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Die Erfindung betrifft einen Antrieb für eine lenkbare Antriebseinheit für ein Flurförderzeug gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein entsprechendes Flurförderzeug.
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Im Stand der Technik sind u.a. als sog. Dreiradstapler ausgebildete Flurförderzeuge bekannt. Dreiradstapler besitzen dabei entweder vorne zwei nicht angetriebene Räder und hinten ein elektrisch antreibbares und lenkbares Einzelrad oder vorne zwei elektrisch antreibbare Räder und hinten ein nicht angetriebenes, aber lenkbares Einzelrad, welches oftmals als Doppel-Einzelrad ausgeführt ist.
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Ein derartiger, elektrisch antreibbarer und lenkbarer Einzelradantrieb besteht typischerweise aus einer elektrischen Maschine, einem mechanischen Getriebe, einer Drehverbindung, welche ein Lenken des Antriebs ermöglicht, sowie weiteren Komponenten wie z.B. Lenkantrieb und Bremse. Das Getriebe ist dabei oftmals als Stirnrad-Kegelrad-Getriebe ausgebildet.
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Typisch für alle Arten von Staplerlenkungen ist die Anforderung an möglichst große Lenkwinkelbereiche, die typischerweise Lenkwinkel von ca. -90° bis +90° umfassen, wobei 0° die Geradeausstellung der Lenkung darstellt.
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Bei einer bekannten Anordnung der elektrischen Maschine senkrecht über dem Fahrzeugrad kann das Getriebe typischerweise beim Lenken um die Achse der elektrischen Maschine geschwenkt werden. Aufgrund dieser Ausbildungsform ist es möglich, die elektrische Maschine beim Lenken nicht gegenüber dem Fahrzeugrahmen zu bewegen. Das ermöglicht eine einfache Verkabelung der elektrischen Maschine und einen beliebig großen Lenkwinkel.
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Eine weitere bekannte Ausführungsform sieht vor, ein zwei- oder mehrstufiges Getriebe in Verbindung mit einer elektrischen Maschine als Lenkantrieb zu verwenden, wobei eine Achse der elektrischen Maschine parallel zur Lenkachse des Fahrzeugrades angeordnet ist. Eine erste Stufe des Getriebes kann beispielsweise als Riemengetriebe ausgeführt sein.
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Eine nochmals weitere bekannte Ausführungsform umfasst ein Planetengetriebe im Lenkantrieb. Auch in diesem Fall sind die Achse der elektrischen Maschine und die Lenkachse des Fahrzeugrads identisch. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist die kompakte Bauweise.
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Aus der
DE 10 2020 126 719 B3 ist eine lenkbare Antriebseinheit bekannt, bei der der Antriebsmotor, der Lenkantriebseinheit und das Getriebe unterhalb des Drehkranzlagers angeordnet sind. Das gemeinsame Motorschild des Antriebs- und Lenkantriebseinheits bildet gleichzeitig auch den oberen Deckel des Getriebegehäuses. Dadurch ergibt sich eine kompakte Antriebseinheit mit einer geringen Bauhöhe. Beim Lenken wird der Antriebsmotor gemeinsam mit dem Getriebe geschwenkt wird. Es ist daher ein entsprechend großer Freiraum im Schwenkbereich des Getriebes sowie des Antriebsmotors vorzusehen.
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Die bekannten elektrisch antreibbaren und lenkbaren Antriebseinheiten sind jedoch dahingehend nachteilbehaftet, als dass - sofern der Antriebsmotor gemeinsam mit dem Getriebe geschwenkt wird - der einstellbare Lenkwinkel aufgrund der elektrischen Anschlüsse des Antriebsmotor begrenzt wird. Sofern der Antriebsmotor nicht mit dem Getriebe geschwenkt wird, ist aufgrund der Anordnung des Antriebsmotors oberhalb des Getriebes eine vergleichsweise große Bauhöhe erforderlich.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte lenkbare Antriebseinheit für ein Flurförderzeug vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die lenkbare Antriebseinheit für ein Flurförderzeug gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor.
