-
Die vorliegende Erfindung betrifft die Kommunikation von Steuergeräten an Bord eines Fahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung die Kommunikation über ein PLC Netzwerk.
-
Ein Fahrzeug umfasst mehrere Steuergeräte, die mittels eines Datennetzwerks miteinander verbunden sind. Beispielsweise können ein CAN-Bus oder ein LIN-Bus verwendet werden, um ein erstes Steuergerät, das eine Innenbeleuchtung des Fahrzeugs steuert, und ein zweites Steuergerät, das eine Wegfahrsperre steuert, miteinander zu verbinden. Zusätzlich ist ein Bordnetz vorgesehen, das elektrische Energie an die Steuergeräte verteilt. Das Bordnetz hat üblicherweise eine vorbestimmte Spannung von 12 oder 24 Volt und wird in der Regel durch einen Generator gespeist und/oder durch eine Batterie oder einen Akkumulator abgesichert.
-
Ein modernes, gut ausgestattetes Fahrzeug kann 70 oder mehr Steuergeräte umfassen, die miteinander kommunizieren können. Ein Kabelsystem zur Anbindung aller Steuergeräte an ein Datennetzwerk kann entsprechend komplex, voluminös und schwer sein. Werden beispielsweise Kupferkabel zur Datenübertragung verwendet, so können viele Kilometer Kabel erforderlich sein, die mehrere 10 kg wiegen können. Zusätzlich muss ein Kabelsystem zur Energieversorgung der Steuergeräte an das Bordnetz vorgesehen sein, sodass die Anbindung aller Steuergeräte aufwändig und komplex sein kann.
-
Es wurde vorgeschlagen, Steuergeräte an Bord eines Fahrzeugs mittels Power Line Communication (PLC) miteinander zu verbinden. PLC verwendet in einer einfachen Ausführungsform nur zwei elektrisch gegeneinander isolierte Leiter, zwischen denen eine vorbestimmte Spannung anliegt. Ein mit den Leitern verbundenes Steuergerät kann aus ihnen elektrische Energie für den eigenen Betrieb entnehmen. Außerdem kann das Steuergerät Daten auf die Leiter aufmodulieren, indem es die anliegende Spannung beziehungsweise einen entnommenen elektrischen Strom verändert. Ein weiteres an die Leiter angeschlossenes Steuergerät kann die Schwankungen auswerten und die Daten rekonstruieren.
-
Sollten mehrere PLC Netzwerke an Bord eines Fahrzeugs vorgesehen sein, so kann zwischen ihnen keine Datenübertragung stattfinden. Dies kann erwünscht sein, beispielsweise um die Steuerung eines Antriebssystems von einer Steuerung eines Unterhaltungssystems zu separieren. Allerdings können so auch bestimmte Funktionen über Steuergeräte unterschiedlicher Netzwerke hinweg verhindert sein.
-
Eine Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung einer verbesserten Technik zur Kommunikation über PLC an Bord eines Fahrzeugs. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
-
Ein Energienetzwerk ist dazu eingerichtet, elektrische Energie einer zugeordneten Energiequelle bereitzustellen und Daten durch Beeinflussung eines Stroms oder einer Spannung der Energie zu übermitteln. An Bord eines Fahrzeugs sind ein erstes und ein zweites Energienetzwerk vorgesehen. Ein Koppelelement für das erste und das zweite Energienetzwerk umfasst einen Demodulator zur Auskopplung von ersten Daten aus dem ersten Energienetzwerk; und einen Modulator zur Einkopplung von Daten auf der Basis der ersten Daten in das zweite Energienetzwerk.
-
Das erste und das zweite Energienetzwerk sind bevorzugt jeweils als PLC Netzwerk ausgeführt. Durch das Koppelelement kann eine Kommunikation zwischen Steuergeräten ermöglicht werden, die mit unterschiedlichen Energienetzwerken verbunden sind. Eine Infrastruktur zur einer Funktion an Bord des Fahrzeugs kann dadurch vereinfacht sein. Durch zusätzliche Kommunikationsmöglichkeiten können neue Dienste oder Funktionen geschaffen werden, die bislang wegen der datentechnischen Trennung der Steuergeräte nicht möglich waren.
