-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung einer Einbauposition eines Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug sowie ein Fahrzeug mit einem lösbar in dem Fahrzeug anbringbaren Fahrzeugsitz.
-
Aus dem Stand der Technik sind verstellbare Fahrzeugsitze und auch lösbar in einem Fahrzeug anbringbare Fahrzeugsitze bekannt.
-
Eine Sitzlängsverstelleinrichtung für zumindest einen Fahrzeugsitz in einem Fahrzeug umfasst im Allgemeinen zwei im Abstand voneinander angeordnete Schienenpaare, die jeweils aus zwei Schienen, einer dem Sitz zugeordneten Oberschiene und einer dem Boden des Fahrzeugs zugeordneten Unterschiene aufgebaut sind. Die Sitzlängsverstelleinrichtung ist beispielsweise elektrisch verstellbar. Zur lösbaren Anordnung des Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug ist es allgemein bekannt, eine Verriegelungsanordnung, zum Beispiel eine Sperrklinke, vorzusehen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Erkennung einer Einbauposition eines Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug, ein Verfahren zum Einbau eines Fahrzeugsitzes an einer von mehreren Positionen sowie einen verbesserten Fahrzeugsitz anzugeben, welcher einfach montiert werden kann.
-
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren zur Erkennung einer Einbauposition eines Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug gelöst, wobei ein entnehmbarer Fahrzeugsitz an verschiedenen Positionen im Fahrzeug einbaubar ist und wobei beim Einbau des Fahrzeugsitzes über einen Widerstand an einer Einbauposition oder an einer Sitzposition die eingenommene Einbauposition des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug ermittelt wird.
-
Die Aufgabe kann darüber hinaus erfindungsgemäß mit einem Verfahren zum Einbau eines entnehmbaren Fahrzeugsitzes an verschiedenen Positionen im Fahrzeug gelöst werden, wobei beim Einbau des Fahrzeugsitzes über einen Widerstand an einer Einbauposition oder an einer Sitzposition die eingenommene Einbauposition des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug ermittelt wird.
-
Alternativ kann anstelle eines Widerstands die eingenommene Einbauposition des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug über einen RFID-Sensor an der Sitzposition im Fahrzeug ermittelt werden.
-
Eine weitere Alternative sieht vor, dass die eingenommene Einbauposition des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug über einen NFC-Sensor an der Sitzposition im Fahrzeug ermittelt wird.
-
Hinsichtlich des Fahrzeugs mit einem Fahrzeuginnenraum und zumindest einem variabel an verschiedenen Positionen in dem Fahrzeuginnenraum einbaubaren Fahrzeugsitz wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine elektronische Sitzsteuereinheit des Fahrzeugsitzes, wobei die elektronische Sitzsteuereinheit eingerichtet ist, nach einem erfolgten Einbau des Fahrzeugsitzes an einer der Positionen in dem Fahrzeug zumindest die eingenommene Einbauposition des Fahrzeugsitzes mittels einer Widerstandsmessung und/oder einer kontaktlosen Messung mittels eines RFID-Sensors oder eines NFC-Sensors zu bestimmen und optional auszugeben. Zusätzlich kann die elektronische Sitzsteuereinheit eingerichtet sein, die Einbaurichtung des Fahrzeugsitzes zu bestimmen.
-
Ein erfindungsgemäßer Fahrzeugsitz zum variablen Einbau an unterschiedlichen Einbaupositionen in einen Fahrzeuginnenraum eines Fahrzeugs weist eine elektronische Sitzsteuereinheit auf, die eingerichtet ist, nach oder bei einem Einbau des Fahrzeugsitzes an einer der Einbaupositionen in dem Fahrzeug zumindest die eingenommene Einbauposition des Fahrzeugsitzes mittels einer Widerstandsmessung und/oder einer kontaktlosen Messung mittels eines RFID-Sensors oder eines NFC-Sensors zu bestimmen.
-
In einer Ausführungsform sind mittels des RFID-Sensors und/oder des NFC-Sensors sitzspezifische Informationen austauschbar.