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Die Erfindung betrifft eine lenkbare Antriebseinheit für ein Flurförderzeug, umfassend einen Fahrantrieb mit einem elektrischen oder hydraulischen Fahrmotor und einem Fahrgetriebe, einen Lenkantrieb mit einer elektrischen oder hydraulischen Lenkantriebseinheit und einem Lenktrieb sowie einer Rahmenplatte, wobei der Fahrmotor und die Lenkantriebseinheit sowie das Antriebsrad auf einer ersten Seite der Rahmenplatte angeordnet sind und wobei das Fahrgetriebe über ein Drehkranzlager gegenüber der Rahmenplatte um eine Schwenkachse schwenkbar ist. Die erfindungsgemäße Antriebseinheit zeichnet sich dadurch aus, dass der Fahrmotor und der Lenkantriebseinheit drehfest an der Rahmenplatte angeordnet sind.
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LenkantriebseinheitLenktriebLenkantriebseinheitLenkantriebseinheitDie Erfindung beschreibt also eine lenkbare, elektrisch oder hydraulisch betriebene Antriebseinheit, die zur Verwendung in einem Flurförderzeug geeignet ist. Derartige Antriebseinheiten für Flurförderzeuge müssen - wie bereits beschrieben - im Allgemeinen einen sehr großen Lenkwinkelbereich abdecken, dürfen dabei aber gleichzeitig nur einen geringen Bauraumbedarf aufweisen.
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Das Fahrgetriebe und insbesondere auch das Lenktrieb sind vorteilhaft als Untersetzungsstufe ausgebildet. Das Fahrgetriebe ist dazu vorgesehen, ein Drehmoment und eine Drehzahl vom Fahrmotor auf ein Antriebsrad der Antriebseinheit zu übertragen. Entsprechend ist das Lenktrieb dazu vorgesehen, das Fahrgetriebe mittels eines vom Lenkantriebseinheit erzeugten Drehmoments und einer erzeugten Drehzahl um die Schwenkachse zu schwenken.
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Das Schwenken des Fahrgetriebes erfolgt dabei mittels des Drehkranzlagers, welches das Fahrgetriebe gegenüber der Rahmenplatte schwenkbar lagert. Der Rahmenplatte kommt die Funktion eines Grundgerüsts zu, an welchem alle weiteren Komponenten der Antriebseinheit angeordnet sind. Die Rahmenplatte ist dementsprechend stabil und insbesondere aus Metall, beispielsweise Stahl, ausgebildet. Die Rahmenplatte kann eine speziell für die Antriebseinheit vorgesehene und hergestellte Rahmenplatte sein, die lösbar mit dem Flurförderzeug verbunden ist, oder auch eine fest mit einem Rahmengestell eines Fahrzeugs, insbesondere eines Flurförderzeugs, verbundene Rahmenplatte. Beispielsweise kann die Rahmenplatte ein besonderer Abschnitt des Rahmengestells sein, insbesondere ein besonders verstärkter Abschnitt des Rahmengestells des Fahrzeugs bzw. Flurförderzeugs sein.
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Der Fahrmotor und die Lenkantriebseinheit sind auf einer ersten Seite der Rahmenplatte angeordnet, wobei es sich bei der ersten Seite vorteilhaft um eine Unterseite der Rahmenplatte handelt. Dadurch ergibt sich eine geringe Bauhöhe der erfindungsgemäßen Antriebseinheit.
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Unter der Unterseite der Rahmenplatte wird dabei diejenige Seite der Rahmenplatte verstanden, die im Betrieb des Flurförderzeugs in Richtung des Untergrunds weist. An der Unterseite ist im Betrieb des Flurförderzeugs zudem ein Antriebsrad angeordnet.
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Die Unterseite ist somit gemeinsam mit der der Unterseite gegenüberliegenden Oberseite, welche vorteilhaft die zweite Seite der Rahmenplatte darstellt, eine von zwei flächigen Seiten der Rahmenplatte.
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Eine Motorwelle der Lenkantriebseinheit wie auch eine Motorwelle des Fahrmotors ragen vorteilhaft durch die Rahmenplatte hindurch und sind an der zweiten Seite der Rahmenplatte zugänglich.
