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Die Erfindung betrifft eine mandibuläre Prothese für eine mandibuläre Seite eines Kiefergelenks und eine kraniale Prothese für eine kraniale Seite eines Kiefergelenks zur Bildung und zum Ersatz eines Kiefergelenks. Die Erfindung betrifft auch eine mandibuläre Schneideführung und eine kraniale Schneideführung, sowie einen Satz von Schneideführungen und/oder Prothesen und ein Verfahren zum Einsetzen eines Kiefergelenks.
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Bei einem Kiefergelenk, auch genannt, und seiner Umgebung lassen sich die aufeinanderfolgenden Bereiche des Unterkiefers (Mandibula) und des Schläfenbeins (Os temporale) unterscheiden. Im Einzelnen handelt es sich beim Unterkiefer um den Dornfortsatz mit Hals und Kopf (caput mandibulae) und beim Schläfenbein um die Gelenkpfanne (fossa glenoidalis), die hinter dem Jochbeinbogen (arcus zygomaticus) gebildet wird, einschließlich des Muskelgewebes und des interstitiellen Gewebes, das sie miteinander verbindet, sowie des Diskus articularis (Gelenkscheibe).
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Patienten, die durch Unfälle, Ankylose, rheumatoide Arthritis, Arthrose und Tumore erhebliche Schäden am Kiefergelenk erlitten haben, leiden häufig unter Kau- und Sprachproblemen. Weitere Probleme können Schmerzen und Öffnungseinschränkungen sein. Die Überwindung dieser Probleme kann einen teilweisen, einseitigen oder sogar beidseitigen Ersatz der Kiefergelenke erfordern.
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Aus
US 3,178,728 ist eine einseitige Prothese bekannt. Sie besteht aus einem Chrom-Kobalt-Gussstück zur Abdeckung der Gelenkpfanne einschließlich des vorderen Gelenktuberkels (Tuberculum articulare), um dem Gelenkkopf ein Lager zu bieten. Eine vergleichbare, jedoch kürzere einseitige Prothese ist bekannt aus
US 3,579,643 bekannt. Diese Prothese lässt die Glenoidhöhle frei. Ein neuerer Vorschlag ist in der
US 2009/0222102 beschrieben.
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Zweiseitige Prothesen sind unter anderem bekannt aus
US 4,693,722 ,
US 4,778,472 ,
US 4,917,701 ,
US 5,549,680 ,
US 5,989,292 und der französischen Patentanmeldung
FR 2,558,721 .
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Eine neuere Konstruktion einer zweiseitigen Prothese ist Gegenstand von
US 6,132,466 , die einen Ersatz für den Gelenkkopf und ein Lager für diesen umfasst. Die Gelenkkopfprothese besteht aus einem sich nach unten erstreckenden Streifen, der mittels Schrauben am und unter dem Hals des Gelenkfortsatzes zu befestigen ist. Eine vergleichbare Konstruktion ist Gegenstand der
US 2009/0138092 .
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Eine weitere zweiseitige Prothese ist aus der
WO 2014/023903 bekannt. Der Teil, der den Kondylarkopf ersetzen soll, ist zweiteilig und besteht aus einem leicht gebogenen Stift mit prothetischem Kondylarkopf, der im Kieferknochen befestigt werden soll. Einem Halteteil mit einem sich nach unten erstreckenden Streifen, der mittels Schrauben am und unterhalb des Halses des Kondylenfortsatzes zu befestigen ist, und einem integral damit ausgebildeten Haltering, um den Stift in der richtigen Ausrichtung zu halten.
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US 2019/0192302 A1 offenbart eine Prothese für die Kiefergelenkseite des Kiefergelenks. Bestehend aus einem Kopfteil, um den Kondylarkopf an der anatomischen Stelle zu ersetzen, und einer Befestigungsplatte zur Befestigung am Unterkiefer, wobei die Befestigungsplatte mit einem lateralen Abschnitt ausgebildet wurde, der zur Anlage an der lateralen Seite des aufsteigenden Astes des Unterkiefers bestimmt ist und ausgebildet wurde.
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Ziel der Erfindung ist es, die Sicherheit des Patienten während und nach dem Ersatz eines Kiefergelenks zu erhöhen und eine physiologische Funktion im Vergleich zum Stand der Technik wiederherzustellen.
