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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wasservernebelungseinrichtung für
ein Brennstoffzellensystem sowie ein Verfahren zur Befeuchtung eines
einem Brennstoffzellensystem zugeführten Gasstromes.
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Wie allgemein bekannt, besteht ein Brennstoffzellensystem häufig aus
mehreren zu einem Brennstoffzellenstapel zusammengesetzten
Brennstoffzellen, die jeweils eine Anode, eine Kathode und eine Membran
aufweisen. Die Anoden der einzelnen Brennstoffzellen sind elektrisch
zusammengeschaltet, so dass man von der Anodenseite des
Brennstoffzellenstapels spricht. In gleicher Weise sind die Kathoden der einzelnen
Brennstoffzellen elektrisch zusammengeschaltet, und man spricht hier
von der Kathodenseite des Brennstoffzellenstapels. Auf der Anodenseite
weist der Brennstoffzellenstapel einen Eingang für einen Brennstoff und
einen Ausgang für nicht verbrauchten Brennstoff sowie anodenseitig
anfallende Abgase auf. Auf der Kathodenseite weist der
Brennstoffzellenstapel ebenfalls einen Eingang, hier für ein gasförmiges Oxidationsmittel
wie Luft und einen Ausgang für kathodenseitig anfallende Abgase auf,
wobei dem kathodenseitigen Eingang des Brennstoffzellenstapels ein
Kompressor üblicherweise vorgeschaltet ist.
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Es ist allgemein bekannt, dass die Membrane der einzelnen
Brennstoffzellen im Betrieb feucht gehalten werden müssen, um sie einerseits gegen
Schäden zu schützen und andererseits, um einen hohen Wirkungsgrad zu
erzielen.
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Im Betrieb einer PEM-Brennstoffzelle (PEM = proton exchange membrane)
bewegen sich Protonen, die vom Wasserstoffanteil des anodenseitig
zugeführten Brennstoffs stammen, durch die befeuchteten Membrane
hindurch, reagieren auf der Kathodenseite mit dem zugeführten
Oxidationsmittel, üblicher Weise in Form von Luft-Sauerstoff und bilden dabei
Wasser bei der gleichzeitigen Erzeugung von elektrischer Leistung. Es entsteht
somit stets Wasser auf der Kathodenseite. Im Betrieb des
Brennstoffzellenstapels diffundiert ein Teil dieses Wassers durch die Membrane zu der
Anodenseite des Brennstoffzellenstapels, so dass beide Seiten des
Brennstoffzellenstapels befeuchtet sind. Da das erzeugte Wasser häufig im
Überschuss vorliegt, wird es von der Anodenseite und der Kathodenseite
entfernt und dann gesammelt und/oder abgelassen.
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Trotz dieses im Betrieb erzeugten Wassers bleibt dennoch das Problem,
das der Kathodenseite zugeführte gasförmige Oxidationsmittel sowie den
der Anodenseite zugeführten Brennstoff ausreichend zu befeuchten, so
dass bei allen Betriebszuständen des Brennstoffzellensystems,
beispielsweise beim Anlassen und bei trockenen Umgebungsbedingungen, d. h.
trockener Luft, die Membrane stets feucht bleiben und eine ausreichende
Feuchtigkeit sowohl anodenseitig als auch kathodenseitig gegeben ist.
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Die aktive Befeuchtung der zugeführten Gasströme wird häufig auf der
Kathodenseite des Brennstoffzellensystems beschränkt, da dies im
Allgemeinen ausreicht, um die Membrane zu befeuchten und es erfolgt, wie
oben gesagt, sowieso eine Diffusion durch die Membrane zu der
Anodenseite des Brennstoffzellensystems hin. Bekannt sind bisher relativ
aufwendige Einrichtungen zur Befeuchtung der Gasströme, die mit voll
entsalztem, d. h. deionisiertem Wasser, das vom Betrieb des
Brennstoffzellensystems stammt, betrieben werden. Da solche Befeuchtungseinrichtungen
nicht nur aufwendig sind, sondern auch relativ viel Platz einnehmen,
wurde im Hause der Anmelderin ein anderes System ausprobiert, bei dem
zwei Düsen mit deionisiertem Wasser von einer Druckpumpe versorgt
werden und die Düsen Wasser in den eingesaugten Luftstrom einsprühen.