-
Bevorzugt ist jedem Energienetzwerk ein Demodulator zur Auskopplung von Daten aus dem Energienetzwerk und ein Modulator zur Einkopplung von Daten in das Energienetzwerk auf der Basis von Daten, die aus dem anderen Energienetzwerk ausgekoppelt sind, zugeordnet. Ein Modulator und ein Demodulator, die mit demselben Energienetzwerk verbunden sind, können miteinander integriert ausgeführt sein. Beide Elemente können in einem integrierten Schaltkreis oder in einer Baugruppe zusammengeführt sein. So kann eine bidirektionale Kommunikation zwischen den Energienetzwerken einfach und kostengünstig unterstützt werden.
-
Das Koppelelement ist bevorzugt dazu eingerichtet, die Energienetzwerke galvanisch getrennt zu halten. Dies kann wichtig sein, um einen Fluss elektrischer Energie zwischen den Energienetzwerken durch das Koppelelement zu verhindern. Bevorzugt wird die galvanische Trennung erreicht, indem die Datenverbindung zwischen einem Demodulator und einem Modulator galvanisch entkoppelt wird, beispielsweise mittels eines Übertragers, eines Kondensators oder eines Optokopplers.
-
Die Energienetzwerke können unterschiedliche Spannungen tragen. Eine Differenz zwischen anliegenden Spannungen kann so groß sein, dass ein Steuergerät in dem Energienetzwerk mit der nominell niedrigeren Spannung beschädigt werden kann, wenn die Spannung aus dem Energienetzwerk mit der nominell höheren Spannung in ihm anliegt. Beispielsweise kann das Bordnetz eine Spannung unter 50 V verwenden, während das Antriebsnetzwerk eine Spannung von 400 V oder 800 V verwenden kann.
-
Das Koppelelement kann weiter eine Versorgungseinrichtung zur Bereitstellung elektrischer Energie zum Betrieb des Koppelelements auf der Basis von Energie eines der Energienetzwerke umfassen. Die Versorgungseinrichtung kann eine Spannung, die in einem der Energienetzwerke anliegt, auf eine vorbestimmte Spannung wandeln, wobei sowohl eine Heraufsetzung als auch eine Herabsetzung der Spannung denkbar ist. Die Versorgungseinrichtung kann mit einem Modulator und/oder einem Demodulator integriert ausgeführt sein.
-
Die Versorgungseinrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, elektrische Energie zum Betrieb des Koppelelements alternativ aus dem ersten oder dem zweiten Energienetzwerk zu entnehmen. Beispielsweise kann das erste Energienetzwerk ein Bordnetz zum Betrieb von Steuergeräten umfassen und das zweite ein Antriebsnetzwerk zum Betrieb eines Antriebsmotors. Steht das Fahrzeug still, so kann das Antriebsnetzwerk abgeschaltet sein, aber elektrische Energie kann noch aus dem Bordnetz entnommen werden. In einer Ausführungsform ist eine Entnahme von Energie aus einem vorbestimmten der Energienetzwerke bevorzugt. Nur wenn dies nicht möglich ist, kann Energie aus einem anderen Energienetzwerk entnommen werden.
-
In der Ausführungsform für bidirektionale Kommunikation mit zwei Demodulatoren und zwei Modulatoren kann je eine Entkopplungsvorrichtung zwischen einem der Modulatoren und einem der Demodulatoren vorgesehen sein. So kann die galvanische Entkopplung der Energienetzwerke unabhängig davon sichergestellt sein, aus welchem davon sich das Koppelelement mit Energie versorgt.
