lambdasonde - Google Patents
Verfahren zur Diagnose einer LambdasondeInfo
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Abstract
Bei einem Verfahren zur Diagnose einer Breitband-Lambdasonde (14), die im Abgastrakt (12) einer Brennkraftmaschine (10) angeordnet ist und ein Ausgangssignal (LAM) abgibt, wobei einem Luft-Kraftstoff-Verhältnis, mit dem die Brennkraftmaschine (10) betrieben wird, ausgehend von einem Sollwert, eine periodische Veränderung mit einer bestimmten Zwangsanregungs-Frequenz (F) überlagert wird und währenddessen das Ausgangssignal (LAM) erfasst und daraus ein den Zustand der Lambdasonde (14) anzeigender Diagnosewert (D) erzeugt, wird die vorgegebene Zwangsanregungs-Frequenz (F), ausgehend von einem Startwert (S), erniedrigt, bis das Ausgangssignal (LAM) einen vorbestimmten Schwellwert (SW) erreicht und aus dem dann vorliegenden Frequenz-Wert (F0) der Zwangsanregungs-Frequenz (F) der Diganosewert (D) erzeugt.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Diagnose ei
ner Lambdasonde, die in einem Abgastrakt einer Brennkraftma
schine angeordnet ist und zumindest in einem Bereich des Sau
erstoffgehaltes des Abgases, der bei einer stöchiometrischen
Verbrennung anfällt, ein monoton vom Sauerstoffgehalt des Ab
gases der Brennkraftmaschine abhängendes Ausgangssignal (LAM)
abgibt, wobei einem Luft-Kraftstoff-Verhältnis, mit dem die
Brennkraftmaschine betrieben wird, ausgehend von einem Soll
wert eine periodische Veränderung mit einer bestimmten Zwang
sanregungs-Frequenz überlagert wird und währenddessen das
Ausgangssignal erfasst und daraus ein den Zustand der Lambda
sonde anzeigender Diagnosewert erzeugt wird.
Zur Gemischregelung bei Brennkraftmaschinen ist es bekannt,
im Abgasstrom einen Katalysator anzuordnen, wobei zur Rege
lung auf optimale Katalysator-Wirkung ein Sauerstoffsensor
stromauf des Katalysators im Abgastrakt verwendet wird, um
das Kraftstoff-Luft-Verhältnis des Gemisches, mit dem die
Brennkraftmaschine betrieben wird, entsprechend regeln zu
können.
Als Sauerstoffsensoren, die üblicherweise als Lambdasonde be
zeichnet werden, sind neben Sprungsonden (auch binäre Sonden
genannt), deren Ausgangssignal sich in einem Bereich um Lamb
da = 1 sprunghaft ändert, auch Sonden bekannt, die in einem
Bereich um Lambda = 1 eine stetige Charakteristik aufweisen,
d. h. in diesem Bereich ein monotones vom Sauerstoffgehalt des
Abgases der Brennkraftmaschine abhängendes Ausgangssignal ab
geben. Solche Sauerstoffsonden, die auch als stetige Lambda
sonden oder Breitband-Lambdasonden bezeichnet werden, ermög
lichen eine lineare Regelung im Gegensatz zu Sprungsonden,
bei denen nur eine Zwei-Punkt-Regelung durchgeführt werden
kann.
Mit zunehmender Absenkung gesetzgeberisch vorgeschriebener
Grenzwerte wird zugleich gefordert, dass alle für die Einhal
tung der Abgasgrenzwerte relevanten Komponenten einer ent
sprechenden automatischen Diagnose unterzogen werden müssen
(On-Board-Diagnose). Dies gilt natürlich auch für die Funkti
onsfähigkeit der Sauerstoffsensoren und insbesondere für de
ren dynamisches Verhalten.
Zur Überprüfung des dynamischen Verhaltens einer Breitband-
Lambdasonde ist es aus der EP 0 616 119 A1 bekannt, die
Schaltzeiten zu messen, innerhalb derer das Ausgangssignal
einer Sprungfunktion des Luft-Kraftstoff-Verhältnis folgt.
Einen ähnlichen Ansatz beschreibt die EP 0 652 358 A2, die
vorschlägt, Verweilzeiten zu messen, innerhalb derer das
Lambdasonden-Signal einer Breitband-Lambdasonde ein fettes
bzw. ein mageres Gemisch anzeigt.
