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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft ein Wischblatt, insbesondere für ein Kraftfahrzeug nach Gattung des unabhängigen Anspruchs.
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Es sind schon einige Wischblätter mit einer Wischleiste bekannt, die einen Trägerabschnitt, eine Wischlippe und einem die Wischlippe mit dem Trägerabschnitt verbindenden Kippsteg aufweisen.
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Aufgabe der Erfindung ist es das dort gezeigte Wischblatt derart weiterzubilden, dass es möglichst geräuschfrei funktioniert, was besonders bei Elektrofahrzeugen notwendig ist, da hier ein das Wischgeräusch überdeckendes Motorengeräusch fehlt.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Wischblatt mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat den Vorteil, dass durch mindestens einen im Querschnitt neben dem Kippsteg angeordneten, insbesondere im wesentlichen parallel zum Kippsteg angeordneten, Dämpfungssteg das Geräusch, insbesondere beim Umlegen des Wischblatts reduziert wird. Unter im wesentlichen parallel ist hier eine Winkel zwischen Kippsteg und Dämpfungssteg von kleiner als 60°, insbesondere kleiner als 50°, vorzugsweise kleiner als 30° zu verstehen.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ergeben sich weiterhin vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale.
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Eine besonders gute Dämpfung wird Vorteilhafterweise dadurch erzielt, dass der Dämpfungssteg die Wischlippe mit dem Trägerabschnitt, insbesondere federartig, verbindet.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Kippsteg eine Kippdicke und der Dämpfungssteg eine Dämpferdicke aufweist und die Kippdicke größer ist als die Dämpferdicke da hierdurch eine optimale Dämpfung bei optimalem Wischergebnis erzielt wird.
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Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Kippdicke wesentlich größer, insbesondere mindestens um den Faktor 2, vorzugsweise mindestens um den Faktor 3, idealerweise mindestens um den Faktor größer 4, als die Dämpferdicke ist.
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Eine einfache und kostengünstige Fertigung wird Vorteilhafterweise dadurch erzielt, dass der Dämpfungssteg aus dem gleichen Material besteht, wie die Wischlippe oder der Trägerabschnitt. Insbesondere kann so die Wischleiste als Ganzes extrudiert werden.
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Vorteilhafterweise kann auf die unterschiedlichen Anforderungen der Wischleiste dadurch eingegangen werden, dass der Dämpfungssteg aus einem anderen Material besteht als dem Material der Wischlippe und Material des Trägerabschnitts.
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In einer einfachen, kostengünstigen und daher vorteilhaften Ausführungsform ist die Wischleiste extrudiert, insbesondere aus verschiedenen Materialien coextrudiert.
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Als besonders wirkungsvoll und daher vorteilhaft hat sich gezeigt, mehrere Dämpfungsstege, insbesondere 2 oder 4 Dämpfungsstege, vorzusehen.
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Hierbei ist es besonders wirkungsvoll und daher vorteilhaft, wenn die Dämpfungsstege im Querschnitt symmetrisch zum Kippsteg angeordnet sind.
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Eine besonders effektive Dämpfung wird Vorteilhafterweise dadurch erzielt, dass der Dämpfungssteg faltbar ausgebildet ist.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Wischblatt in einer schematischen Seitenansicht und
- 2 bis 6, schematische Querschnitte durch eine Wischleiste eines erfindungsgemäßen Wischblatts in verschiedenen Variationen.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Wischblatt 10 in einer schematischen Seitenansicht gezeigt. Das Wischblatt 10 umfasst hier eine Federschiene 12 die eine Windabweisleiste 14 und eine Wischleiste 16 haltert. Die Federschiene 12 ist hier zweiteilig ausgebildet und umfasst zwei langgestreckte Schienen, die aus Metall, insbesondere Federstahl, ausgebildet sind. Die Schienen sind derart vorgebogen, dass entlang der Längserstreckung L ein Krümmungsradius entsteht, der kleiner ist, als der kleinste Krümmungsradius der zu wischende Scheibe. Dadurch ist die Krümmung der Schienen, bzw. der Federschiene 12, größer als die stärkste Krümmung der zu wischende Scheibe. In einer Variation der Erfindung kann die Federschiene 12 auch einteilig ausgebildet sein. Hierbei kann die Federschiene 12 dann auch innerhalb der Wischleiste 16 angeordnet sein.
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Bezüglich seiner Längserstreckung L etwa mittig umfasst das Wischblatt 10 ein Befestigungselement 18, das der Befestigung des Wischblatts 10 an einem hier nicht gezeichneten Wischerarm dient.
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An den beiden Enden seiner Längserstreckung L weist es Wischblatt 10 darüber hinaus jeweils eine Endkappe 20 auf, die das Wischblatt 10 im Hinblick auf seine Längserstreckung L abschließt. In einer Variation der Erfindung kann auch nur eine einzige Endkappe vorgesehen sein.
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In 2 ist die Wischleiste 16 des erfindungsgemäßen Wischblatts 10 in einer schematischen Querschnittsdarstellung gezeigt. Dieser Querschnitt der Wischleiste 16 ist über die gesamte Längserstreckung L der Wischleiste 16 im wesentlichen gleich. Die Wischleiste 16 umfasst im wesentlichen einen Trägerabschnitt 22 und eine Wischlippe 24, die mittels eines Kippstegs 26 verbunden sind.
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Der Trägerabschnitt 22 weist hierbei einen Kopfsteg 28 und einen Tragbereich 30 auf, die über einen Haltesteg 32 miteinander verbunden sind. Dadurch entstehen im Bereich des Haltestegs 32 zwischen dem Tragbereich 30 und dem Kopfsteg 28 Haltenuten 34.
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Die Haltenuten 34 sind derart dimensioniert, dass die Schienen der zweiteiligen Federschiene 12 eingreifen können, sodass der Trägerabschnitt 22 mit der Federschiene 12 verbunden ist. Die Schienen der Federschiene 12 sind hierzu in die Haltenuten 34 eingeführt.
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Der Trägerabschnitt 22 kann in einer Variation der Erfindung auch einen Kanal aufweisen, in denen die Federschiene 12 eingesetzt ist. Dieser Kanal kann dann anstatt der Haltenuten 34, die durch den Kopfsteg 28, den Haltestegs 32 und den Tragbereich 30 gebildet sind, ersetzen.
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Der Kippsteg 26 ist flexibel, sodass die Wischlippe 24 in Bezug auf den Trägerabschnitt 22 pendelbar gelagert ist. Hierzu beträgt die Dicke des Kippstegs 26, die im folgenden als Kippdicke D1 bezeichnet ist, weniger als 1,5 mm, insbesondere weniger als 1 mm, hier etwa 0,5 mm.
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Im Betrieb bewegt sich die Wischleiste 16 über die Scheibe, die hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht gezeichnet ist, hin und her. Dies ist durch einen Doppelpfeil 36 dargestellt.
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Die Wischlippe 24 liegt in montiertem Zustand mit ihrem, dem Trägerabschnitt 22 abgewandten Ende auf einer zu wischenden Scheibe auf und wird bei einer Bewegung des Trägerabschnitts 22 aufgrund der Reibung zwischen Wischlippe 24 und der Scheibe pendelartig ausgelenkt. Bewegt sich der Trägerabschnitt 22 also in der Zeichenebene nach links, so bleibt die Wischlippe 24 zunächst auf der Scheibe haften und wird dadurch im Bezug zum Trägerabschnitt 22 nach rechts ausgelenkt, wobei der Kippsteg 26 eine Drehachse bildet. Wechselt das Wischblatt 10 und damit der Trägerabschnitt 22 nun die Bewegungsrichtung, bewegt sich also nun nach rechts, so bleibt auch hier die Wischlippe 24 zunächst auf der Scheibe haften und kippt über den Kippsteg 26 in Bezug auf den Trägerabschnitt 22 von rechts nach links. Die Wischlippe 24 wird also bei einer Verschiebung des Wischblatts 10, beziehungsweise des Trägerabschnitts 22, jeweils hinter dem Trägerabschnitt 22 her geschleppt. Bei diesem Kippen über den Kippsteg 26 kann die Wischlippe 24 den Trägerabschnitt 22 berühren, was unangenehme Geräusche verursachen kann.
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Trägerabschnitt 22 ist daher mit der Wischlippe 24 weiterhin über einen, hier zwei, Dämpfungssteg 38 verbunden. Der Dämpfungssteg 38 ist neben dem Kippsteg 26 angeordnet, mithin vom Kippsteg 26 beabstandet.
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Die Dicke des Dämpfungsstegs 38, die im folgenden als Dämpferdicke D2 bezeichnet ist, wesentlich kleiner als die Kippdicke D1 des Kippstegs 26. Die Dämpferdicke D2 ist nicht separat gezeichnet, da sie weniger als 0,5 mm beträgt.
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Der Abstand zwischen einer Außenkante 40 der Wischlippe 24 und dem Dämpfungssteg 38 ist hierbei kleiner als der Abstand zwischen dem Dämpfungssteg 38 und dem Kippsteg 26. Der Dämpfungssteg 38 ist daher näher an der horizontalen Außenkante 40 der Wischlippe 24 angeordnet, als am Kippsteg 26. In einer Variation der Erfindung kann der Dämpfungssteg 38 jedoch auch näher am Kippsteg 26 als an der Außenkante 40 angeordnet sein.
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Der Dämpfungssteg 38 ist im wesentlichen parallel zum Kippsteg 26 angeordnet. Er schließt mit dem Kippsteg 26 einen Winkel a ein, der hier nur etwa 10° beträgt.
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Der Dämpfungssteg 38 ist hier leicht gekrümmt ausgeführt, sodass sich eine konkave bzw. konvexe Form ergibt, wodurch beim Kippen der Wischlippe 24 eine Faltbarkeit des Dämpfungsstegs 38 verbesssert wird. Durch diese Faltung des Dämpfungsstegs 38 ergibt sich ein Druckfedereffekt, der ein zu schnelles Auslenken der Wischlippe 24 verhindert. In einer Variation der Erfindung kann der Dämpfungssteg 38 jedoch auch ohne Krümmung, also im Querschnitt gerade ausgeführt sein.
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Zur Bestimmung des Winkels α wird der Winkel zwischen einer Senkrechten und einer gedachten Verbindungslinie der beiden Befestigungspunkte des Dämpfungsstegs 38, also des Befestigungspunkts des Dämpfungssteg 38 an der Wischlippe 24 und des Befestigungspunkts des Dämpfungsstegs 38 am Trägerabschnitt 22, herangezogen. Dieser Winkel kann auch negativ sein, sodass der Befestigungspunkt des Dämpfungsstegs 38 am Trägerabschnitt 22 näher am Kippsteg 26 angeordnet ist, als der Befestigungspunkt des Dämpfungsstegs 38 an der Wischlippe 24.
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Eine derartige Ausbildung ist in 3 gezeigt. 3 ist mit Ausnahme der Anordnung der Dämpfungssteg 38 identisch mit 2, sodass aus Gründen der Übersichtlichkeit einige Bezugsziffern, die bereits in 2 beschrieben worden sind, hier weggelassen wurden. Diese Bezugszeichen und die hierzu gehörenden Erläuterungen gelten hier jedoch weiterhin. Dies gilt auch für die folgenden Figuren, in denen lediglich die Ausbildung des Dämpfungsstegs 38 variiert und die übrigen Ausführungen aus den anderen Figuren, um Wiederholungen zu vermeiden, ebenso gelten.
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Der Abstand zwischen dem Befestigungspunkt des Dämpfungsstegs 38 an der Wischlippe 24 und dem Kippsteg 26 ist größer als der Abstand zwischen dem Befestigungspunkt des Dämpfungsstegs 38 am Trägerabschnitt 22 und dem Kippsteg 26, sodass der Winkel α negativ ist und hier etwa -30° beträgt.
