DE102022203653B4 - Abstandssensorsysteme zur effizienten und automatischen umgebungserkennung für autonome schwebeflugfähige fluggeräte - Google Patents

Abstandssensorsysteme zur effizienten und automatischen umgebungserkennung für autonome schwebeflugfähige fluggeräte Download PDF

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    • B64U2201/10UAVs characterised by their flight controls autonomous, i.e. by navigating independently from ground or air stations, e.g. by using inertial navigation systems [INS]

Abstract

Abstandssensorsystem (20) für ein schwebeflugfähiges Fluggerät (10) umfassend:mindestens einen in einer Rotorebene des schwebeflugfähigen Fluggeräts (10) angeordneten Abstandssensor (4), welcher einen über ein ebenes Winkelfeld (Wv, Wh) schwenkbaren Laserpunktsensor (8) und eine zur Schwenkung des Laserpunktsensors (8) mit dem Laserpunktsensor (8) gekoppelte mechatronische Antriebseinheit (9) aufweist, wobei der Laserpunktsensor (8) über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld (Wh) schwenkbar ist;einen Steuerprozessor (6b), welcher mit der mechatronischen Antriebseinheit (9) gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die mechatronischen Antriebseinheit (9) zur Schwenkung des Laserpunktsensors (8) über das ebene Winkelfeld (Wv, Wh) anzusteuern; undeinen Signalverarbeitungsprozessor (6a), welcher mit dem Laserpunktsensor (8) gekoppelt und dazu ausgelegt ist, auf der Basis von nach Schwenkwinkel (θ) aufgelösten Abstandsmessdaten (M) des Laserpunktsensors (8) ein räumlich aufgelöstes Abstandsprofil des Abstandssensorsystems (20) von Hindernissen (H) in der ⌷mgebung des Abstandssensorsystems (20) zu ermitteln;wobei der Steuerprozessor (6b) dazu ausgelegt ist, in einem Horizontalflugmodus des Fluggeräts (10) einen in eine Flugrichtung vorne liegenden Laserpunktsensor (8) und/oder zwei einander seitlich bezogen auf die Flugrichtung gegenüberliegende Laserpunktsensoren (8) zum An- und/oder Durchfliegen einer Öffnung (O) zumindest zeitweise über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld (Wh) zu schwenken.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die Erfindung betrifft Abstandssensorsysteme für schwebeflugfähige Fluggeräte sowie ein autonomes, schwebeflugfähiges Fluggerät mit einem derartigen Abstandssensorsystem. Die Erfindung beschäftigt sich insbesondere mit der Verwendung von Abstandssensorik auf bzw. an einem schwebeflugfähigen Fluggerät, welche zur autonomen Planung und Durchführung von Flugmanövern wie etwa Landemanövern und/oder dem Durchflug von Öffnungen wie Toren, Korridoren oder dergleichen eingesetzt werden kann.
  • TECHNISCHER HINTERGRUND
  • Der flächendeckende autonome Einsatz von unbemannten Fluggeräten wie beispielsweise als Liefer- und Paketdrohne von Medikamenten, als Notfalltransporter für Blutkonserven sowie als Überwachungs- oder Inspektionsdrohne ist heute absehbar. Für den Einsatz solcher unbemannter autonomer Fluggeräte („unmanned aerial vehicles“, UAVs) sind Sicherheitsvorkehrungen unabdingbar, um nicht vollständig vermeidbaren Problemen während der Mission wie etwa Ausfall von Navigationsinstrumenten, Antrieb oder Energieversorgung begegnen zu können.
  • Verschiedene Ansätze im Stand der Technik schlagen zum Beispiel die Verwendung eines Gleitschirms für den Notfall vor, mit dem das Sicherheitsrisiko eines herabfallenden bzw. sinkenden UAVs für Passanten und den Straßenverkehr verringert werden kann. Andere Möglichkeiten sind das Vorsehen eines Fernsteuermodus, mithilfe dessen ein Pilot das UAV im Notfall, wie etwa einem Ausfall von Satellitennavigation und Kompassfunktionen fliegen und sicher landen kann. In diesen Fällen muss ein ausgebildeter Pilot für die komplette Flugüberwachung vorgehalten werden.
  • Je nach Systemausfall kann selbst ein Eingriff durch den Piloten nicht mehr oder nicht mehr zuverlässig möglich sein, wie etwa bei Ausfällen der Videoübertragung. Manche Ausfälle wie Motorschäden machen beispielsweise eine möglichst rasche Landung erforderlich, so dass ein Pilot unter Umständen gar nicht mehr rechtzeitig reagieren kann. In anderen Fällen kann auch die Fernsteuerverbindung selbst ausfallen, so dass sich das UAV auch nicht mehr fernsteuern lässt.
  • Es besteht daher ein Bedarf an Lösungen für UAVs wie etwa Multikopter, mit Hilfe derer ein UAV jederzeit selbstständig einen Landeplatz ohne Piloten detektieren und ansteuern kann. Neben dem erforderlichen hohen Maß an Sicherheit darf das Ziel der Wirtschaftlichkeit der Erfindung nicht außer Acht gelassen werden, weshalb Einfachheit, Flexibilität und Ergonomie (Autonomie) weitere entscheidende Kriterien darstellen.
  • Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Lösungsansätze bekannt: Die Dokumente US 2015 / 0 170 526 A1 , US 2011 /0 285 981 A1 , CN 1 03 868 521 A , US 8 996 207 B2 Kumar, G.A. et al.: „A LiDAR and IMU Integrated Indoor Navigation System for UAVs and Its Application in Real-Time Pipeline Classification", Sensors 2017, 17, S. 1268, Scherer S. et al.: „Autonomous landing at unprepared sites by a full-scale helicopter", Robotics and Autonomous Systems, 2012, 60(12), S. 1545-1562 und Leblebici, R.: „Laserscanner basierte Hinderniserkennung für einen autonomen Quadrokopter“, Bachelorarbeit 2015, JMU Würzburg schlagen verschiedene Strategien für die Planung und Durchführung autonomer Landemanöver durch Fluggeräte wie etwa bemannter Helikopter oder unbemannter Drohnen vor.
  • Das Dokument US 2017 / 0 201 738 A1 offenbart einen Quadrokopter mit an den jeweiligen Rotorarmen angebrachten Bildsensoren und einem zentral unter dem Quadrokopter angebrachtes Laserprojektionssystem zur Bereitstellung einer Referenzbeleuchtung für die Sensoren. Das Dokument US 2011 / 0 307 126 A1 zeigt einen Quadrokopter mit zentral montierten Punktsensoren zur Abstandsvermessung der Umgebung. Das Dokument US 2017 / 0 193 830 A1 offenbart einen Quadrokopter mit verschiedenen Kameras oder Laserscannern, die unter verschiedenen Blickwinkeln an dessen Rotorarmen installiert sind. Schließlich zeigt das Dokument Dougherty, J.A.: „Laser-Guided Autonomous Landing of a Quadrotor UAV on an Inclined Surface“, 2014 SEAS Student Research and Development Showcase, ProQuest, Dissertations And Theses, The George Washington University, 2014 einen Quadrokopter mit Punktstrahlern an den Rotorarmen, deren reflektierte Referenzbeleuchtung durch eine zentral unter dem Quadrokopter installierte Kamera aufgenommen wird, so dass Landemanöver auf der Basis einer Triangulation zwischen den geometrisch entfernt voneinander liegenden Punktstrahlern und der Kamera geplant werden können.
  • Die Druckschrift DE 10 2018 205 134 A1 beschreibt ein Abstandssensorsystem zur effizienten und automatischen Detektion von Landeplätzen für autonome schwebeflugfähige Fluggeräte, bei welchem mindestens vier Abstandssensoren mit jeweiligen Laserpunktsensoren vorgesehen sind, die über ein vertikal ausgerichtetes Winkelfeld schwenkbar sind.
    Die Druckschrift US 2015 / 0 160 658 A1 beschreibt ein unbemanntes Mikro-Luftfahrzeug und ein Verfahren zur Steuerung desselben.
  • Die Druckschrift US 2021 / 0 263 488 A1 befasst sich mit dem Scannen von Strukturen mittels unbemannter Flugzeuge.