Es hat sich jedoch herausgestellt, dass Tropfenbildung, insbesondere
beim Einschalten der Druckpumpe auftreten kann, die zu Problemen
führen kann. Beim Einschalten der Druckpumpe entsteht eine plötzliche
Druckbeaufschlagung der Düsen, die zur Tropfenbildung führt, wobei die
Tropfen unter Umständen bis in den Brennstoffzellenstapel vordringen
können. Solche Tropfen können eine negative Auswirkung auf den
Wirkungsgrad des Brennstoffzellensystems haben, da sie beispielsweise feine
Strömungskanäle im Bereich der Kathode blockieren. Darüber hinaus
kann es vorkommen, dass ein Wassertröpfchen auf einen im
Brennstoffzellensystem bzw. im Brennstoffzellenstapel vorgesehenen
Temperaturfühler gelangt und diesen soweit abkühlt, dass das Ausgangssignal des
Temperaturfühlers eine Temperaturherabsetzung des Brennstoffzellenstapels
vortäuscht und über die Steuerung des Brennstoffzellensystems zu einem
unnötigen und unerwünschten Abschalten des Brennstoffzellensystems
führt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine
Wasservernebelungseinrichtung vorzusehen, die zu einer sehr feinen Zerstäubung von Wasser
führt und die unerwünschte Bildung von Wassertröpfchen weitestgehend
verhindert, und zwar sowohl beim Einschalten der
Befeuchtungseinrichtung als auch im ständigen Betrieb des Brennstoffzellensystems.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgesehen, dass die
Wasservernebelungseinrichtung aus einem Vorratstank für deionisiertes
Wasser, einer Druckpumpe, die an den Vorratstank angeschlossen ist,
einem von der Druckpumpe gespeisten, im Betrieb unter Druck stehenden
deionisiertes Wasser enthaltenden Speicher, einem mit seinem Eingang an
den Speicher angeschlossenen Druckregelventil, das den im Speicher
herrschenden Betriebsdruck bestimmt sowie aus mindestens einem an
den Speicher angeschlossenen, ansteuerbaren Einspritzventil, das
zerstaubtes Wasser liefert, besteht.
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Dadurch, dass im Betrieb unter Druck stehendes deionisiertes Wasser
stets im Speicher enthalten ist, existiert beim Einspritzen von Wasser
durch das ansteuerbare Einspritzventil auf der Eingangsseite des
Einspritzventils stets ein zumindest im Wesentlichen konstanter Druck, was
eine erste Voraussetzung für eine feine Zerstäubung des Wassers bildet.
Diese feine Zerstäubung von Wasser wird auch durch die Verwendung
eines ansteuerbaren Einspritzventils im Gegensatz zu einer einfachen
Düse noch weiter verbessert.
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Eine Wasservernebelungseinrichtung dieser Art kann nicht nur mit einem
Brennstoffzellenstapel, sondern auch mit anderen Einheiten, die in einem
Brennstoffzellensystem eine Rolle spielen können, wie beispielsweise in
einer Reformiereinheit, die zur Umwandlung eines Kohlenwasserstoffs in
ein wasserstoffreiches Synthesegas verwendet wird oder in einer anderen
Brennstoffaufbereitungsanlage zur Verwendung gelangen.
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Wird die erfindungsgemäße Wasservernebelungseinrichtung mit einem
Brennstoffzellenstapel verwendet, so kann das an dem Speicher
angeschlossene und ansteuerbare Einspritzventil das zerstäubte Wasser in die
Kathodenseite oder in die Anodenseite des Brennstoffzellenstapels
einspritzen. Bei Verwendung zweier oder mehrerer Einspritzventile besteht
auch die Möglichkeit, zerstäubtes Wasser sowohl in die Kathodenseite als
auch in die Anodenseite des Brennstoffzellenstapels einzuspritzen.
Besonders günstig ist, dass mit der einen Wasservernebelungseinrichtung die
erforderliche Befeuchtung der Gase sowohl auf der Kathodenseite als auch
auf der Anodenseite erfolgen kann.
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Besonders günstig ist es, wenn der Speicher als Einspritzgalerie
ausgebildet ist, die vorzugsweise in Rohrform neben dem Brennstoffzellenstapel
angeordnet werden kann. Diese Rohrform stellt eine preisgünstige aber
dennoch kompakte Anordnung dar, und es können so viele Anschlüsse
wie notwendig entlang der Einspritzgalerie vorgesehen werden, damit eine
entsprechende Anzahl von Einspritzventilen an die Einspritzgalerie
angeschlossen werden können.
