DE10209663C1 - Druckspeicher - Google Patents
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Abstract
Bei einem Druckspeicher mit einer innerhalb eines Speichergehäuses 1 längs verfahrbaren, aus Hauptkolben 17 relativ zu diesem bewegbarem Hilfskolben 19 gebildeten Kolbenanordnung, die eine Fluidseite 25 des Speichers von seiner Gasseite 23 über eine Dichteinrichtung abdichtend trennt, welche letztere ein Trennmittel 43 mit Tiefenfiltrationseigenschaft, weitere Dichtelemente 47 sowie eine an die Innenwand des Speichergehäuses 1 angrenzende Kammer 35, 39 für ein strömungsfähiges Dichtmedium aufweist, das durch den Hilfskolben 19 vorspannbar ist, der für eine das Volumen der Kammer 35, 39 verkleinernde Relativbewegung mit dem Druck der Gasseite 23 und der Kraft eines Kraftspeichers 33 beaufschlagt ist, ist der Hilfskolben 19 vollständig integriert in einer zur Gasseite 23 offenen Führung 21 des Hauptkolbens 17 geführt, in welchem mittels des Hilfskolbens 19 ein Raum 35 einschließbar ist, der Teil der das strömungsfähige Dichtmedium aufnehmenden Kammer 35, 39 bildet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckspeicher mit einer innerhalb
eines Speichergehäuses längs verfahrbahren, aus Hauptkolben und relativ
zu diesem bewegbarem Hilfskolben gebildeten Kolbenanordnung, die eine
Fluidseite des Speichers von seiner Gasseite über eine Dichteinrichtung
abdichtend trennt, welch letztere ein Trennmittel mit Tiefenfiltrationseigen
schaften, weitere Dichtelemente sowie eine an die Innenwand des Spei
chergehäuses angrenzende Kammer für ein strömungsfähiges Dichtmedium
aufweist, das durch den Hilfskolben vorspannbar ist, der für eine das Volu
men der Kammer verkleinernde Relativbewegung mit dem Druck der
Gasseite und der Kraft eines Kraftspeichers beaufschlagt ist.
Durch die CH 591 020 A5 ist ein Druckspeicher bekannt mit einem Zylin
derrohr als Speichergehäuse, wobei als Trennmittel zwischen einem auf der
einen Seite befindlichen Arbeitsgas und dem auf der gegenüberliegenden
Seite des Speichergehäuses befindlichen Arbeitsmedium, vorzugsweise in
Form von Hydrauliköl, zwei Kolben längsverschiebbar geführt sind. Der
eine Kolben in der Art eines Hauptkolbens besitzt eine Innenbohrung und
der weitere zweite Kolben in der Art eines Hilfskolbens ist mit einem im
Durchmesser dem Durchmesser dieser Innenbohrung entsprechenden Teil
in derselben führbar und mit einem anderen Teil an der Zylinderwand des
Speichergehäuses. Zwischen den beiden Kolben befindet sich ein Dichtme
dium, das eine wesentlich höhere Viskosität aufweist als das Arbeitsmedium
und vorzugsweise aus Fett besteht. In Abhängigkeit vom Befüllungs- und
Betriebszustand des bekannten Druckspeichers wird das Dichtmedium ein
geschlossen zwischen der Doppelkolbenanordnung vorgespannt, um der
gestalt eine erhöhte Abdichtung von der Gas- zur Fluidseite des Druckspei
chers zu erreichen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass insbesondere bei harten
Einsatzbedingungen, wie hoher Verschmutzungsgrad, hohe Beschleuni
gungskräfte, tiefe Temperaturen etc., die dahingehende Dichtanordnung
nicht geeignet ist, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Darüber
hinaus baut die bekannte Druckspeicherlösung in axialer Richtung groß auf,
denn die beiden Kolben müssen eine größere Länge haben, damit sie sich
im Zylinderrohr nicht verkanten und eine zusätzliche Führung durch eine
Kolbenstange od. dgl. ist nicht vorgesehen.
Ein Druckspeicher dieser Art ist bereits bekannt, siehe DE 197 40 150 A1.