  • Die Druckschrift US 2017 / 0 201 738 A1 beschreibt Sensorik in UAVs zur Kartierung und Hindernisvermeidung.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Eine der Aufgaben der Erfindung besteht darin, Lösungen zu finden, die es einem autonomen, schwebeflugfähigen Fluggerät ermöglichen, Hindernisse in der Umgebung zu detektieren und basierend darauf eine relative Lokalisation als Steuerungshilfe für autonome Flugmanöver ohne externe Hilfsmittel (wie GPS) und a-priori Informationen zu ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Abstandssensorsystem für ein autonomes, schwebeflugfähiges Fluggerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Abstandssensorsystem für ein autonomes, schwebeflugfähiges Fluggerät mit den Merkmalen des Anspruchs 8, durch ein Abstandssensorsystem für ein autonomes, schwebeflugfähiges Fluggerät mit den Merkmalen des Anspruchs 9, durch ein autonomes, schwebeflugfähiges Fluggerät mit den Merkmalen des Anspruchs 13 und eine Verwendung eines Abstandssensorsystems für die autonome Landemanöverplanung und -durchführung eines autonomen, schwebeflugfähigen Fluggerätes mit den Merkmalen des Anspruchs 17 gelöst.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Abstandssensorsystem für ein schwebeflugfähiges Fluggerät mindestens einen in einer Rotorebene des schwebeflugfähigen Fluggeräts angeordneten Abstandssensor, welcher einen über ein ebenes Winkelfeld schwenkbaren Laserpunktsensor und eine zur Schwenkung des Laserpunktsensors mit dem Laserpunktsensor gekoppelte mechatronische Antriebseinheit aufweist, wobei der Laserpunktsensor über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld schwenkbar ist. Das Abstandssensorsystem umfasst weiterhin einen Steuerprozessor, welcher mit der mechatronischen Antriebseinheit gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die mechatronischen Antriebseinheit zur Schwenkung des Laserpunktsensors über das ebene Winkelfeld anzusteuern. Das Abstandssensorsystem umfasst weiterhin einen Signalverarbeitungsprozessor, welcher mit dem Laserpunktsensor gekoppelt und dazu ausgelegt ist, auf der Basis von nach Schwenkwinkel aufgelösten Abstandsmessdaten des Laserpunktsensors ein räumlich aufgelöstes Abstandsprofil des Abstandssensorsystems von Hindernissen in der Umgebung des Abstandssensorsystems zu ermitteln. Der Steuerprozessor ist dazu ausgelegt, in einem Horizontalflugmodus des Fluggeräts einen in eine Flugrichtung vorne liegenden Laserpunktsensor und/oder zwei einander seitlich bezogen auf die Flugrichtung gegenüberliegende Laserpunktsensoren zum An- und/oder Durchfliegen einer Öffnung zumindest zeitweise über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld zu schwenken.
  • Anders ausgedrückt ist somit mindestens ein Laserpunktsensor vorhanden, welcher (zumindest) horizontal verschwenkt werden kann. Beispielsweise kann genau ein Laserpunktsensor vorhanden sein, welcher horizontal verschwenkt werden kann. Es können jedoch auch zwei oder mehr Laserpunktsensoren vorhanden sein, von denen alle oder manche horizontal verschwenkbar sind. Beispielsweise können insgesamt vier Laserpunktsensoren vorhanden sein, von denen jeweils zwei vertikal und zwei horizontal verschwenkbar sind. Es versteht sich dabei, dass es je nach Flugsituation auch ausreichend sein kann, Sensoren ausschließlich horizontal (z.B. beim horizontalen Flug durch ein Hindernis hindurch) oder ausschließlich vertikal zu verschwenken (z.B. beim Flug über ein Hindernis hinweg), wobei in diesem Fall ggf. auch lediglich ein Teil der Sensoren zum Einsatz kommen kann. Die Möglichkeit einer horizontalen Verschwenkbarkeit bietet hierbei insbesondere Vorteile, wenn Öffnungen durchflogen werden sollen bzw. zwischen zwei Hindernissen hindurch navigiert werden soll.
  • Der Schwenkbereich ist dabei eindimensional, d.h. der durch den Laserpunktsensor ausgesandte Referenzlichtpunkt überstreicht entlang eines beispielsweise mindestens 10° und maximal 130° betragenden Winkelfeldes eine Linie auf Objekten und/oder dem Boden der Umgebung des Abstandssensorsystems. Eine Limitierung der Winkelweite des Winkelfeldes, d.h. die Limitierung auf einen vorbestimmten begrenzten Schwenkbereich des Laserpunktsensors, steigert vorteilhafterweise Wiederholrate, Abtastgeschwindigkeit und Auflösung des jeweiligen Abstandssensors.
  • Das jeweilige Winkelfeld kann dabei grundsätzlich vertikal oder horizontal ausgerichtet sein. Ein vertikal ausgerichtetes Winkelfeld von 90° könnte beispielsweise bedeuten, dass der Laserpunktsensor von einer Ausrichtung senkrecht nach unten in Richtung des Bodens bis zu einer horizontalen Ausrichtung schwenkbar ist. Im Falle eines horizontal ausgerichteten Winkelfelds von 90° könnte der Laserpunktsensor beispielsweise horizontal von einer östlichen Ausrichtung in eine südliche oder nördliche Ausrichtung schwenken.
  • Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung umfasst ein Abstandssensorsystem für ein schwebeflugfähiges Fluggerät mindestens einen in einer Rotorebene des schwebeflugfähigen Fluggeräts angeordneten Abstandssensor, welcher einen über ein ebenes Winkelfeld schwenkbaren Laserpunktsensor und eine zur Schwenkung des Laserpunktsensors mit dem Laserpunktsensor gekoppelte mechatronische Antriebseinheit aufweist. Das Abstandssensorsystem umfasst ferner einen Steuerprozessor, welcher mit der mechatronischen Antriebseinheit gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die mechatronische Antriebseinheit zur Schwenkung des Laserpunktsensors über das ebene Winkelfeld anzusteuern. Das Abstandssensorsystem umfasst ferner einen Signalverarbeitungsprozessor, welcher mit dem Laserpunktsensor gekoppelt und dazu ausgelegt ist, auf der Basis von nach Schwenkwinkel aufgelösten Abstandsmessdaten des Laserpunktsensors ein räumlich aufgelöstes Abstandsprofil des Abstandssensorsystems von Hindernissen in der Umgebung des Abstandssensorsystems zu ermitteln. Zumindest ein Abstandssensor weist weiterhin einen Komplementärsensor auf, wobei der Signalverarbeitungsprozessor dazu ausgelegt ist, Abstandsmessdaten des Komplementärsensors zu berücksichtigen. Der Komplementärsensor kann insbesondere entsprechend zu dem jeweiligen Laserpunktsensor über Ansteuerung der jeweiligen mechatronischen Antriebseinheit durch den Steuerprozessor schwenkbar sein. Der Komplementärsensor kann insbesondere ein Ultraschallsensor sein.
  • In diesem Fall wird somit eine komplementäre Sensorik eingesetzt, d.h. zusätzlich zu den bestehenden ein oder meheren Laserpunktsensoren werden beispielsweise ein oder mehrere Ultraschallsensoren verwendet. Ultraschall bietet sich an, da es einen größeren Öffnungswinkel besitzt und vorteilhafterweise Glas detektieren kann. Ultraschallwellen sind grundsätzlich zwar weniger genau und weniger schnell als Laser, jedoch lässt sich damit schneller ein größerer Bereich abscannen und andere Oberflächen (z.B. Glas) detektieren. Diese Variante kann somit Vorteile hinsichtlich Zuverlässigkeit und Sicherheit bieten. Die Anzahl der Komplementärsensoren kann dabei der Anzahl der bestehenden Laserpunktsensoren entsprechen oder davon abweichen.
  • Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung umfasst ein Abstandssensorsystem für ein schwebeflugfähiges Fluggerät mindestens einen in einer Rotorebene des schwebeflugfähigen Fluggeräts angeordneten Abstandssensor, welcher einen über ein ebenes Winkelfeld schwenkbaren Laserpunktsensor und eine zur Schwenkung des Laserpunktsensors mit dem Laserpunktsensor gekoppelte mechatronische Antriebseinheit aufweist. Das Abstandssensorsystem umfasst ferner einen Steuerprozessor, welcher mit der mechatronischen Antriebseinheit gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die mechatronische Antriebseinheit zur Schwenkung des Laserpunktsensors über das ebene Winkelfeld anzusteuern. Das Abstandssensorsystem umfasst ferner einen Signalverarbeitungsprozessor, welcher mit dem Laserpunktsensor gekoppelt und dazu ausgelegt ist, auf der Basis von nach Schwenkwinkel aufgelösten Abstandsmessdaten des Laserpunktsensors ein räumlich aufgelöstes Abstandsprofil des Abstandssensorsystems von Hindernissen in der Umgebung des Abstandssensorsystems zu ermitteln. Das Abstandssensorsystem umfasst ferner einen fluggerätgestützten Transponder, welcher dazu ausgelegt ist, mit einem bodengebundenen Transponder zur Bestimmung eines Absolutabstandes Signale auszutauschen, wobei der Signalverarbeitungsprozessor dazu ausgelegt ist, Abstandsmessdaten des fluggerätgestützten Transponders zu berücksichtigen.
  • Hinsichtlich seiner sensorischen Fähigkeiten lässt sich das System somit durch einen kostengünstigen Transponder erweitern, welcher auf Basis von Funkwellen mit einem oder mehreren Transpondern in der Umgebung des Flugkörpers kommunizieren kann, die beispielsweise auf Hindernissen, an Öffnungen etc. angebracht sein können. Zum Beispiel können zwei Transponder an beiden Seiten einer Toröffnung vorgesehen sein. Die durch den Transponder auf dem Flugkörper erfassten Daten können zur Verbesserung von Genauigkeit und Zuverlässigkeit mit den Daten der Laserpunktsensoren fusioniert werden. So können beispielsweise durch ein Signallaufzeitverfahren hochpräzise absolute Abstände zu einer Toröffnung gemessen werden. Ebenso wird eine sehr genaue Positionierung innerhalb von Räumen, d.h. in einem Gebäude, ermöglicht. Durch den zusätzlichen Einsatz von Transpondertechnik kann ggf. auf andere kostenaufwendigere Sensorik verzichtet werden. Beispielsweise kann ggf. auf eine horizontale Verschwenkbarkeit der Lasersensorik verzichtet werden (Gewicht und Kostenersparnis des Flugkörpers).
  • Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung umfasst ein schwebeflugfähiges Fluggerät, insbesondere ein unbemannter autonomer Quadrokopter, ein Abstandssensorsystem gemäß den ersten drei Aspekten der Erfindung. Das schwebeflugfähige Fluggerät weist eine geradzahlige Anzahl an Rotoren, welche jeweils an Enden von in einer senkrecht zur Gierachse des schwebeflugfähigen Fluggerätes stehenden Rotorebene liegenden Rotorarmen (Ausleger) angeordnet sind, sowie einen Rotorantrieb auf, welcher mit den Rotoren gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die Rotoren anzutreiben. An den Rotorarmen ist dabei jeweils ein Abstandssensor des Abstandssensorsystems auf Höhe der Rotorachse des zugehörigen Rotors angebracht.
  • Dabei müssen aus Gründen der Kosten und Energieeffizienz nicht alle Rotorarme notwendigerweise mit einem Abstandssensor bestückt sein. Eine vorteilhafte Anzahl an Abstandssensoren mit schwenkbaren Laserpunktsensoren beträgt vier.
  • Gemäß einem fünften Aspekt der Erfindung umfasst eine Verwendung eines Abstandssensorsystems gemäß den ersten drei Aspekten der Erfindung die autonome Landemanöverplanung und -durchführung eines schwebeflugfähigen Fluggerätes auf der Basis von dem durch den Signalverarbeitungsprozessor ermittelten räumlich aufgelösten Abstandsprofil des Abstandssensorsystems.
  • Eine Idee der Erfindung besteht darin, ein unbemanntes autonomes oder teil-autonomes schwebeflugfähiges Fluggerät mit beispielsweise rotationssymmetrisch in einer Rotorebene angeordneten und schwenkbaren Abstandssensoren auszustatten, die jeweils durch mechatronische Antriebe bewegbar sind und dynamische Abstandsmessdaten der Umgebung erzeugen können. Diese Abstandsmessdaten werden zur autonomen Landemanöverplanung durch einen Signalverarbeitungsprozessor des schwebeflugfähigen Fluggerätes herangezogen, der auf der Basis der Landemanöverplanung dann einen Steuerprozessor des schwebeflugfähigen Fluggerätes instruiert, welcher wiederum Flugantriebssysteme des schwebeflugfähigen Fluggerätes zur Landemanöverdurchführung entsprechend ansteuert.
  • Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Idee besteht darin, es einem schwebeflugfähigen Fluggerät zu ermöglichen, ohne zusätzliche Infrastruktur auf freien Flächen und Parkplätzen, beispielsweise in Höfen, aber auch auf Dächern wie Flachdächern sicher zu landen und dazu ggf. sogar Öffnungen zu durchfliegen, sodass eine Landung auch innerhalb von Gebäuden prinzipiell möglich ist. Dabei können Start- und Ziellandepunkt ohne nennenswerten Aufwand verlegt werden. Die Lokalisation und Steuerung bedient sich dabei einzig und allein der relativen Position zum detektierten Landeplatz bzw. Hindernis. Mögliche Landeplätze sind dadurch gekennzeichnet, dass Sie eine ausreichend große (flache) Fläche aufweisen, sind darüberhinausgehend jedoch nicht eingeschränkt. Für eben diese Landeplätze ist die Erfindung optimal ausgelegt. Entscheidend hierbei ist das durch das Abstandssensorsystem erstellte Bodenprofil bzw. Hindernisprofil, welches der Steuerung des schwebeflugfähigen Fluggerätes als Eingabe dienen kann. Die Erfindung ermöglicht es nicht zuletzt speziell bei außerplanmäßigen Landungen, z.B. in Notfällen aufgrund des Ausfalls von Systemkomponenten, dass das Fluggerät jederzeit selbstständig schnell und sicher einen geeigneten Landeplatz finden und ansteuern kann.
  • Weiterhin besteht der Vorteil, dass die schwenkbaren Sensoren nicht nur eine Bodenprofilerfassung bei der Landung, sondern auch eine Hinderniserkennung beim Streckenflug oder beim Start ermöglichen.
  • Vorteilhafterweise ist eine Boden- und Hindernisprofilerfassung mit der erfindungsgemäßen Lösung nicht nur hochgenau und zuverlässig möglich, sondern auch mit platzsparenden Mitteln geringem Gewichts zu erreichen. Dadurch wird die Energieeffizienz eines schwebeflugfähigen Fluggerätes erheblich gesteigert. Das Sensorsystem des schwebeflugfähigen Fluggerätes ermöglicht in vorteilhafter Weise eine automatische Umgebungserkennung, ohne auf a-priori Informationen der Umgebung oder der Ortskoordinaten zurückgreifen zu müssen. Die Flugmanöverplanung und -durchführung ist allein durch Datenfusion der Abstandsmessdaten und eines geeigneten Auswertungsalgorithmus möglich, insbesondere bei der Erkennung und Eignungsbewertung eines Landeplatzes für das schwebeflugfähige Fluggerät.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
  • Gemäß einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems kann die Winkelweite des horizontalen ausgerichteten Winkelfeldes zwischen 45° und 180° betragen. Beispielsweise kann die Winkelweite zumindest 90° oder mehr betragen, um eine möglichst gute Abdeckung vor und/oder neben dem Fluggerät zu ermöglichen. Beispielsweise kann ein horizontal schwenkbarer Laserpunktsensor bezogen auf eine Flugrichtung des Flugkörpers vorne angebracht sein. Dieser kann dabei beispielsweise zur Detektion von Öffnungen dienen.
  • Gemäß einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems können mindestens zwei Abstandssensoren vorgesehen sein, wobei der jeweilige Laserpunktsensor von zumindest einem der Abstandssensoren über ein vertikal ausgerichtetes ebenes Winkelfeld und der Laserpunktsensor von zumindest einem der Abstandssensoren über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld schwenkbar ist.
  • Beispielsweise können vier rotationssymmetrisch in der Rotorebene angeordnete Abstandssensoren vorhanden sein, von denen sich zumindest einer vertikal und zumindest einer horizontal verschwenken lässt.
  • Gemäß einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems kann die Winkelweite des vertikal ausgerichteten Winkelfeldes zwischen 30° und 130°, insbesondere 90° oder 120°, betragen. Dadurch kann ein Bereich von senkrecht unter dem schwebeflugfähigen Fluggerät bis zur Horizontalen durch den Laserpunktsensor abgedeckt werden, so dass die Datenfusion aller Laserpunktsensoren eine vollständige Überwachung des Bereichs unter dem schwebeflugfähigen Fluggerät und in allen Himmelsrichtungen neben dem schwebeflugfähigen Fluggerät ermöglichen kann. Gleichwohl wird die Winkelweite limitiert, um die Vorteile der Erfindung wie hohe Wiederholrate und geringe Latenz zu bewahren.
  • Gemäß einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems können die Laserpunktsensoren von zumindest zwei an einander gegenüberliegen Seiten des Fluggeräts anordenbaren Abstandssensoren jeweils über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld schwenkbar sein.
  • Beispielsweise können zwei Laserpunktsensoren seitlich bezogen auf eine Flugrichtung horizontal geschwenkt werden. Derart kann beispielsweise eine Öffnung detektiert werden und ein seitlicher Abstand zu vorhandenen Begrenzungen beim Durchflug durch die Öffnung präzise zur Positionskorrektur erfasst werden. Es versteht sich hierbei, dass eine horizontale Verschwenkbarkeit für beliebige Anzahlen von Laserpunktsensoren vorgesehen sein kann. Beispielsweise können drei Laserpunktsensoren horizontal verschwenkt werden, z.B. einer vorne in Flugrichtung und zwei seitlich zur Flugrichtung. Ebenso kann das Fluggerät rundum in symmetrischer Weise mit horizontal und vertikal verschwenkbaren Sensoren ausgestattet werden, um einen möglichst lückenlosen Übergang ohne Vorzugsrichtungen sicherzustellen.
  • Gemäß einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems können die Laserpunktsensoren der Abstandssensoren in Abhängigkeit von einem aktuellen Betriebsmodus des Fluggeräts wahlweise über ein vertikales ausgerichtetes Winkelfeld und ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld schwenkbar sein. Hierbei ist insbesondere vorstellbar, dass die jeweiligen Sensoren abwechselnd ein horizontales und ein vertikales Winkelfeld abtasten, um derart ein möglichst umfassendes Abbild der Umgebung erhalten zu können.
  • Anders ausgedrückt werden in dieser Weiterbildung dual verschwenkbare Sensoren bereitgestellt, welche einen hohen Grad an Flexibilität für die Flugführung auch in komplexen Umgebungen mit vielfältigen Hindernissen ermöglichen. Beispielsweise können vier Sensoren vorgesehen sein, welche sowohl vertikal, als auch horizontal verschwenkbar sind (z.B. alternierend).
  • Gemäß der Erfindung ist der Steuerprozessor dazu ausgelegt, in einem Horizontalflugmodus des Fluggeräts einen in eine Flugrichtung vorne liegenden Laserpunktsensor und/oder zwei einander seitlich bezogen auf die Flugrichtung gegenüberliegende Laserpunktsensoren zum An- und/oder Durchfliegen einer Öffnung zumindest zeitweise über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld zu schwenken.
