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Die Erfindung betrifft ein Ansteuerverfahren zum Betreiben einer elektrischen Last eines Wechselrichters mit mindestens einem Halbleiterschalter und mit einer Steuerungseinrichtung, wobei die Steuerungseinrichtung eine Recheneinrichtung aufweist, sodass mit der Steuerungseinrichtung der mindestens eine Halbleiterschalter in einem Ansteuerschritt angesteuert und von einem leitenden in einen sperrenden Zustand und umgekehrt umgeschaltet werden kann, und wobei ein Aussteuergrad für den mindestens einen Halbleiterschalter in einem sich nach einer Periodendauer langen Zeitabschnitt wiederholenden Berechnungsschritt für den nachfolgenden Zeitabschnitt von der Recheneinrichtung berechnet wird, sodass mit dem Wechselrichter aus einer ihm bereitgestellten Eingangsspannung eine pulsweitenmodulierte Ausgangsspannung erzeugt werden kann. Die Erfindung betrifft auch einen Wechselrichter mit mindestens einem Halbleiterschalter und einer Steuerungseinrichtung, sodass mit der Steuerungseinrichtung der mindestens eine Halbleiterschalter angesteuert und von einem leitenden in einen sperrenden Zustand und umgekehrt umgeschaltet werden kann, wobei der Wechselrichter mindestens zwei Eingangs- und mindestens zwei Ausgangskontaktelemente aufweist, sodass aus einer an den Eingangskontaktelementen anliegenden Eingangsspannung eine an den Ausgangskontaktelementen anliegende, pulsweitenmodulierte Ausgangsspannung erzeugt werden kann.
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Wechselrichter sind aus der Praxis bekannt für die Umwandlung einer ihnen zugeführten elektrischen Gleichgröße in eine elektrische Wechselgröße, wobei es sich um eine Gleichspannung oder aber auch einen Gleichstrom handeln kann. Dazu wird eine elektrische Energiequelle elektrisch leitend mit dem Wechselrichter verbunden, sodass die elektrische Gleichgröße an den Eingangskontaktelementen des Wechselrichters anliegen kann. Üblicherweise erfolgt die Umwandlung der an den Eingangskontaktelementen anliegenden Gleichgröße in die an den Ausgangskontaktelementen anliegende Wechselgröße dadurch, dass mehrere Halbleiterschalter (MOSFETs oder IGBTs) durch eine Umschaltung von ihrem sperrenden in ihren leitenden Zustand und umgekehrt die an den Eingangskontaktelementen angelegte Gleichgröße in die Wechselgröße takten. Insoweit die elektrische Gleich- oder Wechselgröße ein Strom oder eine Spannung ist, ist erfindungsgemäß nicht relevant, sodass nachfolgend von einer Gleich- bzw. Wechselspannung ausgegangen werden kann.
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Um in der Praxis verschiedene Betriebspunkte einer an den Ausgangskontaktelementen angeschlossenen elektrischen Last durch den Wechselrichter bedienen zu können, erfolgt die Ansteuerung der Halbleiterschalter mit einer Taktfrequenz, die um ein vielfaches höher ist als eine von der Last benötigte elektrischen Grundfrequenz und Grundamplitude, sodass diese beiden Größen üblicherweise durch eine Modulation der Taktfrequenz oder eines Aussteuergrades einer Periodendauer der Taktfrequenz erzeugt und kontinuierlich verändert werden können.
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Aus der Praxis sind mehrere Ansteuerverfahren zur Pulsweitenmodulation (PWM) der Halbleiterschalter bekannt, nach denen innerhalb der unveränderlichen Periodendauer eine Impulsdauer der eingeschalteten Halbleiterschalter gesteuert werden kann (Aussteuergrad), wobei durch eine elektrische Verschaltung und Ansteuerung aller Halbleiterschalter in dem Wechselrichter die pulsweitenmodulierte Wechselspannung an den Ausgangskontaktelementen erzeugt und verändert werden kann.
