DE10218712A1 - IR-Polarisatoren auf Natriumsilikatbasis und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

IR-Polarisatoren auf Natriumsilikatbasis und Verfahren zu ihrer Herstellung

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    • G02B5/3025Polarisers, i.e. arrangements capable of producing a definite output polarisation state from an unpolarised input state
    • G02B5/3058Polarisers, i.e. arrangements capable of producing a definite output polarisation state from an unpolarised input state comprising electrically conductive elements, e.g. wire grids, conductive particles

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Abstract

Die Erfindung betrifft IR-Polarisatoren auf Natriumsilikatglasbasis unter Verwendung der dichroitischen Absorption, wobei in das Glas parallel orientierte ellipsoidförmige metallische Partikel eingebaut sind. Die metallischen Partikel sind alle nahezu gleichmäßig geformt, besitzen alle eine etwas gleiche Größe und weisen eine so große Exzentrizität auf, daß ihr langwelliges Maximum der Polarisationswirkung IR-Bereich liegt. Die Erfindung beinhaltet weiterhin das Herstellungsverfahren, indem durch spezielle Temperprozesse und in einem anschließenden an sich bekannten Deformationsprozeß Partikel mit sehr großen Exzentrizitäten gebildet werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft IR-Polarisatoren auf Natriumsilikatbasis und ein Verfahren zu ihrer Herstellung. Bei dieser Art von Polarisatoren wird die Polarisationswirkung durch eine polarisationsrichtungsabhängige Absorption von nichtsphärischen metallischen Partikeln, die in Natriumsilikatglas als Trägermaterial eingebaut sind, realisiert. Als Trägermaterial wird in erster Linie Standard-Floatglas eingesetzt.
  • Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung der metallischen Partikel im Glas und die Einstellung geeigneter Größen und Formen der Partikel. Größe und Form der Partikel, die die spektralen Lagen der Absorptionsbanden bestimmen, werden erfindungsgemäß so eingestellt, daß wie gewünscht eine Polarisationswirkung im infraroten Spektralbereich zustande kommt. Durch eine Nachbehandlung mittels Energieeintrages können die Maxima der Polarisationswirkung bezüglich ihrer Spektrallagen nochmals feinstufig, beginnend vom langwelligen in Richtung kürzerwelligen Bereich, eingestellt und Anwenderanforderungen angepaßt werden.
  • Das Anwendungsgebiet der Erfindung sind Polarisatoren im infraroten Spektralbereich. Derartige Polarisatoren sind u. a. zur Anwendung im Verbund und im Zusammenwirken mit Lasern im NIR-Bereich geeignet.
  • Es ist bekannt, dass einheitlich orientierte nichtsphärische Partikel in Trägermaterialien zu dichroitischen Absorptionsbanden führen können. Typische Beispiele sind Silber-, Kupfer- oder Goldpartikel in Gläsern. Ausgerichtete rotationsellipsoidförmige metallische Silberpartikel in Gläsern z. B. führen zu dichroitischen Absorptionsbanden im sichtbaren und ultravioletten Spektralbereich. Im sichtbaren Spektralbereich bewirkt die dichroitische Absorption eine polarisationsrichtungsabhängige Farbwirkung, Dichroismus genannt. Für den Fall von Silberpartikeln ist dabei charakteristisch, dass das dichroitische Verhalten durch je eine Einfach-Absorptionsbande für eine ausgezeichnete Polarisationsrichtung sowie eine zweite Absorptionsbande in der um 90° zur ersten gedrehten Polarisationsrichtung, die in einem anderen Wellenlängenbereich liegt, hervorgerufen wird.
  • Die Lage der Maxima der Absorptionsbanden im Spektrum wird dabei im wesentlichen durch die Form der Partikel bestimmt. Im Falle ellipsoidtbrmiger Partikel einheitlicher Orientierung sind die spektralen Lagen der Absorptionsbandenmaxima durch das Halbachsenverhältnis der Partikel (bzw. deren Exzentrizitäten) bestimmt. Je größer die Exzentrizität, um so weiter verschieben sich die spektralen Lagen der beiden Absorptionsmaxima voneinander weg, das eine bewegt sich in den langwelligen Infrarot-, das andere in den kurzwelligen ultravioletten Spektralbereich (UV-A). In den nachfolgenden Ausführungen wird hierauf zurückgekommen.
  • Es gibt zahlreiche Vorschläge, die diesen Effekt für spezielle Applikationen nutzen.