Schließlich ist aus der DE 198 44 994 C2 das eingangs genann
te Verfahren bekannt, in dem eine periodisch erzwungene
Schwankung des Kraftstoff-Luft-Verhältnis, im Rahmen einer
sogenannten Zwangsanregung erzeugt und die Amplitude des Aus
gangssignals einer Breitband-Lambdasonde innerhalb einer Pe
riode dieser Zwangsanregung mit einem Modellsignal verglichen
wird. Dem Modell liegen dabei Annahmen zugrunde, die von ei
ner voll funktionsfähigen Breitband-Lambdasonde ausgehen. Aus
diesem Amplitudenvergleich zwischen gemessenem und modellier
tem Verhalten wird ein Diagnosewert abgeleitet, der eine Aus
sage über ein verschlechtertes Zeitverhalten der Breitband-
Lambdasonde liefert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein solches Verfah
ren dahingehend fortzubilden, dass eine unterscheidungskräf
tigere Diagnose erreicht wird.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren da
durch gelöst, dass die vorgegebene Zwangsanregungs-Frequenz
ausgehend von einem Startwert erniedrigt wird, bis das Aus
gangssignal oder dessen Amplitudenhub einen vorbestimmten
Schwellenwert erreicht, und aus dem dann vorliegenden Fre
quenz-Wert der Zwangsanregungs-Frequenz der Diagnosewert er
zeugt wird.
In Abkehr vom Stand der Technik wird nun erfindungsgemäß die
Zwangsanregungs-Frequenz verändert und dabei so lange abge
senkt, bis das Ausgangssignal der Breitband-Lambdasonde einen
Schwellenwert überschreitet. Dadurch wird sichergestellt,
dass unabhängig vom Zeitverhalten der Breitband-Lambdasonde
immer das maximale Auflösungsvermögen erreicht wird; die Di
agnose ist unempfindlicher gegen z. B. rauschüberlagernden
Störungen im Ausgangssignal.
Bei der erfindungsgemäßen Schwellenwertüberprüfung kann in
einer vereinfachten Ausführungsform lediglich darauf geachtet
werden, ob das Ausgangssignal einen oberen oder unteren
Schwellenwert erreicht. Alternativ kann aber auch der Ampli
tudenhub (im folgenden auch vereinfacht als Amplitude be
zeichnet) des Ausgangssignals berechnet und mit einem Schwel
lenwert verglichen werden. Dies hat den Vorteil, dass die ge
samte Schwankung des Ausgangssignals der Breitband-
Lambdasonde zur Diagnose herangezogen wird. Da durch wird das
tatsächliche Zeitverhalten der Breitband-Lambdasonde exakter
beschrieben.
Da das erfindungsgemäße Konzept keinen Bezug zu einem model
lierten Verhalten einer Lambdasonde mit normalen Betriebsver
halten Rückgriff erforderlich macht, spielen eventuelle Abweichungen
zwischen modelliertem und tatsächlichem Verhalten keine Rolle
mehr. Damit muss nicht mehr darauf geachtet werden, ein Mo
dell möglichst exakt an das tatsächliche Verhalten einer neu
wertigen Sonde durch Applikation von Parametern anzupassen;
dabei normalerweise unvermeidliche Applikationsungenauigkei
ten können keinen Einfluss auf das Diagnoseergebnis nehmen.
Der erfindungsgemäß ermittelte Frequenz-Wert, gibt eine di
rekte Aussage über die Zeitkonstante der diagnostizierten
Lambdasonde. Diese Zeitkonstante kann dann vorteilhafterweise
bei einer Lambdaregelung direkt verwendet werden.
Geht man bei der Erfindung von einem Zeitverhalten einer
Breitband-Lambdasonde aus, das dem eines Verzögerungsgliedes
erster Ordnung (PT1-Glied) entspricht, so ist die Zeitkon
stante als Verhältnis aus Amplitude des Ausgangssignals zur
Amplitude der Zwangsanregung geteilt durch die Frequenz der
Zwangsanregung gegeben. Da das Amplitudenverhältnis beim Ende
der Erniedrigung der Zwangsanregungs-Frequenz einen festen
Wert einnimmt, ist der dann vorliegende Frequenz-Wert invers
zur Zeitkonstante.