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Alle Ansteuerverfahren haben jedoch den Nachteil, dass ein die Grundfrequenz und Grundamplitude aufweisender, periodischer Verlauf der pulsweitenmodulierten Wechselspannung für die elektrische Last nicht mehr ausreichend genau dargestellt werden kann, wenn die Grundfrequenz sich der Taktfrequenz annähert, da in diesem Fall beispielsweise eine drehmomenterzeugende Grundwelle, wobei der periodische Verlauf dieser die Grundfrequenz und die Grundamplitude aufweist, eines an den Ausgangskontaktelementen angeschlossenen Elektromotors als elektrische Last nicht mehr ausreichend sinusförmig erzeugt werden kann, und dadurch die elektrischen Verluste in dem Elektromotor erhöht werden.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, nach dem der Betrieb der elektrischen Last verbessert werden kann, wenn ein Verhältnis der Taktfrequenz zu der Grundfrequenz klein ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, dass in jedem Zeitabschnitt von der Recheneinrichtung der Berechnungsschritt mehrmals durchgeführt wird und dadurch mehrere Aussteuergrade für den nachfolgenden Zeitabschnitt berechnet werden, wobei in dem den Berechnungsschritten nachfolgenden Ansteuerschritt ein Aussteuermittelwert aus den in den Berechnungsschritten berechneten Aussteuergraden berechnet wird, sodass der Halbleiterschalter von dem Aussteuermittelwert angesteuert werden kann.
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PWM-Ansteuerverfahren sind generell dadurch charakterisiert, dass die Halbleiterschalter nach festgelegten Zeitabschnitten mit einem neuen Aussteuergrad angesteuert werden, wobei die festen Zeitabschnitte und somit auch die Periodendauer meistens im µs-Bereich liegen kann bzw. die Taktfrequenz im kHz-Bereich liegen kann. Insofern wird in einem Zeitabschnitt der Aussteuergrad für den nächsten Zeitabschnitt berechnet, sodass der Halbleiterschalter im nachfolgenden Zeitabschnitt für eine Impulsdauer eingeschaltet werden kann.
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Üblicherweise wird der Aussteuergrad in jedem Zeitabschnitt einmal für den nächsten Zeitabschnitt berechnet. Das spart einerseits Rechenzeit und bindet weniger Ressourcen in der Recheneinrichtung; birgt aber andererseits den Nachteil, dass der einmal berechnete Aussteuergrad für den ganzen nachfolgenden Zeitabschnitt festgelegt ist und sich nicht ändert, wenn dynamischere Vorgänge im Wechselrichter es erfordern würden.
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Wird der Halbleiterschalter erfindungsgemäß nicht nur von einem Aussteuergrad angesteuert, sondern von einem Aussteuermittelwert, der aus einer Schar von Aussteuergraden berechnet wird, kann die Ansteuerung des mindestens einen Halbleiterschalters besser an transiente Übergänge der Steuerung angepasst werden. Insoweit filtert der Aussteuermittelwert Sollwertsprünge der Ansteuerung des Halbleiterschalters.
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Um eine effektive Regelung der elektrischen Last gewährleisten zu können, kann nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass die in den Berechnungsschritten berechneten Aussteuergrade anhand eines Sollwertsignalabschnitts eines Sollwertsignals berechnet werden. Das Sollwertsignal kann dabei aus Mess- und Zustandsgrößen des Wechselrichters und/oder der elektrischen Last generiert werden. Üblicherweise wird das Sollwertsignal in ein Verhältnis zu den Mess- und/oder Zustandsgrößen gesetzt, sodass das Sollwertsignal derart skaliert werden kann, dass es einen Wertebereich zwischen 0 und 1 bzw. 0 % und 100 % umfasst, was dem Aussteuergrad entspricht - der Aussteuergrad ist definitionsgemäß das Verhältnis zwischen der Impulsdauer des Halbleiterschalters und der Periodendauer, die dem erfindungsgemäßen Zeitabschnitt entspricht.
