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Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung für eine Mehrzahl von medizinischen Elektronikkomponenten, die zum Einsatz in einem medizinischen System vorgesehen sind. Ferner betrifft die Erfindung ein medizinisches System mit einer derartigen Lagervorrichtung.
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Elektronikkomponenten, die zum Einsatz in einem medizintechnischen System vorgesehen sind, werden oftmals in größerer Zahl benötigt und sind zudem hinsichtlich ihrer Konditionierung oftmals anspruchsvoll. Zudem ist es wünschenswert, derartige Elektronikkomponenten austauschbar zu gestalten.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine möglichst flexibel handhabbare und hinsichtlich der gelagerten Elektronikkomponenten möglichst aussagekräftige Lagervorrichtung zu schaffen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Lagervorrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
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Erfindungsgemäß gehören zu einer Lagervorrichtung, die zum Lagern von für den medizinischen Einsatz vorgesehenen Elektronikkomponenten ausgebildet ist, neben einem Aufnahmemodul auch eine Diagnoseeinheit. Über die Diagnoseeinheit kann sichergestellt werden, dass die jeweils aufgenommene Elektronikkomponente in einem insbesondere für die Weiterverwendung ausreichenden Zustand ist. Soweit die Elektronikkomponente beispielsweise einen Energiespeicher aufweist, kann die Diagnoseeinheit ermitteln, ob dieser Energiespeicher in einem ausreichenden Füll- oder Ladezustand vorliegt. Die Diagnoseeinheit kann weiterhin Zustandsdiagnosen der Elektronikkomponente initiieren. Auch eine Lebens- oder Betriebsdauer der jeweiligen Elektronikkomponente kann über die Diagnoseeinheit erfasst werden und mit Vorgabewerten hinsichtlich einer zulässigen Lebens- oder Betriebsdauer abgeglichen werden.
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Bei der Elektronikkomponente kann es sich insbesondere um eine medizinische Elektronikkomponente, zum Beispiel um einen medizinischen Sensor handeln. Bei dem medizinischen Sensor kann es sich insbesondere um einen Temperatursensor, um einen Feuchtesensor oder auch um einen Drucksensor handeln.
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Eine Kalibriereinheit nach Anspruch 2 kann die Elektronikkomponente kalibrieren, sodass sie mit in vorgegebener Weise präzisen Eigenschaften für die weitere Nutzung im medizintechnischen System zur Verfügung steht.
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Eine Sterilisationseinheit nach Anspruch 3 vermeidet eine unerwünschte Kontaminierung der Elektronikkomponente und erfüllt die Sicherheit beim nachfolgenden Einsatz im medizintechnischen System. Die Sterilisationseinheit kann zur Sterilisierung mittels UV-Strahlung und/oder mittels Ethylenoxid oder auch mittels eines anderen chemischen oder physikalischen Mechanismus ausgeführt sein. Beim Einsatz einer strahlungsbasierten Sterilisation kann ein Aufnahmeraum für die jeweilige medizinische Elektronikkomponente im Aufnahmemodul der Lagervorrichtung für die Sterilisationsstrahlung verspiegelt ausgeführt sein, um die Sterilisationseffizienz zu erhöhen. Dies kann durch eine entsprechende reflektierende Beschichtung auf mindestens einer Wand des Aufnahmeraums gewährleistet sein. Die Sterilisationseinheit kann zur zeitgesteuerten Sterilisierung der jeweiligen Elektronikkomponente ausgeführt sein. Die Sterilisationseinheit kann mit der Diagnoseeinheit und/oder der Kalibriereinheit in Signalverbindung stehen.
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Eine Diagnoseeinheit nach Anspruch 4 ermöglicht einen Plagiatsschutz. Unautorisierte und/oder nicht betriebssichere Elektronikkomponenten können dann aussortiert werden.
