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Die vorliegende Offenbarung betrifft eine Datenübertragungsvorrichtung zum Übertragen von Daten zwischen zumindest zwei Hebebühnen eines Hebesystems, insbesondere eines Hebesystems zum Anheben von Fahrzeugen, sowie ein Hebesystem, insbesondere zum Anheben von Fahrzeugen, umfassend zumindest zwei Hebebühnen, insbesondere zumindest zwei mobile Hebebühnen.
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Sogenannte Radgreifer-Hebebühnen sind mobil und setzen zum Anheben eines Fahrzeugs an dessen Rädern an. Dadurch sind diese Hebebühnen sehr flexibel und können für unterschiedlichste Fahrzeugtypen eingesetzt werden. Zum Anheben eines Fahrzeugs können einzelne Hebebühnen zu einer Gruppe (Hebesystem) zusammengeschaltet werden, die dann gemeinsam angesteuert und überwacht werden können. Dazu ist ein Datenaustausch zwischen einer zentralen Steuerung und/oder zwischen den einzelnen Hebebühnen erforderlich. Dieser erfolgt vorzugsweise per Funk, um hinderliche Kabel im Arbeitsbereich des Fahrzeugs zu vermeiden.
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Patent Literatur 1 offenbart ein Fahrzeughebesystem mit mehreren mobile Hebesäulen und einer zentralen Steuereinheit, die jeweils ein drahtloses Kommunikationssystem zum Senden und Empfangen von Funksignalen umfassen.
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Zur Funkverbindung wird bevorzugt die Funkfrequenz 2,4 GHz verwendet, die jedoch auch z.B. für WLAN-Funknetze genutzt wird. Diese treten in Werkstätten häufig auf, da z.B. Reisebusse zunehmend mit WLAN Access Points ausgestattet sind.
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Daher ist es trotz hochentwickelter Funktechnologie niemals vollständig auszuschließen, dass es durch Einfluss externer Funknetze zu Störungen der Funkverbindung zwischen den einzelnen Hebebühnen kommen kann. Während einer solchen Funkstörung ist ein Weiterbetrieb des Hebesystems nicht mehr möglich und eine Tätigkeit an einem darauf befindlichen Fahrzeug muss unterbrochen werden. Je nach Dauer der Unterbrechung kann dies einen erheblichen Schaden für die Werkstatt nach sich ziehen.
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Eine Aufgabe des offenbarten Gegenstands ist es, eine Datenübertragungsvorrichtung für eine Hebesystem, insbesondere für ein Hebesystem zum Anheben von Fahrzeugen bereitzustellen, die jederzeit eine störungsfreie Datenübertragung ermöglicht. Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines Hebesystems umfassend zumindest zwei Hebebühnen, insbesondere zumindest zwei mobile Hebebühnen, das eine verbesserte Einsatzfähigkeit aufweist. Zur Lösung der Aufgaben werden die Merkmale der unabhängigen Ansprüche vorgeschlagen. Vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
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Im Einzelnen ist eine Datenübertragungsvorrichtung zum Übertragen von Daten zwischen zumindest zwei Hebebühnen (bevorzugt Radgreifer-Hubvorrichtung bzw. Hubsäule) eines Hebesystems offenbart, die eine Steuerungsvorrichtung für jede Hebebühne des Hebesystems umfasst, die dazu eingerichtet ist, das Hebesystem zu steuern und einen Eingangsanschluss und einen Ausgangsanschluss aufweist.
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Bevorzugt kann das Hebesystem eine Gruppe von bis zu acht Hebebühnen umfassen. Eine höhere Anzahl an Hebebühnen in dem Hebesystem ist ebenso möglich. Das Hebesystem kann von einer beliebigen Steuerungsvorrichtung der gruppierten Hebebühnen und/oder mittels einer separaten Steuereinheit als zentraler Steuereinheit gesteuert werden.
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Die Steuerungsvorrichtung für eine Hebebühne kann vorzugsweise eine Steuerelektronik und ein Bedienfeld umfassen, in das Steuerbefehle eingegeben werden können. Beispielsweise kann eine Gruppe von Hebebühnen mittels der Steuerungsvorrichtung einer ausgewählten Hebebühne (zentrale Steuereinheit) zu einem Hebesystem zusammengefasst werden. Danach können Hubvorrichtungen des Hebesystems mittels entsprechender Tasten auf dem Bedienfeld der Steuerungsvorrichtung der ausgewählten Hebebühne gemeinsam angehoben und abgesenkt werden.