Für den Einsatz derartiger Druckspeicher, auch Kolbenspeicher genannt,
sind an die Funktionstüchtigkeit hohe Anforderungen zu stellen, und zwar
über weite Temperaturbereiche, beispielsweise zwischen minus 40°C bis
plus 150°C. Um ein zufriedenstellendes Langzeitverhalten derartiger Spei
cher zu erreichen, muß besonderes Augenmerk auf die sorgfältige Ausbil
dung der Dichteinrichtung gelegt werden, um ein Entweichen von Gas zur
Fluid- oder Ölseite zu vermeiden, wenn auf der Fluidseite kein Druck an
steht. In Verwendungsbereichen, wo auf der Fluidseite eine Verschmutzung
entsteht beispielsweise in Form von Metallpartikeln, wie es bei Getriebe
konstruktionen grundsätzlich der Fall ist, muß der Gefahr entgegengewirkt
werden, dass Dichtungen der Dichteinrichtung, insbesondere Elastomer
dichtungen, durch Verschmutzungspartikel beschädigt oder gar zerstört
werden. Durch der Dichteinrichtung zugeordnete Trennmittel mit Tiefenfil
trationseigenschaften soll dieser Gefahr begegnet werden. Ein an der In
nenwand des Speichergehäuses zusätzlich ausgebildetes Druckpolster eines
strömungsfähigen Dichtmediums verringert die Gefahr von Gasverlusten,
insbesondere auch bei Stillstandszeiten, wo auf der Fluidseite kein Be
triebsdruck herrscht.
Als Kolbenanordnung weist die bekannte Lösung einen Haupt- und einen
Hilfskolben auf, die im Speichergehäuse in einem axialen Abstand vonein
ander angeordnet sind, so dass ein Zwischenraum in Form einer an die In
nenwand des Speichergehäuses angrenzenden Kammer gebildet wird, die
mit einem Dichtmedium befüllbar ist. Eine am Hilfskolben befestigte Ver
bindungsstange durchgreift den Hauptkolben und ist in diesem verschieb
bar geführt. Eine zwischen Hauptkolben und einem Endanschlag der Ver
bindungsstange eingespannte Feder dient als Kraftspeicher, der Hilfskolben
und Hauptkolben zur Verringerung des Volumens des zwischen ihnen be
findlichen Raumes einander anzunähern sucht.
Der Aufbau der Kolbenanordnung aus getrennten Kolben mit Führung des
Hilfskolbens an einer im Hauptkolben verschiebbaren Verbindungsstange
stellt zum einen eine aufwendige Bauweise dar und ist zum anderen hin
sichtlich der Funktionssicherheit wenig zufriedenstellend. Insbesondere bei
harten Einsatzbedingungen, wo Unempfindlichkeit gegen mechanische Be
lastungen, beispielsweise gegen hohe Beschleunigungskräfte, gefordert
wird, wie dies insbesondere bei einem Einsatz in Fahrzeugen für wehrtech
nische Zweck gefordert wird, ist die Funktionssicherheit gefährdet, weil
wegen der engen Passungen der Führung der Verbindungsstange der ge
sonderten Kolben bereits geringfügige Verformungen zu einem Verklem
men führen können. Der mit dem Hauptkolben längs der Innenwand des
Speichergehäuses bewegbare Hilfskolben unterliegt der gleichen Ver
schleißbelastung wie der Hauptkolben. Auch stellt die Ausbildung der Kol
benanordnung mit zwei gesonderten Kolben mit Verbindungsstangenfüh
rung eine Bauweise dar, die weder kostengünstig herstellbar noch einfach
montierbar ist.
Ausgehend von diesem Stand der Technik stellt sich die Erfindung die Auf
gabe, einen Druckspeicher zu schaffen, der, obwohl er einfach und kosten
günstig herstellbar ist, ein verbessertes Betriebsverhalten, insbesondere
Langzeitverhalten, besitzt, selbst bei besonders harten Einsatzbedingungen.
Bei einem Druckspeicher der Eingangs genannten Art ist diese Aufgabe er
findungsgemäß dadurch gelöst, dass der Hilfskolben vollständig integriert in
einer zur Gasseite offenen Führung des Hauptkolbens geführt ist und dass
in diesem mittels des Hilfskolbens ein Raum einschließbar ist, der Teil der
das strömungsfähige Dichtmedium aufnehmenden Kammer bildet.
Die integrierte Anordnung des Hilfskolbens innerhalb des Hauptkolbens
ermöglicht eine besonders kostengünstige Fertigung und einfache Montage.