  • Beispielsweise kann der Flugkörper zunächst über einem Landeplatz auf einer größeren Höhe ein Tiefenprofil basierend auf vertikalen Schwenks der Sensoren erstellen und sich dementsprechend positionieren. Anschließend kann die Höhe reduziert und dabei vertikal und/oder horizontal schwenkend (zwecks Hinderniserkennung) auf eine bestimmte Höhe geflogen werden, wobei optional ein fest verbauter, nicht schwenkbarer Distanzsensor nach unten zum Einsatz kommen kann. Beim Erreichen dieser Höhe in Bodennähe kann dann eine Landung des Flugkörpers erfolgen. Alternativ kann nun durch vorzugsweise horizontal schwenkende Sensorik (ggf. zusätzlich vertikal zur Höhenkorrektur) eine zu durchfliegende Öffnung (Tür, Tor, Fenster, etc.) detektiert werden. Der Flugkörper kann sich dabei zentral positionieren, um die Öffnung anschließend zu durchfliegen, wobei beim Durchflug die Sensorik wieder vertikal verschwenkt werden kann. Mit derselben Sensorik lässt sich in umgekehrter Reihenfolge bei entsprechendem Ablauf auch autonom aus der Öffnung zurückfliegen, z.B. aus einem Gebäude hinaus.
  • Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems kann zumindest ein Abstandssensor weiterhin einen Komplementärsensor aufweisen, wobei der Signalverarbeitungsprozessor dazu ausgelegt ist, Abstandsmessdaten des Komplementärsensors zu berücksichtigen. Bei dem Komplementärsensor kann es sich beispielsweise um einen Ultraschallsensor handeln. Der Komplementärsensor kann optional entsprechend zu dem jeweiligen Laserpunktsensor bei der Ansteuerung der jeweiligen mechatronischen Antriebseinheit durch den Steuerprozessor schwenkbar sein.
  • Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems kann das System weiterhin einen fluggerätgestützten Transponder aufweisen, welcher dazu ausgelegt ist, mit einem bodengebundenen Transponder zur Bestimmung eines Absolutabstandes Signale auszutauschen, wobei der Signalverarbeitungsprozessor dazu ausgelegt ist, Abstandsmessdaten des fluggerätgestützten Transponders zu berücksichtigen.
  • Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems kann das Abstandssensorsystem weiterhin einen nicht schwenkbar ausgebildeten Distanzsensor aufweisen, welcher mit dem Signalverarbeitungsprozessor gekoppelt und dazu ausgebildet ist, eine Distanz des Abstandssensorsystems gegenüber der Umgebung zu messen. Der Distanzsensor kann dabei zentral an einer Unterseite des schwebeflugfähigen Fluggerätes befestigt werden und entlang der Gierachse des schwebeflugfähigen Fluggerätes nach unten weisen. Der Distanzsensor wird dabei bewusst nicht schwenkbar ausgebildet, um die Implementierungskosten zu senken und die Ausfallsicherheit zu erhöhen. Beispielsweise kann der Distanzsensor eine Distanz des Abstandssensorsystems über dem Boden messen und somit als Höhenreferenz dienen.
  • Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems kann der zumindest eine Abstandssensor Abstandsmessdaten nach dem Laufzeitprinzip, dem Phasendifferenzprinzip oder dem Triangulationsprinzip gewinnen. Besonders bevorzugt sind hierbei nach dem Laufzeitprinzip oder dem Phasendifferenzprinzip arbeitende Sensoren, da deren Aufbau besonders kompakt ist und keine räumlich voneinander getrennte Lichtquellen und Reflexionsdetektoren benötigt.
  • Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandssensorsystems kann die zumindest eine mechatronische Antriebseinheit einen Servoantrieb umfassen. Servoantriebe bieten vorteilhafterweise eine sehr hohe Stellgenauigkeit bei ausreichend dynamischen Ansprechverhalten, welches insbesondere für eine rasche und exakte Synchronisierung der gewonnenen Abstandsmessdaten verschiedener Abstandssensoren vorteilhaft ist.
  • Gemäß einigen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen schwebeflugfähigen Fluggerätes kann der Steuerprozessor dazu ausgelegt sein, den Rotorantrieb in Abhängigkeit von dem durch den Signalverarbeitungsprozessor ermittelten räumlich aufgelösten Abstandsprofil des Abstandssensorsystems anzusteuern. So kann eine kontinuierliche Erfassung und Aktualisierung von ermittelten Abstandsprofilen für eine dynamische und autonome Flugmanöverdurchführung erfolgen.
  • Gemäß einigen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen schwebeflugfähigen Fluggerätes kann der Steuerprozessor dazu ausgelegt sein, den Rotorantrieb nach vorbestimmten Abstandsmessintervallen, beispielsweise nach jedem vollständigen Aktualisieren eines Abstandsprofils, so anzusteuern, dass das schwebeflugfähige Fluggerät um einen definierten Winkel giert, d.h. sich um die Gierachse dreht. Dadurch kann ein umfassenderes Abstandsprofil gewonnen werden, da eindimensionale Laserpunktsensormessungen mit einer höheren Gierwinkelauflösung generiert werden. Durch die Drehung um die Gierachse werden also beispielsweise nicht nur vier Profillinien, sondern ein umfassendes Bodenprofil mit einer Auflösung α aus einer Anzahl = 360° / 4 α Schwenkungsmessungen generiert. Für eine gewünschte Auflösung von 1° wären beispielsweise bei vier Abstandssensoren 90 Gier-Schritte mit vollständiger Aktualisierung des Abstandsprofils notwendig.
  • Es versteht sich, dass die Möglichkeit einer horizontalen Verschwenkbarkeit von einem oder mehreren der Laserpunktsensoren (ggf. zusätzlich zu einer vertikalen Verschwenkbarkeit) entsprechend auch für Komplementärsensoren, insbesondere Ultraschallsensoren, vorgesehen sein kann (mittels entsprechender Ansteuerung der jeweiligen mechatronischen Antriebseinheit durch den Steuerprozessor), wobei die entsprechenden Abstandsmessdaten ebenso von dem Signalverarbeitungsprozessor berücksichtigt werden können.
  • Es versteht sich weiterhin, dass einer oder mehrere fluggerätgestützte Transponder in Kombination mit horizontal verschwenkbaren Laserpunktsensoren und/oder entsprechend verschwenkbaren oder nicht verschwenkbaren Komplementärsensoren einsetzbar sind.
  • Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung. Insbesondere wird dabei der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
  • KURZE INHALTSANGABE DER FIGUREN
  • Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der in den schematischen Figuren angegebenen Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen dabei:
    • 1 eine abstrahierte Perspektivdarstellung eines schwebeflugfähigen Fluggerätes in Form eines Quadrokopters gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
    • 2 eine schematische Seitenansicht eines beispielhaften schwebeflugfähigen Fluggerätes gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
    • 3 ein schematisches Blockschaubild funktioneller Komponenten eines Abstandssensorsystems für ein schwebeflugfähiges Fluggerät gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung;
    • 4 eine Illustration für die Funktionsweise eines Abstandssensors des Abstandssensorsystems für ein schwebeflugfähiges Fluggerät gemäß 2 sowie eine vereinfacht dargestellte, beispielhafte Messkurve für Abstandsmessdaten des Abstandssensors gemäß weiterer Ausführungsformen der Erfindung; und
    • 5 bis 11 Perspektivskizzen beispielhafter Flugsituationen eines Quadrokopters mit Abstandssensorsystem gemäß 1 bis 3 gemäß weiteren Ausführungsformen der Erfindung.
  • Die beiliegenden Figuren sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt. Richtungsangebende Terminologie wie etwa „oben“, „unten“, „links“, „rechts“, „über“, „unter“, „horizontal“, „vertikal“, „vorne“, „hinten“ und ähnliche Angaben werden lediglich zu erläuternden Zwecken verwendet und dienen nicht der Beschränkung der Allgemeinheit auf spezifische Ausgestaltungen wie in den Figuren gezeigt.
  • In den Figuren der Zeichnung sind gleiche, funktionsgleiche und gleich wirkende Elemente, Merkmale und Komponenten - sofern nichts anderes ausgeführt ist - jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
  • BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
  • Schwebeflugfähige Fluggeräte im Sinne der vorliegenden Erfindung umfassen bemannte oder unbemannte Fluggeräte („unmanned aerial vehicles“, UAVs), die im Allgemeinen autonom oder teil-autonom sowie flugfunktionsmäßig eigenständig und computergestützt operieren. Insbesondere umfassen schwebeflugfähige Fluggeräte im Sinne der vorliegenden Erfindung alle Drohnen, Multikopter, Flugroboter und zu vertikalen Starts und Landungen befähigte autonome Flugobjekte. Dabei definiert sich ein Schwebeflug als jeglicher Flugzustand eines Fluggerätes, in dem es aus eigenem Antrieb und für eine steuerbare Zeitspanne an im Wesentlichen unveränderter Position und Höhe in der Luft verbleibt.
  • 1 zeigt eine abstrahierte Perspektivdarstellung eines autonomen, schwebeflugfähigen Fluggerätes in Form eines Quadrokopters 10. Der Quadrokopter 10 kann vier Rotoren 3 aufweisen, die entlang vier Rotorarmen 2a, 2b, 2c und 2d einer Trägerplattform des Quadrokopters in einer senkrecht zu einer Gierachse G liegenden (im Flug im Wesentlichen horizontalen) Rotorebene angeordnet sind. Zwischen jeweils zwei benachbarten Rotorarmen 2a, 2b, 2c und 2d liegt im Beispiel der 1 ein rechter Winkel. An den Rotorarmenden befinden sich bespielhaft jeweils mechanische Strukturelemente 1a, 1b, 1c und 1d, die einerseits zur Abschirmung und zum Schutz der Rotoren 3 dienen und andererseits die mechanische Halterung und Fixierung von Fluggerätelementen gewährleisten, wie etwa von Motoren und/oder Servoreglern für die Rotoren 3 oder auch im Folgenden erläuterten Abstandssensoren 4. Es versteht sich dabei, dass der strukturelle Aufbau des Quadrokopters 10 auch anders ausgelegt sein kann, z.B. mit einem einzelnen schützenden Strukturelement, welches den gesamten weiteren (inneren) Aufbau des Quadrokopters 10 umgibt. Im Bild der 1 sind zwei Abstandssensoren 4a, 4b schematisch als an der Unterseite der Rotorarme 2a, 2b koaxial mit den Rotorachsen der Rotoren 3 angebracht dargestellt. Es versteht sich dabei, dass auch an den anderen Rotorarmen 2c und 2d entsprechende Abstandssensoren in ähnlicher Weise installiert werden können.
