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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von öl- und/oder fetthaltigen Abwasser, sowie eine Verwendung der Vorrichtung.
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Eine mehrstufige Wasseraufarbeitung in der Sedimentierungseinrichtung kann sowohl die Verminderung und/oder Entfernung an Härtebildnern, insbesondere von Calciumionen, ermöglichen, als auch zu einer Verminderung von TOC (gesamter organischer Kohlenstoff) in Trinkwasser führen. Dieses zweistufige Vorgehen ist zwar bekannt allerdings bei der Wasseraufarbeitung nicht die Standardvorgehensweise und normalerweise widersprüchlich, da die TOC-Reduzierung durch einen geringen pH-Wert typischerweise zwischen 4,0-7,3 erreicht wird und die Reduzierung an Härtebildnern typischerweise bei höheren pH-Werten zwischen 9,5-11,5 erreicht werden kann. Die Anwesenheit von TOC's wirkt zudem als Inhibitor beim Ausfällen von Calcium.
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Bei Ausführen dieses speziellen Verfahrens werden typischerweise umfangreiche Folgeschritte benötigt, welche die Dimensionierung der Anlage nahezu ungeeignet für den Einsatz von 50 EW's (Einwohnerwerte) - 1000 EW's macht. Derartige Angaben werden u.a. zur Spezifizierung von Kleinkläranlagen, gemäß DIN EN 12566 (A1-Fassung aus 2003) und DWA-A 222 genutzt.
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Das Einsatzgebiet der erfindungsgemäßen Anlage zur Wasserbehandlung und insbesondere Wasseraufarbeitung soll insbesondere im Bereich von bis zu 1000 EW's, vorzugsweise bis zu 200 EW's, besonders bevorzugt bis zu 50 EW's liegen.
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Ein entscheidender Vorteil für den Einsatz einer solchen Anlage ist deren geringer Bauraumbedarf als auch deren geringe Zahl an Wartungszyklen.
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Zugleich weisen fetthaltige Küchenabwässer oder Ähnliches allerdings so hohe Fettlasten auf, dass eine Bearbeitung mit herkömmlichen Kleinkläranlagen nicht möglich ist
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Ausgehend von dieser Vorbetrachtung ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Anlage zur Wasseraufarbeitung für ein vergleichsweise geringes anfallendes Wasservolumen von unter 1000 EW's zu bereitzustellen, welche sich durch einen kompakten Aufbau und durch einen nahezu wartungsfreien Betrieb bei möglichst hoher Reinigungseffizienz auszeichnet.
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Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Behandlung von öl- und/oder fetthaltigen Abwasser umfasst:
- - einen Zulauf zum Zuführen des zu behandelnden Wassers,
- - eine sich an den Zulauf anschließende Abschöpfvorrichtung
- - eine sich an die Abschöpfvorrichtung anschließende Sedimientierungseinrichtung zur Sedimentierung von Schwebstoffen aus dem zu behandelnden Wasser wobei die Sedimentierungseinrichtung zumindest
- - einen Anreicherungspfad zum Anreichern des zu behandelnden Wassers mit einem Koagulanten und
- - einen sich an den Anreicherungspfad anschließenden Regulierungspfad zum Einbringen eines den pH-Wert des Wassers einstellenden Regulierungsmittels aufweist, und
- - eine sich an die Sedimentierungseinrichtung anschließende Filtereinrichtung mit einem Filtermedium und
- - eine sich an die Filtereinrichtung anschließende Umkehrosmoseeinrichtung zur weitergehenden Reinigung des Wassers.
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Die Abschöpfvorrichtung ermöglicht die Verringerung an Fetten und Ölen bei besonders hohem Gehalt. Teilweise wird Fritteusenfett und Pfannenfett unmittelbar in den Abfluss entsorgt. Diese Fettlast kann nicht durch die Dosiermenge an Koagulationsmittel ausgeglichen werden.
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Zusätzlich zur Abschöpfvorrichtung kann noch ein Fettabscheider bzw. eine Fettabscheidevorrichtung vorgesehen sein, welcher einen weiteren Teil der Fettlast reduziert und nach dem Prinzip der schwerkraftbedingten Phasentrennung arbeitet.
