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Die Erfindung bezieht sich auf einen zweiteiligen Losflansch zum Verspannen von mit
einem Bund oder Bördel versehenen Rohrleitungen oder Armaturen, mit mehreren
Schraubenlöchern für Verbindungsschrauben, die zur Verbindung des Losflansches mit einem weiteren
Losflansch oder einem anderen Verbindungsteil dienen, sowie sich an ihren jeweiligen Enden
überlappenden Flanschhälften und im Bereich der Überlappungsbereiche vorgesehenen, die
beiden Flanschhälften wenigstens während der Flanschmontage in bezug zueinander
festlegenden Verbindungselementen, von denen das erste eine Verschwenkung der beiden
Flanschhälften um seine Achse als Schwenkachse zuläßt.
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Bei einem bekannten Losflansch dieser Art (DE-U 298 07 302) weisen die
Losflanschhälften jeweils an einem ihrer beiden Enden ein aus der Überlappungsebene quer abstehendes
Verbindungselement in Form eines Schraubbolzens mit Schraubenkopf auf und der jeweils
zugeordnete Überlappungsbereich der anderen Losflanschhälfte ist mit einer Langloch-
Schlitzausnehmung zur Aufnahme des Bolzenschaftes versehen. Das Langloch ermöglicht
eine durch ihre Länge begrenzte Relativverschiebung der beiden Losflanschhälften - aus einer
Position, in der die Stirnenden der Losflanschhälften einander an einer freien Verschwenkung
um die Bolzenachse hindern würden, in eine Position, in der die beiden Flanschhälften um die
Bolzenachse in ihrer Ebene frei verschwenkbar sind - , während das andere durch einen
einseitig offenen Schlitz gebildete Langloch die bei der freien Verschwenkung der Flanschhälften
erfolgende Trennung der der Verschwenkachse abgelegenen Überlappungsbereiche der
Hälften voneinander ermöglicht, um sodann ein Ansetzen des Losflansches an eine
Rohrleitung bzw. Armatur zu erlauben.
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Diese bekannte Losflanschausbildung ist mit dem Nachteil verbunden, daß es für die
Relativverschiebung der Flanschhälften der Anordnung eines zusätzlichen zweiten Schlitzes mit
beidseitiger Begrenzung bedarf, der überdies an seinem einen Schlitzende mit einer Bohrung
versehen sein muß, der einen Durchmesser entsprechend dem Durchmesser des
Schraubbolzenkopfes besitzt, um letzteren hindurchführen zu können. Diese Ausführung ist somit relativ
aufwendig, ein Nachteil, der sich bei einem Massenartikel wie Losflanschen besonders
gravierend auswirkt. Außerdem ist in der Praxis die - vor allem bei Losflanschhälften mit sehr
großem Durchmesser - die Gefahr gegeben, daß sich die Flanschhälften ungewollt voneinander
und von der Rohrleitung bzw. Armatur lösen.
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An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß bei einer weiterhin bekannten Losflanschausführung
(WO 98/38446) eine insofern im Vergleich zur vorgenannten Ausführung baulich einfachere
Konstruktion gegeben ist, als die beiden Flanschhälften nicht über die einander überlappenden
Flanschenden durchsetzende gesonderte Verbindungselemente verbindbar sind; es sind
vielmehr auch in den Flanschenden Schraubenlöcher zur Aufnahme von Verbindungsschrauben
für das Verbinden des zweiteiligen Losflansches an Rohrleitungen, Armaturen o. dgl.
vorgesehen. Um ein Anlegen der Flanschhälften der zugehörigen Rohrleitung zu erleichtern, sind die
Flanschhälften in ihren Überlappungsbereichen mit ineinandergreifenden Profilen versehen.
Auch diese Ausführung ist fertigungstechnisch aufwendig. Hinzukommt, daß insbesondere bei
Losflanschen für Rohrleitungsstücke mit großem Durchmesser die Handhabung der einzelnen
Losflanschhälften wegen des großen Gewichts mit besonderen Schwierigkeiten verbunden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Losflansch der eingangs genannten Art so
weiter auszugestalten, daß eine sehr einfach herstellbare und dennoch bequem und sicher
handhabbare Ausführung erreicht wird.
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Der erfindungsgemäße Losflansch, bei dem diese Aufgabe gelöst ist, zeichnet sich im
wesentlichen dadurch aus, daß das erste Verbindungselement mit seiner Achse in bezug auf
die beiden von ihm durchsetzten Überlappungsbereiche so angeordnet ist, daß letzteren auch
ohne relative Verschiebung zueinander eine freie Verschwenkbarkeit um die Schwenkachse
ermöglicht ist, und daß das andere, durch einen Bolzen gebildete zweite Verbindungselement
entweder leicht lösbar mit der einen Flanschhälfte in deren Überlappungsbereich verbunden ist
oder, insbesondere bei fester Verbindung des Bolzens mit der einen Flanschhälfte in deren
Überlappungsbereich, daß ihm ein im Überlappungsbereich der anderen Flanschhälfte
vorgesehener, sich in Umfangsrichtung erstreckender Schlitz zugeordnet ist, dessen Weite an den
Durchmesser des Bolzenschafts angepaßt, jedenfalls schmäler als der sich an den Schaft
anschließende Bolzenkopf ist.
