DE102022131432A1 - Vorrichtung und system sowie verwendung und verfahren zur verringerung oder vermeidung einer legionellenbelastung in trinkwasserinstallationen - Google Patents

Vorrichtung und system sowie verwendung und verfahren zur verringerung oder vermeidung einer legionellenbelastung in trinkwasserinstallationen Download PDF

Info

Publication number
DE102022131432A1
DE102022131432A1 DE102022131432.4A DE102022131432A DE102022131432A1 DE 102022131432 A1 DE102022131432 A1 DE 102022131432A1 DE 102022131432 A DE102022131432 A DE 102022131432A DE 102022131432 A1 DE102022131432 A1 DE 102022131432A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
valve
water temperature
flushing
predetermined
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DE102022131432.4A
Other languages
English (en)
Inventor
Robert Färber
Gerald Streng
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FAERBER, ROBERT, DE
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE102022131432.4A priority Critical patent/DE102022131432A1/de
Publication of DE102022131432A1 publication Critical patent/DE102022131432A1/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E03WATER SUPPLY; SEWERAGE
    • E03BINSTALLATIONS OR METHODS FOR OBTAINING, COLLECTING, OR DISTRIBUTING WATER
    • E03B7/00Water main or service pipe systems
    • E03B7/07Arrangement of devices, e.g. filters, flow controls, measuring devices, siphons or valves, in the pipe systems

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Devices For Dispensing Beverages (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung stellt eine Vorrichtung (30, 100, 200, 300) zur Spülung einer Trinkwasserinstallation, ein System (400) mit einer solchen Vorrichtung, eine Verwendung einer solchen Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in Trinkwasserinstallationen bereit. Die vorliegende Erfindung erlaubt es unter anderem, eine Trinkwasserinstallation bedarfsgerecht zu spülen, wodurch ein Wasserverbrauch minimiert und eine Wasserqualität maximiert werden, und kann auf flexible Weise in bestehende und neue Anlagen eingebaut werden.

