-
Die Erfindung betrifft einen höhenverstellbaren Möbelfuß, insbesondere für Küchenmöbel, mit einem unter einem Möbel angeordneten Fußhalter für den Möbelfuß mit einem unteren Sockelfußteil mit einem Fußteller und einem Gewinde sowie mit einem oberen Sockelfußteil mit einem Befestigungsabschnitt und mit einem Gegengewinde zum Gewinde des unteren Sockelfußteils.
-
Es ist ein Sockelfuß, insbesondere für Küchenmöbel bekannt,
DE 37 38 740 C2 , dessen beiden Gewinde des unteren Sockelfußteils und des oberen Sockelfußteils nach dem Herstellungsprozess aufwendig miteinander verschraubt werden müssen. Dieses Zusammenschrauben der beiden Sockelfußteile erfordert bei einer Anzahl von mehreren Millionen benötigten Möbelfüßen pro Jahr einen erheblichen maschinentechnischen Einsatz und erzeugt damit wesentliche Bereitstellungs- und Instandhaltungskosten der dazu erforderlichen Vorrichtungen.
-
Es ist ein Spreizdübel aus Kunststoff bekannt,
DE 43 43 329 A1 dessen gewellte Oberfläche über seine Länge in einem in ein Bohrloch eingesteckten Zustand von einer darin eingedrehten Schraube radial nach außen und an seiner Spitze exzentrisch zur Seite in den Baustoff gedrückt wird. Einen weiteren Nutzen hat dieser Spreizdübel allerdings nicht.
-
Weiterhin ist ein Montagebolzen bekannt, DD 62 210 A5, der hohl und endseitig geschlitzt ist und ein Außengewinde aufweist, welches sich beim Eintreiben eines in einem Bauteil eingedrehten Montagebolzens im Schlitzbereich aufspreizt und in den Werkstoff eingräbt. Das Gewinde läßt sich in dem Bereich aber nicht mehr als solches nutzen.
-
Bekannt ist auch eine selbstsichernde Befestigungsschraube mit Außengewinde,
DE 103 36 855 A1 , die im Gewinde eine radial vorstehende Klemmlasche aufweist, die beim weiterhin erforderlichen Ein- und Ausschrauben ein Haltemoment mit sehr geringer Streubreite ermöglicht.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, einen höhenverstellbaren Möbelfuß zur Verfügung zu stellen, der über gegenseitige Gewinde der Fußteile verstellbar ist, der jedoch nicht über ein gegenseitiges Eindrehen der Gewinde hergestellt werden muss. Weiterhin soll der erfinderische Möbelfuß insgesamt wirtschaftlicher herstellbar und bei gleicher oder verbesserter Stabilität umweltfreundlich zu produzieren und zu recyceln sein.
-
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des ersten Patentanspruches zusammen mit dessen kennzeichnenden Merkmalen dadurch, dass das das untere Sockelfußteil mindestens einen Abschnitt mit einem Innengewinde und das obere Sockelfußteil mindestens einen Abschnitt mit einem Außengewinde als Gegengewinde aufweist, wobei der Abschnitt des Außengewindes auf einem Gewindeflügel angeordnet ist, der über ein Filmscharnier oder einen elastischen Bereich von der äußeren Hüllfläche des zylindrischen oberen Sockelfußteils nach innen zurückversetzt versenkt daran angeformt und in einer Fensteröffnung in der Zylinderwand beweglich ist, wobei dem oberen Sockelfußteil mindestens ein Funktionsteil zugeordnet ist, das in einem in das obere Sockelfußteil eingesetzten Zustand den Gewindeflügel nach außen gedrückt hält und dadurch eine permanente und dazu absolut spielfreie Gewindeverbindung mit dem Innengewinde des unteren Sockelfußteils erzeugt.
-
Ein Verschraubungsprozess in der Herstellung des erfinderischen höhenverstellbaren Möbelfußes ist deswegen nicht erforderlich, da die Montage durch ein einfaches Zusammenstecken und zudem zeitlich stark beschleunigt erfolgen kann, wobei sich durch dies vereinfachte Handling zusätzlich eine höhere Prozesssicherheit in der Produktion einstellt, ebenso wie auch besserer Stabilitätswerte des höhenverstellbaren Möbelfußes erreicht werden als bei gängigen Sockelfüßen des Standes der Technik, da das in das obere Sockelfußteil eingepresste Funktionsteil die Stabilität des Möbelfußes wesentlich steigert, bei einer Ausführungsform des Funktionsteils als hohlzylindrische Einpresshülse sogar quasi verdoppelt. Die beiden Sockelfußteile können zudem in einem einzigen gemeinsamen Produktionszyklus in einem Spritzgusswerkzeug zusammen hergestellt und anschließend direkt zusammengefügt werden, wodurch nicht nur die Herstellungskosten sinken, sondern auch die dafür benötigten Energieverbräuche, sodass das Herstellungsverfahren für die höhenverstellbaren Möbelfüße insgesamt deutlich ressourcenschonender und CO2-neutraler durchgeführt werden kann als bei gängigen Varianten nach dem Stand der Technik.