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Besonders bevorzugt ist eine Wasservernebelungseinrichtung, die sich
dadurch auszeichnet, dass erste und zweite Einspritzventile vorgesehen
sind, dass das erste Einspritzventil bei niedriger Leistungsabgabe des
Brennstoffzellensystems und das zweite Einspritzventil zusätzlich oder
alternativ zum ersten Einspritzventil bei höherer Leistungsabgabe
wirksam sind.
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Auf diese Weise kann erreicht werden, dass nur eine Art von
Einspritzventil vorgesehen ist, das für den einstellbaren Lieferbereich optimal
ausgelegt ist, und es wird der erhöhte Bedarf an Wasser bei höherer
Abgabeleistung des Brennstoffzellenstapels damit erreicht, dass das zweite
Einspritzventil zusätzlich zum ersten Einspritzventil in Betrieb genommen
wird. Selbstverständlich können auch drei oder mehrere Einspritzventile
vorgesehen werden, wenn es darum geht, größere Mengen an Wasser pro
Zeiteinheit zu zerstäuben oder Brennstoffzellensysteme verschiedener
Größen mit einer Wasservernebelungseinrichtung abzudecken. Hierdurch
entsteht eine Art Grundmodul für die Wasservernebelungseinrichtung,
das mit Brennstoffzellensystemen verschiedener Größen, d. h.
verschiedener Abgabeleistungen verwendet werden kann. Die Anpassung des
Grundmoduls an die verschiedenen Brennstoffzellensysteme besteht dann
nur darin, die Druckpumpe entsprechend dem jeweiligen
Brennstoffzellensystem anzusteuern bzw. in seiner Leistung entsprechend
auszuwählen und eine unterschiedliche Zahl von Einspritzventilen vorzusehen.
Hierdurch kann ein und dasselbe Grundmodul und ein Modell eines
Einspritzventils bzw. wenig unterschiedliche Modelle von Einspritzventilen
für eine Vielzahl von Zwecken eingesetzt werden, was zu
Kostenersparnissen bei der Fertigung und bei der Lagerhaltung führt.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird eine Steuerung
vorgesehen, an die das bzw. jedes Einspritzventil angeschlossen ist, wobei
die Steuerung ausgelegt ist, um das Öffnen bzw. Schließen bzw. den
Öffnungsgrad des bzw. jedes Einspritzventils zu steuern. Am günstigsten
ist es, wenn die Steuerung ausgelegt ist, das bzw. jedes Einspritzventil
mittels eines PWM-Signals (pulsweitenmodulierbares Signal) anzusteuern,
um hierdurch vom jeweiligen Einspritzventil eine dosierte Einspritzmenge
an Wasser vorzugeben. Mit anderen Worten wird das Einspritzventil von
der Steuerung geöffnet. Es wird eine gewisse Menge an Wasser zerstäubt
und anschließend das Ventil wieder geschlossen, wobei die Öffnungsdauer
des Ventils durch das PWM-Signal bestimmt wird. Auch die Frequenz, mit
der das Ventil immer wieder geöffnet wird, wird von der Steuerung
bestimmt, so dass die abgegebene Wassermenge durch diese Frequenz und
die jeweilige Öffnungsdauer bestimmt wird.
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Das Einspritzventil selbst kann im Prinzip entsprechend einem
Benzineinspritzventil eines Kraftfahrzeugs ausgebildet werden. Wesentlich ist hier
nur, dass alle mit dem deionisierten Wasser in Berührung kommenden
Teile als gegen deionisiertes Wasser resistente Teile ausgebildet sind.
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Obwohl es im Prinzip möglich wäre, die Steuerung so auszulegen, dass die
Ansteuerung der Einspritzventile entsprechend dem jeweiligen
Betriebszustand des Brennstoffzellensystems angesteuert wird, ist es günstiger,
einen Feuchtesensor vorzusehen, der der Kathodenseite des
Brennstoffzellenstapels zugeordnet und an die Steuerung angeschlossen ist. In diesem
Falle liefert der Feuchtesensor eine genaue Information an die Steuerung
über die vorhandene Feuchtigkeit und ermöglicht eine vereinfachte
Kennfeldsteuerung für die Ansteuerung der Einspritzventile, um das
erwünschte Feuchtigkeitsniveau zu erreichen.
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Der Feuchtesensor ist vorzugsweise dem kathodenseitigen Ausgang
zugeordnet bzw. diesem nachgeordnet.
