DE10205263A1 - Fahrerhauslagerung - Google Patents
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Abstract
Fahrerhauslagerung, insbesondere für ein Haubenfahrzeug, umfassend einen Fahrzeugrahmen, der über mindestens drei Federn ein Fahrerhaus trägt, wobei in einem Frontbereich mindestens zwei Federn und in einem hinteren Endbereich des Fahrerhauses die mindestens eine weitere Feder angeordnet ist, wobei ein quer zum Fahrzeugrahmen angeordneter Stabilisator der Wankbewegung des Fahrerhauses entgegenwirkt, wobei der Stabilisator im hinteren Endbereich des Fahrerhauses verläuft.
Description
Die Erfindung betrifft eine Fahrerhauslagerung für ein Nutzfahrzeug entsprechend
dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Aus der DE 28 06 247 C2 ist ein Luftfederungssystem für Fahrerhäuser von
Nutzfahrzeugen bekannt, das vier Luftfedern aufweist, die das Fahrerhaus tragen.
Zur Wankstabilisierung werden Zusatzluftfedern verwendet. Das Luftfederungs
system lässt sich bei Fahrerhäusern für Haubenfahrzeuge und für Frontlenker
fahrzeuge verwendet.
Das "Scania Fahrerhaus Modell T" verfügt über eine 4-Punkt-Luftfederlagerung in
Verbindung mit einem Stabilisator. Der Stabilisator verläuft quer in einem Front
bereich des Fahrerhauses. Dort nimmt der Motor des Fahrzeugs einen erheblichen
Bauraum ein, so dass der Stabilisator in Stützen hochgelagert werden muss. Die
se Stützen müssen verständlicherweise erhebliche Kräfte aufnehmen. Folglich
sind die Stützen entsprechend schwer ausgeführt. Des weiteren wird durch den
über den Motor verlaufenden Stabilisator der Zugang für Wartungs- und insbe
sondere Reparaturarbeiten verschlechtert und die konstruktiven Freiräume für die
Gestaltung des Haubenbereichs eingeschränkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Fahrerhauslagerung, insbesonde
re für ein Haubenfahrzeug zu realisieren, bei der der vorgegebene Bauraum güns
tig ausgenutzt wird und einfache Tragelemente für die Fahrerhauslagerung einge
setzt werden können.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass der Stabilisator im hinte
ren Endbereich des Fahrerhauses verläuft.
Die Ausgestaltung der Lagerung für den Stabilisator wird an diesem vorteilhaften
Anbringungsort deutlich vereinfacht. Bei einem Haubenfahrzeug liegt der
Schwerpunkt des Fahrerhauses im hinteren Bereich. Entsprechend ist die Fahrer
hausstruktur im hinteren Bereich stärker bemessen, so dass die Krafteinleitung
des Stabilisators in das Fahrerhaus günstiger ist. Des weiteren ist bei vielen Hau
benfahrzeugen die Fahrzeugbreite im Frontbereich des Fahrerhauses kleiner als im
hinteren Endbereich. Folglich kann am hinteren Endbereich ein längerer Stabilisa
tor eingesetzt werden als im Frontbereich, was prinzipbedingt Vorteile mit sich
bringt.
Um prinzipiell die bestmögliche Wankstabilisierung erreichen zu können, ist vorge
sehen, dass die Federn außenseitig am Fahrzeugrahmen befestigt sind, und der
Stabilisator länger ausgeführt ist als der außenseitige Abstand der Luftfederag
gregate. Mit der außenseitigen Befestigung wird die Abstützwirkung der Federn
positiv beeinflusst.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung weist das Fahrerhaus vier Luftfederaggre
gate auf und der Stabilisator steht mit den beiden Luftfederaggregaten im Endbe
reich der Fahrerhaus in Wirkverbindungr
Dann bietet es sich insbesondere im Hinblick auf eine einfache Montage und eine
geringe Bauteileanzahl an, dass das Luftfederaggregat und ein Ende des Stabilisa
tors ein gemeinsames Anbindungslager an das Fahrerhaus aufweisen.
