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Die Erfindung betrifft eine Ventilvorrichtung für einen Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Ventilvorrichtung für ein Be- und Entlüftungssystem für einen Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges, also eine Ventilvorrichtung zum Ausbringen oder Einbringen eines Fluides, vorzugsweise Gas oder Luft oder mit kohlenwasserstoffhaltigen Kraftstoffdämpfen bzw. mit Kohlenwasserstoffen angereicherte oder gesättigte Luft, aus einem oder in einen Kraftstofftank. Mit anderen Worten: Die Ventilvorrichtung kann im Zusammenhang mit dem Entlüften oder Belüften des Kraftstofftanks eingesetzt werden. Die nachfolgende Verwendung des Begriffs Entlüftung soll jeweils auch die Möglichkeit der Belüftung mit umfassen, das heißt ein Entlüftungskanal kann auch als Belüftungskanal, eine Entlüftungsleitung kann auch eine Belüftungsleitung, und ein Entlüftungsventil kann auch als Belüftungsventil eingesetzt werden.
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Heutige Tanksysteme von Kraftfahrzeugen umfassen eine Vielzahl von einzelnen Ventilen, die jeweils unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Eine wesentliche Aufgabe besteht darin, eine Emission von Kraftstoffdämpfen an die Umwelt zu verhindern. Handelsübliche Ottokraftstoffe haben die Eigenschaft, dass leichtflüchtige Bestandteile, genauer Kohlenwasserstoffe ausgasen. Diese Kohlenwasserstoffemissionen dürfen jedoch nicht in die Atmosphäre gelangen und werden daher durch einen Aktivkohlebehälter bzw. Aktivkohlefilter (nachfolgend auch „AKF“) geleitet, in dem die Kohlenwasserstoffe zurückgehalten bzw. adsorbiert werden. Um den AKF wieder reinigen zu können, wird Frischluft aus der Umwelt durch den AKF gesaugt („Regeneration“). Die im AKF gespeicherten Kohlenwasserstoffe werden an die vorbeistreichende Luft abgegeben, dem Motor zugeführt und dort während des Betriebs des Kraftfahrzeuges verbrannt.
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Wird Kraftstoff in den Tank nachgefüllt, muss die mit Kohlenwasserstoffen angereicherte Luft aus dem Tank verdrängt werden ohne direkt in die Atmosphäre zu gelangen. Bei konventionellen Tanksystemen in Europa werden Kohlenwasserstoffemissionen beim Betankungsvorgang ausschließlich über eine den Tank mit dem Einfüllstutzen verbindende Leitung rückgeführt und durch die Zapfpistole abgesaugt.
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Hierbei werden sogenannte Umschaltventile eingesetzt, die einen von dem Kraftstofftank zu dem AKF führenden Entlüftungskanal während des Betankungsvorganges verschließen. Das Umschaltventil wird dabei entweder direkt von der in das Einfüllrohr des Kraftstofftanks eingesteckten Zapfpistole oder indirekt mittels einer von der Zapfpistole betätigten Klappe, der sogenannten Bleifreiklappe, betätigt und in Schließstellung gebracht. Bei der Betankung des Fahrzeuges wird der AKF somit nicht, oder zumindest nicht signifikant, mit Kohlenwasserstoffen beladen. Um das Umschaltventil während des Betriebes des Fahrzeuges zu öffnen bzw. offen zu halten, umfasst dieses eine Rückstellfeder, die das Ventilelement des Umschaltventils bei nicht eingesteckter Zapfpistole in Öffnungsstellung bewegt und hält. Somit kann während des Fahrzeugbetriebes Gas oder Luft oder mit kohlenwasserstoffhaltigen Kraftstoffdämpfen bzw. mit Kohlenwasserstoffen angereicherte oder gesättigte Luft aus dem Kraftstofftank zu dem AKF geleitet werden.
