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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Projektionseinheit eines Fahrzeuges, mittels welcher grafische und/oder textliche Informationen auf einer Projektionsfläche projiziert werden.
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Aus der
WO 2023/274704 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer digitalen Projektionseinheit zum Projizieren einer grafischen oder schriftbildlichen Information auf eine Projektionsoberfläche und ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Kraftfahrzeuges bekannt. Dabei ist die digitale Projektionseinheit mit einer Überwachungsschaltung des Kraftfahrzeuges verbunden, um die grafische oder schriftbildliche Information zu projizieren, eine Bildaufnahme der grafischen oder schriftbildlichen Information auszuwerten und die Projektion der grafischen oder schriftbildlichen Information auf der ausgewerteten Bildaufnahme zu verändern. Die digitale Projektionseinheit ist dazu ausgebildet, die Position oder Größe oder Verzerrung der grafischen oder schriftbildlichen Information nachzujustieren, wenn die Auswertung der Bildaufnahme zum Ergebnis hat, dass sich die Projektion der grafischen oder schriftbildlichen Information auf der Projektionsoberflache in Bezug auf eines der Darstellungskriterien Position und Größe und Verzerrung gegenüber jeweiligen Sollwerten verändert hat.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer Projektionseinheit eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zum Betrieb einer Projektionseinheit eines Fahrzeuges, mittels welcher grafische und/oder textliche Informationen auf einer Projektionsfläche projiziert werden, sieht erfindungsgemäß vor, dass ein Fahrzeugnutzer bei Annäherung an das Fahrzeug oder bei Verlassen des Fahrzeuges von diesem erkannt wird und daraufhin eine für diesen Fahrzeugnutzer bestimmte grafische und/oder textliche Information auf die außerhalb des Fahrzeuges befindliche Projektionsfläche projiziert wird.
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Durch Anwendung des Verfahrens kann eine Markenbindung des Fahrzeugnutzers zu einem Hersteller seines Fahrzeuges erhöht werden, wobei zudem durch Projektion, beispielsweise eines Herstellerlogos, ein Selbstwert gesteigert werden kann.
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Mittels des Verfahrens kann ein Komfort mittels digitaler Mittel durch eine individuelle fahrzeugnutzeradaptierte Projektion, insbesondere des Herstellerlogos, durch das Fahrzeug selbst erhöht werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch ein Fahrzeug mit einer Projektionseinheit, einen Fahrzeugnutzer und eine Projektionsfläche und
- 2 schematisch eine alternative Ausführung der Projektionseinheit.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Fahrzeug 1 mit einer Projektionseinheit 2, einen Fahrzeugnutzer 3 und eine Wand 4 als Projektionsfläche P. Dabei ist die Projektionseinheit 2 beispielsweise als Beleuchtungseinheit ausgebildet.
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Das Fahrzeug 1 weist eine Außenkamera 5 und zumindest einen weiteren Sensor 6 als Bestandteile einer Umgebungssensorik des Fahrzeuges 1 auf, wobei die Außenkamera 5 und der weitere Sensor 6 datentechnisch mit einer Steuereinheit 7 des Fahrzeuges 1 gekoppelt sind.
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Mittels der Außenkamera 5 und des weiteren Sensors 6 werden fortlaufend Signale erfasst, die der Steuereinheit 7 zur Auswertung und Verarbeitung zugeführt werden. Anhand der erfassten Signale werden eine Umgebung und sich in dieser befindende Objekte und somit auch die Wand 4 mittels Methoden eines computergestützten Sehens detektiert. Zudem werden anhand der erfassten Signale Objekte erkannt sowie deren Position in einer Bildebene ermittelt. Die erkannten Objekte werden verschiedenen Kategorien zugewiesen und mit Attributen, die Eigenschaften des jeweiligen Objektes darstellen, versehen. So können Objekte beispielsweise Personenfahrzeuge, Lastkraftwagen oder Personen sein. Eine Eigenschaften des erkannten Objektes kann zum Beispiel eine Farbe eines Personenfahrzeuges, eine Art des Lastkraftwagens, das heißt, ob es sich um einen Sattelschlepper, einen Müllwagen etc. handelt, oder beispielsweise ein Alter einer detektierten Person sein.