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Wenn die erfindungsgemäße Wasservernebelungseinrichtung zur
Befeuchtung der Anodenseite des Brennstoffzellenstapels verwendet wird, so wird
ein Feuchtesensor der Anodenseite des Brennstoffzellenstapels zugeordnet
und an die Steuerung angeschlossen, wobei auch hier der Feuchtesensor
vorzugsweise dem anodenseitigen Ausgang zugeordnet bzw. diesem
nachgeordnet ist.
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Weitere besonders bevorzugte Auslegungen der
Wasservernebelungseinrichtung bzw. der darin verwendeten Bauteile sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Befeuchtung eines einem
Brennstoffzellensystem zugeführten Gasstromes zeichnet sich dadurch aus,
dass einem Wasservorratstank entnommenes, deionisiertes Wasser mittels
einer Druckpumpe in einen Speicher befördert wird, der das deionisierte
Wasser unter Druck speichert, dass das mittels eines Ventils vorgegebene
Druckniveau bzw. ein vorgegebener Druckbereich im Speicher bestimmt
wird und dass vernebeltes Wasser in den Gasstrom über ein an den
Speicher angeschlossenes, steuerbares Einspritzventil eingespritzt wird.
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Besonders bevorzugte Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen
Verfahrens lassen sich ebenfalls den Unteransprüchen entnehmen.
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Die Erfindung erbringt die Vorteile, dass man deionisiertes Wasser besser
vernebeln kann. Es gibt keine Tropfenbildung, so dass Wassertropfen
nicht durch den hohen Luftdruck des Kompressors in den Stack geblasen
werden können oder auf dem Temperatursensor landen können. Die
Ansteuerzeit der Ventile kann genau vorgegeben werden und lässt sich
viel besser kontrollieren als die Zeit, in der eine Düse durch eine ein- und
ausgeschaltete Druckpumpe beaufschlagt wird. Somit ist mittels der
Erfindung die eingespritzte Wassermenge wesentlich besser zu steuern als
dies beim Stand der Technik der Fall war.
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Das System ist auch durch die Erfindung besser gegen unerwünschte
Systemabschaltungen geschützt, die bisher durch Tropfenbildung bei der
Einbringung von deionisiertem Wasser verursacht wurden.
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Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert anhand von
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
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Die Figur zeigt in höchst schematischer Form und nicht maßstabsgetreu
ein PEM-Brennstoffzellensystem 10, das aus mehreren, zu einem
Brennstoffzellenstapel 12 zusammengesetzten Brennstoffzellen 14 besteht, die
in an sich bekannter Weise - wie durch die im Kreis vergrößerte
Darstellung ersichtlich ist - jeweils eine Anode 16, eine Kathode 18 und eine
Membran 20 aufweisen. Für jede Brennstoffzelle 14 ist die Anordnung der
Anode 16, der Kathode 18 und der Membran 20, die die sogenannte MEA
(Membrane Electrode Assembly) bildet, zwischen zwei sogenannten
bipolaren Platten 22 angeordnet, wobei bis auf die Endplatten des Stapels jede
bipolare Platte zwischen zwei benachbarten Membranelektrodeneinheiten
angeordnet ist. Auf der einen Seite bildet jede solch bipolare Platte 22
zusammen mit der Anode 16 der einen Brennstoffzelle ein Strömungsfeld
für einen Brennstoff und auf der anderen Seite mit der Kathode 18 der
benachbarten Brennstoffzelle ein Strömungsfeld für das gasförmige
Oxidationsmittel. Die Strömungsfelder sind häufig durch feine Kanäle gebildet,
die in der bipolaren Platte eingearbeitet sind. Die bipolaren Platten werden
jeweils häufig aus zwei flächig aneinander liegenden Platten
zusammengesetzt, wobei zwischen den beiden Platten Kühlkanäle für ein gasförmiges
oder flüssiges Kühlmittel vorgesehen sind. Die Konstruktion von
Brennstoffzellen ist an sich gut bekannt und wird hier nicht weiter beschrieben,
da die konkrete Auslegung der Brennstoffzellen für die vorliegende
Erfindung nicht von Bedeutung ist.
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Es genügt zu sagen, dass die Brennstoffzellen im Brennstoffzellenstapel so
angeordnet sind, dass die Anoden aneinander angeschlossen sind und
somit eine Anodenseite 26 des Brennstoffzellenstapels bilden, während die
Kathoden der einzelnen Brennstoffzellen ebenfalls zusammengeschlossen
sind und eine Kathodenseite 28 des Brennstoffzellenstapels bilden.