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Des Weiteren kann die Steuerelektronik jeder Steuerungsvorrichtung Signale von einer Vielzahl von Sensoren (z.B. Positionssensoren, Wegsensoren, Rotationssensoren), die an jeder Hebebühne angebracht sein können, empfangen und basierend auf den empfangenen Signalen Steuerungsfunktionen ausführen. Insbesondere kann die zentrale Steuereinheit basierend auf empfangenen Sensorsignalen Sicherheitsfunktionen, wie beispielsweise ein Stoppen der Hubvorrichtungen, ausführen.
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Des Weiteren umfasst die Datenübertragungsvorrichtung eine Funkvorrichtung für jede Hebebühne des Hebesystems, die dazu eingerichtet ist, Daten der Steuerungsvorrichtung per Funk zu übertragen. Mit anderen Worten weist die Datenübertragungsvorrichtung für jede Hebebühne des Hebesystems einen Sender/Empfänger auf, mit dem Signale der jeweiligen Steuerungsvorrichtung kabellos von einer Hebebühne auf eine weitere Hebebühne des Hebesystems übertragen (gesendet und empfangen) werden können. Zudem können die einzelnen Hebebühnen mittels der Funkvorrichtung Signale an eine zentrale Steuereinheit senden und/oder von dieser empfangen.
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Wie bereits oben beschrieben, kann die zentrale Steuereinheit eine separate Steuereinheit oder eine Steuerungsvorrichtung einer ausgewählten Hebebühne sein, mittels derer mehrere Hebebühnen zu einem Hebesystem zusammengefasst wurden. Der Datenaustausch zwischen den einzelnen Hebebühnen eines Hebesystems ermöglicht beispielsweise mittels der Steuerelektronik der zentralen Steuereinheit eine Gleichlaufsteuerung/-regelung bereitzustellen, d.h. Antriebe der einzelnen Hebebühnen des Hebesystems derart zu steuern/regeln, dass sich deren Hubvorrichtungen mit gleicher Geschwindigkeit auf die gleiche Höhe bewegen.
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Zudem umfasst die Datenübertragungsvorrichtung zumindest ein Kabel, das einen Eingangsstecker und einem Ausgangsstecker aufweist. Dabei ist der Eingangsstecker des Kabels mit dem Eingangsanschluss der Steuerungsvorrichtung und der Ausgangsstecker mit dem Ausgangsanschluss der Steuerungsvorrichtung verbindbar. Dies bedeutet, dass Steuerungsvorrichtungen zweier benachbarter Hebebühnen mit dem Kabel verbunden werden können, indem der Ausgangsstecker des Kabels in den Ausgangsanschluss einer ersten Hebebühne und der Eingangsstecker des Kabels in den Eingangsanschluss einer zweiten Hebebühne eingesteckt wird. Das Kabel kann vorzugsweise eine Länge von 0,5 m bis viele Meter aufweisen. Insbesondere können Kabel verschiedener Längen zur Verbindung von Hebebühnen in Hebesystemen für unterschiedliche Fahrzeuge vorhanden sein.
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Das Kabel weist zumindest eine Leitung zur Bereitstellung einer Versorgungsspannung für die Hebebühne und zumindest eine weitere Leitung zum Übertragen von Daten der Steuerungsvorrichtung auf. Mit anderen Worten kann mittels des Kabels eine Versorgungsspannung einer ersten Hebebühne an einer zweiten Hebebühne bereitgestellt werden. Gleichzeitig können mittels der zumindest einen weiteren Leitung, Daten zwischen zwei mittels des Kabels verbundenen Hebebühnen bzw. zwischen deren Steuerungsvorrichtungen ausgetauscht werden.
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Die Datenübertragungsvorrichtung ermöglicht somit sowohl eine kabellose als auch eine kabelgebundene Datenübertragung zwischen einzelnen Hebebühnen eines Hebesystems. Auf diese Weise ist eine Datenübertragung auch dann möglich, wenn eine Störung in der Funkverbindung zwischen den Hebebühnen vorliegt. Die Trennung der Datenleitung von der Stromleitung innerhalb des Kabels ermöglicht zudem eine hohe Datenübertragungsrate sowie eine stabile Datenverbindung. Das Kabel kann insbesondere auch erst noch im Störungsfall des Funknetzwerkes verlegt bzw. angeschlossen werden und damit als Sicherstellungsmaßnahme zum Weiterbetrieb einer Hebebühne herangezogen werden.