  • Die US 3,653,863 "Method of forming photochromic polarizing glasses" beschreibt die Herstellung hochpolarisierender Gläser auf der Basis phasenseparierter silberhalogenidhaltiger Gläser, in denen durch Temperung Silberhalogenidpartikel der gewünschten Größe erzeugt werden. Anschließend folgen zwei weitere Schritte: Zuerst wird das Glas bei Temperaturen zwischen oberem Kühlpunkt und Glasübergangstemperatur verstreckt, extrudiert oder gewalzt, um den Silberhalogenidpartikeln eine ellipsoidförmige Gestalt zu geben und um sie gleichgerichtet zu orientieren. Anschließend wird das Glas einer Strahlung, z. B. UV- Strahlung, ausgesetzt. Dabei scheidet sich metallisches Silber auf der Oberfläche der Silberhalogenidpartikel ab. Diese Gläser können durch Bestrahlung zwischen klar unpolarisiert und eingedunkelt-polarisierend eingestellt werden.
  • In US 4.282.022: "Method for making polarizing glasses through extrusion" wird die Herstellung eines Polarisationsglases auf der Basis phasenseparierter oder photochromer, silberhalogenidhaltiger Gläser durch Extrusion vorgestellt.
  • Gemäß US 4,304,584 "Method of making polarizing glasses by extrusion" wird Glas unterhalb des Kühlpunktes in einer reduzierenden Atmosphäre getempert, um langgestreckte Silberpartikel in einer Oberflächenschicht des Glases von mindestens 10 µm Dicke zu erzeugen. Die Patentschrift schließt die Erzeugung eines zu einem Verbund zusammengesetzten Glases ein, wobei polarisierende und photochrome Glasschichten kombiniert und laminiert werden.
  • Um höhere Exzentrizitäten der Metallpartikel zu erzielen, wird in der US 4,486,213 "Drawing laminated polarizing glass" vorgeschlagen, ein metallhalogenidhaltiges Glas mit einem arideren Glas vor dem Deformationsprozess zu laminieren.
  • Entsprechend dem Patent DE 198 29 970 C1 "Verfahren zur Herstellung von UV- Plarisatoren" erfolgt die Bildung von Metallpartikeln in einer Oberflächenschicht von Gläsern durch einen mehrfachen Zyklus des Einbringens von Metallionen und Temperns. Dadurch entstehen kugelförmige Partikel mit einer gewissen Größenverteilung. Bei anschließender Deformation des Glases entstehen rotationsellipsoidförmige Partikel verschiedener Größe mit verschiedenen Halbachsenverhältnissen.
  • Gemäß US 4,486,213 ist es möglich, Absorptionsbanden im infraroten Spektralbereich herzustellen, indem vorgeschlagen wird, ein metallhalogenidhaltiges Glas mit einem anderen Glas vor dem Deformationsprozeß zu umgeben.
  • Gemeinsam ist diesen Vorschlägen, dass in einer Glasmatrix submikroskopische, in der Regel kugelförmige Fremdphasen-Partikel erzeugt werden, die anschließend in einem Deformationsprozess verformt und einheitlich in einer Vorzugsrichtung ausgerichtet werden.
  • Prinzipieller Mangel des Standes der Technik ist, dass Absorptionsbanden im infraroten Spektralbereich bisher nur mit teueren Spezialgläsern oder aufwendigen Verfahren realisiert werden konnten.
  • Will man Absorptionsbanden im infraroten Spektralbereich realisieren, sind stark deformierte Partikel mit sehr großen Exzentrizitäten erforderlich, da nur diese Absorptionsbanden aufweisen, deren Maximumslagen sich im infraroten Spektralbereich befinden.
  • Eine Möglichkeit, Partikel mit sehr großen Exzentrizitäten zu realisieren, besteht darin, beim Zugprozess, der zur Deformation der ursprünglich kugelförmigen Partikel führt, mit sehr hohen Zugspannungen zu arbeiten. Da aber bei den bisher bekannten Verfahren, mit denen Par tikel erzeugt werden, deren Absorptionsmaxima noch im sichtbaren Spektralbereich liegen, die zur Deformation verwendeten Zugspannungen bereits nahe der Bruchspannung des Glases liegen, ist eine weitere Erhöhung der Zugspannungen zum Zweck der stärkeren Deformation der Partikel nicht durchführbar.
  • Eine weitere Möglichkeit, den Deformationsgrad der Partikel zu erhöhen, ist durch die Vergrößerung des Streckverhältnisses beim Glasdeformationsprozess selbst gegeben. Auch hierbei stellen sich Probleme durch die Zunahme der Zugspannungen bis in die Nähe der Bruchspannung ein. Weiterhin führt ein vergrößertes Streckverhältnis beim Deformationsprozess zu immer dünneren Gläsern. Auch diese Vorgehensweise ist somit nicht praktikabel.