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Danach wird der Aussteuermittelwert für den nachfolgenden Zeitabschnitt erhöht und die Impulsdauer für den Halbleiterschalter verlängert, wenn das Sollwertsignal noch nicht erreicht wurde. Andererseits kann der Aussteuermittelwert für den nachfolgenden Zeitabschnitt verringert werden, wenn das Sollwertsignal überschritten wurde. Bei transienten Veränderungen des Sollwertsignals kann es dadurch zu erheblichen Schwingungen und Instabilitäten in der Ansteuerung des Halbleiterschalters kommen. Diese können erfindungsgemäß durch mehrere berechnete Aussteuergrade und den Aussteuermittelwert anhand eines transient verlaufenden Sollwertsignalabschnitts für den nachfolgenden Zeitabschnitt geglättet und reduziert werden. Der Sollwertsignalabschnitt kann dementsprechend nur einen Teil des nachfolgenden Zeitabschnitts abdecken oder wahlweise auf den vollen Zeitabschnitt ausgedehnt werden.
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In dem Ansteuerschritt kann ein genauerer Aussteuermittelwert berechnet werden, wenn nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen ist, dass jeder der in den Berechnungsschritten während eines Zeitabschnitts berechneten Aussteuergrade anhand unterschiedlicher Sollwertsignalabschnitte für den nachfolgenden der Periodendauer entsprechenden Zeitabschnitt berechnet werden. Das ist besonders vorteilhaft, wenn für das Sollwertsignal ein periodischer Verlauf verwendet wird. Für eine gute Glättung ist es vorteilhaft, wenn die Aussteuergrade und der Aussteuermittelwert anhand unterschiedlicher Sollwertsignalabschnitte berechnet werden. Die Ansteuerung des Halbleiterschalters wird somit nicht aus einem Sollwertsignalabschnitt des ganzen nachfolgenden Zeitabschnitts berechnet, sondern jeder in jedem Berechnungsschritt berechnete einzelne Aussteuergrad wird anhand eines anderen Sollwertsignalabschnitts des nachfolgenden Zeitabschnitts berechnet. Beispielsweise kann ein erster Aussteuergrad aus einem Sollwertsignalabschnitt des Zeitabschnitts von 0 bis 25 % der Periodendauer, ein zweiter von 25 % bis 75 % und ein dritter von 75 % bis 100 % der Periodendauer berechnet werden. Alle drei Aussteuergrad werden anschließen in dem Ansteuerschritt zu dem Aussteuermittelwert berechnet, sodass starke Veränderungen des Sollwertsignals innerhalb des vollen Zeitabschnitts angemessen linearisiert werden können.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in einem dem Berechnungsschritt vorstehenden Erfassungsschritt elektrische und/oder mechanische Kenngrößen des Wechselrichters und/oder einer mit ihm elektrisch leitend verbunden elektrischen Last erfasst werden. Optional kann auch vorteilhaft nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass das Sollwertsignal aus den in dem Erfassungsschritt erfassten elektrischen und/oder mechanischen Kenngrößen berechnet wird. Nach dieser Ausgestaltung kann die elektrische Last und der Wechselrichter optimal geregelt anstatt nur gesteuert werden. Die mehrmalige Berechnung der Aussteuergrade anhand unterschiedlicher Sollwertsignalabschnitte des nachfolgenden Zeitabschnitts ermöglichen überdies eine effektive Regelung.
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Um eine Regelung der elektrischen Last zu verbessern, kann optional und vorteilhaft nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen sein, dass der Erfassungsschritt vor jedem Berechnungsschritt durchgeführt wird. Nicht nur erhöht eine mehrmalige Berechnung der Aussteuergrade zu dem Aussteuermittelwert anhand des Sollwertsignals die Qualität der Ansteuerung des mindestens einen Halbleiterschalters, auch die Qualität des geschlossenen Regelkreises des Wechselrichters kann dadurch erhöht werden, wenn der Erfassungsschritt mehrmals in dem aktuellen Zeitabschnitt durchgeführt wird und jedem Berechnungsschritt des aktuellen Zeitabschnitts aktuelle Mess- und Zustandswerte des Wechselrichter und/oder der elektrischen Last zu Verfügung stehen, sodass jeder Aussteuergrad des Aussteuermittelwerts für den nachfolgenden Zeitabschnitt genauer und besser angenähert an die Mess- und Zustandsgrößen berechnet werden kann.