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Insbesondere ist es möglich, mittels der Außenkamera 5 und des Sensors 6 Tiefeninformationen zu ermitteln, indem die Außenkamera 5 beispielsweise als Stereokamera ausgebildet ist und/oder der Sensor 6 lidarbasiert, radarbasiert und/oder ultraschallbasiert ausgeführt ist. Beispielsweise werden die erfassten Signale zur Auswertung und/oder zur Ermittlung der Tiefeninformationen an eine nicht näher gezeigte, mit dem Fahrzeug 1 datentechnisch gekoppelte zentrale Rechnereinheit übermittelt. Die Tiefeninformationen lassen sich dann in den genannten Steuereinheiten auswerten.
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Wird anhand der erfassten Signale eine Person in der Nähe des Fahrzeuges 1 erkannt, so kann deren Position außerhalb des Fahrzeuges 1 und relativ zum Fahrzeug 1 sowie Eigenschaften der Person anhand der erfassten Signale ermittelt werden.
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Insbesondere kann anhand der erfassten Signale ein Fahrzeugnutzer 3, insbesondere ein Hauptnutzer, welcher das Fahrzeug 1 vergleichsweise häufig nutzt, bei Annäherung an das Fahrzeug 1, beispielsweise mittels Gesichtserkennung erkannt werden. Zusätzlich können alle weiteren Nutzer des Fahrzeuges 1 anhand der erfassten Signale und einer durchgeführten Gesichtserkennung ermittelt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Fahrzeugnutzer 3 anhand eines mitgeführten individuellen Fahrzeugschlüssels, eines mitgeführten Transponders, beispielsweise in Form eines RFID-Chips, einer Funkkommunikation zwischen dem Fahrzeug 1 und einem von dem Fahrzeugnutzer 3 mitgeführten mobilen Endgerät, insbesondere einem Smartphone etc., identifiziert werden.
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Zudem werden anhand der erfassten Signale der Außenkamera 5 und/oder des Sensors 6 und/oder anhand externer dem Fahrzeug 1 zur Verfügung stehender Daten Informationen in Bezug auf eine Umgebung des Fahrzeuges 1 ermittelt. Beispielsweise werden als Informationen eine Windstärke, eine Windrichtung, eine Temperatur, Niederschlag, Lichteinfall etc. ermittelt.
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Wird in einer räumlichen Nähe zu dem Fahrzeug 1 eine im Wesentlichen vertikal angeordnete Fläche, insbesondere eine Wand 4, mit einem konstanten oder geringfügig variierenden Abstand a zu dem Fahrzeug 1 detektiert, so wird eine Größe dieser Fläche anhand der erfassten Signale ermittelt. Bei dieser Fläche kann es sich um eine Wand 4, eine Hauswand, ein Garagentor, eine LKW Plane oder dergleichen handeln. Dabei stellt die Wand 4 eine potentielle Projektionsfläche P für eine Projektion mittels der Projektionseinheit 2 dar.
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Alternativ oder zusätzlich kann eine potentielle Projektionsfläche P mittels Methoden des maschinellen Lernens ermittelt werden. Hierzu kann ein Modell trainiert werden, welches Projektionsflächen P außerhalb des Fahrzeuges 1 anhand der erfassten Signale der Außenkamera 5 und/oder des Sensors 6 erkennen kann. Insbesondere können Projektionsflächen P erkannt werden, wenn solche Projektionsflächen P in erfassten Signalen während einer Trainingsphase des Modells markiert, das heißt gelabelt, wurden.
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Anhand des ermittelten Abstandes a zwischen dem Fahrzeug 1 und der Wand 4 als potentielle Projektionsfläche P, den ermittelten Informationen der Umgebung, insbesondere eine Lichtintensität, Niederschlag, eine Tageszeit etc., sowie der ermittelten Größe der potentiellen Projektionsfläche P wird eine im Wesentlichen optimierte Projektion einer grafischen und/oder textlichen Information, beispielsweise eines wie in 1 gezeigten Logos L eines Herstellers des Fahrzeuges 1, mittels der Steuereinheit 7 und/oder der Projektionseinheit 2 ermittelt. Insbesondere erfolgt hierzu eine Einstellung von Abständen in 2 gezeigter optischer Linsen 9, eine Ansteuerung von Matrixelementen eines Matrixscheinwerfers, eine Einstellung einer Beleuchtungsstärke etc.