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Eine Ventilvorrichtung umfassend ein Tankventil, welches diese vorstehende Funktion erfüllt, ist beispielsweise bekannt aus
EP 3 216 640 A1 . Das Tankventil umfasst einen Ventilstößel, der mittels der Zapfpistole bzw. mittels einer schwenkbaren Klappe betätigt wird, und einen von dem Ventilstößel in Schließstellung bewegbaren Tankventilkörper, um das Tankventil und somit einen von dem Tank zu dem AKF führenden Entlüftungskanal während des Betankens zu verschließen. Die das Tankventil wieder öffnende Rückstellfeder ist hierbei zwischen dem Tankventilkörper und dem Gehäuse der Ventilvorrichtung innerhalb des Entlüftungskanals angeordnet. Dies hat den Nachteil, dass die Rückstellfeder somit im Strömungsbereich des Entlüftungskanals liegt und bei geöffnetem Tankventil im Normalbetrieb des Fahrzeuges zu einem hohen Strömungswiderstand führt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Ventilvorrichtung für einen Kraftstofftank vorzuschlagen, bei der der Strömungswiderstand gegenüber bekannten Ventilvorrichtungen reduziert ist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch die Ventilvorrichtung gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den jeweils abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung für einen Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges, insbesondere für ein Entlüftungssystem für einen Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges umfasst ein Gehäuse, welches einen Tankanschluss zum Verbinden der Ventilvorrichtung mit einer zu oder aus dem Kraftstofftank führenden Entlüftungsleitung und einen Filteranschluss zum Verbinden der Ventilvorrichtung mit einer zu oder aus einem Aktivkohlefilter führenden Entlüftungsleitung aufweist. Innerhalb des Gehäuses sind der Tankanschluss und der Filteranschluss über einen Entlüftungskanal fluidisch miteinander verbunden, um Fluide, vorzugsweise Gas oder Luft oder mit kohlenwasserstoffhaltigen Kraftstoffdämpfen bzw. mit Kohlenwasserstoffen angereicherte oder gesättigte Luft, aus dem Kraftstofftank in den Aktivkohlefilter zu leiten. Innerhalb des Gehäuses ist ein Ventil, ein sogenanntes Umschaltventil, zum Öffnen und zumindest teilweisen Schließen des Entlüftungskanals angeordnet, wobei das Ventil ein Ventilelement aufweist, welches innerhalb des Gehäuses entlang einer Längsachse des Gehäuses zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung bewegbar gelagert ist. Mit anderen Worten: Das Ventilelement ist innerhalb des Gehäuses entlang der Längsachse des Gehäuses in einer Öffnungsrichtung und in einer Schließrichtung axial bewegbar. Ferner umfasst die Ventilvorrichtung ein von außerhalb der Ventilvorrichtung zugängliches, insbesondere in ein Einfüllrohr des Kraftstofftanks hineinragendes Betätigungselement, welches innerhalb des Gehäuses entlang der Längsachse bewegbar gelagert und mit dem Ventilelement derart bewegungsgekoppelt ist, dass eine Bewegung des Betätigungselementes in Schließrichtung eine Bewegung des Ventilelementes in Schließrichtung bewirkt. Mit anderen Worten: Eine Bewegung des Betätigungselementes in Schließrichtung, die durch Betätigung des bzw. Krafteinwirkung auf das Betätigungselement von außerhalb der Ventilvorrichtung hervorgerufen wird, insbesondere direkt mittels einer in das Einfüllrohr eingesteckten Zapfpistole oder indirekt mittels einer durch die Zapfpistole bewegbaren Klappe beim Betankungsvorgang, die das Betätigungselement in Schließrichtung schiebt oder drückt, wird auf das Ventilelement übertragen, sodass dieses ebenfalls in Schließrichtung bewegt bzw. geschoben wird. Die Ventilvorrichtung umfasst ferner ein Ventilelementrückstellelement, welches dazu ausgebildet ist, eine Bewegung des Ventilelementes in einer Öffnungsrichtung zu bewirken, sobald das Betätigungselement nicht mehr betätigt wird, also keine Kraft mehr auf dieses wirkt. Mit anderen Worten: Das Ventilrückstellelement ist ein in Öffnungsrichtung wirkendes Ventilelementrückstellelement. Erfindungsgemäß ist das Ventilelementrückstellelement außerhalb des Entlüftungskanals zwischen dem Ventilelement und dem Gehäuse angeordnet.
