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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedienen eines mobilen Geräts über ein Kraftfahrzeug. Sie betrifft ein Computerprogrammprodukt zum Einsatz in diesem Verfahren sowie ein für das Verfahren geeignetes Kraftfahrzeug.
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Die Erfindung erweitert insbesondere die Möglichkeiten, wie Eingabevorrichtungen am Kraftfahrzeug genutzt werden.
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Aus der
DE 10 2016 209 380 A1 ist es bekannt, eine internetfähige Komponente eines Kraftfahrzeugs zu nutzen, um Waren zu kaufen (etwa Kinokarten, Freischaltung von Fahrzeugfunktionen für Navigation, Verkehrsüberwachung und/oder Leistungssteigerung, oder dergleichen).
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Auch im Rahmen des Verfahrens gemäß der
DE 10 2008 021 030 A1 wird zum Kauf von Software für Steuergeräte ein Mobiltelefon genutzt.
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Bekannt ist es von einer Software wie Apple CarPlay®, Android Auto® oder MirrorLink®, Anzeigen auf einem Display eines Kraftfahrzeugs ausgehend von einem Smartphone bereitzustellen.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, die im Stand der Technik gegebenen Möglichkeiten zu erweitern.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Bedienen eines mobilen Geräts, insbesondere eines Smartphones oder einer Smartwatch oder eines von einer Smartwatch verschiedenen, sonstigen Wearables, über ein Kraftfahrzeug, mit den in Patentanspruch 1 angegebenen Schritten. Sie wird auch durch ein Computerprogramm gemäß Patentanspruch 9 sowie ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 10 gelöst.
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Die Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens sind somit:
- - Bereitstellen eines Anwendungsprogramms, insbesondere einer App, auf dem mobilen Gerät;
- - Koppeln, insbesondere drahtloses Koppeln (über WiFi, Bluetooth®, NFC oder dergleichen) des mobilen Geräts mit dem Kraftfahrzeug;
- - Übermitteln von Steuerdaten an eine Ausgabeeinrichtung des Kraftfahrzeugs und Ausgeben von (den Steuerdaten entsprechenden) Ausgabedaten durch die Ausgabeeinrichtung;
- - Empfangen einer Eingabe an einer Eingabeeinrichtung des Kraftfahrzeugs;
- - Übermitteln entsprechender Eingabedaten durch das Kraftfahrzeug an das mobile Gerät;
- - Verwenden der Eingabedaten beim Betrieb des Anwendungsprogramms.
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Die Erfindung nutzt somit einen Austausch von Daten (also bidirektional) zwischen dem mobilen Gerät und dem Kraftfahrzeug zum Betreiben des Anwendungsprogramms.
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Das Verfahren lässt sich auch unter den Begriff „Verfahren zum Betreiben eines Anwendungsprogramms auf einem mobilen Gerät“ fassen, das die oben genannten Schritte beinhaltet, wobei das Bereitstellen des Anwendungsprogramms dann nicht mehr explizit genannt werden muss.
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Dadurch, dass das Anwendungsprogramm auf dem mobilen Gerät bereitgestellt ist, lassen sich dessen Kapazitäten geeignet nutzen, insbesondere in einem Kraftfahrzeug.