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Um eine erhöhte Änderungsrate des Sollwertsignals besser darstellen zu können, kann nach einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass eine Anzahl der durchgeführten Berechnungsschritte innerhalb des Zeitabschnitts von einer Steigung des Sollwertsignalabschnitts für den nachfolgenden Zeitabschnitt abhängig gemacht wird und die Anzahl mit dieser erhöht oder reduziert wird. Nach dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann die Anzahl der Berechnungsschritte jedes Zeitabschnitts mit der Veränderungsrate des Sollwertsignals variiert werden. Das spart Ressourcen der Recheneinrichtung, denn sich langsam verändernde Sollwertsignalabschnitte müssen weniger bis gar nicht gefiltert, geglättet und besser angenähert werden als sich schnell verändernde. Das ist besonders vorteilhaft beispielsweise bei einem stationär verlaufenden, periodischen Sollwertsignal, wie es bei einem sinusförmigen Sollwertsignal der Fall ist. Ein sinusförmiges Sollwertsignal weist an seinen Nulldurchgängen die größte Dynamik auf, sodass an und um diese Stellen herum eine erhöhte Anzahl an Berechnungsschritten und/oder Erfassungsschritten durchgeführt werden können.
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Die Aufgabe wird auch mit der Bereitstellung eines Wechselrichters gemäß Patentanspruch 9 gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Wechselrichter eine Recheneinrichtung aufweist, mit der ein Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche ausgeführt werden kann. Dabei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn mit den Ausgangskontaktelementen des Wechselrichters ein Elektromotor elektrisch leitend verbunden ist, wobei die Ausgangsspannung des Wechselrichters den Elektromotor antreiben kann. Üblicherweise weist ein Elektromotor drei Phasenwicklungen auf, die insgesamt von einem Wechselrichter mit einem Drehfeld versorgt werden müssen. Danach weist der Wechselrichter mindestens sechs Halbleiterschalter auf, die je nach Schalterstellung dem Elektromotor eine Spannungs-Zeit-Fläche einprägen, die wiederrum je Phasenwicklung zu einem den Elektromotor antreibenden Stromfluss führt.
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Ein möglichst sinusförmiger Verlauf des Stroms und des aus diesem resultierenden Magnetfelds in dem Motor bewirkt einen ruhigeren und verlustärmeren Betrieb des Elektromotors. Insoweit ist es erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, wenn möglichst viele Aussteuergrade für die jeweiligen Halbleiterschalter anhand eines sinusförmigen Sollwertsignals berechnet werden, da so gerade bei hohen Drehzahlen des Elektromotors die elektrische Grundfrequenz des Wechselrichters näher bei der Taktfrequenz liegt, und sich das Sollwertsignal in der Rechnereinrichtung auch über wenige Zeitabschnitte relativ stark verändern kann. Mehrere Aussteuergrade pro Zeitabschnitt pro Halbleiterschalter zu berechnen, ermöglicht es das sinusförmige Sollwertsignal über einen Zeitabschnitt besser nachzubilden, wenn es sich gerade um die Nulldurchgänge schnell verändert und eine hohe Steigung aufweist, Insoweit kann der erfindungsgemäße Wechselrichter den Elektromotor über hohe Drehzahlbereiche effektiv und effizient regeln.
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Nachfolgend sind beispielhaft schematische Darstellungen der Erfindung dargestellt. Es zeigt:
- 1 eine zeitliche Abfolge des erfindungsgemäßen Ansteuerverfahrens mit einem Sollwertsignal über zwei Zeitabschnitte und
- 2 ein Raumzeigerdiagramm des Ansteuerverfahrens anhand einer Vollbrückenschaltung mit sechs Halbleiterschaltern und deren acht unabhängigen Schalterstellungen.
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In 1 ist eine zeitliche Abfolge 1 von zwei Impulsen 2 über zwei Zeitabschnitte 3 mit einer Periodendauer T gemäß dem erfindungsgemäßem Ansteuerverfahren dargestellt, wobei eine Zeitdauer der Impulse 2 im Verhältnis zur Periodendauer T einen Aussteuergrad ergibt, mit dem ein Halbleiterschalter angesteuert werden kann - die Impulse 2 können dabei nur die zwei Zustände ON/OFF einnehmen, wobei ON bedeutet, dass der Halbleiterschalter sich in einem stromleitenden Zustand befindet; und OFF, dass der Halbleiterschalter sich in einem stromsperrenden Zustand befindet.