-
Weitere vorteilhafte Eigenschaften des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
-
Vorteilhafterweise kann das Filmscharnier axial oder abschnittsweise tangential oder diagonal im Bereich der Oberfläche des oberen Sockelfußteils verlaufend ausgebildet sein, sodass die Bewegungsrichtung des Gewinde-flügels vollkommen wahlfrei ist, etwa türflügelartig bei axialer Anordnung einer ersten Ausführungsvariante oder laschenartig bei einer zur Längsachse rechtwinkligen Anordnung. Gleiches gilt für eine zweite Ausführungsvariante mit einer elastischen Ausführung des möglichen Verformungsbereichs des oberen Sockelfußteils, der bei einer zur axialen Anordnung des Filmscharniers rechtwinkligen Anordnung der zweiten Ausführungsvariante ein radiales Ausschwenken des laschenartigen Gewindeflügels von innen nach außen ermöglicht.
-
Vorteilhaft an diesem neuerungsgemäßen Möbelfuß ist desweiteren, das ein Funktionsteil, etwa wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel von oben oder wie bei dem zweiten Ausführungsbeispiel von unten axial stirnseitig in das obere Sockelfußteil eingefügt werden kann, was die Ausführungsfreiheit eines Konstrukteurs wesentlich erweitert.
-
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei der das Funktionsteil als hohlzylindrische Einpresshülse ausgebildet ist, die einen Außendurchmesser aufweist, der dem Innendurchmesser des oberen Sockelfußteils entspricht und die in einem darin eingepressten Zustand den oder die Gewindeflügel nach außen gedrückt hält und im übrigen Bereich das obere Sockelfußteil und damit den gesamten Möbelfuß zusätzlich mechanisch stabilisiert.
-
Bevorzugterweise wird dadurch, dass die Sockelfußteile als Spritzgußteile hergestellt werden und die kalte Einpresshülse in einem frisch aus einem Spritzgußteil ausgeformten und noch heißen Zustand des oberen Sockelfußteils in dieses eingefügt wird, ein sehr fester Sitz der Einpresshülse erzeugt, da das erkaltende obere Sockelfußteil sich im Durchmesser verringert und dadurch die Einpresshülse zusätzlich verpresst und sich zusätzlich die noch warme Oberfläche des oberen Sockelfußteils stoffschlüssig mit der der Einpresshülse verbindet.
-
Gemäß einer besonderes bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind am hohlzylindrischen oberen Sockelfußteil mehrere Gewindeflügel in mehreren Fensteröffnungen über den Umfang des Sockelteils und / oder dessen Länge verteilt angeformt, sodass sich nach dem Einpressen eines Funktionsteils, wie einer kreiszylindrischen Einpresshülse, ein zentrischer Sitz des oberen Sockelfußteils im unteren Sockelfußteil einstellt und eine Vielzahl von Gewindegängen ineinander greifen, wodurch der Möbelfuß eine sehr hohe Last tragen kann, ohne zu versagen.
-
An die Gewindeflügel sind dabei vorteilhafterweise einzelne Gewindegangabschnitte angeformt, die vom Bereich des Filmscharniers oder des elastischen Bereichs, mit dem jeder Gewindeflügel am oberen Sockelfußteil angeordnet ist, ausgehen und von diesen nach außen anwachsend ausgebildet sind, sodass die Gewindegangabschnitte im Produktionszustand des oberen Sockelfußteiles nicht über dessen kreiszylindrischen Umfang hervorstehen und so ein unproblematisches Fügen mit dem unteren Sockelfußteil ermöglichen.
-
Vorteilhafterweise sind die Sockelfußteile in verschiedenen Standardhöhen von Möbelfüßen hergestellt, wobei ein Funktionsteil wie eine Einpresshülse universell für alle Höhenvarianten nutzbar ist, sodass die vorzuhaltende Bauteilanzahl dieses höhen-verstellbaren Möbelfußes minimiert ist.
