DE10208531A1 - Verfahren zur Modifikation von Flankenlinien und/oder zur Korrektur von Flankenlinienabweichungen eines Zahnrads - Google Patents

Verfahren zur Modifikation von Flankenlinien und/oder zur Korrektur von Flankenlinienabweichungen eines Zahnrads

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Abstract

Beim kontinuierlichen Wälzschleifen eines Zahnrads werden Modifikationen von Flankenlinienverläufen und/oder durch Flankenmessung ermittelte Korrekturen für Flankenlinienabweichungen für Links- und Rechtsflanken (3, 4) des Zahnrads (1) getrennt vorgegeben. Mittels dieser Daten werden in einer Steuerung einer Zahnflankenschleifmaschine über der Zahnbreite der Linksflanke (3) und der Rechtsflanke (4) des Zahnrads (1) Zusatzbewegungen von NC-Maschinenachsen berechnet, mittels derer eine Schleifschnecke die vorgegebenen modifizierten bzw. abweichungskorrigierten Flankenlinien auf den Linksflanken (3) und den Rechtsflanken (4) des Zahnrads (1) im selben Schleifhub erzeugt.

Description

    Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Modifikation von Flankenlinien und/oder zur Korrektur von Flankenlinienabweichungen eines Zahnrads beim kontinuierlichen Zahnflanken- Wälzschleifen des Zahnrads gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
  • Stand der Technik
  • An moderne Hochleistungszahnradgetriebe werden hinsichtlich Belastbarkeit und Geräuschentwicklung immer höhere Anforderungen gestellt. Um diese Anforderungen zu erfüllen, werden Zahnräder beim Schleifen in vielen Fällen nicht mehr mit einer rein evolventischen Zahnflankenform sondern mit einer gezielt modifizierten Flankengeometrie versehen. Diese Modifikationen sind dabei so ausgelegt, dass sie unter Betriebsbedingungen die Beanspruchung und die Laufruhe der Zahnradgetriebe positiv beeinflussen. Hieraus resultiert die an eine moderne Zahnflankenschleifmaschine gestellte Forderung, die vom Getriebekonstrukteur vorgegebenen Flankenmodifikationen auf möglichst einfache Weise programmieren und mit hoher Präzision erzeugen zu können. Die gleiche Forderung stellt sich für die Eingabe und Ausführung der Korrektur von maschinen- und einrichtbedingten Flankengeometrieabweichungen nach der Verzahnungsmessung auf einer Verzahnungsmessmaschine.
  • Wegen der zumeist unterschiedlichen Funktion der linken und rechten Zahnflanke, z. B. als Zug- bzw. als Schubflanke, sind auf der linken und rechten Zahnflanke häufig unterschiedliche Flankenlinienverläufe erwünscht. So kann z. B. auf der Schubflanke eine grössere Breitenballigkeit als auf der Zugflanke verlangt sein. Desgleichen haben vielfach die nach der Verzahnungsmessung vorzunehmenden Flankenlinienkorrekturen über der Zahnbreite auf der Links- und der Rechtsflanke nicht den gleichen Verlauf. Eine weitere Forderung an eine moderne Verzahnungsschleifmaschine besteht deshalb darin, dass die gewünschten Flankenmodifikationen und Korrekturen von Flankengeometrieabweichungen für die Links- und die Rechtsflanke getrennt eingeben werden können.
  • Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung von Zahnrädern ist das beidflankige, kontinuierliche Wälzschleifen mit einer zylindrischen Schleifschnecke. Bei diesem Verfahren befinden sich die beiden Flanken des Schneckengangs der Schleifschnecke während eines Schleifhubs an zwei einander in Normalenrichtung gegenüberliegenden Berührungspunkten mit den beiden Zahnradflanken gleichzeitig im Eingriff. Erfolgt dabei der Schleifhub der Schleifschnecke parallel zur Zahnradachse mit einem konstanten Kopplungsverhältnis zwischen Schleifschnecken- und Zahnraddrehung, so entstehen auf dessen Links- und Rechtsflanke gerade, zueinander parallele Flankenlinien. Bei Modifikationen von Flankenlinien wird üblicherweise von diesen geraden Linien ausgegangen. Die Modifikation lässt sich somit als Abweichung von einer unmodifizierten Flankenlinie über der Zahnbreite des Zahnrads definieren.
  • DE 197 06 867.7 zeigt eine der möglichen Methoden zur Erzeugung von Flankenlinienmodifikationen beim kontinuierlichen Zahnflankenwälzschleifen. Bei dieser Methode wird die verwendete Schleifschnecke entsprechend der gewünschten Modifikation des Zahnrads angepasst. Das heisst, die Flankengeometrie der Schleifschnecke wird in Steigungsrichtung des Schleifschneckengangs so modifiziert, dass mittels Axialverschiebung (Schiften) der Schleifschnecke während des Schleifhubs, das heisst während des Durchfahrens der Werkstückzahnlücke, durch konjugierte Abbildung der modifizierten Flankenform der Schleifschnecke auf den Werkstückzahnflanken die gewünschte Flankenlinienmodifikation entsteht. Dieses Verfahren ist jedoch aufwändig, da für jede Modifikation zuvor die entsprechend zugehörige Schleifschneckengeometrie hergestellt und bei jedem Abrichtvorgang reproduziert werden muss.
  • Bei einer anderen, verbreiteteren Methode, auf welche sich auch die vorliegende Erfindung bezieht, werden der Relativbewegung zwischen Schleifschnecke und Zahnrad zum Schleifen unmodifizierter Zahnflanken gezielt Zusatzbewegungen überlagert, deren Grösse den gewünschten Modifikationen entspricht. Diese Zusatzbewegungen werden durch hierfür geeigneten NC-Achsen der Maschine erzeugt. Durch Veränderung des Achsabstands zwischen Schleifschnecke und Zahnrad lässt sich beispielsweise die Zahnlückenweite und durch tangentiale Verschiebung der Schleifschnecke die Winkellage beider Zahnflanken, d. h. die Zahnlückenmitte, in Drehrichtung des Zahnrads verschieben. Letzeres lässt sich auch mittels einer gezielten Zusatzverdrehung des Zahnrads gegenüber der Schleifschnecke innerhalb der zwischen den beiden bestehenden Wälzkopplung erreichen.
  • Diese Methode weist eine grössere Flexibilität auf. Vorteilhaft ist ebenfalls, dass für die Modifikationen dieselben NC- Maschinenachsen wie für das kontinuierliche Wälzschleifen des Zahnrades genutzt werden können. Ein Zusatzaufwand für eine Anpassung der Schleifschneckengeometrie entfällt. In der Praxis lassen sich aber auch Fälle finden, in denen die beiden oben beschriebenen Methoden miteinander kombiniert zur Anwendung kommen.
  • Die zuletzt beschriebene Methode weist jedoch den Nachteil auf, dass die Zusatzbewegungen der NC-Achsen, welche die Modifikationen der Flankenlinien erzeugen, auf beiden Zahnflanken gleichzeitig wirksam werden, weil die Schleifschnecke mit beiden Flanken des Zahnrads zugleich im Eingriff steht. Deshalb können die Flankenlinien der Links- und der Rechtsflanke nicht unabhängig voneinander verändert werden. Somit ist die eingangs erwähnte Forderung nicht erfüllt, dass die gewünschten Flankenmodifikationen und Korrekturen von Flankengeometrieabweichungen für die Links- und die Rechtsflanke getrennt eingegeben werden können.