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Erfindungsgemäß ist es nun vorgesehen, dass der Fahrmotor und der Lenkantriebseinheit drehfest an der Rahmenplatte angeordnet sind. Da somit der Fahrmotor und dieLenkantriebseinheit bei Lenkbewegungen gegenüber der Rahmenplatte nicht gedreht werden, werden auch die zum Betrieb des Fahrmotors und der Lenkantriebseinheit erforderlichen elektrischen Anschlussleitungen nicht durch ständige Drehbewegungen belastet, welche sonst oftmals zu Kabelbruch führen können. Zudem können die Anschlussleitungen dadurch vergleichsweise kurz und insbesondere eng an die Antriebseinheit anliegend ausgebildet sein, da keine Längentoleranz vorgesehen sein muss, um Drehbewegungen der Lenkantriebseinheit bzw. des Fahrmotors zu ermöglichen. Da ausschließlich das Fahrgetriebe geschwenkt wird, um eine Lenkbewegung auszuführen, kann ein beliebig großer Lenkwinkel eingestellt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Fahrgetriebe mindestens zweistufig ausgebildet ist, wobei eine erste Stufe des Fahrgetriebes auf einer zweiten Seite der Rahmenplatte angeordnet ist und eine zweite Stufe des Fahrgetriebes auf der ersten Seite der Rahmenplatte angeordnet ist.
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Indem die erste Stufe des Fahrgetriebes auf der zweiten Seite der Rahmenplatte, also auf der Oberseite der Rahmenplatte, angeordnet ist und die zweite Stufe des Fahrgetriebes auf der ersten Seite der Rahmenplatte, also auf der Oberseite der Rahmenplatte, angeordnet ist, ergibt sich der Vorteil, dass die vergleichsweise große Bauhöhe des Getriebes weitgehend bauraumoptimal auf beide Seiten der Rahmenplatte verteilt wird, um so insgesamt eine geringe Bauhöhe der Antriebseinheit zu gewährleisten.
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Insbesondere kann das Fahrgetriebe dreistufig ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die erste Stufe als Riementrieb oder als Kettentrieb oder als Stirnradstufe ausgebildet ist und dass die zweite Stufe als Kegelradstufe ausgebildet ist.
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Riementriebe und Kettentriebe eignen sich besonders gut, um Drehzahlen bzw. Drehmomente mit nur geringem Bauraumbedarf und insbesondere geringer Bauhöhe zu übertragen. Abhängig von der Riemenlänge bzw. Kettenlänge ist auch eine Übertragung über vergleichsweise große Abstände möglich. Zudem weisen Riementriebe und Kettentriebe in der Regel ein vergleichsweise geringes Gewicht auf. Somit kann die erste Stufe besonders bauraumsparend und leichtgewichtig ausgebildet sein.
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Alternativ kann die erste Stufe auch als Stirnradstufe ausgebildet, wobei in diesem Fall abhängig von dem zu überbrückenden Abstand ggf. ein oder mehrere Zwischenräder vorgesehen sein müssen.
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Die Ausbildung der zweiten Stufe als Kegelradstufe hingegen erlaubt es, auf einfache Weise mittels einer Kegelradwelle Drehmomente und Drehzahlen in axialer Richtung von der Stirnradstufe bzw. vom Riemen- oder Kettentrieb zur Radwelle zu übertragen, wobei ein Kegelritzel und ein mit dem Kegelritzel kämmendes Tellerrad die zweite Stufe darstellen. Das Tellerrad ist drehfest mit der Radwelle verbunden.
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Bei einer dreistufigen Ausbildung des Fahrgetriebes sind insbesondere eine Riemen- oder Kettentriebstufe, eine Stirnradstufe und eine Kegelradstufe vorgesehen. Die Kegelradstufe wird - sofern sie vorhanden ist - unabhängig von ihrer Anordnung im Kraftfluss per Definition als zweite Stufe verstanden.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass eine Drehachse eines Abtriebselements der ersten Stufe des Fahrgetriebes identisch ist mit der Schwenkachse.
