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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung eines Schwingungsverhaltens wenigstens einer Komponente eines Antriebsstrangs für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine elektrische Maschine.
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Verfahren zur Bestimmung des Schwingungsverhaltens einzelner Komponenten des Antriebsstrangs für ein Kraftfahrzeug sind grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise wird im Rahmen eines Versuchsaufbaus ermittelt, welche Schwingungen der Betrieb einzelner Komponenten des Antriebsstrangs, beispielsweise einer elektrischen Maschine, auf weitere Komponenten des Kraftfahrzeugs überträgt. Dadurch lässt sich bereits im Vorfeld ermitteln, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um unerwünschte Schwingungsübertragungen, beispielsweise in den Innenraum des Kraftfahrzeugs oder auf weitere Aggregate des Antriebsstrangs zu verhindern oder zu reduzieren.
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Wie beschrieben ist es daher möglich, die Übertragung der erzeugten Schwingungen auch andere Komponenten zu ermitteln und somit zu bestimmen, ob die Auswirkungen der Schwingungen auf die Komponenten toleriert werden können. Aufgrund der im Betrieb erzeugten Schwingungsanregung kann jedoch auch eine Rückkopplung der Schwingungen in das System erfolgen, das die Schwingungen erzeugt und somit zur Veränderung des Betriebs des Antriebsstrangs beitragen. Derartige Rückkopplungen werden üblicherweise nicht berücksichtigt, sodass die Veränderung des Betriebs durch die Schwingungen ebenfalls nicht berücksichtigt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein demgegenüber verbessertes Verfahren zur Bestimmung des Schwingungsverhaltens wenigstens einer Komponente eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs anzugeben.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Wie beschrieben, betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bestimmung eines Schwingungsverhaltens wenigstens einer Komponente eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs, welcher Antriebsstrang eine elektrische Maschine umfasst. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- - Simulation des Verhaltens einer elektrischen Antriebseinrichtung, insbesondere umfassend eine Leistungselektronikeinrichtung, eine Sensoreinrichtung und die elektrische Maschine, basierend auf Eingangsgrößen, insbesondere einem Lastpunkt, zur Erzeugung von Antriebsausgangsdaten;
- - Erzeugen wenigstens einer Kraftübertragungsfunktion der elektrischen Antriebseinrichtung zur Erzeugung von Kraftausgangsdaten basierend auf den Antriebsausgangsdaten;
- - Erzeugen wenigstens einer Schwingungsübertragungsfunktion der elektrischen Antriebseinrichtung zur Erzeugung von Schwingungsausgangsdaten basierend auf den Kraftausgangsdaten;
- - Anpassung der Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung basierend auf den Schwingungsausgangsdaten.
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Mit anderen Worten wird im Rahmen des Verfahrens das Verhalten einer elektrischen Antriebseinrichtung simuliert, welche elektrische Antriebseinrichtung eine Leistungselektronikeinrichtung, eine Sensoreinrichtung und die elektrische Maschine des Antriebsstrangs umfasst. Der Antriebsstrang kann ebenso mehrere elektrische Maschinen umfassen, die unterschiedlichen elektrischen Antriebseinrichtung oder desselben elektrischen Antriebseinrichtung zugeordnet sein können. In diesem Fall kann das Verhalten der elektrischen Maschine oder der elektrischen Maschinen ebenfalls simuliert werden. Die Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung basiert auf Eingangsgrößen, insbesondere einem Lastpunkt, zur Erzeugung von Antriebsausgangsdaten.
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Die Eingangstorgrößen werden für die Simulation bereitgestellt und geben beispielsweise Lastpunkte, d.h. Betriebspunkte der elektrischen Antriebseinrichtung, insbesondere der elektrischen Maschine an. Die Lastpunkte bzw. Betriebspunkte definieren zum Beispiel ein von der elektrischen Maschine abgerufenes bzw. durch die elektrische Maschine bereitgestelltes Drehmoment, insbesondere im Zusammenhang mit einer bestimmten Drehzahl der elektrischen Maschine. Das Verhalten der elektrischen Maschine kann somit simuliert werden, beispielsweise welche Ansteuerung und welche Bereitstellung elektrischer Energie seitens der elektrischen Antriebseinrichtung nötig ist, um die elektrische Maschine in dem Lastpunkt zu betreiben.
