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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Interaktion mit einem Benutzer eines Fahrzeuges, ein Computerprogrammprodukt sowie ein Fahrzeug mit einer Anzeigeeinheit zur Anzeige von Informationen in einem Anzeigebereich zur Einblendung von Informationen in einem Sichtbereich zur Wahrnehmung einer äußeren Umgebung des Fahrzeuges.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, Fahrzeugsysteme, insbesondere Entertainment- und Kommunikationssysteme, über eine Spracheingabe zu bedienen. Beispielsweise ist es aus der
US 2018/0273050 A1 bekannt, eine vordefinierte Menüführung durch eine Spracheingabe aufzurufen.
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Mit wachsender Anzahl von Funktionen in Fahrzeugen wird es jedoch häufig angestrebt, die Menüführung möglichst gering zu halten, da diese den Bedienkomfort beeinflussen kann. Beim direkten Ansteuern von Fahrzeugfunktionen über eine Spracheingabe wird die adressierte Funktion anhand der Spracheingabe i. d. R. automatisch ausgeführt. Insbesondere können Sprachbefehle im Falle eindeutiger Resultate direkt ausgeführt werden, beispielsweise „Rufe Vorname Name mobil an“. Oftmals ist hingegen ein weiterer Schritt zur Auswahl infrage kommender Elemente erforderlich. Eine solche Auswahl kann beispielsweise aus dem Sprachbefehl „Navigiere zu einer Ladestation“ entstehen, bei dem mehrere Ladestationen in der Umgebung infrage kommen können. In bekannten Fahrzeugen wird im zentralen Anzeige- und Bedienteil, z. B. in der Mittelkonsole, eine Liste angezeigt, deren Elemente entweder via Touchscreen oder via erneuter Spracheingabe ausgewählt werden können. Durch die Zuwendung zur Mittelkonsole zum Erfassen der Liste und zum Treffen der Auswahlentscheidung wird dabei allerdings eine Abwendung von der Fahraufgabe benötigt, welche die Interaktion zudem verlängert.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, voranstehende, aus dem Stand der Technik bekannte Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung beim Fahren eines Fahrzeuges eine Blickabwendung des Fahrers zur Interaktion zum Ausführen einer Funktion des Fahrzeuges anhand einer Spracheingabe in komfortabler und sicherer Art und Weise zu reduzieren.
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Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Computerprogrammprodukt mit den Merkmalen des Anspruchs 8, sowie ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 9. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Computerprogrammprodukt und/oder dem erfindungsgemäßen Fahrzeug und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Interaktion mit einem Benutzer eines Fahrzeuges vorgesehen. Das Fahrzeug weist eine Anzeigeeinheit mit einem Anzeigebereich zur Einblendung von Informationen in einem Sichtbereich zur Wahrnehmung einer äußeren Umgebung des Fahrzeuges, insbesondere durch den Benutzer, auf. Das Verfahren umfasst, insbesondere in Form von Verfahrensschritten:
- - Erfassen einer Spracheingabe des Benutzers, insbesondere durch eine Kontrolleinheit und/oder eine Mikrofoneinheit des Fahrzeuges,
- - Bestimmen einer Funktionsauswahl mehrerer ansteuerbarer Funktionen des Fahrzeuges in Abhängigkeit von einem Suchvorgang anhand der Spracheingabe zur Ermittlung der ansteuerbaren Funktionen, insbesondere durch die Kontrolleinheit,
- - Ausgeben zumindest eines Teils der Funktionsauswahl oder der vollständigen Funktionsauswahl zur Einblendung in dem Anzeigebereich für eine Auswahl einer der ansteuerbaren Funktionen durch den Benutzer, insbesondere durch die Kontrolleinheit und/oder die Anzeigeeinheit,
- - Erfassen einer Auswahlentscheidung des Benutzer zum Bestimmen einer ausgewählten Funktion aus der Funktionsauswahl anhand einer Bedienhandlung des Benutzers, insbesondere durch die Kontrolleinheit und/oder eine Bedieneinheit des Fahrzeuges,
- - Ansteuern eines Fahrzeugsystems zum Ausführen der ausgewählten Funktion, insbesondere in Abhängigkeit von der Auswahlentscheidung und/oder durch die Kontrolleinheit.