  • In einem zentral gelegenen Hauptkörper des Quadrokopters 10 ist neben einem Steuersystem 6 des Quadrokopters 10 auch ein (in 1 nicht explizit dargestelltes) Antriebssystem für die Rotoren 3 sowie eine Energieversorgungseinheit wie etwa ein wiederaufladbarer elektrischer Akkumulator installiert. Daneben kann der Quadrokopter 10 optional auch über weitere Fluggerätkomponenten verfügen, wie etwa Avionik, Satellitennavigationsinstrumentation, Inertialsensoreinheiten (IMUs), Tachymeter, Barometer, Telemetriekomponenten, elektronische Stabilitätskontrollsysteme und/oder Kommunikationsgeräte zur drahtlosen Kommunikation mit dem Quadrokopter 10 von einer Bodenstation aus. Der Quadrokopter 10 kann eine Nutzlast 5 aufnehmen, die im Beispiel der 1 als Kamera dargestellt ist. Die Nutzlast 5 kann dabei zentral unter dem Quadrokopter 10 aufgenommen werden.
  • Auch wenn in den Figuren und der Beschreibung beispielhaft und zur Vereinfachung der Diskussion auf einen Quadrokopter 10 Bezug genommen wird, lassen sich die technischen Lehren der vorliegenden Offenbarung problemlos auch auf andere Multikoptertypen wie etwa Hexakopter, Oktokopter oder andere rotorgebundene Fluggeräte mit Schwebeflugfähigkeit übertragen.
  • Der Quadrokopter 10 wird in Bezug auf die schematische Seitenansicht der 2 im Folgenden näher erläutert. 2 zeigt eine Frontalansicht auf den Bereich zwischen zwei Rotorarmen 2a und 2b, an deren Enden im Bereich unter den Rotoren 3 bzw. den mechanischen Strukturelementen 1a und 1b Abstandssensoren 4a und 4b montiert sind. Die Abstandssensoren 4a und 4b sind Teil eines in 3 als funktionelles Blockschaubild illustrierten Abstandssensorsystems 20 für ein schwebeflugfähiges Fluggerät wie etwa den Quadrokopter 10 der 1.
  • Die Abstandssensoren 4 der 3 stellen dabei eine allgemeine Form der Abstandssensoren 4a und 4b der 1 und 2 dar. Generell kann ein Abstandssensorsystem 20 über eine variable Anzahl von Abstandssensoren 4 verfügen.
  • Jeder der Abstandssensoren 4 weist einen über ein ebenes Winkelfeld Wv, Wh schwenkbaren Laserpunktsensor 8 auf. Derartige Winkelfelder sind dabei entweder vertikal (Wv, links in 2) oder horizontal ausgerichtet (Wh, rechts in 2). Ein solches vertikales Winkelfeld Wv kann beispielsweise zumindest 10° und maximal 130° groß sein. Vorteilhafte Werte für die Winkelweite sind dabei 90° und 120°. Horizontale Winkelfeld Wh können je nach Anwendung andere Ausdehnungen aufweisen, z.B. 90° oder mehr, beispielsweise bis zu 180°.
  • Der Laserpunktsensor 8 weist in prinzipiell bekannter Weise eine Laserlichtquelle zur Abstrahlung von im Wesentlichen punktförmigem, das heißt konfokalem Referenzlicht in die Umgebung auf, dessen Reflexionen an Objekten in der Umgebung durch einen Detektor des Laserpunktsensors 8 gemessen werden. Der Laserpunktsensor 8 kann beispielsweise Abstandsmessdaten nach dem Laufzeitprinzip, dem Phasendifferenzprinzip oder dem Triangulationsprinzip gewinnen. Dazu wird eine von der zurückgelegten Distanz des reflektierten Referenzlichts von dem Objekt zu dem Laserpunktsensor 8 abhängige Charakteristik des Messsignals in dem Detektor ausgewertet, um entsprechende Abstandsmessdaten zu gewinnen.
  • Die Abstandsmessdaten der Laserpunktsensoren 8 werden an einen Signalverarbeitungsprozessor 6a innerhalb des Steuersystems 6 zurückgegeben, der mit der Vielzahl von Laserpunktsensoren 8 gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die Abstandsmessdaten zu verarbeiten. Um aus den prinzipbedingt eindimensional vorliegenden Abstandsmessdaten der Laserpunktsensoren 8 ein räumlich aufgelöstes Abstandsprofil des Abstandssensorsystems 20 von Objekten wie etwa Gebäuden oder dem Boden in der Umgebung des Abstandssensorsystems 20 ermitteln zu können, weisen die Abstandssensoren 4 zusätzlich zu den Laserpunktsensoren 8 eine zur Schwenkung des Laserpunktsensors 8 mit dem jeweiligen Laserpunktsensor 8 gekoppelte mechatronische Antriebseinheit 9 auf.
  • Die mechatronischen Antriebseinheiten 9 sind mit einem Steuerprozessor 6b innerhalb des Steuersystems 6 des Quadrokopters 10 gekoppelt. Der Steuerprozessor 6b kann die mechatronischen Antriebseinheiten 9 zur Schwenkung der jeweiligen Laserpunktsensoren 8 über ihr zugehöriges Winkelfeld hinweg ansteuern. Wie in 2 beispielhaft dargestellt, kann die Winkelweite der vertikalen Winkelfelder Wv der Laserpunktsensoren 8 90° betragen. Dabei können die Laserpunktsensoren 8jeweils so verschwenkt werden, dass die Strahlen des Referenzlichtes einen Winkelbereich zwischen der Horizontalen in der Verlängerung des jeweiligen Rotorarmes 2a bzw. 2b einerseits und der Gierachsenrichtung der Gierachse G nach unten andererseits überstreichen können. Entsprechend kann im Falle eines horizontalen Winkelfelds Wh von 180°, ein Winkelbereich zwischen einer bestimmten Himmelsrichtung (z.B. Osten) und einer entsprechenden entgegengesetzten Himmelsrichtung (z.B. Westen) überstrichen werden.
  • Der Steuerprozessor 6b steuert die beispielsweise als Servoantriebe ausgestalteten mechatronischen Antriebseinheiten 9 so an, dass der Laserpunktsensor 8 in einer Scanbewegung kontinuierlich über das gesamte Winkelfeld Wv bzw. Wh geschwenkt wird. Dabei werden nach jeweiligem Schwenkwinkel θ aufgelöste Abstandsmessdaten der Laserpunktsensoren 8 generiert. Hierbei ist zu beachten, dass einer oder mehrere der Abstandssensoren 4 prinzipiell dazu ausgebildet sein können, wahlweise (und/oder ggf. alternierend) entlang eines vertikalen Winkelfelds Wv und entlang eines horizontalen Winkelfelds Wh verschwenkt zu werden. Alternativ können Winkelfelder Wv, Wh den Laserpunktsensoren 8 fest zugeordnet sein, d.h. bestimmte Laserpunktsensoren 8 können ausschließlich vertikal verschwenkt werden, während andere ausschließlich horizontal verschwenkt werden können. Im Falle von wahlweise vertikal und horizontal verschwenkbaren Laserpunktsensoren 8 lassen sich flexibel vielfältige Flugmanöver unabhängig von der jeweils aktuell vorliegenden (horizontalen) Ausrichtung des Flugkörpers 10 umsetzen. Andererseits können ggf. Kosten und Komplexität vermindert werden, wenn die Verschwenkmöglichkeiten der Laserpunktsensoren 8 eingeschränkt wird und beispielsweise lediglich einer oder ein Anteil der Laserpunktsensoren 8 horizontal verschwenkbar ausgebildet wird.
  • In Abhängigkeit von den durch den Steuerprozessor 6b an den Signalverarbeitungsprozessor 6a übermittelten Steuerinformationen kann auf der Basis dieser schwenkwinkelabhängigen Abstandsmessdaten über eine Datenfusion aller Laserpunktsensoren 8 der verschiedenen Abstandssensoren 4 ein räumlich aufgelöstes Abstandsprofil des Abstandssensorsystems 20 von Objekten in der Umgebung des Abstandssensorsystems 20 berechnet werden.
  • Dies kann dadurch ermöglicht werden, dass ein erster Abstandssensor 4a (im Bild der 2 links) einen ersten Laserpunktsensor 8a aufweist, dessen Schwenkungsebene senkrecht zur Schwenkungsebene eines zweiten Laserpunktsensors 8b eines zweiten Abstandssensors 4b (im Bild der 2 rechts) steht. Bei Quadrokoptern 10 oder generell schwebeflugfähigen Fluggeräten mit rotationssymmetrisch in einer Rotorebene verteilten geradzahligen Rotoren 3 ist das bei benachbarten Rotoramen 2a bzw. 2b bereits aufbaubedingt der Fall. Diese Rotoren 3 sind jeweils an Enden von in einer senkrecht zur Gierachse G des schwebeflugfähigen Fluggerätes stehenden Rotorebene liegenden Rotorarmen angeordnet.