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Eine Status-Anzeigeeinheit nach Anspruch 5 ermöglicht einen schnellen Abgleich, in welchem Betriebszustand die in der Lagervorrichtung vorgehaltenen Elektronikkomponenten vorliegen. Auch eine Anzahl der aktuell vorgehaltenen Elektronikkomponenten kann über eine solche Status-Anzeigeeinheit schnell vermittelt werden. Anzeigedaten der Status-Anzeigeeinheit können an die möglichen Betriebssituationen der Lagervorrichtung angepasst sein, insbesondere an Ergebnisse der Diagnoseeinheit und/oder der Kalibriereinheit. Die Anzeigeeinheit kann mittels verschiedener Leuchtelemente, die auch verschiedenfarbig sein können, und/oder mittels Piktogramm-Darstellungen und/oder mittels eines Displays, insbesondere mittels eines Matrixdisplays realisiert sein.
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Eine Kalibriereinheit nach Anspruch 6 ermöglicht eine präzise Kalibrierung durch Abgleich der zu kalibrierenden Elektronikkomponente mit der Referenzkomponente. Bei der Referenzkomponente kann es sich um einen Referenzsensor handeln. Der Sensortyp des Referenzsensors kann demjenigen der Elektronikkomponente entsprechen.
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Ein Datenspeicher nach Anspruch 7 ermöglicht eine Dokumentation hinsichtlich der gelagerten Elektronikkomponenten. Auch ein Abruf entsprechender Betriebssoftware der Elektronikkomponenten, die dann aktualisiert aufgespielt werden kann, ist hierüber möglich. Auch aktuelle Diagnose- oder Kalibrierdaten können im Datenspeicher jeweils abgelegt werden. Die Lagervorrichtung kann darüber hinaus auch weitere Komponenten zur Datenverarbeitung oder Datenkommunikation aufweisen, insbesondere Schnittstellen zur Kommunikation mit externen Endgeräten.
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Ausführungen des Aufnahmemoduls nach den Ansprüchen 8 und 9 haben sich in der Praxis bewährt. Bei der Ausführung „Schublade“ ergibt sich ein besonderer Schutz der gelagerten Elektronikkomponenten in der Aufnahmestellung.
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Eine Steckverbindung nach Anspruch 10 ermöglicht einen definierten Anschluss der jeweils im Aufnahmeraum gelagerten Elektronikkomponente. Die gegebenenfalls vorhandene Status-Anzeigeeinheit kann eine korrekte Steckverbindung über eine entsprechende Statusanzeige dem Benutzer vermitteln. Alternativ oder zusätzlich kann die Steckverbindung auch als mechanische Steckverbindung ausgeführt sein.
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Eine Steckverbindungs-Ausführung nach Anspruch 11 ermöglicht einen Verwechslungsschutz zwischen den verschiedenen Elektronikkomponenten-Typen. Eine derartige Steckverbindungs-Ausführung stellt ein Beispiel für eine mechanische Kodierung der Lagervorrichtung dar, sodass beim Lagern mehrerer Elektronikkomponenten-Typen jeweils einem bestimmten Typ ein bestimmter Satz von Aufnahmeräumen zugeordnet ist. Eine solche mechanische Kodierung kann alternativ zu einer Steckverbindungslösung auch beispielsweise über eine Rastverbindung unterschiedlicher Rasttypen pro Typ der Elektronikkomponente realisiert sein.
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Die typabhängigen Steck- oder Rastverbindungen können sich beispielsweise durch ihre Form oder auch durch ihre Größe voneinander unterscheiden. Ein solcher Verwechslungsschutz kann alternativ oder zusätzlich auch durch eine farbliche Kodierung der Elektronikkomponenten und/oder der Aufnahmeräume gewährleistet sein.
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Eine Versorgungseinheit nach Anspruch 12 ermöglicht ein Wiederauffüllen einer entsprechend mit einem Komponentenbehälter ausgerüsteten Elektronikkomponente mit einem Versorgungsmedium. Refill-Elektronikkomponenten können auf diese Weise betriebssicher wiederverwendet werden. Ein Füllgrad des jeweiligen Komponentenbehälters kann wiederum über die gegebenenfalls vorgesehene Status-Anzeigeeinheit wiedergegeben werden. Als Versorgungsmedium kann beispielsweise ein Pharmazeutikum zum Einsatz kommen.
