DE10216690A1 - Verfahren zur Darstellung einer auf einen Fahrer wirkenden Längsbeschleunigung in einer Fahrsimulation - Google Patents

Verfahren zur Darstellung einer auf einen Fahrer wirkenden Längsbeschleunigung in einer Fahrsimulation

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung einer in einem Kraftfahrzeug während der Fahrt auf den Fahrer einwirkenden Längsbeschleunigung des Kraftfahrzeugs in einer Fahrsimulation mit Hilfe eines Fahrsimulators, wobei ein Proband in einer Kabine mit Hilfe eines Bewegungssystems auf einer Kreisbahn bewegt wird. Um das gattungsgemäße Verfahren von störenden Einflüssen zu befreien, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass zur Darstellung der Längsbeschleunigung die bei der Bewegung auf der Kreisbahn im raumfesten Koordinatensystem auftretende Tangentialbeschleunigung verwendet wird. Zur Kompensation der dabei auf den Probanden einwirkenden Zentripetalbeschleunigung wird die Kabine um eine zur Tangentialrichtung parallele Kippachse so gekippt, dass die Kabinenhochachse kollinear zu dem resultierenden Vektor aus Erdbeschleunigung und Zentrifugalbeschleunigung ausgerichtet wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Darstellung einer in einem Kraftfahrzeug während der Fahrt auf den Fahrer einwirkenden Längsbeschleunigung des Kraftfahrzeugs in einer Fahrsimulation mit Hilfe eines Fahrsimulators gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Fahrsimulationen in Fahrsimulatoren spielen eine immer größere Rolle in der Kraftfahrzeugentwicklung, da sie die Möglichkeit bieten, lange vor dem Aufbau von Prototypen kostengünstige und reproduzierbare Grundsatzuntersuchungen durchzuführen. Bei der Fahrsimulation befindet sich ein Proband in einer Kabine, die mittels eines Bewegungssystems in unterschiedliche Raumrichtungen beschleunigt und/oder gedreht bzw. geschwenkt wird. Durch den generell in Fahrsimulatoren zur Verfügung stehenden begrenzten Bewegungsraum tritt das Problem auf, dass nicht genügend Weg für den Aufbau von Beschleunigungen zur Verfügung steht, die während der Fahrt auf den Fahrer einwirken. Insbesondere bei der Darstellung von Beschleunigungen in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs, wie sie zum Beispiel bei Beschleunigungs- oder Ahbremsvorgängen auftreten, schlägt der fehlende Bewegungsraum zu Buche.
  • Zur Lösung des Problems wird bisher versucht, die Längsbeschleunigungen darzustellen, indem die Kabine mit dem Probanden bei der Fahrsimulation um eine quer zur Beschleunigungsrichtung liegende Achse geneigt wird; der Proband empfindet den in Richtung der geneigten Kabinenlängsachse wirkenden Anteil der Erdbeschleunigung als Längsbeschleunigung. Dieser Vortäuschung von Längsbeschleunigung durch Neigung sind jedoch durch die Wahrnehmung des Probanden enge Grenzen gesetzt. Ab einer bestimmten Neigungs-Winkelgeschwindigkeit erkennt der Proband die Neigebewegung als solche. So existieren starke Beschränkungen bei der Darstellung von Längsbeschleunigungen in einem Fahrsimulator.
  • Ein Verfahren zur Lösung dieses Problems ist aus der gattungsbildenden DE-OS 28 42 409 bekannt. Hier wird der Proband in der Kabine mit Hilfe des Bewegungssystems des Fahrsimulators auf einer Kreisbahn um einen festen Drehpunkt bewegt, wobei die Kabine so ausgerichtet ist, dass die Kabinenlängsachse radial ausgerichtet ist. Dabei wird die auf den Probanden wirkende Zentrifugalbeschleunigung zur Darstellung von Längsbeschleunigungen genutzt.