-
In einer Ausführungsform ist die elektronische Sitzsteuereinheit ferner dazu eingerichtet, die eingenommene Einbauposition auszugeben.
-
In einer Ausführungsform ist die elektronische Sitzsteuereinheit ferner dazu eingerichtet, die Einbaurichtung des Fahrzeugsitzes zu bestimmen und/oder zu bestimmen, ob der Fahrzeugsitz benutzt wird, zum Beispiel über eine Gewichtsmesseinrichtung, und/oder ob ein Sicherheitsgurt benutzt wird, zum Beispiel mittels einer Schließkontaktmessung.
-
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fahrzeug mit einem Fahrzeuginnenraum und zumindest einem variabel an verschiedenen Einbaupositionen in dem Fahrzeuginnenraum einbaubaren Fahrzeugsitz wie oben beschrieben vorgeschlagen.
-
In einer Ausführungsform umfasst das Fahrzeug ferner zumindest eine Sitzlängsverstelleinrichtung, umfassend zumindest ein Schienenpaar aus einer Oberschiene und einer Unterschiene, die relativ zueinander bewegbar sind, wobei die elektronische Sitzsteuereinheit ferner eine Widerstandsmesseinrichtung umfasst, mittels welcher mindestens ein Widerstand, der in der Oberschiene angeordnet ist, messbar ist.
-
In einer weiteren Ausführungsform ist am Fahrzeugsitz oder im Fahrzeug, insbesondere im Bereich einer Sitzlängsverstelleinrichtung, ein RFID-Sensor und/oder ein NFC-Sensor angeordnet, der jeweils mit der Sitzsteuereinheit zumindest signaltechnisch koppelbar ist, wobei der RFID-Sensor und/oder NFC-Sensor dazu konfiguriert ist, beim Einbau des Fahrzeugsitzes an einer der Einbaupositionen im Fahrzeuginnenraum die eingenommene Einbauposition zu erkennen, ein Erkennungssignal über die eingenommene Einbauposition zu erzeugen und dieses der Sitzsteuereinheit zuzuführen. Hierzu kann an den Einbaupositionen jeweils ein RFID-Transponder und/oder ein NFC-Transponder und/oder ein NFC-Transmitter angeordnet sein, der diese Einbauposition eineindeutig kennzeichnet. Es kann vorgesehen sein, dass der RFID-Sensor und/oder der NFC-Sensor, das heißt eine aktive Komponente, am Fahrzeugsitz angeordnet ist, während RFID-Transponder (auch RFID Tag genannt) und/oder NFC-Transponder (auch NFC Tag genannt) und/oder NFC-Transmitter, das heißt passive Komponenten, im Fahrzeug an den Einbaupositionen angeordnet sind. Alternativ kann vorgesehen sein, dass RFID-Sensoren und/oder NFC-Sensoren, das heißt aktive Komponenten, im Fahrzeug an den Einbaupositionen angeordnet sind, während der RFID-Transponder und/oder NFC-Transponder und/oder NFC-Transmitter, das heißt die passive Komponente, am Fahrzeugsitz angeordnet ist.
-
In einer Ausführungsform ist an jeder Einbauposition jeweils ein oder mindestens ein von der Widerstandsmesseinrichtung detektierbarer Widerstand angeordnet, wobei jeder der Widerstände sich in seinem Widerstandswert von jedem der anderen Widerstände unterscheidet, so dass diese Einbauposition eineindeutig gekennzeichnet ist.
-
In einer Ausführungsform ist an jeder Einbauposition ein elektrisches Kontaktelement, insbesondere ein Stecker oder eine Buchse, zur Kontaktierung eines korrespondierenden elektrischen Kontaktelements, insbesondere einer Buchse oder eines Steckers, am Fahrzeugsitz vorgesehen, um eine Stromversorgung für die Sitzsteuereinheit bereitzustellen, wobei der Widerstand in dem elektrischen Kontaktelement der Einbauposition angeordnet ist.