  • Es sind daher bisher keine kommerziellen Verfahren zur Herstellung von IR-Polarisatoren auf Natriumsilikatglasbasis zur kommerziellen Anwendung bekannt.
  • Es ist aber bekannt, dass der Deformationsprozess der ursprünglich kugelförmigen Partikel sowie die erreichbaren Exzentrizitäten durch eine Zugdeformation stark von der Teilchengröße abhängig sind. Partikel mit einem größeren Teilchendurchmesser weisen nach Zugverformung der Glasmatrix; bei gleichen Deformationsparametern, größere Exzentrizitäten als Partikel mit einem kleineren Teilchendurchmesser auf.
  • Würde es gelingen, ein Glas zu realisieren, welches Teilchen mit so großen mittleren Radien beinhaltete, dass bei den bisher verwendeten Parametern des Zugprozesses die deformierten Partikel bereits Deformationsgrade aufwiesen, die zur Verschiebung des Absorptionsmaximums in den Infrarot-Bereich führen würden, wäre das Problem gelöst.
  • Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, einen Polarisator auf der Basis von Natriumsilikatglas zu schaffen. Die Absorptionsbanden bezogen auf die ausgezeichnete Polarisationsrichtung sollen dann Maxima im infraroten Spektralbereich (IR) haben, während in der um 90° gedrehten Polarisationsrichtung in diesem Spektralbereich die Absorption möglichst gering sein soll. Weiterhin soll der Polarisator durch die Möglichkeit der Feineinstellung der Spektrallagen der Absorptionsmaxima entsprechend den jeweiligen Anwendungserfordernissen gekennzeichnet sein. Es besteht im weiteren die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, das es gestattet, einen derartigen IR-Polarisator wirtschaftlich herzustellen. Durch die Verwendung von preiswertem Ausgangsglas soll das Herstellen von preisgünstigen Polarisatoren möglich werden, welche große Abmessungen aufweisen können. Auf Spezialverfahren, wie in der US 4,486,213 beschrieben, soll dabei verzichtet werden.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe wie folgt gelöst, wobei hinsichtlich der grundlegenden erfinderischen Gedanken, die IR-Polarisatoren betreffend, auf den Patentanspruch 1 verwiesen wird. Die weiter Ausgestaltung der Erfindung bezüglich der neuartigen IR-Polarisatoren ergibt sich aus den Patentansprüchen 2 und 3. Den grundlegenden Gedanken zu dem neuen Verfahren zur Herstellung der IR-Polarisatoren enthält der Patentanspruch 5.
  • Weitere Hinweise sind zu den erfindungsgemäßen Lösungen erforderlich.
  • Es wird davon ausgegangen, dass im Fall einheitlich ausgerichteter deformierter Metallpartikel deren Absorptionsverhalten deutlich von dem kugelförmiger Partikel abweicht und weiterhin polarisationsrichtungsabhängig ist. Dieses sogenannte dichroitische Verhalten weist eine starke Abhängigkeit von der Form der Partikel auf. Sie lässt sich im Fall rotationsellipsoidförmiger Partikel z. B. durch deren Exzentrizität beschreiben.
  • Weiter wird davon ausgegangen, daß Absorptionsbanden im infraroten Spektralbereich nur mittels sehr stark deformierter Partikel mit sehr großen Exzentrizitäten realisierbar sind. Denn nur diese Partikel weisen Absorptionsbanden für eine ausgezeichnete Komponente des elektrischen Feldvektors mit Maximumslagen im infraroten Spektralbereich auf.
  • Zur Herstellung der IR-Polarisatoren wird daher folgendermaßen verfahren.
  • Der erfindungsgemäße Infrarot Polarisator auf Natriumsilikatbasis besteht aus Natriumsilikatglas, in welches in einem ersten Verfahrensschritt, welcher an sich bekannt ist, wie z. B. durch einen Tieftemperatur-Ionenaustausch in einer silberhaltigen Salzschmelze, Silberionen in oberflächennahe Schichten eingebaut werden. Die Eindringtiefe beträgt bis zu einigen 10 µm. Anschließend erfolgt in einem weiteren Verfahrensschritt durch einen neuartigen Verlauf der Temperung dieser behandelten Gläser das Erzeugen sehr großer Partikel in den oberflächennahen Bereichen. Dazu wird der notwendige Temperprozeß in zwei sehr unterschiedlichen Teilschritten durchgeführt. Im ersten Teilschritt, einer Langzeit-Temperung in einer reduzierenden Atmosphäre bei einer relativ niedrigen Temperatur zwischen 350°C und 450°C, erfolgen die Reduktion des ionischen Silbers, die Bildung von im Vergleich zu bisherigen Verfahren sehr wenigen Keimen und eine Wachstumsphase der Metallpartikel im Glas, die auf Grund der geringen Anzahl von Keimen zu sehr großen Kolloiden führt.