Unter Zwangsanregung wir dabei hier diejenige Anregung ver
standen, die zu Diagnosezwecken verändert wird. Es kann dazu
eine ohnehin im Betrieb vorgesehene Steuerung des Lambda-
Wertes verändert oder parallel beibehalten werden. Zweckmäßi
gerweise wird man jedoch für die Diagnose eine Sonder
betriebssphase der Brennkraftmaschine einsetzen, in der die
Zwangsanregung durchgeführt wird.
Es ist deshalb als Weiterbildung bevorzugt, dass bei der Er
zeugung des Diagnosewertes der Kehrwert des Frequenz-Wertes
gebildet wird (Anspruch 2). Dazu sollte die Amplitude der Zwangsanregung
konstant gewählt werden. Um als Diagnosewert die Zeitkonstan
te selbst zu erhalten, kann man diesen Kehrwert mit einem
Faktor multiplizieren, der die vom vorbestimmten Schwellen
wert abhängige Amplitude des Ausgangssignals dividiert durch
die Amplitude der Zwangsanregung wiedergibt. Dabei kann er
forderlichenfalls noch die Schwingungsform der periodischen
Veränderungen während der Zwangsanregung berücksichtigt wer
den.
Da das Zeitverhalten des Ausgangssignals der Breitband-
Lambdasonde auch von der Absolutmenge der im Abgastrakt strö
menden Sauerstoffmasse abhängt, ist es zu bevorzugen, dieje
nigen Betriebsparameter der Brennkraftmaschine, die sich auf
die Sauerstoffmasse, welche durch den Abgastrakt strömt, bei
der Bildung des Diagnosewertes zu berücksichtigen. In erster
Linie sind dies die Drehzahl und/oder die Last der Brenn
kraftmaschine, jedoch können auch andere Parameter, bei
spielsweise eine eine Abgasrückführung beschreibende Größe
o. ä. zusätzlich oder alternativ verwendet werden. Es ist des
halb eine Weiterbildung bevorzugt, bei der ein vom Betriebs
parameter der Brennkraftmaschine abhängiger Wichtungsfaktor
bei der Erzeugung des Diagnosewertes verwendet wird (Anspruch 3).
Bei Mehrzylinder-Brennkraftmaschinen kann der Sauerstoffge
halt des Abgases Schwankungen unterworfen sein, die durch un
gleiche Verbrennungen in den einzelnen Zylindern bedingt
sind. Solche Verbrennungsabweichungen werden allgemein als
Zylinder-Ungleichstellung bezeichnet und führen zu einer
Schwankung des Ausgangssignals der Lambdasonde, die mitunter
bei der Diagnose störend, weil amplitudenerhöhend wirkt. Da
für die Diagnose aber lediglich diejenigen periodischen Ver
änderung relevant sind, die durch die Zwangsanregung verur
sacht sind, haben Signalanteile mit Frequenzen, die über der
Zwangsanregungs-Frequenz liegen, für die Zwecke der Diagnose
keine Aussage und sollten deshalb unterdrückt werden.
Es ist deshalb zu bevorzugen, dass während der Überlagerung
höherfrequente Anteile des Ausgangssignals ermittelt werden,
die Frequenzen aufweisen, welche größer als die Zwangsanre
gungs-Frequenz sind, und ein Amplitudenwert dieser höherfre
quenten Anteile bestimmt und bei der Bestimmung des Diagnose
wertes berücksichtigt wird (Anspruch 4). Üblicherweise wird man in den
Frequenzbereich, in dem die Anteile ermittelt werden, deut
lich oberhalb der Zwangsanregungsfrequenz anordnen, bei
spielsweise bei einem Doppelten, Fünf- oder Zehnfachen der
Zwangsanregungs-Frequenz. Die Berücksichtigung kann dann da
durch erfolgen, dass der Amplitudenwert bei der Ermittlung,
ob das Ausgangssignal einen vorbestimmten Schwellenwert er
reicht, entsprechend um den Amplitudenwert vermindert wird.
Der Amplitudenwert macht eine Aussage über den Beitrag der
höherfrequenten Anteile zum Ausgangssignal. Zweckmäßigerweise
wird es der Amplitudenhub der höherfrequenten Anteile sein.