-
Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Erkennung einer Einbauposition eines Fahrzeugsitzes in einem Fahrzeug vorgeschlagen, wobei ein entnehmbarer Fahrzeugsitz an verschiedenen Einbaupositionen im Fahrzeug einbaubar ist und wobei beim Einbau des Fahrzeugsitzes über einen Widerstand und/oder über einen RFID-Sensor und/oder über einen NFC-Sensor an der Einbauposition oder an einer Sitzposition die eingenommene Einbauposition des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug ermittelt wird.
-
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass eine vorhandene Komponente des Fahrzeugsitzes verwendet wird und somit einfach und robust erkannt werden kann, wo in dem Fahrzeug mit verschiedenen Einbaupositionen ein oder mehrere Fahrzeugsitze eingebaut wurden oder sind.
-
Das Fahrzeug umfasst im Fahrzeuginnenraum mehrere verschiedene Einbaupositionen für ein oder mehrere Fahrzeugsitze. Darüber hinaus kann das Fahrzeug als eine Sitzlängsverstelleinrichtung zumindest zwei parallel zueinander angeordnete Schienenpaare mit jeweils zwei relativ zueinander bewegbaren Schienen und eine elektrisch betreibbare Verstelleinheit umfassen, mittels welcher eine der Schienen relativ zu der anderen Schiene bewegbar ist. Zur Ansteuerung der Verstelleinheit ist die elektronische Sitzsteuereinheit vorgesehen.
-
Jede Einbauposition für einen Fahrzeugsitz ist gekennzeichnet durch zwei Schienenpaare, die parallel und im Abstand zueinander angeordnet sind, wobei jedes Schienenpaar eine feste Unterschiene und eine zu der Unterschiene bewegbare Oberschiene (auch Läufer oder Laufschiene genannt) umfasst. Der jeweilige Fahrzeugsitz ist an der Oberschiene befestigt und somit relativ zur festen Unterschiene bewegbar im Fahrzeug angeordnet.
-
Je nach Art der Ausbildung der Sitzlängsverstelleinrichtung kann alternativ die Oberschiene fest ausgebildet sein und die Unterschiene als das zuvor bewegliche Schienenelement ausgebildet sein. Dabei weist die Oberschiene, auch Schienenläufer genannt, eine wesentlich kürzere Länge als die Unterschiene, auch Führungsschiene genannt, auf. Beispielsweise weist die, insbesondere feste, Unterschiene eine Länge von einigen Metern, insbesondere von 1,5 m bis 2,5 m, zum Beispiel von 2 m, auf. Die Oberschiene oder der Schienenläufer weisen eine kurze Länge von kleiner 1 m auf.
-
Die elektronische Sitzsteuereinheit (auch kurz ECU genannt) eines jeden Sitzes ist beispielsweise eingerichtet, mittels einer Widerstandsmessung und/oder einer kontaktlosen Messung mittels eines RFID-Sensors oder eines NFC-Sensors die Einbauposition des jeweiligen Fahrzeugsitzes zu bestimmen.
-
In einer möglichen Ausführungsform umfasst die elektronische Sitzsteuereinheit eine Widerstandsmesseinrichtung, mittels welcher ein Widerstand, der in der Oberschiene angeordnet ist, messbar ist.
-
Alternativ kann am einzubauenden Fahrzeugsitz ein RFID-Sensor oder ein NFC-Sensor angeordnet sein, der jeweils mit der Sitzsteuereinheit zumindest signaltechnisch koppelbar ist. Der RFID-Sensor erkennt beim Einbau des Fahrzeugsitzes an eine der Positionen im Fahrzeuginnenraum die eingenommene Einbauposition. Der NFC-Sensor erkennt beim Einbau des Fahrzeugsitzes an eine der Positionen im Fahrzeuginnenraum die eingenommene Einbauposition. Der jeweilige Sensor erzeugt ein Erkennungssignal über die eingenommene Einbauposition und führt diese der Sitzsteuereinheit zu. Alternativ zur Anordnung des RFID-Sensors oder NFC-Sensors am Fahrzeugsitz kann der jeweilige Sensor auch im Fahrzeug, insbesondere im Bereich einer Sitzlängsverstelleinrichtung angeordnet und mit der Sitzsteuereinheit gekoppelt sein.