  • Die Silberatome lagern sich so zu Silberkolloiden zusammen, die aber Größen aufweisen, die diejenigen bekannter Verfahren weit übertreffen. Im Vergleich zu den bekannten Verfahren werden nicht nur viel weniger Keime gebildet, so dass sich an den wenigen Keimen viele Silberatome zu schon relativ großen Kolloiden zusammenlagern, sondern es wird darüber hinaus das Gleichgewicht zwischen thermodynamisch bedingtem Zerfall bereits gebildeter und Wachstum vorhandener - Kolloide aus den Silberatomen der Zerfallsreste zugunsten des Wachstums vorhandener Kolloide verschoben.
  • Im anschließenden zweiten Teilschritt, einer im Vergleich zur ersten kurzzeitigen Temperung ohne den Einfluß einer reduzierenden Atmosphäre im Temperaturbereich 550°C bis 650°C, wachsen die Metallpartikel nochmals. Dabei lagern sich weitere zuvor freigewordene Silberatome an die verbliebenen großen Kolloide an, die auf diese Weise noch weiter wachsen und Größen erreichen, die mit den anderen bisher bekannten Verfahren überhaupt nicht realisierbar waren. Eine Neuzufuhr ionischen Silbers von außen (z. B. durch eine erneute Ionenaustauschreaktion wie in DE 198 29 970 C1) erfolgt dabei nicht.
  • Die Teilchen werden durch diese Behandlung so groß, dass der Streuanteil an der Extinktion (Extinktion = Lichtschwächung durch Absorption + Streuung; der Streuanteil nimmt physikalisch bedingt mit wachsender Teilchengröße zu), nicht mehr vernachlässigbar bleibt. Die Gläser zeigen im Anschluß an diese Behandlung sichtbar Lichtstreueffekte in Form einer diffusen bläulichen Trübung zusätzlich zur Gelbfärbung.
  • Durch einen sich anschließenden Glas-Deformationsprozess, der in bekannter Weise durchgeführt wird, werden deformierte Partikel gebildet, die so große Exzentrizitäten aufweisen können, dass ihr langweiliges Absorptionsmaximum bis in den Infrarot-Bereich verschoben wird, die Streueffekte überraschenderweise aber verschwinden.
  • Eine Besonderheit bei der Herstellung der IR-Polarisatoren ist die Möglichkeit zur Feineinstellung der Spektrallagen der Maxima der Polarisationswirkungen.
  • Abgeleitet aus dem in DE 196 42 116 C2 beschriebenen "Verfahren zur strukturierten Energieübertragung mit Elektronenstrahlen", das dazu dient, Lateralbereiche dichroitischer Gläser für Applikationen im Displaybereich farbig zu strukturieren, erfolgt eine Erweiterung dahingehend, daß durch einen Energieeintrag die Maxima der Polarisationswirkung (Maximalkontrast) in bestimmten Grenzen vom langwelligen Bereich in den kürzerwelligen Spektralbereich verschoben werden können und dann fest eingestellt bleiben. Als Ausgangssubstrate eignen sich Polarisationsgläser, deren maximale Polarisationswirkungen in langwelligeren Bereichen liegen als für die spätere Applikation gewünscht.
  • Anhand von 3 Ausführungsbeispielen soll die Erfindung näher erläutert werden.
  • 1. Ausführungsbeispiel
  • Es wurde schon gesagt: Je größer die Exzentrizität, um so weiter verschieben sich die spektralen Lagen der beiden Absorptionsmaxima voneinander weg, das eine bewegt sich in den langwelligen Infrarot-, das andere in den kurzwelligen ultravioletten Spektralbereich (UV-A). In Fig. 1 ist diese Abhängigkeit bezogen auf das langweilige Absorptionsmaximum für unterschiedliche Halbachsenverhältnisse a : b dargestellt. Dabei symbolisieren a und b die Längen von großer und kleiner Halbachse eines Rotationsellipsoids.