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Die Abschöpfvorrichtung kann vorteilhaft als ein sogenannter Band-Skimmer ausgebildet sein. Typischerweise weist der Band-Skimmer zumindest ein Förderband und zwei endständig angeordnete Umlenkrollen auf. Dabei ist zumindest eine der Umlenkrollen elektromotorisch angetrieben.
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Die Abschöpfvorrichtung kann einen Sammelbehälter aufweisen, zur Sammlung von abgeschöpften Fettresten.
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Der Band-Skimmer kann eine Abstreifvorrichtung zum Entfernen und zum Weitertransport von abgeschöpften Fettresten vom Bandskimmer aufweisen, so dass der Abgriff von Fett und Öl vom Förderband an dem vorgesehenen Ort erleichtert wird.
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Der Band-Skimmer kann vorteilhaft für diese Anwendung mit einer Transportgeschwindigkeit zwischen 1-6 m/s betrieben werden.
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Das Transportband kann vorteilhaft eine Oberflächenprofilierung zur Erhöhung der Rauhigkeit und zur Anordnung einer Fließgeometrie auf der Oberfläche des Transportbandes aufweisen.
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Das Transportband sollte vorteilhaft eine Fluidleitung aufweisen. Hierfür ist es von Vorteil, wenn die Oberflächenprofilierung zumindest eine erste Reihe von hintereinander angeordneten parallel zueinander verlaufenden Stege aufweist und vorzugsweise eine zweite Reihe von hintereinander angeordneten parallel zueinander verlaufenden Stege. Dabei ist jeweils ein Steg der ersten Reihe mit einem Steg der zweiten Reihe als eine V-Profilierung ausbildet.
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Die Vorrichtung kann zulaufseitig eine Belüftungsvorrichtung aufweisen, welche ein Aufschwimmen und damit ein Abschöpfen der Fettphase erleichtert. Dabei ist die Abschöpfvorrichtung zwischen der Belüftungsvorrichtung und der Sedimentierungseinrichtung angeordnet.
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Bevorzugt ist die Belüftungsvorrichtung unmittelbar nach einer Anschlusskupplung eines Zulaufs der Vorrichtung zum Anschluss an einen Küchenablauf, insbesondere einen Siphon, angeordnet ist. Somit wird bereits unmittelbar nach Zulauf die CSB-Menge reduziert, wodurch das Umkippen in den anaeroben Zustand verhindert wird.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Vorrichtung zulaufseitig einen Fettabscheider aufweisen, wobei die Abschöpfvorrichtung zwischen dem Fettabscheider und der Sedimentierungseinrichtung angeordnet ist.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist eine Verwendung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung ebenfalls erfinderisch. Dabei ist die Vorrichtung zur Verarbeitung eines Zulaufvolumens von weniger als 1000 l/h ausgelegt.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise wie diese erreicht werden, werden verständlicher im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
- 1 eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Verfahrens und einer Anlage.
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Die Figur ist eine rein schematische Darstellung. Tatsächliche geometrische Verhältnisse können von der Figur abweichen.
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Es wird auf 1 Bezug genommen, die eine Vorrichtung 2 zur Behandlung von Wasser zeigt. Das Wasser ist insbesondere Küchenwasser mit einem hohen Gehalt an Fett und anderen in der Küche anfallenden Verbindungen.
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Die Vorrichtung 1 umfasst einen Zulauf 4, über die sich der Vorrichtung 2 das zu behandelnde Wasser in einer Strömungsrichtung 5, nachfolgend auch Fließrichtung genannt, zuführen lässt. Der Zulauf 4 kann einen Küchensiphon umfassen.
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Die Vorrichtung weist sodann nach dem Zulauf 4 einen Fettabscheider 100 auf, welcher in Strömungsrichtung unmittelbar dem Zulauf nachgeordnet ist.
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Die maximal zu verarbeitende Zulaufmenge an zu behandelnden Wasser, insbesondere Küchenabwasser, durch die erfindungsgemäße Anlage kann zumindest 100 l/h, vorzugsweise zwischen 150-500 l/h betragen.
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Der Fettabscheider 100 weist einen Behälter 101 auf, welcher einen Aufnahmeraum 113 begrenzt. Der Behälter 101 weist zumindest eine Trennwandung 102 auf, welche den Behälter in zumindest zwei Trennbereiche bzw. Kammersegmente 104, 105 segmentiert. Eine Leitung 103 zwischen dem Zulauf 4 und dem Fettabscheider 100 dient dem Zuleiten des zu behandelnden Wassers in den ersten Trennbereich 104. Der zweite Trennbereich 105 weist einen Überlauf 106 auf. Die Trennwand 102 kann insbesondere als Tauchwand ausgebildet sein. Die Füllhöhe des ersten und/oder zweiten Trennbereichs 104, 105 wird über einen Füllstandssensor 107, z.B. einen Schwimmer, überwacht.