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Ein derartiger zweiteiliger Losflansch läßt sich, insbesondere auch wenn es sich um eine
Ausführung mit großen Abmessungen und entsprechend hohem Gewicht handelt, in
aufgeschwenktem Zustand als Einheit relativ bequem an die zugehörige Rohrleitung oder
dergleichen ansetzen und sodann in geschlossene Montagelage überführen, ohne daß zum
vorherigen Aufschwenken der beiden Hälften ein im Bereich der Schwenkachse vorgesehenes
Langloch erforderlich ist, das eine Relativverschiebung beider Losflanschteile entlang der
Locherstreckung ermöglicht. In zusammengeschwenkter Montagelage ist sodann die Verbindung
der beiden Überlappungsbereiche der freien Enden der Losflanschhälften mit wenigen
Handgriffen möglich, sei es durch Ausnutzung des Halts, den die Bolzen-Schlitz-Verbindung
zwischen den beiden Überlappungsbereichen sicherstellt, oder durch Einsatz eines leicht lösbar
mit der einen Flanschhälfte in deren Überlappungsbereich in das dort vorgesehene Bolzenloch
einführbaren geschlitzten Bolzens, der im Bedarfsfall zum Öffnen der Verbindung leicht wieder
aus dem Bolzenloch austreibbar ist.
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Als sehr vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn in weiterer zweckmäßiger
Ausgestaltung bei der zweiten der beiden vorher erwähnten Lösungsmöglichkeiten dem Schlitz ein das
Passieren des Bolzens erschwerendes Hindernis zugeordnet ist. Ein derartiges Hindernis stellt
sicher, daß sich der Bolzen nach dem Passieren in einer die Montageposition des
Losflansches bildenden Lage befindet, in der die Losflanschhälften allein durch das Hindernis an
einem Auseinanderschwenken und damit Abfallen des Losflansches gehindert werden.
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In sehr günstiger Weise ist das Hindernis durch eine an der einen Wand des Schlitzes in
den Schwenkweg des Bolzens vorstehende Anlaufnase gebildet, deren Abstand d von der
gegenüberliegenden Schlitzwand um soviel kleiner als der Durchmesser des Bolzens ist, daß
letzterer nur unter Überwindung des so gebildeten Hindernisses in die Montageposition
überführbar ist.
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Die die engste Stelle definierende Nase erfährt beim Passieren des Bolzens somit eine
vorübergehende elastische/plastische Verformung. Hierfür ist die Tatsache, daß die
Losflanschhälften aus Schmiedeeisen geschmiedet sind, insofern von Vorteil, als die Schlitze und
Löcher zur Aufnahme und Einführung der Bolzen, einschließlich der Verengung durch die
vorstehende Anlaufphase durch Stanzung gebildet sind.
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Es ist natürlich denkbar, die beiden Losflanschhälften in herkömmlicher Weise mittels
Gewindebolzen miteinander schwenkbar zu verbinden. Die Handhabung dieser Gewindebolzen
ist jedoch umständlich und zeitraubend. Als wesentlich rationeller hat es sich demgegenüber
herausgestellt, wenn das der schwenkbaren Verbindung der beiden Flanschhälften dienende
erste Verbindungselement durch einen mit seinem Schaft in eine Bohrung des
Überlappungsbereichs der einen Losflanschhälfte fest eingepreßten oder an den Überlappungsbereich durch
Verschweißen festgelegten Bolzen gebildet ist. Stattdessen ist es auch möglich, den
Bolzenschaft als Spreizstift auszubilden, der deshalb im Bedarfsfall aus der ihn aufnehmenden
Bohrung herausdrückbar ist. Beim Zusammenfügen der beiden Losflanschhälften mittels des
Spreizstifts wird letzterer in diesem Fall rückverformt und bildet eine Rastverbindung. Diese
kann durch Austreiben des Spreizstifts aus den Bohrungen in den beiden
Überlappungsbereichen leicht wieder aufgehoben werden.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung an Hand der beigefügten Zeichnung. Es zeigen:
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Fig. 1 eine Draufsicht auf einen zweiteiligen Losflansch nach der Erfindung,
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Fig. 2 eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform des Losflansches nach Fig. 1,
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Fig. 3 eine Schnittansicht einer zweiten Ausführungsform des Losflansches nach Fig. 1,
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Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des zweiteiligen Losflansches nach der Erfindung mit
festverbundenen, relativ zueinander verschwenkbaren Flanschhälften,
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Fig. 5 eine Schnittansicht zur Veranschaulichung der zusammenwirkenden
Überlappungsbereiche der beiden Flanschhälften nach Fig. 4,
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Fig. 6 eine perspektivische Darstellung der freien Enden der Flanschhälften zur
Veranschaulichung der Überführung in die Montageposition,
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Fig. 7 eine weitere perspektivische Darstellung der freien Enden der Flanschhälften zur
Veranschaulichung der Überführung in die Montageposition - abweichend von
Fig. 6 - und
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Fig. 8 eine Draufsicht auf das eine Ende der einen der beiden in Fig. 7 veranschaulichten
Flanschhälften.