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Bevorzugt kann das Kabel zumindest zwei Leitungen zur Bereitstellung einer Versorgungsspannung und besonders bevorzugt drei Leitungen zur Bereitstellung einer Versorgungsspannung umfassen.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Kabel zumindest zwei separate Leitungen zum Übertragen von Daten aufweisen. Dabei können beide Leitungen sowohl zum Senden als auch zum Empfangen von Daten genutzt werden. Dies ermöglicht einen flexiblen Einsatz der beiden Leitungen im Hinblick auf die Datenübertragung, wodurch die Datenübertragungsrate nochmals erhöht werden kann.
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Es versteht sich, dass die Eingangs- und Ausgangsstecker des Kabels jeweils eine der Anzahl der Leitungen des Kabels entsprechende Anzahl an Kontakten aufweisen.
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Gemäß einer Ausführungsform können eine erste Funkvorrichtung an einem oberen Ende der Hebebühne und eine zweite Funkvorrichtung an einem unteren Ende der Hebebühne angeordnet sein. Die Begriffe „oberes Ende“ und „unteres Ende“ der Hebebühne" beziehen sich dabei auf die Haupterstreckungsrichtung der Hebebühne in vertikaler Richtung. Durch die Verwendung von zwei Funkvorrichtungen an unterschiedlichen Positionen der Hebebühne kann die räumliche Abdeckung des Funksignals verbessert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform können der Eingangsanschluss und der Ausgangsanschluss der Steuerungsvorrichtung verwechslungssicher ausgeführt sein. Insbesondere können der Eingangs- und der Ausgangsanschluss derart ausgeführt sein, dass der Ausgangsstecker nicht in den Eingangsanschluss und der Eingangsstecker nicht in den Ausgangsanschluss eingesteckt werden kann. Beispielsweise kann der Eingangsanschluss Steckkontakte und der Ausgangsanschluss Kontakthülsen aufweisen. Der Eingangsstecker kann in diesem Fall auf die Steckkontakte des Eingangsanschlusses aufschiebbare Kontakthülsen enthalten, während der Ausgangsstecker in die Kontakthülsen des Ausgangsanschluss einsteckbare Steckkontakte enthalten kann. Alternativ oder zusätzlich können der Eingangs- und Ausgangsanschluss der Steuerungsvorrichtung unterschiedliche Geometrien, z. B. unterschiedliche Außengeometrien aufweisen, an welche die Geometrien der jeweiligen Stecker angepasst sind. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, farbliche Kennzeichnungen oder visuelle Kennzeichnungen vorzusehen.
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Gemäß einer Ausführungsform können der Eingangsanschluss und der Ausgangsanschluss an einem unteren Ende eines Gehäuses der Steuerungsvorrichtung angeordnet sind, wenn die Steuerungsvorrichtung an einer Hebebühne montiert ist. Insbesondere können der Eingangs- und Ausgangsanschluss an einer Unterseite der Steuerungsvorrichtung angeordnet sein. Dies bedeutet, dass der Eingangs- und Ausgangsanschluss außerhalb des Bereichs des Bedienfelds der Steuerungsvorrichtung angeordnet sind und somit den Zugang zu diesem nicht behindern. Zudem ermöglicht diese Position eine einfache und platzsparende Anbringung des Kabels zum Verbinden der Steuerungsvorrichtungen zweier Hebebühnen des Hebesystems mittels der Eingangs- und Ausga ngsstecker.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Datenübertragungsvorrichtung zudem ein Netzkabel umfassen, das an den Eingangsanschluss der Steuerungsvorrichtung anschließbar ist. Dazu kann das Netzkabel insbesondere an einer Seite einen Eingangsstecker und an einer gegenüberliegenden Seite einen Netzstecker umfassen. Dies bedeutet, dass mittels der Datenübertragungsvorrichtung zumindest eine Hebebühne mit Netzstrom versorgt werden kann, um beispielsweise einen Energiespeicher der Hebebühne aufzuladen. Um alle Energiespeicher der Hebebühnen des Hebesystems aufzuladen, kann eine erste Hebebühne mittels des Netzkabels an einer Netzspannungsquelle angeschlossen sein, und alle anderen Hebebühnen können jeweils mit einem Kabel verbunden sein. Dabei kann jede Hebebühne des Hebesystems als erste Hebebühne fungieren, d.h. das Netzkabel kann an einer beliebige Hebebühne des Hebesystems angeschlossen werden. Bei der Netzspannungsquelle kann es sich bevorzugt um eine 230V Schutzkontaktsteckdose handeln. Der Netzstecker kann in diesem Fall ein Schutzkontaktstecker sein.