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Basierend auf den beschriebenen Antriebsausgangsdaten wird wenigstens eine Kraftübertragungsfunktion der elektrischen Antriebseinrichtung erzeugt, um Kraftausgangsdaten basierend auf den Antriebsausgangsdaten zu erzeugen. Mit anderen Worten wird bestimmt bzw. ermittelt, welche Kräfte das Betreiben der elektrischen Maschine in dem zuvor beschriebenen Lastpunkt bzw. Betriebspunkt bewirkt. Grundsätzlich kann eine Vielzahl bestimmter Lastpunkte oder Betriebspunkte betrachtet werden, beispielsweise verschiedene Betriebszustände der elektrischen Maschine, in denen die elektrische Maschine basierend auf verschiedenen Parametern betrieben wird, beispielsweise verschiedene Drehzahlen und/oder Drehmomente bereitstellt. Die Kraftübertragungsfunktion gibt dabei an, wie Kräfte, die durch den Betrieb der elektrischen Maschine erzeugt werden, auf weitere Komponenten des Antriebsstrangs übertragen werden. Mittels der Kraftübertragungsfunktion kann somit bestimmt werden, welche Kräfte übertragen werden, was wiederum anhand von Kraftausgangsdaten, die basierend auf den erzeugten Kraftübertragungsfunktionen bzw. der wenigstens einen Kraftübertragungsfunktion ermittelt werden können, beschrieben werden kann.
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Grundsätzlich kann eine beliebige Anzahl von Kraftübertragungsfunktionen erzeugt werden, beispielsweise um zu beschreiben, auf welche einzelnen Komponenten bzw. in welchen Richtungen, beispielsweise radial, tangential oder in beliebigen anderen Richtungen in beliebigen Koordinatensystemen, Kräfte beim Betrieb der elektrischen Antriebseinrichtungen erzeugt und in welche Richtung diese in welchem Maß übertragen werden.
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Bei dem Verfahren ist ferner vorgesehen, dass wenigstens eine Schwingungsübertragungsfunktion der elektrischen Antriebseinrichtung zur Erzeugung von Schwingungsausgangsdaten basierend auf den Kraftausgangsdaten erzeugt wird. Die Schwingungsübertragungsfunktion der elektrischen Antriebseinrichtung gibt an, in welchem Maß Schwingungen basierend auf den Kraftausgangsdaten an eine Komponente des Antriebsstrangs übertragen werden. Wie bereits in Bezug auf die Kraftübertragungsfunktion beschrieben, können auch für beliebige Koordinatensysteme, Richtungen und Komponenten einzelne Schwingungsübertragungsfunktionen erzeugt werden, sodass auf beliebige Komponenten übertragene Schwingungen durch die Schwingungsausgangsdaten beschrieben werden können.
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Anschließend kann die zuvor beschriebene Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung basierend auf den Schwingungsausgangsdaten angepasst werden. Mit anderen Worten schlägt das Verfahren vor, über die Erzeugung der Schwingungsausgangsdaten hinausgehend, eine Rückkopplung der ermittelten Schwingungsausgangsdaten in die Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung einzubeziehen. Beispielsweise kann durch das in dem Betrieb der elektrischen Maschine stattfindende Schwingungsverhalten auch eine Auswirkung auf die elektrische Maschine selbst vorliegen, die wiederum den Betrieb der elektrischen Maschine und somit auch die erzeugten Schwingungen verändert.
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Die vorliegende Erfindung schlägt somit ein Modell bzw. eine Simulation des Schwingungsverhaltens des Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs vor, bei dem die Übertragung der Schwingungen und die Rückkopplung der Schwingungen in das die Schwingungen erzeugende System ermittelt und die Rückkopplungen bei der Simulation berücksichtigt werden können, indem die Simulation entsprechend angepasst wird, um die Rückkopplungen mit einzubeziehen. Bei den Schwingungen kann es sich allgemein um Körperschall bzw. um akustische Schwingungen handeln. Aufgrund der Linearität des Systems, insbesondere der Kraftübertragungen und Schwingungsübertragungen, können einzelne Kräfte, Schwingungen und dergleichen auf einzelnen Übertragungspositionen summiert werden. Die einzelnen Kraftübertragungsfunktionen bzw. Schwingungsübertragungsfunktionen können somit auch als Kraftvektoren bzw. Schwingungsvektoren aufgefasst und entsprechend untereinander verrechnet werden.