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Die Anodenseite 26 des Brennstoffzellenstapels weist einen Eingang 30 für
einen Brennstoff und einen Ausgang 32 für nicht verbrauchten Brennstoff
sowie anodenseitig anfallende Abgase auf. In ähnlicher Weise weist die
Kathodenseite 28 des Brennstoffzellenstapels 12 einen Eingang 34 für ein
gasförmiges Oxidationsmittel wie Luft und einen Ausgang 36 für
kathodenseitig anfallende Abgase auf. Dem kathodenseitigen Eingang 34
vorgeschaltet ist ein Kompressor 38, der von einem Elektromotor 40angetrieben wird und welcher Luft über eine Leitung 42 und einen Luftfilter 44
ansaugt und in den kathodenseitigen Eingang 34 der Anodenseite 28 des
Brennstoffzellenstapels 12 einspeist. Die am Eingang 34 ankommende
Luft verteilt sich durch interne Strömungspassagen des
Brennstoffzellenstapels 12 in die anodenseitigen Strömungsfelder der einzelnen
Brennstoffzellen 14, wobei ein Teil des in der angesaugten Luft enthaltenen
Sauerstoffs mit von der Anodenseite 26 kommenden Protonen auf der
Anodenseite katalytisch reagiert und dabei Wasser erzeugt und elektrische
Leistung freigibt, die an den Klemmen 46 abgenommen und beispielsweise
für den elektrischen Antrieb eines Kraftfahrzeugs verwendet werden kann,
das das Brennstoffzellensystem als Antriebsquelle aufweist.
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Die kathodenseitigen Abgase, die hauptsächlich aus Stickstoff, der ein
Bestandteil der eingesaugten Luft ist, und im Brennstoffzellenstapel 12
nicht verbraucht wird, aus Wasserdampf und feinen Wassertröpfchen, die
durch die Reaktion von Sauerstoff mit von der Anodenseite kommenden
Protonen entstehen, sowie aus nicht verbrauchtem Sauerstoff bestehen,
führen über einen Feuchtesensor 48 sowie eine Wassertrenneinrichtung
50 zu einem Ventil 52, das der einerseits den auf der Kathodenseite 28
herrschenden Betriebsdruck bestimmt und andererseits die
kathodenseitigen Abgase abzüglich des in der Wassertrenneinrichtung 50
abgeschiedenen Wasseranteils in die Umgebung über die Leitung 54 entlässt.
Hierzu ist zu sagen, dass der so entlassene Stickstoff, das Wasser und der
Rest-Sauerstoff keine Verschmutzung der Umwelt verursachen, da sie
natürliche Bestandteile der Umwelt darstellen.
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Die Einstellung des Ventils 52 wird von einer Steuerung 54 vorgenommen,
die über eine Leitung 56 an das Ventil 52 angeschlossen ist. Bei der
Leitung 56 sind nur die jeweiligen Anschlüsse an der Steuerung 54 und am
Ventil 52 angedeutet, um die Zeichnung durch diese Leitung und die
vielen sonst einzuzeichnenden Leitungen nicht unnötig zu
verkomplizieren.
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Auch der Feuchtesensor 48 ist über eine Leitung 58 mit der Steuerung 54
verbunden. Am Ausgang der Wassertrenneinrichtung 50 befinden sich
zwei Ventile 60 bzw. 62, wobei das Ventil 60 über eine Leitung 64 mit der
Steuerung 54 verbunden ist und von der Steuerung 54 geöffnet werden
kann, um Wasser über die Leitung 66 in den Vorratstank 68
einzuspeisen. Der Vorratstank 68 verfügt über einen Füllstandsgeber 70, der über
eine Leitung 72 mit der Steuerung 54 verbunden ist. Somit zeigt der
Prüfstandsgeber 70 der Steuerung an, zu welchen Zeitpunkten das Ventil 60
geöffnet werden muss, um den Tank 68 wieder aufzufüllen bzw. zu denen
es wieder geschlossen werden muss, wenn der Vorratstank 68 aufgefüllt
ist.
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Das Ventil 62 wird normalerweise und auf jeden Fall während der Füllung
des Vorratstanks 68 geschlossen, kann aber geöffnet werden, um
überschüssiges Wasser aus der Wassertrenneinrichtung 50 abzulassen. Das
Ventil 62 ist ebenfalls an die Steuerung 54 angeschlossen, und zwar über
eine Leitung 74.
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Auch der Antriebsmotor 40 für den Kompressor 38 ist mit der Steuerung
54 verbunden und zwar über eine Leitung 76.