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Die Erfindung bietet somit den Vorteil, dass das Ventilelementrückstellelement, welches ein Öffnen des Ventils im Normalbetrieb des Kraftfahrzeuges gewährleistet, indem es das Ventilelement in die Offenstellung bewegt bzw. in der Offenstellung hält, außerhalb des Strömungsbereiches des Entlüftungskanals angeordnet ist. Dadurch lässt sich der Strömungswiderstand innerhalb des Entlüftungskanals der Ventilvorrichtung deutlich reduzieren, ohne deren Abmessungen vergrößern zu müssen, was im Kraftfahrzeugbereich aufgrund des geringen Platzbedarfs stets erstrebenswert ist.
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Vorteilhafterweise stützt sich das Ventilelementrückstellelement mit einem ersten, dem Ventil bzw. einer Ventilöffnung des Ventils zugewandten Ende an dem Gehäuse und mit einem zweiten, dem Ventil bzw. der Ventilöffnung abgewandten Ende an dem Ventilelement ab.
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Um ferner einen Halt sowie eine Führung des Ventilelementrückstellelementes zu erreichen, bilden das Gehäuse vorzugsweise eine erste Aufnahme (oder: ersten Führungsabschnitt) für einen das erste Ende ausbildenden ersten Endabschnitt des Ventilelementrückstellelementes und/oder das Ventilelement eine zweite Aufnahme (oder: zweiten Führungsabschnitt) für einen das zweite Ende ausbildenden zweiten Endabschnitt des Ventilelementrückstellelementes aus. Die erste Aufnahme wird insbesondere durch sich senkrecht von einem stirnseitigen Wandabschnitt des Gehäuses nach innen in Öffnungsrichtung erstreckende Wandabschnitte ausgebildet. Die zweite Aufnahme wird insbesondere durch einen sich von einer Außenseite des Ventilelementes weg erstreckenden, im Querschnitt L-förmigen Wandabschnitt gebildet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Ventilelement zumindest teilweise innerhalb des Gehäuses und/oder das Betätigungselement zumindest teilweise innerhalb des Ventilelementes angeordnet und geführt. Die Führung des Ventilelementes innerhalb des Gehäuses erfolgt insbesondere durch sich senkrecht von einem stirnseitigen Wandabschnitt des Gehäuses nach innen in Öffnungsrichtung erstreckende Wandabschnitte. Zur Führung des Betätigungselementes ist das Ventilelement vorzugsweise im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet.
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Die Bewegung des Ventilelementes durch eine Bewegung des Betätigungselementes kann unmittelbar oder mittelbar erfolgen. Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass zwischen dem Ventilelement und dem Betätigungselement ein elastisches Element angeordnet ist, welches dazu ausgebildet ist, eine Bewegung des Betätigungselementes in Schließrichtung auf das Ventilelement zu übertragen. Die Bewegungskopplung erfolgt somit mittelbar über das elastische Element, wobei das elastische Element während des Schließens des Ventils in einem geringeren Maße komprimiert wird als das Ventilelementrückstellelement.
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Das elastische Element ist ferner insbesondere dazu ausgebildet, in der Schließstellung des Ventilelementes eine auf das Betätigungselement wirkende Kraft aufzunehmen. Dadurch wird eine Übertragung der auf das Betätigungselement durch die Zapfpistole ausgeübten Kraft auf das Ventil verhindert. Die Schließwirkung des Ventils ist somit stets gewährleistet und eine Beschädigung des Ventils wird zuverlässig verhindert.