Probleme mit Passungen, wie sie bei gesonderten Kolben und deren Füh
rung über eine Verbindungsstange auftreten, sind vermieden. Bei der erfin
dungsgemäß vorgesehenen Führung des Hilfskolbens innerhalb des Haupt
kolbens ergibt sich eine besondere Robustheit gegen mechanische Bela
stungen, so dass der erfindungsgemäße Druckspeicher für spezielle Einsatz
gebiete, zum Beispiel für wehrtechnische Anwendungen, in besonders ho
hem Maße geeignet ist, etwa für eine Verwendung bei Kampfpanzern.
An die Ausbildung der Abdichtung des Hilfskolbens relativ zu seiner Füh
rung im Hauptkolben sind keinerlei besondere Anforderungen zu stellen,
weil im Unterschied zu dem erwähnten, bekannten Druckspeicher der
Hilfskolben nicht längs der Innenwand des Speichergehäuses zusammen
mit der Bewegung des Hauptkolbens beweglich ist. Eine Beeinträchtigung
des Hilfskolbens durch Verschleiß oder durch Schmutz an der Innenwand
des Speichergehäuses ist somit ausgeschlossen. Die Standzeit der aus einer
einfachen Kolbendichtung bestehenden Abdichtung zwischen Hilfskolben
und Führung im Hauptkolben ist außerordentlich lang, weil im Betrieb
praktisch keine ins Gewicht fallende Verschiebebewegung zwischen Hilfs
kolben und Hauptkolben erfolgt. Zudem ist diese Abdichtung zwischen
Hilfskolben und Hauptkolben im Betrieb nur durch einen der Vorspannkraft
des Kraftspeichers entsprechenden Differenzdruck belastet.
Vorzugsweise ist das Trennmittel mit der Tiefenfiltrationseigenschaft, wel
ches Teil der Dichteinrichtung bildet, an der Kolbenanordnung zur Fluidsei
te hin zuletzt angeordnet, so dass von der Fluidseite her zu den weiteren
Dichtelementen hin wandernde Flüssigkeit, beispielsweise durch Metallpar
tikel verschmutzte Hydraulikflüssigkeit, eine Tiefenfilterung erfährt, so dass
eine Gefährdung der sich axial anschließenden, weiteren Dichtelemente
vermieden ist.
Als Trennmittel findet bevorzugt ein Filz, insbesondere in Form mindestens
eines Filzringes, Verwendung. Filz steht hierbei im Sinne der Erfindung für
ein verdichtetes Gelege mit regelloser Anordnung von Fasern, insbesondere
von Natur- und Chemiefasern. Es kann sowohl Nadelfilz als auch Walkfilz
eingesetzt werden, bei dem die Anfangswatte ähnliche Faserschicht mittels
Filznadeln mit Widerhaken verschlungen wird bzw. bei dem Faservliese
durch Druck und Bewegung unter Wärme und Feuchtigkeit verfestigt wer
den. Des weiteren können Webfilzmaterialien eingesetzt werden aus ge
webten, gewalkten und verfilzten Stoffen. Als günstig hat sich die Verwen
dung von Filzmaterialien relativ hoher Dichte erwiesen, etwa Materialien
mit Dichtewerten im Bereich von 0,36 g/cm3, entsprechend Härtegruppe F2
nach DIN 61200. Es versteht sich, dass je nach Beschaffenheit, Verschmut
zungsart und -grad der Flüssigkeit der Fluidseite beliebige geeignete Filtra
tionsmaterialien anderer Dichte und/oder Härtegruppen gewählt werden
können.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführugnsbeispieles im einzelnen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 einen abgebrochen gezeichneten und nur den fluidseitigen End
bereich zeigenden Längsschnitt eines Druckspeichers gemäß einem Aus
führungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 2 einen Längsschnitt nur der Kolbenanordnung des Druckspeichers
von Fig. 1, wobei die Kolbenanordnung jedoch im Unterschied zu Fig.
1 in entspanntem Zustand gezeigt ist.
Fig. 1 zeigt den fluidseitigen Abschnitt des Speichergehäuses des Ausfüh
rungsbeispieles des erfindungsgemäßen Druckspeichers, mit einem Zylin
derrohr 1 und einem den fluidseitigen Abschluß bildenden Zylinderdeckel
3. Letzterer ist am Ende des Zylinderrohres 1 mittels eines geteilten Siche
rungsringes 5 fixiert, welcher wiederum durch eine Ringscheibe 7 gesichert
ist, die mit dem Zylinderdeckel 3 mittels dreier Schrauben 9 verschraubt ist
von denen in Fig. 1 lediglich eine sichtbar ist. Der Zylinderdeckel 3 weist
eine zur Zylinderachse 11 konzentrische Bohrung 12 für den Anschluß ei
ner Fluidleitung auf.