-
Das Koppelelement kann dazu erweitert sein, mehr als zwei Energienetze datentechnisch miteinander zu verbinden. Dazu kann die beschriebene Technik entsprechend mehrfach eingesetzt sein. Eine Entkopplungsvorrichtung kann vor oder nach einem Punkt, an dem Leitungen mehrerer Demodulatoren zusammengeführt sind, vorgesehen sein.
-
In einer weiteren Ausführungsform ist ferner ein Datenfilter vorgesehen, der dazu eingerichtet ist, nur vorbestimmte Daten vom ersten Energienetzwerk an das zweite Energienetzwerk beziehungsweise den damit verbundenen Modulator weiterzuleiten. So kann dafür gesorgt werden, dass nur vorbestimmte Kommunikation zwischen den Energienetzwerken übertragen wird. Gegenüber anderer Kommunikation können die Energienetzwerke voneinander isoliert sein, was beispielsweise zur Reduktion verwendeter Bandbreite in einem der Netzwerke, zur Verringerung von Übertragungsverzögerungen oder zur Durchsetzung einer Sicherheitsfunktion genutzt werden kann.
-
Daten auf den Energienetzwerken können jeweils an ein Zielgerät gerichtet sein, wobei der Datenfilter weiter bevorzugt dazu eingerichtet ist, Daten in Abhängigkeit des Zielgeräts weiterzuleiten. In einer weiteren Ausführungsform kann auch ein Quellgerät berücksichtigt werden, von dem die Daten bereitgestellt sind. Das Weiterleiten der Daten kann insbesondere in Abhängigkeit einer Kombination von Quell- und Zielgerät in einer Nachricht gesteuert werden.
-
Außerdem kann ein Typ einer Nachricht für die Weiterleitung berücksichtigt werden. Unterschiedliche Nachrichtentypen umfassen beispielsweise eine Anfrage, eine Anforderung, einen Aufbau oder einen Abbau einer Verbindung oder eine Kontrollnachricht. Eine Nachricht kann in Pakete unterteilt sein, die unabhängig voneinander übermittelt werden können. In einer Ausführungsform kann sich eine Verbindung zwischen einem Quellgerät und einem Zielgerät in unterschiedlichen Stadien befinden, beispielsweise aufgebaut und abgebaut. Das Stadium kann ebenfalls für die Weiterleitung berücksichtigt werden. Eine ähnliche Funktionalität ist bezüglich mit TCP übermittelten Daten als Firewall bekannt.
-
Das Koppelelement kann außerdem einen Zwischenspeicher für ausgekoppelte Daten umfassen. So können Daten, die vom ersten Energienetzwerk empfangen wurden, über eine vorbestimmte Zeit gespeichert werden, bis sie auf dem zweiten Energienetzwerk gesendet werden können. Dadurch kann verbessert verhindert werden, dass mehrere Nachrichten auf dem zweiten Energienetzwerk miteinander kollidieren. Der Zwischenspeicher ist bevorzugt am Datenfilter angeschlossen. Daten, die länger als eine vorbestimmte Zeit im Zwischenspeicher aufgehoben waren, können verworfen werden.
-
Mittels eines hierin vorgestellten Koppelelements können zwei oder mehr Energienetzwerke an Bord eines Fahrzeugs einfach und sicher miteinander gekoppelt werden. Optional können mehrere Koppelelemente in einem Fahrzeug eingesetzt werden, um eine komplexere Architektur zur Kommunikation zu realisieren. Üblicherweise erstrecken sich die Energienetzwerke innerhalb des Fahrzeugs und verwenden unterschiedliche Energiequellen.
-
Eines der Energienetzwerke kann sich auch zumindest teilweise außerhalb des Fahrzeugs erstrecken. So können beispielsweise eine Außenlast, ein Anhänger oder eine Ladestation energetisch und kommunikativ mittels eines Energienetzwerks an ein anderes, internes Energienetzwerk angebunden werden.