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Auf der Anodenseite 26 des Brennstoffzellenstapels 12 befindet sich ein
Vorratstank 80, der in diesem Beispiel Wasserstoff enthält, wobei
Wasserstoff vom Vorratstank 80 über das Ventil 82 dem anodenseitigen Eingang
30 des Brennstoffzellenstapels 12 zugeführt werden kann. Das Ventil 82,
das die Menge an neu zugeführtem Brennstoff regelt, ist an die Steuerung
54 über die Leitung 84 angeschlossen.
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Der zugeführte Wasserstoff strömt durch die anodenseitig vorgesehenen
Strömungsfelder, wobei ein Teil des Wasserstoffs am auf der Anodenseite
vorgesehenen Katalysator in Protonen umgewandelt wird, die durch die
Membrane 20 der Brennstoffzellen 12 hindurch wandern und auf der
Kathodenseite in der bereits beschriebenen Art und Weise mit dem
zugeführten Luftsauerstoff reagieren. Der nicht verbrauchte Brennstoff, hier in
Form von Wasserstoff, verlässt dann die Anodenseite 26 des
Brennstoffzellenstapels 12 über den Ausgang 32 zusammen mit Wasserdampf und
Stickstoff, die durch die Membrane der Brennstoffzellen von der
Kathodenseite 28 zu der Anodenseite 26 hin diffundieren. Die aus dem Ausgang
32 austretenden Gase strömen durch die Leitung 86 über einen weiteren
Feuchtesensor 88 und werden dann über eine Pumpe 90 dem
anodenseitigen Eingang 30 wieder zugeführt. Der Feuchtesensor 86 ist über eine
Leitung 92 an die Steuerung 54 angeschlossen. Auf diese Weise erhält die
Steuerung Information über die herrschende relative Feuchte auf der
Anodenseite 26 des Brennstoffzellenstapels 12.
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Da im Betrieb die zunehmende Ansammlung von Stickstoff auf der
Anodenseite 26 des Brennstoffzellenstapels zu einer Beeinträchtigung der
Stromerzeugung führt, wird kontinuierlich oder diskontinuierlich ein Teil
der anodenseitig strömenden Gase über das Ventil 88 abgelassen, wobei
das Ventil 88 zu diesem Zweck über die Leitung 94 von der Steuerung 54
angesteuert wird. In an sich bekannter Weise werden die über das Ventil
88 abgelassenen Abgase einer katalytischen Brenneinrichtung zugeführt,
die den Rest Wasserstoffanteil durch Verbrennung entfernt, so dass die
gesäuberten Abgase bedenkenlos in die Umgebung abgelassen werden
können, da sie nur aus natürlichen Bestandteilen der Umgebungsluft
bestehen.
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Das Bezugszeichen 100 deutet auf einen Kühlkreis hin mit einer Pumpe
102, die eine Kühlflüssigkeit durch einen Kühler 104 und in den bipolaren
Platten vorgesehene Kühlpassagen pumpt, um den Brennstoffzellenstapel
12 in einem erwünschten Temperaturbereich zu halten.
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Das im Wasservorratstank 68 vorhandene voll entsalzte, d. h. deionisierte
Wasser, wird von einer Pumpe 110 über eine Leitung 112 angesaugt und
über eine weitere Druckleitung 114 in einen Speicher in Form einer
länglichen Einspritzgalerie 116 gepumpt. Es baut sich in der Einspritzgalerie
116 ein Überdruck auf, der beispielsweise zwischen 0,2 bar und 10 bar
liegen kann, üblicherweise zwischen 1 bzw. 3 bar liegt. Der maximale
Druck wird durch einen Druckregler 118 begrenzt, in dem Sinne, dass,
wenn der im Speicher 116 vorhandene Druck den eingestellten maximalen
Druck erreicht, der Druckregler 118 einen Teil des in der Galerie 116
gespeicherten Wassers über die Rücklaufleitung 120 in den
Wasservorratstank 68 ablässt bzw. zurückspeist.
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Das Druckregelventil 118 kann ein rein mechanisch wirkendes
Druckregelventil sein, kann aber auch ein elektronisch gesteuertes
Druckregelventil sein, das über eine Steuerleitung 122 an die Steuerung 54
angeschlossen ist. Somit kann über die Steuerleitung 122 das maximale
Druckniveau in der Einspritzgalerie 116 von der Steuerung 54 bestimmt werden.