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Nähert sich der Fahrzeugnutzer 3 dem Fahrzeug 1 oder entfernt sich der Fahrzeugnutzer 3 von dem Fahrzeug 1 und der Fahrzeugnutzer 3 wird fahrzeugseitig erkannt, so wird mittels der Projektionseinheit 2 eine für den Fahrzeugnutzer 3 bestimmte grafische und/oder textliche Information, beispielsweise ein individuelles Logo, Initialen des Fahrzeugnutzers 3 und/oder andere Informationen auf die außerhalb des Fahrzeuges 1 befindliche Projektionsfläche P in Form der Wand 4 projiziert.
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Wie oben erwähnt, kann es sich bei der Projektionseinheit 2 um eine Beleuchtungseinheit, insbesondere eine nach außen gerichtete und ansteuerbare Beleuchtungseinheit, zum Beispiel einen LED-Matrix-Hauptscheinwerfer oder einen nach außen projizierenden Scheinwerfer an einem Außenspiegel des Fahrzeuges 1 handeln.
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Wird eine Person zwischen dem Fahrzeug 1 und der als Projektionsfläche P dienenden Wand 4 detektiert, so wird die Projektion unterbrochen, um ein Blendung der detektierten Person durch die Projektionseinheit 2 weitestgehend zu vermeiden.
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In einer möglichen Ausführung werden zusätzliche Merkmale des fahrzeugseitig erkannten Fahrzeugnutzers 3 verwendet, um die Projektion zu personalisieren. Beispielsweise können hierzu Informationen aus einem individuellen Nutzerprofil des Fahrzeugnutzers 3 verwendet werden, um mittels generativer Methoden des maschinellen Lernens einen Stil einer Grafik eines projizierten Logos L, beispielsweise des Herstellers des Fahrzeuges 1, zu verändern.
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Im Folgenden wird ein Anwendungsbeispiel eines Verfahrens zum Betrieb der Projektionseinheit 2 des Fahrzeuges 1 näher beschrieben. Dabei nähert sich ein Fahrzeugnutzer 3 dem Fahrzeug 1, welches den Fahrzeugnutzer 3 anhand erfasster Signale der Außenkamera 5, des Sensors 6 und/oder weiterer Erfassungseinheiten der Umgebungssensorik des Fahrzeuges 1 erkennt. Dazu wird beispielsweise eine Gesichtserkennung durchgeführt. insbesondere erfolgt ein Abgleich von Gesichtsinformationen mit einem in dem Fahrzeug 1, insbesondere in der Steuereinheit 7, hinterlegten Gesichtserkennungsprofil, zum Beispiel anhand von Merkmalen des Gesichtes in einem abstrakten Zustandsraum eines tiefen neuronalen Netzwerkes.
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Des Weiteren wird eine vertikal angeordnete Fläche neben dem Fahrzeug 1 erkannt, welche sich als Projektionsfläche P eignet. Beispielsweise wird eine Wand 4, insbesondere eine Hauswand, als potentielle Projektionsfläche P identifiziert. Eine beispielsweise seitlich an einem Außenspiegel des Fahrzeuges 1 angeordnete Projektionseinheit 2 wird mittels der Steuereinheit 7 angesteuert, so dass das Logo L des Herstellers des Fahrzeuges 1 auf die Wand 4 als Projektionsfläche P projiziert wird.
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In einer in 2 gezeigten alternativen Ausführung der Projektionseinheit 2 weist diese zusätzlich zumindest einen Spiegel 8 sowie zumindest eine optische Linse 9 auf. Die Projektionseinheit 2 kann aktiv zu ihrer Ausrichtung in Bezug auf die Projektionsfläche P gedreht und gekippt werden. Mittels des Spiegels 8 und der optischen Linse 9, welche ebenfalls gedreht und gekippt werden können, kann die Projektion verändert werden, um eine grafische und/oder textliche Information, beispielsweise das Logo L des Herstellers des Fahrzeuges 1 auf die potentielle Projektionsfläche P zu projizieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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