  • Dieses Verfahren weist allerdings den Nachteil auf, dass durch die Bewegung auf einer Kreisbahn, bei der die Kabinenlängsachse tangential ausgerichtet ist, hohe Störkräfte bzw. Störbeschleunigungen in Querrichtung, also in tangentialer Richtung auftreten, die das Empfinden massiv stören.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, mit dem langanhaltende und hohe auf einen Fahrer einwirkende Längsbeschleunigungen realistisch in einem Fahrsimulator dargestellt werden können.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst. Im Unterschied zum Stand der Technik, in dem die Zentrifugalbeschleunigung zur Darstellung der Längsbeschleunigung genutzt wird, wird erfindungsgemäß die bei einer Bewegung der Kabine auf einer Kreisbahn auftretende Tangentialbeschleunigung zur Darstellung von Längsbeschleunigung verwendet. Um die dabei gleichzeitig auf den Probanden einwirkende Zentripetalbeschleunigung, die das Empfinden einer reinen Längsbeschleunigung stört, zu kompensieren, wird die Kabine während der Kreisbewegung um eine zur Kabinenlängsrichtung parallele Achse gekippt.
  • Ein Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass es im Gegensatz zu dem oben beschriebenen klassischen Neigungsverfahren keine Wegbegrenzung gibt, also die Kabine nicht nach dem Aufbau einer gewissen, relativ geringen Längsbeschleunigung wieder abgebremst werden muss. Es kann daher eine betragsmäßig höhere Beschleunigung aufgebaut und verwendet werden. Gleichzeitig werden die im gattungsgemäßen Verfahren auftretenden Störkräfte in Querrichtung vermieden.
  • Ferner ist man mit Hilfe dieses Verfahrens in der Lage, eine hohe und langanhaltende bei einer realen Autofahrt auf den Fahrer einwirkende Längsbeschleunigung darzustellen. Diese Längsbeschleunigung bereitet bisher bei der Durchführung von Fahrsimulatoruntersuchungen die meisten Probleme, da in dieser Richtung bei einer realen Autofahrt betragsmäßig hohe und langanhaltende Beschleunigungen auftreten, die bei beschränktem Platzangebot des Fahrsimulators nicht oder nur sehr schlecht darzustellen sind.
  • Weiterhin empfindet der Proband die Zentripetalkraft während der Fahrsimulation nicht, wenn die Kabine zur Kompensation der Zentripetalbeschleunigung um die zur Kabinenlängsrichtung parallele Achse gekippt wird, so dass die Kabinenhochachse kolinear zu dem resultierenden Vektor aus Erdbeschleunigung und Zentrifugalbeschleunigung ausgerichtet wird. Auf den Probanden wirkt dann nur eine Beschleunigung in Vertikalrichtung, die eine erhöhten Erdbeschleunigung entspricht, sowie eine Längsbeschleunigung.
  • Zweckmäßigerweise wird bei der Bewegung auf der Kreisbahn die Längsachse der Kabine näherungsweise parallel zur Tangentialrichtung ausgerichtet. So bleiben die Störkräfte, die in der Querrichtung auf den Probanden einwirken, minimal und es kann eine reine Längsbeschleunigung dargestellt werden (Anspruch 2).
  • Vorteilhafterweise verläuft die Achse, um die die Kabine gekippt wird, näherungsweise durch den Kopf des Probanden. Die Kippung um diese Achse ist wahrnehmungstechnisch sehr günstig, da am Kopf die Gleichgewichtsorgane, die für die Wahrnehmung von Beschleunigungen zuständig sind, angesiedelt sind. Bei Kippung um diese Achse wird den Gleichgewichtsorganen ein beschleunigungsfreier Zustand vorgegaukelt (Anspruch 3).
  • Vorteilhafterweise wird die Kabine vor Beginn der Darstellung der Längsbeschleunigung in eine konstante Geschwindigkeit in die der Richtung der späteren Kreisbewegung entgegengesetzte Richtung versetzt. So kann wie durch eine Nullpunktverschiebung der Betrag der maximal in der Simulation darstellbaren Beschleunigung erhöht werden (Anspruch 4).