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Aus dem Stand der Technik sind Ansteuerverfahren bekannt, nach denen die Zeitdauer des Impulses 2 bzw. der Aussteuergrad an sich innerhalb des Zeitabschnitts T1 für den nachfolgenden Zeitabschnitt T2 anhand eines Wertes des Sollwertsignals 4 bestimmt wird. Dafür wird zur Bestimmung des Wertes ein Sollwertsignalabschnitt 5 des Sollwertsignals 4 um einen willkürlichen Zeitpunkt verwendet - üblicherweise bei 50 % der Periodendauer.
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Verändert sich das Sollwertsignal 4 innerhalb des Zeitabschnitts 3 nur wenig bis gar nicht, ist diese Vorgehensweise ausreichend genau; verändert sich das Sollwertsignal 4 innerhalb des jeweiligen Zeitabschnitts 3 übermäßig viel, wie es in Zeitabschnitt 3 T2 in 1 schematisch gezeigt ist, kann der für diesen Zeitabschnitt 3 bestimmte Aussteuergrad das Sollwertsignal 4 nicht mehr ausreichend gut widerspiegeln. Das ist üblicherweise dann der Fall, wenn eine Grundfrequenz des Sollwertsignals 4 sich einer Taktfrequenz annähert und Veränderungen in einem Verlauf des Sollwertsignals 4 nicht mehr vernachlässigbar sind.
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Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden somit mehrere Aussteuergrade für mehrere Sollwertsignalabschnitte 5 des Sollwertsignals 4 berechnet, die zusammen zu einem Aussteuermittelwert zusammengefasst werden, mit dem anschließend der Halbleiterschalter angesteuert werden kann. Das wirkt sich dahingehend vorteilhaft aus, dass der für die Ansteuerung des Halbleiterschalters verwendete Aussteuergrad nicht nur aus einer Stützstelle des Sollwertsignals 4 besteht, sondern aus zwei, drei oder mehr Stützstellen gemittelt wird. Starke Veränderungen des Sollwertsignals über den jeweiligen Zeitabschnitt 3 werden somit geglättet und gefiltert.
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In 2 ist eine Raumzeigedarstellung 6 des erfindungsgemäßen Ansteuerverfahrens dargestellt. Insgesamt kann ein Wechselrichter nach dem dargestellten Ansteuerverfahren acht Fluss-Vektoren S0 bis S7 innerhalb eines Elektromotors durch eine kombinierte Ansteuerung der Halbleiterschalter darstellen. Soll ein sinusförmiger Verlauf 7 des Fluss-Raumzeigers 8 den Elektromotor möglichst optimal antreiben, muss der Fluss-Raumzeiger 8 durch eine Kombination der Fluss-Vektoren S0 bis S7 über den Zeitabschnitt 3 bzw. die Periodendauer der Taktfrequenz generiert werden. In 2 ist der Fluss-Raumzeiger 8 im ersten Quadranten 9 gezeigt, sodass die einzelnen Fluss-Vektoren S1, S2 und/oder S0/7 zeitlich so lange angesteuert werden müssen, bis eine Addition der Fluss-Vektoren dem Fluss-Raumzeiger 8 entspricht. Erfindungsgemäß werden durch zwei Teil-Fluss-Raumzeiger 10 zwei Aussteuergrade berechnet, die erst in einem Ansteuerschritt zu einem Aussteuermittelwert des Fluss-Raumzeigers 8 linearisiert werden. Danach können starke Veränderungen des Sollwertsignals 4, 7 genauer interpoliert werden und der Aussteuermittelwert dem Sollwertsignal 4, 7 besser folgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zeitliche Abfolge
- 2
- Impuls
- 3
- Zeitabschnitt
- 4
- Sollwertsignal
- 5
- Sollwertsignalabschnitt
- 6
- Raumzeigerdarstellung
- 7
- Raumzeigerverlauf
- 8
- Raumzeiger
- 9
- Quadrant
- 10
- Teil-Raumzeiger