Alternativ oder in Kombination mit einem gemeinsamen Anbindungslager an das
Fahrerhaus können ein rahmenseitiges Anbindungslager des Luftfederaggregates
und eine rahmenseitige Schwenklagerung des Stabilisators eine Baueinheit bilden.
Des weiteren ist vorgesehen, dass das Luftfederaggregat und ein Schwingungs
dämpfer zusammen ein Federbein bilden. Zur weiteren Bauraumoptimierung und
Bauteilreduzierung kann ein Ventil zum Zuführen oder Ablassen von Luft für die
Luftfeder direkt innerhalb des Luftfederaggregates angeordnet sein.
Um bei einem Unfall die Belastung für die Insassen des Fahrerhauses möglichst
gering zu halten, ist die Befestigung des Schwingungsdämpfers als eine Sollde
formationsstelle ausgeführt, die bei einer Belastung oberhalb einer Normalbe
triebbelastung eine Winkelbewegung des Schwingungsdämpfers ermöglicht. Da
durch kann sich das Fahrerhaus in Grenzen entlang der Längsachse des Fahrzeug
rahmens verschieben und einen erheblichen Teil des Unfallstoßes abführen.
Gemäß einem vorteilhaften Unteranspruch wird die Solldeformationsstelle von
einer Schelle gebildet wird, in der der Schwingungsdämpfer eingespannt ist.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
Es zeigt:
Fig. 1 Fahrerhaus mit Fahrerhauslagerung,
Fig. 2 Stabilisatoranordnung mit Luftfederaggregaten,
Fig. 3 Beispielhafte Ausführung eines Luftfederaggregates,
Fig. 4 Luftfederaggregat und Stabilisator mit gemeinsamen fahrerhausseitigen
Anbindungslager,
Fig. 5 Luftfederaggregat und Stabilisator mit gemeinsamen rahmenseitigen
Anbindungslager.
Die Fig. 1 zeigt in Gitterstruktur ein Fahrerhaus 1 von einem Nutzfahrzeug in der
Ausführung eines Haubenfahrzeugs. Das Fahrerhaus wird von vier Luftfederag
gregaten 3v; 3h auf einem leiterförmigen Fahrzeugrahmen 5 getragen, wobei
zwei Luftfederaggregate 3v im Frontbereich und zwei Luftfederaggregate 3h im
hinteren Endbereich angeordnet sind. Des weiteren wird zur Abstützung des Fah
rerhauses gegen Wankbewegungen ein Stabilisator 7 verwendet, der im hinteren
Endbereich der Fahrerhaus quer zum Fahrzeugrahmen angeordnet ist. Im hinteren
Endbereich kann ein vergleichsweise längerer Stabilisator eingesetzt werden, da
das Fahrerhaus in vielen Fällen im Frontbereich schmaler ist und damit eine klei
nere nutzbare Länge für den Stabilisator zur Verfügung steht.
In der Fig. 2 ist erkennbar, dass das Luftfederaggregat 3h außenseitig am Fahr
zeugrahmen 5 befestigt ist und der Stabilisator 7 länger ausgeführt ist als der
außenseitige Abstand der Luftfederaggregate 3h, um einen möglichst langen He
belarm für den Stabilisator erreichen zu können. Des weiteren kann der Stabilisa
tor sehr nahe am Fahrzeugrahmen befestigt werden, so dass aufwendige Lager
böcke für den Stabilisator vermieden werden können. Der Stabilisator 7 und das
Luftfederaggregat 3h verfügen über separate Anbindungs- bzw. Befestigungsla
ger 11; 13 an das Fahrerhaus.