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Dies lässt sich in konstruktiv vorteilhafter Weise dadurch erreichen, dass eine Steifigkeit des elastischen Elementes größer ist als eine Steifigkeit des Ventilelementrückstellelementes.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung stützt sich das elastische Element mit einem ersten, dem Ventil bzw. dem Entlüftungskanal zugewandten Ende an dem Ventilelement und mit einem zweiten, dem Ventil bzw. der Ventilöffnung abgewandten Ende an dem Betätigungselement ab.
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Um ferner einen Halt sowie eine Führung des elastischen Elements zu erreichen, weist das Ventilelement eine erste Aufnahme (oder: ersten Führungsabschnitt) für einen das erste Ende ausbildenden ersten Endabschnitt des elastischen Elementes und/oder das Betätigungselement eine zweite Aufnahme (oder: zweiten Führungsabschnitt) für einen das zweite Ende ausbildenden zweiten Endabschnitt des elastischen Elementes auf.
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Die erste Aufnahme wird insbesondere durch einen stirnseitigen, dem Entlüftungskanal zugewandten Abschnitt des Ventilelementes und einen sich von dem stirnseitigen Abschnitt in Öffnungsrichtung erstreckenden Wandabschnitt ausgebildet. Die zweite Aufnahme wird insbesondere durch eine sich entlang der Längsachse in das Betätigungselement hinein erstreckende Ausnehmung, beispielsweise eine in das Betätigungselement eingebrachte Bohrung, gebildet.
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Zweckmäßigerweise sind das Ventilrückstellelement und/oder das elastische Element als Feder ausgebildet, wobei eine Federkonstante des elastischen Elementes größer ist als eine Federkonstante des Ventilrückstellelementes.
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Ferner ist zum Verschließen des Ventils an dem dem Entlüftungskanal zugewandten stirnseitigen Abschnitt des Ventilelementes oberseitig vorzugsweise ein Dichtelement angeordnet, welches an dem Ventilelement und/oder an dem Gehäuse befestigt ist und zum Schließen des Ventils mit einem Ventilsitz des Ventils zusammenwirkt.
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Das Dichtelement ist insbesondere als flexible Membran ausgebildet. Die Membran kann in einem äußeren Randbereich an dem Gehäuse befestigt oder darin eingeklemmt sein. In einem zentralen Abschnitt kann die Membran ferner an dem Ventilelement befestigt und/oder gegenüber einer Verdrehung gesichert sein. Ferner kann die Membran einen umlaufenden kreisförmig flexiblen Ringwulst aufweisen, der während der Bewegung des Ventils als eine Art Scharnier fungiert.
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Wie vorstehend beschrieben, liegt der Zweck des Ventils hauptsächlich darin, während des Betankens den Entlüftungskanal vom Kraftstofftank zu dem Aktivkohlefilter zu verschließen. In manchen Fällen ist es jedoch wünschenswert, einen anderen Entlüftungskanal gedrosselt offenzuhalten. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Dichtelement daher eine Öffnung aufweisen, die einen gegenüber dem Entlüftungskanal zwischen Tankanschluss und Filteranschluss deutlich verringerten Öffnungsquerschnitt aufweist und dazu ausgebildet ist, eine fluidische Verbindung zwischen dem Filteranschluss und dem Einfüllrohr zu ermöglichen.
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Die vorstehend genannte Öffnung kann eine beliebige Geometrie aufweisen, beispielsweise als runde Bohrung, Oval, Drei- oder mehreckig oder auch schlitzförmig ausgebildet sein. Insbesondere ist die Öffnung als Kreuzschlitzkontur ausgebildet, wodurch der Öffnungsquerschnitt in Abhängigkeit des Durchflusses variabel ist.