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Technik zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in Trinkwasserinstallationen. Die vorliegende Erfindung stellt insbesondere eine Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation, ein System mit einer solchen Vorrichtung, eine Verwendung einer solchen Vorrichtung sowie ein Verfahren zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in Trinkwasserinstallationen bereit. Die vorliegende Erfindung erlaubt es unter anderem, eine Trinkwasserinstallation bedarfsgerecht zu spülen, wodurch ein Wasserverbrauch minimiert und eine Wasserqualität maximiert werden, und kann auf flexible Weise in bestehende und neue Anlagen eingebaut werden.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Eine wiederkehrende Problematik in Trinkwasserinstallationen ist die Vermehrung von Legionellen in lauwarmem und stehendem Wasser in einzelnen Leitungen oder Leitungsabschnitten innerhalb der Trinkwasserinstallation.
  • Gerade in zu einzelnen Wasserentnahmestellen (z.B. Waschbeckenarmaturen, Duscharmaturen oder dergleichen) abzweigenden Stichleitungen kann es bei längerer Nichtbenutzung der Wasserentnahmestelle zu verstärkter Legionellenbelastung in dem in der Stichleitung stehenden Wasser kommen.
  • Auch bei in nur sporadisch genutzten oder bewohnten Objekten, wie beispielsweise Freizeit- oder Zweitwohnsitzen, Ferienwohnungen, Hotelzimmern (oder Schiffskabinen), Angestelltenwohnungen oder einzelnen Zimmern oder Wohnungen in Krankenhäusern und Altenheimen, kann es zu einer Legionellenbelastung in einzelnen Bereichen oder sogar der gesamten Trinkwasserinstallation des Objekts kommen.
  • Zur Verringerung oder Vermeidung von Legionellenbelastung und anderen Verunreinigungen in der Trinkwasserinstallation können an Stichleitungen Spülarmaturen verbaut sein, welche sich in voreingestellten Zeitabständen periodisch für eine gewisse Zeit öffnen und die Trinkwasserinstallation mit frischem Wasser spülen.
  • Diese bestehende Lösung ist jedoch ineffizient und verbraucht unnötig viel Wasser, da die bestehende Lösung nicht die realen Umgebungsparameter, welche eine unterschiedlich starke Keimvermehrung zur Folge haben können, berücksichtigt. Da die bestehende Lösung folglich auf eine starke Keimvermehrung (d.h. das Worst-Case-Szenario) ausgelegt sein muss, um das Risiko einer Legionellenbelastung oder anderer Verunreinigungen zu minimieren, muss bei der bestehenden Lösung in kurzen Abständen und somit häufig gespült werden, was zusätzlich zu unverhältnismäßig hohem Wasserverbrauch führt.
  • Es besteht somit ein Bedarf nach neuen Lösungen, um durch bedarfsgerechte Spülungen den Wasserverbrauch zu minimieren die Wasserqualität in der Trinkwasserinstallation zu maximinieren. Es besteht ferner ein Bedarf danach, dass solche neuen Lösungen auf einfache Weise in bereits bestehende Systeme integriert werden können, um die bisherigen ineffizienten Systeme abzulösen.
  • Kurze Erläuterung der Erfindung
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben genannten Probleme in der bekannten Technik ganz oder zumindest teilweise zu lösen und die noch immer bestehenden Bedürfnisse zu befriedigen.
  • Hierzu stellt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation, ein System zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts, eine Verwendung einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts sowie ein Verfahren zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts bereit.
  • Die vorliegende Erfindung kann die Wasserqualität in einer Trinkwasserinstallation überwachen und durch eine automatische, bedarfsgerechte Spülung eine Legionellenbelastung verringern oder vermeiden, wobei der Wasserverbrauch minimiert wird (z.B. indem die Spülung effizient je nach Bedarf durchgeführt wird) und die Wasserqualität in der überwachten Trinkwasserinstallation maximiert wird.
  • Ferner erlauben die zahlreichen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung einen Einbau in bereits bestehende Anlagen (d.h. eine Nachrüstung in bestehende Anlagen) sowie einen Einbau in neue Anlagen. Zudem bieten die zahlreichen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung eine vielfältige Auswahl und Kombinationsmöglichkeit für erfindungsgemäße Spülvorrichtungen, um unterschiedlich aufgebauten Trinkwasserinstallationen und Anwendungsfällen gerecht zu werden. Mit anderen Worten bieten die erfindungsgemäßen Lösungen einen hohen Freiheitsgrad und eine hohe Flexibilität.
  • Die vorliegende Erfindung erlaubt zudem eine Fernsteuerung und Fernauslösung der Spülung durch einen Nutzer, was den Nutzerkomfort erhöht und das Ziel von bedarfsgerechneten Spülungen weiter unterstützt.
  • Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation bereitgestellt sein, wobei die Trinkwasserinstallation mindestens einer wasserführenden Leitung, welche Wasser enthält, aufweist, wobei die Vorrichtung aufweist: eine Spülventileinrichtung, welche mindestens ein elektromechanisches Spülventil aufweist, welches dazu eingerichtet ist, mit einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein, mindestens einen Sensor, welcher dazu eingerichtet ist, Informationen über mindestens eine Zustandsgröße, insbesondere eine Wassertemperatur und/oder Wasserdurchflussrate, des in der wasserführenden Leitung enthaltenen Wassers zu erfassen, und eine Steuereinrichtung, wobei das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung dazu eingerichtet ist, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung ferner dazu eingerichtet ist, im Offen-Zustand das Wasser aus der wasserführenden Leitung abzuleiten (z.B. in ein öffentliches oder gemeinschaftliches Abwassernetz), wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den mindestens einen Sensor erfasste mindestens eine Zustandsgröße eine oder mehrere vorbestimmte Spülbedingungen, insbesondere eine oder mehrere Wassertemperaturbedingungen und/oder Wasserdurchflussbedingungen, erfüllt.
  • In einer beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Vorrichtung eine Vorrichtungshauptleitung, welche dazu eingerichtet ist, mit der wasserführenden Leitung verbunden zu sein und einen Leitungsabschnitt der wasserführenden Leitung zu bilden, und eine Spülabzweigleitung, welche von der Vorrichtungshauptleitung abzweigt und dazu eingerichtet ist, Wasser aus der Vorrichtungshauptleitung abzuleiten, aufweisen. Das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung kann ein Spülabzweigleitungsventil aufweisen, welches an der Spülabzweigleitung angebracht ist und dazu eingerichtet ist, einen Durchfluss durch die Spülabzweigleitung in Abhängigkeit von dem von der Steuereinrichtung aus empfangenen Steuersignal zu erlauben oder zu sperren.
  • In einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann der mindestens eine Sensor mindestens einen von einem Wassertemperatursensor, welcher an der Vorrichtungshauptleitung angebracht ist und dazu eingerichtet ist, eine Wassertemperatur des Wassers in der Vorrichtungshauptleitung als eine erste Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung zu senden, und einem Durchflussratensensor, welcher an der Vorrichtungshauptleitung angebracht ist und dazu eingerichtet ist, eine Wasserdurchflussrate des Wassers in der Vorrichtungshauptleitung als eine zweite Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wasserdurchflussrate an die Steuereinrichtung zu senden, aufweisen.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, (beispielsweise bei Vorhandensein eines Wassertemperatursensors) eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das Spülabzweigleitungsventil bewirken, wenn die gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Wassertemperaturbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt. Die die vorbestimmte Wassertemperaturbedingung kann als erfüllt gelten, wenn die gemessene Wassertemperatur im Falle von Kaltwasser in der Vorrichtungshauptleitung einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert überschreitet und im Falle von Warmwasser in der Vorrichtungshauptleitung einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert unterschreitet.
  • Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, (beispielsweise bei Vorhandensein eines Durchflussratensensors) eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das Spülabzweigleitungsventil zu bewirken, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate eine vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt. Die vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung kann als erfüllt gelten, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine bestimmte Verweildauer unterhalb eines vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung ferner dazu eingerichtet sein, eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das Spülabzweigleitungsventil zu bewirken, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine bestimmte Verweildauer unterhalb eines vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt, wobei die bestimmte Verweildauer in Abhängigkeit von der gemessenen Wassertemperatur berechnet wird. Die vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung kann ferner stets als erfüllt gelten, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine vorbestimmte Maximalverweildauer (beispielsweise 72 Stunden, 96 Stunden oder dergleichen) unterhalb eines vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Vorrichtung ein elektromechanisches Absperrorgan, welches an der Vorrichtungshauptleitung angebracht ist und dazu eingerichtet ist, in einem Offen-Zustand einen Durchfluss durch die Vorrichtungshauptleitung zu erlauben und in einem Geschlossen-Zustand einen Durchfluss durch die Vorrichtungshauptleitung zu sperren, aufweisen. Die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, das Absperrorgan zu schließen, wenn eine Spülung durch das Spülabzweigleitungsventil durchgeführt wird.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Vorrichtung ein Gehäuse aufweisen, in welchem zumindest die Vorrichtungshauptleitung sowie die daran angebrachten Sensoren, die Spülabzweigleitung und das Spülventil untergebracht sind. Das Gehäuse kann ferner aufweisen: einen Gehäuse-Zulaufanschluss, welcher an einem ersten Endabschnitt der Vorrichtungshauptleitung vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, Wasser in die Vorrichtungshauptleitung zuzuführen, einen Gehäuse-Auslassanschluss, welcher an einem zweiten Endabschnitt der Vorrichtungshauptleitung vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, Wasser aus der Vorrichtungshauptleitung auszulassen, und einen Gehäuse-Spülauslassanschluss, welcher an einem Endabschnitt der Spülabzweigleitung vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, mit einer Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und Wasser aus der Spülabzweigleitung abzuleiten.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Vorrichtung aufweisen: eine erste Eckventilanschlusseinheit mit einem ersten Verbindungsabschnitt, einem zweiten Verbindungsabschnitt und einem dritten Verbindungsabschnitt, wobei die Verbindungsabschnitte der ersten Eckventilanschlusseinheit über einen Anschlusseinheit-Innenraum miteinander fluidverbunden sind, wobei die erste Eckventilanschlusseinheit dazu eingerichtet ist, an dem ersten Verbindungsabschnitt mit einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und an dem zweiten Verbindungsabschnitt mit einer Wasserentnahmestelle verbunden zu sein, eine Ablaufeinheit, welche dazu eingerichtet ist, mit einer Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation direkt oder indirekt verbunden zu sein und ihr zugeführtes Wasser in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation, optional mittels eines freien Auslaufs, abzuleiten, wobei der mindestens eine Sensor einen ersten Wassertemperatursensor aufweist, welcher an oder zumindest teilweise in dem Anschlusseinheit-Innenraum der ersten Eckventilanschlusseinheit angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, eine Wassertemperatur des Wassers in dem Anschlusseinheit-Innenraum der ersten Eckventilanschlusseinheit als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung zu senden, wobei das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung ein erstes Spülventil aufweist, welches den dritten Verbindungsabschnitt der ersten Eckventilanschlusseinheit mit der Ablaufeinheit verbindet und dazu eingerichtet ist, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei im Offen-Zustand des ersten Spülventils Wasser über den dritten Verbindungsabschnitt der ersten Eckventilanschlusseinheit an die Ablaufeinheit geleitet wird, um das Wasser in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation abzuleiten, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das erste Spülventil zu übertragen und somit das erste Spülventil zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den ersten Wassertemperatursensor gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Vorrichtung aufweisen: eine zweite Eckventilanschlusseinheit mit einem ersten Verbindungsabschnitt, einem zweiten Verbindungsabschnitt und einem dritten Verbindungsabschnitt, wobei die Verbindungsabschnitte der zweiten Eckventilanschlusseinheit über einen Anschlusseinheit-Innenraum miteinander fluidverbunden sind, wobei die zweite Eckventilanschlusseinheit dazu eingerichtet ist, an dem ersten Verbindungsabschnitt mit einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und an dem zweiten Verbindungsabschnitt mit einer Wasserentnahmestelle verbunden zu sein, wobei der mindestens eine Sensor einen zweiten Wassertemperatursensor aufweist, welcher an oder zumindest teilweise in dem Anschlusseinheit-Innenraum der zweiten Eckventilanschlusseinheit angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, eine Wassertemperatur des Wassers in dem Anschlusseinheit-Innenraum der zweiten Eckventilanschlusseinheit als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung zu senden, wobei das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung ein zweites Spülventil aufweist, welches den dritten Verbindungsabschnitt der zweiten Eckventilanschlusseinheit mit der Ablaufeinheit verbindet und dazu eingerichtet ist, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei im Offen-Zustand des zweiten Spülventils Wasser über den dritten Verbindungsabschnitt der zweiten Eckventilanschlusseinheit an die Ablaufeinheit geleitet wird, um das Wasser in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation abzuleiten, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das zweite Spülventil zu übertragen und somit das zweite Spülventil zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den zweiten Wassertemperatursensor gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die erste Eckventilanschlusseinheit dazu eingerichtet sein, an ihrem ersten Verbindungsabschnitt mit einer kaltwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein, und kann die zweite Eckventilanschlusseinheit dazu eingerichtet sein, an ihrem ersten Verbindungsabschnitt mit einer warmwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein. Die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das erste Spülventil zu übertragen und somit das erste Spülventil zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den ersten Wassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte erste Wassertemperaturbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt. Die Steuereinrichtung kann ferner dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das zweite Spülventil zu übertragen und somit das zweite Spülventil zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den zweiten Wassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte zweite Wassertemperaturbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt. Die vorbestimmte erste
    Wassertemperaturbedingung kann eine Kaltwasserbedingung sein und kann als erfüllt gelten, wenn die durch den ersten Wassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert überschreitet, und die vorbestimmte zweite Wassertemperaturbedingung kann eine Warmwasserbedingung sein und kann als erfüllt gelten, wenn die durch den zweiten Wassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert unterschreitet. Ferner kann die vorbestimmte erste Wassertemperaturbedingung optional als erfüllt gelten, wenn die durch den ersten Wassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert für eine vorbestimmte Überschreitungszeitdauer überschreitet, und kann die vorbestimmte zweite Wassertemperaturbedingung optional als erfüllt gelten, wenn die durch den zweiten Wassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert für eine vorbestimmte Unterschreitungszeitdauer unterschreitet.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Vorrichtung aufweisen: eine smarte Armatur, welche dazu eingerichtet ist, mit einer kaltwasserführenden Leitung und einer warmwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und wahlweise durch die kaltwasserführende Leitung geliefertes Kaltwasser, die warmwasserführende Leitung geliefertes Warmwasser oder eine Mischung daraus auszugeben. Der mindestens eine Sensor kann einen Warmwassertemperatursensor aufweisen, welcher entweder an oder zumindest teilweise in der warmwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation oder an oder zumindest teilweise in einer Warmwasserzuleitung der smarten Armatur vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, eine Warmwassertemperatur in der warmwasserführenden Leitung als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung zu senden. Das mindestens eine Spülventil kann dazu eingerichtet sein, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei im Offen-Zustand des mindestens einen Spülventils ein Durchfluss des Warmwassers erlaubt ist, um zumindest Warmwasser aus der smarten Armatur auszugeben. Die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den durch den Warmwassertemperatursensor gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den Warmwassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Warmwasserbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt. Die vorbestimmte Warmwasserbedingung kann als erfüllt gelten, wenn die durch den Warmwassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert unterschreitet. Die vorbestimmte Warmwasserbedingung kann insbesondere als erfüllt gelten, wenn die durch den Warmwassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert für eine vorbestimmte Unterschreitungsdauer unterschreitet.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann der mindestens eine Sensor einen Kaltwassertemperatursensor aufweisen, welcher an oder zumindest teilweise in der kaltwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation oder an oder zumindest teilweise in einer Kaltwasserzuleitung der smarten Armatur vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, eine Kaltwassertemperatur in der kaltwasserführenden Leitung als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung zu senden. Das mindestens eine Spülventil kann dazu eingerichtet sein, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei im Offen-Zustand des mindestens einen Spülventils ein Durchfluss des Kaltwassers erlaubt ist, um zumindest Kaltwasser aus der smarten Armatur auszugeben. Die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den Kaltwassertemperatursensor gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den Kaltwassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Kaltwasserbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt. Die vorbestimmte Kaltwasserbedingung kann als erfüllt gelten, wenn die durch den Kaltwassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert überschreitet. Die vorbestimmte Kaltwasserbedingung kann insbesondere als erfüllt gelten, wenn die durch den Kaltwassertemperatursensor gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert für eine vorbestimmte Überschreitungsdauer überschreitet.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann das mindestens eine Spülventil mindestens eines von einem Kaltwasserventil und einem Warmwasserventil der smarten Armatur aufweisen. Die Steuereinrichtung kann ferner dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das Kaltwasserventil zu übertragen und somit das Kaltwasserventil zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den Kaltwassertemperatursensor gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind, und das Steuersignal zum Öffnen an das Warmwasserventil zu übertragen und somit das Warmwasserventil zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den Warmwassertemperatursensor gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann das mindestens eine Spülventil ein Mischwasserventil aufweisen, welches dazu eingerichtet ist, einen Durchfluss von Mischwasser, welches aus miteinander vermischtem Kaltwasser und Warmwasser gebildet ist, zu erlauben oder zu sperren. Die Steuereinrichtung kann ferner dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das Mischwasserventil zu übertragen und somit das Mischwasserventil zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den Kaltwassertemperatursensor gemessenen Wassertemperatur und/oder der durch den Warmwassertemperatursensor gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann das mindestens eine Spülventil (z.B. mindestens eines von dem Kaltwasserventil und dem Warmwasserventil oder das Mischwasserventil) in die smarte Armatur integriert sein. Zusätzlich oder alternativ kann/können die Steuereinrichtung und/oder eine Kommunikationseinrichtung in die smarte Armatur integriert sein.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, das zur Durchführung einer Spülung geöffnete mindestens eine Spülventil (z.B. einerseits das erste und/oder das zweite Spülventil oder andererseits mindestens eines von dem Kaltwasserventil und dem Warmwasserventil oder das Mischwasserventil) zu schließen, wenn ermittelt wird, dass die zugehörige gemessene Wassertemperatur, welche (z.B. deren Erfüllen der zugehörigen Wassertemperaturbedingung) die Öffnung des mindestens einen Spülventils bewirkt hat, eine vorbestimmte Wassernormaltemperatur erreicht. Die vorbestimmte Wassernormaltemperatur kann beispielsweise eine vorbestimmte Kaltwassernormaltemperatur, welche zum Beispiel im Bereich zwischen 10°C und 20°C (beispielsweise bei ungefähr 15°C) liegen kann, und eine vorbestimmte Warmwassernormaltemperatur, welche zum Beispiel im Bereich zwischen 50°C und 70°C liegen kann, aufweisen.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann der mindestens eine Sensor dazu eingerichtet sein, eine Wassertemperatur als die mindestens eine Zustandsgröße zu erfassen, wobei die eine oder mehreren vorbestimmten Spülbedingungen als erfüllt gelten können, wenn ein kumulierter Wahrscheinlichkeitswert für eine Legionellenbildung gleich oder größer einem Wahrscheinlichkeitsschwellenwert ist. Der kumulierte Wahrscheinlichkeitswert kann berechnet werden durch Addieren von Wahrscheinlichkeitseinzelwerten, wobei jeder Wahrscheinlichkeitseinzelwert für ein zugehöriges Zeitfenster unter aufeinanderfolgenden Zeitfenstern basierend auf einer anhand der erfassten Wassertemperatur berechneten durchschnittlichen Wassertemperatur in dem zugehörigen Zeitfenster ermittelt wird. Optional kann die erfasste Wassertemperatur eine erste Wassertemperatur, insbesondere eine Kaltwassertemperatur, und eine zweite Wassertemperatur, insbesondere eine Warmwassertemperatur, aufweisen und kann ein jeweiliger kumulierter Wahrscheinlichkeitswert für jede von der ersten und der zweiten Wassertemperatur separat berechnet werden.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung können die Wahrscheinlichkeitseinzelwerte auf Grundlage einer Beziehung zwischen der durchschnittlichen Wassertemperatur in dem zugehörigen Zeitfenster und einer Wahrscheinlichkeit für eine Legionellenbildung bei der durchschnittlichen Wassertemperatur in dem zugehörigen Zeitfenster ermittelt werden.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung so zu übertragen, dass eine Spülung durch Ableiten des Wassers aus der wasserführenden Leitung für eine voreingestellte Spülzeitdauer durchgeführt wird.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann der mindestens eine Sensor dazu eingerichtet sein (beispielsweise durch Aufweisen eines Durchflussratensensors), eine Wasserdurchflussrate zu erfassen. Die Steuereinrichtung kann dazu eingerichtet sein, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung so zu übertragen, dass eine Spülung durch Ableiten des Wassers aus der wasserführenden Leitung so lange durchgeführt wird, bis eine gespülte Wassermenge, welche sich durch Multiplikation der seit Spülbeginn verstrichene Zeit mit der ermittelten Wasserdurchflussrate berechnet, eine voreingestellte Spülwassermenge erreicht.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein, eigenständig zu ermitteln, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Vorrichtung ferner eine Kommunikationseinrichtung aufweisen, welche elektrisch mit der Steuereinrichtung verbunden ist und dazu eingerichtet ist, eine drahtlose und/oder drahtgebundene Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung und dem mindestens einen Sensor und/oder eine drahtlose und/oder drahtgebundene Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung und dem mindestens einen Spülventil zu ermöglichen und durchzuführen.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Kommunikationseinrichtung ferner dazu eingerichtet ist, eine Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung und einem Server zu ermöglichen und durchzuführen, wobei die Steuereinrichtung ferner dazu eingerichtet sein kann, die durch den mindestens einen Sensor erfassten Informationen mittels der Kommunikationseinrichtung an den Server zu übertragen, wobei der Server dazu eingerichtet sein kann, die durch den mindestens einen Sensor erfassten Informationen aufzuzeichnen und zu verarbeiten. Die Steuereinrichtung kann optional ferner dazu eingerichtet sein, eine Anweisung, eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu bewirken, von dem Server mittels der Kommunikationseinrichtung zu empfangen, wenn der Server auf Grundlage der an ihn übermittelten Informationen ermittelt, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung eine Datenbank aufweisen, in/aus welcher die durch den mindestens einen Sensor erfassten Informationen und/oder die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen und/oder Spülparameter für die durchzuführende Spülung abgespeichert und abgerufen werden. Zusätzlich oder alternativ kann der Server die vorstehend beschriebene Datenbank aufweisen.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Vorrichtung der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung dazu eingerichtet sein eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu bewirken, wenn durch die Steuereinrichtung ein Aktivierungssignal von einem Nutzer empfangen wird. Das Aktivierungssignal kann von dem Nutzer durch eine manuelle Eingabe über ein Eingabemittel der Bedien- und Anzeigeeinrichtung der Vorrichtung auslösbar sein oder kann über eine Software-Anwendung auf einem Nutzerendgerät fernauslösbar sein. Das fernausgelöste Aktivierungssignal kann beispielsweise von dem Nutzerendgerät selbst (z.B. über die Kommunikationseinrichtung) an die Steuereinrichtung übertragen werden oder kann durch einen Server in Reaktion auf eine Anweisung von der Software-Anwendung auf dem Nutzerendgerät erzeugt werden und vom Server (z.B. über die Kommunikationseinrichtung) an die Steuereinrichtung übertragen werden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann ein System zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts bereitgestellt sein, wobei das System aufweist: eine Trinkwasserinstallation mit einem Kaltwasserleitungsnetz mit mindestens einer Kaltwasserleitung, einem Warmwasserleitungsnetz mit mindestens einer Warmwasserleitung und einem Abwasserleitungsnetz mindestens einer Abwasserleitung sowie einer Mehrzahl von Wasserentnahmestellen, wobei die Trinkwasserinstallation ferner eine Übergabeschnittstelle aufweist, an welcher zumindest das Kaltwasserleitungsnetz und das Abwasserleitungsnetz des zu versorgenden Objekts mit einem öffentlichen oder gemeinschaftlichen Trinkwasser- und Abwassernetz verbunden sind, mindestens eine in der Trinkwasserinstallation installierte Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation gemäß der vorliegenden Erfindung (z.B. gemäß einer der vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen), welche dazu eingerichtet ist, selektiv Wasser aus der Trinkwasserinstallation des zu versorgenden Objekts in das öffentliche oder gemeinschaftliche Abwassernetz abzuleiten, wobei die mindestens eine Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation an der Übergabeschnittstelle installiert ist und/oder an den jeweiligen Wasserentnahmestellen installiert ist.
  • In einer beispielhaften Ausgestaltung des Systems der vorliegenden Erfindung kann an der Übergabeschnittstelle sowohl die mindestens eine Kaltwasserleitung als auch die mindestens eine Warmwasserleitung mit einem öffentlichen oder gemeinschaftlichen Trinkwasserwassernetz verbunden sein, und eine Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation kann entlang der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder eine Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation kann entlang der mindestens einen Warmwasserleitung installiert sein. In diesem Fall kann die Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation eine zentrale Absperr- und Spülvorrichtung mit einer Vorrichtungshauptleitung, einer Spülabzweigleitung und einem Spülabzweigleitungsventil gemäß den vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen sein.
  • In einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung des Systems der vorliegenden Erfindung kann das System ferner eine oder mehrere Belüftungseinrichtungen aufweisen, welche entlang der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder entlang der mindestens einen Warmwasserleitung installiert sind und welche dazu eingerichtet sind, für eine Belüftung bei einer Spülung der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder der mindestens einen Warmwasserleitung zu sorgen.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung des Systems der vorliegenden Erfindung kann das System ferner eine oder mehrere Entlüftungseinrichtungen aufweisen, welche entlang der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder entlang der mindestens einen Warmwasserleitung installiert sind und welche dazu eingerichtet sind, für eine Entlüftung bei einem Wiederbefüllen der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder der mindestens einen Warmwasserleitung nach einer erfolgten Spülung zu sorgen.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung des Systems der vorliegenden Erfindung kann das System ferner einen oder den vorstehend beschriebenen Server aufweisen, wobei der Server kommunikativ mit der Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation verbunden ist und dazu eingerichtet ist, von der Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation die durch den mindestens einen Sensor erfassten Informationen zu erhalten und Anweisungen zum Bewirken einer Spülung an die Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation zu senden.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann eine Verwendung einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts gemäß einer der vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen von erfindungsgemäßen Vorrichtungen für die Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in der Trinkwasserinstallation durch bedingungsbasiertes Spülens der Trinkwasserinstallation, wenn die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind, bereitgestellt sein.
  • In einer beispielhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann die Verwendung ferner das Verwenden einer oder mehrerer Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung als zentrale Absperr- und Spülvorrichtung an einer Übergabeschnittstelle, an welcher zumindest ein Kaltwasserleitungsnetz und ein Abwasserleitungsnetz des zu versorgenden Objekts mit einem öffentlichen oder gemeinschaftlichen Trinkwasser- und Abwassernetz verbunden sind, aufweisen.