-
Hierzu trägt auch weiterhin eine besonders bevorzugte Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung bei, bei der das obere Sockelfußteil und der Befestigungsabschnitt dieses Sockelfußteils unter einem Möbelboden einteilig ausgebildet ist, wobei allerdings auch andere Versionen weiterhin denkbar und ebenfalls vorteilhaft sind, bei der das obere Ende des oberen Sockelfußteils in eine Aufnahmeöffnung eines Fußhalters einsetzbar und dort verriegelbar ist, sodass auch herkömmliche Fußhalter mit dem erfinderischen Möbelfuß versehen werden können.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist das Innengewinde des unteren Sockelfußabschnittes in Gewindesegmente aufgeteilt und diese Segmente von einer axialen Teilungsnut getrennt, sodass das Innengewinde mittels Einfallkernen gespritzt werden kann, welche dann rotationsfrei aus einem Spritzgusswerkzeug entnehmbar sind, sodass auch hier die Fertigung des unteren Sockelfußteils deutlich wirtschaftlicher ist, als bei herkömmlichen Möbelfüßen nach dem Stand der Technik.
-
Ein weiterer Vorteil des höhenverstellbaren Möbelfußes besteht darin, dass alle Bauteile aus 100%igem Rezyklat hergestellt werden können, also deutlich ressourcenschonender und CO2-neutraler als bekannte Varianten von Möbelfüßen.
-
Die Montage des erfinderischen Möbelfußes wird bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung dadurch weiter vereinfacht, dass am oberen Sockelfußteil eine radial vorstehende Anschlaglasche und in der Stirnseite des unteren Sockelfußteils ein Anschlag dafür als Einsteckbegrenzung einer vorläufigen unteren Endposition angeformt ist, wodurch sichergestellt wird, dass das obere Sockelfußteil immer in der gleichen Höhenposition im unteren Sockelfußteil platziert werden kann und dort durch das Einpressen der Einpressbuchse die Gewindeflügel mit ihrem Gewindegangabschnitten in der richtigen Position in das Innengewinde des unteren Sockelfußteils hineinbewegt werden.
-
Die Anschlaglaschen sind erfindungsgemäß mit Sollbruchstellen ausgestattet, sodass der Möbelfuß bei Bedarf zu seiner Verkürzung weiter eingeschraubt werden kann, wozu oberhalb des unteren Sockelfußteils und der Anschlaglaschen ein Eindrehfreiraum am oberen Sockelfußteil vorgesehen ist.
-
Das erfinderischen Verfahren zur Herstellung eines höhenverstellbaren Möbelfußes gestaltet sich so, dass das obere Sockelfußteil und das untere Sockelfußteil in einem gemeinsamen Werkzeug in einem Produktionszyklus hergestellt und das obere Sockelfußteil anschließend, nach dem Ausformen aus der Spritzgussform, unmittelbar in das untere Sockelfußteil in eine vorläufige untere Endposition eingeführt wird und anschließend durch das Einpressen der Einpresshülse dort verriegelt wird. Das so erzeugte Gewinde lässt sich spielfrei in beide Richtungen verdrehen, wobei die Montage gänzlich ohne das Erfordernis einer Drehung eines der Bauteile möglich ist.
-
Das Funktionsteil, wie eine Einpresshülse, wird dabei in das noch heiße, frisch aus seiner Spritzgußform ausgeformte Sockelfußteil eingepresst und dort so stoffschlüssig und / oder gleichzeitig mit einem Preßsitz verriegelt, der durch die Schwindung des Materials des Sockelfußteils beim Erkalten noch vergrößert wird.
-
Nachfolgend ist Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine räumliche Explosionsdarstellung einer ersten Version eines höhenverstellbaren Möbelfußes in einer räumlichen Ansicht,
- 2 eine geschnittene Darstellung des Möbelfußes gemäß 1,
- 3 eine geschnittene Darstellung eines unter einem Möbelboden montierten Möbelfußes,
- 4 eine vergrößerte räumliche Darstellung eines oberen Sockelfußteiles mit einteiligem Befestigungsabschnitt einer zweiten Version des höhenverstellbaren Möbelfußes,
- 5 eine geschnittenen Explosionsdarstellung des Möbelfußes gem. 4, und
- 6 eine vergrößerte Explosionsdarstellung des Möbelfußes der 5 in zusammengebautem Auslieferungszustand.