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Eine Ladeeinheit nach Anspruch 13 sorgt dafür, dass jeweils einsatzfähige Elektronikkomponenten vorgehalten werden. Die Ladeeinheit kann kabelgebunden und/oder induktiv arbeiten. Als Energiespeicher kann eine wieder aufladbare Batterie oder anderer Energiespeicher, zum Beispiel ein Superkondensator, zum Einsatz kommen.
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Die Vorteile eines medizintechnischen Systems nach Anspruch 14 entsprechen denen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Lagervorrichtung bereits erläutert wurden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- 1 schematisch Hauptkomponenten einer Lagervorrichtung für eine Mehrzahl von medizinischen Elektronikkomponenten;
- 2 in einer konkreteren Darstellung eine Ausführung der Lagervorrichtung; und
- 3 ebenfalls in einer konkreteren Darstellung eine weitere Ausführung der Lagervorrichtung.
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Eine Lagervorrichtung 1 dient zur Lagerung einer Mehrzahl medizinischer Elektronikkomponenten 2i (i = 1, 2, ...), die zum Einsatz in einem medizinischen System vorgesehen sind. Bei dem medizintechnischen System kann es sich um ein Beatmungssystem handeln. Bei den Elektronikkomponenten 2i kann es sich um Sensoren, Sonden oder Sensormodule handeln. Die Elektronikkomponenten 2i können zur sensorischen Erfassung einer Temperatur, einer Feuchte, insbesondere einer Luftfeuchtigkeit, oder eines Drucks, insbesondere eines Umgebungsdrucks, vorgesehen sein. Soweit die jeweilige Elektronikkomponente 2i zur sensorischen Parametererfassung ausgeführt ist, kann auch ein anderer Parameter erfasst werden, beispielsweise die Konzentration eines chemischen Bestandteils in einem zu untersuchenden Medium.
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Die Lagervorrichtung 1 ist in der schematisch in der 1 dargestellten Ausführung zur Lagerung von insgesamt elf Elektronikkomponenten 2i (i = 1, ...N, N = 11) ausgeführt. Je nach Ausführung der Lagervorrichtung 1 kann diese zur Lagerung von beispielsweise zwei bis hundert der Elektronikkomponenten 2i vorgesehen sein, beispielsweise zur Lagerung von vier bis zwanzig der Elektronikkomponenten 2i.
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In der 1 sind insgesamt drei von elf vorgesehenen Aufnahmeräumen 3i (i = 1...N, N = 11) mit aufgenommenen Elektronikkomponenten 2i belegt, nämlich die Aufnahmeräume 31 bis 33. Die sonstigen Aufnahmeräume 34 bis 311 sind in der in der 1 dargestellten Situation der Lagervorrichtung 1 frei, können also entsprechende Elektronikkomponenten 2i aufnehmen.
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Die Lagervorrichtung 1 hat ein Aufnahmemodul 4 zur Aufnahme der Elektronikkomponenten 2i. Das Aufnahmemodul 4 beinhaltet die Aufnahmeräume 3i.
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Die Lagervorrichtung 1 hat weiterhin eine Diagnoseeinheit 5 zur Diagnose der in Aufnahmemodul 4 aufgenommenen Elektronikkomponenten 2i. Über eine Signalleitung 6 steht das Diagnosemodul 5 mit dem Aufnahmemodul 4 und hierüber mit den Aufnahmeräumen 3i in Signalverbindung. Zur Bereitstellung einer entsprechend leistungsfähigen Signalverbindung kann das Aufnahmemodul 4 der Lagervorrichtung 1 mit den weiteren elektronischen Einheiten der Lagervorrichtung 1 über eine Signalbusverbindung verbunden sein.