  • In einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann die Verwendung ferner das Verwenden einer oder mehrerer Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung an einer oder mehreren zugehörigen Wasserentnahmestellen aufweisen. In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann die Verwendung ferner das Verwenden von einer oder mehrerer Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung als Armatur einer Sanitäreinrichtung aufweisen, wobei die Sanitäreinrichtung mindestens eines/eine von einem Waschbecken, einer Dusche und einer Badewanne aufweisen kann.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann Verfahren zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts bereitgestellt sein. Das Verfahren kann beispielsweise ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung gemäß einer der vorstehend erläuterten Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sein. Das Verfahren kann aufweisen: Erfassen, durch mindestens einen Sensor, von Informationen über mindestens eine Zustandsgröße von in einer wasserführenden Leitung enthaltenen Wassers, und Durchführen einer Spülung, durch eine Steuereinrichtung, mittels Ableitens von Wasser aus der wasserführenden Leitung in ein öffentliches oder gemeinschaftliches Abwassernetz über ein Spülventil, welches in Reaktion auf ein Steuersignal von der Steuereinrichtung geöffnet wird, wenn ermittelt wird, dass die durch den mindestens einen Sensor erfasste mindestens eine Zustandsgröße eine oder mehrere vorbestimmte Spülbedingungen erfüllt.
  • In einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung kann die mindestens eine Zustandsgröße eine Wassertemperatur aufweisen und können die eine oder mehreren vorbestimmten Spülbedingungen eine Wassertemperaturbedingung aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann die mindestens eine Zustandsgröße eine Wasserdurchflussrate aufweisen und können die eine oder mehreren vorbestimmten Spülbedingungen eine vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung aufweisen.
  • In noch einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung kann das Durchführen der Spülung aufweisen mindestens einen Schritt von: einem Schritt des Schließens eines Absperrorgans einer zentralen Absperr- und Spülvorrichtung der vorliegenden Erfindung an einer Übergabeschnittstelle (410), an welcher zumindest ein Kaltwasserleitungsnetz und ein Abwasserleitungsnetz des zu versorgenden Objekts mit einem öffentlichen oder gemeinschaftlichen Trinkwasser- und Abwassernetz verbunden sind, um eine Wasserversorgung an die Trinkwasserinstallation des mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts zu unterbrechen, und des Öffnens eines Spülventils der zentralen Absperr- und Spülvorrichtung, um Wasser aus der Trinkwasserinstallation abzuleiten, einem Schritt des Öffnens eines ersten Spülventils, welches mit einer kaltwasserführenden Leitung über eine erste Eckventilanschlusseinheit verbunden ist, und/oder Öffnens eines zweiten Spülventils, welches mit einer warmwasserführenden Leitung über eine zweite Eckventilanschlusseinheit verbunden ist, um Kaltwasser und/oder Warmwasser aus der Trinkwasserinstallation abzuleiten, und einem Schritt des Öffnens mindestens eines Spülventils einer smarten Armatur, insbesondere einer smarten Armatur einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche, um Kaltwasser und/oder Warmwasser aus der Trinkwasserinstallation abzuleiten.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
    • 1 stellt eine Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß einer allgemeinen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
    • 2 stellt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
    • 3 ist eine perspektivische Innenansicht von Komponenten einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß der beispielhaften Ausführungsform von 2 innerhalb eines Gehäuses.
    • 4 ist eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation in einer ersten Ausgestaltung gemäß weiteren beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
    • 5 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation in einer zweiten Ausgestaltung gemäß der weiteren beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
    • 6 ist eine perspektivische Darstellung der Vorrichtung nach 5.
    • 7 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation in einer ersten Ausgestaltung gemäß noch weiteren beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
    • 8 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation in einer zweiten Ausgestaltung gemäß der noch weiteren beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung.
    • 9 ist eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß der noch weiteren beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung an einem Waschbecken.
    • 10 bis 13 stellen verschiedene Beispiele eines Systems zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts gemäß der zahlreichen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.
    • 14A bis 14C stellen Beispiele für einen wassertemperaturabhängigen Verlauf der bestimmten Verweildauer dar.
    • 15 veranschaulicht einen integrativen bzw. kumulierenden Ansatz der Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Legionellenbelastung zum Ermitteln, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  • Es ist zu verstehen, dass die angehängten Zeichnungen nicht notwendigerweise maßstabsgetreu sind und eine etwas vereinfachte Darstellungsweise von verschiedenen Eigenschaften darstellen, um die Grundprinzipien der Erfindung aufzuzeigen. In den Figuren beziehen sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder gleichwertige Bestandteile der vorliegenden Erfindung.
  • Detaillierte Beschreibung
  • Es wird nun im Detail Bezug auf verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung genommen, von denen Beispiele in den beigefügten Zeichnungen dargestellt und im Folgenden beschrieben werden. Obwohl die Erfindung in Verbindung mit den beispielhaften Ausführungsformen beschrieben wird, ist es klar, dass die vorliegende Beschreibung nicht dazu gedacht ist, die Erfindung auf diese beispielhaften Ausführungsformen zu beschränken. Die Erfindung ist im Gegenteil dazu gedacht, nicht nur die beispielhaften Ausführungsformen abzudecken, sondern auch diverse Alternativen, Änderungen, Abwandlungen und andere Ausführungsformen, die im Umfang der Erfindung, wie durch die angehängten Ansprüche definiert, enthalten sein können.
  • Es ist außerdem zu verstehen, dass, wenn von einem Element als mit einem anderen Element „verbunden“ oder „gekuppelt“ gesprochen wird, es direkt mit dem anderen Element verbunden oder gekuppelt sein kann oder auch zwischenliegende Elemente vorhanden sein können. Im Gegensatz dazu, wenn von einem Element als mit einem anderen Element „direkt verbunden“ oder „direkt gekuppelt“ gesprochen wird, dann liegen keine zwischenliegenden Elemente vor. Weitere Ausdrücke, welche die Beziehung zwischen Elementen erläutern, wie zum Beispiel „zwischen“, „unmittelbar zwischen“, „benachbart zu“ oder „direkt benachbart zu“ und dergleichen, können auf dieselbe Weise verstanden werden.
  • Wenn nichts Gegenteiliges erwähnt oder nichts Gegenteiliges aus dem Kontext naheliegend ist, sind die Begriffe, wie „etwa“, „ungefähr“, „im Wesentlichen“, als innerhalb einer normalen Toleranz in der Technik zu verstehen. Mit den Begriffen „etwa“, „ungefähr“, „im Wesentlichen“ kann folglich als ein Bereich innerhalb von 10%, 9%, 8%, 7%, 6%, 5%, 4%, 3%, 2%, 1%, 0,5%, 0,1%, 0,05% oder 0,01 % um den damit spezifizierten Wert verstanden werden.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation und ein System sowie ein Verfahren zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in ein Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts. Zum besseren Verständnis der vorliegenden Erfindung werden zunächst verschiedene Ausführungsformen einer solchen Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation beschrieben. Ferner werden verschiedene Ausführungsformen eines Systems zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung beschrieben.
  • Auch wenn im Folgenden Trinkwasserinstallationen für Gebäude beschrieben werden, versteht es sich, dass die vorliegende Erfindung nicht auf diesen Anwendungsfall beschränkt ist. Die vorliegende Erfindung kann ebenso auch auf Zügen, Flugzeugen oder Schiffen (z.B. einem Kreuzfahrtschiff) zur Anwendung kommen. Ferner kann das zu versorgende Objekt ein ganzes Gebäude (z.B. ein Einfamilienhaus, ein Ferienhaus und dergleichen) oder auch eine einzelne Wohneinheit oder ein einzelnes Zimmer in einem Gebäude (z.B. einem Mehrparteienhaus, einem Ferienhauskomplex, einem Hotel, einem Krankenhaus, einem Altenheim und dergleichen) sein. Insbesondere kann es sich bei den zu versorgenden Objekten um Objekte handeln, welche nur zweitweise verwendet oder bewohnt werden, wie zum Beispiel Freizeit- und Zweitwohnsitze, Hotelzimmer, Angestelltenhäuser oder - wohnungen oder Ferienhäuser oder -wohnungen. Gleichermaßen verhält es sich mit den zu versorgenden Objekten bei Anwendung auf Zügen, Flugzeugen oder Schiffen.
  • Unter Bezugnahme auf 1 wird eine Vorrichtung 30 zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß einer allgemeinen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben, ist jedoch nicht hierauf beschränkt.
  • Die Vorrichtung 30 weist eine Spülventileinrichtung 40 mit mindestens einem elektromechanischen Spülventil 42, mindestens einen Sensor 50 und eine Steuereinrichtung 60 auf. Die Vorrichtung 30 kann in einer beispielhaften Ausgestaltung ferner optional eine Kommunikationseinrichtung 65 und/oder optional eine Bedien- und Anzeigeeinrichtung 70 aufweisen, wie in 1 gezeigt.
  • Das Spülventil 42 der Spülventileinrichtung 40 kann ein beliebiges elektromechanisches Ventil sein, welches dazu eingerichtet ist, sich auf elektromechanische Weise in Reaktion auf ein Steuersignal zu öffnen und zu schließen. Mit anderen Worten kann das Spülventil 42 ein beliebiges elektromechanisches Ventil sein, welches dazu eingerichtet ist, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung 60 zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden. Beispielsweise kann es sich bei dem Spülventil 42 um ein Magnetventil handeln, das Spülventil 42 ist jedoch nicht darauf beschränkt. Das Spülventil 42 ist ferner dazu eingerichtet, mit einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und im Offen-Zustand das Wasser aus der wasserführenden Leitung abzuleiten. Mit anderen Worten kann das Spülventil 42 entlang (d.h. z.B. in) einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation angeordnet sein oder kann entlang (d.h. z.B. in) einer von der wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation abgezweigten Leitung angeordnet sein (in diesem Fall ist das Spülventil 42 über die von der wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation abgezweigten Leitung mit der wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden).
  • Die wasserführende Leitung der Trinkwasserinstallation kann beispielsweise eine Warmwasserleitung eines Warmwasserleitungsnetzes des mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts, eine Kaltwasserleitung eines Kaltwasserleitungsnetzes des mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts und dergleichen sein.
  • Der mindestens eine Sensor 50 ist dazu eingerichtet, Informationen über mindestens eine Zustandsgröße des in der wasserführenden Leitung enthaltenen Wassers zu erfassen. Der mindestens eine Sensor 50 kann ferner dazu eingerichtet, die erlangten Informationen über die mindestens eine Zustandsgröße an die Steuereinrichtung 60 zu senden. Der mindestens eine Sensor 50 kann hierzu dazu eingerichtet sein, mit der Steuereinrichtung 60 auf drahtlose oder drahtgebundene Weise zu kommunizieren. Beispielsweise kann der mindestens eine Sensor 50 elektrisch mit der Steuereinrichtung 60 (z.B. direkt) verbunden sein, um Signale und Informationen mit der Steuereinrichtung 60 auszutauschen. Zusätzlich oder alternativ kann der mindestens eine Sensor 50 auf drahtlose Weise über die Kommunikationseinrichtung 65 mit der Steuereinrichtung 60 verbunden sein und kommunizieren.
  • Die durch den mindestens einen Sensor 50 erfasste mindestens eine Zustandsgröße kann mindestens eine von einer Wassertemperatur, einer Wasserdurchflussrate (auch Wasserdurchfluss oder Volumenstrom genannt) und dergleichen aufweisen oder sein. Der mindestens eine Sensor 50 kann hierzu mindestens einen von einem Wassertemperatursensor, einem Durchflussratensensor und dergleichen aufweisen oder sein. Im Falle eines Wassertemperatursensors kann dieser dazu eingerichtet sein, die Wassertemperatur des in der wasserführenden Leitung enthaltenen Wassers zu erfassen. Hierzu kann der Wassertemperatursensor an oder zumindest teilweise in der wasserführenden Leitung angeordnet sein. Der Wassertemperatursensor kann ein beliebiger Sensor, welcher dazu in der Lage ist, die Wassertemperatur zu erfassen, sein, beispielsweise ein Temperatursensor mit einem Thermistor oder ein auf Infrarot-Temperatursensor oder dergleichen. Im Falle eines Durchflussratensensors kann dieser dazu eingerichtet sein, die Wasserdurchflussrate des in der wasserführenden Leitung enthaltenen Wassers zu erfassen. Hierzu kann der Durchflussratensensor zumindest teilweise in der wasserführenden Leitung angeordnet sein. Der Durchflussratensensor kann ein beliebiger Sensor, welcher dazu in der Lage ist, die Wasserdurchflussrate zu erfassen, sein, beispielsweise ein Flügelrad-Durchflussmesser oder dergleichen.
  • Die optionale Kommunikationseinrichtung 65 kann elektrisch mit der Steuereinrichtung 60 verbunden sein und dazu eingerichtet sein, eine drahtlose und/oder drahtgebundene Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung 60 und dem mindestens einen Sensor 50 und/oder eine drahtlose und/oder drahtgebundene Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung 60 und dem mindestens einen Spülventil 40 zu ermöglichen und durchzuführen. Beispielsweise können die Steuereinrichtung 60 und der mindestens eine Sensor 50 an voneinander entfernten Stellen in einem zu versorgenden Objekt angeordnet sein und auf drahtlose Weise miteinander kommunizieren. Gleiches gilt für die Steuereinrichtung 60 und das mindestens eine Spülventil 40. Die drahtlose Kommunikation zwischen den vorstehend genannten Komponenten der Vorrichtung 30 kann über Mobilfunk (z.B. unter Verwendung eines 2G-, 3G-, 4G- oder 5G-Mobilfunknetz), WLAN, Bluetooth, DECT oder dergleichen erfolgen.
  • Die Kommunikationseinrichtung 65 kann ferner dazu eingerichtet sein, eine Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung 60 und einem Server 80 zu ermöglichen und durchzuführen. Die Kommunikationseinrichtung 65 kann mit dem Server 80 über Mobilfunk direkt kommunizieren, kann aber auch beispielsweise mit einem Gateway (z.B. einen ans Internet angebundenen Router oder dergleichen) in dem zu versorgenden Objekt verbunden sein und über das Gateway mit dem Server 80 kommunizieren.
  • Die Kommunikationseinrichtung 65 kann ferner dazu eingerichtet sein, eine Einbindung in ein Hausautomatisierungssystem zu ermöglichen. Hierzu kann die Kommunikationseinrichtung 65 dazu eingerichtet sein, eine Kommunikation mit einem Bussystem eines Hausautomatisierungssystems auf drahtlose oder drahtgebundene Weise zu ermöglichen und durchzuführen. Beispielsweise kann die Kommunikationseinrichtung 65 eine Einbindung der Vorrichtung 30 in ein in einem KNX-System oder dergleichen sowie eine Kommunikation in dem KNX-System oder dergleichen ermöglichen.
  • Zum Durchführen der vorgenannten Kommunikationen kann die Kommunikationseinrichtung 65 ein oder mehrere Kommunikationsmodule aufweisen, welche ein oder mehrere verschiedene Kommunikationsverfahren unterstützen und realisieren können.
  • Die optionale Bedien- und Anzeigeeinrichtung 70 kann ein oder mehrere Anzeigemittel, ein oder mehrere Eingabemittel und/oder ein oder mehrere kombinierte Anzeige-und-Eingabemittel aufweisen. Die Anzeigemittel können beispielsweise ein optisches Anzeigemittel und/oder ein akustisches Anzeigemittel aufweisen. Das optische Anzeigemittel kann ein Bildschirm, beispielsweise ein Flüssigkristalldisplay oder dergleichen, aufweisen. Das akustische Anzeigemittel kann einen Lautsprecher, Summer, Piepser oder dergleichen aufweisen. Die Eingabemittel können beispielsweise Tasten, Schalter, Drehknöpfe, Schieberegler und dergleichen aufweisen. Die kombinierten Anzeige-und-Eingabemittel können einen berührungsempfindlichen Bildschirm und dergleichen aufweisen. Die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 70 kann dazu vorgesehen und eingerichtet sein, einem Nutzer von der Steuereinrichtung 60 bereitgestellte Informationen, beispielsweise über einen Betriebszustand, über Systemeinstellungen und über aktuelle oder historische Messwerte, anzuzeigen und von einem Nutzer Bedienbefehle zu empfangen.
  • Die Steuereinrichtung 60 kann mindestens einen Prozessor, welcher dazu eingerichtet ist, Daten und Softwareprogramme zu verarbeiten, um die hierin beschriebenen Vorgänge, Betriebsabläufe und Betriebsmodi zu realisieren, und mindestens einen Speicher, welcher dazu eingerichtet ist, die Daten und Softwareprogramme zu speichern und an den Prozessor bereitzustellen, aufweisen. Beispielsweise kann die Steuereinrichtung 60 ein unter Verwendung von wenigstens einem/einer von anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen (ASICs), digitalen Signalprozessoren (DSPs), digitalen Signalverarbeitungsvorrichtungen (DSPDs), programmierbaren logischen Schaltungen / Vorrichtungen (PLDs), feldprogrammierbaren (Logik-)Gatter-Anordnungen (FPGAs), Prozessoren, Mikrosteuereinrichtungen (z.B. Microcontrollern), Mikroprozessoren und dergleichen realisiert sein. Der Speicher und der Prozessor können individuelle Chips sein. Alternativ können der Speicher und der Prozessor in einen einzigen Chip integriert sein. Der Prozessor kann als ein oder mehrere Prozessoren umgesetzt sein.
  • Die Steuereinrichtung 60 kann dazu eingerichtet sein, Steuersignale, welche ein Öffnen oder ein Schließen anweisen, an das mindestens eine Spülventil 42 zu übertragen. Mit anderen Worten kann die Steuereinrichtung 60 ein Umschalten des Spülventils 42 zwischen dem Offen-Zustand und dem Geschlossen-Zustand steuern. Die Kommunikation der Steuersignale zwischen der Steuereinrichtung 60 und dem Spülventil 42 kann auf drahtlose oder drahtgebundene Weise erfolgen, beispielsweise direkt oder über die Kommunikationseinrichtung 65.
  • Die Steuereinrichtung 60 kann ferner dazu eingerichtet sein, einen Gesamtbetrieb aller Komponenten der Vorrichtung 30 zu steuern und insbesondere eine Überwachung und Spülung der Trinkwasserinstallation auf Grundlage der empfangenen Sensorwerte zu steuern.
  • Beispielsweise überwacht die Steuereinrichtung 60 die durch den mindestens einen Sensor 50 erfasste Zustandsgröße(n) und kann eigenständig oder unterstützt durch einen Server unter Verwendung der durch den mindestens einen Sensor 50 erfassten Zustandsgröße(n) ermitteln, ob die eine oder mehreren vorbestimmte Spülbedingungen erfüllt sind.
  • Bei der oder den Zustandsgrößen kann es sich zum Beispiel um eine oder mehrere Wassertemperaturen und/oder eine oder mehrere Wasserdurchflussraten handeln. Beispielsweise kann eine Wassertemperatur eine erste Zustandsgröße sein und kann eine Wasserdurchflussrate eine zweite Zustandsgröße sein.
  • Bei der oder den Spülbedingungen kann es sich zum Beispiel um eine oder mehrere Wassertemperaturbedingungen und/oder eine oder mehrere Wasserdurchflussbedingungen handeln.
  • In einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung können die Wassertemperaturbedingungen beispielsweise ein Kaltwasserschwellenwert für eine Wassertemperatur in einer kaltwasserführenden Leitung oder ein Warmwasserschwellenwert für eine Wassertemperatur in einer warmwasserführenden Leitung aufweisen.
  • Beispielsweise kann die Spülbedingung als erfüllt angesehen werden, wenn die Wassertemperatur in einer kaltwasserführenden Leitung den Kaltwasserschwellenwert überschreitet. Der Grund hierfür ist, dass ein Überschreiten des Kaltwasserschwellenwerts durch die Wassertemperatur in der kaltwasserführenden Leitung ein Anzeichen dafür ist, dass seit einiger Zeit keine Wasserentnahme (d.h. kein Wasserdurchfluss) aus der kaltwasserführenden Leitung mehr stattgefunden hat und sich die Wassertemperatur des in der kaltwasserführenden Leitung stehenden Wassers dadurch (z.B. durch Wärmeaustausch mit der Umgebungstemperatur) erhöht hat, wodurch ein Risiko einer (gegebenenfalls gesundheitsgefährdenden) Legionellenbelastung vorliegen kann und daher eine Spülung notwendig sein kann.
  • Auch kann die Spülbedingung als erfüllt angesehen werden, wenn die Wassertemperatur in einer warmwasserführenden Leitung den Warmwasserschwellenwert unterschreitet. Auch hier kann ein Unterschreiten des Warmwasserschwellenwerts durch die Wassertemperatur in einer warmwasserführenden Leitung als ein Anzeichen für seit einiger Zeit stehendes Wasser in der warmwasserführenden Leitung angesehen werden, wodurch ein Risiko einer Legionellenbelastung vorliegen kann und daher eine Spülung notwendig sein kann.
  • Als optionales weiteres Kriterium kann gefordert sein, dass die Wassertemperatur in einer kaltwasserführenden Leitung für eine vorbestimmte Überschreitungsdauer oberhalb des Kaltwasserschwellenwerts verbleiben muss, ehe die zugehörige Wassertemperaturbedingung (z.B. eine Kaltwasserbedingung) als erfüllt gilt. Als ferner optionales weiteres Kriterium kann gefordert sein, dass die Wassertemperatur in einer warmwasserführenden Leitung für eine vorbestimmte Unterschreitungsdauer unterhalb des Warmwasserschwellenwerts verbleiben muss, ehe die zugehörige Wassertemperaturbedingung (z.B. eine Warmwasserbedingung) als erfüllt gilt.
  • Beispielsweise kann der Kaltwasserschwellenwert im Bereich zwischen 15 °C bis 30°C liegen und/oder kann der Warmwasserschwellenwert ein Wert kleiner oder gleich 55°C sein, beispielweise im Bereich zwischen 25 °C bis 50°C liegen (beispielsweise abhängig von der im Trinkwasserinstallation normalen Warmwassertemperatur, welche in der Regel zwischen 50°C und 70°C liegt). Beispielsweise kann bei einer im Trinkwasserinstallation normalen Warmwassertemperatur von 60°C (d.h. z.B. bei einer Solltemperatur eines Warmwassererzeugers von 60°C) der Warmwasserschwellenwert bei 40°C liegen. Die vorbestimmte Überschreitungsdauer und die vorbestimmte Unterschreitungsdauer können beispielsweise auf eine Zeitdauer im Bereich von 5 Stunden bis 48 Stunden gesetzt sein. Die vorbestimmte Überschreitungsdauer und die vorbestimmte Unterschreitungsdauer können identisch zueinander oder voneinander verschieden sein.
  • Legionellen entwickeln und vermehren sich gerade in warmwasserführenden Leitung bei stehendem Wasser, wenn die Wassertemperatur unter 60 °C über einen längeren Zeitraum bleibt. Legionellen können sich jedoch auch im Kaltwasser entwickeln und vermehren, wenn die Temperatur des Gebäudes ansteigt und das stehende Wasser in der kaltwasserführenden Leitung erwärmt, da hierbei durchaus Temperaturen 23 °C oder mehr entstehen können, was die Legionellen begünstigt. Die Entwicklung der Wassertemperatur und das unter- oder überschreiten entsprechender Schwellenwerte in den warm- und kaltwasserführenden Leitungen kann daher ein Anzeichen für längere Zeit stehendes Wasser in den Leitungen und eine mögliche Legionellenbelastung sein.
  • In einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung können die vorbestimmte Wasserdurchflussbedingungen vorbestimmten Durchflussratenschwellenwert und eine bestimmte Verweildauer aufweisen. Der vorbestimmte Durchflussratenschwellenwert kann ein Schwellenwert sein, bei oder unterhalb dessen von in der zugehörigen Leitung stehendem Wasser ausgegangen wird. Die bestimmte Verweildauer kann eine Zeitdauer sein, nach deren Verstreichen von einer möglichen Legionellenbelastung bei stehendem Wasser (z.B. einer Wasserdurchflussrate unterhalb des vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts) auszugehen ist. Mit anderen Worten können die vorbestimmte Durchflussratenschwellenwert und die bestimmte Verweildauer so gewählt werden, das in dem Fall, dass das Wasser für die bestimmte Verweildauer in der Leitung steht (also während der bestimmten Verweildauer eine Wasserdurchflussrate unterhalb des vorbestimmte Durchflussratenschwellenwerts vorliegt), von einem Risiko einer Legionellenbelastung auszugehen ist und daher eine Spülung notwendig sein kann. In einer beispielhaften Ausgestaltung kann folglich die vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung als erfüllt gelten, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für die bestimmte Verweildauer unterhalb des vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt. Der vorbestimmte Durchflussratenschwellenwert kann beispielsweise im Bereich zwischen 0 Liter/h bis 10 Liter/h, vorzugsweise zwischen 0 Liter/h bis 5 Liter/h, liegen. Die bestimmte Verweildauer kann im Bereich zwischen 0 Stunden bis 72 Stunden, vorzugsweise zwischen 8 Stunden bis 48 Stunden liegen. Es kann auch eine vorbestimmte Maximalverweildauer (beispielsweise 72 Stunden, 96 Stunden oder dergleichen) vorgesehen sein. Wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für die vorbestimmte Maximalverweildauer unterhalb des vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt, kann ungeachtet anderer Einflussgrößen stets eine Spülung durch die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden.
  • In einer weiteren Ausgestaltung kann die bestimmte Verweildauer in Abhängigkeit von der gemessenen Wassertemperatur berechnet werden. Beispielsweise kann die bestimmte Verweildauer zunächst oberhalb einer unteren Kipptemperatur proportional mit einem Anstieg der gemessenen Wassertemperatur kürzer werden, wobei die bestimmte Verweildauer bei Überschreitung einer oberen Kipptemperatur oder bei Unterschreitung der unteren Kipptemperatur wieder länger werden kann. Mit anderen Worten kann durch die Vorrichtung 30 eine Spülung schon nach kürzerer Verweildauer durchgeführt werden, je höher die gemessene Wassertemperatur zwischen der unteren Kipptemperatur und der oberen Kipptemperatur wird.
  • Ein rein beispielhaftes und nicht einschränkendes Beispiel für einen wassertemperaturabhängigen Verlauf und eine wassertemperaturabhängige Berechnung der bestimmten Verweildauer ist in 14A gezeigt. Darin beträgt die untere Kipptemperatur 20°C, da sich unterhalb dieser Temperatur Legionellen nicht mehr nennenswert vermehren, und beträgt die obere Kipptemperatur 55°C, da oberhalb dieser Temperatur eine Hemmung des Legionellenwachstums und jenseits von 60°C (in 14A ebenfalls eingezeichnet) sogar ein Absterben der Keime eintritt. Die bestimmte Verweildauer beträgt in dem Beispiel von 14A bei 20°C 48 Stunden und sinkt linear bis zur Kipptemperatur 55°C linear auf 24 Stunden ab. Unterhalb der unteren Kipptemperatur und oberhalb der oberen Kipptemperatur steigt die bestimmte Verweildauer stark an, da in diesen Bereichen längere Verweildauern als unproblematisch angesehen werden. Mit anderen Worten kann die bestimmte Verweildauer zwischen der unteren Kipptemperatur und der oberen Kipptemperatur einen linear-abfallenden Verlauf mit negativer Steigung M1 aufweisen und kann unterhalb der unteren Kipptemperatur einen linear-abfallenden Verlauf mit negativer Steigung M2 sowie oberhalb der oberen Kipptemperatur einen linear-ansteigenden Verlauf mit positiver Steigung M3 aufweisen, wobei die der Absolutwert der Steigungen M2 und M3 im Bereich des 3-fachen bis 100-fachen des Absolutwerts der Steigung M1 liegen kann.
  • Weitere rein beispielhaftes und nicht einschränkendes Beispiel für einen wassertemperaturabhängigen Verlauf und eine wassertemperaturabhängige Berechnung der bestimmten Verweildauer sind in 14B und 14C gezeigt.
  • Die 14B unterscheidet sich von 14A dadurch, dass zwischen der Verlauf der bestimmten Verweildauer zwischen der unteren Kipptemperatur (20°C in 14B) und der oberen Kipptemperatur (55°C in 14B) eine erste negative Teilsteigung M1a und eine zweite positive Teilsteigung M1b aufweist, wobei die bestimmte Verweildauer im Bereich zwischen der unteren Kipptemperatur und einer mittigen Kipptemperatur (37,5°C in 14B), welche in der Mitte zwischen unteren Kipptemperatur und der oberen Kipptemperatur liegt, mit der ersten negative Teilsteigung M1 a linear verläuft und die bestimmte Verweildauer im Bereich zwischen der der mittigen Kipptemperatur und oberen Kipptemperatur mit der zweiten positiven Teilsteigung M1 b linear verläuft. Beispielsweise kann der Wert der bestimmten Verweildauer an der mittigen Kipptemperatur die Hälfte des Werts der bestimmten Verweildauer an der unteren und/oder der oberen Kipptemperatur sein.
  • Die 14C unterscheidet sich von 14A dadurch, dass zwischen der Verlauf der bestimmten Verweildauer zwischen der unteren Kipptemperatur (20°C in 14C) und der oberen Kipptemperatur (55°C in 14C) einen parabelförmigen Verlauf aufweist, wobei der Scheitelpunkt S der Parabelform an der mittigen Kipptemperatur (37,5°C in 14C), welche in der Mitte zwischen unteren Kipptemperatur und der oberen Kipptemperatur liegt, und die bestimmte Verweildauer am Scheitelpunkt der Parabelform einen Wert unterhalb der Werte der bestimmten Verweildauer an der unteren und der oberen Kipptemperatur aufweist. Beispielsweise kann der Wert der bestimmten Verweildauer am Scheitelpunkt der Parabelform die Hälfte des Werts der bestimmten Verweildauer an der unteren und/oder der oberen Kipptemperatur sein.
  • Die Abhängigkeit der bestimmten Verweildauer von der gemessenen Wassertemperatur kann beispielsweise in einer Tabelle, einem Kennfeld oder anhand einer Formel hinterlegt sein und kann für die Steuereinrichtung 60 oder für einen Server 80 zugänglich sein. Die Steuereinrichtung 60 kann dazu eingerichtet sein, die bestimmte Verweildauer auf Grundlage der gemessenen Wassertemperatur periodisch neu zu berechnen und zu aktualisieren. Die bestimmte Verweildauer kann auf Grundlage der gemessenen Wassertemperatur beispielsweise jede Minute oder alle 10 Minuten oder stündlich und so weiter neu berechnet und aktualisiert werden.
  • In noch einer weiteren Ausgestaltung können die vorbestimmten Spülbedingungen durch eine Kombination aus Wassertemperaturbedingungen und Wasserdurchflussbedingungen ausgebildet sein. Beispielsweise können die vorbestimmten Spülbedingungen als erfüllt gelten, wenn gleichzeitig die gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Wassertemperaturbedingung (z.B. einen entsprechenden Schwellenwert unterschreitet oder überschreitet) erfüllt und die gemessene Wasserdurchflussrate für eine bestimmte Verweildauer unterhalb eines vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt.
  • In noch einer weiteren Ausgestaltung kann ein integrativer bzw. kumulierender Ansatz der Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Legionellenbelastung zum Ermitteln, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind, verwendet werden. Dabei werden die eine oder mehreren vorbestimmten Spülbedingungen als erfüllt angesehen, wenn ein kumulierter Wahrscheinlichkeitswert für eine Legionellenbildung gleich oder größer einem Wahrscheinlichkeitsschwellenwert ist. Der kumulierte Wahrscheinlichkeitswert kann berechnet werden durch Addieren von Wahrscheinlichkeitseinzelwerten, wobei jeder Wahrscheinlichkeitseinzelwert für ein zugehöriges Zeitfenster unter aufeinanderfolgenden Zeitfenstern basierend auf einer durchschnittlichen Wassertemperatur in dem zugehörigen Zeitfenster ermittelt wird. Im Falle von Kaltwasser und Warmwasser kann ein jeweiliger kumulierter Wahrscheinlichkeitswert für Kaltwasser und Warmwasser separat berechnet wird.