Der Amplitudenwert kann auf verschiedenste Art und Weise er
mittelt werden. Denkbar ist beispielsweise eine Fourier-
Analyse des Ausgangssignals oder eine geeignete Hochpassfil
terung. Besonders einfach auszuführen ist ein Verfahren, bei
dem in einem Zeitfenster, das kürzer als die Periode der Ver
änderung ist, Extremwerte des Ausgangssignals bestimmt werden
und deren Differenz als Amplitudenwert verwendet wird (Anspruch 5). Das
Zeitfenster ist dabei so zu wählen, dass die durch die
Zwangsanregung verursachte Veränderung des Ausgangssignals
innerhalb dieses Zeitfensters klein gegen die Veränderungen
durch die höherfrequenten Anteile bleibt, d. h., dass sich der
Mittelwert des Ausgangssignals weniger ändert als der zu be
stimmende Amplitudenwert.
Ein die höherfrequenten Anteile noch genauer beschreibender
Amplitudenwert kann dann in einer Weiterbildung bestimmt wer
den, in der mehrere Differenzen oder Amplitudenwerte in meh
reren Zeitfenstern bestimmt und einer Mittelwertbildung un
terzogen werden (Anspruch 6). Es wird also eine größere Stichprobe genom
men, um statistische Schwankungen der Amplitudenwerte zu un
terdrücken.
Bei einer Brennkraftmaschine, bei der eine zylinderselektive
Lambdaregelung erfolgt, ist es natürlich zu bevorzugen, die
höherfrequenten Anteile vor der Ermittlung durch geeignete
Steuerung des Betriebs der Brennkraftmaschine soweit wie mög
lich zu reduzieren. Es ist dazu zweckmäßig, vor der Durchfüh
rung des Verfahrens zu prüfen, ob ein Abgleich des Luft-
Kraftstoff-Verhältnis der einzelnen Zylinder erfolgt ist (Anspruch 7). Ge
gebenenfalls wird dann ein solcher Abgleich eingeleitet, bzw.
das Verfahren wird nicht zur Ausführung gebracht, wenn kein
Abgleich erfolgte oder erfolgen kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen noch
näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild einer Brennkraftmaschine mit
elektrischer Steuereinrichtung zur Lambdaregelung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines Verfahrens zur Diagnose
einer Breitband-Lambdasonde und
Fig. 3 optional im Verfahren der Fig. 2 vor dem Schritt S2
ausführbare Verfahrensschritte.
Fig. 1 zeigt eine Brennkraftmaschine 10, die mit einem An
saugtrakt 11 und einem Abgastrakt 12 verbunden ist. Im An
saugtrakt 11 strömt in Richtung des Pfeiles Ansaugluft zur
Brennkraftmaschine 10. Im Abgastrakt 12 ist ein zur Konver
tierung schädlicher Abgasbestandteile dienender Katalysator
13 angeordnet, beispielsweise ein Dreiwegekatalysator. Die
Richtung des Abgasstromes im Abgastrakt 12 ist ebenfalls mit
einem Pfeilsymbol eingezeichnet.
Stromauf des Katalysators 13 liegt eine erste Lambdasonde 14,
stromab des Katalysators 13 befindet sich eine zweite Lambda
sonde 15.
Als erste Lambdasonde 14 wird eine Breitband-Lambdasonde ver
wendet, deren Kennlinie für das Ausgangssignal im Bereich
stöchiometrischer Verbrennung, d. h. wenn die Brennkraftma
schine 10 mit einem Luft-Kraftstoff-Gemisch mit Lambda = 1 ver
sorgt wird, eine stetige, vorzugsweise lineare Abhängigkeit
vom Lambdawert zeigt. Sie gibt ein Ausgangssignal LAM an ei
nen Lambdaregler 16 ab, der in der Ausführungsform der Fig. 1
in ein elektronisches Steuergerät 17 der Brennkraftmaschine
10 integriert ist.
Die das aus dem Katalysator 13 ausströmende Abgas abfühlende
zweite Lambdasonde 15 dient zur Überprüfung des Katalysator-
Wirkungsgrades und ist eine Sprungsonde, deren Ausgangssignal
sich sprunghaft im Bereich von Lambda = 1 ändert. Optional
kann auch eine Breitband-Lambdasonde verwendet werden.
Das Ausgangssignal der zweiten Lambdasonde 15 wird einem
Trimmregler 18 zugeführt, der mit dem Lambdaregler 16 in Ver
bindung steht und durch einen Vergleich der Signale der ers
ten Lambdasonde 14 und der zweiten Lambdasonde 15 eine Diag
nose des Katalysators 13 erlaubt. Durch Vergleich und Auswer
ten der beiden Signale kann dabei nicht nur auf die Konver
tierungsfähigkeit des Katalysators 13, sondern auch in gewis
sen Grenzen auf die Mittelwertlage des Ausgangssignals LAM
der ersten Lambdasonde 14 geschlossen werden.