  • Die Abstandssensoren 4 mit den schwenkbaren Laserpunktsensoren 8 sind dabei im Gegensatz zu Laserscannern eindimensional operierende Sensoren, bei denen die Lasersensorik an sich nicht beweglich ist, d.h. kein optisches System mit beweglichen Systemkomponenten wie etwa dreh- oder kippbare Planspiegel, Polygonspiegel oder dichroitische Strahlteiler aufweist. Vielmehr wird die Laserabtastung einer eindimensionalen Linie entlang eines ebenen Winkelfeldes durch die Verschwenkung des gesamten Laserpunktsensors 8 über die mechatronischen Antriebseinheiten 9 vermittelt. Durch diese Art des Betriebs können die Laserpunktsensoren 8 mit den mechatronischen Antriebseinheiten 9 erheblich einfacher, robuster und kostensparender implementiert werden als Laserscanner.
  • Das Abstandssensorsystems 20 der 3 kann vorteilhafterweise für eine autonome Landemanöverplanung und -durchführung eines schwebeflugfähigen Fluggerätes 10 genutzt werden. Dazu kann der Steuerprozessor 6b mit einem Rotorantrieb D für den geregelten Antrieb der Rotoren 3 gekoppelt werden und die Rotoren 3 auf der Basis von dem durch den Signalverarbeitungsprozessor 6a ermittelten räumlich aufgelösten Abstandsprofil des Abstandssensorsystems 20 gezielt antreiben. Selbstverständlich kann das Abstandsprofil durch kontinuierliche Messwertaktualisierungen an die jeweilige Flugposition dynamisch angepasst werden, so dass das schwebeflugfähige Fluggerät 10 in der Lage ist, ein sicheres und die Veränderungen in der Umgebung berücksichtigendes Landemanöver autonom durchzuführen.
  • Der Steuerprozessor 6b kann den Rotorantrieb D nach vorbestimmten Abstandsmessintervallen so ansteuern, dass das schwebeflugfähige Fluggerät 10 um einen vordefinierten Winkel giert. Eine solche Gierung ist eine Drehung um die Gierachse G. Vor und nach der Gierung kann der Steuerprozessor 6b den Rotorantrieb D so ansteuern, dass das schwebeflugfähige Fluggerät 10 stabil in der Luft schwebt, um eine Messung eines Abstandsprofils durchzuführen. Dazu können die Laserpunktsensoren 8 zumindest einmal über den vorbestimmten Winkelbereich geführt werden, um eine vollständige Abrasterung des eindimensionalen Linienbereichs in den momentan durch die Schwebposition des schwebeflugfähigen Fluggerätes 10 vorgegebenen Rasterrichtungen zu ermöglichen. Nach einer Gierung um den vordefinierten Winkel wird eine erneute vollständige Abrasterung vorgenommen. Dadurch kann ein umfassenderes Abstandsprofil mit einer höheren Gierwinkelauflösung gewonnen werden. Durch die Drehung um die Gierachse wird das Abstandsprofil bis auf eine Auflösung α aus einer Anzahl = 360° / 4 α Schwenkungsmessungen verdichtet.
  • Für eine verbesserte Landemanöverdurchführung kann das schwebeflugfähige Fluggerät 10 - wie in 2 beispielhaft dargestellt - einen nicht schwenkbar ausgebildeten Distanzsensor 7 aufweisen, welcher mit dem Signalverarbeitungsprozessor 6a gekoppelt ist. Dieser Distanzsensor 7 kann beispielsweise eine Distanz des Abstandssensorsystems 20 über dem Boden B messen, beispielsweise durch Aussendung von Referenzstrahlung in Richtung der Gierachse G. Die Distanzinformation zum Boden kann durch den Steuerprozessor 6b bei der Ansteuerung des Rotorantriebes D berücksichtigt werden.
  • Die Laserpunktsensoren 8 können durch Komplementärsensoren 11 ergänzt und unterstützt werden wie beispielsweise Ultraschallsensoren, welche optional entsprechend zu dem jeweiligen Laserpunktsensor 8 über Ansteuerung der jeweiligen mechatronischen Antriebseinheit 9 durch den Steuerprozessor 6b schwenkbar sein können. Der Signalverarbeitungsprozessor 6a kann in diesem Fall auch die Abstandsmessdaten M des jeweiligen Komplementärsensors 11 ergänzend berücksichtigen. Beispielsweise kann jeder der Laserpunktsensoren 8 durch einen Komplementärsensor 11 ergänzt werden, der optional über dieselbe Antriebseinheit 9 entsprechend zu dem Laserpunktsensor 8 verschwenkbar sein kann. Hierbei kann auch eine horizontale Verschwenkbarkeit vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich können ein oder mehrere Komplementärsensoren 11 wie beispielsweise Ultraschallsensoren auch nicht verschwenkbar vorgesehen sein. In diesem Fall können der oder die Komplementärsensoren 11 ebenfalls mit den Laserpunktsensoren 8 an den Rotorarmen 2a-2d verbaut sein. Ebenso kann dieser bzw. können diese jedoch auch anderweitig angebracht sein, z.B. zentral im Bereich der Gierachse G (vgl. den Distanzsensor 7 in 2).
  • Ferner kann das Abstandssensorsystem ergänzend einen fluggerätgestützten Transponder 12 umfassen, welcher beispielsweise zentral auf dem Flugkörper 10 angebracht und dazu ausgelegt sein kann, mit einem bodengebundenen Transponder 13 zur Bestimmung eines Absolutabstandes Signale auszutauschen. Auch in diesem Fall kann der Signalverarbeitungsprozessor 6a ergänzend auf die entsprechenden Abstandsmessdaten M des fluggerätgestützten Transponders zurückg reifen.
  • Sowohl im Falle des Einsatzes von Komplementärsensoren 11 als auch von fluggerätgestützten Transpondern 12 ist dabei denkbar, dass auf horizontal schwenkbare Sensorik verzichtet wird, um Gewicht und Kosten zu sparen.
  • 4 illustriert die Funktionsweise des in 2 linken Abstandssensors 4a des Abstandssensorsystems 20 für ein schwebeflugfähiges Fluggerät 10. Dazu sind verschiedene Abstrahlstellungen des Laserpunktsensors 8a (entsprechendes gilt für einen ggf. vorhandenen Komplementärsensor 11a) über das vertikale Winkelfeld Wv hinweg dargestellt, deren jeweilige Schwenkwinkel θ in einer vereinfacht dargestellten, beispielhaften Messkurve für Abstandsmessdaten M des Abstandssensors 4a abgebildet werden.
  • Unterhalb eines ersten Schwenkwinkels θ1 sind keine Objekte in der Reichweite des Laserpunktsensors 8a zu ermitteln, so dass der erfasste Abstandsmesswert d oberhalb einer Erfassungsgrenze des Abstandssensors 4a liegt. Bei einem Verschwenken des Laserpunktsensors 8a aus der Horizontalen in Richtung Boden B wird ab dem ersten Schwenkwinkels θ1 ein Hindernis H detektierbar, im Beispiel der 4 ein Gebäude mit einem Flachdach. Unter einem zweiten Schwenkwinkel θ2 nimmt der ermittelt Abstandsmesswert d ein Minimum dmin an. Dieses Minimum entspricht einer Dachkante des Gebäudes H. Zwischen dem zweiten Schwenkwinkel θ2 und einem dritten Schwenkwinkel θ3 nimmt der erfasste Abstandsmesswert d wieder zu, bis eine Unterkante des Gebäudes H am Boden B erreicht ist. Oberhalb des dritten Schwenkwinkels θ3 nimmt der erfasste Abstandsmesswert d bis zu einer Distanz senkrecht nach unten zum Boden (Schwenkwinkel von 90°) wieder ab.
  • Die Minima dmin aller Abstandsmessdaten M der einzelnen Laserpunktsensoren 8 können durch den Signalverarbeitungsprozessor 6a zur Ermittlung des Abstandsprofils von den Hindernissen H und dem Boden in der Umgebung des Multikopters 10 herangezogen werden. Es sollte klar sein, dass der beispielhaft dargestellte Verlauf der Abstandsmessdaten M im Graphen der 4 nicht der Realität entsprechen muss und gegebenenfalls andere Kurvenverläufe aufweisen kann.
  • Die Funktionsweise des in 2 rechts abgebildeten horizontal verschwenkbaren Abstandssensors 4b ergibt sich aus entsprechenden Überlegungen. In diesem Fall lassen sich beispielsweise Öffnungen in oder Lücken zwischen Hindernissen feststellen und ausmessen.
  • In den 5 bis 11 sind jeweils perspektivische Skizzen beispielhafter Flugsituationen eines Multikopters 10 mit einem Abstandssensorsystem gemäß den 1 bis 3 abgebildet.
  • Der Multikopter 10 ist als Quadrokopter 10 mit vier Abstandssensoren 4 dargestellt, die jeweils nach dem oben erläuterten Prinzip arbeiten. Die vier Abstandssensoren 4 sind an den Rotorarmen (Auslegern) des Quadrokopters 10 angebracht und weisen jeweils Laserpunktsensoren auf, die über vertikale und/oder horizontale Winkelfelder Wv, Wh schwenkbar sind. Die vertikalen Winkelfeldebenen benachbarter Abstandssensoren, d.h. von an benachbart liegenden Rotorarmen angebrachten Laserpunktsensoren stehen dabei jeweils senkrecht zueinander, so dass die vier Laserpunktsensoren 8 Winkelfelder an 90°-Kreissektorgrenzen rund um den Quadrokopter 10 abdecken im Falle einer synchronen vertikalen Verschwenkung der Abstandssensoren 4.