-
Der höhenverstellbare Möbelfuß besteht bei beiden beispielshaft dargestellten Versionen im Wesentlichen aus rotationssymmetrischen Bauteilen, wie einem unteren Sockelfußteil 1; 21 mit einem Fußteller 2; 22 und einem Innengewinde 3; 32, welches wie in den 1, 2 , 3 und 5 gezeigt ist, über eine oder mehrere axiale Teilungsnuten 14; 34 in mehrere Teilsegmente unterteilt ist, sodass das Innengewinde 3;23 mittels Einfallkernen spritzbar ist, die eine schnelle und einfache rotationsfreie Entformung aus einem Spritzgusswerkzeug ermöglichen. Eine einteilige Ausführung des Innengewindes 23 ist ebenfalls denkbar, wie dies in der 6 auch dargestellt ist. Der Möbelfuß besteht des Weiteren aus einem oberen Sockelfußteil 4; 24, der hier einteilig mit einem Befestigungsabschnitt 5; 25 ausgebildet ist, der mit Befestigungsöffnungen 17; 37 für Befestigungsschrauben 21 versehen ist, mit denen das obere Sockelfußteil 4; 24 unter einem Möbelboden 20 angeordnet werden kann, wie dies in 3 im Schnitt dargestellt ist.
-
Neben dem Befestigungsabschnitt 5; 25 weist das obere Sockelfußteil 4; 24 einen in Richtung des unteren Sockelfußteils 1; 21 gerichteten hohlzylindrischen Absatz auf, in dessen Umfang Fensteröffnungen 9; 29 eingeformt sind, in denen entweder, wie in der ersten Variante, über Filmscharniere 8 oder wie in der zweiten Variante über elastische Bereiche 28 daran angelenkte Gewindeflügel 7; 27 verschwenkbar und hinter der Hüllfläche des Absatzes versenkt angelenkt sind, die Gewindegangabschnitte 11; 31 des Außengewindes 6; 26 tragen. Im Produktionszustand des oberen Sockelfußteils 4; 24 sind diese Gewindeflügel 7; 27 so nach innen geschwenkt versenkt daran angeformt, sodass sie nicht über die Hüllfläche des zylindrischen Teils des oberen Sockelfußes 4; 24 herausstehen, wodurch sich dieser einfach und drehungsfrei linear in das untere Sockelfußteil 1; 21 einsetzen lässt.
-
Am oberen Sockelfußteil 4; 24 erstrecken sich oberhalb der Fensteröffnungen 9; 29 für die Gewindeflügel 7; 27 zwei Anschlaglaschen 12; 32 radial nach außen, die im gefügten Zustand auf stirnseitigen Anschlägen 13; 33 am unteren Sockelfußteil 1; 21 anliegen, sodass alle Möbelfüße nach der Montage die gleiche Ausgangshöhe aufweisen, wobei solche Möbelfüße auch in unterschiedlichen Grundhöhen ausgeführt sein können. Die Anschlaglaschen 12; 32 weisen Sollbruchstellen auf, sodass ein Möbelfuß auch kürzer eingestellt werden kann, wozu zwischen dem unteren Sockelfußteil 1; 21 und dem oberen Sockelfußteil 4; 24 über den Anschlaglaschen 12; 32 ein Eindrehfreiraum 22; 42 aufrechterhalten ist.
-
Als drittes Bauteil ist dem Möbelfuß eine Einpresshülse 10; 30 zugeordnet, die einen Außendurchmesser aufweist, der etwa dem Innendurchmesser des hohlzylindrischen Teils des oberen Sockelfußteils 4; 24 entspricht und in einem diesen zugewandten Bereich einen Funktionskonus 15; 35 aufweist, der die Funktion des anfänglichen Auseinanderdrückens der Gewindeflügel 17; 37 besitzt, ebenso wie die Einpresshülse 10; 30 einen oberen Randabschnitt 16; 36 aufweist, der im zusammengefügten Zustand der Sockelfußteile 1; 21; 4; 24 auf einer inneren Sitzfläche 18; 38 des oberen Sockelfußteils 4; 24 aufliegt und so die mögliche und gewünschte Einpresstiefe der Einpresshülse 10; 30 festlegt.
-
Bei der ersten Version wird dabei die Einpresshülse 10 von oben in das obere Sockelfußteil 4 eingeführt und bei der zweiten Version die Einpresshülse 30 von unten in das Sockelfußteil 24 eingesteckt.
-
Um das Einpressen der Einpresshülse 10; 30 weiter zu vereinfachen, weisen die Gewindeflügel 7; 27 in ihrer oberen, der Einpresshülse 10; 30 zugewandten Seite, Einlaufschrägen 19; 39 auf, wie dies in den 2 und 4 dargestellt ist.