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Das beschriebene Verfahren kann insbesondere Ausgangsdaten erzeugen, die anschließend einer Herstellvorrichtung bereitgestellt werden kann, die zur Herstellung wenigstens einer Komponente des Antriebsstrangs oder des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Insbesondere kann das Kraftfahrzeug oder beliebige Untereinheiten des Kraftfahrzeugs basierend auf den Ausgangsdaten hergestellt werden. Die beschriebene Herstellervorrichtung stellt somit eine Komponente des Antriebsstrangs oder mehrere Komponenten des Antriebsstrangs oder des Kraftfahrzeugs basierend auf den Ausgangsdaten her, die durch das Verfahren ermittelt wurden.
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Wie zuvor beschrieben, werden Schwingungsausgangsdaten basierend auf den Kraftausgangsdaten erzeugt, die die Übertragung der Schwingungen bzw. die Anregung einzelner Komponenten des Antriebsstrangs beschreiben. Nach einer Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die Schwingungsausgangsdaten, gegebenenfalls neben anderen Daten, eine Exzentrizität der elektrischen Maschine betreffen. Dadurch ist es möglich, die durch den Betrieb der elektrischen Maschine in ihrem Lastpunkt bzw. Betriebspunkt erzeugten Schwingungen mit einzubeziehen, sodass insbesondere eine Verformung des Luftspalts zwischen Rotor und Stator im Betrieb der elektrischen Maschine zu berücksichtigen. Im Speziellen wird somit durch den Betrieb der elektrischen Maschine eine Schwingung erzeugt, die zu einer Abweichung der Exzentrizität der elektrischen Maschine führt. Die Exzentrizität, beispielsweise eine Verformung des Luftspalts, wird in die Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung einbezogen, sodass das Verhalten der elektrischen Antriebseinrichtung verbessert bestimmt bzw. vorhergesagt und simuliert werden kann.
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Die zuvor beschriebenen Kraftausgangsdaten können Kraftspektren umfassen, insbesondere Radialkräfte und Tangentialkräfte. Die beschriebenen Kraftspektren können insbesondere zeitliche und räumliche Verteilungen bzw. Verläufe von Kräften beschreiben. Die Kraftspektren bzw. Kraftkomponenten der Kraftspektren können insbesondere auf der Reluktanzkraft und der Lorentzkraft basieren. Wie beschrieben, kann aufgrund der Linearität des Systems eine Kombination bzw. Überlagerung einzelner Kräfte basierend auf den Kraftausgangsdaten vorgenommen werden. Die Kraftspektren können somit auch als Kraftvektoren bezeichnet oder erachtet werden.
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Durch entsprechende Überlagerung bzw. Bestimmung der an einzelnen Orten zu einzelnen Zeiten wirkenden Kräfte, kann das System basierend auf den Kraftausgangsdaten beschrieben werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens können Schwingungsausgangsdaten für wenigstens zwei Betriebspunkte bzw. Lastpunkte der elektrischen Maschine erzeugt werden und eine Anpassung der Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung lastpunktabhängig bzw. betriebspunktabhängig durchgeführt werden. Wie zuvor dargelegt, führt der Betrieb der elektrischen Maschine in verschiedenen Betriebspunkten zu unterschiedlichem Verhalten, insbesondere der Erzeugung unterschiedlicher Kräfte und somit auch unterschiedlicher Schwingungen. Nach der beschriebenen Ausgestaltung können wenigstens zwei Betriebspunkte der elektrischen Maschine betrachtet werden. Insbesondere kann eine beliebige Vielzahl von Betriebspunkten der elektrischen Maschine betrachtet werden. Die einzelnen Betriebspunkte können beispielsweise durch ein von der elektrischen Maschine bereitgestelltes oder bereitzustellendes Drehmoment und/oder eine von der elektrischen Maschine in dem Betriebspunkt geleistete Drehzahl beschrieben werden.