-
Jede Einbauposition ist durch unterschiedliche Widerstände gekennzeichnet. Beispielsweise weist jede Einbauposition einen Stecker oder eine Buchse auf, welcher beziehungsweise welche für eine Stromversorgung des Fahrzeugsitzes, insbesondere der elektronischen Sitzsteuereinheit, genutzt wird. Der Fahrzeugsitz weist eine Buchse beziehungsweise einen Stecker auf. Bei der Montage werden der Stecker und die Buchse von Fahrzeugsitz und Oberschiene miteinander verbunden, so dass die elektronische Sitzsteuereinheit mit einer Stromversorgung, insbesondere einer Batterie, im Fahrzeug verbunden ist.
-
In einer einfachen Ausführungsform ist ein Widerstand in dem Stecker oder der Buchse angeordnet. Dabei weist jeder Stecker oder jede Buchse einen die jeweilige Einbauposition repräsentierenden Widerstandswert auf.
-
Nach der Montage des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug, bei welcher der Stecker elektrisch mit der Buchse verbunden wird, kann die elektronische Sitzsteuereinheit den Widerstand der betreffenden Einbauposition des Fahrzeugsitzes mittels der Widerstandsmesseinrichtung messen.
-
Da jede Einbauposition einen die jeweilige Einbauposition repräsentierenden, unterschiedlichen Widerstand hat, kann die elektronische Sitzsteuereinheit die Einbauposition des Fahrzeugsitzes im Fahrzeug ermitteln.
-
Die elektronische Sitzsteuereinheit kann nun eine Meldung erzeugen, an welcher Einbauposition der Fahrzeugsitz montiert ist. Darüber hinaus kann die elektronische Sitzsteuereinheit eingerichtet sein, zu bestimmen, ob der Fahrzeugsitz benutzt wird, zum Beispiel über eine Gewichtsmesseinrichtung, und/oder ob ein Sicherheitsgurt benutzt wird, zum Beispiel mittels einer Schließkontaktmessung.
-
Über die Buchse-Stecker-Verbindung kann die elektronische Sitzsteuereinheit des jeweiligen Fahrzeugsitzes zusätzlich elektronische Signale mit einer Zentraleinheit und/oder einer Ausgabeeinheit, zum Beispiel einer Anzeigeeinheit in einem Armaturenbrett, austauschen und/oder erfasste Messdaten und daraus abgeleitete Informationen und/oder Meldungen, wie zum Beispiel die Einbauposition des Fahrzeugsitzes, besetzter Fahrzeugsitz, geschlossener Sicherheitsgurt, an die Zentraleinheit beziehungsweise Ausgabeeinheit übertragen.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 schematisch in Seitenansicht ein Fahrzeug mit einem Fahrzeuginnenraum und einer Sitzanordnung mit mehreren hintereinander angeordneten Sitzreihen und zumindest einer Sitzlängsverstelleinrichtung, die zumindest eine Unterschiene und zwei Oberschienen umfasst, und
- 2 schematisch in Draufsicht eine Anzahl von Komponenten einer Sitzlängsverstelleinrichtung.
-
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt schematisch in Seitenansicht ein Fahrzeug 1 mit einem Fahrzeuginnenraum 2 und einer Sitzanordnung 3 mit zumindest zwei oder drei hintereinander angeordneten Sitzreihen 4 bis 6 und zumindest einer Sitzlängsverstelleinrichtung 7, insbesondere für die Sitzreihen 5 und 6. Die Sitzreihen 4 bis 6 weisen ein oder mehrere Fahrzeugsitze 8 auf. In der 1 sind zwei Fahrzeugsitze 8 dargestellt.
-
Alternativ kann das Fahrzeug 1 nur eine Sitzreihe 4, 5 oder 6 mit mehreren Fahrzeugsitzen 8 aufweisen.