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Das Verfahren kann beispielsweise beim Betrieb, insbesondere beim Fahren, des Fahrzeuges ausgeführt werden. Bei dem Fahrzeug kann es sich um ein Kraftfahrzeug handeln, welches vorzugsweise zumindest teilweise manuell durch den Benutzer steuerbar ist. Der Benutzer kann der Fahrer des Fahrzeuges sein.
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Der Sichtbereich kann insbesondere durch eine Windschutzscheibe des Fahrzeuges gebildet sein. Somit kann es sich bei dem Sichtbereich insbesondere um einen Fahrersichtbereich handeln, in welchem beispielsweise eine Straße beim Fahren des Fahrzeuges von dem Fahrer wahrgenommen werden kann. Bei der Anzeigeeinheit handelt es sich vorzugsweise um ein Head-Up-Display (HUD) des Fahrzeuges. Beispielsweise kann die Einblendung der Informationen durch die Anzeigeeinheit durch eine Projektion auf die Windschutzscheibe und/oder eine transparente Anzeigevorrichtung der Anzeigeeinheit erfolgen. Vorzugsweise kann die Anzeigeeinheit zum Ausführen einer Augmented-Reality-Funktion für den Sichtbereich ausgebildet sein.
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Die Spracheingabe kann Audiodaten umfassen, die durch eine Mikrofoneinheit des Fahrzeuges erfasst werden. Die Spracheingabe kann einen Sprachbefehl des Benutzers umfassen, der beim Erfassen der Spracheingabe aufgezeichnet wird. Es kann vorgesehen sein, dass das Erfassen der Spracheingabe durch einen festgelegten Aktivierungsbefehl gestartet wird, der vor dem Erfassen der Spracheingabe erfasst wird. Weiterhin kann die Spracheingabe durch die Mikrofoneinheit des Fahrzeuges und/oder eines externen Gerätes aufgenommen und von der Kontrolleinheit empfangen werden.
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Bei dem Suchvorgang zum Bestimmen der Funktionsauswahl können alle verfügbaren Funktionen des Fahrzeuges und/oder des Fahrzeugsystems in Abhängigkeit von der Spracheingabe durchsucht werden. Dabei kann die Funktionsauswahl insbesondere eine Liste mit den ansteuerbaren Funktionen umfassen, die zu der Spracheingabe korrelieren, d. h. insbesondere zu der Spracheingabe passen. Beispielsweise kann die Funktionsauswahl mehrere ansteuerbare Navigationsziele, wie z. B. Ladesäulen, mehrere Musiktitel und/oder mehrere Kontakte zur telefonischen Anwahl umfassen, die insbesondere zur Spracheingabe passen.
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Beim Ausgeben zumindest des Teils der Funktionsauswahl kann die Anzeigeeinheit dazu angesteuert werden, die Funktionsauswahl, vorzugsweise als Liste und/oder in Textform, in dem Anzeigebereich einzublenden. Insbesondere können mehrere der ansteuerbaren Funktionen beim Ausgeben der Funktionsauswahl im Anzeigebereich angezeigt werden. Dadurch wird die Funktionsauswahl für den Benutzer im Sichtbereich sichtbar, so dass der Benutzer die Entscheidung zur Auswahl einer der ansteuerbaren Funktionen treffen kann. Die Bedienhandlung zum Erfassen der Auswahlentscheidung kann eine weitere Spracheingabe, einen Tastendruck, eine Geste und/oder eine andere erfassbare Handlung des Benutzers umfassen. Dabei kann die ausgewählte Funktion im Anzeigebereich auswählbar sein, indem jeder der ansteuerbaren Funktionen der Funktionsauswahl beispielsweise eine Referenznummer zugeordnet ist. Ferner kann bei der Bedienhandlung durch die Liste navigierbar sein, um die ausgewählte Funktion der Kontrolleinheit mitzuteilen. Das Ansteuern des Fahrzeugsystems erfolgt insbesondere in Abhängigkeit von der erfassten Auswahlentscheidung. Bei dem Fahrzeugsystem kann es sich beispielsweise um ein Navigationssystem, ein Kommunikationssystem und/oder ein Entertainmentsystem handeln. Es ist jedoch ebenso denkbar, dass es sich bei dem Fahrzeugsystem um ein fahrrelevantes System, wie beispielsweise ein Fahrassistenzsystem handelt, das durch die Spracheingabe einstellbar ist.