  • Eine zusätzliche vorteilhafte Wirkung wird erzielt, wenn die Kabine während der Kreisbewegung um eine Kabinenquerachse geneigt wird. Diese Neigung entspricht der oben beschriebenen klassischen Nickneigung und hat den Vorteil, dass durch diese Nickneigung zusätzlich zu dem erfindungsgemäßen Kreisbahn- Verfahren das Intervall der darzustellenden Beschleunigungen noch vergrößert werden kann. Mit dieser gleichzeitigen Kippung und Neigung ist man in der Lage, im Fahrsimulator auch Manöver darzustellen, die zur Bewertung der Eigenschaften des Triebstrangs eines Kraftfahrzeugs verwendet werden können. Diese Manöver gehen einher mit großen Beschleunigungsintervallen oder hohen Beschleunigungen (Anspruch 5).
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung dieser gleichzeitigen Kippung und Neigung wird die darzustellende Längsbeschleunigung in einen hochfrequenten und einen niederfrequenten Anteil aufgespalten. Abhängig von der maximalen Kreisbahngeschwindigkeit wird der niederfrequente Anteil noch in einen Tangential- und einen Neigeanteil aufgespalten. Anschließend werden Tangential- und hochfrequenter Anteil durch Tangentialbeschleunigung dargestellt, während der Neigeanteil durch Neigung um die Kabinenquerachse dargestellt wird. Durch diese Geschwindigkeits- Abhängigkeit kann das Verfahren leicht auf unterschiedliche Wahrnehmungsschwellen oder verschiedene Bahnradien angepasst werden (Anspruch 6).
  • Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus der Beschreibung hervor.
  • In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen
  • Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Kabine, die auf einer Kreisbahn bewegt wird,
  • Fig. 2 eine seitliche Schnittansicht der Kabine der Fig. 1,
  • Fig. 3 eine Seitenansicht der Kabine bei zusätzlicher Neigung um die Querachse, sowie
  • Fig. 4 ein Blockschaltbild des Algorithmus bei zusätzlicher Neigung um die Querachse.
  • In den Zeichnungen ist das Verfahren zur Darstellung einer Längsbeschleunigung 1, die während einer Fahrt in einem Kraftfahrzeug auf einen Fahrer einwirkt, mit Hilfe eines Fahrsimulators 2 dargestellt. Dabei soll mit dem Verfahren nur die reine Längsbeschleunigung 1 dargestellt werden, wie sie beispielsweise bei einem Beschleunigungsvorgang oder einem Schaltvorgang auftritt. Auf diese Weise sollen durch Fahrsimulatoruntersuchungen valide Aussagen über das reale Verhalten des Triebstrangs eines Kraftfahrzeugs in einem sehr frühen Stadium der Kraftfahrzeugentwicklung getroffen werden.
  • Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf eine (Fahrzeug-)Kabine 3 eines Fahrsimulators 2. Dabei ist es für das Verfahren einerseits denkbar, dass die Kabine 3 sich autonom auf einer Grundfläche 4 bewegt. Andererseits kann die Kabine 3 inertial, zum Beispiel über eine Portalbrücke, geführt sein. Fahrsimulatoren 2, mit denen derartige Bewegungen der Kabine 3 darstellbar sind, sind in der DE . . . (noch nicht veröffentlicht, amtl. Aktz. 101 50 382.2-35) offenbart.