In ähnlicher Weise ist das nicht dargestellte gasseitige Ende des Zylinder
rohres 3 durch einen Zylinderdeckel geschlossen, der in der bei derartigen
Druckspeichern üblichen Art entsprechende Armaturen, wie ein Gasfüllven
til, aufweist.
Entsprechend der am Zylinderdeckel 3 vorgesehenen, mit 13 bezeichneten
Dichtpackung ist auch am nicht dargestellten Zylinderdeckel am gasseitigen
Ende des Zylinderrohres 1 eine Dichtpackung vorgesehen.
Im Zylinderrohr 1, das beim vorliegenden Beispiel kreiszylindrisch ist, ist
eine Kolbenanordnung entlang der Achse 11 längs verschiebbar geführt.
Diese Kolbenanordnung, die in Fig. 2 gesondert dargestellt und als Ganzes
mit 15 bezeichnet ist, ist aus einem Hauptkolben 17 und einem Hilfskolben
19 gebildet, welch letzterer in einer Führung 21 bewegbar geführt ist, wel
che sich im Hauptkolben 17 konzentrisch zur Achse 11 erstreckt und zu
der in Fig. 1 rechtsseitig gelegenen Gasseite 23 hin offen ist. Die aus
Hauptkolben 17 und Hilfskolben 19 gebildete Kolbenanordnung 15 trennt
innerhalb des Zylinderrohres 1 die mit 23 bezeichnete Gasseite von der in
Fig. 1 mit 25 bezeichneten Fluidseite, die mit dem Fluidanschluß 12 in
Verbindung ist.
An dem der Gasseite 23 zugewandten Ende ist die Führung 21 des Haupt
kolbens 17 durch einen Ringkörper 27 begrenzt, der durch einen Segerring
29 axial gesichert ist. Der in der Führung 21 des Hauptkolbens 17 befindli
che Hilfskolben 19 ist gegen den Austritt aus der Führung 21 durch Anlage
am Ringkörper 27 gesichert. Fig. 1 zeigt die Kolbenstellung des Hilfskol
bens 19, in der dieser am Ringkörper 27 anliegt. Der Hilfskolben 19 ist trog
förmig gestaltet, wobei in dem zur Längsachse 11 konzentrischen Innen
raum 31 eine Schrauben-Druckfeder 33 sitzt, die sich einerseits am Boden
des Innenraumes 31 und andererseits am Ringkörper 27 abstützt. Zusätzlich
zu dem am Hilfskolben 19 wirkenden Druck der Gasseite 23 erzeugt die als
Kraftspeicher dienende Druckfeder 33 am Hilfskolben 19 eine Vorspann
kraft für eine Bewegung nach links, entsprechend der Blickrichtung der Fig.
1 und 2, d. h. für die Bewegung in einer Richtung, die einer Verringerung
des Volumens des Raumes 35 entspricht, der sich zwischen dem Hilfskol
ben 19 und dem geschlossenen Ende der Führung 21 im Hauptkolben 17
befindet. Der Raum 35, der wie nachstehend näher erläutert wird, für die
Aufnahme eines strömungsfähigen Dichtmediums vorgesehen ist, bildet Teil
einer Kammer, die an die Innenwand des Zylinderrohres 1 angrenzt, um ein
an dieser Innenwand anliegendes Druckpolster aus dem Dichtmedium zu
bilden. Zu diesem Zweck ist der Raum 35 über mehrere Verbindungskanäle
37 mit einer in den Umfang des Hauptkolbens 17 eingearbeiteten Vertie
fung 39 verbunden, die sich ringförmig über den gesamten Umfang des
Hauptkolbens 17 erstreckt. Wie aus den Figur ersichtlich, verläuft die Achse
41 der Verbindungskanäle 37 zur Hauptlängsachse 11 schräg. Der Boden
der Vertiefung 39 weist über seine axiale Erstreckung eine unterschiedliche
Tiefe auf. Genauer gesagt weist der Boden der Vertiefung 39 aneinander
angrenzende ebene und konkav gewölbte Bodenflächenteile 38 bzw. 40
auf, wobei die Einmündung der Verbindungskanäle 37 in die Vertiefung 39
in einem ebenen Bodenflächenteil 38 gelegen ist, dessen Ebene sich senk
recht zur Achse 41 der Verbindungskanäle 37 erstreckt.