-
Dargestellt sind zwei Fahrzeugsitze 8, die jeweils mittels der Sitzlängsverstelleinrichtung 7 längsverschiebbar in dem Fahrzeug 1 angeordnet sind.
-
Die in der 1 schematisch dargestellten Fahrzeugsitze 8 werden nachfolgend unter Verwendung von drei senkrecht zueinander verlaufenden Raumrichtungen beschrieben. Eine Längsrichtung X verläuft bei einem im Fahrzeug 1 eingebauten Fahrzeugsitz 8 weitgehend horizontal und vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeuglängsrichtung, die der gewöhnlichen Fahrtrichtung des Fahrzeugs 1 entspricht. Eine zu der Längsrichtung X senkrecht verlaufende Querrichtung Y ist im Fahrzeug 1 ebenfalls horizontal ausgerichtet und verläuft parallel zu einer Fahrzeugquerrichtung. Eine Vertikalrichtung Z verläuft senkrecht zu der Längsrichtung X und senkrecht zu der Querrichtung Y. Bei einem im Fahrzeug 1 eingebauten Fahrzeugsitz 8 verläuft die Vertikalrichtung Z vorzugsweise parallel zu einer Fahrzeughochachse.
-
Die verwendeten Positionsangaben und Richtungsangaben, wie beispielsweise vorne, hinten, oben und unten beziehen sich auf eine Blickrichtung eines im Fahrzeugsitz 8 sitzenden Insassen in normaler Sitzposition, wobei der Fahrzeugsitz 8 im Fahrzeug 1 eingebaut, in einer zur Personenbeförderung geeigneten Gebrauchsposition mit aufrechtstehender Rückenlehne 24 und wie üblich in Fahrtrichtung ausgerichtet ist. Der Fahrzeugsitz 8 kann jedoch auch in abweichender Ausrichtung, beispielsweise quer zur Fahrtrichtung, verbaut oder bewegt werden.
-
Die Fahrzeugsitze 8 sind variabel im Fahrzeuginnenraum 2 einbaubar. Dazu weist der Fahrzeuginnenraum 2 verschiedene Einbauposition 9, 10 auf.
-
Der jeweilige Fahrzeugsitz 8 umfasst eine zugehörige elektronische Sitzsteuereinheit 11. Die elektronische Sitzsteuereinheit 11 des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8 ist eingerichtet, nach einem erfolgten Einbau des Fahrzeugsitzes 8 an einer der verschiedenen Positionen in dem Fahrzeug 1 zumindest die eingenommene Einbauposition 9, 10, 18 oder 19 (dargestellt in 2) des betreffenden Fahrzeugsitzes 8 mittels einer Widerstandsmessung, einer kontaktlosen Messung mittels eines RFID-Sensors oder einer kontaktlosen Messung mittels eines NFC-Sensors zu bestimmen und optional auszugeben.
-
Insbesondere ist vorgesehen, dass beim Einbau des Fahrzeugsitzes 8 in das Fahrzeug 1 über einen Widerstand an der jeweiligen Einbauposition 9, 10, 18 und 19 oder an einer Sitzposition die eingenommene Einbauposition 9, 10, 18 oder 19 des Fahrzeugsitzes 8 im Fahrzeug 1 ermittelt wird.
-
Alternativ kann anstelle eines Widerstands die eingenommene Einbauposition 9, 10, 18 oder 19 des Fahrzeugsitzes 8 im Fahrzeug 1 über einen RFID-Sensor an der Sitzposition im Fahrzeug 1 ermittelt werden.
-
Eine weitere Alternative sieht vor, dass die eingenommene Einbauposition 9, 10, 18 oder 19 des Fahrzeugsitzes 8 im Fahrzeug 1 über einen NFC-Sensor an der Sitzposition im Fahrzeug 1 ermittelt wird.
-
Die zugehörige elektronische Sitzsteuereinheit 11 ist insbesondere zur Steuerung einer Verstellung des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8 im Fahrzeug 1 vorgesehen.