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Die Erfindung trennt die Rechenkapazität im mobilen Gerät von der im Kraftfahrzeug. Dies hat den Vorteil, dass dem technischem Fortschritt gemäß auch bei einem älteren Kraftfahrzeug solche Anwendungsprogramme nutzbar sind, die auf einem modernen mobilen Gerät laufen, selbst wenn das Kraftfahrzeug als solches gar nicht in der Lage wäre, dieses Anwendungsprogramm zu nutzen. Es muss lediglich eine passende Schnittstelle zwischen dem mobilen Gerät zu dem vorhandenen Kraftfahrzeug definiert sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nutzt das Anwendungsprogramm einen Zugang zu einem externen Netzwerk, insbesondere dem Internet, und es kommuniziert mit einer zum mobilen Gerät und auch dem Kraftfahrzeug externen Datenverarbeitungseinrichtung in dem externen Netzwerk (insbesondere einem dortigen Server oder dergleichen), wobei das Ziel die Erlangung (Kauf, Leasing, Mieten, kostenloses Herunterladen oder sonstiges Nutzen) einer körperlichen Ware und/oder von Daten und/oder von Software ist. Im Falle einer körperlichen Ware kann diese also über die Eingabeeinrichtung an dem Kraftfahrzeug erworben werden, auch wenn das Kraftfahrzeug als solches - anders als im oben genannten Falle der
DE 10 2016 209 380 A1 - nicht ausgelegt sein muss, seinerseits mit dem externen Netzwerk (dem Internet) zu kommunizieren. Als Daten können beispielsweise Streamingdaten erlangt werden (Audiodateien, Videodateien oder vieles andere mehr). Die externe Datenverarbeitungseinrichtung kann auch der Server einer Cloudeinrichtung eines Büros sein, so dass etwa einfach für das Büro zu überarbeitende Daten heruntergeladen werden können. Als Beispiel ist es hier denkbar, eine Microsoft Word
®-Datei herunterzuladen, diese mittels des mobilen Geräts (Smartphones) auf einer Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs darzustellen und gegebenenfalls Eingaben zu empfangen („Bearbeitung der Worddatei“ etc.). Neben Microsoft Word°-Dateien sind auch andere Dateiformate zugänglich, die für eine Textverarbeitung geeignet sind. Ferner können unveränderliche Daten wie eine pdf-Datei heruntergeladen werden, die einfach nur angezeigt werden können. Manche pdf-Dateien erlauben ihrerseits eine Eingabe (Formulare mit Feldern). All dies kann im Rahmen des Verfahrens genutzt werden. Als weiteres Beispiel für bei der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erlangte Daten kann ein 3D-Modell des Kraftfahrzeugs selbst genannt werden. In diesem Falle kann es sich bei der Datenverarbeitungseinrichtung um einen dem Kraftfahrzeuganbieter (etwa vom Kraftfahrzeughersteller verantworteten) zugordneten Server handeln (etwa: für die Plattform „myAudi®“). Dort sind die Ausstattungsmerkmale des Kraftfahrzeugs bekannt, so dass das 3D-Modell des Fahrzeugs maßgeschneidert bereitgestellt werden kann. Als Beispiel für die zu erlangende Software können des Weiteren Videospiele genannt werden, die sodann unter Nutzung der Eingabevorrichtung des Kraftfahrzeugs gespielt werden können.
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Weiter bevorzugt ist in diesem Zusammenhang somit vorgesehen, dass zu erlangende Daten und/oder Software von der externen Datenverarbeitungseinrichtung über das mobile Gerät an das Kraftfahrzeug übermittelt werden.
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Das Kraftfahrzeug muss in diesem Falle nicht selbst zur Erlangung der Daten und/oder der Software mit dem Internet gekoppelt sein, sondern diese Erlangung erfolgt unter Nutzung des gekoppelten mobilen Geräts.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gibt das Anwendungsprogramm im Betrieb auf eine Eingabe hin eine Reaktion vor (gibt eine Antwort aus), und der Reaktion entsprechende Steuerdaten werden an eine Ausgabeeinrichtung des Kraftfahrzeugs übermittelt, vorzugsweise an dieselbe Ausgabeeinrichtung des Kraftfahrzeugs wie zuvor.
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Bei dieser Ausführungsform ist es vorteilhaft, dass ein Hin- und Her zwischen der Eingabe an der Eingabevorrichtung des Kraftfahrzeugs einerseits, der Nutzung der erzeugten Eingabedaten in dem Anwendungsprogramm im mobilen Gerät andererseits und der Ermöglichung einer weiteren Reaktion erfolgt. Im Beispielsfall eines Videospiels lässt sich so die für ein Videospiel geeignete hohe Rechenkapazität des mobilen Geräts nutzen, die im Kraftfahrzeug möglicherweise gar nicht zur Verfügung steht, es lassen sich zugleich aber die wesentlich komfortablen Eingabeeinrichtungen im Kraftfahrzeug einbeziehen.