  • 5 zeigt die Flugsituation, in der sich der Quadrokopter 10 über einem Flachdach eines Gebäudes befindet, wobei die Abstandssensoren 4 des Quadrokopters 10 entlang vertikaler Winkelfelder Wv verschwenkt werden. Neben dem Gebäude befindliche Bodenflächen können durch die Abstandssensoren ebenfalls erfasst werden.
  • 6 zeigt die Flugsituation, in der sich der Quadrokopter 10 aus 5 von dem Flachdach des Gebäudes über die Dachkante hinweg bewegt hat. Dadurch erkennt einer der Abstandssensoren (in 6 rechts dargestellt), dass eine Dachkante erreicht worden ist. Das gemessene Abstandsprofil indiziert, dass eine Bewegung vom Dach weg notwendig ist, um einen geeigneten Landeplatz auf dem Boden neben dem Gebäude finden zu können.
  • 7 zeigt die Flugsituation, in der sich der Quadrokopter 10 aus 6 vollständig in den Hof zwischen drei Gebäuden hinein bewegt hat. Durch die Abstimmung der Abstandsmessungen auf der linken und der rechten Seite des Quadrokopters 10 kann die Mitte des Hofes lokalisiert und gegebenenfalls als geeigneter Landeplatz klassifiziert werden. Mithilfe eines fix montierten, senkrecht nach unten weisenden Distanzsensors 7 kann der Quadrokopter 10 die momentane Höhe über dem Boden bei der Durchführung eines Landemanövers berücksichtigen.
  • In 8 bis 11 befindet sich der Quadrokopter 10 vor einem Toreingang eines Hauses. Der Toreingang stellt dabei eine Öffnung O in einem Hindernis H dar, durch welche der Quadrokopter 10 ggf. hindurch fliegen kann, beispielsweise um einen Landeplatz innerhalb des Hauses anzusteuern.
  • 8 zeigt die Flugsituation, in der sich der Quadrokopter 10 seitlich vor der Öffnung O befindet. In diesem Fall schwenkt ein in Flugrichtung vorne liegender Abstandsensor 4 entlang eines horizontalen Winkelfelds Wh, um die Öffnung O zu detektieren. Ergänzend weist die Öffnung O auf beiden Seiten jeweils einen bodengebundenen Transponder 13 auf, um zusätzliche Abstandsinformation für den Flugkörper 10 bereitzustellen.
  • 9 zeigt die Flugsituation, in der sich der Quadrokopter 10 aus 8 nun in die Öffnung O hineinbewegt. Hierbei werden zwei einander seitlich bezogen auf die Flugrichtung gegenüberliegende Abstandssensoren 4 entlang eines horizontalen Winkelfelds Wh von etwa 180° verschwenkt, um die Flugbahn des Quadrokopters 10 seitlich korrigieren zu können. Ggf. kann dies durch einen oder mehrere vertikal schwenkende Abstandssensoren 4 ergänzt werden, um beispielsweise Boden und Decke der Öffnung O ebenso präzise abschätzen zu können.
  • 10 zeigt eine alternative Flugsituation, in der der Quadrokopter 10 aus 8 gleichzeitig drei Abstandssensoren 4 in einem horizontalen Modus betreibt (einen vorne in Flugrichtung und zwei seitlich zur Flugrichtung), um eine möglichst lückenlose Überdeckung zu erreichen.
  • In 11 schließlich werden alle vier Abstandssensoren 4 in einem horizontalen Modus betrieben, d.h. die horizontale Abdeckung ist nun komplett symmetrisch und es gibt keine Vorzugsrichtung mehr.
  • Nachteile bestehender Sensorsysteme, die beispielsweise teure und aufwändig auszuwertende dreidimensionale Laserscanner einsetzen, werden durch oben beschriebene Abstandssensorsysteme überwunden. Leistungsstarke Rechner für die Auswertung von Messdaten von Laserscannern sind nicht mehr notwendig, so dass das offenbarte Abstandssensorsystem weniger Latenz, weniger Gewicht und weniger Leistungsaufnahme bietet, wodurch sich wiederum die Reaktionsschnelligkeit, die Flugzeit, die verfügbare Tragkraft und die Reichweite eines das Abstandssensorsystem einsetzenden schwebeflugfähigen Fluggerätes verbessert.
  • Wie oben beschrieben, kann durch den Einsatz von verteilten schwenkbaren Laserpunktsensoren und ggf. ergänzender (optional verschwenkbarer) Sensorik schnell und effizient ein Landeplatz detektiert werden. Durch die optionale Implementierung eines weiteren, fix montierten und nach unten entlang der Gierachse weisenden Abstandssensors kann darüber hinaus eine sichere Landemanöverdurchführung unter genauer Berücksichtigung der aktuellen Flughöhe gewährleistet werden.
  • Das oben beschriebene Abstandssensorsystem ermöglicht die effiziente Differenzierung zwischen unterschiedlichen Landeplatzarten wie etwa Flachdächern, Höfen und Parkplätzen oder sogar Innenräumen von Gebäuden sowie die Identifizierung von ungeeigneten Landeplatzarten wie etwa geneigten oder unebenen Dächern. Ein mit dem oben beschriebenen Abstandssensorsystem ausgestattetes schwebeflugfähiges Fluggerät kann neue Landeplätze ohne externe Navigation, ohne Fernsteuerung und ohne a-priori-Wissen über die Umgebung finden und ansteuern. Dabei ist es vorteilhaft, dass die Genauigkeit des Abstandssensorsystems die Genauigkeit einer durch ein Satellitennavigationssystem gestützten Lokalisierung erheblich übertrifft. Das beschriebene System kann sich insbesondere im Falle von Notlandungen als besonders nützlich erweisen, z.B. um das Fluggerät notfalls auf einem Dach oder einem anderen geeigneten Landeplatz notlanden lassen zu können.
  • In der vorangegangenen detaillierten Beschreibung sind verschiedene Merkmale zur Verbesserung der Stringenz der Darstellung in einem oder mehreren Beispielen zusammengefasst worden. Es sollte dabei jedoch klar sein, dass die obige Beschreibung lediglich illustrativer, keinesfalls jedoch beschränkender Natur ist. Sie dient der Abdeckung aller Alternativen, Modifikationen und Äquivalente der verschiedenen Merkmale und Ausführungsbeispiele. Viele andere Beispiele werden dem Fachmann aufgrund seiner fachlichen Kenntnisse in Anbetracht der obigen Beschreibung sofort und unmittelbar klar sein.
  • Die Ausführungsbeispiele wurden ausgewählt und beschrieben, um die der Erfindung zugrundeliegenden Prinzipien und ihre Anwendungsmöglichkeiten in der Praxis bestmöglich darstellen zu können. Dadurch können Fachleute die Erfindung und ihre verschiedenen Ausführungsbeispiele in Bezug auf den beabsichtigten Einsatzzweck optimal modifizieren und nutzen. In den Ansprüchen sowie der Beschreibung werden die Begriffe „beinhaltend“ und „aufweisend“ als neutralsprachliche Begrifflichkeiten für die entsprechenden Begriffe „umfassend“ verwendet. Weiterhin soll eine Verwendung der Begriffe „ein“, „einer“ und „eine“ eine Mehrzahl derartig beschriebener Merkmale und Komponenten nicht grundsätzlich ausschließen.
  • BEZUGSZEICHENLISTE
  • 1a-d
    Strukturelement
    2a-d
    Rotorarm
    3
    Rotor
    4, 4a-b
    Abstandssensor
    5
    Nutzlast
    6
    Steuersystem
    6a
    Signalverarbeitungsprozessor
    6b
    Steuerprozessor
    7
    Distanzsensor
    8, 8a-b
    Laserpunktsensor
    9, 9a-b
    Antriebseinheit
    10
    schwebeflugfähiges Fluggerät
    11, 11a-b
    Komplementärsensor
    12
    fluggerätgestützter Transponder
    13
    bodengebundener Transponder
    20
    Abstandssensorsystem
    B
    Boden
    d
    Abstandswert
    dmin
    minimaler Abstandswert
    D
    Rotorantrieb
    G
    Gierachse
    H
    Hindernis
    M
    Abstandsmessdaten
    O
    Öffnung
    Wv
    vertikales Winkelfeld
    Wh
    horizontales Winkelfeld
    Θ, Θ1-3
    Schwenkwinkel

Claims (17)

  1. Abstandssensorsystem (20) für ein schwebeflugfähiges Fluggerät (10) umfassend: mindestens einen in einer Rotorebene des schwebeflugfähigen Fluggeräts (10) angeordneten Abstandssensor (4), welcher einen über ein ebenes Winkelfeld (Wv, Wh) schwenkbaren Laserpunktsensor (8) und eine zur Schwenkung des Laserpunktsensors (8) mit dem Laserpunktsensor (8) gekoppelte mechatronische Antriebseinheit (9) aufweist, wobei der Laserpunktsensor (8) über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld (Wh) schwenkbar ist; einen Steuerprozessor (6b), welcher mit der mechatronischen Antriebseinheit (9) gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die mechatronischen Antriebseinheit (9) zur Schwenkung des Laserpunktsensors (8) über das ebene Winkelfeld (Wv, Wh) anzusteuern; und einen Signalverarbeitungsprozessor (6a), welcher mit dem Laserpunktsensor (8) gekoppelt und dazu ausgelegt ist, auf der Basis von nach Schwenkwinkel (θ) aufgelösten Abstandsmessdaten (M) des Laserpunktsensors (8) ein räumlich aufgelöstes Abstandsprofil des Abstandssensorsystems (20) von Hindernissen (H) in der ⌷mgebung des Abstandssensorsystems (20) zu ermitteln; wobei der Steuerprozessor (6b) dazu ausgelegt ist, in einem Horizontalflugmodus des Fluggeräts (10) einen in eine Flugrichtung vorne liegenden Laserpunktsensor (8) und/oder zwei einander seitlich bezogen auf die Flugrichtung gegenüberliegende Laserpunktsensoren (8) zum An- und/oder Durchfliegen einer Öffnung (O) zumindest zeitweise über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld (Wh) zu schwenken.