Die die Trennung zwischen der Gasseite 23 und der Fluidseite 35 bewir
kende Dichteinrichtung ist zur Gänze am Umfang des Hauptkolbens 17
ausgebildet. Als der Fluidseite 25 nächstgelegenes Bauelement weist die
Dichteinrichtung ein Trennmittel mit Tiefenfiltrationseigenschaften auf,
nämlich beim Ausführungsbeispiel einen Filzring 43, der im Bereich des
den Abschluß der inneren Führung 21 bildenden Kolbenbodens 45 in einer
Ringnut des Hauptkolbens 17 sitzt. Axial gegen die Vertiefung 39 hin ver
setzt ist eine Kolbendichtung 47 der bei Druckspeichern üblicherweise
verwendeten Art vorgesehen, beispielsweise eine Elastomerdichtung. Axial
weiter zur Gasseite 23 hin versetzt befindet sich nach der Vertiefung 39
eine wertere Kolbendichtung 47. Schließlich ist am gasseitigen Endbereich
des Hauptkolbens 17 eine Kolbenführungsleiste 49 vorgesehen.
Zentral im Kolbenboden 45 angeordnet befindet sich ein Füllkanal 51 für
das Einbringen des Dichtmediums in den Raum 35, der über die Verbin
dungskanäle 37 zusammen mit der Vertiefung 39 die Kammer für das an
der Innenwand des Zylinderrohres 1 anliegende Druckpolster des Dicht
mediums bildet. Im Füllkanal 51 befindet sich ein Rückschlagventil 53. Au
ßerdem ist im Kolbenboden 45 eine verschließbare Entlüftungsbohrung 55
vorgesehen.
Der Hilfskolben 19 ist gegenüber der Führung 21 im Hauptkolben 17 mit
tels eines Dichtringes 57 abgedichtet. Ein Dichtelement einfacher Bauart
kann hier benutzt werden, weil die zu bildende Abdichtung im Betrieb kei
nen großen Belastungen ausgesetzt ist, zumal im Betrieb praktisch keine
Verschiebebewegung des Hilfskolbens 19 erfolgt.
Nachstehend ist die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Druckspei
chers näher erläutert. Fig. 2 zeigt die Kolbenanordnung 15 in entspanntem
Zustand, wobei der Hilfskolben 19 durch die Kraft der Druckfeder 33 bis
zur Anlage am Kolbenboden 45 verschoben ist. Für die Montage des
Druckspeichers wird die Entlüftungsbohrung 55 geöffnet und die Kolben
anordnung 15 bei abgenommenem Zylinderdeckel 3 in das Zylinderrohr 1
eingesetzt. Über den Füllkanal 51 und das Rückschlagventil 53 wird nun
das zur Verwendung vorgesehene Dichtmedium in den Raum 35 eingefüllt,
bis der Zustand der Entlüftung erreicht ist. Die Entlüftungsbohrung 55 wird
nun geschlossen und durch weitere Zufuhr des Dichtmediums über das
Rückschlagventil 53 ein Druck im Raum 35 aufgebaut, bis sich der Hilfs
kolben gegen die Kraft der Feder 33 gegen den Ringkörper 27 bewegt, wie
dies in Fig. 1 dargestellt ist. Die Zufuhr des Dichtmediums wird nun been
det, so dass im Raum 35, und damit über die Verbindungskanäle 37 in der
Vertiefung 39, ein Druckpolster des Dichtmediums vorhanden ist, wobei
der Druck von der Federkraft der Druckfeder 33 abhängig ist und bei einem
praktischen Beispiel etwa 5 Bar beträgt. Durch Anbringen des Zylinderdec
kels 3 wird nun das Speichergehäuse geschlossen.