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Jeder der Aufnahmeräume 3i hat eine Steckverbindung 7i (i=1...N, N = 11), die komplementär zu einer Gegen-Steckverbindung der jeweils im Aufnahmeraum 3i aufzunehmenden Elektronikkomponente 2i ausgeführt ist. Die Lagervorrichtung 1 ist zum Lagern von mehreren unterschiedlichen Typen, in der dargestellten Ausführung von zwei Typen, von Elektronikkomponenten 2i ausgeführt. Jedem dieser Typen der Elektronikkomponenten 2i ist eine andere Aufnahmeraum-Steckverbindung 4i zugeordnet. Bei der schematischen Darstellung nach 1 sind die Aufnahmeraum-Steckverbindungen 4i der beiden Elektronikkomponenten-Typen als Typen „Rechteck-Steckverbindung“ (vgl. z.B. Steckverbindung 75) und „Dreieck-Steckverbindung“ (vgl. z.B. Steckverbindung 76) veranschaulicht. Auch andere unterschiedliche Formtypen entsprechender Aufnahmeraum-Steckverbindungen 7i, die komplementär zur entsprechenden Gegen-Steckverbindungen der Elektronikkomponenten 2i ausgeführt sind, sind möglich, z.B. unterschiedliche Typen schon existierender Standard-Steckverbindungen. Eine entsprechende Typenzuordnung kann alternativ oder zusätzlich auch über eine anderweitige mechanische oder farbliche Kodierung der Elektronikkomponenten 2i und/oder der Aufnahmeräume 3i erfolgen.
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Über die Steckverbindungen 7i ist zum einen eine mechanische Kopplung der Elektronikkomponenten 2i mit dem jeweiligen Aufnahmeraum 3i, z.B. über eine Rastverbindung, als auch eine Signalverbindung gegeben.
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Die Diagnoseeinheit 5 hat eine Identifizierungs-Untereinheit 8 zur Identifizierung der jeweils im jeweiligen Aufnahmeraum 3i des Aufnahmemoduls 4 aufgenommenen Elektronikkomponente 2i. Eine solche Identifizierungs-Untereinheit 8 kann so ausgeführt sein, dass ein Plagiatsschutz gegeben ist, dass also nur vorher definierte und festgelegte Typen der Elektronikkomponenten 2i mittels der Identifizierungs-Untereinheit 8 erkannt und zur weiteren Nutzung innerhalb der Lagervorrichtung 1 und dem medizintechnischen System freigegeben werden.
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Die Identifikation über die Identifizierungs-Untereinheit 8 kann durch Auslesen einer eindeutigen Identifikationsnummer der jeweiligen Elektronikkomponente 2i erfolgen. Mit Hilfe der Diagnoseeinheit 5 kann eine zu erwartende Lebensdauer der Elektronikkomponente 2i erfasst beziehungsweise ausgelesen werden. Mit der Diagnoseeinheit 5 können Zustands- oder Betriebsparameter-, insbesondere Sensorsignale, Statussignale, Selbsttestsignale, aber auch Sensordatenverläufe, Fehlerspeicherdaten der Elektronikkomponente 2i ausgemessen oder ausgelesen werden. Auch eine Überprüfung eines Softwarestatus beziehungsweise eine Softwareaktualisierung der jeweiligen Elektronikkomponente 2i kann über die Diagnoseeinheit 5 erfolgen.
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Die Lagervorrichtung 1 hat weiterhin eine Kalibriereinheit 9 zum Kalibrieren der im Aufnahmemodul 4 aufgenommenen Elektronikkomponente 2i. Die Kalibriereinheit 9 steht mit dem Aufnahmemodul 4 über eine Signalleitung 9a in Signalverbindung. Die Kalibriereinheit 9 steht mit einer Referenzkomponente 10 zum Abgleich von Daten der im Aufnahmemodul 4 aufgenommenen Elektronikkomponente 2i mit Referenzdaten der Referenzkomponente 10 über eine Signalleitung 11 in Signalverbindung.
