DE10204349A1

DE10204349A1 - Führungsschiene für eine Tür eines Kraftfahrzeugs sowie Verfahren zur Herstellung einer derartigen Führungsschiene

Info

Publication number: DE10204349A1
Application number: DE10204349A
Authority: DE
Inventors: Heiko Cramer; Michael Marunde; Peter Roenitz; Andreas Donth
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 2002-02-01
Filing date: 2002-02-01
Publication date: 2003-08-14
Anticipated expiration: 2022-02-02
Also published as: DE10204349B4

Abstract

Führungsschiene für eine Tür eines Kraftfahrzeugs, wobei die Führungsschiene teilweise aus Kunststoff und teilweise aus Metall besteht und wobei sich über die Länge der Führungsschiene ihre Zusammensetzung hinsichtlich der Kunststoffanteile und der Metallanteile ändert. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Führungsschiene.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Führungsschiene für eine Tür eines Kraftfahrzeugs, wobei die Führungsschiene teilweise aus Kunststoff und teilweise aus Metall besteht. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Führungsschiene.
Eine Führungsschiene der vorgenannten Art ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 44 30 252 A1 bekannt. Insbesondere wird dort zum Stand der Technik ausgeführt, dass bei Laufwagenanordnungen für automatische Schiebetüren Führungsschienenprofile mit in diesen eingesetzten Kunststoffleisten Verwendung finden. Derartige Kunststoffeinlagen dienen dazu, eine ausreichende Laufruhe zu gewährleisten. Weiterhin werden bei der in der vorgenannten Offenlegungsschrift beschriebenen Laufwagenanordnung auch Laufrollen aus Stahl verwendet, die mit Kunststoff beschichtet sind. Aufgrund der Tatsache, dass hier durchgängige Metallprofilteile für die Führungsschiene verwendet werden, ergibt sich zum einen ein hoher Materialverbrauch und eine geringe Anpassbarkeit an die sich über die Länge der Führungsschiene ändernden Anforderungen hinsichtlich Flexibilität und Stabilität an die Führungsschiene. Insbesondere kann es wünschenswert erscheinen, die Führungsschiene in einzelnen Bereichen stabiler und unnachgiebiger auszugestalten als in anderen Bereichen. Insbesondere sollten sich hierbei Kurvenbereiche von geradlinigen Bereichen unterscheiden.
Aus der europäischen Offenlegungsschrift EP 0 968 862 A2 ist eine Führungsschiene für ein Schiebefenster einer Kraftfahrzeugtür bekannt. Die Führungsschiene ist als Kunststoffschiene ausgelegt und weist als Einlegeteil ein Walzprofil aus Stahl oder ein Aluminiumpressprofil auf. Auch bei dieser Führungsschiene erstreckt sich über die gesamte Länge der Führungsschiene ein aus Metall gefertigtes Profilteil, das seinen Querschnitt über die Länge der Führungsschiene nicht ändert.
Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer Führungsschiene der eingangs genannten Art, die eine erhöhte Funktionalität aufweist und einfacher hergestellt werden kann. Weiterhin liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Führungsschiene anzugeben.
Diese Probleme werden hinsichtlich der Führungsschiene durch den Anspruch 1 und hinsichtlich des Verfahrens zur Herstellung der Führungsschiene durch den Anspruch 7 gelöst.
Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass sich über die Länge der Führungsschiene ihre Zusammensetzung hinsichtlich der Kunststoffanteile und der Metallanteile ändert. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass die Führungsschiene nur da, wo eine erhöhte mechanische Stabilität erfordert wird, entsprechende Metallanteile aufweist. An den Stellen, an denen eine derartige erhöhte Stabilität nicht notwendig ist, kann die Führungsschiene weniger Metallanteile aufweisen oder vollständig aus Kunststoff bestehen. Insbesondere besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, die Führungsflächen, die beispielsweise zur Anlage einer Führungsrolle dienen können, aus Kunststoff zu fertigen. Weiterhin ergeben einzelne komplett aus Kunststoff gefertigte Abschnitte der Führungsschiene den Vorteil, dass aufgrund der materialbedingten Flexibilität von Kunststoff die Toleranzprobleme bei der Fertigung der Führungsschiene reduziert werden können. Weiterhin ergibt sich durch Abschnitte, in denen nur geringe oder gar keine Metallanteile vorhanden sind, eine gewisse Gewichtseinsparung.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Metallanteile zumindest abschnittsweise von den Kunststoffanteilen umgeben sind. Insbesondere durch ein vollständiges Umgeben der Metallanteile durch die Kunststoffanteile kann ein Korrosionsschutz für empfindliche Metallmaterialien realisiert werden. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass teure korrosionsbeständige Stähle verwendet werden müssen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die Metallanteile als mindestens ein Metallprofilteil ausgebildet. Hierbei können die Kunststoffanteile als mindestens ein Kunststoffprofilteil ausgebildet sein, die das mindestens eine Metallprofilteil zumindest abschnittsweise umgeben.
Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in einem ersten Abschnitt der Führungsschiene ein einstückiges Metallprofilteil vorgesehen, wobei in einem zweiten Abschnitt der Führungsschiene mindestens zwei über den Querschnitt der Führungsschiene beabstandet voneinander angeordnete Metallprofilteile vorgesehen sind. Hierbei kann in dem ersten Abschnitt ein die beiden in dem zweiten Abschnitt vorhandenen Metallprofilteile verbindendes Zwischenstück vorgesehen sein, das in dem zweiten Abschnitt aus Gründen der Materialeinsparung bzw. der Gewichtsreduzierung weggelassen ist. Es besteht hierbei durchaus auch die Möglichkeit, in einzelnen Abschnitten der Führungsschiene entsprechend eventuell verringerter mechanischer Anforderungen an diese Abschnitte auch die Kunststoffanteile in ihrer Dicke zu reduzieren.
Gemäß Anspruch 7 ist das Verfahren zur Herstellung der Führungsschiene durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet.