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Weiter vorzugsweise ist hierzu vorgesehen, dass das Anwendungsprogramm von Einrichtungen des Kraftfahrzeugs außerhalb der Eingabevorrichtung Daten abfragt und diese Daten nutzt.
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Dieser Zusatzaspekt erweitert das Spektrum der Möglichkeiten des Anwendungsprogramms ganz beträchtlich.
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Als Beispiel hierfür sei genannt, dass ein Lenkradwinkel, eine Motordrehzahl, eine Angabe zu einem Getriebeübersetzungsverhältnis (bei Schaltgetrieben: zum eingelegten Gang), eine Angabe zur Gaspedalstellung, eine Angabe zur Bremspedalstellung und/oder von Einrichtungen des Kraftfahrzeugs aufgenommene Messwerte zum Fahrzeuginsassen abgefragt werden.
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So lässt sich zum Beispiel in ein Videospiel, das der Beifahrer nutzt, einbeziehen, wie das Kraftfahrzeug, in dem er sitzt, vom Fahrzeugführer (oder alternativ: autonom) im Moment gefahren wird. Die Messwerte zum Fahrzeuginsassen werden typischerweise aufgenommen, um zu überwachen, ob der Fahrzeugführer fahrtauglich ist (Überprüfung auf Übermüdung, Alkoholisierung oder dergleichen). Die Tatsache der Nutzung solcher Messwerte durch ein Anwendungsprogramm auf einem mobilen Gerät kann den Vorteil mit sich ziehen, dass moderne Software nutzbar ist, die solche Messwerte auswertet. Zudem kann das mobile Gerät beispielsweise an ein weiteres mobiles Gerät entsprechende Daten übermitteln. (Die Eltern eines jungen Fahranfängers könnten auf diese Weise informiert werden, welches Fahrverhalten der Fahranfänger zeigt.)
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Als weitere bevorzugte Ausführungsform zur Nutzung von vom Fahrzeug abgefragter Daten kann vorgesehen sein, dass das Anwendungsprogramm zusätzlich Einrichtungen des mobilen Geräts zum Gewinnen von Messdaten nutzt.
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Das kann vorteilhaft sein, um die Sensorik zu ergänzen, die im Kraftfahrzeug selbst zur Verfügung steht. Etwa bei denkbarem Fortschritt in der Software von Erkennung von Verkehrsschildern und dergleichen kann das mobile Gerät diese modernen Verfahren nutzen, obgleich das Kraftfahrzeug als solches nicht in der Lage wäre, die Verkehrsschilder ausreichend sicher zu erkennen. Dem Kraftfahrzeugführer kann daher beim Fahren sinnvoll geholfen werden. Ferner kann mittels des mobilen Geräts beispielsweise ein Foto oder ein Video von der Fahrtstrecke aufgenommen werden, und entsprechende Daten können in ein Videospiel oder in eine Simulation eingehen. Es kann sich insbesondere um das Videospiel handeln, das ein vom Fahrzeugführer verschiedener Fahrzeuginsasse nutzt. So könnten aktuelle Straßensituationen in dem Videospiel vorkommen. Denkbar ist die Nutzung derartiger technischer Ausführungsformen auch zum Gestalten von realistischen Fahrsimulatoren, wobei die Daten dann sowohl durch das Kraftfahrzeug als auch durch das mobile Gerät zugleich gesammelt werden. Die Software ist in diesem Falle eine solche zum Erstellen einer Fahrsimulation oder zumindest zur Nutzung in einer Fahrsimulationssoftware.