-
Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Netzwerk, insbesondere zur Verwendung an Bord eines Fahrzeug, ein erstes und ein zweites Datennetzwerk und ein hierin beschriebenes Koppelelement. Ein Datennetzwerk kann einem hierin beschriebenen Energienetzwerk entsprechen, falls auf diesem Daten transportiert werden können. Dies ist bevorzugt mittels eines PLC Netzwerks möglich.
-
Nach noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Fahrzeug ein hierin beschriebenes Netzwerk. Das Fahrzeug kann insbesondere ein Kraftfahrzeug umfassen, bevorzugt ein Kraftrad, einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder einen Omnibus. Das Kraftfahrzeug kann mittels einer Brennkraftmaschine und/oder einer elektrischen Maschine angetrieben werden.
-
Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Figuren genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein Fahrzeug mit mehreren Energienetzwerken;
- 2 miteinander gekoppelte Netzwerke an Bord eines Fahrzeugs; und
- 3 ein Koppelelement zur Kopplung von PLC Netzwerken
darstellt.
-
1 zeigt ein System 100 mit einem Fahrzeug 105, an dessen Bord sich ein erstes elektrisches Netzwerk 110 und ein zweites elektrisches Netzwerk 115 befindet. Ein drittes elektrisches Netzwerk 120 kann von einer Vorrichtung 125 umfasst sein, die am Fahrzeug 105 angebracht ist und zusammen mit dem Fahrzeug 105 bewegt wird, beispielsweise eine Dachlast, eine Hecklast oder ein Anhänger.
-
Mittels einer Schnittstelle 130 kann das dritte Netzwerk 125 mit dem ersten Netzwerk 115 gekoppelt werden und so optional zu einem Teil des ersten Netzwerks 115 werden. Das zweite Netzwerk 115 kann ebenfalls temporär oder permanent mit dem ersten Netzwerk 110 verbunden sein. Beispielsweise kann das zweite Netzwerk 115 ein Zubehör umfassen, das durch einen Benutzer bei Bedarf im Innenraum des Fahrzeugs 115 mit dem ersten Netzwerk 110 verbunden werden kann. Zum Anschluss kann eine Steckverbindung vorgesehen sein, üblicherweise in Form einer Steckbuchse, in die ein passender Stecker eingesteckt werden kann.
-
Ein externes Netzwerk 135 kann mit ersten Netzwerk 110 verbunden werden, wenn das Fahrzeug 105 stillsteht. Beispielhaft ist das externe Netzwerk 135 als Ladestation dargestellt, die elektrische Energie bereitstellen kann, um einen Energiespeicher des Fahrzeugs 105 aufzuladen. In einer anderen Ausführungsform kann mittels des externen Netzwerks 135 auch Energie aus dem Fahrzeug 105 entnommen werden.
-
Die Netzwerke 110, 115, 120, 135 umfassen jeweils bevorzugt PLC-Netzwerke, die eine Übertragung von elektrischer Energie und Daten über ein gemeinsames elektrisches Medium ermöglichen. Dabei umfasst das Medium in einer einfachen Ausführungsform zwei elektrisch voneinander isolierte Leiter.
-
Sollen Daten zwischen zwei Netzwerken 110, 115, 120, 135 übertragen werden, so dürfen die Leiter verschiedener Netzwerke 110, 115, 120, 135 nicht paarweise miteinander verbunden werden, da sonst unterschiedliche Energiequellen miteinander parallel geschaltet würden. Dadurch könnte ein beträchtlicher Ausgleichsstrom durch eine Verbindung fließen. Stellen die Energiequellen unterschiedliche Spannungen bereit, kann ein Gerät, das mit einem der Netzwerke 110, 115, 120, 135 verbunden ist, beschädigt oder zerstört werden.