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Das Bezugszeichen 124 deutet auf einen Drucksensor, der an der
Einspritzgalerie 116 zur Ermittlung des dort herrschenden Druckes
angeschlossen werden kann. Der Drucksensor 124 ist über eine Leitung 126
an die Steuerung 54 angeschlossen und liefert einen Istwert für den in der
Einspritzgalerie 116 herrschenden Druck an die Steuerung 54, die diesen
bei Ansteuerung des Druckregelventils 118 über die Leitung 122
berücksichtigen kann. Der Drucksensor 124 ist bei Verwendung eines rein
mechanisch wirkenden Druckregelventils nicht zwingend erforderlich, kann
aber dennoch nützlich sein, um der Steuerung 54 Information über den
Funktionszustand der Wasservernebelungseinrichtung zu geben.
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Das Bezugszeichen 128 deutet auf ein Entlüftungsventil, das manuell
betätigt werden kann, um bei Inbetriebnahme des Systems die
Einspritzgalerie 116 auf der Druckseite zu entlüften. Es kann sich bei dem
Entlüftungsventil 128 aber auch um ein mechanisches Selbstentlüftungsventil
handeln. Das Ventil 128 könnte aber auch ein elektronisch angesteuertes
Ventil sein, das von Zeit zu Zeit angesteuert wird, um die Einspritzgalerie
116 ab und zu zu entlüften, wenn es sich herausstellt, dass sich Luft
immer wieder in der Einspritzgalerie 116 ansammelt.
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Das Bezugszeichen 130 deutet auf einen wahlweise vorgesehenen
Akkumulator mit einem unter Druck stehenden Gaskissen 132, das von
der in der Galerie 116 enthaltenen Flüssigkeit durch eine Membran 136
getrennt ist. Dieser Akkumulator 130 kann verwendet werden, um
Druckspitzen bzw. Überdruckschwankungen in der Einspritzgalerie 116 zu
unterdrücken, wenn es sich herausstellt, dass Druckspitzen oder
Druckschwankungen problematisch sind.
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Angeschlossen an die Einspritzgalerie 116 sind in diesem Beispiel drei
Einspritzventile 140, 142 und 144, und zwar über jeweilige
Druckleitungen 146, 148 bzw. 150. Das erste Einspritzventil 140, das entsprechend
einem an sich bekannten Benzineinspritzventil eines herkömmlichen
PKW-Motors ausgebildet sein kann, dient dazu, bei Ansteuerung über die
Leitung 152 Wasser in fein zerstäubter Form in den Eingang 39 des
Kompressors 38 einzuspritzen. Die Steuerleitung 152 ist an die Steuerung 54
angeschlossen und das Einspritzventil 140 erhält von der Steuerung 54
sogenannte PWM-Signale (pulsweitenmodulierbare Spannungssignale), die
das Einspritzventil 140 veranlassen, zu öffnen, Wasser zu zerstäuben und
wieder zu schließen, wobei die insgesamt eingespritzte Wassermenge von
der Frequenz der Öffnungs- und Schließvorgänge sowie der Dauer jedes
Einspritzvorganges abhängt. Das zweite Einspritzventil 142 dient ebenfalls
dazu, Wasser in den Kompressoreinlauf einzuspritzen, befindet sich aber
aus Platzgründen an einer anderen Stelle am Kompressor 38.
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Das Einspritzventil 142 wird mit einer eigenen Steuerleitung 154
versehen, die an die Steuerung 154 angeschlossen ist.
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Der Vorteil der Verwendung zweier Einspritzventile 141, 142 auf der
Kathodenseite des Brennstoffzellenstapels 12 liegt darin, dass bei
niedriger Leistungsabgabe nur das eine Einspritzventil, beispielsweise 140,
angesteuert werden muss, um für die erforderliche Befeuchtung der
einlaufenden Luft zu sorgen. Wird dagegen bei höherer Leistungsabgabe eine
größere Menge an Wasser für die Befeuchtung der einlaufenden Gase
erforderlich, so kann weiteres zerstäubtes Wasser zusätzlich über das
Ventil 142 in die einlaufende Luft eingespritzt werden.
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Das dritte Einspritzventil 144 ist auf der Anodenseite 26 vorgesehen und
wird über die Steuerleitung 156 von der Steuerung 54 aus angesteuert.
Das dritte Einspritzventil 144 sorgt dafür, den auf der Anodenseite 26 des
Brennstoffzellenstapels zugeführten Brennstoff ausreichend zu
befeuchten, wenn die vom Feuchtesensor 86 ermittelte Feuchte nicht ausreicht.