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Während des Ladevorgangs der Energiespeicher kann die Datenübertragung zwischen den Steuerungsvorrichtungen der einzelnen Hebebühnen über die Datenleitungen des Kabels erfolgen. Auf diese Weise wird während des Ladevorgangs der Energiespeicher kein Strom für eine Datenübertragung per Funk verbraucht.
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Zudem ist ein Hebesystem, insbesondere zum Anheben von Fahrzeugen, offenbart, das zumindest zwei Hebebühnen, insbesondere zumindest zwei mobile Hebebühnen, umfasst. Besonders bevorzugt kann es sich bei den mobilen Hebebühnen des Hebesystems um Radgreifer-Hebebühnen handeln.
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Bevorzugt kann das Hebesystem eine Gruppe von bis zu acht Hebebühnen umfassen. Eine höhere Anzahl an Hebebühnen in dem Hebesystem ist ebenso möglich. Das Hebesystem kann von einer beliebigen Steuerungsvorrichtung der gruppierten Hebebühnen und/oder mittels einer separaten Steuereinheit als zentraler Steuereinheit gesteuert werden.
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Jede der Hebebühnen des Hebesystems weist eine Basisvorrichtung, eine Hubsäule, eine Hubvorrichtung, einen Antrieb sowie eine Datenübertragungsvorrichtung wie vorstehend beschrieben auf.
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Die Basisvorrichtung der Hebebühne ist auf einem Boden aufstellbar, d.h. die Basisvorrichtung kann beispielsweise auf dem Boden einer Werkstatt aufgestellt werden bzw. auf diesem aufliegen. Die Basisvorrichtung kann beispielsweise einen Fahrwagen/einen verfahrbaren Wagen mit einem Grundgestell aufweisen, welches auf dem Werkstattboden aufliegen kann, nachdem die Hebebühne mittels des Fahrwagens an die gewünschten Stelle bewegt wurde. Alternativ kann die Basisvorrichtung auch als Trägerplatte oder Montageplatte ausgeführt sein.
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Die Hubsäule ist mit der Basisvorrichtung verbunden und an der Hubsäule ist eine Hubvorrichtung angeordnet, die mittels des Antriebs entlang derselben bewegbar ist. Mit anderen Worten kann der Antrieb die Hubvorrichtung relativ zu der Hubsäule anheben und wieder absenken. Bevorzugt kann die Hubvorrichtung als einen Hubschlitten mit einer Aufnahmegabel aufweisen. Der Antrieb kann vorzugsweise ein Spindelantrieb sein, ein hydraulischer Antrieb ist jedoch ebenso möglich.
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Zum Bereitstellen von Energie für den Antrieb umfasst jede Hebebühne zudem einen Energiespeicher. Bei dem Energiespeicher kann es sich bevorzugt um einen Akkumulator, besonders bevorzugt um einen Lithium-Ionen-Akkumulator handeln. Der Energiespeicher kann in einer Steuerungsvorrichtung der Hebebühne enthalten sein, d.h. innerhalb eines Gehäuses der Steuerungsvorrichtung angeordnet sein.
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Jede Hebebühne kann weiters eine Vielzahl von Sensoren, wie beispielsweise Positionssensoren, Wegsensoren, Rotationssensoren etc. enthalten. Die Signale der Sensoren können beispielsweise an eine Steuerelektronik der zentralen Steuereinheit des Hebesystems gesendet und zum Steuern der Hubvorrichtungen der einzelnen Hebebühnen oder zur Ausführung von Sicherheitsfunktionen verwendet werden.
