DE10219286C1 - Vorrichtung zur Steuerung des Atemgasflusses - Google Patents
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Abstract
Eine Vorrichtung zur Steuerung des Atemgasflusses, enthaltend einen Atemgasblock (2), einen Deckel (4) und eine Ventilplatte (3) sowie eine Heizvorrichtung, soll derart verbessert werden, dass Kodensationseffekte bei kleinstmöglicher Energiezufuhr unterbunden werden. Zur Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, dass zumindest der Atemgasblock (2), der Deckel (4) oder die Ventilplatte (3) eine Heizfolie (16) als Heizelement aufweisen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1.
Eine Vorrichtung zur Steuerung des Atemgasflusses, mit einem Atemgasblock,
einem Deckel und einer sandwichartig zwischen dem Atemgasblock und dem
Deckel aufgenommenen Ventilplatte ist aus der DE 36 29 353 C1 bekannt
geworden. Das Atemgas, mit dem ein Patient beatmet wird, durchströmt
in verschiedenen Kanälen den Atemgasblock, wobei die Kanäle zur Ventil
platte hin offen sind und mittels Schließelementen, die an der Ventilplatte ange
ordnet sind, verschlossen oder freigegeben werden können. Die Schließelemente
werden vom Deckel aus pneumatisch angesteuert, indem einzelne Steuer
druckräume, die den Schließelementen zugeordnet sind, mit einem entsprechen
den Steuerdruck beaufschlagt werden.
Das in einem Atemkreislauf zirkulierende Atemgas ist bei Rückführung des ausge
atmeten Atemgases normalerweise bis zur Sättigungsgrenze mit Wasserdampf
angereichert, wodurch es im Atemgasblock, aber auch an der dem Atemgasblock
zugewandten Seite der Ventilplatte zur Kondensation von Wasserdampf kommen
kann. Zur Unterbindung derartiger Kondensationseffekte ist bei der bekannten
Vorrichtung das Material des Atemgasblockes als elektrisch leitende Heizvor
richtung ausgebildet und wird durch einen hindurchfließenden Strom in allen
Bereichen gleichmäßig erwärmt. Es hat sich gezeigt, dass die Kondensat
bildung innerhalb des Atemgasblockes sehr unterschiedlich ist und man darauf mit
einer gleichmäßigen Aufheizung des Atemgasblockes nur unzureichend reagieren
kann. Um eine Kondensation auch im Bereich von problematischen
Kondensaffallen zu unterbinden, müsste der Atemgasblock auf ca. 40°Celsius
aufgeheizt werden. Derartige Oberflächentemperaturen sind aus funktionellen
Gründen jedoch nicht akzeptabel. Außerdem ist auch eine nicht unbeträchtliche
Heizleistung erforderlich, um den gesamten Atemgasblock auf dieser Temperatur
zu halten, zumal durch benachbart liegende Komponenten, wie beispielsweise
eine Beatmungspumpe, ein Teil der Wärme durch Wärmeleitung wieder abgeführt
wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art
derart zu verbessern, dass Kondensationseffekte bei kleinstmöglicher Energie
zufuhr unterbunden werden.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Der Vorteil der Erfindung besteht im Wesentlichen darin, dass durch die Aus
bildung der Heizvorrichtung als eine oder mehrere Heizfolien, die an den Stellen
innerhalb des vom Atemgasblock und Deckel umschlossenen Atemgasraumes
befestigt werden, an denen die Heizleistung benötigt wird, eine Kondensation
wirksam verhindert werden kann. Die Heizfolie kann dabei flächig an den Stellen
angebracht werden, die für die Wasserdampfkondensation besonders anfällig
sind, wodurch sich die zugeführte Heizleistung besser dosieren lässt. Hierbei
können über die Heizfolien besonders vorteilhaft auch unterschiedliche
Heizleistungen zugeführt werden, so dass Problemzonen stärker aufgeheizt
werden als andere Bereiche, bei denen nur eine geringe Kondensatbildung auftritt,
ohne dass es an der Außenseite von Atemgasblock und Deckel zu übermäßig
hohen Oberflächentemperaturen kommt.