  • Konkreter können durch den mindestens einen Sensor 50 die Wassertemperatur kontinuierlich erfasst werden. In einem jeweiligen Zeitfenster wird anhand der durch den Sensor 50 erfasste Wassertemperatur eine durchschnittliche Wassertemperatur in dem jeweiligen Zeitfenster berechnet. Für die berechnete durchschnittliche Wassertemperatur wird eine zugehörige Wahrscheinlichkeit für eine Legionellenbildung in Form eines Wahrscheinlichkeitseinzelwerts ermittelt. Die Beziehung zwischen der durchschnittlichen Wassertemperatur in einem jeweiligen Zeitfenster und einem Wahrscheinlichkeitseinzelwert kann beispielsweise in einer Tabelle, einem Kennfeld oder einer Formel hinterlegt sein. Die Berechnung von durchschnittlichen Wassertemperaturen und zugehörigen Wahrscheinlichkeitseinzelwerten erfolgt wiederholt für (z.B. kontinuierlich) aufeinanderfolgende Zeitfenstern. Die einzelnen Wahrscheinlichkeitseinzelwerte werden aufaddiert, so dass sich ein kumulierter Wahrscheinlichkeitswert KUM für eine Legionellenbildung ergibt. Sobald der kumulierte Wahrscheinlichkeitswert KUM gleich oder größer einem Wahrscheinlichkeitsschwellenwert TH wird, können die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen als erfüllt angesehen werden und eine Spülung durch die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden.
  • Wahrscheinlichkeitseinzelwerte können auf Grundlage einer Beziehung zwischen der durchschnittlichen Wassertemperatur in dem zugehörigen Zeitfenster und einer Wahrscheinlichkeit für eine Legionellenbildung bei der durchschnittlichen Wassertemperatur in dem zugehörigen Zeitfenster ermittelt werden. Es können kumulierte Wahrscheinlichkeitswerte getrennt für Kaltwasser oder Warmwasser berechnet werden. Beispielsweise können im Fall von Kaltwasser für Zeitfenster mit durchschnittlichen Wassertemperaturen unterhalb von 20 °C negative Wahrscheinlichkeitseinzelwerte, welche von einer durchschnittlichen Wassertemperaturen von 20 °C in Richtung 0°C kontinuierlich abnehmen, angesetzt werden und für Zeitfenster mit durchschnittlichen Wassertemperaturen oberhalb von 20 °C positive Wahrscheinlichkeitseinzelwerte, welche von einer durchschnittlichen Wassertemperaturen von 20°C in Richtung höherer durchschnittlicher Wassertemperaturen kontinuierlich ansteigen, angesetzt werden. Im Fall von Warmwasser können hingegen für Zeitfenster mit durchschnittlichen Wassertemperaturen unterhalb von 60 °C positive Wahrscheinlichkeitseinzelwerte, welche von einer durchschnittlichen Wassertemperaturen von 60°C aus in Richtung niedrigerer durchschnittlicher Wassertemperaturen kontinuierlich ansteigen, und für Zeitfenster mit durchschnittlichen Wassertemperaturen oberhalb von 60 °C negative Wahrscheinlichkeitseinzelwerte, welche von einer durchschnittlichen Wassertemperaturen von 60°C aus in Richtung höherer durchschnittlicher Wassertemperaturen kontinuierlich abnehmen, angesetzt werden. Es versteht sich, dass die oben genannten Temperaturen 20°C und 60°C rein beispielhaft sind und auch andere Temperaturen verwendet werden können.
  • Die einzelnen Zeitfenster können beispielsweise eine oder mehrere Minuten (z.B. 1 Minute oder 10 Minuten oder 30 Minuten oder dergleichen) oder eine oder mehrere Stunden lang sein. Die durchschnittliche Wassertemperatur in einem jeweiligen Zeitfenster kann anhand eines hierin beschriebenen Wassertemperatursensors ermittelt werden. Die durchschnittliche Wassertemperatur und die sich ergebenden Wahrscheinlichkeitswerte (einzeln / kumuliert) können für Kaltwasser und Warmwasser separat ermittelt werden. Die durchschnittliche Wassertemperatur kann anhand eines arithmetischen Mittelwerts von innerhalb eines Zeitfensters erfassten Einzelmesswerten ermittelt werden.
  • In 15 ist ein beispielhafter integrativer bzw. kumulierender Ansatz der Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Legionellenbelastung für Warmwasser auf Grundlage der obigen Erläuterungen veranschaulicht. Wie in 15 veranschaulicht, werden für jedes der aufeinanderfolgenden Zeitfenster dt (von welchen nur eines in 15 grafisch veranschaulicht ist) die durchschnittlichen Wassertemperaturen ermittelt. In 15 sind beispielhaft elf aufeinanderfolgende Zeitfenster mit den durchschnittlichen Wassertemperaturen T1 bis T11 gezeigt. Es versteht sich, dass im realen kontinuierlich weitere Zeitfenster und durchschnittliche Wassertemperaturen betrachtet und ermittelt werden. Aus einer Tabelle, einem Kennfeld oder einer Formel kann die Steuereinrichtung 60 (z.B. eigenständig oder unterstützt durch einen Server) die zugehörigen Wahrscheinlichkeitseinzelwerte -a1, -a2, -a3, +a4, -a5, +a6, +a7, +a8, +a9, +a10 und -a11 berechnen. In den Zeitfenstern T1 bis T3 liegen die durchschnittlichen Wassertemperaturen oberhalb 60°C und ergeben sich somit negative Wahrscheinlichkeitseinzelwerte. Der kumulierte Wahrscheinlichkeitswert KUM sinkt daher. In den Zeitfenstern T6 bis T9 liegen die durchschnittlichen Wassertemperaturen kontinuierlich unterhalb 60°C und ergeben sich positive Wahrscheinlichkeitseinzelwerte, weshalb der kumulierte Wahrscheinlichkeitswert KUM ansteigt. Nach dem Zeitfenster T9 erreicht der kumulierte Wahrscheinlichkeitswert KUM den Wahrscheinlichkeitsschwellenwert TH, werden die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen als erfüllt angesehen und wird eine Spülung durch die Vorrichtung der vorliegenden Erfindung durchgeführt, wodurch die durchschnittlichen Wassertemperaturen wieder ansteigen und beispielsweise in Zeitfenster T11 wieder oberhalb 60°C liegen. Der in Zeitfenster T11 resultierende negative Wahrscheinlichkeitseinzelwert senkt den kumulierten Wahrscheinlichkeitswert KUM wieder auf unterhalb des Wahrscheinlichkeitsschwellenwerts TH ab.
  • Anhand des integrativen bzw. kumulierenden Ansatzes zur Ermittlung, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind, kann erreicht werden, dass die Trinkwasserinstallation nicht ständig gespült wird, aber zugleich frei von Legionellen bleibt.
  • In dem vorstehend beschriebenen integrativen bzw. kumulierenden Ansatz kann eine Spülung im Anschluss an ein Erreichen oder Überschreiten des Wahrscheinlichkeitsschwellenwert TH für eine feste voreingestellte Spülzeitdauer erfolgen. Ist ein hierin beschriebener Durchflussratensensors vorhanden und kann eine Wasserdurchflussrate ermittelt werden, kann die Spülung auch so lange durchgeführt werden, bis eine gespülte Wassermenge, welche sich durch Multiplikation der seit Spülbeginn verstrichene Zeit mit der ermittelten Wasserdurchflussrate berechnet, eine voreingestellte Spülwassermenge erreicht.
  • Die Steuereinrichtung 60 kann dazu eingerichtet sein, eigenständig zu ermitteln, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind. Hierzu kann die Steuereinrichtung 60 beispielsweise eine Datenbank aufweisen, in/aus welcher die durch den mindestens einen Sensor 50 erfassten Informationen und/oder die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen und/oder Spülparameter für die durchzuführende Spülung abgespeichert und abgerufen werden können. Die Spülparameter für die durchzuführende Spülung können mindestens eine von einer Spülzeitdauer, einer Spülwassermenge, einer Wasserzieltemperatur und dergleichen aufweisen. Spülparameter, wie zum Beispiel eine fest voreingestellte Spülzeitdauer oder eine Spülwassermenge, können anhand der Dimensionen und Eigenschaften der Trinkwasserinstallation eingestellt werden.
  • Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung 60 dazu eingerichtet sein, die durch den mindestens einen Sensor 50 erfassten Informationen mittels der Kommunikationseinrichtung 65 an den Server 80 zu übertragen. Der Server 80 kann dazu eingerichtet sein, die durch den mindestens einen Sensor erfassten Informationen aufzuzeichnen und zu verarbeiten. Der Server 80 kann ferner dazu eingerichtet sein, auf Grundlage der an ihn übermittelten Informationen zu ermitteln, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind. Wenn die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind, dann kann der Server 80 eine Anweisung, eine Spülung, erzeugen und an die Vorrichtung 30 senden. In diesem Fall kann der Server 80 beispielsweise eine Datenbank aufweisen, in/aus welcher die durch den mindestens einen Sensor 50 erfassten Informationen und/oder die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen und/oder Spülparameter für die durchzuführende Spülung abgespeichert und abgerufen werden können. Die Steuereinrichtung 60 kann ferner dazu eingerichtet sein, die Anweisung, eine Spülung durchzuführen, von dem Server 80 mittels der Kommunikationseinrichtung 65 zu empfangen, und kann in Reaktion auf die Anweisung die Spülung durch Senden des Steuersignals zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil 42 bewirken.
  • Bei Erfüllung der einen oder mehreren vorbestimmten Spülbedingungen kann die Steuereinrichtung 60 ein Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil 42 der Spülventileinrichtung 40 übertragen und somit das mindestens eine Spülventil 40 der Spülventileinrichtung 42 öffnen. In einigen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung kann die Steuereinrichtung 60 dazu eingerichtet sein, vor dem Senden des Steuersignals zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil 42 ein Schließen eines Absperrorgans in der wasserführenden Leitung zu bewirken.
  • Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung 60 dazu eingerichtet sein, eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil 42 zu bewirken, wenn durch die Steuereinrichtung 60 ein Aktivierungssignal von einem Nutzer empfangen wird. Das Aktivierungssignal kann von dem Nutzer durch eine manuelle Eingabe über ein Eingabemittel der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 70 der Vorrichtung 30 ausgelöst werden oder kann über eine Software-Anwendung (auch „App“ genannt) auf einem Nutzerendgerät (z.B. einem Smartphone, einer Smartwatch, einem Tablet oder dergleichen) fernausgelöst werden. Zu diesem Zweck kann die Steuereinrichtung 60 beispielsweise über die Kommunikationseinrichtung 65 direkt mit dem Nutzerendgerät verbunden sein (z.B. über Bluetooth, WLAN oder dergleichen) und Anweisungen von dem Nutzerendgerät durch die Software-Anwendung erhalten, oder kann die Steuereinrichtung 60 über die Kommunikationseinrichtung 65 mit dem Server 80 kommunizieren, welcher wiederum mit dem Nutzerendgerät kommuniziert und Anweisungen von dem Nutzerendgerät durch die Software-Anwendung erhält, wobei der Server 80 die erhaltenen Anweisungen verarbeitet und entsprechende Anweisungen (z.B. ein Aktivierungssignal für die Spülung) an die Steuereinrichtung 60 übermittelt.
  • Mindestens eine/einer von der Steuereinrichtung 60 und dem Server 80 kann ferner dazu eingerichtet sein, die darin aufgezeichneten Informationen auf Anfrage von dem Nutzerendgerät an das Nutzerendgerät zu übertragen, wobei das Nutzerendgerät dazu eingerichtet sein kann, die erhaltenen Informationen zu verarbeiten und dem Nutzer über die Software-Anwendung graphisch darzustellen. Beispielsweise kann die Steuereinrichtung 60 und/oder der Server 80 dazu eingerichtet sein, die durch den mindestens einen Sensor 50 erfassten Informationen (d.h. z.B. Sensormesswerte) und/oder die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen und/oder Spülparameter für die durchzuführende Spülung an das Nutzerendgerät zu übertragen.
  • Mindestens eine/einer von der Steuereinrichtung 60 und dem Server 80 kann ferner dazu eingerichtet sein, von dem Nutzerendgerät Anweisungen zu empfangen, die darin gespeicherten Spülbedingungen und/oder Spülparameter auf in den Anweisungen enthaltene neue Bedingungen und/oder Parameter zu verändern.
  • Nachdem vorstehend die Vorrichtung 30 zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß einer allgemeinen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben wurde, werden im Folgenden konkretere Ausführungsformen (z.B. Vorrichtungen 100, 200, 300) der vorliegenden Erfindung für verschiedene Varianten und Anwendungszwecke im Detail beschrieben. Es versteht sich, dass die oben erläuterten allgemeinen Strukturen, Funktionen und Eigenschaften der Vorrichtung 30 auch auf die nachfolgend erläuterten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung anwendbar und kombinierbar sind. Gleichermaßen versteht es sich, dass die nachfolgend erläuterten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung nicht zwingend jede der oben erläuterten allgemeinen Strukturen, Funktionen und Eigenschaften der Vorrichtung 30 aufweisen muss, sondern beliebigen Strukturen, Funktionen und Eigenschaften der Vorrichtung 30 weggelassen sein können.
  • In 2 und 3 wird eine Vorrichtung 100 zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Wie schon für die Vorrichtung 30 beschrieben, weist die Vorrichtung 100 eine Spülventileinrichtung 110 mit einem elektromechanischen Spülventil (nachfolgend auch „Spülabzweigleitungsventil“) 112, einen Wassertemperatursensor 120 und einen Durchflussratensensor 130 als den mindestens einen Sensor, und eine Steuereinrichtung 135 auf. Die Vorrichtung 100 kann in einer beispielhaften Ausgestaltung ferner optional eine Kommunikationseinrichtung 140, ferner optional ein elektromechanisches Absperrorgan 150 und ferner optional eine Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 aufweisen, wie in 2 und 3 gezeigt. Die Vorrichtung 100 kann ferner mittels elektrischer Energie aus dem Stromnetz oder aus einem Batteriespeicher (nicht gezeigt) betrieben werden.
  • Ferner weist die Vorrichtung 100 eine Vorrichtungshauptleitung 102 und eine Spülabzweigleitung 104, welche von der Vorrichtungshauptleitung 102 abzweigt, auf. Die Vorrichtungshauptleitung 102 ist dazu eingerichtet ist, mit der wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und einen Leitungsabschnitt entlang der wasserführenden Leitung zu bilden. Mit anderen Worten kann die Vorrichtungshauptleitung 102 als ein Zwischenstück in die wasserführende Leitung der Trinkwasserinstallation eingebracht sein und einen Leitungsabschnitt entlang der wasserführenden Leitung bilden. Die Spülabzweigleitung 104 kann dazu eingerichtet sein, Wasser aus der Vorrichtungshauptleitung 102 abzuleiten.
  • In der Ausführungsform nach 2 und 3 weist die Vorrichtung 100 ein kastenförmiges Gehäuse 106, in welchem die Vorrichtungshauptleitung 102 und die Spülabzweigleitung 104 sowie weitere Komponenten der Vorrichtung 100 untergebracht sind. Beispielsweise sind auch das Spülabzweigleitungsventil 112, der Wassertemperatursensor 120 und der Durchflussratensensor 130, die Steuereinrichtung 135, die Kommunikationseinrichtung 140, das elektromechanische Absperrorgan 150 und die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 in dem Gehäuse 106 angeordnet. Die Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 kann dabei nach außen exponiert sein, so dass sie von einem Nutzer ablesbar und bedienbar ist.
  • Das Gehäuse 106 kann ferner einen Gehäuse-Zulaufanschluss 106a (in 3 mit gestrichelten Linien gezeigt), welcher an einem ersten Endabschnitt 102a der Vorrichtungshauptleitung 102 vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, Wasser in die Vorrichtungshauptleitung 102 zuzuführen, einen Gehäuse-Auslassanschluss 106b, welcher an einem zweiten Endabschnitt 102b der Vorrichtungshauptleitung 102 vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, Wasser aus der Vorrichtungshauptleitung 102 auszulassen, und einen Gehäuse-Spülauslassanschluss 106c, welcher an einem zweiten Endabschnitt 104b der Spülabzweigleitung 104 vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, mit einer Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und Wasser aus der Spülabzweigleitung 104 abzuleiten, aufweisen. Mittels des Gehäuse-Zulaufanschlusses 106a und des Gehäuse-Auslassanschlusses 106b kann die Vorrichtungshauptleitung 102 mit der wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden sein und einen Leitungsabschnitt entlang der wasserführenden Leitung bilden. Mittels des Gehäuse-Spülauslassanschluss 106c kann die Spülabzweigleitung 104 mit der Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation verbunden sein und Wasser aus der Spülabzweigleitung in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation und z.B. in ein Abwasserkanalsystem abzuleiten.
  • Das Gehäuse 106 kann ferner ein Fenster 107a an einer Oberseite aufweisen, durch welches ein optisches Anzeigemittel 162 der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 in Gestalt eines Bildschirms nach außen hin exponiert ist, so dass der Nutzer davon Informationen ablesen kann. Das kann ferner ein oder mehrere Tasten 164 der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 aufweisen, durch welche der Nutzer Bedienbefehle eingeben kann.
  • Die Vorrichtung 100 weist ferner ein Spülabzweigleitungsventil 112 als das m mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung auf. Das Spülabzweigleitungsventil 112 ist an (z.B. entlang / in) der Spülabzweigleitung 104 angebracht ist und dazu eingerichtet ist, einen Durchfluss durch die Spülabzweigleitung 104 in Abhängigkeit von einem von der Steuereinrichtung 135 aus empfangenen Steuersignal zu erlauben oder zu sperren.
  • Zudem kann die Vorrichtung 100 ein elektromechanisches Absperrorgan 150 aufweisen. Das Absperrorgan 150 kann ein elektromechanisches Absperrventil oder dergleichen sein. Das Absperrorgan 150 kann an (z.B. entlang / in) der Vorrichtungshauptleitung 102 angebracht sein und dazu eingerichtet sein, in einem Offen-Zustand einen Durchfluss durch die Vorrichtungshauptleitung 102 zu erlauben und in einem Geschlossen-Zustand einen Durchfluss durch die Vorrichtungshauptleitung 102 zu sperren. Das Absperrorgan 150 kann dazu eingerichtet sein, sich in Abhängigkeit von einem von der Steuereinrichtung 135 aus empfangenen Steuersignal zu öffnen oder zu schließen. Die Steuereinrichtung 135 kann beispielsweise dazu eingerichtet sein, das Absperrorgan zu schließen, wenn eine Spülung durch das Spülabzweigleitungsventil 112 durchgeführt wird, was nachstehend näher erläutert wird. Die Steuereinrichtung 135 kann zusätzlich oder alternativ beispielsweise dazu eingerichtet sein, das Absperrorgan 150 zu schließen, wenn eine gemessene Wasserdurchflussrate für eine vorbestimmte Maximalverweildauer, welche oben beschrieben wurde, unterhalb des vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt. Das Absperrorgan kann alternativ nicht als Bestandteil der Vorrichtung 100 vorgesehen sein, sondern kann als separates Element in einem der Vorrichtung 100 vorgelagerten Leitungsabschnitt der wasserführenden Leitung vorgesehen sein. Mit anderen Worten kann das Absperrorgan ein Bestandteil der Trinkwasserinstallation sein und lediglich dazu eingerichtet sein, durch die Steuereinrichtung 135 der Vorrichtung 100 der vorliegenden Erfindung gesteuert zu werden.
  • Der Wassertemperatursensor 120 ist an (z.B. entlang / in) der Vorrichtungshauptleitung 102 angebracht und ist dazu eingerichtet, eine Wassertemperatur des Wassers in der Vorrichtungshauptleitung 102 zu messen. Die gemessene Wassertemperatur des Wassers in der Vorrichtungshauptleitung 102 kann eine erste Zustandsgröße darstellen bzw. sein. Der Wassertemperatursensor 120 ist dazu eingerichtet, Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung 135 zu senden. Hierzu kann der Wassertemperatursensor 120 auf drahtlose oder drahtgebundene Weise mit der Steuereinrichtung 135 (beispielsweise direkt oder über die Kommunikationseinrichtung 65) verbunden sein und kommunizieren.
  • Der Durchflussratensensor 130 ist an (z.B. entlang / in) der Vorrichtungshauptleitung 102 angebracht und ist dazu eingerichtet, eine Wasserdurchflussrate des Wassers in der Vorrichtungshauptleitung 102 zu messen. Die gemessene Wasserdurchflussrate des Wassers in der Vorrichtungshauptleitung 102 kann eine zweite Zustandsgröße darstellen bzw. sein. Der Durchflussratensensor 130 ist dazu eingerichtet, Informationen über die Wasserdurchflussrate an die Steuereinrichtung 135 zu senden. Hierzu kann der Durchflussratensensor 130 auf drahtlose oder drahtgebundene Weise mit der Steuereinrichtung 135 (beispielsweise direkt oder über die Kommunikationseinrichtung 65) verbunden sein und kommunizieren.
  • Auch wenn in der Ausführungsform der Vorrichtung 100 nach 2 und 3 sowohl der Wassertemperatursensor 120 als auch der Durchflussratensensor 130 vorgesehen sind, ist die vorliegende Erfindung nicht hierauf beschränkt. Die Vorrichtung 100 kann in weiteren Ausführungsformen auch lediglich einen der beiden Sensoren, also zum Beispiel nur den oder nur den Durchflussratensensor 130, aufweisen. In solch einem Fall ist es auch möglich, dass der andere der beiden Sensoren nicht Bestandteil der Vorrichtung 100 ist, sondern Bestandteil der Trinkwasserinstallation ist. Beispielsweise kann der andere der beiden Sensoren an einer anderen Stelle entlang der wasserführenden Leitung in der Trinkwasserinstallation installiert sein und seine Messwerte auf drahtlose oder drahtgebundene Weise an die Steuereinrichtung 135 kommunizieren. Die Vorrichtung 100 kann ihren Betrieb und ihre Funktion aber auch genauso mit nur einem der beiden Sensoren ausführen.
  • In der Ausführungsform der Vorrichtung 100 nach 2 und 3 sind der Wassertemperatursensor 120, der Durchflussratensensor 130 und das Absperrorgan 150 der Reihe nach entlang der Vorrichtungshauptleitung 102 angeordnet. Beispielsweise kann, bezogen auf eine Durchflussrichtung in der Vorrichtungshauptleitung 102, der Durchflussratensensor 130 stromaufwärts des Wassertemperatursensors 120 angeordnet sein und kann das Absperrorgan 150 stromaufwärts des Durchflussratensensors 130 und des Wassertemperatursensors 120 angeordnet sein. Die Spülabzweigleitung 104 kann an ihrem ersten Endabschnitt 104a stromaufwärts des Absperrorgans 150 von der Vorrichtungshauptleitung 102 abzweigen. Es sind jedoch auch andere Anordnungen, Reihenfolgen und Konfigurationen der einzelnen Komponenten der Vorrichtung 100 möglich und die vorliegende Erfindung ist nicht auf die Ausführungsform der Vorrichtung 100 nach 2 und 3 beschränkt.
  • In der Ausführungsform der Vorrichtung 100 nach 2 und 3 kann die Steuereinrichtung 135 einen Gesamtbetrieb der Vorrichtung 100 verwalten. Die Steuereinrichtung 135 kann zum Beispiel die von den Sensoren 120 und 130 gemessenen Informationen empfangen und zum Beispiel zumindest teilweise eigenständig verarbeiten und/oder zur zumindest teilweisen Verarbeitung mittels der Kommunikationseinrichtung 140 an den Server 80 (siehe 1) senden. Die Steuereinrichtung 135 kann zum Beispiel das Spülabzweigleitungsventil 112 und das Absperrorgan 150 mittels Steuersignalen steuern. Die Steuereinrichtung 135 kann ferner mit der Kommunikationseinrichtung 140 elektrisch verbunden sein und mit dieser zusammenwirken, um diverse Kommunikationsvorgänge durchzuführen. Die Steuereinrichtung 135 kann ferner mit der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 elektrisch verbunden sein und der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 Informationen zum Anzeigen bereitstellen oder Eingaben durch den Nutzer von der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 empfangen. Die Steuereinrichtung 135 kann wie in 3 gezeigt mit der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 in einem gemeinsamen Sub-Gehäuse angeordnet sein und kann optional mit der Bedien- und Anzeigeeinrichtung 160 integriert sein (z.B. auf einer gemeinsamen Elektronikplatine angeordnet und verdrahtet sein). Gleichermaßen kann die Steuereinrichtung 135 mit der Kommunikationseinrichtung 140 integriert sein.
  • Der Betriebsablauf der Vorrichtung 100 in der Ausführungsform nach 2 und 3 wird nachfolgend beschrieben. Es versteht sich, dass dieser Betriebsablauf nicht abschließend oder einschränkend ist und je nach konkreter Ausgestaltung der Vorrichtung 100 variieren kann.
  • Die Vorrichtung 100 nach 2 und 3 kann beispielsweise einen Normalbetrieb, in welchem Wasser bei geöffnetem Absperrorgan 150 und geschlossenem Spülabzweigleitungsventil 112 durch die Vorrichtungshauptleitung 102 strömt, und einen Spülbetrieb, in welchem eine Spülung der nachgelagerten Leitungen der Trinkwasserinstallation über die Spülabzweigleitung 104 bei geschlossenem Absperrorgan 150 und geöffnetem Spülabzweigleitungsventil 112 erfolgt, durchführen.
  • In der Vorrichtung 100 nach 2 und 3 sind sowohl der Wassertemperatursensor 120 als auch der Durchflussratensensor 130 vorhanden. Der Wassertemperatursensor 120 als auch der Durchflussratensensor 130 messen während des Normalbetriebs periodisch (z.B. in voreingestellten Intervallen, beispielsweise alle 10 Sekunden oder jede Minute oder alle 10 Minuten und so weiter) die Wassertemperatur und die Wasserdurchflussrate und übermitteln die gemessenen Informationen an die Steuereinrichtung 135.
  • Infolgedessen kann (z.B. entweder durch die Steuereinrichtung 135 eigenständig oder durch einen Server 80, an welchen die gemessenen Informationen weitergesendet werden) ermittelt werden, ob eine oder die mehrere vorbestimmte Spülbedingungen erfüllt sind.
  • Beispielweise kann ermittelt werden, ob die gemessene Wasserdurchflussrate für eine bestimmte Verweildauer unterhalb eines vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt. Mit anderen Worten kann ermittelt werden, ob stehendes Wasser in der Vorrichtungshauptleitung 102 für eine bestimmte Verweildauer vorliegt. Die bestimmte Verweildauer kann dabei in Abhängigkeit von der gemessenen Wassertemperatur berechnet werden, wie es vorstehend bereits beschrieben wurde.
  • Wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für die bestimmte Verweildauer, welche in Abhängigkeit von der gemessenen Wassertemperatur berechnet wurde, unterhalb des vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt, dann kann die Steuereinrichtung 135 eine Spülung bewirken.
  • Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung 135 eine Spülung bewirken, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine vorbestimmte Maximalverweildauer, welche oben beschrieben wurde, unterhalb des vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt. Mit anderen Worten kann ungeachtet der gemessenen Wassertemperatur und der daraus berechneten bestimmten Verweildauer eine Spülung auch erfolgen, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine vorbestimmte Maximalverweildauer unterhalb des vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt. Beispielsweise kann die anhand der gemessenen Wassertemperatur berechnete bestimmte Verweildauer länger sein als die vorbestimmte Maximalverweildauer (z.B. bei niedrigen oder hohen Wassertemperaturen - siehe 14A bis 14C), weshalb in diesem Fall eine Spülung erfolgen kann, wenn das Wasser für die vorbestimmte Maximalverweildauer in der Leitung steht.
  • Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung 135 eine Spülung bewirken, wenn mittels eines hierin beschriebenen integrativen bzw. kumulierenden Ansatz der Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Legionellenbelastung ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind (siehe 15).
  • Allgemein kann die Steuereinrichtung 135 die vorstehend bezüglich allgemeinen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Möglichkeiten zur Ermittlung, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind und eine Spülung durchgeführt werden sollen, einzeln oder in Kombination verwenden.
  • Die Vorrichtung 100 geht dann in den Spülbetrieb über, indem die Steuereinrichtung 135 ein Steuersignal zum Schließen an das Absperrorgan 150 sendet und dann ein Steuersignal zum Öffnen an das Spülabzweigleitungsventil 112 sendet. Somit kann eine Spülung der der Vorrichtung 100 nachgelagerten Leitungen der Trinkwasserinstallation über die freigegebene Spülabzweigleitung 104 in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation und z.B. in ein Abwasserkanalsystem erfolgen. Hierbei können eine oder mehrere Belüftungseinrichtungen (später beschrieben) in den der Vorrichtung 100 nachgelagerten Leitungen der Trinkwasserinstallation vorgesehen sein, um das Spülen durch Belüften der Leitungen zu unterstützen.
  • Die Steuereinrichtung kann den Spülbetrieb für eine voreingestellte Spülzeitdauer beibehalten und durchführen. Ist in der Spülabzweigleitung 104 zum Beispiel ein weiterer Durchflussratensensor vorhanden, kann der Spülbetrieb zusätzlich oder alternativ bis zum Erreichen einer voreingestellten Spülwassermenge beibehalten und durchgeführt werden.
  • Zum Abschluss des Spülbetriebs kann Steuereinrichtung 135 das Spülabzweigleitungsventil 112 schließen und dann das Absperrorgan 150 öffnen, um die der Vorrichtung 100 nachgelagerten Leitungen der Trinkwasserinstallation wieder mit frischem Wasser zu befüllen. Hierbei können eine oder mehrere Entlüftungseinrichtungen (später beschrieben) in den der Vorrichtung 100 nachgelagerten Leitungen der Trinkwasserinstallation vorgesehen sein, um das Befüllen durch Entlüften der Leitungen zu unterstützen.
  • Zusätzlich oder alternativ kann die Vorrichtung 100 nach Abschluss des Spülbetriebs und/oder dann, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine vorbestimmte Maximalverweildauer unterhalb des vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt, in einen Wartezustand (oder auch Sperrzustand) übergehen, in welchem das Spülabzweigleitungsventil 112 und das Absperrorgan 150 geschlossen sind. Der Nutzer kann den Wartezustand durch Auslösen eines Aktivierungssignals aufheben. Wurde vor dem Eintritt in den Wartezustand ein Spülbetrieb abgeschlossen, dann kann in Reaktion auf das Aktivierungssignal die Steuereinrichtung 135 das Absperrorgan 150 öffnen, während das Spülabzweigleitungsventil 112 geschlossen bleibt, so dass die der Vorrichtung 100 nachgelagerten Leitungen der Trinkwasserinstallation wieder mit frischem Wasser befüllt werden. Wurde vor dem Eintritt in den Wartezustand die vorbestimmte Maximalverweildauer überschritten, dann kann vor dem Öffnen des Absperrorgans 150 ein Spülbetrieb durchgeführt werden und nach Abschluss des Spülbetriebs das Absperrorgan 150 geöffnet werden, um die der Vorrichtung 100 nachgelagerten Leitungen der Trinkwasserinstallation wieder mit frischem Wasser zu befüllen
  • Auf die oben beschrieben Weise können ein Normalbetrieb und ein Spülbetrieb der Vorrichtung 100 nach 2 und 3 durchgeführt werden.
  • In einer alternativen Ausgestaltung kann in der Vorrichtung 100 lediglich ein Wassertemperatursensor vorgesehen sein (d.h. die Vorrichtung 100 frei von einem Durchflussratensensor) und kann die Steuereinrichtung 135 eine Spülung durch Senden von Steuersignalen an das Absperrorgan 150 und an das Spülabzweigleitungsventil 112 bewirken, wenn die gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Wassertemperaturbedingung erfüllt. Die vorbestimmte Wassertemperaturbedingung kann als erfüllt gelten, wenn die gemessene Wassertemperatur im Falle von Kaltwasser in der Vorrichtungshauptleitung 102 einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert (z.B. für eine Überschreitungszeitdauer) überschreitet und im Falle von Warmwasser in der Vorrichtungshauptleitung 102 einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert (z.B. für eine Unterschreitungszeitdauer) unterschreitet.
  • In einer weiteren alternativen Ausgestaltung kann in der Vorrichtung 100 lediglich ein Durchflussratensensor vorgesehen sein (d.h. die Vorrichtung 100 frei von einem Wassertemperatursensor) und kann die Steuereinrichtung 135 eine Spülung durch Senden von Steuersignalen an das Absperrorgan 150 und an das Spülabzweigleitungsventil 112 bewirken, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate eine vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung erfüllt. Die vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung kann als erfüllt gelten, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für die bestimmte Verweildauer unterhalb eines vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt. Da in dieser Alternative keine Informationen über die Wassertemperatur vorliegen, kann die bestimmte Verweildauer auf einen festen Wert gesetzt sein. Zusätzlich oder alternativ kann die vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung als erfüllt gelten, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine vorbestimmte Maximalverweildauer, welche oben beschrieben wurde, unterhalb des vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt.