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Abhängig von dem jeweiligen Betriebspunkt kann somit eine eigene Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung durchgeführt werden. Da sich die Betriebspunkte der elektrischen Maschine unterscheiden und somit auch zu erwarten ist, dass sich die erzeugten Schwingungsausgangsdaten unterscheiden, können für eine beliebige Anzahl an Betriebspunkten eigene Schwingungsausgangsdaten erzeugt werden. Dadurch ist es möglich, die mechanische Anregung zu berücksichtigen, die aufgrund der Kraftanregung bzw. Schwingungsanregung entsteht. Daraus kann die Veränderung des Luftspalts der elektrischen Maschine betriebspunktabhängig bestimmt werden, sodass die zuvor beschriebene Rückkopplung für einzelne Betriebspunkte bestimmt und berücksichtigt werden kann. Dadurch wird eine signifikante Verbesserung gegenüber einer Bestimmung des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung ohne Rückkopplung erreicht.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass wenigstens ein elektrischer und/oder elektronischer Parameter, insbesondere ein Schaltertyp und/oder eine Topologie eines Wechselrichters, bei der Erzeugung der Schwingungsausgangsdaten berücksichtigt wird. Die beschriebene Ausgestaltung schlägt somit vor, einen Einfluss der Topologie des Wechselrichters bzw. Inverters zu berücksichtigen. Ebenso können die in dem Wechselrichter verwendeten Schaltertypen, beispielsweise IGBT, SiC oder GaN berücksichtigt werden. Je nachdem, wie der Wechselrichter angesteuert wird, beispielsweise welche Ansteuerverfahren in welchen Betriebspunkten verwendet werden, kann dies ebenfalls einen Einfluss auf das Schwingungsverhalten, beispielsweise die Geräuschentwicklung besitzen. Durch Berücksichtigung der elektrischen und/oder elektronischen Parameter kann somit auch berücksichtigt werden, wie der Wechselrichter angesteuert wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, elektrische und/oder elektronische Parameter von Sensoren zu berücksichtigen, beispielsweise den Einfluss eines Rotorlagesensors, insbesondere in Bezug auf seine Anordnung und/oder einen Offset oder auch elektrische und/oder elektronische Parameter von Stromsensoren auf die Geräuschentwicklung zu berücksichtigen.
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Ebenfalls kann die konkrete Topologie der elektrischen Maschine berücksichtigt werden, sodass deren Einfluss auf die Geräuschentwicklung bestimmt werden kann. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, mittels generischer Umsetzung die Gesamtsimulation sowohl für Asynchronmaschinen als auch für Synchronmaschinen zur Parametrisierung einzusetzen.
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Das beschriebene Verfahren kann ferner dahingehend weitergebildet werden, dass wenigstens eine Bauteileigenschaft oder eine Anordnungseigenschaft wenigstens eines Bauteils der elektrischen Antriebseinrichtung basierend auf den Schwingungsausgangsdaten verändert wird. Mit anderen Worten ist eine Bauteiloptimierung, beispielsweise eine akustische Bauteiloptimierung, insbesondere durch Einbringen einer Entkopplung und dergleichen möglich. Eine weitere Möglichkeit kann darin bestehen, eine Kopplung an weitere Komponenten zu berücksichtigen, beispielsweise eine Kopplung der elektrischen Antriebseinrichtung an einen Innenraum, eine Fahrerposition oder eine Getriebeeinrichtung.
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Ferner kann wenigstens ein Steuerungsverfahren zur Steuerung des Betriebs der elektrischen Antriebseinrichtung basierend auf den Schwingungsausgangsdaten verändert oder eingestellt werden. Das beschriebene Steuerungsverfahren ist beispielsweise in einer Steuerungseinrichtung hinterlegt, und wird zur Steuerung des Betriebs der elektrischen Antriebseinrichtung ausgeführt. Hierbei kann zum einen eine Auswahl geeigneter Verfahren vorgenommen werden, die je nach Schwingungsausgangsdaten bessere Ergebnisse im Betrieb bzw. in dem simulierten Betrieb der elektrischen Antriebseinrichtung liefern. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Auslegung von Regler und Filtern der Antriebsregelung sowie Modulationsverfahren einzustellen oder auszuwählen. Letztlich kann bereits vor dem Aufbau eines Versuchsträgers durch die beschriebene Simulation eine Beurteilung bzw. Optimierung der zu erwartenden Geräusche und Schwingungen durchgeführt werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann wenigstens ein Kompensationsverfahren bestimmt werden, das zur Reduktion einer Radialkraftanregung zur Verbesserung des akustischen Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung ausgebildet ist. Das Kompensationsverfahren ermöglicht somit die Anregung einer Radialkraft in der elektrischen Maschine zu reduzieren, sodass sich das akustische Verhalten der elektrischen Antriebseinrichtung im Betrieb verbessert. Beispielsweise kann das Kompensationsverfahren wiederum für verschiedene Betriebspunkte verschieden bestimmt werden.