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Durch die Einblendung zumindest des Teils der Funktionsauswahl im Sichtbereich des Benutzers kann vermieden werden, dass sich der Fahrer, insbesondere für eine längere Zeit, vom Sichtbereich abwendet. So ist es im Rahmen der Erfindung erkannt worden, dass gerade das visuelle Erfassen der Funktionsauswahl durch den Benutzer einen kognitiven Aufwand erfordert, die durch die unmittelbare Einblendung im Sichtbereich reduziert werden kann. Neben der Vermeidung der vollständigen Abwendung vom Sichtbereich kann dadurch auch eine Änderung des Fokus des Blickes des Fahrers reduziert werden. Gerade die Suche eines geeigneten Ladeortes kann beispielsweise Hektik bei dem Benutzer auslösen, die durch die komfortable Bedienung des Fahrzeugsystems gedämpft werden kann. Folglich wird die Sicherheit insbesondere beim Fahren des Fahrzeuges und gleichzeitigen Bedienen des Fahrzeugsystems in komfortabler Art und Weise verbessert.
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Vorzugsweise kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass beim Bestimmen der Funktionsauswahl und/oder beim Erfassen der Spracheingabe anhand der Spracheingabe zumindest ein Textelement bestimmt wird und die bei dem Suchvorgang ermittelten, ansteuerbaren Funktionen eine Verknüpfung mit dem Textelement aufweisen. Vorzugsweise wird das Textelement anhand eines Speech-To-Text-Vorgangs zur Interpretation der Spracheingabe bestimmt. Das Textelement kann beispielsweise ein Wort oder eine Wortkombination umfassen. Vorzugsweise können mehrere Textelemente bestimmt werden, anhand derer der Suchvorgang durchführbar ist. Die Verknüpfung der ansteuerbaren Funktionen kann beispielsweise durch eine Benennung der Funktionen umfassen. Beispielsweise können Navigationsziele, wie z. B. eines Ladeortes oder eines Supermarkt, mit dem Textelement „Ladeort“ oder „Supermarkt“ verknüpft sein, so dass bei dem Suchvorgang zur Spracheingabe „Navigiere zum Supermarkt“ oder „Navigiere zum Ladeort“ Navigationen zu mehreren Ladeorten oder Supermärkten gefunden und in die Funktionsauswahl integriert werden. Somit kann in komfortabler und intuitiver Art und Weise die Funktionsauswahl aus passenden Funktionen zusammengestellt und dem Benutzer angeboten werden.
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Vorzugsweise kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass das Fahrzeug eine Steuerungsvorrichtung zum Steuern eines Fahrbetriebes des Fahrzeuges mit einer Bedieneinheit zur, insbesondere haptischen, Bedienung durch den Benutzer aufweist, wobei das Erfassen der Auswahlentscheidung in Abhängigkeit von der haptischen Bedienung erfolgt. Beispielsweise kann die Bedienhandlung eine Betätigung der Bedieneinheit, insbesondere durch Tastendruck, umfassen. Die Steuerungsvorrichtung kann beispielsweise ein Lenkrad oder einen Joystick umfassen. Die Bedieneinheit kann dabei durch zumindest eine Taste, vorzugsweise durch ein Tastenfeld, eine Bedienwalze, eine Kreuzwippe und/oder dergleichen, an der Steuerungsvorrichtung gebildet sein. Dadurch, dass die Steuerungsvorrichtung die Bedieneinheit aufweist, kann auch die Bedienhandlung in den Fahrbetrieb des Fahrzeuges integriert sein. Beispielsweise kann der Benutzer seine Hände beim Fahren des Fahrzeuges ohnehin an der Steuerungsvorrichtung halten. Insbesondere nach einer ersten Eingewöhnungszeit im Fahrzeug kann der Benutzer dabei die Bedieneinheit ohne Blickzuwendung und/oder ohne Loslassen der Steuerungsvorrichtung haptisch bedienen. Darüber hinaus ermöglicht die Bedieneinheit eine schnelle Reaktion des Benutzers und, z. B. im Gegensatz zu einer weiteren Sprachbedienung, eine schnelle Verarbeitung der Auswahlentscheidung. Somit kann die Interaktion des Benutzers mit dem Fahrzeug beschleunigt werden, wodurch die Aufmerksamkeit des Benutzers zum Ansteuern des Fahrzeugsystems reduziert und beim Fahrbetrieb des Fahrzeuges verbleiben werden kann.