  • 2. Ausführungsbeispiel
  • Ein Standard - Floatglas wird 90 Minuten bei 360°C in einer AgNO3-NaNO3 Salzschmelze einer Tieftemperatur-Ionenaustausch-Behandlung unterzogen. Anschließend erfolgt eine Temperung von 24 Stunden Dauer bei einer Temperatur von 450°C in einer H2-Atmosphäre. Daran schließt sich eine Temperung bei einer Temperatur von 600°C von 60 Minuten Dauer in Luft an. Neben der Gelbfärbung ist dieses Glas stark diffus streuend.
  • Das Glas wird danach oberhalb des Erweichungstemperatur unter dem Einfluß einer Zugspannung zugverformt. Infolge der Deformation der Glasmatrix werden die Silberkolloide mitverformt, einheitlich orientiert und erreichen aufgrund ihrer außerordentlichen Größen sehr große Exzentrizitäten. Dadurch entstehen im Durchlicht Transmissionsbanden im linear polarisierten Licht ähnlich denen, wie in Fig. 2 dargestellt. Das langweilige Maximum der Polarisationswirkung wird in den nahen Infrarotbereich verschoben. Diese Verschiebung kann soweit gehen, daß im sichtbaren Spektralbereich weder Farb- noch Polarisationswirkungen nachweisbar sind. Eine Streuwirkung ist nicht mehr nachweisbar.
  • 3. Ausführungsbeispiel
  • Ein IR-Polarisationsglas entsprechend Ausführungsbeispiel 1 oder 2 wird durch lokalen Energieeintrag unter Verwendung z. B. des in DE 196 42 116 C2 beschriebenen Verfahrens in Lateralbereichen so verändert, daß das langweilige Absorptionsmaximum in Richtung kürzerer Wellenlängen verschoben wird, um das Maximum der Polarisationswirkung (Maximalkontrast) in einen vorgegebenen bzw. gewünschten kurzwelligeren Spektralbereich im Vergleich zum Ausgangs-IR-Polarisationsglas zu verschieben. Mit dem Elektronenstrahl gemäß dem vorgenannten Patent ist es möglich, von der Glasoberfläche bis in eine Tiefe von ca. 15 µm auf die Kolloide einzuwirken.

Claims (6)

1. IR-Polarisator auf Natriumsilikatglasbasis unter Verwendung der dichroitischen Absorption, wobei in das Glas parallel orientierte ellipsoidfbrmige metallische Partikel eingebaut sind, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Natriumsilikatglas die metallischen Partikel alle nahezu gleichmäßig geformt sind, alle eine etwa gleiche Größe besitzen und eine so große Exzentrizität aufweisen, daß ihr langweiliges Maximum der Polarisationswirkung im IR-Bereich liegt.
2. IR-Polarisator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ellipsoidförmigen Partikel in einem dünnen Oberflächenbereich des Glases in einer Tiefe bis zu einigen 10 µm enthalten sind.
3. IR-Polarisator nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Herstellung ein Standard-Floatglas als Ausgangssubstrat verwendet wird.
4. Verfahren zur Herstellung eines IR-Polarisators auf Natriumsilikatglasbasis, wobei in das Glas parallel orientierte ellipsoidfbrmige metallische Partikel durch Tieftemperatur-Ionenaustausch- und Temperprozesse in eine Tiefe bis zu einigen 10 µm eingebaut sind, dadurch gekennzeichnet, dass der notwendige Temperprozeß in zwei Teilschritten erfolgt, indem im ersten Teilschritt, einer Langzeittemperung in einer reduzierenden Atmosphäre bei einer Temperatur zwischen 350°C und 450°C, die Reduktion des ionischen Silbers, die Keimbildung und eine erste Wachstumsphase der Metallpartikel erfolgen und in dem zweiten Teilschritt durch Kurzzeitnachtemperung der Gläser in einer nicht reduzierenden Atmosphäre im Temperaturbereich von 550°C bis 650°C die Metallpartikel zu noch größeren Teilchendurchmessern wachsen und in einem anschließenden an sich bekannten Deformationsprozeß deformierte Partikel mit so großen Exzentrizitäten gebildet werden, dass ihr langweiliges Maximum der Polarisationswirkung im IR-Bereich liegt.
5. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Langzeittemperung in bis zu 24 Stunden und die Kurzzeitnachtemperung in bis zu 1 Stunde erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass unter Verwendung des Verfahrens zur strukturierten Energieübertragung mit Elektronenstrahlen gemäß DE 196 42 116 C2 lateral strukturierte Bereiche hergestellt werden, die sich in Bezug auf die Spektrallagen der Polarisationsmaxima unterscheiden.
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