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Weiter weist der Fettabscheider eine Belüftungsvorrichtung 108 zum Einleiten eines sauerstoffhaltigen Gases, insbesondere von Druckluft, in das aufzuarbeitende Wasser in den Behälter 101 auf.
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Dadurch wird eine Durchmischung erreicht und ein Kippen des Wassers in einen anaeroben Zustand verhindert. Der Druck sollte zumindest 2 bar, vorzugsweise 3-5 bar betragen. Belüftungsvorrichtung 108 kann eine Anlage zur Drucklufterzeugung 109 aufweisen. Eine Druckgasdüse 120 welche z.B. mediumsdicht an der Wandung des Behälters 101 festgelegt ist, verfügt über eine Einlassöffnung von Gas in das zu reinigende Wasser und ist im unteren Bereich des Flüssigkeitspegels des Behälters 101 angeordnet, so dass eine genügend große Strecke bereitgestellt wird, in welcher der Sauerstoffeintrag in die Flüssigkeit erfolgen kann.
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Das zu behandelnde Wasser wird sodann in den Vorabscheider 110 überführt, insbesondere gepumpt. Der Vorabscheider 110 dient einerseits als Sedimentationstank und andererseits zur weitergehenden Fettabtrennung durch eine Abschöpfvorrichtung 111 in Form eines sogenannten Bandskimmer 111.
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Bandskimmer bzw. Band-Abschöpfvorrichtungen sind in größeren Anlagen an sich bekannt. Mittels eines Fließbandes wird aufschwimmendes Fett abgeschöpft. Allerdings hat sich in der praktischen Anwendung gezeigt, dass der Fettgehalt des zu gehandelnden Wassers trotz dem vorhergehenden Fettabscheider noch überraschend derart hoch sind, dass sich durch den Einsatz des Bandskimmers 111 die Wasserqualität für die nachfolgenden Prozessschritte erheblich verbessert.
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Die abgeschöpften Öle und Fette werden in einem Auffangbehälter 112 gesammelt und gemeinsam mit anderen in der Küche anfallenden Fetten, wie Fritierfett und Bratenfett, durch ein entsprechendes Entsorgungsunternehmen fachgerecht entsorgt.
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Nach dieser Vorkonditionierung ist das zu behandelnde Wasser optimal vorbereitet für eine anschließende Sedimentation. Das zu behandelnde Wasser vom Vorabscheider 110 in über eine Leitung 130 in eine einen Lamellenklärer 230 umfassende Sedimentierungseinrichtung 200 geleitet, in welchem die Sedimentation von Verunreinigungen erfolgt. Im Übergang zwischen dem Vorabscheider 110 und dem Lamellenklärer wird ein Koagulat 10, vorzugsweise eine Eisen(III)-Lösung, besonders bevorzugt als Eisen(III)chlorid-Lösung, zugesetzt. Eine entsprechende Dosiereinheit 140 zur Einstellung des Gehalts an Flockungsmittels ist entlang der Leitung 130 angeordnet. Ein Teil der Leitung 130 und die Dosiereinheit 140 sind Teil eines Anreicherungspfades 8 der Sedimentierungseinrichtung 200. Vorzugsweise weist der Lamellenklärer ein Füllstandsmessgerät 231 und/oder einen Grenzschalter auf. Idealerweise detektiert das Füllstandsmessgerät 231 und/oder der Grenzschalter oder eine Anordnung aus mehreren Grenzschaltern sowohl das Gesamtfüllniveau als auch das Füllniveau des Schlamms bzw. der Phasengrenze, wobei dieEntleerung nicht nur basierend auf dem Gesamtfüllniveau sondern basierend auf einem der beiden Werte erfolgt. Hierfür kann ein kapazitiver Sensor genutzt werden, welcher die Phasengrenze anhand einer Kapazitätsänderung erkennt.