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Das Gehäuse der Ventilvorrichtung kann einteilig ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das Gehäuse jedoch mehrteilig ausgebildet und weist zumindest einen ersten und einen zweiten Gehäuseteil auf, die lösbar miteinander verbunden oder verbindbar sind. Dies hat beispielsweise den Vorteil, dass die Ventilkomponenten, insbesondere Ventilelement, Betätigungselement, Ventilelementrückstellelement, elastisches Element und Dichtelement zusammen mit einem der Gehäuseteile vormontiert werden können und anschließend die Gehäuseteile miteinander verbunden werden.
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Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht,
- 2 die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung aus 1 in einer Schnittdarstellung entlang einer den Tankanschluss mittig schneidenden Schnittebene gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 3 die erfindungsgemäße Ventilvorrichtung aus 1 in einer Schnittdarstellung entlang einer den Filteranschluss mittig schneidenden Schnittebene gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 4 eine erfindungsgemäße Ventilvorrichtung in einer 3 entsprechenden Schnittdarstellung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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Die Ventilvorrichtung 1 für einen Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges weist ein Gehäuse 2 auf, welches vorliegend einen ersten Gehäuseteil 2a und einem zweiten Gehäuseteil 2b umfasst. Der erste Gehäuseteil 2a und der zweite Gehäuseteile 2b sind vorliegend mittels in dem ersten Gehäuseteil 2a vorhandenen Rasthaken 24 und an dem zweiten Gehäuseteil 2b ausgebildete Rastbögen 23 miteinander verbunden bzw. ineinander eingesteckt. Das Gehäuse 2, vorliegend der erste Gehäuseteil 2a weist einen Tankanschluss 3 zum Verbinden der Ventilvorrichtung 1 mit einer zu oder aus dem Kraftstofftank führenden Entlüftungsleitung (nicht dargestellt) und einen Filteranschluss 4 zum Verbinden der Ventilvorrichtung 1 mit einer zu oder aus einem Aktivkohlefilter führenden Entlüftungsleitung (nicht dargestellt) auf. Innerhalb des Gehäuses 2 sind der Tankanschluss 3 und der Filteranschluss 4 über einen Entlüftungskanal 5 fluidisch miteinander verbunden. Im Normalbetrieb des Kraftfahrzeuges kann ein Fluid, vorzugsweise Gas oder Luft oder mit kohlenwasserstoffhaltigen Kraftstoffdämpfen bzw. mit Kohlenwasserstoffen angereicherte oder gesättigte Luft, durch den Entlüftungskanal 5 aus dem Kraftstofftank in den Aktivkohlefilter strömen, wie in den 2 und 3 durch Pfeile veranschaulicht ist.
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Innerhalb des Gehäuses 2 ist ein Ventil 6 zum Öffnen und zumindest teilweisen Schließen des Entlüftungskanals 5 angeordnet. Das Ventil weist ein Ventilelement 7 auf, welches innerhalb des Gehäuses 2 entlang einer Längsachse A des Gehäuses 2 zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließstellung bewegbar gelagert ist. Das Ventilelement 7 ist mittels Rastlaschen 26, die in Ausnehmungen 25 des zweiten Gehäuseteils 2b eingreifen, mit dem Gehäuseteil 2b verbunden. Das Ventilelement 7 ist im Wesentlichen hohlzylindrisch ausgebildet und trägt an einem dem Entlüftungskanal zugewandten stirnseitigen Abschnitt 8, oberseitig, also an der dem Entlüftungskanal zugewandten Seite, ein Dichtelement 9, vorliegend eine flexible Membran, zum Verschließen des Ventils 6, welches in einem äußeren Randbereich zwischen dem ersten Gehäuseteil 2a und dem zweiten Gehäuseteil 2b eingeklemmt ist. In den Figuren ist das Ventil 6 in seiner Öffnungsstellung gezeigt, sodass Fluid durch den Entlüftungskanal 5 strömen kann. In der Schließstellung wirken das Ventilelement 7 bzw. das Dichtelement 9 mit einem an dem ersten Gehäuseteil 2a ausgebildeten Ventilsitz 10 zusammen. Um ein Ablösen des Dichtelementes 9 von dem Ventilelement 7 beim Öffnen des Ventils 6 zu vermeiden, weist dieses vorliegend in einem zentralen Abschnitt eine Fixiernase 11 auf, die eine in dem stirnseitigen Abschnitt 8 vorhandene Ausnehmung eingeführt ist und diese hintergreift. Ferner weist das Dichtelement 8 einen Zapfen 12 auf, der in eine weitere Ausnehmung des stirnseitigen Abschnittes 8 des Ventilelements 7 eingeführt ist, um das Dichtelement 9 gegen eine Rotation zu sichern.