-
Die elektronische Sitzsteuereinheit 11 des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8 ist eingerichtet, nach einer erfolgten Montage des zugehörigen Fahrzeugsitzes 8 an einer der Einbaupositionen 9 oder 10 in dem Fahrzeug 1 zumindest diese Einbauposition 9 oder 10 des eingebauten Fahrzeugsitzes 8 zu bestimmen und optional auszugeben. Zusätzlich kann die elektronische Sitzsteuereinheit 11 eingerichtet sein, die Einbaurichtung des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8 zu bestimmen.
-
Die Sitzlängsverstelleinrichtung 7 umfasst zumindest ein Schienenpaar 12 mit jeweils zwei relativ zueinander bewegbaren Schienen 12.1, 12.2 und optional eine elektrisch betreibbare Verstelleinheit 13, mittels welcher eine der Schienen 12.1, auch Oberschiene 12.1 genannt, relativ zu der anderen Schiene 12.2, auch Unterschiene 12.2 genannt, bewegbar ist. Zur Ansteuerung der Verstelleinheit 13 ist die elektronische Sitzsteuereinheit 11 vorgesehen. Zur Verriegelung der Sitzlängsverstelleinrichtung 7 ist ein lösbares Verriegelungselement 12.3 vorgesehen, dass die Oberschiene 12.1 und die Unterschiene 12.2 in Längsrichtung X gegen eine unerwünschte Verstellung verriegelt. Um den Fahrzeugsitz 8 entlang der Längsrichtung X im Fahrzeug 1 zu verstellen, ist das Verriegelungselement 12.3 entriegelbar, so dass die Oberschiene 12.1 und somit der an dieser befestigte Fahrzeugsitz 8 verstellt werden kann.
-
Jede Einbauposition 9, 10 für die Fahrzeugsitze 8 ist gekennzeichnet durch zwei Schienenpaare 12, die parallel und im Abstand zueinander angeordnet sind, wie dies in 2 dargestellt ist.
-
Jedes Schienenpaar 12 weist eine feste Unterschiene 12.2 und eine zu der Unterschiene 12.2 bewegbare Oberschiene 12.1 (auch Läufer oder Laufschiene genannt) auf. Der jeweilige Fahrzeugsitz 8 ist an der Oberschiene 12.1 in herkömmlicher Art und Weise, beispielsweise mittels Befestigungselemente 14, insbesondere Befestigungsklauen, befestigt und somit relativ zur festen Unterschiene 12.2 bewegbar im Fahrzeug 1 angeordnet.
-
Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfassen die Schienenpaare 12 hintereinander angeordneter Fahrzeugsitze 8 eine gemeinsame Unterschiene 12.2 und zwei Oberschienen 12.1, wobei die Oberschienen 12.1 jeweils einem der Fahrzeugsitze 8 zugeordnet sind. Die Unterschiene 12.2 ist beispielsweise als Longtrack ausgeführt.
-
Die Oberschienen 12.1 sind jeweils zwischen einer vorderen Endlage und einer hinteren Endlage längsverstellbar an der Unterschiene 12.2 angeordnet. Diese Verstellbarkeit erlaubt eine Längseinstellung der Position des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8.
-
Je nach Art der Ausbildung der Sitzlängsverstelleinrichtung 7 kann alternativ die Oberschiene 12.1 fest ausgebildet sein und die Unterschiene 12.2 als das zuvor bewegliche Schienenelement ausgebildet sein. Dabei weist die Oberschiene 12.1, auch Schienenläufer genannt, eine wesentlich kürzere Länge als die Unterschiene 12.2, auch Führungsschiene genannt, auf. Beispielsweise weist die, insbesondere feste, Unterschiene 12.2 eine Länge von einigen Metern, insbesondere von 1,5 m bis 2,5 m, zum Beispiel von 2 m, auf. Die Oberschiene 12.1 oder der Schienenläufer weist eine kurze Länge von kleiner 1 m auf.