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In 4 ist eine weitere Variation der Erfindung gezeigt. Neben dem Kippsteg 26 sind, wie in allen Ausführungsbeispielen, zwei Dämpfungsstege 38 angeordnet. In der Zeichenebene, also im Querschnitt der Wischleiste 16 ist jeweils ein Dämpfungssteg 38 links und rechts des Kippsteg 26 angeordnet.
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Die Winkelabweichung zur Senkrechten, also der Winkel α, beträgt in diesem Ausführungsbeispiel knapp 60°, was in diesem Zusammenhang immer noch als im wesentlichen parallel gilt. Der Dämpfungssteg 38 ist hierbei ebenso konvex ausgebildet, wobei die erhabene Seite der konvexen Ausbildung, wie auch in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen, jeweils auf der Seite des Kippstegs 26 angeordnet ist.
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In 5 ist eine weitere Variation der Erfindung dargestellt. Der Dämpfungssteg 38 bzw. die Dämpfungsstege 38 sind hierbei S-förmig oder faltenbalgartig ausgebildet. Der Winkel α zur Senkrechten, also die Winkelabweichung des Dämpfungsstegs 38, beträgt hier etwa 10°.
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Durch die S-förmige Ausbildung des Dämpfungsstegs 38 wird der Druckfedereffekt noch verstärkt, was insbesondere dann vorteilhaft ist, wenn der Abstand des Dämpfungsstegs 38 zum Kippsteg 26 klein, insbesondere kleiner als der Abstand zur Außenkante 40 der Wischlippe 24, ist.
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In 6 ist eine weitere Variation der Erfindung dargestellt. Wie bereits bei den vorangegangenen Ausführungsbeispielen erläutert, gelten die Ausführungen im Hinblick auf die Wischleiste 16 weiter. Um Wiederholungen zu vermeiden werden hier lediglich die Unterschiede zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen erläutert. Im Querschnitt links und rechts neben dem Kippsteg 26 sind jeweils zwei Dämpfungsstege 38 angeordnet. Diese können entweder konkav-konvex, wie auf der rechten Seite des Kippstegs 26 in 6 oder konvex-konvex, wie auf der linken Seite des Kippsteg 26 in 6 dargestellt, ausgebildet sein. Auch eine S-förmige oder faltenbalgartige Ausbildung ist hier möglich.
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In sämtlichen Ausbildungen ist die Wischleiste 16 mit dem Trägerabschnitt 22, dem Kippsteg 26, der Wischlippe 24 und dem Dämpfungssteg 38 einstückig ausgebildet. Die Wischleiste 16 kann extrudiert sein, also in einem Extrusionsverfahren hergestellt sein. Die Wischleiste 16 kann auch über ihre ganze Längserstreckung L hinweg im Querschnitt gleich sein. In einer Variation der Erfindung kann die Wischleiste 16 auch in einem Spritzgussverfahren hergestellt sein.
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Darüber hinaus kann die Wischleiste 16 aus verschiedenen Materialien, insbesondere aus verschiedenen Kunststoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften hergestellt sein. Dies kann beispielsweise durch ein Coextrusionsverfahren oder ein mehrstufiges Spritzgussverfahren erzielt werden. Verwendet werden können hier beispielsweise verschiedene Gummimischungen aus Naturkautschuk oder EPDM. Der Trägerabschnitt 22 kann so beispielsweise aus härterem oder steiferem Material gefertigt sein, als der Kippsteg 26 und die Wischlippe 24.
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In einer weiteren Variation der Erfindung kann der Dämpfungssteg 38 auch nur an der Wischlippe 24 oder nur am Trägerabschnitt 22 befestigt sein und sich dann in Richtung des Trägerabschnitts 22 bzw. In Richtung der Wischlippe 24 erstrecken.
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In einer weiteren Variation der Erfindung, kann der Dämpfungssteg 38 in Längsrichtung des Wischblatts 10 bzw. der Wischleiste 16, also entlang seiner Längserstreckung L auch Lücken oder Öffnungen aufweisen, also in Längsrichtung nicht durchgehend ausgebildet sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102018215994 A1 [0003]