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Die Ventilvorrichtung 1 umfasst ferner ein von außerhalb der Ventilvorrichtung 1 zugängliches Betätigungselement 13, welches innerhalb des Gehäuses 2 entlang der Längsachse A bewegbar gelagert ist. Das Betätigungselement 13 ist innerhalb des Ventilelementes 7 angeordnet und mit dem Ventilelement 7 derart bewegungsgekoppelt ist, dass eine Bewegung des Betätigungselementes 13 in einer Schließrichtung eine Bewegung des Ventilelementes 7 in Schließrichtung bewirkt.
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Zwischen dem Gehäuse 2, vorliegend dem zweiten Gehäuseteil 2b und dem Ventilelement 7 ist ein Ventilelementrückstellelement 14, vorliegend eine Feder, angeordnet, welches dazu ausgebildet ist, eine Bewegung des Ventilelementes 7 in einer Öffnungsrichtung zu bewirken. Gemäß der Erfindung ist das Ventilelementrückstellelement 14 außerhalb des Entlüftungskanals 5 zwischen dem Ventilelement 7 und dem Gehäuse 2, vorliegend dem zweiten Gehäuseteil 2b angeordnet. Mit einem ersten, dem Ventil 6 bzw. dem Entlüftungskanal 5 zugewandten Ende stützt sich das Ventilelementrückstellelement 14 an dem Gehäuse 2 bzw. dem zweiten Gehäuseteil 2b und mit einem zweiten, dem Ventil 6 bzw. dem Entlüftungskanal 5 abgewandten Ende an dem Ventilelement 7 ab. Der Gehäuseteil 2b bildet vorliegend eine erste Aufnahme 15a für das Ventilelementrückstellelement 14 aus, die durch einen sich senkrecht von einem stirnseitigen Abschnitt 16 des Gehäuseteils 2b in Öffnungsrichtung nach innen erstreckenden Wandabschnitt 17 gebildet ist. Eine zweite Aufnahme 15b wird vorliegend durch einen sich von einer Außenseite des Ventilelementes 7 weg erstreckenden, im Querschnitt L-förmigen Wandabschnitt 18 gebildet.
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Der Wandabschnitt 17 des Gehäuseteils 2b bildet zudem einen Führungsabschnitt für das Ventilelement 7 aus, sodass das Ventilelement 7 zumindest teilweise innerhalb des Gehäuses 2 geführt ist.
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Das Betätigungselement 13 ist zumindest teilweise innerhalb des Ventilelementes 7 angeordnet und geführt.
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Zwischen dem Ventilelement 7 und dem Betätigungselement 13 ist ein elastisches Element 19, ebenfalls eine Feder, angeordnet, welches dazu ausgebildet ist, eine Bewegung des Betätigungselementes 13 in Schließrichtung auf das Ventilelement 7 zu übertragen. Ferner ist das elastische Element 19 dazu ausgebildet, in der Schließstellung des Ventilelementes 7 eine auf das Betätigungselement 13 wirkende Kraft aufzunehmen, um die Schließwirkung des Ventils 6 nicht zu beeinträchtigen und Beschädigungen des Ventils 6 zu vermeiden, indem eine mögliche Krafteinwirkung der Zapfpistole auf das Betätigungselement 13 von dem Ventilelement 7 und somit von dem Ventil 6 entkoppelt werden. Das elastische Element 19 weist hierfür eine größere Steifigkeit, vorliegend eine größere Federkonstante auf als das Ventilelementrückstellelement 14.