Das Luftfederaggregat 3v; 3h bildet mit einer Luftfeder 9 und einem zu der Luft
feder konzentrisch angeordneten hydraulischen Schwingungsdämpfer 14, wie er
beispielsweise aus der Fig. 3 bekannt ist, ein Federbein. Dabei ist mindestens
eine Luftfeder 9 über einen Versorgungsanschluss mit einer nicht dargestellten
Druckquelle verbunden, wobei ein Steuerventil 15 als Teil der Luftfeder 9 zwi
schengeschaltet ist. Die Versorgung erfolgt mittels eines Kompressoraggregates.
Die Luftfeder 9 weist ein Außenrohr 19 auf, auf welchem das eine Ende eines
Federbalges 21 befestigt ist, während das andere Ende des Federbalges 21 auf
einem Abrollrohr 23 eingespannt ist. Das Abrollrohr 23 ist durch Dichtungen 25
gegenüber einem Behälterrohr 27 abgedichtet. Ein unter Druck stehender Feder
raum 29 wird von dem Federbalg 21 und dem Außenrohr 19 begrenzt.
Eine Kolbenstange 31, die zusammen mit dem Behälterrohr 27 Bestandteil eines
Schwingungsdämpfers ist, steht in Wirkverbindung mit dem Außenrohr 19. Die
Luftfeder 9 besteht damit aus zwei zueinander beweglichen Luftfederbaugrup
pen. Eine erste Luftfederbaugruppe umfasst das Außenrohr mit der Kolbenstange
und ggf. Anbauteilen, wie einem Anschlagpuffer. Zu einer zweiten Luftfederbau
gruppe gehört das Abrollrohr 23 und das Behälterrohr 27, sowie den an diesen
genannten Komponenten befestigten Teilen. Innerhalb des Abrollrohres 23 ist ein
Versorgungsanschluss 33 angeordnet, der in eine Druckluftzuführleitung 35 für
das Steuerventil 15 übergeht. Dabei mündet die Druckluftzuführleitung 35 im
Federraum. Am Ausgang der Druckluftzuführleitung 35 in den Federraum 29 ist
das Steuerventils 15 angeordnet, das die Druckluftzufuhr beeinflusst.
Das Steuerventil 15 ist als Schaltbild beispielhaft als 3/2-Wegeventil dargestellt.
Man kann sich sicherlich auch ein Steuerventil vorstellen, bei dem eine
Schaltstellung mit gleichzeitig blockierter Abführ- und
Druckluftzufuhrleitung 35; 41 ausgeführt ist, die im Bereich der Normallage des
Hubweges der Luftfeder eingenommen wird.
Das Steuerelement 37 betätigt ein Übertragungsglied 43, das wiederum ver
schiedene Schaltstellungen des Steuerventils 15 bestimmt. An dem Steuerele
ment ist eine Führungsbahn 39 in Form einer schiefen Ebene ausgeführt. Mit Än
derung der Hublage des Steuerelementes 37 relativ zum Steuerventil 15 ergibt
sich eine Änderung des radialen Stellweges s, ausgehend von der Führungsbahn
auf das Übertragungsglied 43. Eine Rückstellfeder 45 sorgt für einen ständigen
Kontakt des Übertragungsglieds 43 auf der Führungsbahn 39 und übt damit eine
Stellkraft auf das Steuerventil 15 aus, wenn sich die Kolbenstange 31 der Luft
feder in Ausfahrrichtung bewegt.
Wenn das Steuerelement 37 im Bereich der Führungsbahn 39 als Konus ausge
führt ist, dann ist der Stellweg s für das Übertragungsglied 43 unabhängig von
einer durch Vibrationen verursachten Drehbewegung des Steuerelementes 37.
Man muss bei einer derartigen Ausgestaltung keinerlei Vorkehrungen für eine in
Umfangsrichtung ausgerichtete Einbau- und Betriebsstellung des Steuerelemen
tes 37 zum Steuerventil 15 treffen. Die Betätigung des Steuerelementes 37 er
folgt durch eine Deckfläche 19a des Außenrohres 19 über die Stirnfläche 47,
wobei die Führungsbahn ebenfalls eine Wirklänge aufweist, die etwa dem halben
Hubweg der Luftfeder entspricht.