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung übermittelt das Anwendungsprogramm auch Steuerbefehle für von der Ausgabeeinrichtung verschiedene Einrichtungen an das Kraftfahrzeug. Dies kann sich insbesondere auf Aktoren für Einrichtungen des Fahrzeuginnenraums beziehen. Denkbar ist, dass das Anwendungsprogramm beurteilt, wie der Fahrstil des Fahrzeugführers ist, und dass bei positiver Beurteilung der Fahrzeugführer dadurch belohnt wird, dass bestimmte Voreinstellungen freigeschaltet werden. Ein Fahrzeugführer, der beispielsweise eher ruhig fährt und die Geschwindigkeitsbeschränkungen einhält, könnte durch eine Aktivierung einer Massagefunktion in seinem Sitz belohnt werden. (Die Massagefunktion könnte bei einem rasant fahrenden Fahrzeugführer gegebenenfalls als zu gefährlich angesehen werden.) Ferner ist es möglich, dass ein Videospiel als Anwendungsprogramm die Erlangung von Belohnungen ermöglicht. Hat beispielsweise ein Nutzer einen höheren Level erreicht, kann eine Funktion aktiviert werden, die bisher nicht aktiviert war (etwa besagte Massagefunktion als Belohnung bei höherem Level). Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die Belohnung in anderen Fahrzeuginnenraumerlebnissen besteht, die dem Fahrzeuginsassen geboten werden, zum Beispiel die Freischaltung eines angenehmen Lounge-Sounds, bestimmter Musikdateien, oder auch Freischaltung von Beleuchtung. Ferner ist eine unmittelbare Rückwirkung im Videospiel auf Aktoren möglich, etwa durch Kopplung eines Beleuchtungs- und/oder Soundszenarios und/oder haptische Erlebnisse und/oder olfaktorische Erlebnisse (Freisetzung von Düften) in Abhängigkeit von Situationen bzw. Szenen im Videospiel.
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Das erfindungsgemäße Computerprogrammprodukt für ein mobiles Gerät, insbesondere Smartphone oder Smartwatch oder sonstiges Wearable, speichert ein Anwendungsprogramm, das bei seinem Ablauf auf einer Datenverarbeitungseinrichtung des mobilen Geräts (Prozessor, Mikrocontroller oder dergleichen) bewirkt, dass:
- - über eine Schnittstelle des mobilen Geräts Steuerdaten für eine Ausgabeeinrichtung eines Kraftfahrzeugs ausgegeben werden; und
- - Eingabedaten von dem Kraftfahrzeug empfangen werden, wobei die Eingabedaten durch das Anwendungsprogramm genutzt werden.
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Auch hier ist vorzugsweise vorgesehen, dass als Ergebnis der Nutzung nochmals Daten für eine Ausgabeeinrichtung und/oder sonstige Aktoren des Kraftfahrzeugs ausgegeben und an diese übermittelt werden.
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Die zum Verfahren genannten Vorteile gelten gleichermaßen für das Com puterprogram m produkt.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug umfasst eine Schnittstelle zum Koppeln, insbesondere drahtlosen Koppeln, mit einem mobilen Gerät, einer Ausgabeeinrichtung, insbesondere Display oder Lautsprecher, eine Eingabeeinrichtung, insbesondere Druckknopf, Drehknopf, Touchscreen (dieser vorzugsweise einheitlich mit dem Display), Mikrofon, und es umfasst eine Datenverarbeitungseinrichtung, welche ausgelegt ist, von einem mit dem Kraftfahrzeug gekoppelten mobilen Gerät empfangene Steuerdaten an die Ausgabeeinrichtung zu geben und daraufhin über die Eingabeeinrichtung empfangene Eingabedaten an das mobile Gerät zu übermitteln.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens gelten gleichermaßen für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug.
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Vorzugsweise ist die Datenverarbeitungseinrichtung auch mit nicht auf die Ausgabeeinrichtung oder die Eingabeeinrichtung des Kraftfahrzeugs bezogenen Einrichtungen des Kraftfahrzeugs gekoppelt und ist ausgelegt, von diesen Einrichtungen Daten zu empfangen und die Daten an das mobile Gerät zu übermitteln. Hierzu wurden oben bereits Beispiele genannt, etwa das Übermitteln des Lenkradwinkels und dergleichen.
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Für Anwendungsfälle oder Anwendungssituationen, die sich bei dem Verfahren ergeben können und die hier nicht explizit beschrieben sind, kann vorgesehen sein, dass gemäß dem Verfahren eine Fehlermeldung und/oder eine Aufforderung zur Eingabe einer Nutzerrückmeldung ausgegeben und/oder eine Standardeinstellung und/oder ein vorbestimmter Initialzustand eingestellt wird.
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Zu der Erfindung gehört auch die Steuervorrichtung für das Kraftfahrzeug. Die Steuervorrichtung kann eine Datenverarbeitungsvorrichtung oder eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein. Eine Prozessorschaltung der Prozessoreinrichtung kann z.B. zumindest eine Schaltungsplatine und/oder zumindest ein SoC (System on Chip) aufweisen.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Krfatfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Als eine weitere Lösung umfasst die Erfindung auch ein computerlesbares Speichermedium, umfassend Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer oder einen Computerverbund diesen veranlassen, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen. Das Speichermedium kann z.B. zumindest teilweise als ein nicht-flüchtiger Datenspeicher (z.B. als eine Flash-Speicher und/oder als SSD - solid state drive) und/oder zumindest teilweise als ein flüchtiger Datenspeicher (z.B. als ein RAM - random access memory) ausgestaltet sein. Das Speichermedium kann aber auch beispielsweise als sogenannter Appstore-Server im Internet betrieben sein. Durch den Computer oder Computerverbund kann eine Prozessorschaltung mit zumindest einem Mikroprozessor bereitgestellt sein. Die Befehle können als Binärcode oder Assembler und/oder als Quellcode einer Programmiersprache (z.B. C) bereitgestellt sein.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines im Rahmen des Verfahrens genutzten Gesamtsystems;
- 2 die Schritte einer Ausführungsform eines Verfahrens, bei der die Erfindung umgesetzt ist;
- 3 Schritte eines anderen Verfahrens, bei dem die Erfindung umgesetzt ist; und
- 4a und b die Übertragung eines 3D-Modells eines Fahrzeugs an einer Ausgabeeinrichtung des Kraftfahrzeugs als Beispiel einer Nutzung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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Die Erfindung betrifft die in 1 gezeigte Situation. Sie betrifft die Bedienung eines Anwendungsprogramms durch eine Person 100 in einem Kraftfahrzeug 1, wobei das Anwendungsprogramm auf einem mobilen Gerät wie einem Smartphone 2, einer Smartwatch oder dergleichen Wearable, erfolgt.
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Rechts oben in 1 ist ein Ausschnitt aus dem Innenraum des Kraftfahrzeugs gezeigt. Zu sehen ist neben dem im Beispiel verwendeten Smartphone 2 auch ein im Kraftfahrzeug 1 enthaltenes Display 10, welches als Touchscreen ausgebildet ist, und von dem Benutzer 100 können Eingaben an dem Touchscreen 10 vorgenommen werden. Das Smartphone 2 kommuniziert bidirektional mit dem Kraftfahrzeug, hier symbolisiert durch zwei Pfeile, in 1 der Einfachheit halber bezogen auf den Touchscreen 10 als Anzeigeeinrichtung; in der Realität wird es eine entsprechende Schnittstelle geben, beispielsweise eine an sich bekannte Bluetooth®-Schnittstelle des Kraftfahrzeugs 1. Das Smartphone 2 kann ferner bidirektional mit einem externen Server 3 kommunizieren, dies über das Internet 4.
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2 zeigt eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens:
- Gezeigt sind einerseits die auf das Smartphone 2 bezogenen Schritte und andererseits die auf das Kraftfahrzeug 1 bezogenen Schritte sowie die durch im Rahmen der Kommunikation dieser beiden Einheiten erfolgenden Schritte.
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Im Schritt S10 wird ein Anwendungsprogramm auf dem Smartphone 2 zum Laufen gebracht (das zuvor bereitgestellt worden ist, gegebenenfalls aus dem Internet heruntergeladen worden ist). Im Schritt S12 sendet das Smartphone 2 an das Kraftfahrzeug 1 Daten, die es mittelbar oder unmittelbar dem Kraftfahrzeug 1 ermöglichen, die Ausgabeeinrichtung, vorliegend den Touchscreen 10, anzusteuern. Im Schritt S14 erfolgt dann auch diese Ansteuerung des Touchscreens 10 im Kraftfahrzeug 1. An dem Touchscreen 10 kann nun eine Eingabe vorgenommen werden, und entsprechende Eingabedaten werden im Schritt S16 an das Smartphone 2 zurückübermittelt. Im Schritt S18 nutzt das Anwendungsprogramm diese Daten, verarbeitet sie also rechentechnisch. Der optionale Schritt S20 beinhaltet, dass geprüft wird, ob eine abermalige Rückwirkung im Hinblick auf die Eingabe erforderlich ist. Das in 2 gezeigte Verfahren beinhaltet zwei Zweige, die die beiden Fälle betreffen, dass diese Erforderlichkeit nicht gegeben ist oder gegeben ist. Dies kann innerhalb des Ablaufs eines Verfahrens beides passieren. Das dargestellte Verfahren kann jedoch ausschließlich nur den negativen Zweig oder ausschließlich nur den positiven Zweig alternativ umfassen, so dass dann der Schritt S20 entfallen kann. Der negative Zweig (N für „NO“ oder NEIN") beinhaltet eine Rückkehr in Schritt S22 zum Schritt S12, so dass also abermals die Ausgabe an dem Kraftfahrzeug 1 geändert wird und dann eine Eingabe erfolgt. Beispielsweise kann dies im Rahmen eines Videospiels passieren, welches als App auf dem Smartphone 2 abläuft, das aber über den Touchscreen 10 des Kraftfahrzeugs 1 gespielt wird.
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Im Rahmen des Videospiels kann es dazu kommen, dass dem Spielenden eine Belohnung zuteilwerden soll (neue Level erreicht, Bonuspunktzahl erreicht oder dergleichen). In diesem Falle wäre die Antwort auf die Prüfung in Schritt S20 positiv (Y für Englisch „YES“), so dass im Schritt S24 eine entsprechende Abfrage an das Kraftfahrzeug 1 erfolgt, wobei in einem Beispielsfall das Kraftfahrzeug als Antwort auf die Abfrage in Schritt S26 einen eigenen Zustand ermittelt (etwa: „Beleuchtung im Kraftfahrzeug ist weiß“) und eine entsprechende Information gemäß Schritt S28 an das Smartphone 2 zurückübermittelt. Im Schritt S29 weist das Smartphone 2 das Kraftfahrzeug 1 an, dass ein Aktor des Kraftfahrzeugs 1 einen geänderten Zustand einnimmt. Beispielsweise kann als Bonus bei dem Spiel vorgesehen sein, dass sich die weiße Beleuchtung im Kraftfahrzeug in eine rote Beleuchtung ändert. Alternativ kann nach Schritt S20 unmittelbar zum Schritt S29 übergegangen werden und ein Aktor betätigt werden, dessen Zustand zuvor nicht abgefragt werden muss. So kann als Bonus im Videospiel veranlasst werden, dass gemäß Befehlen in Schritt S29 eine Massagefunktion des Sitzes des Spielenden aktiviert wird.
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3 veranschaulicht eine andere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Schritte S30 bis S48 können allerdings dem Verfahren gemäß 2 vorangehen. Es geht hier insbesondere um den Kauf oder eine sonstige Erlangung von Daten zur Nutzung in dem Kraftfahrzeug 1.