Die Heizfolien können auch derart angeordnet sein, dass sie atemgasführende
Kanäle auskleiden können.
Heizfolien bestehen bevorzugt aus einem flexiblen Trägermaterial, in welches
mäanderförmig Heizdrähte eingebettet sind. Es ist aber auch möglich, die
Heizfolie als flächiges Widerstandselement auszuführen, um eine gleich
mäßigere Verteilung der Wärme zu erreichen oder Heizelemente in Form einer
Beschichtung, entsprechend einer Leiterplatte, auf das Trägermaterial aufzu
bringen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Besonders vorteilhaft ist es, in die Heizfolie mindestens einen Temperatur
sensor zu integrieren, um die Heiztemperatur unmittelbar am Ort der Heizfolie zu
erfassen. Besonders zweckmäßig ist es, mehr als einen Temperatursensor auf der
Heizfolie anzubringen, damit einerseits Temperatur-Mittelwerte gemessen werden
können und andererseits die Heizfolie auch dann weiterbetrieben werden kann,
wenn ein Temperatursensor ausfällt. Es ist auch möglich, einen der
Temperatursensoren für die Temperaturregelung zu verwenden und den anderen
Temperatursensor als reinen Temperatur-Überwachungssensor einzusetzen.
Besonders vorteilhaft ist es, die Heizfolie unmittelbar an einer Ventilplatte anzu
ordnen, die sich zwischen dem Atemgasblock und dem Deckel befindet. Da die
Ventilplatte teilweise Atemgaskanäle des Atemgasblockes abdeckt, lassen sich
problematische Atemgaskanäle über die Ventilplatte wirksam erwärmen.
Sofern die Ventilplatte aus Metall besteht, ist eine gute Wärmeleitung innerhalb
der Ventilplatte vorhanden, so dass normalerweise eine einzige Heizfolie
ausreicht, um die Ventilplatte zu erwärmen.
Besonders vorteilhaft ist es, die Heizfolie in eine sich an der Ventilplatte
befindende Aussparung einzulegen und mit einer Dichtmasse zu vergießen. Durch
den Verguss der Heizfolie werden Beschädigungen, die zum Beispiel beim
Sterilisieren oder der Aufbereitung auftreten können, unterbunden. Die Anbringung
der Heizfolie im Bereich der Ventilplatte ist auch deswegen besonders vorteilhaft,
da bei einem Defekt der Heizfolie nur die Ventilplatte ausgetauscht werden muss.
Es ist zweckmäßig, die Heizfolie über lösbare Kontaktmittel elektrisch mit einer
Steuereinheit zu verbinden. Die Steuereinheit verarbeitet dabei die gemessenen
Temperaturwerte und regelt entsprechend einer Sollwertvorgabe für die Tem
peratur den Stromfluss durch die Heizfolie. Die Kontaktierung erfolgt vorzugs
weise über vergoldete, federbelastete Kontaktstifte, die elektrisch mit zugehörigen
Kontaktflächen an der Heizfolie verbunden sind. Die Kontaktflächen weisen aus
wechselbare Kontaktschrauben auf, so dass Kontakte auch einzeln ersetzt werden
können, ohne dass die gesamte Ventilplatte mitsamt der Heizfolie ausgetauscht
werden muss.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur gezeigt und im Folgenden
näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht eine
Beatmungsvorrichtung zur
Steuerung des Atemgasflusses,
Fig. 2 eine Heizfolie nach der Erfindung
in perspektivischer Ansicht ent
sprechend der Fig. 1,
Fig. 3 ausschnittsweise eine Ventil
platte mit eingelegter Heizfolie im
Bereich der Kontaktierung,
Fig. 4 federnde Kontaktstifte zur Kontak
tierung der Kontakte nach der
Fig. 3.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Beatmungsvorrichtung 1, die in
schichtförmigem Aufbau aus einem Atemgasblock 2, einer Ventilplatte 3 und
einem Deckel 4 besteht. Der Atemgasblock 2 ist mit Atemgasanschlüssen
5, 6, 7 versehen, über die ein in der Fig. 1 nicht dargestellter Patient mit Atemgas