-
2 zeigt eine schematische Darstellung zweier beispielhafter PLC Netzwerke 110, 115. Das erste Netzwerk 110 umfasst eine erste Energiequelle 205, ein daran angeschlossenes erstes Medium 210 und eines oder mehrere am ersten Medium 210 angeschlossene erste Geräte 215. In entsprechender Weise umfasst das zweite Netzwerk 115 eine zweite Energiequelle 225, ein daran angeschlossenes zweites Medium 230 und eines oder mehrere am zweiten Medium 230 angeschlossene zweite Geräte 245. Ein Gerät 215, 245 kann ein Steuergerät umfassen, das beispielsweise einen Sensor, einen Aktor und/oder eine Verarbeitungseinrichtung umfasst.
-
Die Energiequellen 205, 225 stellen jeweils an zwei Leitern des zugeordneten Mediums 210, 230 eine vorbestimmte Spannung bereit. Ein Gerät 215, 245, das mit einem Medium 210, 230 verbunden ist, kann elektrische Energie aus der jeweiligen Energiequelle 205, 225 entnehmen. Außerdem kann es seine Stromaufnahme variieren, um eine zeitliche Veränderung der Spannung oder des durch das Medium 210, 230 fließenden Stroms zu bewirken. Die Beeinflussung erfolgt nach einem vorbestimmten Muster, sodass eine Variation, die Daten repräsentiert, eine höhere Frequenz aufweist als eine Variation, die auf einen anderen Einfluss wie einen geänderten Energiebedarf eines angeschlossenen Geräts 215, 245 zurückzuführen ist. Beispielsweise können Daten mit einer Mindestfrequenz von 100 Hz, 1000 Hz oder einer höheren Frequenz transportiert werden. Üblicherweise ist auch eine Maximalfrequenz für die Daten vorgesehen, beispielsweise ca. 100 MHz oder ca. 500 MHz. Die Daten können auch mit einer festen Frequenz übermittelt werden, von der nur um ein vorbestimmtes Maß abgewichen werden kann. Das Einspeisen von Daten auf ein Medium 210, 245 wird auch Modulieren genannt.
-
Ein Gerät 215, 245 kann die am angeschlossenen Medium 210, 230 anliegende Spannung oder einen durch das Medium 210, 230 fließenden Strom auswerten, um Daten zu lesen, die durch ein anderes Gerät 215, 245 eingespeist wurden. Dazu werden Variationen der Spannung oder des Stroms betrachtet, die eine Frequenz aufweisen, die über der vorbestimmten Mindestfrequenz liegt. Das Auslesen von Daten wird auch Demodulieren genannt.
-
Um ein Übertragen von Daten zwischen dem ersten PLC Netzwerk 110 und dem zweiten PLC Netzwerk 115 zu ermöglichen wird vorgeschlagen, ein Koppelelement 250 vorzusehen, das mit beiden Medien 210, 230 verbunden wird. Dabei soll das Koppelelement 250 eine Übertragung von Daten in einer oder beiden Richtungen ermöglichen, einen Fluss von Energie zwischen den Medien 210 und 230 aber möglichst verhindern.
-
3 zeigt ein Koppelelement 250, das bezüglich seiner datentechnischen Funktion auch Gateway oder Bridge genannt werden kann. Das Koppelelement 250 umfasst eine erste Schnittstelle 305 zur Verbindung mit dem ersten Medium 210 des ersten Netzwerks 110 und eine zweite Schnittstelle 310 zur Verbindung mit dem zweiten Medium 230 des zweiten Netzwerks 115. Die erste Schnittstelle 305 ist mit einem ersten Umsetzer 315 und die zweite Schnittstelle 310 mit einem zweiten Umsetzer 320 verbunden, wobei die Umsetzer 315, 320 bevorzugt einander entsprechend aufgebaut sind.