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Vorzugsweise kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass nur ein Teil der Funktionsauswahl zur Einblendung in dem Anzeigebereich ausgegeben wird, wobei der ausgegebene Teil in Abhängigkeit von einer weiteren Bedienhandlung des Benutzers in Hinblick auf die ansteuerbaren Funktionen verändert wird. Unter der Veränderung des ausgegebenen Teils kann verstanden werden, dass ein zumindest teilweise anderer Teil der Funktionsauswahl eingeblendet wird. Beispielsweise kann dadurch ein Scrolling durch die Funktionsauswahl in Abhängigkeit von der weiteren Bedienhandlung erfolgen. Vorzugsweise erfolgt das Erfassen der weiteren Bedienhandlung zum Verändern des ausgegebenen Teils der Funktionsauswahl über die Bedieneinheit der Steuerungsvorrichtung. Es ist jedoch ebenso denkbar, dass die Veränderung des ausgegebenen Teils in Abhängigkeit von einer weiteren Spracheingabe des Benutzers erfolgt. Somit kann die Menge der ausgegebenen Informationen reduziert werden, um der durch den Benutzer aufzubringende kognitive Aufwand zum Bedienen des Fahrzeugsystems zu reduzieren. Dadurch kann die Aufmerksamkeit zum Fahren des Fahrzeuges erhöht werden.
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Es ist ferner bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass beim Erfassen der Spracheingabe mehrere Textelemente anhand der Spracheingabe erkannt werden, wobei die Textelemente während des Erfassens der Spracheingabe zur Anzeige in dem Anzeigebereich ausgegeben werden, bevor das Ausgeben der Funktionsauswahl erfolgt. Vorzugsweise werden die Textelemente anhand eines Speech-To-Text-Vorgangs zur Interpretation der Spracheingabe, insbesondere in Echtzeit, bestimmt. Insbesondere können die Textelemente während des Erfassens der Spracheingabe in Echtzeit und/oder nacheinander ausgegeben werden. Beispielsweise kann jedes verstandene Wort der Spracheingabe unmittelbar nach dem Erfassen im Anzeigebereich eingeblendet werden. Durch die Ausgabe der Textelemente während des Erfassens kann der Benutzer intuitiv erkennen, ob die Spracheingabe korrekt verstanden wurde. Ferner ermöglicht die Ausgabe noch während des Erfassens der Spracheingabe eine intuitive Bedienung, da der Benutzer in einfacher Art und Weise versteht, dass das Fahrzeug die Spracheingabe empfängt.
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Ferner kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass beim Erfassen der Spracheingabe ein dynamisches Grafikelement zur Anzeige einer Durchführung des Erfassens der Spracheingabe in dem Anzeigebereich ausgegeben wird. Das dynamische Grafikelement kann eine Bewegung zur Signalisierung einer Warte- und Verarbeitungszeit abbilden. Beispielsweise kann das Grafikelement mehrere Punkte umfassen, die durch eine Bewegung, wie beispielsweise eine Auf- und Ab-Bewegung, dem Benutzer signalisieren, dass das Erfassen der Spracheingabe während der Bewegung und/oder zu dem aktuellen Zeitpunkt erfolgt. Durch das dynamische Grafikelement im Sichtbereich kann der Benutzer intuitiv und schnell erfassen, dass die Spracheingabe gerade aufgezeichnet wird. Dadurch kann der kognitive Aufwand für die Interaktion mit dem Fahrzeug zur Bedienung des Fahrzeugsystems reduziert sein.