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Daneben betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung wenigstens eines Teils eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs, insbesondere einer elektrischen Antriebseinrichtung, umfassend die Schritte:
- - Empfangen von Ausgabedaten des zuvor beschriebenen Verfahrens;
- - Herstellen wenigstens einer Komponente des Teils des Antriebsstrangs, insbesondere der elektrischen Antriebseinrichtung, basierend auf den Ausgabedaten.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, umfassend einen Antriebsstrang mit wenigstens einer elektrischen Antriebseinrichtung, die nach dem zuvor beschriebenen Verfahren hergestellt ist. Sämtliche Vorteile, Einzelheiten und Merkmale, die in Bezug auf das Verfahren zur Bestimmung eines Schwingungsverhaltens wenigstens einer Komponente eines Antriebsstrangs für ein Kraftfahrzeug beschrieben wurden, sind vollständig auf das Verfahren zur Herstellung wenigstens eines Teils eines Antriebsstrangs eines Kraftfahrzeugs sowie das Kraftfahrzeug übertragbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Fig. erläutert. Die Fig. ist eine schematische Darstellung und zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Bestimmung eines Schwingungsverhaltens wenigstens einer Komponente eines Antriebsstrangs für ein Kraftfahrzeug.
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Die Fig. zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm des Verfahrens, wobei einem ersten Block 1, der schematisch einer elektrischen Antriebseinrichtung entspricht, ein Lastpunkt 2, der auch als Betriebspunkt bezeichnet werden kann, zugeführt wird. Der Lastpunkt 2 ist beispielsweise durch ein von einer elektrischen Maschine 3 zu stellendes Drehmoment bzw. eine in dem Lastpunkt 2 zu stellende Drehzahl definiert. Grundsätzlich können dem Block 1 verschiedene Lastpunkte 2 zugeführt werden, die beispielsweise verschiedene Betriebszustände der elektrischen Maschine 3 beschreiben. Die nachfolgende Beschreibung ist insbesondere auch auf mehrere Lastpunkte 2 übertragbar, wobei das Verfahren für die verschiedenen Lastpunkte 2 lastpunktabhängig bzw. betriebspunktabhängig durchgeführt werden kann, sodass für verschiedene Lastpunkte 2 verschiedene Ausgangsdaten erzeugt werden können.
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Der Lastpunkt 2 wird beispielsweise einer Steuerungseinrichtung 4 zugeführt, die entsprechende Steuersignale an einen Wechselrichter 5 ausgibt. Des Weiteren weist der Block 1 eine Sensoreinrichtung 6 auf, die Messwerte der elektrischen Maschine 3 erfasst und beispielsweise der Steuerungseinrichtung 4 zuführt. Dabei kann der Betrieb der elektrischen Maschine 3 basierend auf den Messwerten gesteuert werden. Die Sensoreinrichtung 6 umfasst beispielsweise wenigstens einen Spannungssensor und/oder wenigstens einen Stromsensor und/oder wenigstens einen Rotorlagesensor.
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Abhängig von dem zugeführten Lastpunkt 2 wird durch die Steuerungseinrichtung 4 und den Wechselrichter 5 die elektrische Maschine 3 gesteuert bzw. kann das Verhalten der elektrischen Antriebseinrichtung, die in Block 1 dargestellt ist, basierend auf dem Lastpunkt 2, der als Eingangsgröße für den Block 1 verstanden werden kann, simuliert. Mit der Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung werden Antriebsausgangsdaten 7 erzeugt, nämlich basierend auf der Eingangsgröße, also dem wenigstens einen Lastpunkt 2, wie zuvor beschrieben. Die Antriebsausgangsdaten 7 umfassen beispielsweise d-q-Ströme, einen elektrischen Winkel und ein von der elektrischen Maschine 3 gestelltes Drehmoment.