-
Die Sitzlängsverstelleinrichtung 7 ist elektrisch ausgebildet. Zur elektrischen Versorgung der elektronischen Sitzsteuereinheit 11 und der elektrischen Verstelleinheit 13, insbesondere eines elektrischen Motors, zum Beispiel eines Spindelmotors, ist eine Kabelumlenkvorrichtung 15 für ein Verbindungskabel 16 vorgesehen. Diese kann dazu konfiguriert sein, ein Ausziehen des Verbindungskabels 16 zu ermöglichen, beispielsweise um eine Auszugslänge von mehr als 1300 mm.
-
Das Verbindungskabel 16 verbindet die Verstelleinheit 13 und die elektronische Sitzsteuereinheit 11 mit einer Stromquelle 17, beispielsweise einem fahrzeugseitigen Bordnetz oder einer Batterie.
-
Das Verbindungskabel 16 ist abschnittsweise in der Kabelumlenkvorrichtung 15 und abschnittsweise in einem Schienenprofil, insbesondere in der Oberschiene 12.1, des jeweiligen Schienenpaares 12 angeordnet, insbesondere geführt gehalten.
-
2 zeigt schematisch in Draufsicht die Komponenten der Sitzlängsverstelleinrichtung 7 für vier Fahrzeugsitze 8 mit vier verschiedenen Einbaupositionen 9, 10 und 18, 19.
-
In 2 sind zwei Sitzlängsverstelleinrichtungen 7 und vier Schienenpaare 12 dargestellt, wobei jeweils eine Sitzlängsverstelleinrichtung 7 zwei voneinander beabstandete Schienenpaare 12 umfasst. Zum Beispiel umfasst die jeweilige Sitzlängsverstelleinrichtung 7 ein äußeres Schienenpaar 12.4 und ein inneres Schienenpaar 12.5. Im dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst jeweils das äußere Schienenpaar 12.4 die Kabelumlenkvorrichtung 15. Die jeweilige Kabelumlenkvorrichtung 15 ist an einer Innenseite des äußeren Schienenpaares 12.4 angeordnet. Die jeweilige Kabelumlenkvorrichtung 15 ist demnach zwischen zwei Schienenpaaren 12 einer Sitzlängsverstelleinrichtung 7 angeordnet. Die jeweilige Unterschiene 12.2 ist für beide Sitzreihen 5, 6 durchgehend ausgebildet.
-
Die elektronische Sitzsteuereinheit 11 (auch kurz ECU genannt) eines jeden Fahrzeugsitzes 8 ist beispielsweise eingerichtet, mittels einer Widerstandsmessung die Einbauposition 9, 10, 18 oder 19 des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8 zu bestimmen. Zusätzlich oder alternativ kann die elektronische Sitzsteuereinheit 11 mit einem RFID-Sensor oder einem NFC-Sensor zur Erkennung der vorgenommenen Einbauposition 9, 10, 18 oder 19 des Fahrzeugsitzes 8 gekoppelt sein.
-
In einer möglichen Ausführungsform umfasst die elektronische Sitzsteuereinheit 11 eine Widerstandsmesseinrichtung, mittels welcher ein Widerstand, der in der Oberschiene 12.1 der jeweiligen Einbauposition 9, 10, 18, 19 angeordnet ist, messbar ist.
-
Jede Einbauposition 9, 10, 18, 19 ist durch unterschiedliche Widerstände gekennzeichnet. Beispielsweise weist jede Einbauposition 9, 10, 18, 19 ein elektrisches Kontaktelement 20, insbesondere einen Stecker oder eine Buchse, an der Oberschiene 12.1 und ein korrespondierendes elektrisches Kontaktelement 21, insbesondere eine Buchse beziehungsweise einen Stecker, am zugehörigen Fahrzeugsitz 8 auf. Die elektrischen Kontaktelemente 20, 21 werden im gesteckten Zustand für eine Stromversorgung des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8, insbesondere der zugehörigen elektronischen Sitzsteuereinheit 11 und der Verstelleinheit 13, an der jeweiligen Einbauposition 9, 10, 18, 19 genutzt.