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Ein Ausgangsanschluss einer Steuerungsvorrichtung einer ersten der zumindest zwei Hebebühnen des Hebesystems ist mittels eines Kabels, das einen Eingangsstecker und einen Ausgangsstecker aufweist, mit einem Eingangsanschluss einer Steuerungsvorrichtung einer zweiten Hebebühne verbindbar. Mittels zumindest einer Leitung des Kabels ist eine Versorgungsspannung von der ersten auf die zweite Hebebühne bereitstellbar und gleichzeitig sind Daten der Steuerungsvorrichtung der ersten Hebebühne und Daten der Steuerungsvorrichtung der zweiten Hebebühne mittels zumindest einer weiteren Leitung des Kabels zwischen der ersten und der zweiten Hebebühne übertragbar. Es versteht sich, dass die Versorgungsspannung in gleicher Weise auch von der zweiten Hebebühne auf die erste Hebebühne bereitstellbar ist. Mit anderen Worten kann die zweite/erste Hebebühne über das Kabel mit der Spannungsversorgung der ersten/zweiten Hebebühne verbunden werden und gleichzeitig können beide Hebebühnen bzw. deren Steuerungsvorrichtungen über das Kabel Daten austauschen/ miteinander kommunizieren. Dabei erfolgt die Datenübertragung in dem Kabel über eine von der Stromleitung getrennten weiteren Datenleitung, wodurch eine hohe Datenübertragungsrate sowie eine stabile Datenverbindung realisierbar ist.
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Die Begriffe „erste Hebebühne“ und „zweite Hebebühne“ sollen im Sinne von „eine Hebebühne“ und „eine andere Hebebühne“ verstanden werden und die Anzahl der Hebebühnen des Hebesystems nicht auf zwei beschränken. Stattdessen kann das Hebesystem, wie bereits oben beschrieben, bevorzugt bis zu acht Hebebühnen aufweisen, wobei eine höhere Anzahl an Hebebühnen ebenso möglich ist.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Datenübertragungsvorrichtung dazu eingerichtet sein, Daten der Steuerungsvorrichtung der ersten Hebebühne und Daten der Steuerungs-vorrichtung der zweiten Hebebühne zwischen der ersten und der zweiten Hebebühne per Funk zu übertragen, wenn kein Hindernis zwischen einer Funkvorrichtung der ersten Hebebühne und einer Funkvorrichtung der zweiten Hebebühne vorliegt. Mit anderen Worten kann an jeder Hebebühne des Hebesystems zumindest eine Funkvorrichtung (Sender/Empfänger) der Datenübertragungsvorrichtung, wie beispielsweise zumindest eine Antenne, angeordnet sein, mittels derer Daten zwischen den Steuerungsvorrichtungen der Hebebühnen austauscht werden können. Bevorzugt können an jeder Hebebühne zwei Antennen angeordnet sein, von denen eine an einem oberen Ende der Hubsäule und eine im Bereich der Basisvorrichtung angeordnet sein kann. Die Datenübertragung per Funk kann immer dann stattfinden, wenn kein Hindernis zwischen den Funkvorrichtungen der einzelnen Hebebühnen vorliegt. Unter einem Hindernis sollen alle Zustände/Ereignisse verstanden werden, welche zu einer Unterbrechung der Funkverbindung führen, wie materielle Hindernisse aber auch Störsignale.
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Liegt ein Hindernis zwischen der Funkvorrichtung der ersten Hebebühne und der Funkvorrichtung der zweiten Hebebühne vor, so kann die Datenübertragungsvorrichtung dazu eingerichtet sein, Daten der Steuerungsvorrichtung der ersten Hebebühne und Daten der Steuerungsvorrichtung der zweiten Hebebühne zwischen der ersten und der zweiten Hebebühne mittels der zumindest einen weiteren Leitung des Kabels zu übertragen. In diesem Fall können somit die Steuerungsvorrichtungen zweier Hebebühnen mittels des Kabels verbunden werden, so dass die Datenübertragung über die Datenleitung(en) des Kabels erfolgen kann. Insbesondere können alle Hebebühnen des Hebesystems mit einer geeigneten Anzahl Kabel miteinander verbunden werden. Auf diese Weise ist eine Datenübertragung auch dann möglich, wenn eine Störung in der Funkverbindung zwischen den Hebebühnen vorliegt.
