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Die Erfindung betrifft ein Zubehör für einen elektrischen Schalter sowie einen elektrischen Schalter mit solch einem Zubehör.
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Mit fortschreitender Digitalisierung wird es bei Leistungsschaltern immer wichtiger, Schalt- und Betriebszustände des Leistungsschalters zu erfassen und an eine Fernwarte und/oder zur weiteren Datenverarbeitung zu senden.
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Leistungsschaltern beziehungsweise elektrische Schalter weisen typischerweise in ihrem Gehäuse Zubehörtaschen auf, wobei Zubehör in diese Zubehörtaschen eingebaut werden kann. Dieses Zubehör kann beispielsweise ein Kommunikationsmodul sein, welches über unterschiedliche Schnittstellen an eine zentrale Stelle weiterleitet.
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Beispielsweise können dies Daten zu Schalt- und Betriebszuständen von ETU, SEO, PIDO, TAS oder AUX-BSS sein, die über ein CAN-Bus-Kabel an eine zentrale Stelle weitergeleitet werden. Dabei bezeichnet ETU „Elektronic Trip Unit“, SEO „Stored Energy Operator“ oder Federkraftspeicher, PIDO „Plug In Draw Out“ oder Einschubeinheit und TAS „Trip Alarm Switch“ oder Ausgelöst-Meldeschalter. Alternativ kann die Übertragung zu einer zentralen Stelle auch drahtlos über ein drahtloses Kommunikationsprotokoll erfolgen.
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Die
CN 1 08 206 106 A offenbart eine Vorrichtung zur Verbesserung der Verriegelungsart einer Schaltersicherheitsverriegelung, und die Vorrichtung wird zum Verriegeln eines Leistungsschalters verwendet. Die Vorrichtung umfasst eine Verriegelungsvorrichtung und eine feste Grundplatte, wobei die feste Grundplatte fest auf der Leiterplatte angeordnet ist und die Verriegelungsvorrichtung auf der festen Grundplatte montiert ist; die Verriegelungsvorrichtung ist intern mit einer Sperrstange und einem Schlosssatz ausgestattet, die Sperrstange ist mit dem Schlosssatz verbunden, wenn sich ein Griff der Leiterplatte in einem der Schließ-, Öffnungs- und Auslösezustände befindet, wird der Schlosssatz in einer Verriegelungsposition gehalten, die Platine ist verriegelt, die Sperrstange kann mit einem Mikroschalter verbunden werden, ein Signal des Mikroschalters wird an einen externen Anschluss herausgeführt, eine weitere elektrische Verbindungsfunktion wird realisiert und eine mechanische und elektrische Verriegelung wird synchron erzeugt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein weiteres Zubehör für einen elektrischen Schalter zur Verfügung zu stellen, der den Verriegelungszustand des elektrischen Schalters detektieren und an eine zentrale Stelle weiterleiten kann.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch das Zubehör gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Alternative Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen 2 und 3 angegeben. Die Aufgabe wird ebenfalls durch den elektrischen Schalter mit einem erfindungsgemäßen Zubehör gemäß Patentanspruch 4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen elektrischen Schalters sind in Unteransprüchen 5 und 6 angegeben.
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Das Zubehör für einen elektrischen Schalter mit mindestens einer Zubehörtasche, wobei das Zubehör zum Einbau in diese mindestens eine Zubehörtasche vorgesehen ist, wobei der elektrische Schalter eine Verriegelungsbaugruppe umfasst zum mechanischen Ver- und Endriegeln, die am elektrischen Schalter montiert ist, gemäß Patentanspruch 1 umfasst mindesten einen Mikroschalter, der bei Einbau des Zubehörs in die mindestens eine Zubehörtasche von der Verriegelungsbaugruppe in der Verriegelungsstellung betätigt und in der Entriegelungs-stellung nicht betätigt ist.
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Vorteilhaft hierbei ist, dass das erfindungsgemäße Zubehör dazu dient, dass von einer Fernwarte erkannt werden kann, ob ein elektrischer Schalter verriegelt ist oder nicht. Dies erhöht die Sicherheit, denn dadurch kann aus der Entfernung nachgewiesen werden, dass ein Schalter in „ON“- oder „OFF“-Stellung verriegelt ist. Das erfindungsgemäße Zubehör stellt eine einfache und kostengünstige Lösung dar.