Das elektronische Steuergerät 17 übernimmt neben der Zün
dungsregelung für die Brennkraftmaschine 10, im Beispiel han
delt es sich um eine fremdgezündete Brennkraftmaschine, auch
eine Vielzahl weiterer Aufgaben bei der Steuerung und Rege
lung der Brennkraftmaschine, insbesondere die Steuerung der
Kraftstoffeinspritzung. Hierzu ist ein Speicher 19 vorgese
hen, der u. a. ein Kennfeld KF enthält, in dem eine Basisein
spritzzeit TIB abhängig von einem Lastparameter und einer
Drehzahl der Brennkraftmaschine 10 abgelegt ist.
Die zum weiteren Betrieb der Brennkraftmaschine notwendigen
Eingangs- und Ausgangssignale für das Steuergerät 17 sind in
Fig. 1 allgemein mit ES und AS bezeichnet.
Bei der Steuerung der Brennkraftmaschine liest der Lambdareg
ler 16 einen vorgegebenen Lambda-Sollwert aus einem weiteren
Kennfeld im Speicher 19 aus und steuert die Gemischbildung
der Brennkraftmaschine 10 so, dass das Ausgangssignal LAM der
ersten Lambdasonde 14 ein vorbestimmtes Verhalten zeigt.
Weiter übernimmt das Steuergerät 17 die Funktion einer soge
nannten On-Board-Diagnose, in der fortlaufend die Funktions
fähigkeit aller für die Abgasnachbehandlung der Brennkraftma
schine 10 relevanten Bauteile überprüft wird. Dies ist erfor
derlich, um die Einhaltung entsprechender Abgasgrenzwerte si
cherstellen zu können.
Zur Überprüfung des Zeitverhaltens der ersten Lambdasonde 14
führt das Steuergerät 17 dabei das in Fig. 2 dargestellte
Verfahren durch, in dem das Zeitverhalten der ersten Lambda
sonde 14 in einen Diagnosewert umgesetzt wird, der eine Aus
sage darüber erlaubt, ob die erste Lambdasonde 14 gewissen
Anforderungen entspricht oder nicht.
Das in Fig. 2 schematisch dargestellte Verfahren wird in ei
nem Schritt S0 gestartet. Anschließend wird einem Schritt S1
eine Zwangsanregungs-Frequenz F auf einen Startwert S ge
setzt.
In der Zwangsanregung wird das Gemisch abwechselnd über die
normale Lambda-Regelung des Lambdareglers 16 hinaus angefet
tet und abgemagert, d. h. der Brennkraftmaschine 10 wird ab
wechselnd zu viel und zu wenig Kraftstoff zugeführt.
Mit der Zwangsanreguns-Frequenz F bewirkt das Steuergerät 17
eine periodische Veränderung des Kraftstoff-Luft-
Verhältnisses. Diese periodische Veränderung erfolgt dabei um
den vorerwähnten Lambda-Sollwert herum. Besonders einfach ist
die Diagnose dann, wenn dieser Lambda-Sollwert für die Dauer
der Durchführung des in Fig. 2 schematisch dargestellten Di
agnoseverfahrens konstant ist.
Während der Zwangsanregung mit der Zwangsanregungs-Frequenz F
wird einem Schritt S2 die Amplitude Amp des Ausgangssignals
LAM der ersten Lambdasonde 14 erfasst. Unter der Amplitude
wird dabei die Differenz zwischen Maximal- und Minimalwert
verstanden.
Anschließend wird einem Schritt S3 überprüft, ob die Amplitu
de Amp einen Schwellenwert SW überschreitet. Ist dies nicht
der Fall, d. h. folgt das Ausgangssignal LAM der ersten Lamb
dasonde 14 der Zwangsanregung nur mit geringer Amplitude N-
Verzweigung, wird vor Schritt S2 zurückgesprungen.