  • Bezugnehmend auf 4 bis 6 wird eine Vorrichtung 200 zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß weiteren beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Die allgemeinen Ausführungen für die Vorrichtung 30 gelten entsprechend auch für die Vorrichtung 200 nach 4 bis 6.
  • Die Vorrichtung 200 weist eine erste Eckventilanschlusseinheit 210, eine Spülventileinrichtung 220 mit einem ersten Spülventil 222, einen ersten Wassertemperatursensor 230, eine Ablaufeinheit 240 und eine Steuereinrichtung 250 auf, wie in 4 gezeigt. Optional kann die Vorrichtung 200 ferner eine zweite Eckventilanschlusseinheit 260 und eine zweiten Wassertemperatursensor 270 aufweisen und kann die Spülventileinrichtung 220 der Vorrichtung 200 ein zweites Spülventil 224 aufweisen, wie in 5 und 6 gezeigt. Die Vorrichtung 100 kann in einer beispielhaften Ausgestaltung ferner optional eine Kommunikationseinrichtung 280 aufweisen (in 4 und 6 lediglich nicht gezeigt). Die Vorrichtung 200 kann ferner mittels elektrischer Energie aus dem Stromnetz oder aus einem Batteriespeicher (nicht gezeigt) betrieben werden.
  • Die Vorrichtungen nach 4 bis 6 kann als Wandanschlüsse für Wasserentnahmestellen verwendet werden, beispielsweise als Wandanschlüsse für Waschbeckenarmaturen, für Duscharmaturen, für Badewannenarmaturen und dergleichen. Die Ausgestaltung der Vorrichtung 200 nach 4 kann dabei nur für eine Zuleitung zur Wasserentnahmestelle, beispielsweise für die Warmwasserzuleitung, verwendet werden, während die Ausgestaltung der Vorrichtung 200 nach 4 und 5 gleichzeitig für beide Zuleitungen zur Wasserentnahmestelle, beispielsweise für sowohl die Kaltwasserzuleitung als auch die Warmwasserzuleitung, verwendet werden kann.
  • Die erste Eckventilanschlusseinheit 210 kann einen ersten Verbindungsabschnitt 212, einen zweiten Verbindungsabschnitt 214 und einem dritten Verbindungsabschnitt 216 aufweisen. Die Verbindungsabschnitte der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 können über einen Anschlusseinheit-Innenraum 218 der zweiten Eckventilanschlusseinheit 210 miteinander in Fluidverbindung stehe. Die erste Eckventilanschlusseinheit 210 kann dazu eingerichtet sein, an dem ersten Verbindungsabschnitt 212 mit einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und an dem zweiten Verbindungsabschnitt 214 mit einer Wasserentnahmestelle verbunden zu sein. Mit anderen Worten kann an den ersten Verbindungsabschnitt 212 eine wasserführende Leitung der Trinkwasserinstallation angeschlossen sein und kann an den zweiten Verbindungsabschnitt 214 ein Eckventil und/oder eine Zuleitung einer Wasserentnahmestelle angeschlossen sein. Folglich kann das Eckventil und/oder die Zuleitung der Wasserentnahmestelle über die erste Eckventilanschlusseinheit 210 mit der wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden sein.
  • Die zweite Eckventilanschlusseinheit 260 kann einem ersten Verbindungsabschnitt 262, einem zweiten Verbindungsabschnitt 264 und einem dritten Verbindungsabschnitt 266 aufweisen. Die Verbindungsabschnitte der zweiten Eckventilanschlusseinheit 260 können über einen Anschlusseinheit-Innenraum 268 der zweiten Eckventilanschlusseinheit 260 miteinander in Fluidverbindung stehen. Die zweite Eckventilanschlusseinheit 260 kann dazu eingerichtet sein, an dem ersten Verbindungsabschnitt 262 mit einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation (z.B. einer anderen wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation als der erste Verbindungsabschnitt 212 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210) verbunden zu sein und an dem zweiten Verbindungsabschnitt 264 mit einer Wasserentnahmestelle verbunden zu sein. Mit anderen Worten kann an den ersten Verbindungsabschnitt 262 eine wasserführende Leitung der Trinkwasserinstallation angeschlossen sein und kann an den zweiten Verbindungsabschnitt 264 ein Eckventil und/oder eine Zuleitung einer Wasserentnahmestelle angeschlossen sein. Folglich kann das Eckventil und/oder die Zuleitung der Wasserentnahmestelle über die zweite Eckventilanschlusseinheit 260 mit der wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden sein.
  • Die erste Eckventilanschlusseinheit 210 kann beispielsweise dazu eingerichtet oder vorgesehen sein, an ihrem ersten Verbindungsabschnitt 212 mit einer kaltwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein, und die zweite Eckventilanschlusseinheit 260 kann beispielsweise dazu eingerichtet oder vorgesehen sein, an ihrem ersten Verbindungsabschnitt 262 mit einer warmwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein. Auf diese Weise kann die der Vorrichtung 200 nachgelagerte Wasserentnahmestelle mit Kaltwasser und/oder Warmwasser versorgt werden. Es versteht sich, dass die Vorrichtung 200 der vorliegenden Erfindung nicht hierauf beschränkt ist und dass auch andere Anschlusskonfigurationen möglich sind.
  • Die Ablaufeinheit 240 ist dazu eingerichtet und vorgesehen, mit einer Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation direkt oder indirekt verbunden zu sein. Die Ablaufeinheit 240 ist so ausgestaltet, dass ihr zugeführtes Wasser in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation abgeleitet wird. Dies kann optional unter Verwendung eines sog. freien Auslaufs zwischen Ablaufeinheit 240 und Abwasserleitung umgesetzt sein. Hierzu kann die Ablaufeinheit 240 einen ersten Zulaufabschnitt 242 und einen Ablaufabschnitt 244 aufweisen. Im Inneren der Ablaufeinheit 240 kann ein Ablaufeinheit-Innenraum 248 vorgesehen sein, durch welchen die Zulaufabschnitte 242 und 246 sowie den Ablaufabschnitt 244 miteinander in Fluidverbindung stehen. In der Ausgestaltung der Vorrichtung 200 nach 5 und 6 kann die Ablaufeinheit 240 ferner optional einen zweiten Zulaufabschnitt 246 aufweisen. Der Ablaufabschnitt 244 kann dazu eingerichtet sein, mit einer Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation direkt oder indirekt verbunden zu sein. Beispielsweise kann eine Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation an dem Ablaufabschnitt 244 angebracht sein oder kann der Ablaufabschnitt 244 in eine zu der Wasserentnahmestelle zugehörigen Abwasserleitung einmünden. Hierzu kann zwischen optional ein freier Auslauf zwischen dem Ablaufabschnitt 244 und der zugehörigen Abwasserleitung vorgesehen sein, um sicherzustellen, dass kein Rückfluss von gespültem Wasser über die Ablaufeinheit 244 in die gespülte kalt- oder warmwasserführende Leitung stattfindet. Ein freier Auslauf kann zum Beispiel anhand eines mit der zugehörigen Abwasserleitung verbundenen Auslaufbehälters, in welchen der Ablaufabschnitt 244 einmündet, aus welchen das gespülte Wasser in die zugehörige Abwasserleitung ausgelassen wird und welcher mit einem Überlauf zum Sicherstellen eines Sicherheitsabstands zwischen der Mündung des Ablaufabschnitt 244 und dem maximalen Wasserstand im Auslaufbehälter versehen ist, oder zum Beispiel durch einen unterhalb der Mündung des Ablaufabschnitt 244 installierten und mit der zugehörigen Abwasserleitung verbundenen Trichters, in welchen das aus dem Ablaufabschnitt 244 ausgelassene Wasser unter Schwerkraftwirkung frei hinein fließt, ausgebildet sein, ist jedoch nicht auf diese Beispiele beschränkt.
  • Das erste Spülventil 222 verbindet den dritten Verbindungsabschnitt 216 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 mit dem ersten Zulaufabschnitt 242 der Ablaufeinheit 240. Das erste Spülventil 222 kann dazu eingerichtet sein, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung 250 zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden. Mit anderen Worten kann im Offen-Zustand des ersten Spülventils 222 der Anschlusseinheit-Innenraum 218 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 über den dritten Verbindungsabschnitt 216 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 und über das erste Spülventil 222 (z.B. einen geöffneten Ventilkanal innerhalb des ersten Spülventils 222) in Fluidverbindung mit dem ersten Zulaufabschnitt 242 der Ablaufeinheit 240 stehen. Hierdurch kann das Wasser von der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 aus über das geöffnete erste Spülventil 222 und die Ablaufeinheit 240 in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation abgeleitet werden.
  • Das zweite Spülventil 224 verbindet den dritten Verbindungsabschnitt 266 der zweiten Eckventilanschlusseinheit 260 mit dem zweiten Zulaufabschnitt 246 der Ablaufeinheit 240. Das zweite Spülventil 224 kann dazu eingerichtet sein, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung 250 zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden. Mit anderen Worten kann im Offen-Zustand des zweiten Spülventils 224 der Anschlusseinheit-Innenraum 268 der zweiten Eckventilanschlusseinheit 260 über den dritten Verbindungsabschnitt 266 der zweiten Eckventilanschlusseinheit 260 und über das zweite Spülventil 224 (z.B. einen geöffneten Ventilkanal innerhalb des zweiten Spülventils 224) in Fluidverbindung mit dem zweiten Zulaufabschnitt 246 der Ablaufeinheit 240 stehen. Hierdurch kann das Wasser von der zweiten Eckventilanschlusseinheit 260 aus über das geöffnete zweite Spülventil 224 und die Ablaufeinheit 240 in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation abgeleitet werden.
  • Der mindestens eine Sensor weist in der Vorrichtung 200 gemäß den Ausführungsformen nach 4 bis 6 einen ersten Wassertemperatursensor 230 und optional einen zweiten Wassertemperatursensor 270 auf. Der erste Wassertemperatursensor 230 und der zweite Wassertemperatursensor 270 können so wie der Wassertemperatursensor, welcher oben hinsichtlich Vorrichtung 30 gemäß der allgemeinen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben wurde, ausgestaltet sein.
  • Der erste Wassertemperatursensor 230 kann an oder zumindest teilweise in dem Anschlusseinheit-Innenraum 218 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 angeordnet sein. Beispielsweise kann der erste Wassertemperatursensor 230 an dem Anschlusseinheit-Innenraum 218 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 ohne Kontakt zu dem Wasser in dem Anschlusseinheit-Innenraum 218 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 angeordnet sein und die Wassertemperatur auf indirekte Weise messen. Alternativ kann der erste Wassertemperatursensor 230 zumindest teilweise in dem Anschlusseinheit-Innenraum 218 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 angeordnet sein und zumindest teilweise (z.B. mit seiner Messspitze oder seinem Messkopf) in das Wasser in dem Anschlusseinheit-Innenraum 218 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 eingetaucht sein, um mit dem Wasser in Kontakt zu stehen und die Wassertemperatur auf direkte Weise zu messen. Ferner kann der erste Wassertemperatursensor 230 dazu eingerichtet sein, die Wassertemperatur des Wassers in dem Anschlusseinheit-Innenraum 218 der ersten Eckventilanschlusseinheit 210 als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung 250 zu senden bzw. zu übermitteln.
  • Auf ähnliche Weise kann der zweite Wassertemperatursensor 270 an oder zumindest teilweise in dem Anschlusseinheit-Innenraum 268 der zweiten Eckventilanschlusseinheit 260 angeordnet sein. Mit anderen Worten kann der zweite Wassertemperatursensor 270 die Wassertemperatur in dem Anschlusseinheit-Innenraum 268 der zweiten Eckventilanschlusseinheit 260 auf indirekte Weise oder auf direkte Weise messen. Ferner kann der zweite Wassertemperatursensor 270 dazu eingerichtet sein, die Wassertemperatur des Wassers in dem Anschlusseinheit-Innenraum 268 der zweiten Eckventilanschlusseinheit 260 als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung 135 zu senden bzw. zu übermitteln.
  • Der erste Wassertemperatursensor 230 und der zweite Wassertemperatursensor 270 können auf drahtlose oder drahtgebundene Weise mit der Steuereinrichtung 250 (beispielsweise direkt oder über die Kommunikationseinrichtung 280) verbunden sein und mit der Steuereinrichtung 350 kommunizieren.
  • Unter der Annahme, dass die erste Eckventilanschlusseinheit 210 mit einer kaltwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden ist und dass die zweite Eckventilanschlusseinheit 260 mit einer warmwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden ist, kann der erste Wassertemperatursensor 230 eine Kaltwassertemperatur messen und kann der zweite Wassertemperatursensor 270 eine Warmwassertemperatur messen.
  • Die Steuereinrichtung 250 kann einen Gesamtbetrieb der Vorrichtung 200 auf gleiche oder ähnliche Weise verwalten wie die zuvor beschriebene Steuereinrichtung 60 der allgemeinen Ausführungsform nach 1 und zuvor beschriebene Steuereinrichtung 135 in der Ausführungsform der Vorrichtung 100 nach 2 und 3. Die Steuereinrichtung 250 kann mit der Kommunikationseinrichtung 280 elektrisch verbunden sein und mit dieser zusammenwirken, um diverse Kommunikationsvorgänge durchzuführen. Die Steuereinrichtung 250 kann zum Beispiel die von den Sensoren 230 und 270 gemessenen Informationen empfangen und zum Beispiel zumindest teilweise eigenständig verarbeiten und/oder zur zumindest teilweisen Verarbeitung mittels der Kommunikationseinrichtung 280 an den Server 80 (siehe 1) senden. Die Vorrichtung 200 gemäß den Ausführungsformen nach 4 bis 6 kann ferner beispielsweise eine tragbare Bedien- und Anzeigeeinrichtung (nicht gezeigt) aufweisen, welche dazu eingerichtet sein kann, auf drahtlose oder drahtgebundene Weise mit der Kommunikationseinrichtung 280 verbunden zu werden und über die Kommunikationseinrichtung 280 mit der Steuereinrichtung 250 zu kommunizieren. Beispielsweise kann die tragbare Bedien- und Anzeigeeinrichtung ein Smartphone, eine Smartwatch, ein Tablet oder dergleichen aufweisen und kann die tragbare Bedien- und Anzeigeeinrichtung sich auf drahtlose Weise über WLAN, Bluetooth oder dergleichen und/oder auf drahtgebundene Weise über USB, Ethernet oder dergleichen mit der Kommunikationseinrichtung 280 verbinden. Über eine Software-Anwendung auf der tragbaren Bedien- und Anzeigeeinrichtung können Betriebszustände, Messwerte, Einstellparameter und Konfigurationsvorgänge in der Steuereinrichtung 250 gesteuert, verwaltet und überwacht werden.
  • Die Steuereinrichtung 250 kann dazu eingerichtet sein, ein Steuersignal zum Öffnen an das erste Spülventil 222 zu übertragen, wenn ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  • Beispielsweise kann die Steuereinrichtung 250 kann dazu eingerichtet sein, ein Steuersignal zum Öffnen an das erste Spülventil 222 zu übertragen, wenn ermittelt wird, dass die durch den ersten Wassertemperatursensor 230 gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte erste Wassertemperaturbedingung erfüllt. Die Steuereinrichtung 250 kann ferner dazu eingerichtet sein, ein Steuersignal zum Öffnen an das zweite Spülventil 224 zu übertragen, wenn ermittelt wird, dass die durch den zweiten Wassertemperatursensor 270 gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte zweite Wassertemperaturbedingung erfüllt. Die vorbestimmte erste Wassertemperaturbedingung und die vorbestimmte zweite Wassertemperaturbedingung können abhängig von der Art der an die Eckventilanschlusseinheit angeschlossenen wasserführenden Leitung sein. Unter der Annahme, dass die erste Eckventilanschlusseinheit 210 mit einer kaltwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden ist und dass die zweite Eckventilanschlusseinheit 260 mit einer warmwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden ist, kann die vorbestimmte erste Wassertemperaturbedingung als erfüllt gelten, wenn die durch den ersten Wassertemperatursensor 230 gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert (z.B. für eine vorbestimmte Überschreitungszeitdauer) überschreitet, und kann die vorbestimmte zweite Wassertemperaturbedingung als erfüllt gelten, wenn die durch den zweiten Wassertemperatursensor 270 gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert (z.B. für eine vorbestimmte Unterschreitungszeitdauer) unterschreitet. Wertebereiche für den vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert und den vorbestimmten Warmwasserschwellenwert wurden bereits oben erläutert. Beispielsweise kann der vorbestimmte Kaltwasserschwellenwert im Bereich von 15°C bis 30°C liegen. Beispielsweise kann der vorbestimmte Warmwasserschwellenwert ein Wert kleiner oder gleich 55°C sein, beispielweise im Bereich von 25°C bis 55°C liegen (abhängig von der im Trinkwasserinstallation üblichen Warmwassertemperatur, welche in der Regel zwischen 50°C und 70°C liegt), rein beispielhaft wird 40°C angenommen.
  • Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung 250 eine Spülung bewirken, wenn mittels eines hierin beschriebenen integrativen bzw. kumulierenden Ansatz der Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Legionellenbelastung ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind (siehe 15). Hierbei können die durch den ersten Wassertemperatursensor 230 und den zweiten Wassertemperatursensor 270 gemessenen Wassertemperaturen voneinander getrennt zur Berechnung einer Legionellenbelastung im Kaltwasser und Warmwasser verwendet werden.
  • Allgemein kann die Steuereinrichtung 250 die vorstehend bezüglich allgemeinen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Möglichkeiten zur Ermittlung, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind und eine Spülung durchgeführt werden sollen, einzeln oder in Kombination verwenden.
  • Die Steuereinrichtung 250 kann dazu eingerichtet sein, ein zur Durchführung einer Spülung geöffnetes Spülventil wieder zu schließen, wenn ermittelt wird, dass die zugehörige gemessene Wassertemperatur, deren Erfüllen der zugehörigen Wassertemperaturbedingung die Öffnung des Spülventils bewirkt hat, eine vorbestimmte Wassernormaltemperatur erreicht. Hierzu kann die Steuereinrichtung 250 dazu eingerichtet sein, ein Senden des Steuersignals zum Öffnen an das erste Spülventil 222 und/oder das zweite Spülventil 224 zu beenden oder ein Steuersignal zum Schließen an das erste Spülventil 222 und/oder das zweite Spülventil 224 senden. Die vorbestimmte Wassernormaltemperatur kann beispielsweise eine vorbestimmte Kaltwassernormaltemperatur, welche zum Beispiel im Bereich zwischen 10°C und 20°C (beispielsweise bei ungefähr 15°C) liegen kann, und eine vorbestimmte Warmwassernormaltemperatur, welche zum Beispiel im Bereich zwischen 50°C und 70°C liegen kann, aufweisen.
  • Der Betriebsablauf der Vorrichtung 200 gemäß den Ausführungsformen nach 4 bis 6 wird nachfolgend anhand 5 beschrieben. Auch wenn der Betriebsablauf der Vorrichtung 200 primär anhand der 5, in welcher zwei Eckventilanschlusseinheiten, zwei Wassertemperatursensoren und zwei Spülventile vorgesehen sind, beschrieben wird, versteht es sich, dass der beschriebene Betriebsablauf auf analoge Weise auch auf 4, in welcher nur eine Eckventilanschlusseinheit, nur ein Wassertemperatursensor und nur ein Spülventil vorgesehen sind, übertragen werden kann. Es versteht sich, dass dieser Betriebsablauf nicht abschließend oder einschränkend ist und je nach konkreter Ausgestaltung der Vorrichtung 200 variieren kann.
  • Die Vorrichtung 200 gemäß den Ausführungsformen nach 4 bis 6 kann beispielsweise einen Normalbetrieb, in welchem Kaltwasser oder Warmwasser bei geschlossenen Spülventilen 222 und 224 über die Eckventilanschlusseinheiten 210 und 260 an Eckventile und/oder Zuleitungen der der Vorrichtung 200 nachgelagerten Wasserentnahmestelle (beispielweise einer Waschbeckenarmatur) geleitet wird, und einen Spülbetrieb, in welchem eine Spülung von Wasser in den der Vorrichtung 200 vor- und nachgelagerten Leitungen der Trinkwasserinstallation durch Öffnen von einem oder beiden der Spülventile 222 und 224 erfolgt, durchführen.
  • In der Vorrichtung 200 messen der erste Wassertemperatursensor 230 und der zweite Wassertemperatursensor 270 periodisch (z.B. in voreingestellten Intervallen, beispielsweise alle 10 Sekunden oder jede Minute oder alle 10 Minuten und so weiter) die Kaltwassertemperatur und Warmwassertemperatur in den Eckventilanschlusseinheiten. Die gemessenen Wassertemperaturen werden von den Wassertemperatursensoren 230 und 270 an die Steuereinrichtung 250 übermittelt.
  • Basierend darauf kann (z.B. entweder durch die Steuereinrichtung 250 eigenständig oder durch einen Server 80, an welchen die gemessenen Informationen weitergesendet werden) ermittelt werden, ob die gemessenen Wassertemperaturen die zugehörige erste und zweite Wassertemperaturbedingung erfüllen oder ob nicht. Steigt beispielsweise die durch den ersten Wassertemperatursensor 230 gemessene Kaltwassertemperatur über den vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert, ist die erste Wassertemperaturbedingung erfüllt, da davon ausgegangen werden kann, dass an der Wasserentnahmestelle schon seit längerer Zeit kein Kaltwasser mehr entnommen wurde und daher das Kaltwasser schon über längere Zeit in der der Vorrichtung 200 vorgelagerten Leitung der Trinkwasserinstallation steht, weshalb ein Risiko einer Legionellenbelastung gegeben sein kann. Sinkt andererseits die die durch den zweiten Wassertemperatursensor 270 gemessene Warmwassertemperatur unter den vorbestimmten Warmwasserschwellenwert, ist die zweite Wassertemperaturbedingung erfüllt, da ebenso davon ausgegangen werden kann, dass an der Wasserentnahmestelle schon seit längerer Zeit kein Warmwasser mehr entnommen wurde und daher das Warmwasser schon über längere Zeit in der der Vorrichtung 200 vorgelagerten Leitung der Trinkwasserinstallation steht, weshalb ebenso ein Risiko einer Legionellenbelastung gegeben sein kann. Als optionales weiteres Kriterium kann gefordert sein, dass die durch den ersten Wassertemperatursensor 230 gemessene Kaltwassertemperatur für eine vorbestimmte Überschreitungsdauer oberhalb des Kaltwasserschwellenwerts verbleiben muss, ehe die Kaltwasserbedingung als erfüllt gilt. Als ferner optionales weiteres Kriterium kann gefordert sein, dass die durch den zweiten Wassertemperatursensor 270 gemessene Warmwassertemperatur für eine vorbestimmte Unterschreitungsdauer unterhalb des Warmwasserschwellenwerts verbleiben muss, ehe die Warmwasserbedingung als erfüllt gilt. Die vorbestimmte Überschreitungsdauer und die vorbestimmte Unterschreitungsdauer können wie vorstehen beschrieben gesetzt sein.
  • Erfüllt einer oder erfüllen beide der gemessenen Wassertemperaturen die zugehörige Bedingung, dann wird eine Spülung durch Öffnen des zugehörigen Spülventils oder beider Spülventile 222 und 224 durchgeführt. Das in der der Vorrichtung 200 vorgelagerten Leitung abgestandene Wasser wird dadurch über das jeweils geöffnete Spülventil und die Ablaufeinheit 240 in die Abwasserleitung gespült, so dass frisches Wasser nachströmen kann. Die Spülung wird so lange durchgeführt, bis die jeweilige gemessene Wassertemperaturen die zugehörige vorbestimmte Wassernormaltemperatur erreicht, also zum Beispiel bei Spülung über das erste Spülventil 222 die gemessene Kaltwassertemperatur die vorbestimmte Kaltwassernormaltemperatur erreicht. Bei Abschluss der Spülung wird das jeweils geöffnete Spülventil wieder geschlossen und geht die Vorrichtung 200 wieder in den Normalbetrieb über.
  • Der oben beschriebene Betriebsablauf der Vorrichtung 200 kann analog beispielsweise auch unter Verwendung des hierin beschriebenen integrativen bzw. kumulierenden Ansatzes der Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Legionellenbelastung zur Ermittlung ob, die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind, realisiert werden und ist nicht auf den zu 4 bis 6 konkret beschrieben Betriebsablauf beschränkt.
  • Auf die oben beschrieben Weise können ein Normalbetrieb und ein Spülbetrieb der Vorrichtung 200 gemäß den Ausführungsformen nach 4 bis 6 durchgeführt werden.
  • Bezugnehmend auf 7 bis 9 wird eine Vorrichtung 300 zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß noch weiteren beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Die allgemeinen Ausführungen für die Vorrichtung 30 gelten entsprechend auch für die Vorrichtung 300 gemäß den beispielhaften Ausführungsformen von 7 bis 9.
  • Die Vorrichtung 300 weist eine smarte Armatur (auch „intelligente Armatur“) 310 mit einer Spülventileinrichtung, welche mindestens ein Spülventil aufweist, mindestens einen von einem Warmwassertemperatursensor 320 und einem Kaltwassertemperatursensor 330, eine Steuereinrichtung 350 und eine Kommunikationseinrichtung 360 auf. Die Vorrichtung 300 kann ferner mittels elektrischer Energie aus dem Stromnetz oder aus einem Batteriespeicher (nicht gezeigt) betrieben werden.
  • Die smarte Armatur 310 kann beispielsweise eine smarte Waschbeckenarmatur, eine smarte Duscharmatur, eine smarte Badewannenarmatur oder dergleichen sein und kann an einer entsprechenden Sanitäreinrichtung, beispielsweise einem Waschbecken, an/in einer Dusche, an/in einer Badewanne und dergleichen installiert sein. In 7 bis 9 ist die smarte Armatur 310 beispielsweise eine smarte Waschbeckenarmatur in Gestalt eines smarten Wasserhahns, welcher an einem Waschbecken (auch Waschtisch genannt) 301 installiert ist, wobei die smarte Armatur 310 nicht hierauf beschränkt ist. Die smarte Armatur 310 kann über einen Kaltwasseranschluss 311 a und einen Warmwasseranschluss 311b verfügen, über welche die smarte Armatur 310 mit einer kaltwasserführenden Leitung 302 und einer warmwasserführenden Leitung 303 der Trinkwasserinstallation verbunden werden bzw. sein kann. Die smarte Armatur 310 kann dazu eingerichtet sein, wahlweise durch die kaltwasserführende Leitung 302 geliefertes Kaltwasser, die warmwasserführende Leitung 303 geliefertes Warmwasser oder eine Mischung über einen Wasserauslass 311 c der smarten Armatur 310 auszugeben. Hierzu kann die smarte Armatur 310 über einen (nicht dargestellten) Aktivierungssensor 319 (z.B. einen Infrarotsensor oder einen berührungsempfindlichen Sensor) verfügen, dessen Aktivierung durch den Nutzer eine Ausgabe von Wasser aus der smarten Armatur 310 bewirkt. Solche smarten Armaturen mit Aktivierungssensor(en) sind dem Fachmann in der Technik hinlänglich bekannt.
  • In der Ausführungsform nach 7 weist die smarte Armatur 310 ein Warmwasserventil 312 und ein Kaltwasserventil 314 als das mindestens eine Spülventil auf. Das Warmwasserventil 312 und das Kaltwasserventil 314 können in die smarte Armatur 310 integriert sein. Mit anderen Worten können das Warmwasserventil 312 und das Kaltwasserventil 314 innerhalb der smarten Armatur 310 angeordnet sein.
  • In der Ausführungsform nach 7 ist das Warmwasserventil 312 entlang (z.B. in) einer Warmwasserzuleitung 313 innerhalb der smarten Armatur 310 angeordnet. Über den Warmwasseranschluss 311b kann die Warmwasserzuleitung 313 mit der warmwasserführenden Leitung 303 der Trinkwasserinstallation in Fluidverbindung stehen. Das Warmwasserventil 312 kann dazu eingerichtet, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung 350 zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden. Im Offen-Zustand des Warmwasserventils 312 kann ein Durchfluss des Warmwassers durch die Warmwasserzuleitung 313 erlaubt sein. Das Kaltwasserventil 314 entlang (z.B. in) einer Kaltwasserzuleitung 315 innerhalb der smarten Armatur 310 angeordnet. Über den Kaltwasseranschluss 311 a kann die Kaltwasserzuleitung 315 mit der kaltwasserführenden Leitung 302 der Trinkwasserinstallation in Fluidverbindung stehen. Das Kaltwasserventil 314 kann dazu eingerichtet, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung 350 zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden. Im Offen-Zustand des Kaltwasserventils 314 kann ein Durchfluss des Kaltwassers durch die Kaltwasserzuleitung 315 erlaubt sein.
  • In der Ausführungsform nach 7 weist die smarte Armatur 310 ferner eine Mischeinrichtung 316 auf, welche stromabwärts des Warmwasserventils und des Kaltwasserventils (d.h. z.B. dem Warmwasserventil und dem Kaltwasserventil nachgelagert) angeordnet ist. Die Mischeinrichtung 316 ist mit der Warmwasserzuleitung 313 und der Kaltwasserzuleitung 315 verbunden und ist dazu eingerichtet, das über die Warmwasserzuleitung 313 und die Kaltwasserzuleitung 315 erhaltene Warmwasser und Kaltwasser gemäß einem vom Nutzer gewünschten Mischungsverhältnis zu mischen und über den Wasserauslass 311c der smarten Armatur 310 auszugeben. Das Mischungsverhältnis kann beispielsweise durch den Nutzer auf manuelle Weise (z.B. über einen außenliegenden Hebel) oder auf elektronische Weise (z.B. über ein berührungsempfindliches Feld) eingestellt werden oder kann auf ein festes Mischungsverhältnis festgelegt sein.
  • In der Ausführungsform nach 8 weist die smarte Armatur 310 ein Mischwasserventil 318 als das mindestens eine Spülventil auf. Mit anderen Worten sind das Warmwasserventil und das Kaltwasserventil miteinander integriert als das Mischwasserventil 318 ausgebildet. Das Mischwasserventil 318 kann in die smarte Armatur 310 integriert sein. Mit anderen Worten kann das Mischwasserventil 318 innerhalb der smarten Armatur 310 angeordnet sein.
  • In der Ausführungsform nach 8 ist die Mischeinrichtung 316 stromaufwärts des Mischwasserventils 318 (d.h. z.B. dem Mischwasserventil 318 vorgelagert) angeordnet und mit der Warmwasserzuleitung 313 und der Kaltwasserzuleitung 315 sowie einer Mischwasserleitung 317 verbunden. Die Mischeinrichtung 316 ist in der Ausführungsform nach 8 dazu eingerichtet, das über die Warmwasserzuleitung 313 und die Kaltwasserzuleitung 315 erhaltene Warmwasser und Kaltwasser gemäß einem vom Nutzer gewünschten Mischungsverhältnis zu mischen und das gemischte Wasser (auch „Mischwasser“ genannt) an die Mischwasserleitung 317 auszugeben. Das Mischwasserventil 318 ist entlang (z.B. in) der Mischwasserleitung 317 angeordnet und kann dazu eingerichtet sein, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung 350 zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden. Im Offen-Zustand des Mischwasserventils 318 kann ein Durchfluss des Mischwassers durch die Mischwasserleitung 317 erlaubt sein und Mischwasser über den Wasserauslass 311 c der smarten Armatur 310 ausgegeben werden.
  • Die Ausführungsform nach 7 erlaubt es, gezielt eine Spülung nur für Kaltwasser, nur für Warmwasser oder gleichzeitig für Warmwasser und Kaltwasser durchzuführen. Die Ausführungsform nach 8 erlaubt es wiederum, nur ein einziges Mischwasserventil zu verwenden.
  • Das Warmwasserventil 312 und das Kaltwasserventil 314 oder das Mischwasserventil 318 können durch in der smarten Armatur 310 ohnehin für den normalen Betrieb vorhandene Ventile ausgebildet sein. Beispielsweise können für das Warmwasserventil 312, das Kaltwasserventil 314 oder das Mischwasserventil 318 dem Fachmann bekannte Magnetventile genutzt werden.
  • In den Ausführungsformen nach 7 bis 9 sind sowohl der Warmwassertemperatursensor 320 als auch der Kaltwassertemperatursensor 330 vorgesehen, wobei die vorliegende Erfindung nicht hierauf beschränkt ist. Es ist auch möglich, dass nur einer der beiden Wassertemperatursensoren in einer Vorrichtung 300 der vorliegenden Erfindung vorgesehen ist. Der Warmwassertemperatursensor 320 kann an oder zumindest teilweise in der warmwasserführenden Leitung 303 oder an oder zumindest teilweise in der Warmwasserzuleitung 313 vorgesehen sein und dazu eingerichtet sein, eine Warmwassertemperatur in der warmwasserführenden Leitung 303 als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung 350 zu senden. Der Kaltwassertemperatursensor 330 kann an oder zumindest teilweise in der kaltwasserführenden Leitung 302 oder an oder zumindest teilweise in der Kaltwasserzuleitung 315 vorgesehen sein und dazu eingerichtet sein, eine Warmwassertemperatur in der kaltwasserführenden Leitung 302 als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung 350 zu senden. Der Warmwassertemperatursensor 320 und der Kaltwassertemperatursensor 330 können so wie die hierin bereits für die anderen Ausführungsformen beschriebenen Wassertemperatursensoren ausgestaltet sein. Der Warmwassertemperatursensor 320 und der Kaltwassertemperatursensor 330 können auf drahtlose oder drahtgebundene Weise mit der Steuereinrichtung 350 (beispielsweise direkt oder über die Kommunikationseinrichtung 360) verbunden sein und mit der Steuereinrichtung 350 kommunizieren.