Da die Steuerung 54 sowohl auf der Kathodenseite 28 wie auch der
Anodenseite 26 Information über die dort herrschende Feuchte vom jeweiligen
Feuchtesensor 48 bzw. 86 erhält, kann die Steuerung 54 ohne weiteres
die Menge an zu zudosierendem zerstäubten Wasser für beide Seiten des
Brennstoffzellenstapels ermitteln und die Einspritzventile 140, 142 bzw.
144 entsprechend ansteuern.
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Im Wasservorratstank liegt voll entsalztes Wasser (deionisiertes Wasser)
vor, da solches Wasser aus den kathodenseitigen Abgasen entnommen
werden kann. Voll entsalztes Wasser ist deshalb zu bevorzugen, weil man
auf diese Weise sicherstellt, dass keine Salzreste sich im System ablagern
und die Wirkung des Systems beeinträchtigen. Die Verwendung von
deionisiertem Wasser, die die Gefahr in sich bürgt chemische Bestandteile aus
den verschiedenen Bauteilen auszulaugen, müssen alle Bestandteile der
Anlage, die in Berührung mit dem deionisierten Wasser gelangen,
resistent gegen deionisiertes Wasser sein. Günstig in diesem Zusammenhang
ist die Herstellung der einzelnen Bauteile, die in Berührung mit
deionisiertem Wasser kommen, aus Edelstahl oder aus anderen Materialien, die mit
Teflon beschichtet sind.
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Im Betrieb wird der Druck in der Einspritzgalerie 116 durch den
Elektromotor 110 erzeugt. Die Druckhöhe in der Einspritzgalerie 116 ist variabel
einstellbar über den Druckregler 118, der in der Rücklaufleitung 120 der
Einspritzgalerie 116 eingesetzt wird. Der Druckregler 118 sorgt dafür,
dass ein vorgegebener Druck im System, d. h. in der Einspritzgalerie 116
anliegt. Sinkt der Druck im System, beispielsweise, weil Wasser aus der
Einspritzgalerie 116 entnommen wird, wird die Elektropumpe 110
aktiviert, um den Druck wieder herzustellen. Das Druckregelventil 118 kann
ein rein mechanisch, aber auch ein elektrisch verstellbares
Druckregelventil sein. Bei einem elektrisch angesteuerten Druckventil kann man mit
Hilfe des Steuergeräts 54 über den Spannungsausgang 122 den Druck
einstellen. Dieses System benötigt zusätzlich noch den Drucksensor 124
als Rückmeldung über den aktuellen Druck im System.
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Bei einem mechanischen Druckregelventil wird der Druck auf den
gewünschten Wert voreingestellt. Durch ein manuell bedienbares
Entlüftungsventil 128 ist es möglich, das System zu entlüften. Man kann auch
ein mechanisches Selbstentlüftungsventil einsetzen, um diese Entlüftung
herbeizuführen.
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Der aufgrund des Drucks in der Einspritzgalerie anliegende Druck von der
Einspritzdüse (Einspritzventil) sorgt dafür, dass beim Ansteuern des
Ventils oder der Ventile die Vernebelung (Spray) wesentlich feiner ist als es
beim jetzigen System der Fall ist.
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Bei hohem Luftdruck auf der Kathodenseite wird die Luft erwärmt und sie
wird somit trockner. Je nach Temperatur wird über ein zu ermittelndes
Kennfeld deionisiertes Wasser in den Kompressor eingespritzt. Bei sehr
hohen Temperaturen kann es nötig werden, ein zweites Einspritzventil
einzusetzen. Das Einspritzsystem entsprechend der Erfindung ist beliebig
erweiterbar auf mehrere Einspritzdüsen und kann somit leicht auf
verschiedene Größen des Brennstoffzellenstapels angepasst werden, d. h. bei
großen Brennstoffzellenstapeln 12 können mehr gleichartig ausgebildete
Einspritzdüsen sowohl auf der Kathodenseite als auch auf der
Anodenseite zur Anwendung gelangen, um den Bedarf an zerstäubtem Wasser
abzudecken. Durch die Ansteuerung mittels eines PWM-Signals
(pulsweitenmodulierbares Spannungssignal) ist es möglich, die Einspritzmenge sehr
genau zu dosieren.
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Obwohl die vorliegende Wasservernebelungseinrichtung im
Zusammenhang mit PEM-Brennstoffzellen beschrieben wurde, kann sie mit allen
anderen Arten von Brennstoffzellen verwendet werden, wo die
Befeuchtung von Betriebsgasen erforderlich ist.