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Das Verfahren beginnt in Schritt S30 wieder mit dem Aktivieren der App auf dem Smartphone 2. Es kann sich hierbei um eine App zum Kaufen von Waren, beispielsweise von Software oder auch Daten oder auch körperlichen Gegenständen, im Internet handeln. Im Schritt S32 öffnet die App 2 eine entsprechende Webseite oder eine sonstige Datenquelle auf dem externen Server 3. Entsprechende Informationen und Daten werden im Schritt S34 an das Smartphone 2 übermittelt. Wie an sich vom Browsen her bekannt, würde sich auf dem Bildschirm des Smartphones nun die durch den Server 3 bereitgestellte Webseite oder dergleichen zeigen. Vorliegend werden entsprechende Ausgabedaten an das Kraftfahrzeug 1 übermittelt, wobei eine Eingabe an dem Touchscreen S38 erfolgt. Die entsprechenden Eingabedaten werden an das Smartphone 2 in Schritt S40 übermittelt, und das Anwendungsprogramm nutzt diese Daten in Schritt S42, um die entsprechenden Eingaben an den Server 3 zu übermitteln, siehe Schritt S44. Auf diese Weise lässt sich ausgehend vom Kraftfahrzeug 1 im Internet browsen und bei dem Server 3 ein Kauf tätigen. 3 veranschaulicht hier nur ein einmaliges Eingeben von Daten an dem Kraftfahrzeug 1, naturgemäß aber können sich die Schritte S34 bis S44 wiederholen, wie durch den optionalen Rückkehr-Schritt S45opt angezeigt. Ansonsten geht das Verfahren gleich zum Schritt S46 über, d.h. es erfolgt eine Kaufbestätigung und beim Kauf von Daten und/oder Software die Übermittlung selbiger an das Smartphone. Das Smartphone 2 übermittelt diese Daten und/oder Software im Schritt S48 an das Kraftfahrzeug 1. Im Kraftfahrzeug 1 ist diese Software nun nutzbar. Es kann sich um Software handeln, die durch Steuergeräte des Kraftfahrzeugs nutzbar sind.
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Alternativ kann das Verfahren im Schritt S46 enden. In diesem Falle würde ausgehend von dem Kraftfahrzeug 1 Software für das Smartphone erworben. Es kann sich hierbei um ein Videospiel handeln, das nach Art des in 2 gezeigten Verfahrens spielbar ist, es würde sich dann der Schritt S10 zur Aktivierung des Videospiels an den Schritt S46 (oder optional an den Schritt S48) anschließen.
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Ein Beispiel für erworbene Daten kann eine dreidimensionale Darstellung eines Kraftfahrzeugs sein, insbesondere desjenigen Kraftfahrzeugs, auf dem diese Daten dann angezeigt werden. Die Nutzung des Verfahrens ist hier insbesondere dann hilfreich, wenn der technologische Fortschritt des Smartphones eine Verbesserung der Darstellung solcher dreidimensionaler Bilder bereitstellt, dies im Vergleich zu von dem Kraftfahrzeug und seinen datentechnischen Einrichtungen erzielbaren Darstellungen. Gemäß dem Verfahren, das soeben unter Bezug auf 3 erläutert worden ist, würde von bzw. bei dem Server 3 eine dreidimensionale Darstellung des Kraftfahrzeugs 1 gekauft. In diesem Falle könnte im Rahmen des Schrittes S38 durch das Kraftfahrzeug 1 eine Abfrage bezüglich Ausstattungsmerkmalen des Kraftfahrzeugs 1 vorgesehen sein, wobei dann in Schritt S40 zusätzlich zu dem bereits Genannten auch Daten zu den Ausstattungsmerkmalen des Kraftfahrzeugs 1 an das Smartphone 2 übermittelt werden würden. Entsprechende Informationen und Daten würden dann mit dem Schritt S44 an den Server 3 übermittelt werden. Im Server 3 würde in einem in 3 nicht gezeigten Schritt eine Errechnung des dreidimensionalen Bildes anhand der Ausstattungsdaten erfolgen. Beispielsweise kann ein besonders tiefliegendes Kraftfahrzeug 1 so sein zu seiner Tieferlegung passendes Bild erhalten. Auch könnten Daten zu Spoilern und dergleichen Ausstattungsmerkmalen abgelegt sein, die auf dem dreidimensionalen Bild gezeigt wären. Alternativ zu dieser Übermittlung von Daten ausgehend von dem Kraftfahrzeug 1 kann vorgesehen sein, dass der Server 3 ohnehin Daten zum Kraftfahrzeug 1 verwaltet, also die Eigenheiten des Kraftfahrzeugs 1 „kennt“, so dass bei Abfrage an diesem Server entsprechende Daten berücksichtigt werden. Es kann sich beispielsweise um einen von dem Kraftfahrzeughersteller oder einem anderen Anbieter verantworteten Server zur Bereitstellung einer Benutzerplattform handeln (wie sie etwa für Audi als „myAudi®“ bekannt ist).