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Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin denkbar, dass während des Erfassens der Spracheingabe eine Mundbewegung des Benutzers erfasst wird, wobei eine Bewegung des dynamischen Grafikelementes in Abhängigkeit von der Mundbewegung gesteuert wird. Die Mundbewegung kann z. B. eine Gesichtsmimik und/oder eine Lippenbewegung umfassen. Ferner kann das Grafikelement ein Gesicht, z. B. in Form eines Hologramms und/oder eines Avatars des Benutzers, umfassen. Insbesondere kann die Ansteuerung des Grafikelementes in Abhängigkeit von der Mundbewegung während des Erfassens der Spracheingabe und/oder während der Ausgabe der Textelemente, insbesondere in Echtzeit, erfolgen. Somit kann die Mundbewegung durch das Grafikelement im Anzeigebereich visualisiert werden. Dadurch, dass die Mundbewegung im Anzeigebereich widergespiegelt wird, kann der kognitive Aufwand für die Interaktion reduziert werden. Durch die aktionsnahe Darstellung kann der Benutzer dabei intuitiv verstehen, dass die Spracheingabe zu dem aktuellen Zeitpunkt erfasst wird.
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Es ist ferner bei einem erfindungsgemäßen Verfahren denkbar, dass vor dem Erfassen der Spracheingabe zumindest ein Fahrparameter des Fahrzeuges zur Anzeige in einem Parameterbereich des Anzeigebereiches ausgegeben wird, wobei die Anzeigeeinheit mit einem Beginn des Erfassens der Spracheingabe zur Verkleinerung des Parameterbereiches angesteuert wird, um die Anzeige der Funktionsauswahl und/oder der Textelemente in dem Anzeigebereich zu ermöglichen. Der Parameterbereich kann ein Abschnitt des Anzeigebereiches sein, der für die Anzeige des Fahrparameters oder mehrerer Fahrparameter definiert ist. Beispielsweise kann vor dem Erfassen der Spracheingabe und während des Fahrbetriebes vorgesehen sein, dass der Anzeigebereich zur Anzeige des Fahrparameters genutzt wird. Der Fahrparameter kann beispielsweise eine Geschwindigkeit, eine aktuell erkannte Geschwindigkeitsbegrenzung, eine Navigationsanweisung und/oder dergleichen umfassen. Durch die Verkleinerung des Parameterbereiches kann der zur Verfügung stehende Raum für die Funktionsauswahl und/oder die Textelemente vergrößert werden. Durch die Verkleinerung des Parameterbereiches kann die Anzeige des Fahrparameters gleichzeitig erhalten und ein Informationsverlust für den Fahrer während der Interaktion mit dem Fahrzeug reduziert oder vermieden und gleichzeitig die intuitive Interaktion ermöglicht werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Computerprogrammprodukt vorgesehen. Das Computerprogramm umfasst Befehle, die bei einer Ausführung durch eine Kontrolleinheit die Kontrolleinheit veranlassen, ein erfindungsgemäßes Verfahren auszuführen.
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Somit bringt ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt die gleichen Vorteile mit sich, wie sie bereits ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren beschrieben worden sind. Bei dem Verfahren kann es sich insbesondere um ein computerimplementiertes Verfahren handeln. Das Computerprogrammprodukt kann als computerlesbarer Anweisungscode implementiert sein. Ferner kann das Computerprogrammprodukt auf einem computerlesbaren Speichermedium wie einer Datendisk, einem Wechsellaufwerk, einem flüchtigen oder nichtflüchtigen Speicher, oder einem eingebauten Speicher/Prozessor abgespeichert sein. Ferner kann das Computerprogrammprodukt in einem Netzwerk wie beispielsweise dem Internet bereitstellbar oder bereitgestellt sein, von dem es bei Bedarf von einem Nutzer heruntergeladen oder online ausgeführt werden kann. Das Computerprogrammprodukt kann sowohl mittels einer Software, als auch mittels einer oder mehrerer spezieller elektronischer Schaltungen, d.h. in Hardware oder in beliebig hybrider Form, d.h. mittels Software-Komponenten und Hardware-Komponenten, realisiert sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Fahrzeug vorgesehen. Das Fahrzeug weist eine Anzeigeeinheit mit einem Anzeigebereich zur Einblendung von Informationen in einem Sichtbereich zur Wahrnehmung einer äußeren Umgebung des Fahrzeuges, insbesondere durch einen Benutzer, auf. Ferner umfasst das Fahrzeug eine Kontrolleinheit zum Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Somit bringt ein erfindungsgemäßes Fahrzeug die gleichen Vorteile mit sich, wie sie bereits ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Verfahren und/oder ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt beschrieben worden sind. Die Kontrolleinheit kann einen Prozessor und/oder einen Mikroprozessor umfassen. Ferner kann die Kontrolleinheit zumindest teilweise oder vollständig in ein zentrales Steuergerät des Fahrzeuges integriert sein. Es ist jedoch ebenfalls denkbar, dass die Kontrolleinheit zumindest teilweise oder vollständig in ein oder mehrere dezentrale Steuergeräte integriert ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
- 1 eine Sicht aus einem erfindungsgemäßen Fahrzeug mit einer Anzeigeeinheit beim Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 2 das erfindungsgemäße Verfahren in Form eines schematischen Ablaufplans,
- 3+4 ein Anzeigebereich der Anzeigeeinheit bei dem Verfahren, und
- 5 der Anzeigeeinheit beim Verkleinern eines Parameterbereiches für das Verfahren.