Die Fig. 4 zeigt eine Variante, bei der das fahrerhausseitige Anbindungslager 11
des Luftfederaggregates 3 h und das Befestigungslager 13 des Stabilisators 7 ei
ne Baueinheit bilden. Damit wird ein erheblicher Montagevorteil erzielt. Des wei
teren ist eine Schelle 49 erkennbar, mit der das Luftfederaggregat außenseitig am
Fahrzeugrahmen 5 befestigt ist. Die Schelle ist derart ausgelegt, dass sie bei ei
nem Unfall eine Solldeformationsstelle darstellt. Die Solldeformationsstelle lässt
eine definierte Verschiebebewegung des Fahrerhauses entlang des Fahrzeugrah
mens zu, ohne dass das Fahrerhaus von den Luftfederaggregaten getrennt wird.
Der Vorteil eines Luftfederaggregates in der Ausführung eines Federbeins besteht
darin, dass aufgrund der rahmenseitigen Befestigung mittels einer Schelle 49 le
diglich Vertikalbewegungen des Fahrerhauses auftreten können.
Mit der Fig. 5 soll eine weitere vorteilhafte Kombination des Stabilisators 7 mit
den hinteren Luftfederaggregaten 3h verdeutlicht werden. Ein rahmenseitiges
Anbindungslager 51 für das Luftfederaggregat 3h und ein Schwenklager für den
Stabilisator 7 bilden ebenfalls eine Baueinheit. Bei dieser Variante übernimmt der
Stabilisator die Führung für das Fahrhaus 1. Auch hier ist das Luftfederaggregat
3 über einen winkelförmigen Träger 53 außerhalb des Fahrzeugrahmens 5 ange
ordnet.
Claims (8)
1. Fahrerhauslagerung, insbesondere für ein Haubenfahrzeug, umfassend einen
Fahrzeugrahmen, der über mindestens drei Federn ein Fahrerhaus trägt, wo
bei in einem Frontbereich mindestens zwei Federn und in einem hinteren End
bereich des Fahrerhauses die mindestens eine weitere Feder angeordnet ist,
wobei ein quer zum Fahrzeugrahmen angeordneter Stabilisator der Wankbe
wegung des Fahrerhauses entgegenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stabilisator (7) im hinteren Endbereich des Fahrerhauses (1) ver
läuft.
2. Fahrerhauslagerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Fahrerhaus (1) vier Luftfederaggregate (3v; 3h) aufweist und der
Stabilisator (7) mit den beiden Luftfederaggregaten (3h) im hinteren Endbe
reich des Fahrerhauses (1) in Wirkverbindung steht.
3. Fahrerhauslagerung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftfederaggregate (3h) außenseitig am Fahrzeugrahmen (5) befes
tigt sind und der Stabilisator (7) länger ausgeführt ist als der außenseitige
Abstand der Luftfederaggregate (3h).
4. Fahrerhauslagerung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Luftfederaggregat (3h) und ein Ende des Stabilisators (7) ein ge
meinsames Anbindungslager (11; 13) an das Fahrerhaus (1) aufweisen.
5. Fahrerhauslagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein rahmenseitiges Anbindungslager (51) des Luftfederaggregates (3h)
und eine rahmenseitige Schwenklagerung des Stabilisators (7) eine Baueinheit
bilden.
6. Fahrerhauslagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Luftfederaggregat (3v; 3h) und ein Schwingungsdämpfer (14) zu
sammen ein Federbein bilden.
7. Fahrerhauslagerung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Befestigung des Schwingungsdämpfers (14) am Fahrzeugrahmen (7)
als eine Solldeformationsstelle ausgeführt ist, die bei einer Belastung oberhalb
einer Normalbetriebbelastung eine Winkelbewegung des Schwingungsdämp
fers (14) ermöglicht.
8. Fahrerhauslagerung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Solldeformationsstelle von einer Schelle (49) gebildet wird, in der
der Schwingungsdämpfer (14) eingespannt ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |