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Die Erfindung betrifft ein Axiallager, umfassend einen Käfig, an dem wenigstens zwei konzentrische Taschenreihen, von denen jede mehrere in Umfangsrichtung voneinander beabstandete, längliche Taschen aufweist, vorgesehen sind, wobei die Längsachsen der Taschen radial zu einer Lagerdrehachse verlaufen und in jeder Tasche ein zylindrischer Wälzkörper aufgenommen ist.
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Derartige mehrreihige Axiallager kommen beispielsweise in einer elektromechanischen Parkbremse eines Kraftfahrzeugs zum Einsatz. Sie dienen dazu, die hohen Belastungen einer solchen elektromechanischen Parkbremse aufzunehmen, die beim Betätigen der Bremse wirken. Eine solche Bremseinrichtung umfasst beispielsweise einen Gewindespindeltrieb, über den ein Bremskolben bewegt werden kann, der wiederum einen Bremsbelag gegen eine Bremsscheibe drückt. Die über einen Elektromotor drehbare Gewindespindel trägt eine auf ihr kugelgeführt laufende Spindelmutter, die mit dem Bremskolben gekoppelt ist. Die Gewindespindel ist an einem Gehäuse der Bremseinrichtung über ein vorstehend beschriebenes Axiallager abgestützt und gelagert, sodass die vom Bremskolben ausgeübte axiale Bremskraft über dieses Axiallager in das Gehäuse eingeleitet werden kann.
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Ein Axiallager, das zur Aufnahme höherer Kräfte in einem vorstehend beschriebenen Anwendungsfalls geeignet ist, ist aus
DE 10 2015 201 487 A1 bekannt. Das dortige zweireihige Axiallager weist einen zweiteiligen Käfig auf, bestehen aus einem inneren Käfigring und einem äußeren Käfigring, die jeweils eine Vielzahl von in Umfangsrichtung voneinander beabstandeten Taschen aufweisen, in denen jeweils ein Wälzkörper in Form einer Rolle oder einer Nadel aufgenommen ist. Die länglichen Taschen weisen, egal ob am inneren oder am äußeren Käfigring, stets die gleiche Länge auf, mithin auch die entsprechenden Wälzkörper. Die beiden Käfigringe sind konzentrisch angeordnet und im Bereich ihrer aneinandergrenzenden Radialborde miteinander gekoppelt.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein demgegenüber verbessertes, insbesondere eine hohe Tragfähigkeit aufweisendes Axiallager anzugeben.
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Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Axiallager der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass an dem einteiligen Käfig die radial äußere Taschenreihe mehr Taschen als die radial innere Taschenreihe aufweist, wobei die Stege der inneren Taschenreihe ein erstes Sigmaprofil und die Stege der äußeren Taschenreihe ein zweites Sigmaprofil aufweisen, wobei die beiden Sigmaprofile in entgegengesetzte Richtungen weisen.
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Das erfindungsgemäße Axiallager zeichnet sich durch einen einerseits einteiligen Käfig aus, und andererseits eine spezielle Anordnung der Taschen in den mehreren Taschenreihen am Käfig. Durch die einteilige Ausführung des Käfigs ist der Käfig grundsätzlich einfacher aufgebaut und herstellbar, da der Käfig als einstückiges Bauteil in einem einfachen Stanz- und Umformprozess aus einem Blech hergestellt werden kann. Insbesondere ermöglicht es die Einteiligkeit, dass die beiden Taschenreihen, radial gesehen relative eng benachbart zueinander positioniert werden können, da zwischen beiden Taschenreihen nur ein ringförmiger Bord ausgebildet werden muss, über den beide Taschenreihen radial voneinander abgegrenzt sind. Das heißt, dass der Käfig und damit auch das Axiallager selbst insgesamt radial kompakter ausgeführt werden kann.
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Darüber hinaus werden unterschiedliche Taschenanzahlen in den jeweiligen Taschenreihen vorgesehen, zwangsläufig dann natürlich auch entsprechend unterschiedliche Wälzkörperanzahlen. Die Anzahl der Taschen in der äußeren Taschenreihe ist größer als die Anzahl in der inneren Taschenreihe. Dabei kann erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Verhältnis des Teilungswinkels, unter dem die Längsachsen zweier benachbarter Taschen der inneren Taschenreihe zueinander angeordnet sind, zum Teilungswinkel, unter dem die Längsachsen zweier benachbarter Taschen der äußeren Taschenreihe zueinander stehen ungleich 1 ist. Das heißt, dass der Taschenkranz der äußeren Taschenreihe deutlich kompakter ist, mithin also die einzelnen Taschen enger und unter einem kleineren Winkel zueinander liegen, als die wenigeren Taschen der inneren Taschenreihe. Sämtliche Taschen weisen eine Längsachse auf, wobei die Längsachse exakt radial zum Zentrum des Käfigs respektive des Axiallagers steht. Demzufolge stehen zwei benachbarte Taschen einer Taschenreihe stets leicht verkippt zueinander, schließen also einen Winkel ein. Dieser Winkel, eben der Teilungswinkel, ist beim erfindungsgemäßen einteiligen Käfig an der äußeren Taschenreihe kleiner als der Teilungswinkel an der inneren Taschenreihe. Werden nun diese Teilungswinkel ins Verhältnis zueinander gesetzt, wird also das Verhältnis des inneren Teilungswinkels zum äußeren Teilungswinkel ermittelt, so ist der Quotient erfindungsgemäß ungleich 1. Dies erlaubt es, die Wälzkörper der äußeren Taschenreihe möglichst eng zueinander und damit möglichst kompakt anzuordnen. In der äußeren Taschenreihe sind deutlich mehr Wälzkörper vorhanden als an der inneren, sodass dort eine hohe Last über viele Wälzkörper verteilt aufgenommen wird. Auch die inneren Taschen sind relativ kompakt zueinander angeordnet, jedoch unter einem etwas größeren Teilungswinkel.
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Dabei kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Längsachsen der Taschen der inneren Taschenreihe unter einem um den Umfang variierenden Winkel zu den Längsachsen der radial benachbarten Taschen der äußeren Taschenreihe liegen. Das heißt, dass die Längsachsen der unterschiedlichen Taschen nicht miteinander fluchten respektive unter einem definierten Winkel zueinanderstehen, vielmehr variiert dieser Achsversatzwinkel letztlich laufend um den Umfang.
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Gemäß einer besonders zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Taschen des äußeren Taschenkranzes länger als die Taschen des inneren Taschenkranzes sind. Anders als im Stand der Technik sind folglich die Taschen nicht gleich lang, damit natürlich auch nicht die jeweils aufgenommenen Wälzkörper. Vielmehr sind erfindungsgemäß die radial inneren Taschen beziehungsweise inneren Wälzkörper kürzer als die radial äußeren Taschen respektive Wälzkörper. Dadurch, dass der Käfig einteilig ist und demzufolge nur ein sehr schmaler Ringbord, über den die beiden Taschenkränze radial voneinander beabstandet sind, vorgesehen ist, besteht die Möglichkeit, die äußeren Taschen länger auszuführen, sodass im äußeren Taschenkranz längere Wälzkörper aufgenommen sind. Hierüber kann, in Verbindung mit der hohen Anzahl der Wälzkörper im äußeren Taschenkranz, einen beachtliche Tragzahlerhöhung erreicht werden.
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In Weiterbildung der Erfindung sollte die Breite eines Stegs mindestens der Dicke des Stegs entsprechen, vorzugsweise mindestens dem 1 ,2-fachen der Dicke. Dies stellet eine ausreichende Stegstabilität sicher.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass der Teilungswinkel einen auf dem Fußkreis der Wälzkörper liegenden Kreisbogen einspannt, wobei die Bogenlänge des Kreisbogens größer ist als eine Summe aus dem Durchmesser eines am Fußkreis liegenden Wälzkörpers und der Breite eines am Fußkreis liegenden Stegs. Die Summe aus dem Wälzkörperdurchmesser und der Stegbreite, jeweils am Fußkreis ermittelt, definiert die Untergrenze der Kreisbogenlänge und damit des jeweiligen Teilungswinkels.
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Erfindungsgemäß ist wie beschrieben vorgesehen, dass die Stege der inneren Taschenreihe ein erstes Sigmaprofil (Σ) und die Stege der äußeren Taschenreihe ein zweites Sigmaprofil (Σ) aufweisen, wobei die beiden Sigmaprofile in entgegengesetzte Richtungen weisen. Der Käfig ist als Sigma(Σ) oder W-Käfig ausgeführt, jedoch mit einer doppelten derartigen Geometrie, da ja wenigstens zwei Taschenreihen beziehungsweise Wälzkörperreihen vorgesehen sind. Die einzelnen Taschen sind über entsprechende radial verlaufende Stege voneinander getrennt, die die entsprechende Sigma(Σ) -Form definieren. Sie weisen also entsprechende Erhöhungen und Vertiefungen auf. Dabei sind die beiden Sigmaprofile entgegengesetzt ausgerichtet, d.h., dass sich die Sigma- oder W-Geometrie zu unterschiedlichen Axialseiten erhebt. Dies ermöglicht es, zwischen beiden Taschenreihen nur einen einfachen ringförmigen Bord vorzusehen, so dass der Käfig sehr kompakt ist. Gleichzeitig ermöglichen beide Sigmaprofile, wenngleich auch in entgegengesetzte Richtungen gerichtet, eine sichere Wälzkörperführung sicher.
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Dabei kann der Konturverlauf des Sigmaprofils von radial Innen nach radial außen gesehen zunächst einen kurzen Radialrandabschnitt aufweisen, der in einen sich im Wesentlichen in Axialrichtung erstreckenden aufsteigenden Flankenabschnitt übergeht, dem ein weiterer radial verlaufender Gipfelabschnitt folgt, der in einen absteigenden Flankenabschnitt übergeht, dem sich wiederum ein kurzer Radialabschnitt anschließt.
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Die beiden kurzen Radialrandabschnitte jedes Sigmastegs gehen bevorzugt direkt in entsprechende, axial verlaufende Borde über. Im Fall des radial innersten und des äußersten Radialrandabschnitts gehen diese in endständige ringförmige Borde über. Im Falle der benachbart zueinander liegenden inneren Radialrandabschnitte gehen diese beide in den gemeinsamen mittleren ringförmigen Bord über.
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Zur Halterung der Wälzkörper sind gemäß einer Weiterbildung der Erfindung, axial gesehen, an jedem Steg an einer Seite zwei in die Tasche ragende erste Haltenasen und an der gegenüberliegenden Seite eine zweite in die Tasche ragende Haltenase vorgesehen ist. Die einzelnen Taschen sind über entsprechende radial verlaufende Stege voneinander getrennt, die die entsprechende Sigma(Σ) -Form definieren. Sie weisen also entsprechende Erhöhungen und Vertiefungen auf. Um den jeweiligen Wälzkörper in der Tasche zu fixieren, sind entsprechende Haltenasen an diesen Stegen vorgesehen, die in die Taschen ragen. Aufgrund der gegebenen Steggeometrie sind pro Tasche zwei quasi in einer Ebene liegende Stegbereiche und ein axial in einer anderen Ebene liegender Stegbereich gegeben. An jedem dieser Stegbereiche ist eine entsprechende Haltenase vorgesehen, das heißt, dass an einer Seite zwei und an der anderen Seite nur eine solche Haltenase vorgesehen ist.
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Dabei können die ersten Haltenasen der Stege der inneren Taschenreihe, radial gesehen, näher zueinander angeordnet sein als die ersten Haltenasen der Stege der äußeren Taschenreihe. Die jeweiligen ersten Haltenasen, die jeweils in der gleichen Ebene liegen, sind demzufolge, radial gesehen, unterschiedlich weit voneinander beabstandet, das heißt, dass die inneren und äußeren Wälzkörper an unterschiedlichen Positionen von diesen Haltenasen übergriffen werden. Hierüber kann, insbesondere wenn unterschiedlich lange Taschen respektive Wälzkörper vorgesehen sind, für die jeweilige Wälzkörperlänge die ideale Schnapphalterung realisiert werden.
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Neben dem Axiallager selbst betrifft die Erfindung ferner einen Käfig für ein Axiallager der vorstehend beschriebenen Art. An dem Käfig sind wenigstens zwei konzentrische Taschenreihen, von denen jede mehrere im Umfangsrichtung voneinander beabstandete, längliche Taschen aufweist, vorgesehen, wobei die Längsachsen der Taschen radial zu einer Lagerdrehachse verlaufen und in jeder Tasche ein zylindrischer Wälzkörper aufgenommen ist. Dieser Käfig zeichnet sich dadurch aus, dass er einerseits einteilig ist, und dass die radial äußere Taschenreihe mehr Taschen als die radial innere Taschenreihe aufweist, wobei die Stege der inneren Taschenreihe ein erstes Sigmaprofil und die Stege der äußeren Taschenreihe ein zweites Sigmaprofil aufweisen, wobei die beiden Sigmaprofile in entgegengesetzte Richtungen weisen.
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Dabei kann das Verhältnis eines Teilungswinkels der Längsachsen der inneren Taschenreihe und eines Teilungswinkels der Längsachsen der äußeren Taschenreihe ungleich 1 sein.
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Weiterhin können die Längsachsen der Taschen der inneren Taschenreihe unter einem um den Umfang variierenden Winkel zu den Längsachsen der radial benachbarten Taschen der äußeren Taschenreihe liegen.
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Die Taschen der äußeren Taschenreihe sind bevorzugt länger als die Taschen der inneren Taschenreihe.
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Ferner kann die Breite eines Stegs mindestens der Dicke des Stegs entsprechen, und vorzugsweise mindestens dem 1 ,2-fachen der Dicke.
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Vorgesehen kann ferner sein, dass der Teilungswinkel einen auf dem Fußkreis der Wälzkörper liegenden Kreisbogen einspannt, wobei die Bogenlänge des Kreisbogens größer ist als eine Summe aus dem Durchmesser eines am Fußkreis liegenden Wälzkörpers und der Breite eines am Fußkreis liegenden Stegs.
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Der Konturverlauf des Sigmaprofils weist bevorzugt, von radial Innen nach radial Außen gesehen, zunächst einen kurzen Radialrandabschnitt auf, der in einen sich im Wesentlichen in Axialrichtung erstreckenden aufsteigenden Flankenabschnitt übergeht, dem ein weiterer radial verlaufender Gipfelabschnitt folgt, der in einen absteigenden Flankenabschnitt übergeht, dem sich wiederum ein kurzer Radialabschnitt anschließt.
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Die beidseits jedes Sigmaprofils ausgebildeten kurzen Radialrandabschnitte gehen zweckmäßigerweise in je zugeordnete, im Wesentlichen axial verlaufende Borde über.
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Ferner können, axial gesehen, an jedem Steg an einer Seite zwei in die Tasche ragende erste Haltenasen und an der gegenüberliegenden Seite eine in die Tasche ragende zweite Haltenase vorgesehen sein.
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Schließlich können die ersten Haltenasen der Stege der inneren Taschenreihe, radial gesehen, näher zueinander angeordnete sein als die ersten Haltenasen der Stege der äußeren Taschenreihe.
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Sämtliche zum Axialwälzlager angeführten Eigenschaften und Vorteile gelten gleichermaßen auch für den erfindungsgemäßen Käfig.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1: eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Axiallagers,
- 2: eine vergrößerte Teilansicht des Axiallagers aus 1,
- 3: eine Teilansicht des Käfigs des Axiallagers aus den 1, 2, und
- 4: eine Stirnansicht des Käfigs, geschnitten, entlang der Linie IV in 3.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Axiallager 1, umfassend einen einstückigen Käfig 2, an dem, siehe hierzu auch insbesondere 3, zwei konzentrische Taschenreihen 3, 4 ausgebildet sind. Das Axiallager 1 kann gegebenenfalls eine an einer Seite angeordnete, am Käfig z.B. verschnappt fixierte Axialscheibe oder an jeder Käfigseite eine solche Axialscheibe aufweisen. Der Käfig 2 ist als Stanz-Umformteil aus einem entsprechenden Metallblech hergestellt ist. Die radial innere Taschenreihe 3 weist eine entsprechende Anzahl innerer Taschen 5 auf, in denen jeweils ein zylindrischer, hier rollen- oder nadelförmiger, Wälzkörper 6 aufgenommen ist. Die äußere Taschenreihe 4 weist ebenfalls eine Vielzahl einzelner Taschen 7 auf, in denen ebenfalls jeweils ein zylindrischer, rollen- oder nadelförmiger Wälzkörper 8 aufgenommen ist. Die Taschen 5, 7 sind allesamt länglicher, im wesentlichen rechteckiger Form und verlaufen mit ihren Längsachsen radial zu einem Zentrum 9 des Käfigs 2 respektive des Axiallagers 1. Die beiden Längsachsen zwei benachbarter Taschen schließen miteinander einen Winkel einschließen, der einen Teilungswinkel darstellt. In 1 sind zwei Längsachsen L1 zweier radial innerer Taschen 5 gezeigt, sowie zwei Längsachsen L2 zweier radial äußerer Taschen 7, wobei diese Längsachsen L1, L2 natürliche auch den Längsachsen der jeweiligen Wälzkörper 6, 8 entsprechen. Ebenso ändert sich der Winkel, den eine Längsachse L1 mit der ihr benachbarten Längsachse L2 einschließt, um den Umfang, d.h., dass keine feste Lagebeziehung der Längsachsen L1 und L2 zueinander um den Umfang gegeben ist. Wie die Figuren zeigen, sind ferner die inneren Taschen 5, radial gesehen, kürzer als die äußeren Taschen 7, ebenso sind die Wälzkörper 6 kürzer als die Wälzkörper 8.