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Bei der Referenzkomponente 10 kann es sich um einen Referenzsensor, beispielsweise um einen Temperatur- oder Feuchtesensor handeln, insbesondere den Typen der Elektronikkomponenten 2i jeweils zugeordnete geeignete Referenzsensoren. Mit Hilfe der Kalibriereinheit 9 erfolgt ein Abgleich beziehungsweise eine Kalibrierung der jeweiligen Elektronikkomponente 2i. Hierüber ist eine grundsätzliche Prüfung auf ordnungsgemäße Funktion der Elektronikkomponente 2i sowie insbesondere ein Nullpunktsabgleich möglich. Auch ein Sensorabgleich über Temperatur unter Verwendung von Heizstrukturen in den Aufnahmen ist denkbar. Die Referenzkomponente 10 dient zum Abgleich von Messdaten der Elektronikkomponente 2i.
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Die Lagervorrichtung 1 hat weiterhin eine Sterilisationseinheit 12 zur Sterilisierung der im Aufnahmemodul 4 aufgenommenen Elektronikkomponenten 2i. Die Sterilisationseinheit 12 steht mit dem Aufnahmemodul 4 in Signalverbindung. Die Sterilisationseinheit 12 steht über einen Sterilisationsanschluss 13 mit den Aufnahmeräumen 3i des Aufnahmemoduls 4 in Verbindung, insbesondere zur Übertragung eines Sterilisationsmediums.
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Die Sterilisationseinheit 12 kann zur Sterilisation mittels UV-Strahlung ausgeführt sein. In diesem Fall hat die Sterilisationseinheit 12 eine UV-Quelle zur Erzeugung der Sterilisations-UV-Strahlung entsprechender Wellenlänge. Alternativ oder zusätzlich kann die Sterilisationseinheit 12 zur Sterilisierung mittels eines Sterilisationsfluids, z.B. mittels Ethylenoxid (ETO) ausgeführt sein. In diesem Fall hat die Sterilisationseinheit 12 eine entsprechende Fluidquelle für das Sterilisationsfluid, beispielsweise einen Sterilisations-Vorratsbehälter. Die Sterilisationseinheit 12 kann zum Sterilisieren auch mittels anderer chemischer oder physikalischer Mechanismen ausgeführt sein.
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Alternativ oder zusätzlich zur Sterilisationseinheit 12 kann eine Reinigungseinheit zur Reinigung der jeweils im Aufnahmemodul 4 aufgenommenen Elektronikkomponente 2i vorgesehen sein. Eine Reinigung kann zustandsbasiert, z.B. anhand der Diagnosedaten erfolgen.
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Soweit eine Sterilisierung über die Sterilisationseinheit 12 durch Strahlung erfolgt, können die Aufnahmeräume 3i entsprechend verspiegelt ausgeführt sein, sodass eine Effizienz einer Sterilisierungswirkung über die Sterilisiationsstrahlung verbessert ist. Eine entsprechende Verspiegelung kann durch Verdampfen aufgebracht oder durch Aufbringen einer Spiegelschicht, beispielsweise einer Interferenzschicht, ausgeführt sein. Auch mindestens eine Spiegelfolie kann hierfür zum Einsatz kommen. Eine Verspiegelung kann auch durch eine aufgedampfte oder anderweitig aufgebrachte, insbesondere dünn ausgeführte Metall- oder Metalloxidschicht realisiert sein. Als Metall kann Silber zum Einsatz kommen.
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Eine Sterilisierung über die Sterilisationseinheit 12 kann zeitgesteuert erfolgen, z.B. in regelmäßigen Abständen. Eine Sterilisation kann auch zustandsbasiert erfolgen, z.B. in Anhängigkeit der Einsatzdauer.
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Über ein Belegungssignal des jeweiligen Aufnahmeraums 3i kann sichergestellt sein, dass nur mit jeweiligen Elektronikkomponenten 2i belegte Aufnahmeräume 3i sterilisiert werden.