Vor der erneuten Ausführung des Schrittes S2 wird allerdings
in einem Schritt S4 die Zwangsanregungs-Frequenz F vermin
dert, d. h. die Veränderung, die dem Luft-Kraftstoff-
Verhältnis des Gemisches, mit dem die Brennkraftmaschine 10
versorgt wird, aufgeprägt ist, erfolgt mit nun verminderter
Frequenz. Anschließend wird wiederum in Schritt S2 die Ampli
tude Amp ermittelt.
Ergibt, ggf. nach mehrfachen Durchläufen durch die Schritte
S2, S3 und S4, die Abfrage in Schritt S3, dass die Amplitude
den Schwellenwert erreicht oder überschreitet (J-
Verzweigung), so wird in einem Schritt S5 die zu diesem Zeit
punkt verwendete Zwangsanregungs-Frequenz F0 abgespeichert.
Zugleich wird die Zwangsanregung beendet, und das Gemisch,
mit dem die Brennkraftmaschine 10 versorgt wird, wird nicht
mehr periodisch mit einer Zwangsanregungs-Frequenz verändert.
Der Endwert F0 der Zwangsanregungs-Frequenz F stellt ein Maß
für die Zeitkonstante der ersten Lambdasonde 14 dar. Da je
doch das dynamische Verhalten der Lambdasonde 14 insgesamt
von der durch den Abgastrakt 12 strömenden Sauerstoffmasse
abhängt - bei einem hohen Massenfluss kann die den Sauer
stoffgehalt erfassende Lambdasonde schnellere agieren - ,
wird in einem Schritt S6 ein Wichtungsfaktor W aus einem wei
teren Kennfeld im Speicher 19 ausgelesen, der die Einflüsse
der durch den Abgastrakt 12 strömenden Sauerstoffmasse wie
dergibt. Der Wichtungsfaktor W wird deshalb einem Kennfeld
entnommen, das über Last und Drehzahl der Brennkraftmaschine
10 aufgespannt ist.
Danach wird in einem Schritt S7 ein Diagnosewert D berechnet,
der sich durch Division des Wichtungsfaktors durch den End
wert F0 der Zwangsanregungs-Frequenz F ergibt, wobei das Er
gebnis zusätzlich noch mit einem Korrekturfaktor K multipli
ziert wird, der vom Schwellenwert SW, der Amplitude der
Zwangsanregung sowie der periodischen Funktion, mit der die
Zwangsanregung erfolgte, abhängt.
Der so gewonnene Diagnosewert D gibt eine Aussage über die
Zeitkonstante der Lambdasonde 14. In Schritt S8 ist das Ver
fahren dann beendet.
Die Zeitkonstante der Lambdasonde 14 ist durch das Amplitu
denverhältnis zwischen der Amplitude des Ausgangssignals LAM
über eine Periode der Zwangsanregung sowie der Amplitude der
Zwangsanregung dividiert durch die Frequenz der Zwangsanre
gung gegeben. Das Produkt aus Zeitkonstante und Zwangsanre
gungs-Frequenz ist damit eine Konstante, soweit die Zwangsan
regungs-Frequenz soweit abgesenkt ist, dass sich ein vorgege
benes konstantes Amplitudenverhältnis einstellt.
Zur Unterdrückung systematischer, durch eine Zylinde
rungleichstellung hervorgerufener Störungen kann direkt vor
oder nach der Amplitudenbestimmung in Schritt S2 die in Fig.
3 dargestellte Schrittfolge ausgeführt werden.
Dabei wird in einem Schritt S9 zuerst ein Zähler für eine
Zeit T auf Null gesetzt. Anschließend wird in einem Schritt
S10 das nächste Maximum MAX des Ausgangssignals LAM ermittelt
und als Extremwert M gespeichert. Ebenso wird in einem
Schritt S11 das nächste Minimum MIN des Ausgangssignals LAM
erfasst und als Extremwert m gespeichert. Anschließend wird
in einem Schritt S12 der Zähler für die Zeit T erhöht. Dies
wird durchgeführt, solange der Zähler für die Zeit T einen
Schwellenwert SW nicht überschreitet.
Der Schwellenwert SW definiert somit ein Zeitfenster, in dem
die Extremwerte M, m ermittelt werden. Solange das Zeitfens
ter nicht verlassen wurde (N-Verzweigung), werden die Schrit
te S10-S12 wiederholt durchgeführt. Nach Ende des Zeitfens
ters (J-Verzweigung) enthalten die Extremwerte M, m den maxi
malen und minimalen Wert, den das Ausgangssignal LAM inner
halb des Zeitfensters einnahm.