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Wie die 1 und 2 zeigen, ist der Teilungswinkel α1 zwischen zwei benachbarten inneren Taschen 5 größer als der Teilungswinkel α2 zwischen zwei benachbarten äußeren Taschen 7, wobei Entsprechendes für die jeweiligen Wälzkörper 6, 8 gilt. Die Anordnung ist dabei derart, dass mehr Taschen 7 in der äußeren Taschenreihe 4 vorgesehen sind als innere Taschen 5 an der inneren Taschenreihe 3. Des weiteren ist die Taschenanordnung derart, dass der Quotient aus dem Teilungswinkel der inneren Taschenreihe 3 und dem Teilungswinkel der äußeren Taschenreihe 4 ungleich 1 ist, das heißt, dass α1 : α2 ≠ 1 ist. Jeder Teilungswinkel α1, α2 spannt folglich einen auf dem Fußkreis der jeweiligen, in den Taschenreihen 3, 4 aufgenommenen Wälzkörper liegenden Kreisbogen ein. Dabei sollte die Bogenlänge des Kreisbogens größer ist als eine Summe aus dem Durchmesser eines am Fußkreis liegenden Wälzkörpers 6, 8 und der Breite eines am Fußkreis liegenden Stegs 13, 14 sein.
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Durch die Ausbildung längerer äußerer Taschen 7 und damit die Anordnung entsprechend längerer Wälzkörper 8 in Verbindung mit der entsprechend höheren Anzahl an diesen längeren Wälzkörper 8 und der entsprechenden Anzahl an inneren Wälzkörpern 6 kann einerseits der vorhandene Bauraum bestmöglich ausgenützt werden, andererseits aber auch eine sehr hohe Tragzahl erreicht werden.
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Wie beschrieben ist der Käfig 2 einteilig ausgeführt. Dies erlaubt es, die beiden Taschenreihen 3, 4, radial gesehen, sehr eng zueinander anzuordnen, da sie, siehe 3 und 4, nur über einen mittleren Bord 10 voneinander getrennt sind. Dies erlaubt es, die äußeren Taschen 7 länger auszuführen, verglichen mit einem aus dem Stand der Technik bekannten, zweiteiligen Käfig gleicher radialer Breite.
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Darüber hinaus ist der Käfig 2 insgesamt quasi als Doppel-Sigma (Σ)-Käfig (auch als Doppel-W-Käfig benennbar) ausgeführt, d.h., dass er zwei konzentrisch ineinander liegende Sigmaprofile 21 (radial innen) und 22 (radial außen) aufweist. Erweist einerseits einen radial inneren Bord 11 und eine radial äußeren Bord 12 sowie den bereits beschriebenen radial mittleren Bord 10 auf. Zwischen den Borden 10 und 11 ist die erste innere Taschenreihe 3 vorgesehen, zwischen den Borden 10 und 12 die zweite äußere Taschenreihe 4. Die inneren Taschen 5 sind dabei über Stege 13 in Umfangsrichtung voneinander beabstandet, die äußeren Taschen 7 sind über Stege 14 in Umfangsrichtung voneinander beabstandet. Die Breite eines Stegs 13, 14 sollte mindestens der Dicke des Stegs 13, 14 entsprechen. Jeder Steg 13, 14 beschreibt, in Verbindung mit dem jeweiligen Bord 10, 11, 12, ein Sigma (Σ)-Profil. Jedoch ist die Geometrie im Bereich der inneren Taschenreihe umgedreht im Vergleich der Geometrie der radial äußeren Taschenreihe 4, wie insbesondere 3 sehr anschaulich zeigt. Während bei der Anordnung gemäß 3 die Stege 13 quasi eine mittige Vertiefung 15 aufweisen, weisen die Stege 14 an gleicher Stelle eine Erhöhung 16 auf. Beide Sigmaprofile 21, 22 erheben sich also in entgegengesetzte Richtungen. Dies resultiert aus dem Umstand, dass ein gemeinsamer mittiger Bord 10 vorgesehen ist, an den sich die Stege 13, 14 unmittelbar anschließen. Die Geometrie der Stege 13, 14 ist also quasi umgekehrt zueinander.
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Jeder Steg 13 weist, siehe 4, einen direkt an den inneren Bord 11 anschließenden kurzen Radialrandabschnitt 23 auf, der in einen sich im Wesentlichen in Axialrichtung erstreckenden aufsteigenden Flankenabschnitt 24 übergeht, dem ein weiterer radial verlaufender Gipfelabschnitt 25 folgt, der in einen absteigenden Flankenabschnitt 26 übergeht, dem sich wiederum ein kurzer Radialabschnitt 27 anschließt, der direkt in den mittleren Bord 10 übergeht. Entsprechend, nur mit entgegengesetzter Ausrichtung, weist jeder Steg 14 einen direkt an den mittleren Bord 10 anschließenden kurzen Radialrandabschnitt 28 auf, der in einen sich im Wesentlichen in Axialrichtung erstreckenden aufsteigenden Flankenabschnitt 29 übergeht, dem ein weiterer radial verlaufender Gipfelabschnitt 30 folgt, der in einen absteigenden Flankenabschnitt 31 übergeht, dem sich wiederum ein kurzer Radialabschnitt 32 anschließt, der direkt in den äußeren Bord 11 übergeht.
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An den Stegen 13, 14 sind in Umfangsrichtung in die jeweilige benachbarte Tasche 5 beziehungsweise 7 hineinragende erste Haltenasen 17 an den Stegen 13 beziehungsweise 18 an den Stegen 14 vorgesehen. Aufgrund der quasi um 180° oder spiegelbildlich gedrehten Stegform liegen, ausgehend von 3, die Haltenasen 17 in einer oberen Ebene, während die Haltenasen 18 in einer unteren Ebene liegen. An der gegenüberliegenden Stegseite ist jeweils eine zweite Haltenase 19 an den Stegen 13 beziehungsweise 20 an den Stegen 14 vorgesehen, die ebenfalls in die jeweilige Tasche 5, 7 ragt. Wiederum liegen diese beiden zweiten Haltenasen 19, 20 in versetzt zueinander liegenden Ebenen, jeweils axial gesehen. Radial gesehen liegen sie im wesentlichen mittig zu den beiden zugeordneten ersten Haltenasen 17, 18. Die Haltenasen 17, 18, 19, 20 bilden Schnappnasen, die, wenn der jeweilige Wälzkörper 6, 8 in die jeweilige Tasche 5, 7 eingesetzt ist, den Wälzkörper 6, 8 leicht übergreifen, sodass der Wälzkörper 6, 8 gesichert ist.
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Dabei ist, siehe 4, der radial gesehene Abstand d1 zweier erster Haltenasen 17 eines ersten Stegs 13 kleiner als der Abstand d2 zweier Haltenasen 18 eines zweiten, äußeren Stegs 14. Hierüber wird erreicht, dass, abgestellt auf die Länge der jeweiligen, unterschiedlich langen Wälzkörper 6, 8 stets eine bestmögliche Verschnappung der Wälzkörper 6, 8 am Käfig 2 in den jeweiligen Taschen 5, 7 erreicht wird. Der Abstand ist natürlich, je nachdem, wie konkret die jeweilige Taschen- respektive Wälzkörperlänge ausgelegt wird, entsprechend variabel und anzupassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Axiallager
- 2
- Käfig
- 3
- Taschenreihe
- 4
- Taschenreihe
- 5
- Tasche
- 6
- Wälzkörper
- 7
- Tasche
- 8
- Wälzkörper
- 9
- Lagerdrehachse
- 10
- Bord
- 11
- Bord
- 12
- Bord
- 13
- Steg
- 14
- Steg
- 15
- Vertiefung
- 16
- Erhöhung
- 17
- Haltenase
- 18
- Haltenase
- 19
- Haltenase
- 20
- Haltenase
- 21
- Sigmaprofil
- 22
- Sigmaprofil
- 23
- Radialrandabschnitt
- 24
- Flankenabschnitt
- 25
- Gipfelabschnitt
- 26
- Flankenabschnitt
- 27
- Radialrandabschnitt
- 28
- Radialrandabschnitt
- 29
- Flankenabschnitt
- 30
- Gipfelabschnitt
- 31
- Flankenabschnitt
- 32
- Radialrandabschnitt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015201487 A1 [0003]