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Das Aufnahmemodul 4 der Lagervorrichtung 1 hat weiterhin, zugeordnet zu jedem der Aufnahmeräume 3i, eine Status-Anzeigeeinheit 14i (i = 1, ...N, N = 11) zur Anzeige eines Status der im jeweiligen Aufnahmeraum 3i des Aufnahmemoduls 4 aufgenommenen Elektronikkomponente 2i. Die Status-Anzeigeeinheit 14i steht mit der Diagnoseeinheit 5 und/oder der Kalibriereinheit 9 in Signalverbindung. Statusanzeigen, die über die Status-Anzeigeeinheit angezeigt werden können, sind beispielsweise „Diagnose erfolgreich“, „Fehler“, „kalibriert“, „xx% der Einsatzdauer erreicht“, „Einsatzdauer erschöpft“, „Sensortausch notwendig“.
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Die Status-Anzeigeeinheit 14i kann jeweils als farbliches Ampelsystem, beispielsweise mit LEDs in den Farben rot, gelb, grün, kann alternativ oder zusätzlich in Form von einer Piktogramm-Darstellung oder auch in Form eines Matrixdisplays ausgeführt sein. Über die Status-Anzeigeeinheit 14i kann auch eine Belegung der Aufnahmeräume 3i visualisiert werden, sodass der Lagevorrichtung 1 schnell angesehen werden kann, wie viele der Aufnahmeräume 3i aktuell mit Elektronikkomponenten 2i bestückt sind. Bei Verwendung eines zentralen Displays für die Status-Anzeigeeinheit 14 kann jedem der Aufnahmeräume 3i eine Statusanzeige in Form beispielsweise eines Piktogramms zugeordnet sein.
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Die Lagervorrichtung 1 hat weiterhin eine zentrale Steuereinheit 15, die mit dem Aufnahmemodul 4 und somit auch mit den weiteren Einheiten der Lagervorrichtung 1 über eine Signalleitung 16 in Signalverbindung steht. Teil der Steuereinheit 15 ist ein Datenspeicher 16a der insbesondere mit der Diagnoseeinheit 5 und mit der Kalibriereinheit 9 in Signalverbindung steht. Über die Steuereinheit 15 ist insbesondere eine Überwachung einer Belegung der Aufnahmeräume 3i mit den Elektronikkomponenten 2i möglich, sodass beispielsweise bei Unterschreitung einer Mindestanzahl belegter Aufnahmeräume beziehungsweise Einsteck-Kavitäten 3i ein Alarmsignal oder auch eine automatische Nachbestellung ausgelöst werden kann. Die Mindestanzahl kann beispielsweise kleiner als die Hälfte der Anzahl der Aufnahme 3i sein und kann beim dargestellten Beispiel bei fünf liegen.
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Die Elektronikkomponenten 2i können so ausgeführt sein, dass sie einen Komponentenbehälter 17 für ein Versorgungsmedium, beispielsweise für ein Pharmazeutikum, beinhalten, welches während des Betriebs des medizinischen Systems von der Elektronikkomponenten 2i kontrolliert an einen Patienten abgegeben wird. Zum Befüllen beziehungsweise Nachfüllen eines solchen Komponentenbehälters 17 hat die Lagervorrichtung 1 eine Versorgungseinheit 18, die über ein Steuerventil 19 mit einem Versorgungsbehälter 20 in Fluidverbindung steht. Die Versorgungseinheit 18 steht wiederum über ein Versorgungs-Steuerventil 21 mit dem Aufnahmemodul 4 und den jeweiligen Aufnahmeräumen 3i in Fluidverbindung. Im Versorgungsbehälter 20 wird das Versorgungsmedium beispielsweise in Form des jeweiligen Pharmazeutikums vorgehalten. Gesteuert über die Steuereinheit 15 wird, soweit erforderlich, das Versorgungsmedium über die Versorgungseinheit 18 den Komponentenbehälter 17 der jeweiligen Elektronikkomponente 2i zugeführt, wobei nach Bedarf die Steuerventile 21 beziehungsweise 19 geöffnet und geschlossen werden.