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Die 4a zeigt, wie ein Bild des Kraftfahrzeugs 1, das dreidimensionale Bild 1,3d auf dem Display des Smartphones 2 angezeigt ist. Dies entspräche einer Situation nach dem Schritt S46 und unmittelbar vor dem Schritt S48.
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Die 4b zeigt, dass das entsprechende Bild des Kraftfahrzeugs 1 in Abwandlung als Bild 1,3d' auf dem Touchscreen 10 angezeigt ist. Dies ist die Situation nach Schritt S48.
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Das Verfahren kann an sich bekannte technische Mittel nutzen, um das Smartphone 2 mit dem Display des Kraftfahrzeugs zu koppeln, wie etwa Apple CarPlay®, Android Auto® oder MirrorLink®.
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Zusätzlich kann im Rahmen des Verfahrens vorgesehen sein, dass das Anwendungsprogramm den Typen des Displays 10 des Kraftfahrzeugs kennt und entsprechende Anpassungen an der Darstellung vornimmt. Beispielsweise kann es sein, dass das Display des Smartphones ein anderes Darstellungsverhältnis hat als das Display des Kraftfahrzeugs, was sich schon allein aus dem typischerweise querliegenden Display des Kraftfahrzeugs ergeben kann. Hier können geeignete Umrechnungen und dergleichen vorgenommen werden, damit die Abbildungen und Bilder optimal auf dem Display 10 des Kraftfahrzeugs angezeigt werden. Es können insbesondere Anpassungen an den gezeigten Bildern erfolgen. So können auf dem Touchscreen besondere Felder in den dargestellten Bildern vorgesehen sein, um Eingaben vorzunehmen. So wäre es im Beispielsfall der 4b möglich, den für das Kennzeichen des Kraftfahrzeugs vorgesehenen Bereich als Eingabemaske vorzusehen, über die dann der Fahrzeugnutzer (Person 100 aus 1) das tatsächliche Kennzeichen seines Kraftfahrzeugs eingeben kann, wobei dieses dann im weiteren Verlauf auf dem 3D-Modell angezeigt wird. Hier können auch entsprechend nochmals Übermittlungen nicht nur an das Smartphone 2, sondern auch an den Server 3 erfolgen.
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Die Nutzung des Smartphones hat neben der Nutzung von dessen Rechenleistung auch den Vorteil, dass auf dem Smartphone abgelegte Daten weiterhin nutzbar sind, was sich zum Beispiel auf die Bezahltechnologien beziehen kann (Apple Pay, Kreditkarte, PayPal etc.), so dass ausgehend von dem Kraftfahrzeug Käufe mit Bezahlmethoden getätigt werden können, die nicht zwingend mit dem Kraftfahrzeug verknüpft sind. Ergänzend sei noch darauf hingewiesen, dass beim Kauf von Videos eine sogenannte REST-API (Representational State Transfer-Application Programming Interface") „auf dem Smartphone eine Verbindung zum Backend des jeweiligen Video-on-Demand-Services bereitstellt.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie ein digitaler Marktplatz im Fahrzeug bereitgestellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016209380 A1 [0003, 0013]
- DE 102008021030 A1 [0004]