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Das Abtriebselement der ersten Stufe kann beispielsweise -je nachdem ob es sich bei der ersten Stufe um einen Riementrieb, einen Kettentrieb oder eine Stirnradstufe handelt - als Riemenscheibe, als Kettenscheibe oder als Stirnrad ausgebildet sein.
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Indem die Drehachse des Abtriebselements der ersten Stufe identisch mit der Schwenkachse ist, bleibt das Abtriebselement bei einer Lenkbewegung ortsfest stehen und wird nur um seine eigene Achse gedreht. Dadurch hat die Lenkbewegung keinen nachteiligen Einfluss auf den Fahrantrieb der Antriebseinheit.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Lenktrieb auf einer zweiten Seite der Rahmenplatte angeordnet ist. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass auf der ersten Seite der Rahmenplatte, wo die zweite Stufe des Fahrgetriebes mit dem Antriebsrad vorgesehen ist, kein Bauraum für den Lenktrieb bereitgestellt werden muss, so dass entsprechend auch die Schwenkbarkeit des Fahrgetriebes mit dem Antriebsrad nicht eingeschränkt wird.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Lenktrieb als Riementrieb oder als Kettentrieb oder als Stirnradstufe ausgebildet ist. Wie schon die Ausbildung der ersten Stufe des Fahrantriebs als Riementrieb oder als Kettentrieb, führt entsprechend auch eine derartige Ausbildung des Lenktriebs zu einem nur sehr geringen Bauraumbedarf.
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Bei einer Ausbildung als Stirnradstufe müssen ggf. ein oder mehrere Zwischenräder vorgesehen werden.
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Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass eine Drehachse eines Abtriebselements des Lenktriebs identisch ist mit der Schwenkachse. Dadurch kann ein einfacher Aufbau der Lenkung gewährleistet werden.
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Die Drehachse des Abtriebselements des Lenktriebs ist vorteilhaft identisch mit der Drehachse des Abtriebselements der ersten Stufe des Fahrgetriebes, d.h., beide Abtriebselemente sind axial versetzt konzentrisch angeordnet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass sämtliche Elemente der Antriebseinheit, die auf der zweiten Seite der Rahmenplatte angeordnet sind, durch einen topfförmigen Deckel eingehaust sind. Somit sind diese Komponenten vor Verschmutzungen und Feuchtigkeit sowie vor mechanischen Beschädigungen geschützt.
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Der toppförmige Deckel ist vorteilhaft mittels Schraubverbindungen an der Rahmenplatte angeordnet, so dass er im Reparaturfall oder Wartungsfall auf einfache Weise entfernt werden kann, um die darunterliegenden Komponenten zugänglich zu machen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Antriebseinheit weiterhin ein Antriebsrad umfasst. Somit kann die vom Fahrmotor erzeugte Vortriebsleistung auf das Antriebsrad übertragen werden, um das Flurförderzeug anzutreiben.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass dem Fahrmotor eine Federdruckbremse zugeordnet ist. Die Federdruckbremse wirkt im geschlossenen Zustand als Parkbremse für die Antriebseinheit.
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Die Federdruckbremse ist im unbetätigten Zustand vorteilhaft geschlossen, so dass das Flurförderzeug im Fehlerfall automatisch gebremst und angehalten wird. Nur im betätigten Zustand ist die Federdruckbremse geöffnet.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Lenkantriebseinheit und der Fahrmotor auf gegenüberliegenden Querseiten des Fahrgetriebes angeordnet sind. Das bedeutet also, dass die Lenkantriebseinheit und der Fahrmotor auf der selben Seite der Rahmenplatte angeordnet sind und das Fahrgetriebe zwischen der Lenkantriebseinheit und dem Fahrmotor angeordnet ist. Somit können sowohl die Lenkantriebseinheit über den Lenktrieb als auch der Fahrmotor über die erste Stufe des Fahrgetriebes an das Abtriebselement des Lenktriebs bzw. an das Abtriebselement der ersten Stufe des Fahrgetriebes angreifen, ohne sich gegenseitig die Zugänglichkeit zu den jeweiligen Abtriebselementen zu erschweren.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Flurförderzeug, umfassend eine erfindungsgemäße Antriebseinheit. Somit ergeben sich die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Antriebseinheit genannten Vorteile auch für das erfindungsgemäße Flurförderzeug.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beispielhaft erläutert.