  • Die Vorrichtung 300 kann ferner einen Ablaufstellaktor 370 (siehe schematische Darstellung in 9) aufweisen, welcher dazu eingerichtet ist, einen Ablauf 305 der Sanitäreinrichtung (Waschbecken 301), an welcher die smarte Armatur 310 installiert ist, zu öffnen, wenn eine Spülung durchgeführt wird (d.h. z.B. mindestens eines von dem Warmwasserventil 312 und dem Kaltwasserventil 314 geöffnet wird oder das Mischwasserventil 318 geöffnet wird). Der Ablaufstellaktor kann dazu eingerichtet sein, auf einen Ventildeckel (auch Ventilabdeckung genannt) 306 einer Ablaufgarnitur einzuwirken, um den Ventildeckel 306 der Ablaufgarnitur anzuheben, so dass der Ablauf 305 der Sanitäreinrichtung geöffnet ist und Wasser aus der Sanitäreinrichtung (Waschbecken 301) in die Abwasserleitung 307 (siehe 9) einströmen kann. Der Ablaufstellaktor kann dazu eingerichtet sein, durch die Steuereinrichtung 350 gesteuert zu werden, beispielsweise anhand eines von der Steuereinrichtung 350 an den Ablaufstellaktor gesendeten Steuersignals. Ablaufstellaktoren als solche sind dem Fachmann beispielsweise in Form von elektromechanischen Ablaufstellaktoren bekannt.
  • Die Steuereinrichtung 350 kann einen Gesamtbetrieb der Vorrichtung 300 auf gleiche oder ähnliche Weise verwalten wie die zuvor beschriebenen Steuereinrichtungen der anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Die Steuereinrichtung 350 kann mit der Kommunikationseinrichtung 360 elektrisch verbunden sein und mit dieser zusammenwirken, um diverse Kommunikationsvorgänge durchzuführen. Die Steuereinrichtung 350 und/oder die Kommunikationseinrichtung 360 kann/können in die smarte Armatur 310 integriert sein und innerhalb der smarten Armatur 310 angeordnet sein. Die Steuereinrichtung 350 und/oder die Kommunikationseinrichtung 360 kann/können aber auch außerhalb der smarten Armatur 310, beispielsweise unterhalb eines Waschbeckens, angeordnet sein.
  • Die Steuereinrichtung 350 kann zum Beispiel die von den Sensoren 320 und 330 gemessenen Informationen empfangen und zum Beispiel zumindest teilweise eigenständig verarbeiten und/oder zur zumindest teilweisen Verarbeitung mittels der Kommunikationseinrichtung 360 an den Server 80 (siehe 1) senden. Die Vorrichtung 300 gemäß den Ausführungsformen nach 7und 8 kann ferner beispielsweise eine tragbare Bedien- und Anzeigeeinrichtung (nicht gezeigt) aufweisen, welche dazu eingerichtet sein kann, auf drahtlose oder drahtgebundene Weise mit der Kommunikationseinrichtung 360 verbunden zu werden und über die Kommunikationseinrichtung 360 mit der Steuereinrichtung 350 zu kommunizieren. Beispielsweise kann die tragbare Bedien- und Anzeigeeinrichtung ein Smartphone, eine Smartwatch, ein Tablet oder dergleichen aufweisen und kann die tragbare Bedien- und Anzeigeeinrichtung sich auf drahtlose Weise über WLAN, Bluetooth oder dergleichen und/oder auf drahtgebundene Weise über USB, Ethernet oder dergleichen mit der Kommunikationseinrichtung 360 verbinden. Über eine Software-Anwendung auf der tragbaren Bedien- und Anzeigeeinrichtung können Betriebszustände, Messwerte, Einstellparameter und Konfigurationsvorgänge in der Steuereinrichtung 350 gesteuert, verwaltet und überwacht werden.
  • Die Steuereinrichtung 350 kann dazu eingerichtet sein, ein Steuersignal zum Öffnen an das Warmwasserventil 312 zu übertragen und somit das Warmwasserventil 312 zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  • Beispielsweise kann die Steuereinrichtung 350 dazu eingerichtet sein, ein Steuersignal zum Öffnen an das Warmwasserventil 312 zu übertragen und somit das Warmwasserventil 312 zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den Warmwassertemperatursensor 320 gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Warmwasserbedingung erfüllt. Die Steuereinrichtung 350 kann ferner dazu eingerichtet sein, ein Steuersignal zum Öffnen an das Kaltwasserventil 314 zu übertragen und somit das Kaltwasserventil 314 zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den Kaltwassertemperatursensor 330 gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Kaltwasserbedingung erfüllt.
  • In der Ausführungsform nach 8 kann die Steuereinrichtung 350 ferner dazu eingerichtet sein, ein Steuersignal zum Öffnen an das Mischwasserventil 318 zu übertragen und somit das Mischwasserventil 318 zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den Warmwassertemperatursensor 320 gemessene Wassertemperatur die vorbestimmte Warmwasserbedingung erfüllt und/oder wenn ermittelt wird, dass die durch den Kaltwassertemperatursensor 330 gemessene Wassertemperatur die vorbestimmte Kaltwasserbedingung erfüllt. Mit anderen Worten kann die Steuereinrichtung 350 in der Ausführungsform nach 8 eine Spülung durch Öffnen des Mischwasserventils 318 bewirken, wenn die vorbestimmte Warmwasserbedingung erfüllt ist oder die vorbestimmte Kaltwasserbedingung erfüllt ist oder wenn sowohl die vorbestimmte Warmwasserbedingung als auch die vorbestimmte Kaltwasserbedingung gleichzeitig erfüllt sind.
  • Die vorbestimmte Kaltwasserbedingung kann als erfüllt gelten, wenn die durch den Kaltwassertemperatursensor 330 gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert (z.B. für eine vorbestimmte Überschreitungsdauer) überschreitet, und die vorbestimmte Warmwasserbedingung kann als erfüllt gelten, wenn die durch den Warmwassertemperatursensor 320 gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert (z.B. für eine vorbestimmte Unterschreitungsdauer) unterschreitet. Wertebereiche für den vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert und den vorbestimmten Warmwasserschwellenwert wurden bereits oben erläutert. Beispielsweise kann der vorbestimmte Kaltwasserschwellenwert im Bereich von 15°C bis 30°C liegen. Beispielsweise kann der vorbestimmte Warmwasserschwellenwert ein Wert kleiner oder gleich 55°C sein, beispielweise im Bereich von 25°C bis 50°C liegen (abhängig von der im Trinkwasserinstallation üblichen Warmwassertemperatur, welche in der Regel zwischen 50°C und 70°C liegt), rein beispielhaft wird 40°C angenommen.
  • Zusätzlich oder alternativ kann die Steuereinrichtung 350 eine Spülung bewirken, wenn mittels eines hierin beschriebenen integrativen bzw. kumulierenden Ansatz der Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Legionellenbelastung ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind (siehe 15). Hierbei können die durch den Warmwassertemperatursensor 320 und den Kaltwassertemperatursensor 330 gemessenen Wassertemperaturen voneinander getrennt zur Berechnung einer Legionellenbelastung im Warmwasser und Kaltwasser verwendet werden.
  • Allgemein kann die Steuereinrichtung 350 die vorstehend bezüglich allgemeinen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf 1 beschriebenen Möglichkeiten zur Ermittlung, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind und eine Spülung durchgeführt werden sollen, einzeln oder in Kombination verwenden.
  • Die Steuereinrichtung 350 kann dazu eingerichtet sein, ein zur Durchführung einer Spülung geöffnetes Ventil (z.B. das Warmwasserventil 312 und/oder das Kaltwasserventil 314 oder das Mischwasserventil 318) wieder zu schließen, wenn ermittelt wird, dass jene gemessene Wassertemperatur, deren Erfüllen der zugehörigen Wassertemperaturbedingung die Öffnung des Ventils bewirkt hat, eine vorbestimmte Wassernormaltemperatur erreicht. Im Falle, dass zur Durchführung einer Spülung gefordert wird, dass beide gemessenen Wassertemperaturen (d.h. die Warmwassertemperatur und die Kaltwassertemperatur) ihre zugehörigen Wassertemperaturbedingungen erfüllen, können das Warmwasserventil 312 und das Kaltwasserventil 314 (in 7) oder kann das Mischwasserventil 318 (in 8) wieder geschlossen werden, wenn beide gemessenen Wassertemperaturen wieder ihre zugehörige Wassernormaltemperatur erreicht haben. Hierzu kann die Steuereinrichtung 250 dazu eingerichtet sein, ein Senden des Steuersignals zum Öffnen an das Warmwasserventil 312 und/oder das Kaltwasserventil 314 oder das Mischwasserventil 318 zu beenden oder ein Steuersignal zum Schließen an das Warmwasserventil 312 und/oder das Kaltwasserventil 314 oder das Mischwasserventil 318 senden. Die vorbestimmte Wassernormaltemperatur kann beispielsweise eine vorbestimmte Kaltwassernormaltemperatur, welche zum Beispiel im Bereich zwischen 10°C und 20°C (beispielsweise bei 15°C) liegen kann, und eine vorbestimmte Warmwassernormaltemperatur, welche zum Beispiel im Bereich zwischen 50°C und 70°C liegen kann, aufweisen.
  • Der Betriebsablauf der Vorrichtung 300 gemäß den Ausführungsformen nach 7 bis 9 wird nachfolgend anhand 7 beschrieben. Auch wenn der Betriebsablauf der Vorrichtung 300 primär anhand der 7, in welcher das Warmwasserventil 312 und das Kaltwasserventil 314 vorgesehen sind, beschrieben wird, versteht es sich, dass der beschriebene Betriebsablauf auf analoge Weise auch auf 8, in welcher nur das Mischwasserventil 318 vorgesehen ist, übertragen werden kann. Mit anderen Worten kann in den Fällen, in welchen in der Ausführungsform nach 7 mindestens eines von dem Warmwasserventil 312 und dem Kaltwasserventil 314 zur Durchführung einer Spülung geöffnet wird, in der Ausführungsform nach 7 dafür das Mischwasserventil 318 geöffnet werden. Es versteht sich, dass dieser Betriebsablauf nicht abschließend oder einschränkend ist und je nach konkreter Ausgestaltung der Vorrichtung 300 variieren kann.
  • Die Vorrichtung 300 gemäß den Ausführungsformen nach 7 bis 9 kann beispielsweise einen Normalbetrieb, in welchem das Warmwasserventil 312 und das Kaltwasserventil 314 (oder im Falle von 8 das Mischwasserventil 318) sich in Reaktion auf ein Signal des Aktivierungssensors 319 (z.B. bei einer Betätigung des Aktivierungssensors 319 durch den Nutzer) öffnen, um Wasser über den Wasserauslass 311c der smarten Armatur 310 auszugeben, und einen Spülbetrieb, in welchem eine Spülung von Wasser in den der Vorrichtung 300 vorgelagerten Leitungen der Trinkwasserinstallation durch Öffnen von mindestens einem von dem Warmwasserventil 312 und dem Kaltwasserventil 314 (oder im Falle von 8 durch Öffnen des Mischwasserventils 318) erfolgt, durchführen.
  • In der Vorrichtung 300 messen der Warmwassertemperatursensor 320 und der Kaltwassertemperatursensor 330 periodisch (z.B. in voreingestellten Intervallen, beispielsweise alle 10 Sekunden oder jede Minute oder alle 10 Minuten und so weiter) die Warmwassertemperatur und Kaltwassertemperatur in der kaltwasserführenden Leitung 302 (oder Kaltwasserzuleitung 315) und der warmwasserführenden Leitung 303 (oder Warmwasserzuleitung 313). Die gemessenen Wassertemperaturen werden von den Wassertemperatursensoren 320 und 330 an die Steuereinrichtung 250 übermittelt.
  • Basierend darauf kann (z.B. entweder durch die Steuereinrichtung 250 eigenständig oder durch einen Server 80, an welchen die gemessenen Informationen weitergesendet werden) ermittelt werden, ob die gemessenen Wassertemperaturen die zugehörige Warmwasserbedingung bzw. Kaltwasserbedingung erfüllen oder ob nicht. Steigt beispielsweise die durch den ersten Kaltwassertemperatursensor 330 gemessene Kaltwassertemperatur über den vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert, ist die Kaltwasserbedingung erfüllt, da davon ausgegangen werden kann, dass über die smarte Armatur 310 schon seit längerer Zeit kein Kaltwasser mehr entnommen wurde und daher das Kaltwasser schon über längere Zeit in der kaltwasserführenden Leitung 302 der Trinkwasserinstallation steht, weshalb ein Risiko einer Legionellenbelastung gegeben sein kann. Sinkt andererseits die die durch den zweiten Warmwassertemperatursensor 320 gemessene Warmwassertemperatur unter den vorbestimmten Warmwasserschwellenwert, ist die Warmwasserbedingung erfüllt, da ebenso davon ausgegangen werden kann, dass an der smarten Armatur 310 schon seit längerer Zeit kein Warmwasser mehr entnommen wurde und daher das Warmwasser schon über längere Zeit in der warmwasserführenden Leitung 303 der Trinkwasserinstallation steht, weshalb ebenso ein Risiko einer Legionellenbelastung gegeben sein kann. Als optionales weiteres Kriterium kann gefordert sein, dass die durch den ersten Kaltwassertemperatursensor 330 gemessene Kaltwassertemperatur für eine vorbestimmte Überschreitungsdauer oberhalb des Kaltwasserschwellenwerts verbleiben muss, ehe die Kaltwasserbedingung als erfüllt gilt. Als ferner optionales weiteres Kriterium kann gefordert sein, dass die durch den ersten Warmwassertemperatursensor 320 gemessene Warmwassertemperatur für eine vorbestimmte Unterschreitungsdauer unterhalb des Warmwasserschwellenwerts verbleiben muss, ehe die Warmwasserbedingung als erfüllt gilt. Die vorbestimmte Überschreitungsdauer und die vorbestimmte Unterschreitungsdauer können wie vorstehen beschrieben gesetzt sein.
  • Erfüllt einer oder erfüllen beide der gemessenen Wassertemperaturen die zugehörige Bedingung, dann wird eine Spülung durch Öffnen des zugehörigen Ventils 312 oder 314 oder durch Öffnung beider Ventile 312 und 314 durchgeführt. In der Ausführungsform nach 8 wird stattdessen lediglich das Mischwasserventil 318 geöffnet. Das abgestandene Wasser wird dadurch über das jeweils geöffnete Ventil zum Wasserauslass 311 c der smarten Armatur 310 geleitet und dort in die Sanitäreinrichtung (z.B. in das Waschbecken 301) ausgelassen. In der Sanitäreinrichtung kann das ausgelassene bzw. gespülte Wasser über den Ablauf 305 der Sanitäreinrichtung in die Abwasserleitung 307 geleitet werden. Zusätzlich kann der Ablaufstellaktor 370 durch die Steuereinrichtung 350 mit einem Steuersignal zum Öffnen angesteuert werden, um sicherzustellen, dass der Ablauf 305 der Sanitäreinrichtung geöffnet ist. Die Spülung wird dann so lange durchgeführt, bis die jeweilige gemessene Wassertemperaturen eine zugehörige vorbestimmte Wassernormaltemperatur erreicht, also zum Beispiel bei Spülung über das Kaltwasserventil 315 die gemessene Kaltwassertemperatur die vorbestimmte Kaltwassernormaltemperatur erreicht. Bei Abschluss der Spülung wird das jeweils geöffnete Ventil 312 und/oder 314 wieder geschlossen und geht die Vorrichtung 300 wieder in den Normalbetrieb über.
  • Der oben beschriebene Betriebsablauf der Vorrichtung 300 kann analog beispielsweise auch unter Verwendung des hierin beschriebenen integrativen bzw. kumulierenden Ansatzes der Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Legionellenbelastung zur Ermittlung ob, die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind, realisiert werden und ist nicht auf den zu 7 bis 9 konkret beschrieben Betriebsablauf beschränkt.
  • Auf die oben beschrieben Weise können ein Normalbetrieb und ein Spülbetrieb der Vorrichtung 300 gemäß den Ausführungsformen nach 7 bis 9 durchgeführt werden.
  • Es ist anzumerken, dass die vorstehend erläuterten Vorrichtungen zum Spülen der Trinkwasserinstallation gemäß der vorliegenden Erfindung können in verschiedenen Trinkwasserinstallationen in unterschiedlichen Konfigurationen und Kombinationen angewendet werden, von denen nachfolgend rein veranschaulichend und in keiner Weise einschränkend exemplarische Ausgestaltungen beschrieben werden.
  • 10 bis 13 zeigen zahlreiche Ausführungsformen von Systemen 400 zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts gemäß der vorliegenden Erfindung.
  • Bezugnehmend auf 10 bis 13 weist ein System gemäß zahlreichen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung eine Trinkwasserinstallation mit einem (z.B. objekteigenen) Kaltwasserleitungsnetz 402 mit mindestens einer Kaltwasserleitung (als Schrägstrichpunktlinie dargestellt), einem (z.B. objekteigenen) Warmwasserleitungsnetz 404 mit mindestens einer Warmwasserleitung (mit durchgezogene Linien dargestellt) und einem (z.B. objekteigenen) Abwasserleitungsnetz 406 mindestens einer Abwasserleitung (als Strichpunktlinie mit Doppelpunkten dargestellt) sowie einer Mehrzahl von Wasserentnahmestellen 408 auf. Die Trinkwasserinstallation kann ferner eine Übergabeschnittstelle 410 aufweisen, an welcher zumindest das Kaltwasserleitungsnetz 402 und das Abwasserleitungsnetz 406 des zu versorgenden Objekts mit einem öffentlichen oder gemeinschaftlichen Trinkwasser- und Abwassernetz 500 verbunden sind. Ein gemeinschaftliches Trinkwasser- und Abwassernetz 500 kann beispielsweise ein einer einzelnen Wohneinheit vorgelagertes Trinkwasser- und Abwassernetz eines Mehrparteienhauses sein.
  • Das mindestens eine in der Trinkwasserinstallation installierte Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation gemäß der vorliegenden Erfindung aufweisen. Die mindestens eine Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation kann beispielsweise an (z.B. unmittelbar an oder benachbart oder am nächsten zu) der Übergabeschnittstelle 410 installiert sein und/oder kann an den jeweiligen Wasserentnahmestellen 408 installiert sein.
  • Das System 400 gemäß zahlreichen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung eine oder mehrere Belüftungseinrichtungen aufweisen, welche entlang der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder entlang der mindestens einen Warmwasserleitung installiert sind und welche dazu eingerichtet sind, für eine Belüftung bei einer Spülung der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder der mindestens einen Warmwasserleitung zu sorgen. Das System 400 kann ferner eine oder mehrere Entlüftungseinrichtungen aufweisen, welche entlang der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder entlang der mindestens einen Warmwasserleitung installiert sind und welche dazu eingerichtet sind, für eine Entlüftung bei einem Wiederbefüllen der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder der mindestens einen Warmwasserleitung nach einer erfolgten Spülung zu sorgen. Die Belüftungseinrichtung und Entlüftungseinrichtung können auch miteinander kombiniert sein und eine kombinierte Be- und Entlüftungseinrichtung bilden. Solche Belüftungseinrichtungen und Entlüftungseinrichtungen in Wasserleitungssystemen sind dem Fachmann hinlänglich bekannt, beispielsweise in Gestalt von automatischen Be- und/oder Entlüftungsventilen oder Rohrbelüftern.
  • Nachfolgend werden beispielhafte Systeme 400 für verschiedene Anwendungszwecke und Objekttypen rein zur Veranschaulichung im Detail erläutert, wobei die vorliegende Erfindung nicht hierauf beschränkt ist.
  • Bezugnehmend auf 10 ist darin ein erstes Beispiel eines Systems 400 für ein Gebäude mit einer Trinkwasserinstallation gezeigt, wobei nur Kaltwasser und Abwasser von einem/an ein öffentlichen Trinkwasser- und Abwassernetz an der Übergabeschnittstelle 410 in das Gebäude eingeführt und aus dem Gebäude abgeführt werden. Die Übergabeschnittstelle 410 kann hier zum Beispiel ein zentraler Gebäudeeingang der Wasserversorgung sein. Warmwasser für das Warmwasserleitungsnetz 404 kann in dem Gebäude in 10 mittels eines Warmwassererzeugers erzeugt und in einem Warmwasserbehälter 412 gespeichert werden. Das Gebäude in 10 kann beispielsweise ein Ferienhaus, ein Einfamilienhaus, ein Mehrparteienhaus oder dergleichen sein. In 10 ist eine Vorrichtung 100 gemäß der Ausführungsform nach 2 und 3 im Kaltwasserleitungsnetz 402 in der Nähe oder an der Übergabeschnittstelle 410 installiert sowie (z.B. über ihren Gehäuse-Spülauslassanschluss 106c) mit dem Abwasserleitungsnetz 406 verbunden. Über die Vorrichtung 100 an der Übergabeschnittstelle 410 kann das Kaltwasserleitungsnetz 402 der gebäudeeigenen Trinkwasserinstallation vom öffentlichen Trinkwasser- und Abwassernetz 500 (z.B. vollständig) abgesperrt werden (z.B. über ihr Absperrorgan 150 in der Vorrichtung 100) und kann das Wasser in dem Kaltwasserleitungsnetz 402 ganz oder teilweise (z.B. über ihr Spülabzweigleitungsventil 112 in der Vorrichtung 100) in das Abwasserleitungsnetz 406 und somit in das öffentliche Abwassernetz gespült werden. Eine oder mehrere Belüftungseinrichtungen und eine oder mehrere Entlüftungseinrichtungen können in 10 in dem Kaltwasserleitungsnetz 402 vorgesehen sein, beispielsweise an jeder mit dem Kaltwasserleitungsnetz 402 verbundenen Wasserentnahmestelle 408.
  • Bezugnehmend auf 11 ist darin ein zweites Beispiel eines Systems 400 in einer ähnlichen Konfiguration wie das System von 10 gezeigt, weshalb eine detaillierte Beschreibung von bereits in 10 beschriebenen Bestandteilen weggelassen wird. Das System von 11 unterscheidet sich von dem System von 10 dadurch, dass zusätzlich eine Vorrichtung zum Spülen an einer Wasserentnahmestelle 408 vorgesehen ist und mit dem Kaltwasserleitungsnetz 402 und/oder dem Warmwasserleitungsnetz 404 sowie mit dem Abwasserleitungsnetz 406 verbunden ist. Die Vorrichtung zum Spülen an der Wasserentnahmestelle 408 in 11 kann beispielsweise eine Vorrichtung 200 nach 4 bis 6 oder eine Vorrichtung 300 nach 7 bis 9 sein. Die Vorrichtung zum Spülen an der Wasserentnahmestelle 408 in 11 kann eine Spülung von Wasser aus dem Kaltwasserleitungsnetz 402 und/oder von Wasser aus dem Warmwasserleitungsnetz 404 in das Abwasserleitungsnetz 406 bewirken. Die Vorrichtung 100 an der Übergabeschnittstelle 410 und die Vorrichtung zum Spülen an der Wasserentnahmestelle 408 in 11 können eine Spülung von Wasser aus dem Kaltwasserleitungsnetzes 402 auf voneinander unabhängige Weise bewirken. Wie in 10 können eine oder mehrere Belüftungseinrichtungen und eine oder mehrere Entlüftungseinrichtungen in dem Kaltwasserleitungsnetz 402 und dem Warmwasserleitungsnetz 404 in 11 vorgesehen sein.
  • Bezugnehmend auf 12 ist darin ein drittes Beispiel eines Systems 400 für eine einzelne Wohneinheit oder ein einzelnes Zimmer 600 eines Gebäudes (z.B. in einem Mehrparteienhaus, einem Ferienhauskomplex, einem Hotel, einem Krankenhaus, einem Altenheim und dergleichen) gezeigt. Das System in 12 kann eine Trinkwasserinstallation aufweisen, bei welcher Kaltwasser, Warmwasser und Abwasser von einem/an ein gemeinschaftliches Trinkwasser- und Abwassernetz an der Übergabeschnittstelle 410 eingeführt und abgeführt werden. In 10 ist eine Vorrichtung 100 gemäß der Ausführungsform nach 2 und 3 im Kaltwasserleitungsnetz 402 in der Nähe oder an der Übergabeschnittstelle 410 installiert sowie (z.B. über ihren Gehäuse-Spülauslassanschluss 106c) mit dem Abwasserleitungsnetz 406 verbunden. Zusätzlich ist eine Vorrichtung 100 gemäß der Ausführungsform nach 2 und 3 im Warmwasserleitungsnetz 404 in der Nähe oder an der Übergabeschnittstelle 410 installiert sowie (z.B. über ihren Gehäuse-Spülauslassanschluss 106c) mit dem Abwasserleitungsnetz 406 verbunden. Über die Vorrichtungen 100 in 12 können das Kaltwasserleitungsnetz 402 und dem Warmwasserleitungsnetz 404 vom gemeinschaftlichen Trinkwasser- und Abwassernetz 500 abgesperrt werden (z.B. über die Absperrorgane 150 in den Vorrichtungen 100) und kann das Wasser in dem Kaltwasserleitungsnetz 402 und/oder dem Warmwasserleitungsnetz 404 ganz oder teilweise (z.B. über die Spülabzweigleitungsventil 112 in den Vorrichtungen 100) in das Abwasserleitungsnetz 406 und somit in das gemeinschaftliche Abwassernetz gespült werden. Eine oder mehrere Belüftungseinrichtungen und eine oder mehrere Entlüftungseinrichtungen können in 12 in dem Kaltwasserleitungsnetz 402 und dem Warmwasserleitungsnetz 404 vorgesehen sein, beispielsweise an jeder mit dem Kaltwasserleitungsnetz 402 oder dem Warmwasserleitungsnetz 404 verbundenen Wasserentnahmestelle 408.
  • Bezugnehmend auf 13 ist darin ein viertes Beispiel eines Systems 400 in einer ähnlichen Konfiguration wie das System von 12 gezeigt, weshalb eine detaillierte Beschreibung von bereits in 13 beschriebenen Bestandteilen weggelassen wird. Das System von 13 unterscheidet sich von dem System von 10 dadurch, dass zusätzlich eine Vorrichtung zum Spülen an einer Wasserentnahmestelle 408 vorgesehen ist und mit dem Kaltwasserleitungsnetz 402 und/oder dem Warmwasserleitungsnetz 404 sowie mit dem Abwasserleitungsnetz 406 verbunden ist. Die Vorrichtung zum Spülen an der Wasserentnahmestelle 408 in 13 kann beispielsweise eine Vorrichtung 200 nach 4 bis 6 oder eine Vorrichtung 300 nach 7 bis 9 sein. Die Vorrichtung zum Spülen an der Wasserentnahmestelle 408 in 13 kann eine Spülung von Wasser aus dem Kaltwasserleitungsnetz 402 und/oder von Wasser aus dem Warmwasserleitungsnetz 404 in das Abwasserleitungsnetz 406 bewirken. Die Vorrichtungen 100 an der Übergabeschnittstelle 410 und die Vorrichtung zum Spülen an der Wasserentnahmestelle 408 in 13 können eine Spülung von Wasser aus dem Kaltwasserleitungsnetzes 402 auf voneinander unabhängige Weise bewirken. Wie in 12 können eine oder mehrere Belüftungseinrichtungen und eine oder mehrere Entlüftungseinrichtungen in dem Kaltwasserleitungsnetz 402 und dem Warmwasserleitungsnetz 404 in 13 vorgesehen sein.
  • Es versteht sich, dass die oben beschriebenen Systeme und Trinkwasserinstallationen mit den darin gezeigten Konfigurationen und Kombinationen von Vorrichtungen zum Spülen der Trinkwasserinstallation gemäß der vorliegenden Erfindung rein beispielhaft sind und auch weiter Konfigurationen möglich sind. So kann beispielsweise ein erfindungsgemäßes System nur eine Vorrichtung 100 gemäß der Ausführungsform nach 2 und 3 aufweisen (d.h. z.B. frei von Vorrichtungen 200 und 300 gemäß den Ausführungsformen nach 4 bis 9 sein). Auch kann ein System gemäß der vorliegenden Erfindung beispielsweise nur eine oder mehrere Vorrichtungen 200 gemäß Ausführungsformen nach 4 bis 6 an einer oder mehreren Wasserentnahmestellen oder nur eine oder mehrere Vorrichtung 300 gemäß Ausführungsformen nach 7 bis 9 an einer oder mehreren Wasserentnahmestellen aufweisen.
  • Bezugnehmend auf die obigen Ausführungen betrifft die vorliegende Erfindung zudem eine Verwendung einer Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts gemäß der vorliegenden Erfindung, um eine Legionellenbelastung in der Trinkwasserinstallation durch bedingungsbasiertes Spülens der Trinkwasserinstallation, wenn die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind, zu verringern oder zu vermeiden. Die vorstehend beschriebenen Vorrichtungen 100, 200 und 300 können hierfür verwendet werden. Bei der einen oder den mehreren vorbestimmten Spülbedingungen kann es sich um hierin beschriebene Wassertemperaturbedingungen und/oder Wasserdurchflussbedingungen handeln.
  • Bei der erfindungsgemäßen Verwendung können eine oder mehrere Vorrichtungen 100 nach 2 und 3 als zentrale Absperr- und Spülvorrichtung an einer Übergabeschnittstelle 410 verwendet werden. Bei der erfindungsgemäßen Verwendung können einer oder mehrerer Vorrichtungen 200 und 300 nach 4 bis 9 an einer oder mehreren zugehörigen Wasserentnahmestellen verwendet werden. Beispielsweise können eine Vorrichtung 300 nach 7 bis 9 als eine Armatur einer Sanitäreinrichtung (z.B. einem Waschbecken, einer Dusche oder einer Badewanne und dergleichen) verwendet werden.
  • Ferner stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts bereit. Die Trinkwasserinstallation und das mit Trinkwasser zu versorgenden Objekt können die vorstehend beschriebenen Trinkwasserinstallationen und Objekte sein, sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann insbesondere ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung zur Spülung einer Trinkwasserinstallation gemäß einer der Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sein.
  • Das Verfahren kann das Erfassen von Informationen über mindestens eine Zustandsgröße von in einer wasserführenden Leitung enthaltenen Wassers durch mindestens einen Sensor aufweisen. Der mindestens eine Sensor kann beispielsweise einen Wassertemperatursensor und/oder einen Durchflussratensensor aufweisen, welche wie vorstehend beschrieben ausgestaltet sein können. Die durch den mindestens einen Sensor erfasste mindestens eine Zustandsgröße kann eine Wassertemperatur und/oder eine Wasserdurchflussrate aufweisen.
  • Das Verfahren kann ferner das Durchführen einer Spülung durch die Steuereinrichtung aufweisen, wenn ermittelt wird, dass die durch den mindestens einen Sensor erfasste mindestens eine Zustandsgröße eine oder mehrere vorbestimmte Spülbedingungen erfüllt. Die eine oder mehreren vorbestimmten Spülbedingungen können Wassertemperaturbedingung und/oder eine Wasserdurchflussbedingung aufweisen, welche wie vorstehend beschrieben ausgestaltet sein können. Die Spülung kann mittels Ableitens von Wasser aus der wasserführenden Leitung in ein öffentliches oder gemeinschaftliches Abwassernetz über ein Spülventil, welches in Reaktion auf ein Steuersignal von der Steuereinrichtung geöffnet wird, erfolgen.
  • Das Durchführen der Spülung kann aufweisen mindestens einen der nachfolgenden Spülungsschritte aufweisen. Ein Spülungsschritt kann ein Schließen eines Absperrorgans 150 einer zentralen Absperr- und Spülvorrichtung (d.h. z.B. einer Vorrichtungen 100 nach 2 und 3) an einer Übergabeschnittstelle 410, um eine Wasserversorgung an die Trinkwasserinstallation des mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts zu unterbrechen, und Öffnen eines Spülventils 112 der zentralen Absperr- und Spülvorrichtung, um Wasser aus der Trinkwasserinstallation abzuleiten, aufweisen. Ein weiterer Spülschritt kann ein Öffnen eines ersten Spülventils, welches mit einer kaltwasserführenden Leitung über eine erste Eckventilanschlusseinheit 210 verbunden ist, und/oder Öffnen eines zweiten Spülventils, welches mit einer warmwasserführenden Leitung über eine zweite Eckventilanschlusseinheit 260 verbunden ist, (d.h. z.B. Öffnen des oder der Spülventile 222, 224 in einer der Vorrichtungen 200 nach 4 bis 6), um Kaltwasser und/oder Warmwasser aus der Trinkwasserinstallation abzuleiten, aufweisen. Ein weiterer Spülschritt kann ein Öffnen mindestens eines Spülventils einer smarten Armatur, insbesondere einer smarten Armatur 310 einer Vorrichtung 300 nach 7 bis 9, um Kaltwasser und/oder Warmwasser aus der Trinkwasserinstallation abzuleiten, aufweisen.
  • Mittels der oben aufgezeigten Ausführungsformen der vorliegende Erfindung kann die Wasserqualität in einer Trinkwasserinstallation überwacht und durch eine automatische, bedarfsgerechte Spülung eine Legionellenbelastung verringert oder vermieden werden, wobei der Wasserverbrauch minimiert werden kann und die Wasserqualität in der überwachten Trinkwasserinstallation maximiert werden kann.
  • Ferner erlauben die zahlreichen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung einen Einbau in bereits bestehende Anlagen (d.h. eine Nachrüstung in bestehende Anlagen) sowie einen Einbau in neue Anlagen. Insbesondere kann die Vorrichtung 100 auf einfache Weise als zentrale Absperr- und Spülvorrichtung an einer an einer Übergabeschnittstelle 410 nachgerüstet werden oder können die Vorrichtungen 200 und 300 auf einfache Weise an Wasserentnahmestellen nachgerüstet werden. Zudem bieten die zahlreichen Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung eine vielfältige Auswahl und Kombinationsmöglichkeit für erfindungsgemäße Spülvorrichtungen, um unterschiedlich aufgebauten Trinkwasserinstallationen und Anwendungsfällen gerecht zu werden. Folglich bieten die erfindungsgemäßen Lösungen einen hohen Freiheitsgrad und eine hohe Flexibilität.
  • Die vorliegende Erfindung erlaubt zudem eine Fernsteuerung und Fernauslösung der Spülung durch einen Nutzer, was den Nutzerkomfort erhöht und das Ziel von bedarfsgerechneten Spülungen weiter unterstützt.
  • Zur Erleichterung der Erklärung und genauen Definition in den beigefügten Ansprüchen werden die Begriffe „ober...“, „unter...“, „inner...“, „äußer...“, „hoch“, „runter“, „aufwärts“, „abwärts“, „vorder...“, „hinter...“, „vorne“, „hinten“ „nach innen / einwärts“, „nach außen / auswärts“, „innerhalb”, „außerhalb“, „innen“, „außen“, „nach vorne / vorwärts“ und „nach hinten / rückwärts“ dazu verwendet, um Merkmale der beispielhaften Ausführungsformen mit Bezug auf deren Positionen, wie sie in den Zeichnungen gezeigt sind, zu beschreiben.
  • Die vorhergehenden Beschreibungen von bestimmten beispielhaften Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dienten dem Zweck der Darstellung und Beschreibung. Es ist beabsichtigt, dass der Umfang der Erfindung durch die beigefügten Ansprüche und deren Äquivalente definiert wird.