versorgt wird. Innerhalb des Atemgasblockes 2 befinden sich Atemgaskanäle 8 mit
zugehörigen Ventilräumen 9, 10, um die Richtung des Atemgasflusses innerhalb
des Atemgasblockes 2 im Takt von Einatmung und Ausatmung zu steuern. Ein
unterhalb des Atemgasblockes 2 angeordneter Kohlendioxid-Absorber 11 entfernt
Kohlendioxid aus dem Atemgas. Die auf dem Atemgasblock 2 aufliegende Ventil
platte 3 besitzt Verschlusselemente 12, 13, die durch in der Fig. 1 nicht näher
dargestellte Steuerdruckleitungen mit einem Steuerdruck beaufschlagt werden
können und den Atemgasfluss durch die Ventilräume 9, 10 entweder unterbrechen
oder freigeben. Oberhalb der Ventilplatte 3 verlaufende Dichtschnüre 14
unterteilen die Ventilplatte 3 in einzelne Atemgasräume. Entsprechende
Dichtschnüre, die in der Fig. 1, nicht dargestellt sind, befinden sich auch an der
Unterseite der Ventilplatte 3, um Atemgaskanäle 8 und Ventilräume 9, 10
voneinander zu trennen. In eine Aussparung 15 an der Oberseite der Ventilplatte 3
ist eine Heizfolie 16 eingelegt, die mit einer in der Fig. 1 nicht näher dargestellten
Silikonmasse vergossen ist. Die elektrische Kontaktierung der Heizfolie erfolgt
über eine nach außen geführte Kontaktierung 17 an der Ventilplatte 3 und
federbelastete Kontaktstifte 18 am Atemgasblock 2.
Fig. 2 zeigt die Heizfolie 16 in perspektivischer Ansicht nach der Fig. 1. Die
Heizfolie 16 besteht aus einem Trägermaterial 19, in welches mäanderförmig
Heizdrähte 20 eingebettet sind. Das Trägermaterial 19 dient weiter zur Aufnahme
zweier Temperatursensoren 21, 22. Die Heizdrähte 20 und die Temperatur
sensoren 21, 22 sind an einzelne Kontaktflächen 23 an der Heizfolie 16
angeschlossen.
Fig. 3 zeigt ausschnittsweise die Ventilplatte 3 im Bereich der Kontaktierung 17
der Heizfolie 16. Die Kontaktflächen 23 sind mit auswechselbaren Kontakt
schrauben 24 elektrisch verbunden, die in Isolierbuchsen 25 an der Ventil
platte 3 eingesetzt sind. Federbelastete Kontaktstifte 18 unterhalb der Kon
taktierung 17, entsprechend der Fig. 4, stellen die Verbindung zu einer in den
Figuren nicht näher dargestellten Steuer- und Regeleinheit her, die zur Ein
stellung einer vorbestimmten Temperatur der Heizfolie 16 dient. Dabei erfassen
die Temperatursensoren 21, 22 unabhängig voneinander den Istwert der
Temperatur.
Claims (7)
1. Vorrichtung zur Steuerung des Atemgasflusses, enthaltend einen Atemgas
block (2) mit einem Deckel (4), welche einen Atemgasraum begrenzen sowie
eine Heizvorrichtung für den Atemgasraum, dadurch gekennzeichnet, dass als
Heizelement eine Heizfolie (16) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in die Heiz
folie (16) mindestens ein Temperatursensor (21, 22) zur Erfassung der
Heiztemperatur integriert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die
Heizfolie (16) an einer sich zwischen Atemgasblock (2) und Deckel (4)
befindenden Ventilplatte (3) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizfolie
(16) in eine sich an der Ventilplatte (3) befindende Aussparung (15) eingelegt
und mit Dichtmaterial vergossen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Heizfolie (16) über lösbare Kontaktmittel (18, 24) elektrisch angeschlossen
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontakt
mittel aus federbelasteten Kontaktstiften (18) und zugehörigen Kontakt
schrauben (24) besteht, wobei die Kontaktstifte (18) in Berührkontakt mit den
Kontaktschrauben (24) stehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontakt
stifte (18) oder die Kontaktschrauben (24) als einzeln austauschbar ausge
führt sind.
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