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Gemäß einer Ausführungsform kann ein Eingangsanschluss einer Steuerungsvorrichtung einer Hebebühne des Hebesystems mittels eines Netzkabels mit einer Netzspannungsquelle verbunden sein. Bei der Netzspannungsquelle kann es sich bevorzugt um eine 230V Schutzkontaktsteckdose handeln. Sind alle Hebebühnen eines Hebesystems, wie oben beschrieben, mittels Kabel verbunden, so können sie von einer Netzspannungsquelle über das Netzkabel und einen Eingangsanschluss einer einzelnen Hebebühne mit Netzspannung versorgt werden. Die Kabel zwischen den einzelnen Hebebühnen können somit gleichzeitig als Strom- und als Datenleitung dienen. Dazu weisen diese getrennte Leitungen zur Datenübertragung und zur Spannungsversorgung auf.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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- 1 zeigt schematisch eine Radgreifer-Hebebühne, die in der vorliegenden Offenbarung zum Einsatz kommen kann, in einer räumlichen Darstellung;
- 2a und 2b zeigen eine Steuerungsvorrichtung der in 1 dargestellten Hebebühne in einer räumlichen Darstellung mit einem Eingangs- und einem Ausgangsanschluss, sowie ein Kabel mit entsprechenden Gegensteckern für die Eingangs- und Ausgangsanschlüsse der Steuerungsvorrichtung; und
- 3 zeigt ein Hebesystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung in einer Draufsicht.
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Detaillierte Beschreibung von Ausführungsbeispielen
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung anhand beispielhafter Figuren detailliert beschrieben. Die Merkmale der Ausführungsbeispiele sind im Ganzen oder teilweise kombinierbar und die vorliegende Offenbarung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen, so dass auf eine wiederholte Beschreibung der Elemente verzichtet wird, sofern dies nicht notwendig ist.
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Die 1 zeigt schematisch eine Radgreifer-Hebebühne (hier auch kurz Hebebühne) 10, die in der vorliegenden Offenbarung zum Einsatz kommen kann, in einer räumlichen Darstellung. Die gezeigte Radgreifer-Hebebühne umfasst eine als Fahrwagen 1 ausgebildete Basisvorrichtung 1, eine Hubvorrichtung 2, eine Hubsäule 3, eine Steuerungsvorrichtung 4 und einen Antrieb 5.
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Der Fahrwagen 1 weist ein Grundgestell 1a, Räder 1b, einen Hydraulikzylinder 1c sowie eine Deichsel 1d mit einem Bedienhebel 1d1 und einem Griff 1d2 auf. In einem stationären Zustand der Hebebühne 10 liegt das Grundgestell 1a, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als U-förmige Rahmenkonstruktion ausgebildet ist, fest, z.B. auf einem Boden einer Werkstatt, auf und ermöglicht damit einen stabilen Stand der Hebebühne 10. Zum Verfahren der Hebebühne in der Werkstatt kann das Grundgestell 1a mittels des Hydraulikzylinders 1c von dem Boden der Werkstatt angehoben und durch Ziehen/Schieben am Griff 1d2 der Deichsel 1d auf den Rädern 1b an eine gewünschte Stelle in der Werkstatt bewegt werden. Um das Grundgestell 1a anzuheben, kann der Bedienhebel 1d1, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel an einem oberen Ende der Deichsel 1d angebracht ist, in eine erste Position gebracht werden, wodurch ein Hydraulikventil (nicht dargestellt) geschlossen wird. Wird nun durch eine Auf- und Abbewegung (Pumpbewegung) der Deichsel 1d Hydraulikflüssigkeit (nicht dargestellt) in den Hydraulikzylinder 1c gepumpt, so hebt dieser das Grundgestell 1a an. Wenn die Hebebühne 10 an der gewünschten Stelle platziert ist, kann das Hydraulikventil durch Bewegen des Bedienhebels 1d1 in eine zweite Position geöffnet werden, so dass die Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder 1c abfließen und dieser das Grundgestell 1a wieder auf den Werkstattboden absenken kann.
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Die Hubsäule 3 ist derart an dem Grundgestell 1a des Fahrwagens 1 befestigt, dass sie ebenfalls fest auf dem Werkstattboden aufsteht, wenn das Grundgestell 1a vollständig abgesenkt ist und auf dem Werkstattboden aufliegt. Die Hubvorrichtung 2 ist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Hubschlitten 2 mit einer Schlittenführung 2b und einer Aufnahmegabel 2a ausgeführt. Dabei dient die Schlittenführung 2b zum definierten Bewegen des Hubschlittens 2 entlang der Hubsäule 3 und die Aufnahmegabel 2a zum Aufnehmen von Lasten. Beispielsweise kann ein Rad eines Fahrzeugs von der Aufnahmegabel 2a aufgenommen/gehalten werden.