  • So entsteht bei diesem Verfahren z. B. bei einer in Richtung der Zahnbreite kreisbogenförmig verlaufenden Änderung des Achsabstands zwischen Schleifschnecke und Zahnrad eine auf beiden Flanken gleich grosse Breitenballigkeit. Bei Schrägverzahnungen sind zudem die Scheitelpunkte um den Versatz des Berührungspunktes des Schleifschneckengangs auf der Linksflanke und der Rechtsflanke des Zahnrads in Richtung der Zahnbreite zueinander versetzt. Desgleichen erzeugen während des Durchfahrens der Zahnlücke Verdrehungen zwischen Schleifschnecke und Zahnrad innerhalb der Wälzkopplung auf beiden Werkstückzahnflanken gleich grosse Richtungsänderungen der Flankenlinien, jedoch mit entgegengesetztem Vorzeichen. Dasselbe gilt für Axialverschiebungen der Schleifschnecke gegenüber dem Zahnrad.
  • Bei einfachen, häufig vorkommenden Formelementen von Modifikationen der Flankenlinien, wie beispielsweise Balligkeit, Endrücknahme und Änderungen der Flankenlinienwinkel auf beiden Flanken, mag diese Methode genügen. Für kompliziertere Formelemente und höhere Ansprüche ist sie jedoch unflexibel und ihre Handhabung kompliziert, unübersichtlich und für den Einrichter bzw. Bediener aufwändig und anspruchsvoll, so dass das Fehlerrisiko erhöht wird.
  • Darstellung der Erfindung
  • Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, welches die oben genannten Nachteile behebt.
  • Diese Aufgabe löst ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
  • Im erfindungsgemässen Verfahren werden Flankenlinienmodifikationen und/oder Flankenlinienabweichungskorrekturen für die Links- und die Rechtsflanke eines Zahnrads getrennt voneinander definiert. Aus diesen seitengetrennt eingegebenen Modifikationen und/oder Abweichungskorrekturen werden Zusatzbewegungen von NC-Achsen einer Zahnflankenschleifmaschine berechnet und während des Schleifhubs ausgeführt. Diese Zusatzbewegungen führen zu Zusatzverlagerungen zwischen Schleifschnecke und. Zahnrad in unterschiedlichen Bewegungsrichtungen. Hierdurch werden die gewünschten rechts- und linksseitigen Flankenlinienmodifikationen und/oder Flankenlinienkorrekturen in demselben Schleifhub an dem Zahnrad realisiert.
  • Dabei wirken sich Bewegungen in einer ersten Bewegungsrichtung auf die Links- und die Rechtsflanke symmetrisch mit gleichem Vorzeichen aus, z. B. eine radiale Zustellung der Schleifschnecke. Bewegungen in einer zweiten Bewegungsrichtung wirken sich symmetrisch, aber mit entgegengesetztem Vorzeichen auf die Links- und die Rechtsflanke aus, z. B. eine Relativverdrehung zwischen Schleifschnecke und Zahnrad innerhalb der Wälzkopplung oder eine adäquate, lineare Verschiebung von Schleifschnecke und Zahnrad zueinander.
  • Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt auf effiziente Weise, sowohl modifizierte Flankenlinienverläufe wie auch Abweichungskorrekturen der Flankenlinien in einem einzigen gemeinsamen Schleifhub zu realisieren und doch Modifikation und Korrektur getrennt voneinander und jeweils seitenspezifisch zu behandeln.
  • Weitere vorteilhafte Varianten des Verfahrens gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen, welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, erläutert. Es zeigen:
  • Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Zahnlücke eines Zahnrads;
  • Fig. 2a Flankenlinienmodifikationen einer Links- und Rechtsflanke eines Zahnrads;