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Zudem erfolgt eine Einstellung des pH-Werts auf einen neutralen oder leicht basischen Wert, vorzugsweise zwischen 7,2-7,5. Dies kann insbesondere durch Zugabe eines Regulierungsmittels 22, vorzugsweise eines basischen Mittels, besonders bevorzugt von NaOH, insbesondere einer NaOH-Lösung, erfolgen. Eine Dosiereinheit 150 zur Einstellung des pH-Werts ist entlang der Leitung 130 angeordnet. Die Dosiereinheit 150 und/oder die Leitung 130 und/oder ein entlang der Leitung angeordnetes Mittel kann einen pH-Sensor 151 aufweisen, welcher mit der Dosiereinheit 150 mittels einer Signalverbindung, als wireless-Verbindung oder als Signalkabel, verbunden ist. Insbesondere kann die Dosiereinheit 150 eine Steuer- und Auswerteeinheit aufweisen, zur Verarbeitung der Messignale des pH-Sensors 151 und zur Einstellung der Dosiermenge des basischen Mittels zum auszuarbeitenden Wasser. Ein weiterer Teil der Leitung 130 und die Dosiereinheit 150 sind Teil des Regulierungspfades 18 der Sedimentatierungsvorrichtung 200.
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Die Fließstrecke ist derart ausgelegt, dass ausreichend Zeit zur Flokkulation verbleibt. Zwischen dem Vorabscheider 110 und der Sedimentierungseinrichtung 200 ist ein Mittel 160 zur Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit angeordnet. Das Mittel kann entlang der Leitung 130 oder in der Leitung 130 angeordnet sein oder Teil der Leitung 130 sein. Dies erleichtert die Sedimentation und verringert die Tendenz der Verwirbelungen. Besonders bevorzugt ist das Mittel 160 zur Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit als ein Rohrreaktor ausgebildet. Der Rohrreaktor kann eine Temperiereinrichtung aufweisen, um konstante Bindungsbedingungen bereitzustellen. Die
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Die Sedimentierungseinrichtung 200 weist einen Lamellenklärer 230 auf, welcher bodenseitig einen konisches Teilsegment 201 zum Absetzen der Sedimente aufweist, an dessen zulaufenden Ende sich ein Schlammablass 202 befindet. Im neutralen bis basischen pH-Wert bilden sich Hydroxidflocken in der Sedimentierungseinrichtung 200 aus, insbesondere Eisenhydroxidflocken, welche ungefähr 90% der nichtgelösten Stoffe und 50% der gelösten Stoffe erfassen. Der sedimentierte Schlamm wird mit einem TS-Gehalt von vorzugsweise 3-5% periodisch in einen Schlammsammeltank 250 abgeleitet.
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Der Schlammsammeltank 250 weist einen Schlammsammelraum 255 auf und weist zudem einen konischen Boden 251 mit einem Schlammablass 252 am spitz-zulaufenden Ende des Bodens 251 auf. Weiter weist der Schlammsammeltank 250 einen Füllstandssensor und/oder einen Füllstandsgrenzschalter 253 auf. Bei Erreichen eines vorbestimmten Füllstands kann ein Ablassen des Schlammsammeltanks 250 erfolgen. Durch die Überwachung und/oder Ermittlung des Füllstandes wird eine optimale Nachsedimentation innerhalb des Schlammsammeltanks 250 erreicht.
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Der Schlammsammeltank 250 weist ein permeables Filterelement 254 auf, welches vorzugsweise einen Wandungsbereich 256 des Schlammsammelraumes 255, besonders bevorzugt des konischen Boden 251, bildet. Bevorzugt ist das permeable Filterelement 254 ein Filterpapier oder Filtertuch.
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Im Schlammsammeltank 250 ist jenseits des Schlammsammelraumes 255 ein Flüssigkeitssammelraum 257 angeordnet. In diesem Flüssigkeitssammelraum 257 wird das Retentat des Filterelements 254 gesammelt, während das Permeat im Schlammsammelraum 250 verbleibt, wodurch die Schlammphase weiter aufkonzentriert wird. Dies erfolgt bevorzugt über einen Zeitraum von 12-24 Stunden.
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Das Retentat 258 wird sodann aus dem Flüssigkeitssammelraum 257 in den Vorabscheider 110 rückgeführt, während der aufkonzentrierte Schlamm 259, vorzugsweise nach Erreichen des vorbestimmten Füllstands, aus dem Schlammsammelraum 255 und dem Schlammsammeltank 250 abgeleitet und kann einer Trocknungsanlage 260, beispielsweise einem biologischen Trocknung, zugeführt werden. Ein Verfahren zur biologischen Trocknung ist grundsätzlich bekannt und entsprechendes beispielhaftes Verfahren zur biologischen Trocknung von Klärschlamm wird u.a. in der
DE 41 11 314 C2 offenbart. Das vorgenannte Dokument beschreibt lediglich eine Variante im Rahmen der vorliegenden Erfindung und kann auch auf andere Art und Weise erfolgen. Sodann kann der getrocknete Schlamm, vorzugsweise gemeinsam mit gesammelten Speiseresten aus dem Auffangbehälter 112, zu Dünger verarbeitet werden.
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Die Sedimentierungseinrichtung 200 weist einen Mehrzahl an Schräglamellen 203 auf, welche schräg in einem Winkel 2-45°, vorzugsweise 5-25° gegenüber einer lotrechten Ausrichtung der Lamellen, angeordnet sind. Die als Lamellenklärer ausgebildete Sedimentierungseinrichtung kann zudem eine Längsachse 204 aufweisen, die vorzugsweise parallel zur Lotrichtung angeordnet ist. Das Lamellenpaket wird dabei von unten nach oben durchströmt. Unterstützend und bevorzugt kann hierfür ein gasförmiges Medium, insbesondere Luft, eingeblasen werden. Entsprechend weist die Sedimentierungseinrichtung 200 einen nicht-dargestellten Gaseinlass auf, welcher vorzugsweise unterhalb einzelner Lamellen oder eines Lamellenpakets angeordnet ist.
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Die Sedimentierungseinrichtung 200 weist zudem eine Zulauföffnung 205 auf an welchem die Leitung 130 in der Sedimentierungseinrichtung 200 mündet. Die Zulauföffnung 205 ist oberhalb des Schlammablasses 202 angeordnet. Überdies weist die Sedimentierungseinrichtung 200 eine Ablauföffnung 206 für eine geklärte Flüssigphase auf, welche oberhalb der Zulauföffnung 205 angeordnet ist. An der Ablauföffnung 206 ist eine Überleitung 220 angeordnet. Bevorzugt ist innerhalb der Sedimentierungseinrichtung 200 ein nicht-dargestelltes Überlaufwehr angeordnet, welches im Bereich der Ablauföffnung 206 angeordnet ist.
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Die Überleitung 220 mündet sodann in einem Vorlagebehälter 310 einer Ultrafiltrationanlage 300. Die Ultrafiltrationsanlage 300 umfasst zudem ein dynamische Tangentialfluss-Filtrationsanlage (engl. Cross Flow) 320 mit einer oder mehreren rotierbar in einem Gehäuse 331 gelagerte keramischen Filtrationsscheiben 332. Die durchschnittliche Porengröße der keramischen Scheiben kann vorteilhaft zwischen 10-50 nm betragen. Sie definieren eine sogenannte keramische Rotationsmembrane. Das vorgereinigte Abwasser wird im Kreislauf zwischen der dynamischen Tangential-Filtrationsanlage 320 und den Vorlagenbehälter 310 geführt. Ein Filtrat zwischen 50-500 l/h, vorzugsweise zwischen 150-400 I/h wird in Richtung eines Vorlagentanks 410 der Umkehrosmoseanlage 400 geleitet. Die Ultrafiltrationsanlage verfügt über entsprechende Mittel, z.B. eine Pump, eine oder mehrere Leitungen, sowie eine Steuereinheit, welche ein Freispülen der Rotationsmembran, vorzugsweise durch Erzeugung von Rückspülimpulse erzeugt. Zur Steuerung der Periodizität der Erzeugung der Rückspülimpule kann eine Sensoreinheit, insbesondere an einer Ableitung des Filtrats vorgesehen sein. Eine Sensoreinheit kann z.B. ein Drucksensor und/oder ein optischer Sensor zur Ermittlung eines Trübungsgehalts im Filtrat und/oder ein Durchflusssensor sein.
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Aufgrund der Rückimpulse werden Kolloide und/oder Bakterien auf der Oberfläche der Rotationsmembran entfernt und können als Retentat ausgespült oder in den Vorlagenbehälter 310 rezirkuliert werden, wodurch eine Konzentrierung der zugeführten Phase erfolgt.
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Kurzkettige Fettsäuren, die eine erhebliche Geruchsbelästigung darstellen können, so u.a. Buttersäure oder dergl., werden nicht zurückgehalten und als Teil des Filtrats in den Vorlagentank 410 der Umkehrosmoseanlage 400 gesammelt.
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Die Umkehrosmoseanlage 400 ist mit einer Membran 402 ausgestattet und wird mit einer Ausbeuterate von vorzugsweise mehr als 60 Vol.%, vorzugsweise zwischen 65-75 Vol.% betrieben. Die Umkehrosmose ist an sich bekannt. Die Anlage ist ausgelegt zur maximalen Bereitstellung von mehr als 100 l/h, vorzugsweise zur maximalen Bereitstellung einer Menge zwischen 120-300 I/h. Sie weist einen Osmosebehälter 410, beispielsweise mit einer Wickelmembran oder einer anderen semipermeablen Membran 411 und einen daran anschließenden Speichertank 420 für das Permeat auf. Die Umkehrosmoseanlage 400 eine Ablaufleitung 430 für das Permeat auf, welche an einem Permeatablauf 401. der Umkehrosmoseanlage angeordnet ist
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Das bereitgestellte Permeat weist alle Erfordernisse zum Einleiten in ein herkömmliches Wassernetz auf und kann z.B. für die Toilettenspülung genutzt werden. Daher kann die Ablaufleitung 430 vorteilhaft einen Anschluss 431 an eine Sanitäranlage aufweisen. Der Speichertank 420 ist dabei Teil der Ablaufleitung 430. Der Speichertank 420 weist überdies eine Füllstands- und/oder Grenzstandsüberwachungsvorrichtung 421 auf, welcher eine Notentleerung bei Erreichen eines bestimmten Grenzstands im Speichertank initiiert.
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Entlang der Ablaufleitung 430 ist zudem eine Desinfektions-Dosiereinheit 440 zur Zuleitung eines Desinfektionsmittels in das Permeat angeordnet. Die Desinfektions-Dosiereinheit 440 weist einen Lagertank mit Desinfektionsmittel zur Wasserdesinfektion einer vorbestimmten Konzentration auf. Typischerweise kann es sich dabei Chlor oder ein anderes Desinfektionsmittel wie z.B. NaClO, insbesondere zwischen 0,1-1 ppm, handeln.
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Weiterhin ist im oder am Osmosebehälter 410 oder entlang der Ablaufleitung 430 ein Aktivkohlefilter 450 vorgesehen. Dieser ist in Strömungsrichtung vorzugsweise vor der Desinfektions-Dosiereinheit 440 angeordnet.
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Der Osmosebehälter 410 weist eine Konzentratablauf 412 auf, welcher der Ableitung eines Konzentrats dient. Das Konzentrat, in welchem die nach der Ultrafiltration verbliebenen Verunreinigungen verblieben sind, werden über den Konzentratablauf 412 in den Fettabscheider 100 zurückgeführt. In dem Konzentrat kann ein erhöhter CSB-Gehalt bis zu 3300 mg/l vs. 1000 mg/l feststellbar sein. Wegen der vergleichsweise geringen Abwassermenge des Konzentrats fällt die Schmutzfracht nicht wesentlich ins Gewicht.
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Absetzbare Stoffe werden durch die vorbeschriebene Vorrichtung 2 vollständig und schwerflüchtige lipophile Stoffe weit übergehend entfernt.
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In einen Zeitraum von einem Jahr wurden Proben des Küchenabwassers entnommen und verschiedene Parameter durch Vollanalysen ermittelt:
- 1. Küchenwasser vor Einleitung
- Abwassermenge (m3/d) = 1,9
- Schwerflüchtige lipophile Stoffe, ber. als TR (mg/l) <150 CSB, ber. als O2 (mg/l) < 1000
- Absetzbare Stoffe, ber. als ABS (ml/l) < 10
- Temperatur (°C) <35
- 2. Küchenwasser am Filtrat-Ablauf der Ultrafiltration
- Abwassermenge (m3/d) = 1,9
- pH-Wert7,0 - 7,5
- Schwerflüchtige lipophile Stoffe, ber. als TR (mg/l) <5 CSB, ber. als O2 (mg/l) < 1000
- Absetzbare Stoffe, ber. als ABS (ml/l) < 1,0
- Temperatur (°C) <35
- 3. Küchenwasser am Konzentratablauf der Umkehrosmose
- Abwassermenge (m3/d) = 0,57
- pH-Wert7,0 - 7,5
- Schwerflüchtige lipophile Stoffe, ber. als TR (mg/l) <20 CSB, ber. als O2 (mg/l) <3333
- Absetzbare Stoffe, ber. als ABS (ml/l) < 2,0
- Temperatur (°C) <35
- 4. Küchenwasser am Permeatablauf der Umkehrosmose
- Abwassermenge (m3/d) = 1,33
- pH-Wert6,5 - 7,5
- Schwerflüchtige lipophile Stoffe, ber. als TR (mg/l) <2,0 CSB, ber. als O2 (mg/l) <200
- Absetzbare Stoffe, ber. als ABS (ml/l) < 0,5
- Temperatur (°C) <35
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Das vorgenannte Verfahren und die vorgenannte Vorrichtung verarbeitet Küchenwasser der Systemgastronomie (QSR) in Brauchwasser, welches zur Spülung von Toiletten oder zur Gartenbewässerung geeignet ist.
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Dabei wird das gesamte anfallende Küchenwasser nahezu vollständig von schwerflüchtigen lipophilen Stoffen (SLS) und den abgesetzten Stoffen (ABS) gereinigt. Der pH-Wert des Abwassers wird neutralisiert. Das Konzentrat der Umkehrosmose, die den Abwasserstrom um 70% reduziert, weist eine erhöhte CSB-Konzentration bei gleichbleibender Schutzfracht nach der Ultrafiltrationsbehandlung auf, wenn es zurück in den Fettabscheider gelangt. Die gelösten und nicht gelösten Inhaltsstoffe des Abwassers werden im Schlamm gebunden, der im Trockner gemeinsam mit Speiseresten zu Dünger zur Verwendung in der biologischen Landwirtschaft verarbeitet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Vorrichtung
- 4
- Zulauf
- 5
- Strömungsrichtung
- 8
- Anreicherungspfad
- 10
- Koagulant
- 18
- Regulierungspfad
- 22
- Regulierungsmittels
- 100
- Fettabscheider
- 101
- Behälter
- 102
- Trennwandung
- 103
- Leitungen
- 104
- Trennbereichs
- 105
- Trennbereich
- 106
- Überlauf
- 107
- Füllstandssensor
- 108
- Belüftungsvorrichtung
- 109
- Vorrichtung zur Drucklufterzeugung
- 110
- Vorabscheider
- 111
- Abschöpfvorrichtung
- 112
- Auffangbehälter
- 113
- Aufnahmeraum des Behälters des Fettabscheiders
- 120
- Druckgas-Düse
- 130
- Leitung
- 140
- Dosiereinrichtung
- 150
- Dosiereinheit
- 151
- Sensor
- 160
- Mittel zur Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit
- 200
- Sedimentierungseinrichtung
- 201
- Teilsegment
- 202
- Schlammablasses
- 203
- Schräglamellen
- 204
- Längsachse
- 205
- Zulauföffnung
- 206
- Ablauföffnung
- 210
- Vorlagenbehälter
- 220
- Überleitung
- 230
- Lamellenklärer
- 231
- Füllstandsmessgerät
- 250
- Schlammsammeltank
- 251
- Boden
- 252
- Schlammablasses
- 253
- Füllstandssensor und/oder Füllstandsgrenzschalter
- 254
- Filterelement
- 255
- Schlammsammelraum
- 256
- Wandungsbereich
- 257
- Flüssigkeitssammelraum
- 258
- Retentat
- 259
- aufkonzentrierter Schlammabgeleitet
- 260
- Trocknungsanlage
- 300
- Ultrafiltrationsanlage
- 310
- Vorlagebehälter
- 331
- Gehäuse
- 332
- keramische Filtrationsscheiben
- 400
- Umkehrosmoseanlage
- 401
- Permeatablauf
- 410
- Vorlagentank / Osmosebehälter
- 412
- Konzentratablauf
- 420
- Speichertank
- 421
- Füllstands- und/oder Grenzstandüberwachungsvorrichtung
- 430
- Ablaufleitung
- 431
- Anschluss (Sanitäranlage)
- 440
- Desinfektions-Dosiereinheit
- 450
- Aktivkohlefilter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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