- in einem ersten Verfahrensschritt wird mindestens ein Metallprofilteil hergestellt;
- in einem zweiten Verfahrensschritt werden Teile des mindestens einen Metallprofilteils entfernt;
- in einem anschließenden Verfahrensschritt wird das mindestens eine Metallprofilteil zumindest abschnittsweise mit Kunststoff umspritzt.

Das Umspritzen des mindestens einen Metallprofilteils ist zum einen eine vergleichsweise kostengünstige Herstellungsweise, bei der zum anderen eine individuelle Formgestaltung der Führungsschiene gewährleistet ist.
Es besteht die Möglichkeit, dass das Entfernen von Teilen des Metallprofilteils durch Freischneiden erfolgt. Auf diese Weise kann auch der Arbeitsgang der individuellen Anpassung der Metallprofilteile auf einfache Weise durchgeführt werden.
Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das mindestens eine Metallprofilteil zumindest abschnittsweise mit einer Lochung versehen wird. Diese Lochung kann die Umspritzung mit Kunststoff erleichtern.
Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen ersten Abschnitt einer erfindungsgemäßen Führungsschiene;
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen zweiten Abschnitt der Führungsschiene gemäß Fig. 1.
Eine erfindungsgemäße in Fig. 1 und Fig. 2 abgebildete Führungsschiene kann als Führungsschiene für eine Tür eines Kraftfahrzeugs ausgebildet sein. Die erfindungsgemäße Führungsschiene besteht teilweise aus Kunststoff und teilweise aus Metall. Insbesondere zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch einen ersten Abschnitt 1 einer erfindungsgemäßen Führungsschiene, wohingegen Fig. 2 einen Querschnitt durch einen zweiten Abschnitt 2 der Führungsschiene darstellt.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, dass die Metallanteile der Führungsschiene als Metallprofilteil 3 ausgebildet sind, das allseitig von einem Kunststoffprofilteil 4 umgeben ist. Die Führungsschiene kann dabei einen U-förmigen Anlagebereich 5 aufweisen, dessen Innenseite durch das Kunststoffprofilteil 4 gebildet wird. In diesen U-förmigen Anlagebereich 5 können beispielsweise Führungsrollen oder dergleichen für eine Fahrzeugtür eingreifen bzw. an diesem anliegen. Weiterhin kann die Führungsschiene sich von dem U-förmigen Anlagebereich 5 weg erstreckende L-Schenkel 6 aufweisen, die z. B. zur Befestigung der Führungsschiene dienen können. Zwischen dem von dem U-förmigen Anlagebereich 5 abgewandten Ende des zweiten der L-Schenkel 6 und dem U-förmigen Anlagebereich 5 ist eine Durchgriffsöffnung 7 ausgebildet, durch die hindurch beispielsweise Halterungen für die in dem Anlagebereich 5 anliegenden Führungsrollen hindurchgreifen können.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass der zweite Abschnitt 2 der Führungsschiene ein zweistückiges Metallprofilteil 8a, 8b aufweist. Hierbei weist das erste Profilteil 8a einen U-förmigen Querschnitt auf und ist in dem U-förmigen Anlagebereich 5 angeordnet. Das erste Metallprofilteil 8a ist wie das Metallprofilteil 3 allseitig von einem Kunststoffprofilteil 9 umgeben. Das zweite Metallprofilteil 8b ist in dem von dem U-förmigen Anlagenbereich 5 abgewandten zweiten L-Schenkel 6 angeordnet und ebenfalls allseitig von dem Kunststoffprofilteil 9 umgeben. In dem sich an den U-förmigen Anlagebereich 5 anschließenden L-Schenkel 6 ist im Bereich des zweiten Abschnittes 2 der Führungsschiene kein Metallprofilteil vorgesehen. Vielmehr weist hier auch das Kunststoffprofilteil 9 eine geringere Dicke auf, so dass eine Aussparung 10 gebildet wird.
Es besteht erfindungsgemäß durchaus die Möglichkeit, den Querschnitt der Führungsschiene über ihre Länge noch auf weitere unterschiedliche Arten zu ändern. Es können beispielsweise Dickenveränderungen und damit Aussparungen oder Verdickungen des Kunststoffprofilteils 4, 9 an unterschiedlichen Stellen vorgesehen sein. Weiterhin kann auch das Metallprofilteil 3, 8a, 8b in anderen Bereichen, als in den in Fig. 2 abgebildeten, vorhanden oder nicht vorhanden sein.
Erfindungsgemäß besteht die Möglichkeit, eine erfindungsgemäße Führungsschiene dadurch herzustellen, dass in einem ersten Arbeitsgang ein Metallprofilteil 3 erstellt wird, das über seine gesamte Länge den gleichen Querschnitt aufweist. Daran anschließen können in einem zweiten Arbeitsgang einzelne Bereiche des Metallprofilteils entfernt bzw. freigeschnitten werden. Daran anschließend können in einen weiteren Arbeitsgang die verbliebenen Metallprofilteile 3, 8a, 8b in eine Spritzgussmaschine eingelegt und entsprechend der gewünschten Gestaltung der Führungsschiene mit Kunststoffprofilteilen 4, 9 umspritzt werden.
Es besteht die Möglichkeit, die Metallprofilteile 3, 8a, 8b lokal zu lochen, so dass die Umspritzung mit Kunststoff erleichtert wird. BEZUGSZEICHENLISTE 1 1. Abschnitt der Führungsschiene
3 2. Abschnitt der Führungsschiene
4 Metallprofilteil
5 Kunststoffprofilteil
6 U-förmiger Anlagebereich
7 L-Schenkel
8 Durchgriffsöffnung
8a, 8b Metallprofilteil
9 Kunststoffprofilteil
10 Aussparung