Entsprechend dem im Raum 35 und in der Vertiefung 39 herrschenden ge
ringen Druck von beispielsweise 5 Bar sind die Kolbendichtungen 47 beide
jeweils nach außen mit einem geringen Differenzdruck vorgespannt, so
dass ein Eindringen von Schmutz von außen her nicht möglich ist. Zudem
sind die Kolbendichtungen 47 durch das Dichtmedium geschmiert, bei dem
es sich vorzugsweise um eine auf der Fluid- oder Ölseite eingesetzte Flüs
sigkeit handelt. Als Dichtmedium können jedoch praktisch sämtliche strö
mungsfähigen Stoffe eingesetzt werden, auch Gas. Die Verwendung der auf
der Fluidseite vorliegenden Hydraulikflüssigkeit ist jedoch vorteilhaft, weil
somit keine Fremdöle im System vorhanden sind.
Wird auf der Gasseite 23 nunmehr ein Gas-Vorspanndruck aufgebaut, in
dem beispielsweise N2 eingegeben wird, wobei bei einer praktischen An
wendung beispielsweise ein Vorspanndruck von 60 Bar vorgesehen sein
kann, dann erhöht sich der Druck im Raum 35 und in der Vertiefung 39 bei
diesem Beispiel auf einen Druckwert von 60 Bar zuzüglich des durch die
Kraft der Feder 33 mittels des Hilfskolben 19 erzeugten Druckes, also beim
genannten Beispiel auf etwa 65 Bar. Da somit der Druck in der Vertiefung
39 höher ist als auf der Gasseite 23, ist kein Durchwandern von Gas über
die der Gasseite 23 nächstgelegene Kolbendichtung 47 möglich.
Wird der Speicher in Betrieb genommen, also die Fluidseite 25 mit dem
Fluiddruck belastet, erhöht sich in entsprechender Weise der Druck im
Speichergehäuse, so dass der Druck auf der Gasseite 23 entsprechend
steigt, als Gedankenspiel angenommen beispielsweise auf 150 Bar. Da
durch erhöht sich wiederum der Druck in dem das Dichtmedium enthal
tenden Raum 35 und in der Vertiefung 39 auf einen Druckwert, der dem
Gasdruck auf der Gasseite 23 zuzüglich des durch die Feder 33 am Hilfs
kolben 19 erzeugten Druckes entspricht, also beim erwähnten Beispiel auf
etwa 155 Bar. Dadurch ist der an den Kolbendichtungen 47 anliegende
Differenzdruck ebenfalls lediglich etwa 5 Bar, d. h. im Betrieb sind die Kol
bendichtungen 47 ausschließlich mit dem erwähnten, geringen Differenz
druck belastet.
In Zusammenwirkung mit der durch den Filzring 43 bewirkten Filtration des
Hydraulikfluides und der geringen Belastung der Kolbendichtungen 47, wie
sie durch das Druckpolster des Dichtmediums in der Vertiefung 39 erreicht
ist, ergeben sich für den erfindungsgemäßen Druckspeicher außerordentlich
lange Standzeiten selbst bei harten Betriebsbedingungen. Der Filzring 43
schützt nicht nur die Dichteinrichtung vor Verunreinigungen, sondern
schützt auch die nachfolgende Kolbendichtung 47 vor Druckschlägen, da
das in dem hinter dem Filzring 43 und vor der nachfolgenden Kolbendich
tung 47 sitzende Ölvolumen einen Differenzdruck erzeugt.
Der erfindungsgemäße Druckspeicher ist insbesondere gegen Gasverluste
bei Stillstandszeiten, d. h. bei fehlendem Fluiddruck, geschützt, weil der in
dem Raum 35 und der Vertiefung 39 herrschende Druck des Dichtmediums
immer höher ist als der Druck auf der Gasseite 23.
Selbst wenn nach langer Betriebslebensdauer das Dichtmedium in der
Kammer 35 verbraucht worden sein sollte, bleibt die Funktionsfähigkeit des
Systems erhalten. In diesem Falle führt ein Durchwandern der der Gasseite
23 nächstgelegenen Kolbendichtung 47 durch das Gas zu einer Ansamm
lung des Gases im Raum 35. Wird der Druckspeicher nun außer Betrieb
gesetzt, indem die Fluidseite 25 drucklos gemacht wird, ergibt sich im
Raum 35 aufgrund der auf den Hilfskolben 19 wirkenden Kraft der Feder 33
wieder ein Druckniveau, in diesem Falle ein Gasdruckniveau, das der Fe
derkraftwirkung entsprechend höher ist als der Druck auf der Gasseite 23,
so dass auch in diesem Betriebszustand Sicherheit gegen Gasverluste gege
ben ist.