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In einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zubehörs ist das Zubehör ein Kommunikationsmodul zur drahtlosen oder drahtgebundenen Kommunikation mit einer zentralen Stelle oder Fernwarte.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zubehörs wird der mindestens eine Mikroschalter bei Einbau des Zubehörs in die mindestens eine Zubehörtasche von der Verriegelungsbaugruppe unmittelbar oder mittelbar betätigt.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zubehörs weist das Zubehör ein Gehäuse auf mit jeweils mindestens einer Öffnung oberhalb des mindestens einen Mikroschalters, so dass die Verriegelungsbaugruppe durch diese mindestens eine Öffnung hindurch den mindestens einen Mikroschalter betätigen kann.
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Der erfindungsgemäße elektrische Schalter gemäß Patentanspruch 4 umfasst ein erfindungsgemäßes Zubehör, wobei das Zubehör in der Zubehörtasche des elektrischen Schalters montiert ist.
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In einer Ausgestaltung des elektrischen Schalters umfasst dieser einen Zubehördeckel zur Abdeckung der Zubehörtasche und dieser Zubehördeckel weist mindestens eine Markierung auf der Rückseite auf zur Fräsung entsprechender Teile aus dem Zubehördeckel, damit die Verriegelungsbaugruppe in der Verriegelungsstellung den mindestens einen Mikroschalter durch diese mindestens eine Ausfräsung betätigen kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen elektrischen Schalters ist die Verriegelungsbaugruppe als frontseitige Schiebeverriegelung, als Bowdenzugverriegelung, als Kipphebelabschließvorrichtung oder als Stangenverriegelung ausgebildet.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung, sowie die Art und Weise wie sie erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsformen, die im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert werden.
Dabei zeigen:
- 1 elektrischer Schalter mit Zubehörtasche;
- 2A und 2B Zubehör zum Einbau in eine Zubehörtasche eines elektrischen Schalters;
- 3 erfindungsgemäßes Zubehör für einen elektrischen Schalter mit zwei Mikroschaltern;
- 4 frontseitige Schiebeverriegelung, Bowdezugverriegelung, Kipphebelabschließvorrichtung und Stangenverriegelung; und
- 5A und 5B Zubehördeckel mit zwei Markierungen.
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In 1 ist ein elektrischer Schalter 1000 mit einer Zubehörtasche 1100 dargestellt. In die Zubehörtasche 1100 kann ein Zubehör 100 eingebaut werden. Des Weiteren kann ein Zubehördeckel 1500 vorgesehen sein, welcher der Abdeckung der Zubehörtasche 1100 und möglichen Zubehörs 100 dient.
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In den 2A und 2B ist ein typisches Zubehör 100 dargestellt, welches in die Zubehörtasche 1100 eines elektrischen Schalters 1000 eingebaut und montiert werden kann. Das Zubehör 100 dargestellt in den 2A und 2B ist jeweils ein Kommunikationsmodul, welches ausgebildet ist zur drahtlosen oder drahtgebundenen Kommunikation mit einer zentralen Stelle oder Fernwarte.
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Das Zubehör 100 der 2A umfasst zur drahtgebundenen Kommunikation mit einer zentralen Stelle oder Fernwarte eine Schnittstelle 121 zu einem CAN-Bus. Weitere Schnittstellen sind am Zubehör 100 vorgesehen, Schnittstelle 124 zum PIDO, Schnittstelle 125 zum SEO, Schnittstelle 126 zur ETU, Schnittstelle 127 zur TAS-Welle und Schnittstelle 128 zur AUX-BSS-Welle. Des Weiteren kann das Zubehör 100 eine Controller-Leiterplatte 122 und eine SV-Leiterplatte 123 umfassen.
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Das in der 2B dargestellte BSC-Modul 100, ebenfalls ein Kommunikationsmodul, umfasst statt der Schnittstelle 120 zum CAN-Bus einen fünfpoligen Stecker 129, an dem der Kunde die Bus-Verkabelung am Modul 100 vornimmt.
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Am elektrischen Schalter 1000 ist vorgesehen, dass eine Verriegelungsbaugruppe 1201; 1202; 1203; 1204 zum mechanischen Ver- und Entriegeln montiert wird. Solche Verriegelungsbaugruppen 1201; 1202; 1203; 1204 sind in der 4 dargestellt, von links nach rechts eine frontseitige Schiebeverriegelung 1201, eine Bowdenzugverriegelung 1202, eine Kipphebelabschließvorrichtung 1203 und eine Stangenverriegelung 1204. Bis auf die Stangenverriegelung 1204 werden die Verriegelungsbaugruppen frontseitig am elektrischen Schalter 1000 montiert.