Claims (39)

  1. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) zur Spülung einer Trinkwasserinstallation, wobei die Trinkwasserinstallation mindestens einer wasserführenden Leitung, welche Wasser enthält, aufweist, die Vorrichtung (30, 100, 200, 300) aufweisend: eine Spülventileinrichtung (40, 110, 220), welche mindestens ein elektromechanisches Spülventil aufweist, welches dazu eingerichtet ist, mit einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein, mindestens einen Sensor (50), welcher dazu eingerichtet ist, Informationen über mindestens eine Zustandsgröße des in der wasserführenden Leitung enthaltenen Wassers zu erfassen, und eine Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350), wobei das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung (40, 110, 220) dazu eingerichtet ist, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung (40, 110, 220) ferner dazu eingerichtet ist, im Offen-Zustand das Wasser aus der wasserführenden Leitung abzuleiten, wobei die Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung (40, 110, 220) zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung (40, 110, 220) zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den mindestens einen Sensor (50) erfasste mindestens eine Zustandsgröße eine oder mehrere vorbestimmte Spülbedingungen erfüllt.
  2. Vorrichtung (100) nach Anspruch 1, ferner aufweisend: eine Vorrichtungshauptleitung (102), welche dazu eingerichtet ist, mit der wasserführenden Leitung verbunden zu sein und einen Leitungsabschnitt der wasserführenden Leitung zu bilden, und eine Spülabzweigleitung (104), welche von der Vorrichtungshauptleitung (102) abzweigt und dazu eingerichtet ist, Wasser aus der Vorrichtungshauptleitung (102) abzuleiten, wobei das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung (110) ein Spülabzweigleitungsventil (112) aufweist, welches an der Spülabzweigleitung (104) angebracht ist und dazu eingerichtet ist, einen Durchfluss durch die Spülabzweigleitung (104) in Abhängigkeit von dem von der Steuereinrichtung (135) aus empfangenen Steuersignal zu erlauben oder zu sperren.
  3. Vorrichtung (100) nach Anspruch 2, wobei der mindestens eine Sensor aufweist mindestens einen von: einem Wassertemperatursensor (120), welcher an der Vorrichtungshauptleitung (102) angebracht ist und dazu eingerichtet ist, eine Wassertemperatur des Wassers in der Vorrichtungshauptleitung (102) als eine erste Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung (135) zu senden, und einem Durchflussratensensor (130), welcher an der Vorrichtungshauptleitung (102) angebracht ist und dazu eingerichtet ist, eine Wasserdurchflussrate des Wassers in der Vorrichtungshauptleitung (102) als eine zweite Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wasserdurchflussrate an die Steuereinrichtung (135) zu senden.
  4. Vorrichtung (100) nach Anspruch 3, wobei die Steuereinrichtung (135) dazu eingerichtet ist: bei Vorhandensein eines Wassertemperatursensors (120) eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das Spülabzweigleitungsventil (112) bewirken, wenn die gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Wassertemperaturbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt, wobei optional die vorbestimmte Wassertemperaturbedingung als erfüllt gilt, wenn die gemessene Wassertemperatur im Falle von Kaltwasser in der Vorrichtungshauptleitung (102) einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert überschreitet und im Falle von Warmwasser in der Vorrichtungshauptleitung (102) einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert unterschreitet, und/oder bei Vorhandensein eines Durchflussratensensors (130) eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das Spülabzweigleitungsventil (112) zu bewirken, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate eine vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt, wobei optional die vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung als erfüllt gilt, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine bestimmte Verweildauer unterhalb eines vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt.
  5. Vorrichtung (100) nach Anspruch 3 oder 4, wobei, bei Vorhandensein eines Wassertemperatursensors (120) und eines Durchflussratensensors (130), die Steuereinrichtung (135) dazu eingerichtet ist, eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das Spülabzweigleitungsventil (112) zu bewirken, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine bestimmte Verweildauer unterhalb eines vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt, wobei die bestimmte Verweildauer in Abhängigkeit von der gemessenen Wassertemperatur berechnet wird, wobei optional die vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung stets als erfüllt gilt, wenn die gemessene Wasserdurchflussrate für eine vorbestimmte Maximalverweildauer unterhalb eines vorbestimmten Durchflussratenschwellenwerts liegt.
  6. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, ferner aufweisend: ein elektromechanisches Absperrorgan (150), welches an der Vorrichtungshauptleitung (102) angebracht ist und dazu eingerichtet ist, in einem Offen-Zustand einen Durchfluss durch die Vorrichtungshauptleitung (102) zu erlauben und in einem Geschlossen-Zustand einen Durchfluss durch die Vorrichtungshauptleitung (102) zu sperren, wobei die Steuereinrichtung (135) dazu eingerichtet, das Absperrorgan (150) zu schließen, wenn eine Spülung durch das Spülabzweigleitungsventil (112) durchgeführt wird.
  7. Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, ferner aufweisend: ein Gehäuse (106), in welchem zumindest die Vorrichtungshauptleitung (102) sowie die daran angebrachten Sensoren, die Spülabzweigleitung (104) und das mindestens eine Spülventil untergebracht sind, wobei das Gehäuse (106) ferner aufweist: einen Gehäuse-Zulaufanschluss (106a), welcher an einem ersten Endabschnitt (102a) der Vorrichtungshauptleitung (102) vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, Wasser in die Vorrichtungshauptleitung (102) zuzuführen, einen Gehäuse-Auslassanschluss (106b), welcher an einem zweiten Endabschnitt (102b) der Vorrichtungshauptleitung (102) vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, Wasser aus der Vorrichtungshauptleitung (102) auszulassen, und einen Gehäuse-Spülauslassanschluss (106c), welcher an einem Endabschnitt (104b) der Spülabzweigleitung (104) vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, mit einer Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und Wasser aus der Spülabzweigleitung (104) abzuleiten.
  8. Vorrichtung (200) nach Anspruch 1, ferner aufweisend: eine erste Eckventilanschlusseinheit (210) mit einem ersten Verbindungsabschnitt (212), einem zweiten Verbindungsabschnitt (214) und einem dritten Verbindungsabschnitt (216), wobei die Verbindungsabschnitte der ersten Eckventilanschlusseinheit (212) über einen Anschlusseinheit-Innenraum (218) miteinander fluidverbunden sind, wobei die erste Eckventilanschlusseinheit (212) dazu eingerichtet ist, an dem ersten Verbindungsabschnitt (212) mit einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und an dem zweiten Verbindungsabschnitt (214) mit einer Wasserentnahmestelle verbunden zu sein, eine Ablaufeinheit (240), welche dazu eingerichtet ist, mit einer Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation direkt oder indirekt verbunden zu sein und ihr zugeführtes Wasser in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation, optional mittels eines freien Auslaufs, abzuleiten, wobei der mindestens eine Sensor (50) einen ersten Wassertemperatursensor (230) aufweist, welcher an oder zumindest teilweise in dem Anschlusseinheit-Innenraum (218) der ersten Eckventilanschlusseinheit (210) angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, eine Wassertemperatur des Wassers in dem Anschlusseinheit-Innenraum (218) der ersten Eckventilanschlusseinheit (210) als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung (250) zu senden, wobei das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung (220) ein erstes Spülventil (222) aufweist, welches den dritten Verbindungsabschnitt (216) der ersten Eckventilanschlusseinheit (212) mit der Ablaufeinheit (240) verbindet und dazu eingerichtet ist, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung (250) zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei im Offen-Zustand des ersten Spülventils (222) Wasser über den dritten Verbindungsabschnitt (216) der ersten Eckventilanschlusseinheit (212) an die Ablaufeinheit (240) geleitet wird, um das Wasser in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation abzuleiten. wobei die Steuereinrichtung (250) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das erste Spülventil (222) zu übertragen und somit das erste Spülventil (222) zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den ersten Wassertemperatursensor (230) gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 8, ferner aufweisend: eine zweite Eckventilanschlusseinheit (260) mit einem ersten Verbindungsabschnitt (262), einem zweiten Verbindungsabschnitt (264) und einem dritten Verbindungsabschnitt (266), wobei die Verbindungsabschnitte der zweiten Eckventilanschlusseinheit (260)über einen Anschlusseinheit-Innenraum (268) miteinander fluidverbunden sind, wobei die zweite Eckventilanschlusseinheit (260) dazu eingerichtet ist, an dem ersten Verbindungsabschnitt (262) mit einer wasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und an dem zweiten Verbindungsabschnitt (264) mit einer Wasserentnahmestelle verbunden zu sein, wobei der mindestens eine Sensor (50) einen zweiten Wassertemperatursensor (270) aufweist, welcher an oder zumindest teilweise in dem Anschlusseinheit-Innenraum (268) der zweiten Eckventilanschlusseinheit (260) angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, eine Wassertemperatur des Wassers in dem Anschlusseinheit-Innenraum (268) der zweiten Eckventilanschlusseinheit (260) als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung (250) zu senden, wobei das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung (220) ein zweites Spülventil (224) aufweist, welches den dritten Verbindungsabschnitt (266) der zweiten Eckventilanschlusseinheit (260) mit der Ablaufeinheit (240) verbindet und dazu eingerichtet ist, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung (250) zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei im Offen-Zustand des zweiten Spülventils (224) Wasser über den dritten Verbindungsabschnitt (266) der zweiten Eckventilanschlusseinheit (260) an die Ablaufeinheit (240) geleitet wird, um das Wasser in die Abwasserleitung der Trinkwasserinstallation abzuleiten, wobei die Steuereinrichtung (250) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das zweite Spülventil (224) zu übertragen und somit das zweite Spülventil (224) zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den zweiten Wassertemperatursensor (270) gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei die erste Eckventilanschlusseinheit (210) dazu eingerichtet ist, an ihrem ersten Verbindungsabschnitt (212) mit einer kaltwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein, und wobei die zweite Eckventilanschlusseinheit (260) dazu eingerichtet ist, an ihrem ersten Verbindungsabschnitt (262) mit einer warmwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein, wobei die Steuereinrichtung (250) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das erste Spülventil (222) zu übertragen und somit das erste Spülventil (222) zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den ersten Wassertemperatursensor (230) gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte erste Wassertemperaturbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt, wobei die Steuereinrichtung (250) ferner dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das zweite Spülventil (224) zu übertragen und somit das zweite Spülventil (224) zu öffnen, wenn ermittelt wird, dass die durch den zweiten Wassertemperatursensor (270) gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte zweite Wassertemperaturbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt, wobei die vorbestimmte erste Wassertemperaturbedingung eine Kaltwasserbedingung ist und als erfüllt gilt, wenn die durch den ersten Wassertemperatursensor (230) gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert überschreitet, und die vorbestimmte zweite Wassertemperaturbedingung eine Warmwasserbedingung ist und als erfüllt gilt, wenn die durch den zweiten Wassertemperatursensor (270)gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert unterschreitet, wobei optional: die vorbestimmte erste Wassertemperaturbedingung als erfüllt gilt, wenn die durch den ersten Wassertemperatursensor (230) gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert für eine vorbestimmte Überschreitungszeitdauer überschreitet, und die vorbestimmte zweite Wassertemperaturbedingung als erfüllt gilt, wenn die durch den zweiten Wassertemperatursensor (270) gemessene Wassertemperatur einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert für eine vorbestimmte Unterschreitungszeitdauer unterschreitet.
  11. Vorrichtung (300) nach Anspruch 1, ferner aufweisend: eine smarte Armatur (310), welche dazu eingerichtet ist, mit einer kaltwasserführenden Leitung und einer warmwasserführenden Leitung der Trinkwasserinstallation verbunden zu sein und wahlweise durch die kaltwasserführende (302) Leitung geliefertes Kaltwasser, die warmwasserführende Leitung (303) geliefertes Warmwasser oder eine Mischung daraus auszugeben, wobei der mindestens eine Sensor (50) einen Warmwassertemperatursensor (320) aufweist, welcher entweder an oder zumindest teilweise in der warmwasserführenden Leitung (303) der Trinkwasserinstallation oder an oder zumindest teilweise in einer Warmwasserzuleitung (313) der smarten Armatur (310) vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, eine Warmwassertemperatur in der warmwasserführenden Leitung (303) als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung (350) zu senden, das mindestens eine Spülventil dazu eingerichtet ist, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung (350) zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei im Offen-Zustand des mindestens einen Spülventils ein Durchfluss des Warmwassers erlaubt ist, um zumindest Warmwasser aus der smarten Armatur auszugeben, wobei die Steuereinrichtung dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den durch den Warmwassertemperatursensor (320) gemessenem Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  12. Vorrichtung (300) nach Anspruch 11, ferner wobei die Steuereinrichtung (350) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil zu öffnen, wenn die durch den Warmwassertemperatursensor (320) gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Warmwasserbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt, optional einen vorbestimmten Warmwasserschwellenwert für eine vorbestimmte Unterschreitungsdauer unterschreitet.
  13. Vorrichtung (300) nach Anspruch 11 oder 12, ferner aufweisend: wobei der mindestens eine Sensor einen Kaltwassertemperatursensor (330) aufweist, welcher an oder zumindest teilweise in der kaltwasserführenden Leitung (3029 der Trinkwasserinstallation oder an oder zumindest teilweise in einer Kaltwasserzuleitung (315) der smarten Armatur (310) vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, eine Kaltwassertemperatur in der kaltwasserführenden Leitung (302) als Zustandsgröße zu messen und Informationen über die Wassertemperatur an die Steuereinrichtung (350) zu senden, wobei mindestens eine Spülventil dazu eingerichtet ist, gesteuert durch ein Steuersignal von der Steuereinrichtung (350) zwischen einem Offen-Zustand und einem Geschlossen-Zustand umgeschaltet zu werden, wobei im Offen-Zustand des mindestens einen Spülventils ein Durchfluss des Kaltwassers erlaubt ist, um zumindest Kaltwasser aus der smarten Armatur (310) auszugeben, wobei die Steuereinrichtung (350) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den Kaltwassertemperatursensor (330) gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  14. Vorrichtung (300) nach Anspruch 13, wobei die Steuereinrichtung (350) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu übertragen und somit das mindestens eine Spülventil zu öffnen, wenn die durch den Kaltwassertemperatursensor (330) gemessene Wassertemperatur eine vorbestimmte Kaltwasserbedingung, welche eine der einen oder mehreren Spülbedingungen ist, erfüllt, optional einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert überschreitet, ferner optional einen vorbestimmten Kaltwasserschwellenwert für eine vorbestimmte Überschreitungsdauer überschreitet.
  15. Vorrichtung (300) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei das mindestens eine Spülventil mindestens eines von einem Kaltwasserventil (314) und einem Warmwasserventil (312) der smarten Armatur (310) aufweist, wobei die Steuereinrichtung (350) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das Kaltwasserventil (314) zu übertragen und somit das Kaltwasserventil (314) zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den Kaltwassertemperatursensor (330) gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind, und das Steuersignal zum Öffnen an das Warmwasserventil (312) zu übertragen und somit das Warmwasserventil (312) zu öffnen, wenn anhand der durch den Warmwassertemperatursensor (320) gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  16. Vorrichtung (300) nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei das mindestens eine Spülventil ein Mischwasserventil (318) aufweist, welches dazu eingerichtet ist, einen Durchfluss von Mischwasser, welches aus miteinander vermischtem Kaltwasser und Warmwasser gebildet ist, zu erlauben oder zu sperren, wobei die Steuereinrichtung (350) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das Mischwasserventil (318) zu übertragen und somit das Mischwasserventil (318) zu öffnen, wenn unter Verwendung der durch den Kaltwassertemperatursensor (330) gemessenen Wassertemperatur und/oder der durch den Warmwassertemperatursensor (320) gemessenen Wassertemperatur ermittelt wird, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  17. Vorrichtung (300) nach einem der Ansprüche 11 bis 16, wobei die Vorrichtung (300) ferner aufweist: einen Ablaufstellaktor (370), welcher dazu eingerichtet ist, einen Ablauf (305) einer Sanitäreinrichtung (301), an welcher die smarte Armatur (310) installiert ist, zu öffnen, wenn das mindestens eine Spülventil geöffnet wird.
  18. Vorrichtung (300) nach einem der Ansprüche 8 bis 17, wobei die Steuereinrichtung (350) dazu eingerichtet ist, das zur Durchführung einer Spülung geöffnete mindestens eine Spülventil zu schließen, wenn ermittelt wird, dass die gemessene Wassertemperatur, welche die Öffnung des mindestens einen Spülventils bewirkt hat, eine vorbestimmte Wassernormaltemperatur erreicht.
  19. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei der mindestens eine Sensor (50) dazu eingerichtet ist, eine Wassertemperatur als die mindestens eine Zustandsgröße zu erfassen, wobei die eine oder mehreren vorbestimmten Spülbedingungen als erfüllt gelten, wenn ein kumulierter Wahrscheinlichkeitswert (KUM) für eine Legionellenbildung gleich oder größer einem Wahrscheinlichkeitsschwellenwert (TH) ist, wobei der kumulierte Wahrscheinlichkeitswert (KUM) berechnet wird durch Addieren von Wahrscheinlichkeitseinzelwerten, wobei jeder Wahrscheinlichkeitseinzelwert für ein zugehöriges Zeitfenster unter aufeinanderfolgenden Zeitfenstern basierend auf einer anhand der erfassten Wassertemperatur berechneten durchschnittlichen Wassertemperatur in dem zugehörigen Zeitfenster ermittelt wird, wobei optional die erfasste Wassertemperatur eine erste Wassertemperatur, insbesondere eine Kaltwassertemperatur, und eine zweite Wassertemperatur, insbesondere eine Warmwassertemperatur, aufweist und ein jeweiliger kumulierter Wahrscheinlichkeitswert für jede von der ersten und der zweiten Wassertemperatur separat berechnet wird.
  20. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach Anspruch 19, wobei die Wahrscheinlichkeitseinzelwerte auf Grundlage einer Beziehung zwischen der durchschnittlichen Wassertemperatur in dem zugehörigen Zeitfenster und einer Wahrscheinlichkeit für eine Legionellenbildung bei der durchschnittlichen Wassertemperatur in dem zugehörigen Zeitfenster ermittelt werden.
  21. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach Anspruch 19 oder 20, wobei die Steuereinrichtung (350) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung so zu übertragen, dass eine Spülung durch Ableiten des Wassers aus der wasserführenden Leitung für eine voreingestellte Spülzeitdauer durchgeführt wird.
  22. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach Anspruch 19 oder 20, wobei der mindestens eine Sensor (50) dazu eingerichtet ist, eine Wasserdurchflussrate zu erfassen, wobei die Steuereinrichtung (350) dazu eingerichtet ist, das Steuersignal zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil der Spülventileinrichtung so zu übertragen, dass eine Spülung durch Ableiten des Wassers aus der wasserführenden Leitung so lange durchgeführt wird, bis eine gespülte Wassermenge, welche sich durch Multiplikation der seit Spülbeginn verstrichene Zeit mit der ermittelten Wasserdurchflussrate berechnet, eine voreingestellte Spülwassermenge erreicht.
  23. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach einem der Ansprüche 1 bis 22, ferner aufweisend: eine Bedien- und Anzeigeeinrichtung (70, 160), welche dazu eingerichtet ist, von der Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) bereitgestellte Informationen anzuzeigen und von einem Nutzer Bedienbefehle zu empfangen.
  24. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach einem der Ansprüche 1 bis 23, wobei die Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) dazu eingerichtet ist, eigenständig zu ermitteln, ob die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  25. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach einem der Ansprüche 1 bis 24, ferner aufweisend: eine Kommunikationseinrichtung (65, 140, 280, 360), welche elektrisch mit der Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) verbunden ist und dazu eingerichtet ist, eine drahtlose und/oder drahtgebundene Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) und dem mindestens einen Sensor (50) und/oder eine drahtlose und/oder drahtgebundene Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) und dem mindestens einen Spülventil zu ermöglichen und durchzuführen.
  26. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach Anspruch 25, wobei die Kommunikationseinrichtung (65, 140, 280, 360) ferner dazu eingerichtet ist, eine Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) und einem Server (80) zu ermöglichen und durchzuführen, wobei die Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) ferner dazu eingerichtet ist, die durch den mindestens einen Sensor erfassten Informationen mittels der Kommunikationseinrichtung (65, 140, 280, 360) an den Server (80) zu übertragen, wobei der Server (80) dazu eingerichtet ist, die durch den mindestens einen Sensor erfassten Informationen aufzuzeichnen und zu verarbeiten, wobei die Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) optional ferner dazu eingerichtet ist, eine Anweisung, eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu bewirken, von dem Server (80) mittels der Kommunikationseinrichtung (65, 140, 280, 360) zu empfangen, wenn der Server (80) auf Grundlage der an ihn übermittelten Informationen ermittelt, dass die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  27. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach Anspruch 24 oder 26, wobei die Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) und/oder der Server (80) eine Datenbank aufweisen, in/aus welcher die durch den mindestens einen Sensor erfassten Informationen und/oder die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen und/oder Spülparameter für die durchzuführende Spülung abgespeichert und abgerufen werden.
  28. Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach einem der Ansprüche 1 bis 27, wobei die Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) dazu eingerichtet ist: eine Spülung durch Senden eines Steuersignals zum Öffnen an das mindestens eine Spülventil zu bewirken, wenn durch die Steuereinrichtung (60, 135, 250, 350) ein Aktivierungssignal von einem Nutzer empfangen wird, wobei das Aktivierungssignal optional von dem Nutzer durch eine manuelle Eingabe über ein Eingabemittel der Bedien- und Anzeigeeinrichtung (70, 160) der Vorrichtung auslösbar oder über eine Software-Anwendung auf einem Nutzerendgerät fernauslösbar ist.
  29. System (400) zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts, das System aufweisend: eine Trinkwasserinstallation mit einem Kaltwasserleitungsnetz (402) mit mindestens einer Kaltwasserleitung, einem Warmwasserleitungsnetz (404) mit mindestens einer Warmwasserleitung und einem Abwasserleitungsnetz (406) mindestens einer Abwasserleitung sowie einer Mehrzahl von Wasserentnahmestellen (408), wobei die Trinkwasserinstallation ferner eine Übergabeschnittstelle (410) aufweist, an welcher zumindest das Kaltwasserleitungsnetz (402) und das Abwasserleitungsnetz (408) des zu versorgenden Objekts mit einem öffentlichen oder gemeinschaftlichen Trinkwasser- und Abwassernetz (500) verbunden sind, mindestens eine in der Trinkwasserinstallation installierte Vorrichtung (30, 100, 200, 300) zur Spülung der Trinkwasserinstallation gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, welche dazu eingerichtet ist, selektiv Wasser aus der Trinkwasserinstallation des zu versorgenden Objekts in das öffentliche oder gemeinschaftliche Abwassernetz (500) abzuleiten, wobei die mindestens eine Vorrichtung zur Spülung (30, 100, 200, 300) der Trinkwasserinstallation an der Übergabeschnittstelle (410) installiert ist und/oder an den jeweiligen Wasserentnahmestellen (408) installiert ist.
  30. System (400) nach Anspruch 29, wobei die mindestens eine Vorrichtung zur Spülung der Trinkwasserinstallation eine Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 aufweist, wobei an der Übergabeschnittstelle (410) sowohl die mindestens eine Kaltwasserleitung als auch die mindestens eine Warmwasserleitung mit einem öffentlichen oder gemeinschaftlichen Trinkwasserwassernetz (500) verbunden sind, und wobei eine Vorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 entlang der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder eine Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 entlang der mindestens einen Warmwasserleitung installiert ist.
  31. System (400) nach Anspruch 29 oder 30, ferner aufweisend eine oder mehrere Belüftungseinrichtungen, welche entlang der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder entlang der mindestens einen Warmwasserleitung installiert sind und welche dazu eingerichtet sind, für eine Belüftung bei einer Spülung der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder der mindestens einen Warmwasserleitung zu sorgen.
  32. System nach einem der Ansprüche 29 bis 31, ferner aufweisend eine oder mehrere Entlüftungseinrichtungen, welche entlang der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder entlang der mindestens einen Warmwasserleitung installiert sind und welche dazu eingerichtet sind, für eine Entlüftung bei einem Wiederbefüllen der mindestens einen Kaltwasserleitung und/oder der mindestens einen Warmwasserleitung nach einer erfolgten Spülung zu sorgen.
  33. System nach einem der Ansprüche 29 bis 32, ferner aufweisend: einen Server (80) oder den Server (80) aus Anspruch 20, wobei der Server (80) kommunikativ mit der Vorrichtung (30, 100, 200, 300) zur Spülung der Trinkwasserinstallation verbunden ist und dazu eingerichtet ist, von der Vorrichtung (30, 100, 200, 300) zur Spülung der Trinkwasserinstallation die durch den mindestens einen Sensor erfassten Informationen zu erhalten und Anweisungen zum Bewirken einer Spülung an die Vorrichtung (30, 100, 200, 300) zur Spülung der Trinkwasserinstallation zu senden.
  34. Verwendung einer Vorrichtung (30, 100, 200, 300) zur Spülung einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts gemäß einem der Ansprüche 1 bis 28 für die Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in der Trinkwasserinstallation durch bedingungsbasiertes Spülens der Trinkwasserinstallation, wenn die eine oder die mehreren vorbestimmten Spülbedingungen erfüllt sind.
  35. Verwendung nach Anspruch 34, ferner aufweisend das Verwenden einer oder mehrerer Vorrichtungen (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 als zentrale Absperr- und Spülvorrichtung an einer Übergabeschnittstelle (410), an welcher zumindest ein Kaltwasserleitungsnetz (402) und ein Abwasserleitungsnetz (404) des zu versorgenden Objekts mit einem öffentlichen oder gemeinschaftlichen Trinkwasser- und Abwassernetz (500) verbunden sind.
  36. Verwendung nach Anspruch 34 oder 35, ferner aufweisend das Verwenden einer oder mehrerer Vorrichtungen (200, 300) nach einem der Ansprüche 8 bis 18 an einer oder mehreren zugehörigen Wasserentnahmestellen, optional Verwendung von einer Vorrichtung (300) nach einem der Ansprüche 11 bis 18 als Armatur einer Sanitäreinrichtung, wobei die Sanitäreinrichtung mindestens eines/eine von einem Waschbecken (301), einer Dusche und einer Badewanne aufweist.
  37. Verfahren zur Verringerung oder Vermeidung einer Legionellenbelastung in einer Trinkwasserinstallation eines mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts, insbesondere Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung (30, 100, 200, 300) nach einem der Ansprüche 1 bis 28, das Verfahren aufweisend: Erfassen, durch mindestens einen Sensor, von Informationen über mindestens eine Zustandsgröße von in einer wasserführenden Leitung enthaltenen Wassers, und Durchführen einer Spülung, durch eine Steuereinrichtung, mittels Ableitens von Wasser aus der wasserführenden Leitung in ein öffentliches oder gemeinschaftliches Abwassernetz über ein Spülventil, welches in Reaktion auf ein Steuersignal von der Steuereinrichtung geöffnet wird, wenn ermittelt wird, dass die durch den mindestens einen Sensor erfasste mindestens eine Zustandsgröße eine oder mehrere vorbestimmte Spülbedingungen erfüllt.
  38. Verfahren nach Anspruch 37, wobei die mindestens eine Zustandsgröße eine Wassertemperatur aufweist und die eine oder mehreren vorbestimmten Spülbedingungen eine Wassertemperaturbedingung aufweist und/oder wobei die mindestens eine Zustandsgröße eine Wasserdurchflussrate aufweist und die eine oder mehreren vorbestimmten Spülbedingungen eine vorbestimmte Wasserdurchflussbedingung aufweist.
  39. Verfahren nach Anspruch 37 oder 38, wobei das Durchführen der Spülung aufweist mindestens einen Schritt von: einem Schritt des Schließens eines Absperrorgans einer zentralen Absperr- und Spülvorrichtung, insbesondere einer Vorrichtung nach Anspruch 6, an einer Übergabeschnittstelle, an welcher zumindest ein Kaltwasserleitungsnetz und ein Abwasserleitungsnetz des zu versorgenden Objekts mit einem öffentlichen oder gemeinschaftlichen Trinkwasser- und Abwassernetz verbunden sind, um eine Wasserversorgung an die Trinkwasserinstallation des mit Trinkwasser zu versorgenden Objekts zu unterbrechen, und des Öffnens eines Spülventils der zentralen Absperr- und Spülvorrichtung, um Wasser aus der Trinkwasserinstallation abzuleiten, einem Schritt des Öffnens eines ersten Spülventils, welches mit einer kaltwasserführenden Leitung über eine erste Eckventilanschlusseinheit verbunden ist, und/oder Öffnens eines zweiten Spülventils, welches mit einer warmwasserführenden Leitung über eine zweite Eckventilanschlusseinheit verbunden ist, um Kaltwasser und/oder Warmwasser aus der Trinkwasserinstallation abzuleiten, und einem Schritt des Öffnens mindestens eines Spülventils einer smarten Armatur, insbesondere einer smarten Armatur einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche, um Kaltwasser und/oder Warmwasser aus der Trinkwasserinstallation abzuleiten.
DE102022131432.4A 2022-11-28 2022-11-28 Vorrichtung und system sowie verwendung und verfahren zur verringerung oder vermeidung einer legionellenbelastung in trinkwasserinstallationen Pending DE102022131432A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102022131432.4A DE102022131432A1 (de) 2022-11-28 2022-11-28 Vorrichtung und system sowie verwendung und verfahren zur verringerung oder vermeidung einer legionellenbelastung in trinkwasserinstallationen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102022131432.4A DE102022131432A1 (de) 2022-11-28 2022-11-28 Vorrichtung und system sowie verwendung und verfahren zur verringerung oder vermeidung einer legionellenbelastung in trinkwasserinstallationen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102022131432A1 true DE102022131432A1 (de) 2024-05-29