Claims

1. Führungsschiene für eine Tür eines Kraftfahrzeugs, wobei die Führungsschiene teilweise aus Kunststoff und teilweise aus Metall besteht, dadurch gekennzeichnet, dass sich über die Länge der Führungsschiene ihre Zusammensetzung hinsichtlich der Kunststoffanteile und der Metallanteile ändert.

2. Führungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallanteile zumindest abschnittsweise von den Kunststoffanteilen umgeben sind.

3. Führungsschiene nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallanteile als mindestens ein Metallprofilteil (3, 8a, 8b) ausgebildet sind.

4. Führungsschiene nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffanteile als mindestens ein Kunststoffprofilteil (4, 9) ausgebildet sind, die das mindestens eine Metallprofilteil (3, 8a, 8b) zumindest abschnittsweise umgeben.

5. Führungsschiene nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Abschnitt (1) der Führungsschiene ein einstückiges Metallprofilteil (3) vorgesehen ist, wobei in einem zweiten Abschnitt (2) der Führungsschiene (2) mindestens zwei über den Querschnitt der Führungsschiene beabstandet voneinander angeordnete Metallprofilteile (8a, 8b) vorgesehen sind.

6. Führungsschiene nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Metallprofilteil (3, 8a, 8b) zumindest teilweise mit einer Lochung versehen ist.

7. Verfahren zur Herstellung einer Führungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

- in einem ersten Verfahrensschritt wird mindestens ein Metallprofilteil (3) hergestellt;

- in einem zweiten Verfahrensschritt werden Teile des mindestens einen Metallprofilteils (3) entfernt;

- in einem anschließenden Verfahrensschritt wird das mindestens eine Metallprofilteil (3, 8a, 8b) zumindest abschnittsweise mit Kunststoff umspritzt.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Entfernen von Teilen des Metallprofilteils (3) durch Freischneiden erfolgt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Metallprofilteil (3, 8a, 8b) zumindest abschnittsweise mit einer Lochung versehen wird.