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Bei montierten Verriegelungsbaugruppen 1201; 1202; 1203; 1204 zum mechanischen Ver- und Entriegeln des elektrischen Schalters 1000 kann folgendes erfindungsgemäßes Zubehör 100 entsprechend der Darstellung in der 3 vorgesehen sein. Das Zubehör 100 umfasst mindestens einen Mikroschalter 111; 112, der bei Einbau des Zubehörs 100 in die mindestens eine Zubehörtasche 1100 von der Verriegelungsbaugruppe 1201; 1202; 1203; 1204 in der Verriegelungs-Stellung betätigt und in der Entriegelungs-Stellung nicht betätigt ist. Dabei kann der mindestens eine Mikroschalter 111; 112 bei Einbau des Zubehörs 100 in die mindestens eine Zubehörtasche 1100 von der Verriegelungsbaugruppe 1201; 1202; 1203; 1204 unmittelbar oder mittelbar betätigt werden.
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Bei der frontseitigen Schiebeverriegelung 1201 ist der Mikroschalter 111 zugeordnet. Die frontseitige Schiebeverriegelung 1201 greift durch eine Öffnung 151 des Gehäuses 150 des Zubehörs 100 hindurch, so dass die frontseitige Schiebeverriegelung 1201 durch diese Öffnung 151 hindurch den Mikroschalter 111 betätigen kann.
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Die Bowdenzugverriegelung 1202 greift ebenfalls durch eine Öffnung 152 im Gehäuse 150 des Zubehörs 100, so dass die Bowdenzugverriegelung 1202 durch diese Öffnung 152 hindurch den Mikroschalter 112 betätigen kann.
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Ein Analoges gilt für eine Kipphebelabschließvorrichtung 1203 oder eine Stangenverriegelung 1204. Bei einer mittelbaren Betätigung des mindestens einen Mikroschalters 111; 112 durch eine Verriegelungsbaugruppe 1201; 1202; 1203; 1204 kann vorgesehen sein, dass einzelne Nasenteile konstruiert werden, die den Verriegelungen der Verriegelungsbaugruppe 1201; 1202; 1203; 1204 beigelegt werden und die der Kunde dann bei Bedarf an die beweglichen Teile der Verriegelungsbaugruppe 1201; 1202; 1203; 1204 an den entsprechenden Stellen anbringt, beispielsweise anklipst.
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5A und 5B zeigt einen Zubehördeckel 1500 zur Abdeckung der Zubehörtasche 1100 des elektrischen Schalters 1000. Dieser Zubehördeckel 1500 umfasst mindestens eine Markierung 1501; 1502 auf der Rückseite zur Fräsung entsprechender Teile aus dem Zubehördeckel 1500, damit die Verriegelungsbaugruppe 1201; 1202; 1203; 1204 in der Verriegelungs-Stellung den mindestens einen Mikroschalter 111; 112 durch dieses mindestens eine Ausfräsung hindurch betätigen kann.
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Die Markierung 1501 ist in Form eines Langlochs, so dass eine frontseitige Schiebeverriegelung 1201 hier durch den Zubehördeckel 1500 hindurchtauchen kann zur Betätigung des erfindungsgemäßen Zubehörs 100. Die Markierung 1502 ist lochförmig, so dass beispielsweise die Bowdenzugverriegelung 1202 durch den Zubehördeckel 1500 hindurchragen kann zur Betätigung des erfindungsgemäßen Zubehörs 100.
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Das erfindungsgemäße Zubehör 100 ermöglicht die Betriebszustände „lock“ und „unlock“ der frontseitig anbaubaren mechanischen Verriegelungsbaugruppen 1201; 1202; 1203; 1204 mit dem Kommunikationsmodul 100 zu detektieren und zur weiteren Datenverarbeitung an eine zentrale Stelle oder Fernwarte zu senden.
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Im einfachsten Fall bekommt der bewegliche Teil der Verriegelungsvorrichtung 1201; 1202; 1203; 1204 eine Nase angebogen. Diese Nase taucht durch die Ausfräsungen des Zubehördeckels 1500 und dann durch die Öffnungen 151; 152 des Zubehörs 100. Auf der Controller-Leiterplatte 122 des Zubehörs 100 sitzen mindestens ein Mikroschalter 111; 112, der die Bewegung des beweglichen Verriegelungsteils detektiert.