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In der nachfolgenden Beschreibung zu einigen Ausführungsbeispielen der Erfindung werden für die gleichen technischen Merkmale auch in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt eine Sicht aus einem erfindungsgemäßen Fahrzeug 1 mit einer Anzeigeeinheit 10 beim Ausführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zur Interaktion mit einem Benutzer des Fahrzeuges 1. Dabei ist ein Sichtbereich 2 zur Wahrnehmung einer äußeren Umgebung 3 des Fahrzeuges 1 durch eine Windschutzscheibe des Fahrzeuges 1 gebildet. Die Anzeigeeinheit 10 ist zur Anzeige von Informationen in einem Anzeigebereich 11 zur Einblendung von Informationen in dem Sichtbereich 2 ausgebildet. Beispielsweise kann es sich bei der Anzeigeeinheit 10 um ein Head-Up-Display handeln. Weiterhin umfasst das Fahrzeug 1 eine Kontrolleinheit 22 zum Ausführen des Verfahrens 100. Beispielsweise kann ein Computerprogrammprodukt vorgesehen sein, das Befehle umfasst, die bei einer Ausführung durch die Kontrolleinheit 22 die Kontrolleinheit 22 veranlassen, das Verfahren 100 auszuführen. Ein schematischer Ablaufplan des Verfahrens 100 ist in 2 gezeigt.
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Bei dem Verfahren 100 erfolgt zunächst ein Erfassen 101 einer Spracheingabe 200 des Benutzers, insbesondere durch eine Mikrofoneinheit 12 des Fahrzeuges 1. Zum Starten der Erfassung der Spracheingabe 200 kann beispielsweise durch die Kontrolleinheit 22 ein Aktivierungswort erwartet werden. Wie in 5 gezeigt, kann vor dem Erfassen 101 der Spracheingabe 200 zumindest ein Fahrparameter 221 des Fahrzeuges 1 zur Anzeige in einem Parameterbereich 220 des Anzeigebereiches 11 ausgegeben werden. Mit einem Beginn des Erfassens 101 der Spracheingabe 200 wird die Anzeigeeinheit 10 zur Verkleinerung des Parameterbereiches 220 angesteuert, um die Anzeige einer Funktionsauswahl 210 und/oder von Textelementen 200.1 in dem Anzeigebereich 11 zu ermöglichen.
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Wie in 3 dargestellt, wird beim Erfassen 101 der Spracheingabe 200 vorzugsweise ein dynamisches Grafikelement 213 zur Anzeige einer Durchführung des Erfassens 101 der Spracheingabe 200 in dem Anzeigebereich 11 ausgegeben. Insbesondere führt das dynamische Grafikelement 213 beim Erfassen 101 der Spracheingabe 200 eine Bewegung aus. Dadurch kann ein Benutzer in intuitiver Art und Weise erkennen, dass das Erfassen 101 der Spracheingabe 200 tatsächlich durchgeführt wird. Weiterhin werden beim Erfassen 101 der Spracheingabe 200 mehrere Textelemente 200.1 anhand der Spracheingabe 200 erkannt. Die Textelemente 200.1 werden dabei während des Erfassens 101 der Spracheingabe 200 zur Anzeige in dem Anzeigebereich 11 nacheinander ausgegeben. Insbesondere wird der Anzeigebereich 11 um jedes verstandene Wort unmittelbar nach dem Erfassen des Wortes um das zugeordnete Textelement 200.1 ergänzt. Um den kognitiven Aufwand dabei weiter zu reduzieren, kann während des Erfassens 101 der Spracheingabe 200 eine Mundbewegung 202 des Benutzers erfasst werden. Anhand der Mundbewegung 202 wird ferner eine Bewegung des dynamischen Grafikelementes 213 gesteuert. Durch die Nähe zur gesprochenen Sprache, kann der Benutzer die Interaktion mit dem Fahrzeug 1 und die nacheinander ausgegebenen Textelemente 200.1 intuitiv verstehen.