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In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Antrieb 5 des Hubschlittens 2 als Spindelantrieb ausgeführt. Dieser kann vorzugsweise einen Motor 5a, der insbesondere ein Elektromotor 5a sein kann, ein Getriebe 5b und eine Hubspindel (nicht dargestellt) umfassen. An dem dargestellten Elektromotor 5a ist ein elektrischer Anschluss 5c vorgesehen, an den ein Verbindungskabel (nicht dargestellt) zu einem Energiespeicher (nicht dargestellt) angeschlossen werden kann. Die Hubspindel kann in der Hubsäule 3 angeordnet sein und mit einer Tragmutter (nicht dargestellt), die mit dem Hubschlitten 2 verbunden ist, in Eingriff sein. Durch Drehung der Hubspindel mittels des Motors 5a und des Getriebes 5b kann der an der Tragmutter befestigte Hubschlitten 2 in vertikaler Richtung entlang der Hubsäule 2 bewegt werden. Es ist ebenso möglich, dass der Hubschlitten 2 mittels eines hydraulischen Antriebs bewegt wird.
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Zur Steuerung des Antriebs 5 ist die Steuerungsvorrichtung 4 an der Hebebühne 10 vorgesehen. Die gezeigte Steuerungsvorrichtung 4 umfasst ein Bedienfeld 4a und einen Notausschalter 4b, die an einem Gehäuse 4c der Steuerungsvorrichtung angebracht bzw. in dieses integriert sind. Im Inneren des Gehäuses 4c befinden sich eine Steuerelektronik und ein Energiespeicher (nicht dargestellt). Die Steuerungsvorrichtung 4 ist an einem zweigeteilten Träger 6 angebracht, dessen oberes Teilstück auf einer Seite mit der Hubsäule 3 und auf einer anderen Seite mit einer Oberseite des Gehäuses 4c der Steuerungsvorrichtung 4 verbunden ist. Das untere Teilstück des Trägers 6 ist wiederum auf einer Seite mit dem Grundgestell 1a des Fahrwagens 1 und auf einer anderen Seite mit einer Unterseite des Gehäuses 4c verbunden.
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An der Unterseite des Gehäuses 4c der Steuerungsvorrichtung 4 sind zudem ein Eingangsanschluss 20a und ein Ausgangsanschluss 21a angebracht, die nachfolgend in Verbindung mit 2a näher beschrieben werden. Mittels dieser Anschlüsse können Steuerungsvorrichtungen 4 von Hebebühnen 10 eines Hebesystems 100 über ein Kabel 22, das in Verbindung mit 2b näher beschrieben wird, miteinander verbunden werden. Das Kabel 22 kann dabei sowohl zur Kommunikation zwischen den jeweiligen Steuerungsvorrichtungen 4 als auch zur Spannungsversorgung der Hebebühnen 10 verwendet werden.
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Zudem ist an einem oberen Ende der Hebebühne 10 eine erste Funkvorrichtung (nicht dargestellt), die bevorzugt eine Antenne sein kann, zur kabellosen Kommunikation zwischen den einzelnen Hebebühnen 10 des Hebesystems 100 angebracht. Mittels der Funkverbindung können zudem Daten an eine zentrale Steuereinheit des Hebesystems 100 übertragen werden. Bevorzugt können an jeder Hebebühne zwei Antennen (erste und zweite Funkvorrichtung) angeordnet sein, von denen eine an einem oberen Ende der Hubsäule 3 und eine im Bereich der Basisvorrichtung 1 angeordnet sein kann. Die zentrale Steuereinheit kann eine separate Steuereinheit oder eine Steuerungsvorrichtung 4 einer ausgewählten Hebebühne 10 sein, mittels derer mehrere Hebebühnen 10 zu einem Hebesystem 100 zusammen-gefasst wurden. Die gezeigte Hebebühne 10 bietet somit die Möglichkeit Daten ihrer Steuerungsvorrichtung 4 sowohl kabellos als auch kabelgebunden zu übertragen.