Claims (9)
1. Druckspeicher mit einer innerhalb eines Speichergehäuses (1) längs ver
fahrbaren, aus Hauptkolben (17) und relativ zu diesem bewegbarem
Hilfskolben (19) gebildeten Kolbenanordnung (15), die eine Fluidseite
(25) des Speichers von seiner Gasseite (23) über eine Dichteinrichtung
abdichtend trennt, welch letztere ein Trennmittel (43) mit Tiefenfiltrati
onseigenschaft, weitere Dichtelemente (47) sowie eine an die Innen
wand des Speichergehäuses (1) angrenzende Kammer (35, 39) für ein
strömungsfähiges Dichtmedium aufweist, das durch den Hilfskolben
(19) vorspannbar ist, der für eine das Volumen der Kammer verkleinern
de Relativbewegung mit dem Druck der Gasseite (23) und der Kraft ei
nes Kraftspeichers (33) beaufschlagt ist, dadurch gekennzeichnet, dass
der Hilfskolben (19) vollständig integriert in einer zur Gasseite (23) offe
nen Führung (21) des Hauptkolbens (17) geführt ist und dass in diesem
mittels des Hilfskolbens (19) ein Raum (35) einschließbar ist, der einen Teil
der das strömungsfähige Dichtmedium aufnehmenden Kammer (35, 39)
bildet.
2. Druckspeicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Kammer für das strömungsfähige Dichtmedium eine in den Umfang des
Hauptkolbens (17) eingearbeitete, ringförmige Vertiefung (39) aufweist,
die über mindestens einen Verbindungskanal (37) mit dem an den Hilfs
kolben (19) angrenzenden Raum (35) im Hauptkolben (17) verbunden
ist.
3. Druckspeicher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die für
das Dichtmedium vorgesehene Vertiefung (39) am Umfang des Haupt
kolbens (17) über ihre axiale Erstreckung Bereiche unterschiedlicher Tie
fe aufweist, die durch aneinander angrenzende ebene (38) und konkav
gewölbte (40) Bodenflächenteile gebildet sind, und dass 51er zumindest
eine Verbindungskanal (37) zur Hauptkolbenlängsachse (11) schräg ver
laufend ist und in die umfängliche Vertiefung (39) in einem zur schrä
gen Achse (41) des Verbindungskanales (37) senkrecht verlaufenden,
ebenen Bodenflächenteil (38) einmündet.
4. Druckspeicher nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass
die einen Teil der Kammer für das strömungsfähige Dichtmedium bildende
umfängliche Vertiefung (39) des Hauptkolbens (17) zwischen zwei in
axialem Abstand voneinander angeordneten Kolbendichtungen (47) ge
legen ist.
5. Druckspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, dass der Hilfskolben (19) gegen den Austritt aus der Führung
(21) des Hauptkolbens (17) mittels eines an deren Öffnung befindlichen
Deckels (27) gesichert ist und dass eine zwischen dem Deckel (27) und
dem Hilfskolben (19) eingespannte Druckfeder (33) als Kraftspeicher
vorgesehen ist.
6. Druckspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Trennmittel mit der Tiefenfiltrationseigenschaft aus
einem Filz, insbesondere in Form mindestens eines Filzringes (43), be
steht.
7. Druckspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Trennmittel mit der Tiefenfiltrationseigenschaft als
Teil der Dichteinrichtung zur Fluidseite (25) hin zuletzt angeordnet ist
und die weiteren Dichtelemente (47) der Dichteinrichtung in Richtung
der Gasseite (23) hin außenumfangseitig am Hauptkolben (17) angeord
net sind.
8. Druckspeicher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gegenzeich
net, dass der zwischen Haupt- (17) und Hilfskolben (19) eingeschlosse
ne Raum (35) über eine ein Rückschlagventil (53) enthaltende Füllöff
nung (51), die in dem der Fluidseite (25) zugewandten Ende (45) des
Hauptkolbens (17) vorgesehen ist, mit dem strömungsfähigen Dichtme
dium befüllbar ist.
9. Druckspeicher nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem
der Fluidseite (25) zugewandten Ende (45) des Hauptkolbens (17) eine
Entlüftungsmöglichkeit (55) für den das strömungsfähige Dichtmedium
aufnehmenden Raum (35) vorgesehen ist.
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