Family

ID=91026396

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102022131432.4A Pending DE102022131432A1 (de) 2022-11-28 2022-11-28 Vorrichtung und system sowie verwendung und verfahren zur verringerung oder vermeidung einer legionellenbelastung in trinkwasserinstallationen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102022131432A1 (de)

Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE202008002822U1 (de) 2008-02-28 2009-07-09 Gebr.Kemper Gmbh + Co.Kg Metallwerke Trink- und Brauchwasserversorgungseinrichtung eines Gebäudes und Steuervorrichtung für eine solche
EP2098645A1 (de) 2008-03-04 2009-09-09 Gebr. Kemper GmbH + Co. KG Metallwerke Trink- und Brauchwassersystem
GB2502165A (en) 2012-05-14 2013-11-20 Fluid Cohesion Ltd Automatic water flushing system
DE102014104393A1 (de) 2013-04-05 2014-10-09 Herbert Wimberger Sanitärarmatur mit Präventivspülung
DE202016100853U1 (de) 2016-02-18 2017-05-23 Uponor Innovation Ab Spülstation für ein Ring- oder Reihenleitungssystem, Ringleitungssystem sowie Reihenleitungssystem
DE102018118910A1 (de) 2018-08-03 2020-02-06 Aba Beul Gmbh Spülmodul und Verfahren zum Spülen von Flüssigkeitsleitungen

Patent Citations (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE202008002822U1 (de) 2008-02-28 2009-07-09 Gebr.Kemper Gmbh + Co.Kg Metallwerke Trink- und Brauchwasserversorgungseinrichtung eines Gebäudes und Steuervorrichtung für eine solche
EP2098645A1 (de) 2008-03-04 2009-09-09 Gebr. Kemper GmbH + Co. KG Metallwerke Trink- und Brauchwassersystem
GB2502165A (en) 2012-05-14 2013-11-20 Fluid Cohesion Ltd Automatic water flushing system
DE102014104393A1 (de) 2013-04-05 2014-10-09 Herbert Wimberger Sanitärarmatur mit Präventivspülung
DE202016100853U1 (de) 2016-02-18 2017-05-23 Uponor Innovation Ab Spülstation für ein Ring- oder Reihenleitungssystem, Ringleitungssystem sowie Reihenleitungssystem
DE102018118910A1 (de) 2018-08-03 2020-02-06 Aba Beul Gmbh Spülmodul und Verfahren zum Spülen von Flüssigkeitsleitungen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT514160B1 (de) Sanitärarmatur
DE68904480T2 (de) System und verfahren zum kontrollieren von trinkwasser.
EP2166159B1 (de) Trinkwasserleitungssystem zur Erhaltung der Trinkwassergüte und Verfahren zum Betrieb eines solchen Trinkwasserleitungssystems
EP3695060B1 (de) Trinkwasserversorgungssystem mit drucksteuerung, verfahren zu dessen steuerung sowie computerprogramm
WO2014029699A1 (de) Leckageschutz-anordnung
EP3301232A1 (de) Sanitärsystem mit einer mischzentrale
DE69918379T2 (de) Regelungssystem für die Heizung eines Gebäudes
DE102006021838A1 (de) Mechanisch absperrbare Mischbatterie
DE102018009511A1 (de) Spülvorrichtung, System und Verfahren zur Durchführung von Hygienespülungen
DE202012103128U1 (de) Anordnung zur Durchführung einer Hygienespülung in einer Wasserinstallation
EP3321428A1 (de) Sanitärarmatur mit bypass-ventil
DE102022131432A1 (de) Vorrichtung und system sowie verwendung und verfahren zur verringerung oder vermeidung einer legionellenbelastung in trinkwasserinstallationen
DE102017128636A1 (de) Ein System, eine Einrichtung, eine Sanitärarmatur und ein Verfahren zur Zapfüberwachung
DE202012012276U1 (de) Vorrichtung zum Reinigen einer häuslichen Wasserleitung und/oder zur Aufrechterhaltung der Wasserqualität
DE102008053879B4 (de) Elektrische Sanitärarmatur
AT514158B1 (de) Sanitärarmatur mit Fernauslösung
DE102010049341A1 (de) Zirkulationspumpensteuersystem zur Verwendung in einer Warmwasserverteilungsanlage
EP2885467B2 (de) Trinkwasserinstallation mit einer Leckageschutzanordnung
AT514159B1 (de) Sanitärarmatur mit Wärmemengenzähler
EP2047834A1 (de) Elektronische Bade- oder Wellnesswanne
DE102021209288A1 (de) Verfahren zum Steuern eines Heizungssystems, Heizungssysteme und Steuervorrichtungen zum Steuern eines Heizungssystems
EP4137645A1 (de) Trinkwasser-installation
DE102018112911A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Erfassen der Entnahmeaktivität von Wasser an mehreren Entnahmestellen
AT13581U1 (de) Sanitärarmatur

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R081 Change of applicant/patentee

Owner name: FAERBER, ROBERT, DE

Free format text: FORMER OWNERS: FAERBER, ROBERT, 83024 ROSENHEIM, DE; STRENG, GERALD, FLIESS, AT