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Die Erfindung betrifft eine Schutzbekleidung für einen Nutzer eines Neigefahrzeugs.
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Schutzbekleidungen für Nutzer von Neigefahrzeugen sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausführungsformen bekannt. Diese können beispielsweise eine Motorradjacke, eine Motorradhose oder eine Kombination, insbesondere einen Overall, umfassen. Darüber hinaus sind Schutzbekleidungen bekannt, die durch Stiefel, Handschuhe oder Helme gebildet sind.
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Insbesondere bei Nutzern von Supersportmotorrädern sind derartige Schutzbekleidungen als so genannte Rennanzüge ausgebildet, welche einen die Aerodynamik verbesserden Rückenhöcker umfassen.
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Neigefahrzeuge, insbesondere Supersportmotorräder, sind aerodynamisch und in Bezug auf Gewicht und Formgebung derart optimiert, dass diese keine Staufächer zum Transport von Gegenständen umfassen. Der Nutzer eines solchen Neigefahrzeugs muss persönliche Gegenstände, wie Geldbörse, Schlüssel, Telefon und Dergleichen, in den relativ kleinen Taschen seiner Schutzbekleidung verstauen. Dieses beeinträchtigt den Komfort und die Bewegungsfreiheit des Nutzers auf dem Motorrad.
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Eine Aufgabe eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ist, eine Schutzbekleidung für einen Nutzer eines Neigefahrzeugs vorzuschlagen, bei der ein Verstauen von Gegenständen vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schutzbekleidung für einen Nutzer eines Neigefahrzeugs mit mindestens einem Bekleidungselement, wie Jacke, Hose oder Overall, mit mindestens einem angeformten, aerodynamisch wirksamen Höckerelement, das an einer äußeren Oberfläche des Bekleidungselements angeordnet ist und das bezüglich der äußeren Oberfläche des Bekleidungselements vorspringt, und mit mindestens einem Staufach, das im Höckerelement angeordnet ist und das über eine Öffnung im Höckerelement von außen zugänglich ist.
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Dadurch, dass die Schutzbekleidung ein Staufach umfasst, das im Höckerelement angeordnet ist, können persönliche Gegenstände des Nutzers des Neigefahrzeugs verstaut werden, ohne dass ein Komfort oder eine Bewegungsfreiheit des Nutzers beeinträchtigt wird. Hierdurch kann das ohnehin vorgesehene Volumen des aerodynamisch wirksamen Höckerelements effizient genutzt werden.
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Es sind Ausführungsformen der Schutzbekleidung denkbar, bei denen das Höckerelement und das Bekleidungselement zwei voneinander separate oder separierbare Bauteile umfassen, wobei das Höckerelement lösbar, insbesondere durch Formschluss oder Kraftschluss, oder unlösbar, insbesondere durch Stoffschluss, Formschluss oder Kraftschluss, am Bekleidungselement festgelegt ist oder bei denen das Höckerelement und das Bekleidungselement ein gemeinsames einstückiges Bauteil bilden, wobei das Höckerelement einen Abschnitt des Bekleidungselements umfasst.
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Wenn das Höckerelement und das Bekleidungselement zwei voneinander separate oder separierbare Bauteile umfassen, kann die Schutzbekleidung auf einfache Weise durch das Höckerelement nachgerüstet werden, wenn dieses benötigt wird.
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Wenn Bekleidungselement und Höckerelement ein gemeinsames, einstückiges Bauteil bilden, wobei das Höckerelement ein Abschnitt des Bekleidungselements umfasst, kann ein Übergang von Bekleidungselement auf Höckerelement und umgekehrt, verbessert sein. Hierdurch sind die aerodynamischen Eigenschaften des Höckerelements verbesserbar.
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Unter einem Neigefahrzeug werden Fahrräder, Motorräder oder motorradähnliche Kraftfahrzeuge, wie Motorroller, insbesondere zwei-, drei- oder vierrädrige Motorroller, Scooter, neigbare Trikes, Quads oder Dergleichen verstanden.
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Das aerodynamisch wirksame Höckerelement kann grundsätzlich beliebig ausgebildet sein. Das aerodynamisch wirksame Höckerelement umfasst einen bezüglich der äußeren Oberfläche des Bekleidungselements vorspringendes Volumen, das im Wesentlichen formstabil mit der umströmenden Luft zusammenwirkt. Solchenfalls erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Höckerelement ein elastisch verformbares, insbesondere komprimierbares, Material, wie Kunststoff oder Schaum, umfasst.
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Wenn das Höckerelement ein elastisch verformbares Material umfasst, kann der Stauraum, wenn er benötigt wird, durch Kompression des elastisch verformbaren Materials auf einfache Weise erweitert werden. Darüber hinaus wird hierdurch ein automatisches Rückführen des elastisch komprimierbaren Materials erreicht, wenn ein Gegenstand aus dem Stauraum herausgenommen wird. Solchenfalls wird eine Formstabilität des Höckerelements gewährleistet, unabhängig davon, ob das Staufach genutzt oder ungenutzt, also leer, ist.
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Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Staufach ein flexibel biegbares Einlegeelement, wie Tasche oder Beutel, umfasst, das in einem durch elastisches Verformen erweiterbaren Hohlraum des Höckerelements angeordnet ist und in dem ein Gegenstand über die Öffnung anordenbar ist, oder wenn das Staufach unmittelbar durch einen durch elastisches Verformen erweiterbaren Hohlraum des Höckerelements gebildet ist.