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Es zeigt:
- 1 beispielhaft und schematisch eine mögliche Ausbildungsform einer erfindungsgemäßen lenkbaren Antriebseinheit.
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Gleiche Gegenstände, Funktionseinheiten und vergleichbare Komponenten sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Diese Gegenstände, Funktionseinheiten und vergleichbaren Komponenten sind hinsichtlich ihrer technischen Merkmale identisch ausgeführt, sofern sich aus der Beschreibung nicht explizit oder implizit etwas anderes ergibt.
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1 zeigt beispielhaft und schematisch eine mögliche Ausbildungsform einer erfindungsgemäßen lenkbaren Antriebseinheit 1. Die Antriebseinheit 1 ist zur Verwendung in einem Flurförderzeug (nicht dargestellt in 1) vorgesehen.
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Die Antriebseinheit 1 umfasst einen Fahrantrieb 20 mit einem elektrischen Fahrmotor 3 und einem Fahrgetriebe 2. Dem Fahrmotor 3 ist eine Federdruckbremse 4 zugeordnet, über die der Fahrmotor 3 gebremst werden kann. Beispielsgemäß ist die Federdruckbremse 4 im unbetätigten Zustand geschlossen, so dass das Flurförderzeug im Fehlerfall automatisch gebremst und angehalten wird. Nur im betätigten Zustand ist die Federdruckbremse 4 geöffnet. Das Fahrgetriebe 2 ist beispielsgemäß dreistufig ausgebildet, wobei eine erste Stufe 2' beispielsgemäß als Riementrieb 2' ausgebildet ist. Der Riementrieb 2' umfasst ein als Riemenscheibe 9 ausgebildetes Antriebselement 9, das drehfest mit einer Welle des Fahrmotors 3 verbunden ist. Die Riemenscheibe 9 treibt einen Riemen 10 an, welcher wiederum ein ebenfalls als Riemenscheibe 11 ausgebildetes Abtriebselement 11 der ersten Stufe 2' antreibt. Beispielsgemäß umfasst das Fahrgetriebe 2 noch zwei weitere Stufen 2" und 2''', wovon die eine als Stirnradstufe 2" und die andere als Kegelradstufe 2''' ausgebildet ist.
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Weiterhin umfasst die Antriebseinheit 1 beispielsgemäß auch einen Lenkantrieb 21 mit einer elektrischen Lenkantriebseinheit 5 und einem LenktriebLenktrieb 18, wobei der LenktriebLenktrieb 18 - wie auch die erste Stufe 2` des Fahrgetriebes 2 - beispielsgemäß als Riementrieb 18 ausgebildet ist. Ein als Riemenscheibe 12 ausgebildetes Antriebselement 12 des LenktriebLenktriebs 18 ist drehfest mit einer Welle der Lenkantriebseinheits 5 verbunden und wird von diesem angetrieben. Die Riemenscheibe 12 treibt ihrerseits einen Riemen 13, welcher seinerseits ein als Riemenscheibe 14 ausgebildetes Abtriebselement 14 des LenktriebLenktriebs 18 antreibt.
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Wie zu sehen ist, sind die Riemenscheibe 11 des Fahrgetriebes 2 und die Riemenscheibe 12 des LenktriebLenktriebs 18 koaxial angeordnet und beide um eine Schwenkachse 16 schwenkbar, um welche auch ein Antriebsrad 8 im Sinne einer Lenkbewegung schwenkbar ist. Drehachsen der Riemenscheibe 11 des Fahrgetriebes 2 und der Riemenscheibe 12 des Lenktriebs sind somit identisch zur Schwenkachse 16.
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Über ein Drehkranzlager 7 ist das Fahrgetriebe 2 gemeinsam mit der Riemenscheibe 12 des Lenktriebs 18 schwenkbar. Ein Kraftfluss des Lenkantriebs 21 verläuft von der Lenkantriebseinheit 5 und der Riemenscheibe 12 über den Riementrieb 13 zur Riemenscheibe 14. Die Riemenscheibe 14 ist drehfest mit einem Gehäuse des Fahrgetriebes 2 verbunden und kann dieses um die Schwenkachse 16 schwenken, um eine Lenkbewegung auszuführen.