  • Fig. 2b aus den Flankenlinienmodifikationen gemäss Fig. 2a resultierende Zusatzbewegungen von NC-Maschinenachsen und
  • Fig. 3 eine Anzeigebildmaske für unterschiedliche Flankenlinienmodifikationen der Links- und Rechtsflanke des Zahnrads.
  • Wege zur Ausführung der Erfindung
  • Das erfindungsgemässe Verfahren wird im folgenden am Beispiel eines Zahnrads beschrieben, welches auf einer Zahnflankenschleifmaschine mittels kontinuierlichen Wälzschleifens von einer zylinderförmigen Schleifschnecke bearbeitet werden soll. Dabei sollen Links- und Rechtsflanken des Zahnrads mit unterschiedlichen, beliebig gewählten Modifikationen und/oder Abweichungskorrekturen der Zahnflankenlinien versehen werden.
  • Fig. 1 stellt schematisch eine Zahnlücke 2 des Zahnrads 1 mit je einer Linksflanke 3 und einer Rechtsflanke 4 dar. Während des kontinuierlichen Wälzschleifens wird das Zahnrad 1 relativ zur Schleifschnecke gedreht. Seine Drehrichtung ist in der Fig. 1 mit C bezeichnet. Z bezeichnet die Richtung des Schleifhubs relativ zur Schleifschnecke. Die Bezugsziffer 9 bezeichnet den Berührungspunkt zwischen der Schleifschnecke und der Linksflanke 3, 9' den Berührungspunkt zwischen der Schleifschnecke und der Rechtsflanke 4 während des Schleifens. Die Bezugsziffer 5 bezeichnet den erzeugenden Wälzkreis.
  • Bei einem schräg verzahnten Zahnrad, wie es in Fig. 1 dargestellt ist, weisen diese Berührungspunkte 9, 9' einen axialen Versatz gegenüber dem Mittelpunkt 10 der die Berührungspunkte 9 und 9' verbindenden Geraden auf. Dieser Versatz ist mit VL für die Linksflanke 3 und mit VR für die Rechtsflanke 4 bezeichnet.
  • Im folgenden wird die erfindungsgemässe Modifikation des Verlaufs der Flankenlinien des Zahnrads 1 beschrieben. Dies erfolgt z. B. für den erzeugenden Wälzkreis 5, wie in der Praxis üblich.
  • Wie eingangs erwähnt, werden unmodifizierte Flankenlinien 7 als senkrechte Geraden dargestellt, wie dies in Fig. 2a ersichtlich ist. Üblicherweise sind die in Zahnbreitenrichtung modifizierten Flankenlinienverläufe auf einer Werkstückzeichnung vorgegeben. Beispielsweise sind sie in Drehrichtung C des Zahnrads 1 auf Stirnebenen 6 zahlenmässig vorgegeben, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Dabei sind diese Stirnebenen 6 in gleichmässigen Abständen in Schleifhubrichtung Z über die Zahnbreite B verteilt. Daraus werden die gewünschten Flankenlinienmodifikationen der Linksflanke 3 und der Rechtsflanke 4 berechnet. Die Modifikationen werden als Modifikationsfunktionen fML, und fMR dargestellt, welche die Abweichungen von den geraden unmodifizierten Flankenlinien 7 beschreiben.
  • Lassen sich die Abweichungen durch geometrisch einfache Formelemente, wie Geraden und Kreisbögen, beschreiben, so genügt die Eingabe ihrer geometrischen Kenndaten auf hierfür vorgesehenen Bildmasken, um die entsprechenden Modifikationsfunktionen fML und fMR durch eine Maschinensteuerung selbsttätig generieren zu lassen. Diese Modifikationsfunktionen fML und fMR werden anschliessend auf Basis eines Abweichungslimits von beispielsweise 0,1 µm mit genügender Auflösung digitalisiert. Bei komplizierteren Formen werden einzelne Stützpunkte 8 gewählt, für welche die Daten eingegeben werden.
  • Aus den Modifikationsfunktionen fML und fMR beziehungsweise den eingegebenen Daten können erfindungsgemäss mittels der Gleichungen:

    fx,M(z) = {fML(z ± VL) + fMR(z ± VL)}/2

    und

    fC,M(z) = {fML(z ± VL) - fMR(z ± VL}/2

    Zusatzachsbewegungen der NC-Maschinenachsen hergeleitet werden, welche für die Erzeugung der vorgegebenen Flankenlinienmodifikation geeignet sind. Daraus lassen sich die erforderlichen, effektiven NC-Achsbewegungen mittels Äquidistantenberechnung in der üblichen mathematischen Vorgehensweise ermitteln. In den oben genannten Gleichungen bezeichnen z die Schleifhubposition der Schleifschnecke beim Durchfahren der Zahnlücke 2 in Schleifhubrichtung z und die Funktionen:
    fML(z) den modifizierten Soll-Flankenlinienverlauf der Linksflanke 3,
    fMR(z) den modifizierten Soll-Flankenlinienverlauf der Rechtsflanke 4,
    fx,M(z) den Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegungen der NC-Achsen durchgeführten Achsabstandsänderung zwischen Schleifschnecke und Zahnrad 1 und
    fC,M(z) den Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegungen der NC-Achsen durchgeführten Verdrehung der Schleifschnecke gegenüber dem Zahnrad 1 innerhalb der Wälzkopplung
    in Abhängigkeit der Schleifhubposition z.
  • In Fig. 2 sind willkürlich gewählte Flankenlinienmodifikationen fML(z) und fMR(z) und die aus obigen Formeln resultierenden Bahnverläufe fx,M(z) und fC,M(z) dargestellt.
  • Die Korrektur einer Abweichung der Flankenlinien vom Sollwert erfolgt prinzipiell gleich:
    Die Abweichung wird üblicherweise mit bekannten Mitteln durch eine Zahnflankenmessung bestimmt und in einem Messdiagramm dokumentiert. Die für die Korrektur erforderlichen Korrekturwerte werden auf den Stirnebenen 6 eingegeben und entsprechende Funktionen fKL(z) und fKR(z) für die Abweichungskorrektur der Flankenlinienverläufe der Links- bzw. Rechtsflanke berechnet. Aus diesen Korrekturfunktionen fKL(z) und fKR(z) lassen sich nun erfindungsgemäss mittels der Gleichungen:

    fx,K(z) = {fKL(z ± VL) + fKR(z ± VL)}/2

    und

    fC,K(z) = {fKL(z ± VL) - fKR(z ± VL}/2

    die Zusatzbewegungen der NC-Maschinenachsen berechnen. Dabei bezeichnen die Funktionen
    fx,K(z) den Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegungen der NC-Achsen durchgeführten Achsabstandsänderung zwischen Schleifschnecke und Zahnrad 1,
    fC,K(z) den Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegungen der NC-Achsen durchgeführten Verdrehung der Schleifschnecke gegenüber dem Zahnrad 1 innerhalb der Wälzkopplung,
    fKL(z) den korrigierten Soll-Flankenlinienverlauf der Linksflanke 3 und
    fKR(z) den korrigierten Soll-Flankenlinienverlauf der Rechtsflanke 4.
  • In einer bevorzugten Variante des Verfahrens werden die Modifikation und die Abweichungskorrekturen der Flankenlinien der Links- und der Rechtsflanke gleichzeitig in demselben Schleifhub überlagert. Dies lässt sich durch Addition der Funktionen erreichen, so dass für die Zusatzbewegungen der NC- Maschinenachsen gilt:

    fx(z) = fx,M(z) + fx,K(z) = {fML(z ± VL) + fKL(z ± VL) + fMR(z ± VL) + fKR(z ± VR)}/2

    und

    fC(z) = fC,M(z) + fC,K(z) = {fML(z ± VL) + fKL(z ± VL) - fMR(z ± VL) - fKR(z ± VR)}/2,