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Das elastische Element 19 stützt sich mit einem ersten, dem Ventil 6 bzw. dem Entlüftungskanal 5 zugewandten Ende an dem Ventilelement 7 und mit einem zweiten, dem Ventil 6 bzw. der Ventilöffnung abgewandten Ende an dem Betätigungselement 13 ab. Das Ventilelement 7 bildet vorliegend eine erste Aufnahme 20 a für einen das erste Ende ausbildenden ersten Endabschnitt des elastischen Elementes 19 aus, die durch den stirnseitigen Abschnitt 8 des Ventilelementes 7 und einen sich hiervon in Öffnungsrichtung erstreckenden Wandabschnitt 21 gebildet ist. Das Betätigungselement 13 bildet vorliegend eine zweite Aufnahme 20b für einen das zweite Ende ausbildenden zweiten Endabschnitt des elastischen Elementes 19 aus, die durch eine sich entlang der Längsachse A in das Betätigungselement 13 hinein erstreckende Ausnehmung 22 gebildet ist.
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Während des Betankens wird der Entlüftungskanal 5 mit dem Ventil 6 zumindest teilweise geschlossen, indem das Betätigungselement durch die Zapfpistole in Schließrichtung gedrückt und das Ventilelement 7 hierdurch in Schließstellung mitbewegt wird. Bei dem in 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Entlüftungskanal 5 vollständig geschlossen.
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In 4 ist eine Ventilvorrichtung 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt, bei der im Gegensatz zu der Ventilvorrichtung 1 gemäß der ersten Ausführungsform ein teilweises Durchströmen des Entlüftungskanals 5 auch in der Schließstellung möglich ist. Hierfür weist das Dichtelement 9 eine Öffnung 27 auf, deren Öffnungsquerschnitt gegenüber dem Entlüftungskanal 5 deutlich reduziert ist. Dadurch ist in Schließstellung eine fluidische Verbindung zwischen dem Filteranschluss 4 und einem Einfüllrohr möglich. Die Öffnung 27 ist vorzugsweise in Form eines Kreuzschlitzes ausbildet, sodass der Öffnungsquerschnitt abhängig von einer Durchflussrate variabel ist. Im Übrigen entspricht die in 4 gezeigte Ventilvorrichtung 1 der aus den 2 und 3, sodass bezüglich weiterer Merkmale ausdrücklich auf die vorstehende Beschreibung Bezug genommen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ventilvorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 2a
- erster Gehäuseteil
- 2b
- zweiter Gehäuseteil
- 3
- Tankanschluss
- 4
- Filteranschluss
- 5
- Entlüftungskanal
- 6
- Ventil
- 7
- Ventilelement
- 8
- Stirnseite
- 9
- Dichtelement
- 10
- Ventilsitz
- 11
- Fixiernase
- 12
- Zapfen
- 13
- Betätigungselement
- 14
- Ventilelementrückstellelement
- 15a
- erste Aufnahme
- 15b
- zweite Aufnahme
- 16
- Stirnseite des zweiten Gehäuseteils 2b
- 17
- Wandabschnitt
- 18
- Wandabschnitt
- 19
- elastisches Element
- 20a
- erste Aufnahme
- 20b
- zweite Aufnahme
- 21
- Wandabschnitt
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Rastbögen
- 24
- Rasthaken
- 25
- Ausnehmung
- 26
- Rastlasche
- 27
- Öffnung
- A
- Längsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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