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Des Weiteren umfasst die Antriebseinheit 1 auch eine Rahmenplatte 6, an welcher im Sinne eines Grundgerüsts alle weiteren Komponenten der Antriebseinheit 1 angeordnet sind. So sind der Fahrmotor 3 und der Lenkantriebseinheit 5 auf einer ersten Seite 6' der Rahmenplatte 6 drehfest angeordnet. Die zweite Stufe 2" und die dritte Stufe 2''' des Fahrgetriebes 2 sind ebenfalls auf der ersten Seite 6' der Rahmenplatte 6 angeordnet. Die Kraftübertragung von der ersten Stufe 2' auf die zweite Stufe 2" des Fahrgetriebes 2 erfolgt dabei mittels einer Welle, welche die Riemenscheibe 11 mit einem Stirnrad (nicht dargestellt in 1) der folgenden Stufe 2" verbindet. Der LenktriebLenktrieb 18 und die erste Stufe 2` des Fahrgetriebes 2 sind hingegen auf einer zweiten Seite 6" der Rahmenplatte 6 angeordnet.
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Durch diese Anordnung der Elemente der Antriebseinheit 1 auf den unterschiedlichen Seiten 6', 6" der Rahmenplatte 6 ergibt sich eine sehr geringe Bauhöhe der Antriebseinheit 1.
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Über die dritte Stufe 2''' des Fahrgetriebes 2 wird schließlich das Antriebsrad 8 angetrieben.
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Weiterhin umfasst die Antriebseinheit 1 auch einen topfförmigen Deckel 15, der sämtliche Komponenten der Antriebseinheit 1, die auf der zweiten Seite 6" der Rahmenplatte 6 angeordnet sind, einhaust. Diese Elemente sind somit gegen Feuchtigkeit und Verschmutzungen sowie gegen mechanische Beschädigungen geschützt.
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Wie in der Darstellung der 1 zu sehen ist, sind die Lenkantriebseinheit 3 und der Fahrmotor 5 auf gegenüberliegenden Querseiten des Fahrgetriebes 2 angeordnet. Dadurch können sowohl die Lenkantriebseinheit 5 über den LenktriebLenktrieb 18 als auch der Fahrmotor 3 über die erste Stufe 2` des Fahrgetriebes 2 ohne mechanische Beschränkungen an das Abtriebselement 14 des Lenktriebs 18 bzw. an das Abtriebselement 11 der ersten Stufe 2` des Fahrgetriebes 2 angreifen. In Verbindung mit der drehfesten Anordnung der Lenkantriebseinheits 5 und des Fahrmotors 3 an der ersten Seite 6' der Rahmenplatte 6 ergibt sich zudem ein unbegrenzt großer, einschlagbarer Lenkwinkel des Antriebsrads 8.
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Bezugszeichen
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- 1
- Antriebseinheit
- 2
- Getriebe
- 2`
- erste Stufe, Riementrieb
- 2"
- zweite Stufe, Stirnradstufe
- 2'''
- dritte Stufe, Kegelradstufe
- 3
- Fahrmotor
- 4
- Federdruckbremse
- 5
- Lenkantriebseinheit
- 6
- Rahmenplatte
- 6`
- erste Seite der Rahmenplatte
- 6"
- zweite Seite der Rahmenplatte
- 7
- Drehkranzlager
- 8
- Antriebsrad
- 9
- Antriebselement, Riemenscheibe
- 10
- Riemen
- 11
- Abtriebselement, Riemenscheibe
- 11'
- Antriebswelle der Stirnradstufe
- 12
- Antriebselement, Riemenscheibe
- 13
- Riemen
- 14
- Abtriebselement, Riemenscheibe
- 15
- Deckel
- 16
- Schwenkachse
- 18
- Lenktrieb
- 20
- Fahrantrieb
- 21
- Lenkantrieb
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102020126719 B3 [0008]