-
Ein Umsetzer 315, 320 ist in einer ersten Funktion dazu eingerichtet, bereitgestellte Daten auf das Medium 210, 230 aufzubringen. Außerdem ist er in einer zweiten Funktion dazu eingerichtet, Energie und Daten, die auf dem angeschlossenen Medium 210, 230 transportiert werden, voneinander zu trennen und bereitzustellen. Für die erste Funktion umfasst der Umsetzer 315, 320 einen Modulator, für die zweite einen Demodulator. Sind beide Funktionen realisiert, spricht man auch von einem Modem (Modulator-Demodulator). Optional ist nur eine der Funktionen realisiert, sodass Daten beispielsweise nur vom ersten Netzwerk 110 in das zweite Netzwerk 115 oder nur in umgekehrter Richtung übermittelt werden können. Vorliegend wird beispielhaft von einer bidirektionalen Übertragung ausgegangen.
-
Elektrische Energie, die von einem der Umsetzer 315, 320 bereitgestellt ist, kann mittels einer Versorgungseinrichtung 330 aufbereitet werden, um das Koppelelement 250 zu betreiben. Die Versorgungseinrichtung 330 kann dazu eingerichtet sein, elektrische Energie nur aus dem ersten Medium 210 oder nur aus dem zweiten Medium 230 zu beziehen. Bevorzugt kann die Versorgungseinrichtung 330 ein Medium 210 oder 230 auswählen, aus dem es Energie bezieht. Dabei bleibt jedoch ein Fluss elektrischer Energie zwischen den Medien 210, 230 verhindert. Beispielsweise kann die Versorgungseinrichtung 330 mittels eines Umschalters stets mit nur einem der Medien 210, 230 verbunden sein. Der Umschalter kann Teil eines Relais oder eines anderen steuerbaren Schalters sein. Einem der Medien 210, 230 kann eine Präferenz oder Priorität zugeordnet sein, sodass dieses Medium 210, 230 verwendet wird, falls es ausreichend Energie bereitstellt, andernfalls das andere Medium 210, 230.
-
Bevorzugt ist die Versorgungseinrichtung 330 dazu eingerichtet, eine geregelte Spannung einer vorbestimmten Höhe bereitzustellen, wobei eine Restwelligkeit der bereitgestellten Spannung weiter bevorzugt unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwerts liegt. Zur Umsetzung kann ein Gleichspannungswandler eingesetzt werden, der eine Gleichspannung in eine andere umwandelt. Außerdem kann ein Tiefpass vorgesehen sein, um die vorgegebene Restwelligkeit einzuhalten. Eine Grenzfrequenz des Tiefpasses liegt bevorzugt unterhalb der Mindestfrequenz, mit der Daten auf einem Medium 210, 230 transportiert werden.
-
Ein erstes Trennelement 330 ist mit dem ersten Umsetzer 315 verbunden und dazu eingerichtet, Daten galvanisch vom ersten Netzwerk 110 zu entkoppeln. In entsprechender Weise kann ein zweites Trennelement 335 mit dem zweiten Umsetzer 320 verbunden und dazu eingerichtet sein, Daten galvanisch vom zweiten Netzwerk 115 zu entkoppeln. In manchen Ausführungsformen ist nur ein Trennelement 330, 335 vorgesehen. Üblicherweise arbeitet ein Trennelement 330, 335 bidirektional, kann also Daten in zwei Richtungen übertragen, einen Stromfluss zwischen beiden Seiten aber unterbinden. Die Trennung in einem Trennelement 330, 335 kann optisch erfolgen, beispielsweise mittels eines Optokopplers, induktiv, beispielsweise mittels eines elektromagnetischen Übertragers, oder kapazitiv, etwa mittels eines Kondensators. Bei optischer Trennung können für eine bidirektionale Übertragung zwei antiparallele Optokoppler eingesetzt werden.
-
Die Daten der beiden Netzwerke 110, 115 sind bevorzugt an einen Datenfilter 340 geleitet, der unterschiedlich komplex aufgebaut sein kann. In einer einfachen Ausführungsform kann der Datenfilter 340 anliegende Daten unidirektional oder bidirektional in das jeweils andere Netzwerk 110, 115 weiterleiten. Es ist jedoch bevorzugt, dass der Datenfilter 340 eingehende Daten nur unter vorbestimmten Bedingungen weiterleitet. Dazu können Daten in einem Speicher 345 zwischengespeichert werden.