  • In der Kabine 3, deren Innenraum 5 wie der eines realen Kraftfahrzeugs gestaltet ist, befindet sich ein Proband 6. Der Proband 6 sitzt auf einem Fahrersitz 7 und kann auf die ähnlich wie in einem Kraftfahrzeug vorhandene Instrumentierung 8 wie Lenkrad 9, Gaspedal 10 etc. zugreifen. Die Kabine 3 wird nun auf einer Kreisbahn 11 mit einem Radius 12 um eine raumfeste Drehachse 13 bewegt und besitzt dabei eine Winkelgeschwindigkeit 14. Die Kabinenlängsachse 15 ist näherungsweise parallel zur Tangentialrichtung 16 der Kreisbahn 11 ausgerichtet. Die bei der Kreisbewegung in Tangentialrichtung 16 in einem raumfesten Koordinatensystem 17 auftretende Tangentialbeschleunigung 18 empfindet der Proband 6 in einem kabinenfesten Koordinatensystem 19 als in Richtung der Kabinenlängsachse 15 wirkende Längsbeschleunigung 1. Dabei tritt jedoch zusätzlich eine Zentripetalbeschleunigung 20 auf, die zur Drehachse 13 hin gerichtet ist. Diese Zentripetalbeschleunigung 20 stört das Empfinden des Probanden 6, der ja nur eine reine Längsbeschleunigung 1 wahrnehmen soll.
  • Die erfindungsgemäße Lösung dieses Problems besteht darin, die Kabine 3 um eine zur Kabinenlängsachse 15 parallele Kippachse 25 zu kippen; dies ist in Fig. 2 in einer Seitenansicht der Kabine 3 dargestellt. Hier ist erkennbar, wie die Bewegung der Kabine 3 prinzipiell erfolgen kann. Neben einer großen Bewegung auf der Grundfläche 4 des Fahrsimulators 2, in diesem Beispiel durch einen Schlitten 21, der auf Luftlagern 22 auf der Grundfläche 4 bewegbar ist, kann die Kabine 3 auch relativ zum Schlitten 21 bewegt werden. Dies geschieht durch ein zusätzliches Bewegungssystem 23. Dieses kann beispielsweise in Form von vertikal wirkenden Aktuatoren 24, wie hier gezeigt, ausgestaltet sein. Denkbar ist auch ein Hexapod, mit dem eine dreidimensionale Bewegung der Kabine 3 relativ zum Schlitten 21 erreicht wird.
  • Bei der oben schon erläuterten Bewegung der Kabine 3 auf der Kreisbahn 11 um die Drehachse 13 wird nun die Zentripetalbeschleunigung 20 durch eine Kippung der Kabine 3 um die zur Kabinenlängsachse 15 parallele Kippachse 25, die hier senkrecht auf der Zeichenebene steht, kompensiert. Bei dieser Kippung nimmt die Kabinenhochachse 26 einen bestimmten Kippwinkel 27 zu einer raumfesten Senkrechten 28 ein.
  • Wird der Kippwinkel 27 wie in diesem Ausführungsbeispiel so gewählt, dass die gekippte Kabinenhochachse 26 mit dem resultierenden Vektor 29 aus der auf den Probanden 6 wirkenden Erdbeschleunigung 30 und der Zentrifugalbeschleunigung 31 zusammenfällt, dann empfindet der Proband 6 keine störende Querbeschleunigung mehr, sondern nur eine erhöhte Erdbeschleunigung 30 in vertikaler Richtung. Wie in diesem Ausführungsbeispiel dargestellt, ist es günstig, die horizontale Kippachse 25, um die die Kabine 3 gekippt wird, näherungsweise durch den Kopf 32 des Probanden 6 zu legen. Dies ist sinnvoll, da am Kopf 32 des Probanden 6, genauer in seinem Innenohr, die Vestibulärorgane angesiedelt sind, die für die Wahrnehmung von Beschleunigungen zuständig sind.