Der Schwellenwert SW und damit das Zeitfenster ist so ge
wählt, dass während der Bestimmung der Extremwerte M, m der
Mittelwert des Ausgangssignals LAM sich nicht wesentlich ver
ändert, insbesondere sich geringer verändert als die Diffe
renz zwischen den Extremwerten M - m.
In einem Schritt S14 wird dann abschließend eine Amplitude
AmpHF berechnet, indem vom Extremwert M, der das Maximum wie
dergibt, der Extremwert m, der das Minimum wiedergibt, abge
zogen wird. Die Amplitude AmpHF gibt dann die Amplitude hö
herfrequenter Signalanteile wieder, die zwar während der
Zwangsanregung auftreten, aber nicht durch die Zwangsanregung
verursacht wurden.
Zur Berechnung der für die Diagnose herangezogenen Amplitude
Amp, die als Nutzamplitude aufgefasst werden kann, wird dann
von der als Differenz der Minimal- und Maximalwerte über eine
Periode der Zwangsanregung bestimmte Amplitude Amp die durch
höherfrequente Anteile verursachte Amplitude AmpHF abgezogen.
Dies erfolgt vor der Schwellenwertüberprüfung im Schritt S3.
Alternativ kann der Wert aus Schritt S14 auch bestimmt und
ausgewertet werden, um zu entscheiden, ob ein ausreichender
Zylinderabgleich bei einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine 10
vorliegt. Überschreitet die Amplitude AmpHF einen Schwellen
wert, wird das Verfahren nicht ausgeführt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Diagnose einer Lambdasonde (14), die in ei
nem Abgastrakt (12) einer Brennkraftmaschine (10) angeordnet
ist und zumindest in einem Bereich des Sauerstoffgehaltes des
Abgases, der bei einer stöchiometrischen Verbrennung anfällt,
ein monoton vom Sauerstoffgehalt des Abgases der Brennkraft
maschine (10) abhängendes Ausgangssignal (LAM) abgibt, wobei
- a) einem Luft-Kraftstoff-Verhältnis, mit dem die Brennkraft maschine (10) betrieben wird, ausgehend von einem Sollwert eine periodische Veränderung mit einer bestimmten Zwangsanre gungs-Frequenz (F) überlagert wird und
- b) währenddessen das Ausgangssignal (LAM) erfasst und daraus ein den Zustand der Lambdasonde (14) anzeigender Diagnosewert (D) erzeugt wird,
- a) die vorgegebene Zwangsanregungs-Frequenz (F) ausgehend von einem Startwert (S) erniedrigt wird, bis das Ausgangssignal (LAM) oder dessen Amplitudenhub einen vorbestimmten Schwel lenwert (SW) erreicht und
- b) aus dem dann vorliegenden Frequenz-Wert (F0) der Zwangsan regungs-Frequenz (F) der Diagnosewert (D) erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
bei der Erzeugung des Diagnosewertes (D) der Kehrwert des
Frequenz-Wertes (F0) gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass ein von Betriebsparametern (N, L) der Brenn kraftmaschine
(10) abhängiger Wichtungsfaktor (W) bei der Erzeugung des Di
agnosewertes (D) verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass während der Überlagerung höherfrequente Antei
le des Ausgangssignals ermittelt werden, die Frequenzen auf
weisen, welche größer als die Zwangsanregungs-Frequenz (F)
sind, und ein Amplitudenwert (AmpHF) dieser höherfrequenten
Anteile bestimmt und in Schritt c) berücksichtigt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in
einem Zeitfenster, das kürzer als die Periode der Veränderung
in Schritt a) ist, Extremwerte des Ausgangssignals bestimmt
werden und deren Differenz als Amplitudenwert (AmpHF) verwen
det wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Amplitudenwerte (AmpHF) in mehreren Zeitfenstern be
stimmt und einer Mittelwertbildung unterzogen werden.
7. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, dass bei einer Mehrzylinder-Brennkraftmaschine (10)
mit zylinderselektiver Lambdaregelung vor der Durchführung
des Schrittes a) geprüft wird, ob ein Abgleich des Luft-
Kraftstoff-Verhältnisses der Zylinder erfolgt ist.
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DE2002123554 DE10223554C1 (de) | 2002-05-27 | 2002-05-27 | Verfahren zur Diagnose einer Lambdasonde |
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Cited By (5)
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