-
Daten, die auf einem der Netzwerke 110, 115 übertragen werden, sind bevorzugt in einem vorbestimmten Format angegeben und umfassen Verwaltungsdaten und Nutzdaten. Die Verwaltungsdaten können einen Sender, einen Empfänger, einen Verbindungsstatus und/oder weitere Informationen umfassen. Der Datenfilter 340 kann Daten in Abhängigkeit der Verwaltungsdaten weiterleiten oder verwerfen. Beispielsweise können Daten aus dem ersten Netzwerk 110, die ausschließlich an Geräte erste 215 im ersten Netzwerk 110 gerichtet ist, nicht ins zweite Netzwerk 115 übernommen werden. Optional kann der Datenfilter 340 auch selbst als Gerät auftreten und einem sendenden Gerät 210, 245 eine Antwort auf eine Nachricht geben. Eine solche Nachricht kann insbesondere versandt werden, wenn eine Übermittlung von Daten unter vorbestimmten Bedingungen verweigert wird. So kann verhindert werden, dass beliebige Kommunikation zwischen Geräten 215, 245 unterschiedlicher Netzwerke 110, 115 erfolgt.
-
In einer weiteren Ausführungsform kann der Datenfilter 340 Daten, die von einem Netzwerk 110, 115 an das andere Netzwerk 110, 115 übermittelt werden, verändern. Beispielsweise können ein Verbindungsstatus oder eine Angabe über einen Sender oder einen Empfänger angepasst werden. So kann beispielsweise vor einem ersten Gerät 215 verborgen werden, mit welchem zweiten Gerät 245 es kommuniziert, oder verschiedene zweite Geräte 245 können jeweils als dasselbe Gerät 245 gegenüber dem ersten Gerät 215 auftreten. So können beispielsweise mehrere zweite Geräte 245 dynamisch gegeneinander ausgetauscht werden.
-
Das Weiterleiten von Daten kann auch von den Nutzdaten abhängig sein. So kann beispielsweise verhindert werden, dass Daten an ein Gerät 215, 245 übermittelt werden, die zu umfangreich sind, als dass das Gerät 215, 245 sie verarbeiten kann. Auch eine Häufigkeit von Übermittlungen an oder von einem vorbestimmtes Gerät 215, 245 kann mittels des Datenfilters 340 limitiert werden.
-
Der Speicher 345 kann dazu verwendet werden, Daten so lange zwischenzuspeichern, bis sie erfolgreich auf ein Medium 210, 230 ausgegeben werden können. Sollten beispielsweise Daten auf das zweite Medium 230 ausgegeben werden, während auf diesem umfangreiche Daten zwischen zwei zweiten Geräten 245 übermittelt werden, so können die auszugebenden Daten zurückgehalten werden, bis das zweite Medium 230 ausreichend frei ist. Daten, die länger als eine vorbestimmte Zeit zwischengespeichert waren, können verworfen werden. Optional kann eine Nachricht über das Verwerfen an einen ursprünglichen Sender der Daten ausgegeben werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- System
- 105
- Fahrzeug
- 110
- erstes Netzwerk
- 115
- zweites Netzwerk
- 120
- drittes Netzwerk
- 125
- Vorrichtung: Außenlast, Anhänger etc.
- 135
- externes Netzwerk
- 205
- erste Energiequelle
- 210
- erstes Medium
- 215
- erstes Gerät
- 225
- zweite Energiequelle
- 230
- zweites Medium
- 235
- zweites Gerät
- 250
- Koppelelement
- 305
- erste Schnittstelle
- 310
- zweite Schnittstelle
- 315
- erster Umsetzer
- 320
- zweiter Umsetzer
- 325
- Versorgungseinrichtung
- 330
- erstes Trennelement
- 335
- zweites Trennelement
- 340
- Datenfilter
- 345
- Speicher