  • Die mit diesem Verfahren darstellbaren maximalen Längsbeschleunigungen 1 sind nach oben begrenzt; der Grund dieser Begrenzung liegt in der Tatsache, dass der Proband 6 ab einer bestimmten Längsbeschleunigung 1 den scheinbaren Zuwachs der Erdbeschleunigung 30 empfindet, der durch die kompensierte Zentripetalbeschleunigung 20 verursacht wird. Dieser Grenzwert, ab dem der Schwerezuwachs empfunden wird, liegt etwa bei 6% der Erdbeschleunigung. Eine Maßnahme, um das Intervall der in der Simulation darstellbaren Längsbeschleunigung 1 zu vergrößern, besteht darin, dass vor der oben beschriebenen Simulation der Längsbeschleunigung 1 durch die Bewegung auf der Kreisbahn 11 die Kabine 3 in die der späteren Bewegungsrichtung entgegengesetzte Richtung in eine bestimmte konstante Winkelgeschwindigkeit versetzt wird. So kann durch eine Nullpunktverschiebung hin zu negativen Startgeschwindigkeiten als Endwert eine höhere Längsbeschleunigung 1 erreicht werden.
  • Eine zusätzliche Möglichkeit, um größere Beschleunigungsintervalle darstellen zu können, liegt in der Kombination des oben dargestellten Verfahrens mit einem zusätzlichen Neigungsalgorithmus. Die Durchführung dieses Verfahrens ist in Fig. 3 dargestellt. Neben der in Fig. 2 dargestellten Kippung um die Kabinenlängsachse 15 wird während der Bewegung auf der Kreisbahn 11 die Kabine 3 zusätzlich um eine zu einer Kabinenquerachse 33 parallele Neigeachse 34, die hier senkrecht zur Zeichenebene steht, geneigt. Dabei schließt die geneigte Kabinenlängsachse 15 mit der Horizontalen 35 einen Neigungswinkel 36 ein. Bei dieser Neigung wirkt ein Anteil 37 der auf den Probanden 6 einwirkenden Erdbeschleunigung 30 in Richtung der geneigten Kabinenlängsachse 15. Diesen Anteil 37 empfindet der Proband 6, solange eine bestimmte Neigungsgeschwindigkeit nicht überschritten wird, als Längsbeschleunigung 1. Auch hier wird die Neigeachse 34 vorteilhafterweise aus den oben beschriebenen Gründen durch den Kopf 32 des Probanden 6 gelegt.
  • Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild 38 einer Ausführungsform dieser gleichzeitigen Kippung und Neigung. Ziel ist es, die Anteile der darzustellenden Längsbeschleunigung 1, die unterhalb der oben beschriebenen Grenzwertes, ab dem ein Schwerezuwachs vom Probanden empfunden wird, liegen, durch Tangentialbeschleunigung 18 darzustellen, während Beschleunigungsanteile oberhalb dieses Grenzwerts durch zusätzliche Neigung dargestellt werden.
  • Dabei wird zu Beginn ausgegangen von einer in der Simulation darzustellenden Längsbeschleunigung 1, die zunächst in zwei Anteile aufgespalten wird, wobei ein hochfrequenter Anteil 39 die zu hohen Frequenzen gehörenden Signalanteile und ein niederfrequenter Anteil 40 die zu niedrigen Frequenzen gehörenden Signalanteile beinhaltet. Diese Aufspaltung erfolgt mit Hilfe eines Hochpassfilters 41 und eines Tiefpassfilters 42. Der niederfrequente Anteil 40 wird durch einen Integrator 43integriert und auf Geschwindigkeitsebene durch eine nichtlineare Funktion 44 wiederum in zwei Anteile aufgespalten. Diese Aufspaltung ist abhängig von einem Schwellenwert 45, der durch die maximale Geschwindigkeit gebildet ist, die gerade noch mit Hilfe der Tangentialbeschleunigung 18 bei der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten reinen Bahnbewegung ohne empfundenen Schwerezuwachs darstellbar ist. Beschleunigungen, die zu Geschwindigkeiten unterhalb dieses Schwellenwertes 45 führen, können als Tangentialanteil 46, nachdem sie zu dem hochfrequenten Anteil 39 addiert werden, allein durch die Tangentialbeschleunigung 1 dargestellt werden.
  • Der Neigeanteil 47 der Längsbeschleunigung 1, der über den Schwellenwert 45 hinausgeht, wird durch die in Fig. 3 verdeutlichte Neigung um die zur Kabinenquerachse 33 parallele Neigeachse 34 dargestellt. Dabei ergibt sich der benötigte Neigungswinkel 36 aus dem Neigeanteil 47 und der Erdbeschleunigung 30.