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Die Status-Anzeigeeinheit 14i kann in diesem Fall einen Füllstand des Komponentenbehälters 17 der zugehörigen Elektronikkomponente 2i anzeigen. Auch eine Haltbarkeit des Versorgungsmediums im Komponentenbehälter 17 kann über die Status-Anzeigeeinheit 14 angezeigt werden. Eine Dosierung des Versorgungsmediums, die über den Komponentenbehälter 17 bei der Nutzung der Elektronikkomponente 2i im medizintechnischen System nach der Lagerung in der Lagervorrichtung 1 erfolgt, kann über die Steuereinheit 15 der Lagervorrichtung 1 vorgegeben werden.
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Die Elektronikkomponenten 2i können einen aufladbaren Energiespeicher 22 aufweisen, was in der 1 wiederum am Beispiel der Elektronikkomponente 21 dargestellt ist. Die Lagervorrichtung 1 hat eine Ladeinheit 23 zum Aufladen des Energiespeichers 22 der jeweiligen Elektronikkomponente 2i. Dieses Aufladen kann über die jeweilige Steckverbindung 7i oder beispielsweise auch induktiv erfolgen. Die Ladeeinheit 23 steht mit dem Aufnahmemodul 4 über eine Signalleitung 24 in Verbindung.
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2 zeigt eine im Vergleich zu 1 konkretere Gestaltung der Lagervorrichtung 1. Das Aufnahmemodul 4 ist in Form einer Schublade ausgeführt, die in einem Grundkörper 24 der Lagervorrichtung 1 aufgenommen ist. Der Grundkörper 24 kann fest mit einer Komponente des medizintechnischen Systems verbunden sein.
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Das Schubladen-Aufnahmemodul 4 ist im Grundkörper 24 zwischen einer Aufnahmestellung und einer Entnahmestellung verlagerbar. In der Aufnahmestellung sind die im Aufnahmemodul 4 aufgenommenen Elektronikkomponenten 2i im Grundkörper 24 geschützt. In der Entnahmestellung können die im Aufnahmemodul 4 aufgenommenen Elektronikkomponenten 2i aus dem Aufnahmemodul 4 entnommen werden. Zum Einführen der Elektronikkomponenten 2i in die Aufnahmeräume 3i werden die Elektronikkomponenten 2i in der Aufnahmestellung des Schubladen-Aufnahmemoduls 4 von oben her in die Aufnahmeräume 3i eingesteckt. In der Aufnahmestellung des Schubladen-Aufnahmemoduls 4 können die gelagerten Elektronikkomponenten 2i entsprechend aus den Aufnahmeräumen 3i entnommen werden. In der 2 ist die jeweilige Status-Anzeigeeinheit 14 in Form einer LED-Ampel mit jeweils drei LEDs 25 veranschaulicht.
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Die Lagervorrichtung 1 kann mehrere solcher Schubladen-Aufnahmemodule 4 aufweisen.
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3 zeigt in einer zu 2 ähnlichen Darstellung eine weitere Gestaltung der Lagervorrichtung 1. Bei der Ausführung nach 3 ist ein Grundkörper 24 der Lagervorrichtung 1 Bestandteil eines Moduls des medizintechnischen Systems 26, welches beispielsweise als Beatmungssystem ausgeführt ist. Bei diesem Modul kann es sich um eine Befeuchtereinheit des medizintechnischen Systems 26 handeln.
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Bei der Ausführung nach 3 sind die Aufnahmeräume 3i als Einsteck-Kavitäten zum Einstecken der jeweiligen Elektronikkomponente 2i von der Seite her in den Grundkörper 24 ausgeführt.
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Die Lagervorrichtung 1 kann mehrere Reihen solcher Einsteck-Kavitäten 3i aufweisen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2007051230 A1 [0002]
- DE 102019216489 A1 [0002]
- US 9903371 B2 [0002]
- US 20190290866 A1 [0002]
- WO 2021069550 A1 [0002]