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Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist der veranschaulichte Losflansch zum Verspannen
von nicht dargestellten Rohrleitungen oder Armaturen mit einem Bund oder Bördel zweiteilig
ausgebildet. Jede der beiden veranschaulichten Losflanschhälften 1 bzw. 2 läuft an ihren
Enden in Überlappungsbereiche 1a und 1b bzw. 2a und 2b aus.
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Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß jede Losflanschhälfte 1 bzw. 2 je nach Baugröße mehrere
Schraubenlöcher 3 bzw. 4 für nicht dargestellte Verbindungsschrauben aufweist, die zur
Verbindung des Losflansches mit einem weiteren, ebenfalls nicht veranschaulichten Losflansch
oder einem anderen Verbindungsteil dienen.
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Der Zeichnung ist entnehmbar, daß die sich an ihren jeweiligen Enden überlappenden
Flanschhälften 1 bzw. 2 in den Überlappungsbereichen 1a, 1b bzw. 2a, 2b durch
verschiedenartigste Verbindungselemente in Bezug zueinander festlegbar sind, und zwar wenigstens
während der Flanschmontage. Das erste Verbindungselement 5 ist mit seiner Achse 6 in Bezug
auf die beiden von ihm durchsetzten Überlappungsbereiche 1a, 2a so angeordnet, daß
letzteren auch ohne relative Verschiebung zueinander eine freie Verschwenkbarkeit um die
Schwenkachse 6 ermöglicht ist. Dieses der schwenkbaren Verbindung der beiden
Flanschhälften 1, 2 dienende erste Verbindungselement 5 ist zweckmäßigerweise durch einen
mit einem Schaft 5' in eine Bohrung des Überlappungsbereichs 2a der einen Losflanschhälfte
2 fest eingepreßten Bolzen gebildet (Fig. 4 und 5). Stattdessen kann der das erste
Verbindungselement 5 bildende Bolzen auch durch Verschweißen an dem Überlappungsbereich 2a
festgelegt sein.
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Fig. 2 bzw. 3 zeigt eine Variante, bei der das der schwenkbaren Verbindung der beiden
Flanschhälften 1, 2 dienende erste Verbindungselement 5 durch einen Bolzen gebildet ist,
dessen Bolzenschaft als Spreizstift 5' ausgebildet und deshalb im Bedarfsfall aus der ihn
aufnehmenden Bohrung herausdrückbar ist.
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Das andere, ebenfalls durch einen Bolzen gebildete zweite Verbindungselement ist
entweder leicht lösbar mit der einen Flanschhälfte 1b (Fig. 3 und 6) in deren Überlappungsbereich
verbunden. Stattdessen kann der Bolzen auch mit der einen Flanschhälfte 1 in deren
Überlappungsbereich 1b fest verbunden sein (Fig. 2). Dann ist ihm ein im Überlappungsbereich 2b der
anderen Flanschhälfte 2 vorgesehener, sich in Umfangsrichtung erstreckender Schlitz 2b'
zugeordnet. Die Weite dieses Schlitzes 2b' ist an den Durchmesser des Bolzenschafts angepaßt,
jedenfalls schmäler als der sich an den Schaft anschließende Bolzenkopf 5".
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Als vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn dem Schlitz 2b', wie in Fig. 7 und Fig. 8
dargestellt, ein das Passieren des Bolzens 5 erschwerendes Hindernis 7 zugeordnet ist. Aus
der Zeichnung ist ersichtlich, daß dieses Hindernis gemäß der bevorzugten Ausführung durch
eine an der einen Wand des Schlitzes 2b' in den Schwenkweg des Bolzens 5 vorragende
Anlaufnase 7 gebildet ist. Der Fig. 8 ist entnehmbar, daß der Abstand d der Anlaufnase 7 von der
gegenüberliegenden Schlitzwand um soviel kleiner als der Durchmesser des Bolzens 5 ist,
daß letzterer nur unter Überwindung des so gebildeten Hindernisses in die Montageposition
überführbar ist.