  • Das Verfahren ist nicht beschränkt auf die oben dargestellten Ausführungsbeispiele.
  • Bei der Bewegung der Kabine 3 auf der Kreisbahn 11 ist es prinzipiell möglich, sie gegenüber der Tangentialrichtung 16 auch in einem beliebigen anderen Winkel auszurichten. So kann das Verfahren grundsätzlich auch zur Darstellung von Querbeschleunigungen verwendet werden. Dabei wird man jedoch, je größer die Abweichungen von der Tangentialrichtung 16 werden, immer größere Störbeschleunigungen, die in Richtung der Kabinenquerachse 33 auf den Probanden 6 einwirken, erhalten. Da das Verfahren vor allem zur Simulation von Längsbeschleunigungen 1 eingesetzt wird, wird in den meisten Fällen die oben beschriebene nahezu tangentiale Ausrichtung der Kabine 3 besser sein.
  • Ferner ist es nicht zwingend erforderlich, die jeweilige Achse 25,34, um welche die Kabine 3 gekippt oder geneigt wird, durch den Kopf 32 des Probanden 6 zu legen. Abweichungen - z. B. innerhalb der Größenunterschiede unterschiedlicher Probanden 6 - sind durchaus denkbar.
  • Weiterhin ist auch ein anderer Algorithmus als der in Fig. 4 dargestellte zur Kombination der beiden Verfahren, der reinen Bewegung auf einer Kreisbahn 11 mit der zusätzlichen Neigung der Kabine 3 vorstellbar.

Claims (6)

1. Verfahren zur Darstellung einer in einem Kraftfahrzeug während der Fahrt auf den Fahrer einwirkenden Längsbeschleunigung des Kraftfahrzeugs in einer Fahrsimulation mit Hilfe eines Fahrsimulators, wobei ein Proband in einer Kabine mit Hilfe eines Bewegungssystems auf einer Kreisbahn bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zur Darstellung der Längsbeschleunigung (1) die bei der Bewegung auf der Kreisbahn (11) in einem raumfesten Koordinatensystem (17) auftretende Tangentialbeschleunigung (18) verwendet wird, wobei die Kabine (3) zur Kompensation der dabei auf den Probanden (6) einwirkenden Zentripetalbeschleunigung (20) um eine zur Tangentialrichtung (16) parallele Kippachse (25) so gekippt wird, dass die Kabinenhochachse (26) kollinear zu dem resultierenden Vektor (29) aus Erdbeschleunigung (30) und Zentrifugalbeschleunigung (31) ausgerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bewegung auf der Kreisbahn (11) die Kabinenlängsachse (15) näherungsweise parallel zur Tangentialrichtung (16) ausgerichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kippachse (25), um welche die Kabine (3) gekippt wird, näherungsweise durch den Kopf (32) des Probanden (6) verläuft.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabine (3) vor Beginn der Darstellung der Längsbeschleunigung (1) in eine konstante Geschwindigkeit in die der Richtung der späteren Kreisbewegung entgegengesetzte Richtung versetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabine (3) während der Bewegung auf der Kreisbahn (11) um eine zur Kabinenquerachse (33) parallele Neigeachse (34) geneigt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, mit den folgenden Verfahrensschritten:
a) die darzustellende Längsbeschleunigung (1) wird in einen hochfrequenten Anteil (39) und einen niederfrequenten Anteil (40) aufgespalten,
b) abhängig von einer maximalen Kreisbahngeschwindigkeit wird der niederfrequente Anteil (40) in einen Tangentialanteil (46) und einen Neigeanteil (47) aufgespalten, und
c) Tangentialanteil (47) und hochfrequenter Anteil (39) werden durch die Tangentialbeschleunigung (18) dargestellt, während der Neigeanteil durch Neigung um die Neigeachse (34) dargestellt wird.
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