  2. Abstandssensorsystem (20) gemäß Anspruch 1, wobei die Winkelweite des horizontalen ausgerichteten Winkelfeldes (Wh) zwischen 45° und 180° beträgt.
  3. Abstandssensorsystem (20) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Laserpunktsensor (8) des Abstandssensors (4) in Abhängigkeit von einem aktuellen Betriebsmodus des Fluggeräts (10) wahlweise über ein vertikales ausgerichtetes Winkelfeld (Wv) und ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld (Wh) schwenkbar ist.
  4. Abstandssensorsystem (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zumindest zwei an einander gegenüberliegen Seiten des Fluggeräts (10) anordenbaren Abstandssensoren (4) vorgesehen sind, deren Laserpunktsensoren (8) jeweils über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld (Wh) schwenkbar sind.
  5. Abstandssensorsystem (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei mindestens zwei Abstandssensoren (4) vorgesehen sind, wobei der jeweilige Laserpunktsensor (8) von zumindest einem der Abstandssensoren (4) über ein vertikal ausgerichtetes ebenes Winkelfeld (Wv) und der Laserpunktsensor (8) von zumindest einem der Abstandssensoren (4) über ein horizontal ausgerichtetes Winkelfeld (Wh) schwenkbar ist.
  6. Abstandssensorsystem (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zumindest ein Abstandssensor (4) weiterhin einen Komplementärsensor (11), insbesondere einen Dltraschallsensor, aufweist, welcher insbesondere entsprechend zu dem jeweiligen Laserpunktsensor (8) über Ansteuerung der jeweiligen mechatronischen Antriebseinheit (9) durch den Steuerprozessor (6b) schwenkbar ist, wobei der Signalverarbeitungsprozessor (6a) dazu ausgelegt ist, Abstandsmessdaten (M) des Komplementärsensors (11) zu berücksichtigen.
  7. Abstandssensorsystem (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, weiterhin mit: einem fluggerätgestützten Transponder (12), welcher dazu ausgelegt ist, mit einem bodengebundenen Transponder (13) zur Bestimmung eines Absolutabstandes Signale auszutauschen, wobei der Signalverarbeitungsprozessor (6a) dazu ausgelegt ist, Abstandsmessdaten (M) des fluggerätgestützten Transponders (12) zu berücksichtigen.
  8. Abstandssensorsystem (20) für ein schwebeflugfähiges Fluggerät (10) umfassend: mindestens einen in einer Rotorebene des schwebeflugfähigen Fluggeräts (10) angeordneten Abstandssensor (4), welcher einen über ein ebenes Winkelfeld (Wv, Wh) schwenkbaren Laserpunktsensor (8) und eine zur Schwenkung des Laserpunktsensors (8) mit dem Laserpunktsensor (8) gekoppelte mechatronische Antriebseinheit (9) aufweist; einen Steuerprozessor (6b), welcher mit der mechatronischen Antriebseinheit (9) gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die mechatronische Antriebseinheit (9) zur Schwenkung des Laserpunktsensors (8) über das ebene Winkelfeld (Wv, Wh) anzusteuern; und einen Signalverarbeitungsprozessor (6a), welcher mit dem Laserpunktsensor (8) gekoppelt und dazu ausgelegt ist, auf der Basis von nach Schwenkwinkel (θ) aufgelösten Abstandsmessdaten (M) des Laserpunktsensors (8) ein räumlich aufgelöstes Abstandsprofil des Abstandssensorsystems (20) von Hindernissen (H) in der ⌷mgebung des Abstandssensorsystems (20) zu ermitteln; wobei zumindest ein Abstandssensor (4) weiterhin einen Komplementärsensor (11), insbesondere einen ⌷ltraschallsensor, aufweist, welcher insbesondere entsprechend zu dem jeweiligen Laserpunktsensor (8) über Ansteuerung der jeweiligen mechatronischen Antriebseinheit (9) durch den Steuerprozessor (6b) schwenkbar ist, wobei der Signalverarbeitungsprozessor (6a) dazu ausgelegt ist, Abstandsmessdaten (M) des Komplementärsensors (11) zu berücksichtigen.
  9. Abstandssensorsystem (20) für ein schwebeflugfähiges Fluggerät (10) umfassend: mindestens einen in einer Rotorebene des schwebeflugfähigen Fluggeräts (10) angeordneten Abstandssensor (4), welcher einen über ein ebenes Winkelfeld (Wv, Wh) schwenkbaren Laserpunktsensor (8) und eine zur Schwenkung des Laserpunktsensors (8) mit dem Laserpunktsensor (8) gekoppelte mechatronische Antriebseinheit (9) aufweist; einen Steuerprozessor (6b), welcher mit der mechatronischen Antriebseinheit (9) gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die mechatronische Antriebseinheit (9) zur Schwenkung des Laserpunktsensors (8) über das ebene Winkelfeld (Wv, Wh) anzusteuern; einen Signalverarbeitungsprozessor (6a), welcher mit dem Laserpunktsensor (8) gekoppelt und dazu ausgelegt ist, auf der Basis von nach Schwenkwinkel (θ) aufgelösten Abstandsmessdaten (M) des Laserpunktsensors (8) ein räumlich aufgelöstes Abstandsprofil des Abstandssensorsystems (20) von Hindernissen (H) in der ⌷mgebung des Abstandssensorsystems (20) zu ermitteln; und einen fluggerätgestützten Transponder (12), welcher dazu ausgelegt ist, mit einem bodengebundenen Transponder (13) zur Bestimmung eines Absolutabstandes Signale auszutauschen, wobei der Signalverarbeitungsprozessor (6a) dazu ausgelegt ist, Abstandsmessdaten (M) des fluggerätgestützten Transponders (12) zu berücksichtigen.
  10. Abstandssensorsystem (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, weiterhin mit: einem nicht schwenkbar ausgebildeten Distanzsensor (7), welcher mit dem Signalverarbeitungsprozessor (6a) gekoppelt und dazu ausgebildet ist, eine Distanz des Abstandssensorsystems (20) gegenüber der ⌷mgebung zu messen.
  11. Abstandssensorsystem (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der zumindest eine Abstandssensor (4) Abstandsmessdaten nach dem Laufzeitprinzip, dem Phasendifferenzprinzip oder dem Triangulationsprinzip gewinnen.
  12. Abstandssensorsystem (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die zumindest eine mechatronische Antriebseinheit (9) einen Servoantrieb umfasst.
  13. Autonomes oder teil-autonomes, schwebeflugfähiges Fluggerät (10) mit einem Abstandssensorsystem (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12, umfassend: eine geradzahlige Anzahl von mindestens vier Rotoren (3), welche jeweils an Enden von in einer senkrecht zur Gierachse (G) des Fluggeräts (10) stehenden Rotorebene liegenden Rotorarmen (2a; 2b; 2c; 2d) angeordnet sind; und einen Rotorantrieb (D), welcher mit den Rotoren (3) gekoppelt und dazu ausgelegt ist, die Rotoren (3) anzutreiben, wobei an den Rotorarmen (2a; 2b; 2c; 2d) jeweils ein Abstandssensor (4) des Abstandssensorsystems (20) auf Höhe der Rotorachse des zugehörigen Rotors (3) angebracht ist.
  14. Fluggerät (10) gemäß Anspruch 13, wobei der Steuerprozessor (6b) dazu ausgelegt ist, den Rotorantrieb (D) nach vorbestimmten Abstandsmessintervallen des Abstandssensorsystems (20) so anzusteuern, dass das Fluggerät (10) um einen definierten Winkel giert.
  15. Fluggerät (10) gemäß Anspruch 13 oder 14, wobei der Steuerprozessor (6b) dazu ausgelegt ist, den Rotorantrieb (D) in Abhängigkeit von dem durch den Signalverarbeitungsprozessor (6a) ermittelten räumlich aufgelösten Abstandsprofil des Abstandssensorsystems (20) anzusteuern.
  16. Fluggerät (10) gemäß einem der Ansprüche 13 bis 15, wobei das autonome oder teil-autonome, schwebeflugfähige Fluggerät (10) ein Quadrokopter oder Oktokopter ist und die Anzahl der Abstandssensoren (4) genau vier beträgt.
  17. Verwendung eines Abstandssensorsystems (20) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12 für ein autonomes oder teil-autonomes, schwebeflugfähiges Fluggerät (10) zur autonomen Landemanöverplanung und -durchführung des Fluggerätes (10) auf der Basis von dem durch den Signalverarbeitungsprozessor (6a) ermittelten räumlich aufgelösten Abstandsprofil des Abstandssensorsystems (20).
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