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Anhand der Spracheingabe 200 erfolgt, insbesondere anschließend, ein Bestimmen 102 der Funktionsauswahl 210 mehrerer ansteuerbarer Funktionen 211 des Fahrzeuges 1 in Abhängigkeit von einem Suchvorgang 102.1 zur Ermittlung der ansteuerbaren Funktionen 211. Dazu werden bei dem Suchvorgang 102.1 ansteuerbare Funktionen 211 ermittelt, die eine Verknüpfung mit den Textelementen 200.1 oder zumindest einem der Textelemente 200.1 aufweisen. Beispielsweise kann die Spracheingabe 200 den Sprachbefehl „Navigiere zu einer Ladestation“ umfassen. Gerade in einer Situation, in welcher ein Ladestand des Fahrzeuges 1 niedrig ist, kann es vorkommen, dass der Benutzer in Hektik reagiert, so dass eine schnelle, intuitive Bedienung hier besonders von Vorteil ist.
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Für eine Auswahl einer der ansteuerbaren Funktionen 211 durch den Benutzer wird bei dem Verfahren 100 daraufhin gemäß 4 ein Ausgeben 103 zumindest eines Teils der Funktionsauswahl 210 oder der vollständigen Funktionsauswahl 210 zur Einblendung in dem Anzeigebereich 11 ausgeführt. Durch die Einblendung im Anzeigebereich 11 und damit im Sichtbereich 2 kann eine Abwendung vom Sichtbereich 2 vermieden oder reduziert werden. Vorteilhafterweise kann nur ein Teil der Funktionsauswahl 210 zur Einblendung in dem Anzeigebereich 11 ausgegeben werden, der in Abhängigkeit von einer Bedienhandlung 201 des Benutzers in Hinblick auf die ansteuerbaren Funktionen 211 verändert wird.
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Weiterhin erfolgt ein Erfassen 104 einer Auswahlentscheidung 212 des Benutzer zum Bestimmen einer ausgewählten Funktion 211 aus der Funktionsauswahl 210 anhand einer Bedienhandlung 201 des Benutzers und ein Ansteuern 105 eines Fahrzeugsystems 4 zum Ausführen der ausgewählten Funktion 211 in Abhängigkeit von der Auswahlentscheidung 212. Dazu weist das Fahrzeug 1 eine Steuerungsvorrichtung 20 in Form eines Lenkrades zum Steuern eines Fahrbetriebes des Fahrzeuges 1 mit einer Bedieneinheit 21 zur haptischen Bedienung durch den Benutzer auf. Die Bedieneinheit 21 umfasst ein Tastenfeld an der Steuerungsvorrichtung 20. Das Erfassen 104 der Auswahlentscheidung 212 erfolgt ferner in Abhängigkeit von der haptischen Bedienung. Durch die haptische Bedienung kann die Auswahlentscheidung 212 des Benutzers schnell kommuniziert und verarbeitet werden, insbesondere ohne dass eine Abwendung von der Steuerungsvorrichtung 20 und/oder dem Sichtbereich 2 erforderlich ist.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Sichtbereich
- 3
- Umgebung
- 4
- Fahrzeugsystem
- 10
- Anzeigeeinheit
- 11
- Anzeigebereich
- 12
- Mikrofoneinheit
- 20
- Steuerungsvorrichtung
- 21
- Bedieneinheit
- 22
- Kontrolleinheit
- 100
- Verfahren
- 101
- Erfassen von 200
- 102
- Bestimmen von 210
- 102.1
- Suchvorgang
- 103
- Ausgeben von 210
- 104
- Erfassen von 212
- 105
- Ansteuern von 4
- 200
- Spracheingabe
- 200.1
- Textelement
- 201
- Bedienhandlung
- 202
- Mundbewegung
- 210
- Funktionsauswahl
- 211
- Funktionen
- 212
- Auswahlentscheidung
- 213
- Grafikelement
- 220
- Parameterbereich
- 221
- Fahrparameter