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Wenn das Staufach ein flexibel biegbares Einlegeelement, wie Tasche oder Beutel, umfasst, kann auf einfache Weise eine Abgrenzung zum Höckermaterial hergestellt werden. Insbesondere kann solchenfalls auf einfache Weise gewährleistet werden, dass durch das Einführen und wieder Entnehmen von Gegenständen in das Staufach, das Material des Höckerelements keinen Abrieb erfährt.
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Wenn das Staufach unmittelbar durch einen durch elastisches Verformen erweiterbaren Hohlraum des Höckerelements gebildet ist, kann die Schutzbekleidung bauteilreduziert ausgebildet werden.
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Der durch elastisches Verformen erweiterbare Hohlraum kann in beiden Fällen dadurch gebildet sein, dass das Höckerelement das elastisch verformbare Material umfasst. Dieses ist solchenfalls zumindest teilweise komprimierbar, wenn ein Gegenstand in den Hohlraum eingeführt wird. Hierdurch erweitert sich der Hohlraum zur Aufnahme des Gegenstands.
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Bei einer Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Einlegeelement eine fluidundurchlässige Ummantelung umfasst.
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Solchenfalls können Gegenstände, die in das Staufach eingebracht sind, von Umgebungseinflüssen oder von Transpiration des Nutzers der Schutzbekleidung, geschützt werden.
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Darüber hinaus sind Ausführungsformen der Schutzbekleidung denkbar, bei denen das Staufach von einer benutzerzugewandten Seite des Höckerelements und/oder das Staufach von einer benutzerabgewandten Seite des Höckerelements von außen aus zugänglich ist.
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Wenn das Staufach von einer benutzerzugewandten Seite des Höckerelements aus von außen aus zugänglich ist, wird das Staufach beim Tragen der Schutzbekleidung durch den Nutzer der Schutzbekleidung verdeckt. Wenn das Staufach von einer benutzerabgewandten Seite des Höckerelements von außen aus zugänglich ist, kann auf das Staufach zugegriffen werden, ohne dass die Schutzbekleidung ausgezogen werden muss.
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Um zu verhindern, dass Gegenstände aus dem Staufach unbeabsichtigt bewegt werden können, umfasst eine Ausführungsform der Schutzbekleidung mindestens ein Verschlussmittel, durch das die Öffnung im Höckerelement schließbar und öffenbar ist.
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Bei einer Weiterbildung letztgenannter Ausführungsform erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Verschlussmittel einen Reißverschluss, einen Druckknopfverschluss und/oder einen Klettverschluss umfasst.
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Die Schutzbekleidung kann grundsätzlich ein beliebiges Bekleidungselement umfassen. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn das Bekleidungselement eine Jacke, eine Hose oder eine Kombination, wie Overall, umfasst.
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Das aerodynamisch wirksame Höckerelement kann grundsätzlich an einer beliebigen Stelle des Bekleidungselements angeordnet sein, an der aerodynamische Eigenschaften der Schutzbekleidung, insbesondere des Nutzers, beim Betreiben des Neigefahrzeugs, verbessert sind. Es erweist sich als vorteilhaft, wenn das Höckerelement an einem Rückenbereich, Lordose Bereich, Schulterbereich, Oberarm oder einem Nackenbereich angeordnet ist.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Schutzbekleidung.
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In der Zeichnung zeigt:
- 1 Eine Rückansicht auf ein Ausführungsbeispiel der Schutzbekleidung;
- 2 Ein Schnitt entlang der Linie II gemäß 1.
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Die Figuren zeigen eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehene Schutzbekleidung für einen Nutzer eines Neigefahrzeugs. Diese umfasst bei dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eine Jacke, insbesondere Motorradjacke.
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Die Schutzbekleidung 2 umfasst ein Bekleidungselement 4 und ein aerodynamisch wirksames Höckerelement 6. Das Höckerelement 6 ist an einer äußeren Oberfläche des Bekleidungselements 4 angeordnet und springt bezüglich der äußeren Oberfläche des Bekleidungselements 4 vor.
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Darüber hinaus umfasst die Schutzbekleidung 2 ein Staufach 8, das im Höckerelement 6 angeordnet ist und das über eine Öffnung 10 im Höckerelement 6 von außen zugänglich ist.
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Bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel bilden Bekleidungselement 4 und Höckerelement 6 ein gemeinsames, einstückiges Bauteil. Das Höckerelement 6 ist durch ein elastisch verformbares Material 12, wie Kunststoff oder Schaum, gebildet. Das Staufach 8 ist durch einen durch elastisches Verformen erweiterbaren Hohlraum 14 des Höckerelements 6 gebildet.
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Um ein Herausbewegen von Gegenständen aus dem Hohlraum 14 zu verhindern, umfasst die Schutzbekleidung 2 ein Verschlussmittel 16, durch das die Öffnung 10 im Höckerelement 6 schließbar und öffenbar ist. Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Verschlussmittel 16 einen Reisverschluss.
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Das aerodynamisch wirksame Höckerelement 6 ist bei dem in den Figuren ersichtlichen Ausführungsbeispiel in einem Nackenbereich, bzw. in einem oberen Rückenbereich des Bekleidungselements 4 angeordnet.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung, können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen im Rahmen des Schutzumfangs der nachfolgenden Ansprüche wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Schutzbekleidung
- 4
- Bekleidungselement
- 6
- Höckerelement
- 8
- Staufach
- 10
- Öffnung
- 12
- elastisch verformbares Material
- 14
- Hohlraum
- 16
- Verschlussmittel