-
Bei der Montage werden die elektrischen Kontaktelemente 20, 21, der Stecker und die Buchse, von Fahrzeugsitz 8 und Oberschiene 12.1 miteinander verbunden, so dass die elektronische Sitzsteuereinheit 11 mit der Stromquelle 17, insbesondere einer Batterie oder dem Bordnetz, im Fahrzeug 1 verbunden ist.
-
In einer einfachen Ausführungsform ist ein Widerstand in dem elektrischen Kontaktelement 20, insbesondere dem Stecker oder der Buchse, der Oberschiene 12.1 angeordnet. Dabei weist jedes elektrische Kontaktelement 20 einen die jeweilige Einbauposition 9, 10, 18 oder 19 repräsentierenden Widerstandswert auf.
-
Nach der Montage des Fahrzeugsitzes 8 im Fahrzeug 1, bei welcher die elektrischen Kontaktelemente 20, 21 elektrisch miteinander verbunden werden, kann die elektronische Sitzsteuereinheit 11 den Widerstand der betreffenden Einbauposition 9, 10, 18 oder 19 des zugehörigen Fahrzeugsitzes 8 mittels der Widerstandsmesseinrichtung messen.
-
Da jede Einbauposition 9, 10, 18, 19 einen die jeweilige Einbauposition 9, 10, 18, 19 repräsentierenden, unterschiedlichen Widerstand hat, kann die elektronische Sitzsteuereinheit 11 die Einbauposition 9, 10, 18, 19 des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8 im Fahrzeug 1 ermitteln.
-
Die elektronische Sitzsteuereinheit 11 kann nun eine Meldung erzeugen, an welcher Einbauposition 9, 10, 18, 19 der Fahrzeugsitz 8 montiert ist. Darüber hinaus kann die elektronische Sitzsteuereinheit 11 eingerichtet sein, zu bestimmen, ob der Fahrzeugsitz 8 benutzt wird, zum Beispiel über eine Gewichtsmesseinrichtung, und/oder ob ein Sicherheitsgurt benutzt wird, zum Beispiel mittels einer Schließkontaktmessung.
-
Über die Buchse-Stecker-Verbindung der elektronischen Kontaktelemente 20, 21 kann die elektronische Sitzsteuereinheit 11 des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8 zusätzlich elektronische Signale mit einer Zentraleinheit 22 und/oder einer Ausgabeeinheit 23, zum Beispiel einer Anzeigeeinheit in einem Armaturenbrett des Fahrzeugs 1, austauschen und/oder erfasste Messdaten und daraus abgeleitete Informationen und/oder Meldungen, wie zum Beispiel die Einbauposition 9, 10, 18, 19 des jeweiligen Fahrzeugsitzes 8, Besetzzustand des Fahrzeugsitzes 8, Schließzustand des Sicherheitsgurts des Fahrzeugsitzes 8, an die Zentraleinheit 22 beziehungsweise Ausgabeeinheit 23 übertragen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug
- 2
- Fahrzeuginnenraum
- 3
- Sitzanordnung
- 4
- Sitzreihe
- 5
- Sitzreihe
- 6
- Sitzreihe
- 7
- Sitzlängsverstelleinrichtung
- 8
- Fahrzeugsitz
- 9
- Einbauposition
- 10
- Einbauposition
- 11
- Elektronische Sitzsteuereinheit
- 12
- Schienenpaar
- 12.1
- Oberschiene
- 12.2
- Unterschiene
- 12.3
- Verriegelungselement
- 12.4
- Äußeres Schienenpaar
- 12.5
- Inneres Schienenpaar
- 13
- Verstelleinheit
- 14
- Befestigungselement
- 15
- Kabelumlenkvorrichtung
- 16
- Verbindungskabel
- 17
- Stromquelle
- 18
- Einbauposition
- 19
- Einbauposition
- 20
- Elektrisches Kontaktelement
- 21
- Elektrisches Kontaktelement
- 22
- Zentraleinheit
- 23
- Ausgabeeinheit
- 24
- Rückenlehne
- X
- Längsrichtung
- Y
- Querrichtung
- Z
- Vertikalrichtung