    wobei die Funktionen fC(z) und fx(z) wiederum die Bahnverläufe bezeichnen.
  • In einer weiteren, möglichen Variante des Verfahrens werden die Daten für die Flankenmodifikationen und die Abweichungskorrekturen statt durch manuelle Eingabe auf elektronischem Weg von der Steuerung der Zahnflankenschleifmaschine übernommen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Steuerung eine geeignete Datenschnittstelle aufweist und die Daten entsprechend formatiert sind.
  • In einer weiteren Variante des Verfahrens wird anstelle der Funktion fC(z) eine gleichwirkende, lineare Verschiebung der Schleifschnecke gegenüber dem Zahnrad 1 realisiert, wie dies eingangs erwähnt ist. Bezugszeichenliste 1 Zahnrad
    2 Zahnlücke
    3 Linksflanke
    4 Rechtsflanke
    5 erzeugender Wälzkreis
    6 Stirnebene
    7 unmodifizierte Zahnflankenlinie
    8 Stützpunkt
    9 Berührungspunkt der Linksflanke
    9' Berührungspunkt der Rechtsflanke
    10 Mittelpunkt der die Berührungspunkte 9, 9' verbindenden Normale
    z Schleifhubposition
    Z Schleifhubrichtung
    C Zahnraddrehrichtung
    B Zahnbreite
    VL Berührpunktversatz auf der Linksflanke
    VR Berührpunktversatz auf der Rechtsflanke
    fML(z) modifizierter Soll-Flankenlinienverlauf der Linksflanke
    fMR(z) modifizierter Soll-Flankenlinienverlauf der Rechtsflanke
    fKL(z) abweichungskorrigierter Flankenlinienverlauf der Linksflanke gegenüber der unkorrigierten Flankenlinie,
    fKR(z) abweichungskorrigierter Flankenlinienverlauf der Rechtsflanke gegenüber der unkorrigierten Flankenlinie,
    fx(z) Bahnverlauf der Achsabstandsänderung zwischen Schleifschnecke und Zahnrad und
    fC(z) Bahnverlauf der Verdrehung der Schleifschnecke gegenüber dem Zahnrad innerhalb der Wälzkopplung

Claims (9)

1. Verfahren zur Modifikation von Flankenlinien und/oder zur Korrektur von Flankenlinienabweichungen eines Zahnrads (1) beim kontinuierlichen Zahnflanken-Wälzschleifen des Zahnrads (1), bei welchem die Modifikationen und/oder die Korrekturen mittels Beeinflussung der Maschinenkinematik einer Zahnflankenschleifmaschine erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig voneinander eine Modifikation und/oder eine Korrektur von Flankenlinienabweichungen der Linksflanke (3) und der Rechtsflanke (4) des Zahnrads (1) vorgegeben werden, dass aus diesen vorgegebenen Modifikationen und/oder Korrekturen Zusatzbewegungen von NC-Achsen der Zahnflankenschleifmaschine in Funktion der Schleifhubposition (z) berechnet werden und dass durch Überlagerung dieser Zusatzbewegungen über eine Relativbewegung zwischen Schleifschnecke der Zahnflankenschleifmaschine und Zahnrad (1) Flankenlinien mit den vorgegebenen Modifikationen und/oder Korrekturen auf der Links- und der Rechtsflanke (3, 4) des Zahnrads (1) in einem gleichen Schleifhub erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Modifikationen der Flankenlinien die Berechnung der Zusatzbewegungen der NC-Achsen nach den Formeln:

fx,M(z) = {fML(z ± VL) + fMR(z ± VL)}/2

und

fC,M(z) = {fML(z ± VL) - fMR(z ± VL)}/2

erfolgt, wobei z den Schleifhub der Schleifschnecke beim Durchfahren einer Zahnlücke (2) des Zahnrads (1) und VL und VP einen Versatz von Berührungspunkten (9, 9') zwischen der Schleifschnecke und der Linksflanke (3) bzw. der Rechtsflanke (4) des Zahnrads (1) in Richtung Z des Schleifhubs darstellen und wobei nachfolgende Funktionen:
fML(z) den vorgegebenen, modifizierten Soll-Flankenlinienverlauf der Linksflanke (3),
fMR(z) den vorgegebenen, modifizierten Soll-Flankenlinienverlauf der Rechtsflanke (4),
fx,M(z) einen Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegung der NC-Achsen durchgeführten Achsabstandsänderung zwischen der Schleifschnecke und dem Zahnrad (1) und
fC,M(z) einen Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegung der NC-Achsen durchgeführten Verdrehung der Schleifschnecke gegenüber dem Zahnrad (1) innerhalb einer Wälzkopplung
in Abhängigkeit der Schleifhubposition z beschreiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Korrekturen von Flankenlinienabweichungen die Berechnung der Zusatzbewegungen der NC-Achsen nach den Formeln:

fx,K(z) = {fKL(z ± VL) + fKR(z ± VL)}/2

und

fC,K(z) = {fKL(z ± VL) - fKR(z ± VL)}/2

erfolgt, wobei z den Schleifhub der Schleifschnecke beim Durchfahren einer Zahnlücke (2) des Zahnrads (1) und VL und VP einen Versatz von Berührungspunkten (9, 9') zwischen der Schleifschnecke und der Linksflanke (3) bzw. der Rechtsflanke (4) des Zahnrads (1) in Richtung Z des Schleifhubs darstellen und wobei nachfolgende Funktionen:
fKL(z) den vorgegebenen, abweichungskorrigierten Flankenlinienverlauf der Linksflanke (3) gegenüber einer unkorrigierten Flankenlinie,
fKR(z) den vorgegebenen, abweichungskorrigierten Flankenlinienverlauf der Rechtsflanke (4) gegenüber einer unkorrigierten Flankenlinie,
fx,K(z) einen Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegung der NC-Achsen durchgeführten Achsabstandsänderung zwischen der Schleifschnecke und dem Zahnrad (1) und
fC,K(z) einen Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegung der NC-Achsen durchgeführten Verdrehung der Schleifschnecke gegenüber dem Zahnrad (1) innerhalb einer Wälzkopplung
in Abhängigkeit der Schleifhubposition z beschreiben.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Modifikationen und die Korrekturen in demselben Schleifhub erfolgen, wobei die Berechnung der Zusatzbewegungen der NC-Achsen nach den Formeln:

fx(z) = {fML(z ± VL) + fKL(z ± VL) + fMR(z ± VL) + fKR(z ± VR)}/2

und

fC(z) = {fML(z ± VL) + fKL(z ± VL) - fMR(z ± VL) - fKR(z ± VR)}/2

erfolgt und die Funktionen
fx(z) einen Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegung der NC-Achsen durchgeführten Achsabstandsänderung zwischen der Schleifschnecke und dem Zahnrad (1) und
fC(Z) einen Bahnverlauf einer mittels der Zusatzbewegung der NC-Achsen durchgeführten Verdrehung der Schleifschnecke gegenüber dem Zahnrad (1) innerhalb einer Wälzkopplung
in Abhängigkeit der Schleifhubposition z beschreiben.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktion fC(z) statt durch eine Zusatzverdrehung zwischen der Schleifschnecke und dem Zahnrad (1) innerhalb der Wälzkopplung durch eine gleichwirkende, lineare Verschiebung der Schleifschnecke gegenüber dem Zahnrad (1) realisiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die modifizierten Flankenlinien in Form von Zahlen auf Stirnebenen (6) vorgegeben werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die abweichungskorrigierten Flankenlinien in Form von Zahlen auf Stirnebenen (6) vorgegeben werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die modifizierten Flankenlinien in Form von Daten in elektronischer Form in eine Steuerung der Zahnflankenschleifmaschine eingegeben werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die abweichungskorrigierten Flankenlinien in Form von Daten in elektronischer Form in eine Steuerung der Zahnflankenschleifmaschine eingegeben werden.
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