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Die Antriebsausgangsdaten 7 werden anschließend einem Block 8 zugeführt, in dem eine Kraftübertragungsfunktion erzeugt bzw. definiert oder simuliert wird. Die Kraftübertragungsfunktion in Block 8 betrifft dabei die elektrische Antriebseinrichtung, die in Block 1 schematisch dargestellt ist. Die Kraftübertragungsfunktion in Block 8 beschreibt, wie Kräfte, die durch den Betrieb der elektrischen Maschine 3 erzeugt werden, auf weitere Komponenten des Antriebsstrangs übertragen werden können. In Block 8 können somit basierend auf den Antriebsausgangsdaten 7 Kraftausgangsdaten 9 erzeugt werden. Die Kraftausgangsdaten 9 können als Kraftvektoren bzw. Kraftspektren aufgefasst werden. Diese beschreiben Kraftwirkungen in verschiedenen Richtungen, beispielsweise entlang von Achsen von Koordinatensystemen oder radial oder tangential bezogen auf eine Rotorposition und dergleichen. Aufgrund der Linearität des Systems können die Kraftausgangsdaten 9 miteinander kombiniert werden, d.h., dass diese zeitlich und räumlich linear kombinierbar sind.
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Die Kraftausgangsdaten 9 aus Block 8 werden einem Block 10 zugeführt, in dem Schwingungsübertragungsfunktionen 11 erzeugt werden, nämlich basierend auf den Kraftausgangsdaten 9. Die Schwingungsübertragungsfunktionen 11 können somit die zuvor beschriebenen Kraftausgangsdaten 9 als Eingangsgrößen erhalten und somit die Schwingungsausgangsdaten 12 erzeugen, die letztlich die durch den Betrieb der elektrischen Maschine 3 erzeugten Schwingungen bzw. deren Effekte beschreiben. Die Schwingungsausgangsdaten 12 können, wie in Block 13 dargestellt, dem Block 1 zurückgeführt werden, in dem die beschriebene Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung angepasst werden kann.
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Die Schwingungsausgangsdaten 12 beschreiben beispielsweise eine durch den Betrieb der elektrischen Maschine 3 bewirkte Exzentrizität des Rotors, das heißt insbesondere eine Veränderung eines Luftspalts zwischen Rotor und Stator der elektrischen Maschine 3. Durch den Betrieb der elektrischen Maschine 3 und dabei auftretenden Kräften, kann der Rotor aus einer Solllage ausgelenkt werden und dadurch der Luftspalt zwischen Rotor und Stator verändert werden. Durch die Bestimmung der Schwingungsausgangsdaten 12 wird die Veränderung des Luftspalts bestimmt und kann bei der Simulation des Verhaltens der elektrischen Antriebseinrichtung in Block 1 berücksichtigt werden, sodass die wiederum erzeugten Antriebsausgangsdaten 7 und die darauf basierenden Kraftausgangsdaten 9 zu verbesserten Schwingungsausgangsdaten 12 führen, die anschließend, wie in einem Block 14 schematisch dargestellt sind, zur Berechnung von Schwingungen 15 an verschiedenen räumlichen Positionen, beispielsweise an verschiedenen Komponenten des Antriebsstrangs ermittelt werden können.
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Das beschriebene Verfahren kann ferner Ausgangsdaten liefern, die einem Verfahren zur Herstellung mittels einer Komponente eines Antriebsstrangs oder allgemein einer Komponente eines Kraftfahrzeugs zugeführt werden können. Insbesondere kann ein Kraftfahrzeug oder eine Untereinheit des Kraftfahrzeugs basierend auf den Ausgangsdaten hergestellt werden. Entsprechend kann ein Kraftfahrzeug wenigstens eine Untereinheit aufweisen, die basierend auf Ausgangsdaten hergestellt wurde, die aus dem zuvor beschriebenen Verfahren stammen. Sämtliche Vorteile, Einzelheiten und Merkmale, die in Bezug auf das in 1 gezeigte Verfahren beschrieben wurden, sind somit auf das Verfahren zur Herstellung sowie das Kraftfahrzeug bzw. wenigstens eine Untereinheit des Kraftfahrzeugs übertragbar.
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Bezugszeichen
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- 1
- Block
- 2
- Lastpunkt
- 3
- elektrische Maschine
- 4
- Steuerungseinrichtung
- 5
- Wechselrichter
- 6
- Sensoreinrichtung
- 7
- Antriebsausgangsdaten
- 8
- Block
- 9
- Kraftausgangsdaten
- 10
- Block
- 11
- Schwingungsübertragungsfunktion
- 12
- Schwingungsausgangsdaten
- 13, 14
- Block
- 15
- Schwingung