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2a zeigt schematisch eine Steuerungsvorrichtung 4 der in 1 dargestellten Hebebühne in einer räumlichen Darstellung. In dieser Darstellung sind der Eingangsanschluss 20a und der Ausgangsanschluss 21a auf der Unterseite des Gehäuses 4c der Steuerungsvorrichtung 4 sichtbar, die zum Verbinden der Steuerungsvorrichtungen 4 zweier benachbarten Hebebühnen 10 dienen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel umfassen die Eingangs- und Ausgangsanschlüsse 20a, 21a jeweils fünf Kontakte, von denen zwei zum Anschluss der Datenleitung 22a und drei zum Anschluss der Versorgungsspannungs-leitungen 22b des Kabels 22 dienen. Es wird deutlich, dass durch die Anbringung der Eingangs- und Ausgangsanschlüsse 20a, 21a auf der Unterseite des Gehäuses 4c der Steuerungsvorrichtung 4 eine einfache und platzsparende Anbringung des Kabels 22 zum Verbinden der Steuerungsvorrichtungen 4 zweier Hebebühnen 10 mittels der Eingangs- und Ausgangsstecker 20b, 21b möglich ist.
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Zudem ist das Bedienfeld 4a der Steuerungsvorrichtung 4 in 2 gut erkennbar, das Drucktaster aufweist, über die Steuerbefehle in die Steuerungsvorrichtung 4 eingegeben werden können. Beispielsweise kann über das Bedienfeld 4a einer Steuerungsvorrichtung 4 eine Gruppe von Hebebühnen 10 zu einem Hebesystem 100 zusammengefasst werden. In diesem Fall wird diese Steuerungsvorrichtung 4 zur zentralen Steuereinheit, mit der die Hubvorrichtungen 2 des Hebesystems 100 mittels der entsprechenden Tasten auf dem Bedienfeld 4a gemeinsam angehoben und abgesenkt werden können. Unterhalb des Bedienfelds 4a ist der Nothaltschalter 4b angebracht, mit der das Hebesystem 100, beispielsweise in einem sicherheitskritischen Störfall, von einem Bediener abgeschaltet werden kann.
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2b zeigt schematisch ein Kabel 22 mit entsprechenden Gegensteckern 20b, 21b für die in 2a gezeigten Eingangs- und Ausgangsanschlüsse 20a, 21a der Steuerungsvorrichtung. Das Kabel 22 kann vorzugsweise eine Länge von mehreren Metern bzw. eine geeignete Länge zum Verbinden einer Vielzahl von Hebebühnen 10 aufweisen. Insbesondere können Kabel 22 verschiedener Längen zur Verbindung von Hebebühnen 10 in Hebesystemen 100 für unterschiedliche Fahrzeuge vorhanden sein. Entsprechend den Eingangs- und Ausgangsanschlüssen 20a, 21a der Steuerungsvorrichtung 4 weisen der Eingangsstecker 20b und der Ausgangsstecker 21b fünf Kontakte auf, wobei die beiden oberen Kontakte 22a die Datenleitungen und die drei unteren Kontakte 22b die Stromleitungen verbinden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Eingangsstecker 20b Kontakthülsen und der Ausgangsstecker 21b Steckkontakte auf.
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Dadurch ist sichergestellt, dass der jeweilige Stecker 20b, 21b an dem richtigen Anschluss 20a, 21a der Steuerungsvorrichtung 4 angeschlossen wird.
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3 zeigt schematisch ein Hebesystem 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Offenbarung in einer Draufsicht, das acht der in 1 gezeigten Radgreifer-Hebebühnen 10 umfasst. Das Hebesystem 100 kann mittels eines Netzkabels 32 mit einem Netzstecker 32b an eine Netzspannungsquelle (nicht dargestellt) angeschlossen werden. Mittels der Kabel 22 können die einzelnen Hebebühnen 10 des Hebesystems 100 mit einer Netzspannung versorgt werden, die zum Aufladen der Energiespeicher der Hebebühnen 10 genutzt werden kann. Mittels der Kabel 22 können zudem Daten zwischen den Steuerungsvorrichtungen 4 der Hebebühnen 10 übertragen werden. Somit ist ein Betrieb des Hebesystems 100 auch dann möglich, wenn die Funkverbindung zwischen den Hebebühnen 10 gestört ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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