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Bereitstellung einer mandibulären Prothese für eine Mandibuläre Seite eines Kiefergelenks nach Anspruch 1 gelöst. Die mandibuläre Prothese umfasst ein Kopfteil zum Ersatz des Kondylarkopfes, insbesondere an der anatomischen Stelle, und eine Befestigungsplatte zur Befestigung am Unterkiefer. Die Befestigungsplatte umfasst einen lateralen Abschnitt, der zur Anlage an der lateralen Seite des Ramus ausgebildet und bestimmt ist, und einen oberen Abschnitt, der mit dem lateralen Abschnitt eine Einheit bildet. Der obere Teil weist an seiner Unterseite eine ebene Auflagefläche auf, die nach dem Entfernen des Kondylarkopfes auf einer ebenen Schnittfläche an der Oberseite des Ramus aufliegt.
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Kiefergelenke werden häufig repariert oder ersetzt, wenn der Gelenkkopf durch einen Unfall oder durch eine Fehlbildung der Knochen, des umliegenden Gewebes, der Sehnen oder der Muskeln beschädigt ist. Normalerweise muss das Kiefergelenk hohen Belastungen standhalten, obwohl es ein relativ kleines Gelenk ist. Außerdem muss die Beweglichkeit in alle Richtungen gewährleistet sein, um dem Patienten ein funktionierendes Gelenk zu bieten. Die Ausrichtung des Unterkiefers zum Oberkiefer ist bei der Reparatur des Kiefergelenks wichtig. Mit einer erfindungsgemäßen mandibulären Prothese ist eine exakte Ausrichtung leicht möglich und alle Bedürfnisse werden vorteilhaft unterstützt. Insbesondere die ebene Auflagefläche an der Unterseite des Oberteils ermöglicht eine Ausrichtung und damit eine zuverlässige Funktion und eine günstige Kraftübertragung von der Prothese in den Unterkiefer. Die korrespondierenden und parallelen Flächen in Form einer speziell auf die Stützfläche der Prothese zugeschnittenen Schnittfläche durch Entfernen des Kondylarkopfes und der Stützfläche machen das Einsetzen der Prothese zu einem sehr sicheren Verfahren mit garantiertem Erfolg. Die Stützmittel auf einer lateralen und einer medialen Seite erleichtern zudem die Abstützung und Kraftübertragung bei Belastungen aus unterschiedlichen Richtungen auf das Gelenk. Eine mandibuläre Prothese mit den genannten Merkmalen kann auch kleiner sein als der Stand der Technik. Die Erfindung minimiert die chirurgischen Zugänge, reduziert die Knochenbeschädigung, da weniger Knochendurchschnitte erforderlich sind, stellt das anatomische Rotationszentrum des Gelenks wieder her und schont die das Gelenk umgebenden Weichteile. Durch die begrenzte Dissektion des Kiefergelenks wird eine Kommunikation mit der Mundhöhle vermieden, wenn gleichzeitig eine orthognatische Operation durchgeführt wird. Eine kleinere Prothese erfordert keine großen Hautschnitte zur Implantation, sondern nur einen kleinen Schnitt im Bereich des Gehörgangs. Durch die geringere Schädigung des umliegenden Gewebes und eine perfekt definierte Positionierung der Prothese führt der Ersatz des Kiefergelenks durch eine erfindungsgemäße Prothese auch nach der Implantation zu einem sichereren und besseren Verlauf der Heilung, der funktionellen Bewegungen und der Rehabilitation für den Patienten.
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Des Weiteren ist mit einer erfindungsgemäßen Prothese die Reproduzierbarkeit der Ergebnisse in Bezug auf die Positionierung der Prothese, die Krafteinleitung und die Sicherheit gewährleistet. Beim bisherigen Stand der Technik war die exakte Positionierung der Prothesen auf dem Unterkiefer nicht gewährleistet.
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Die Mandibuläre Prothese wird vorzugsweise aus Ti6A14V-Pulver hergestellt, insbesondere wird sie nach 3D-Scans der anatomischen Merkmale des Patienten, für den sie bestimmt ist, individuell angefertigt. Titan hat Eigenschaften, die die Osseointegration begünstigen, und ist biokompatibel, was das Implantat zu einer besonders sicheren Komponente für den Kiefergelenkersatz macht.
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Es ist von Vorteil, wenn die Mandibuläre Prothese einen medialen Teil aufweist, der dazu bestimmt ist, an der medialen Seite des Ramus anzuliegen und eine Einheit mit dem oberen Teil zu bilden.
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Der Kopfteil der Mandibuläre Prothese könnte einen Montageabschnitt zur Befestigung eines Gelenkkopfes umfassen, wobei der Montageabschnitt eine Einheit mit dem oberen Teil bildet. Durch die Herstellung der Mandibuläre Prothese in zwei oder mehr Teilen können weitere Anpassungsmöglichkeiten realisiert werden. Der Gelenkkopf ist ein wesentlicher Bestandteil des Kiefergelenks und erleichtert die Gelenkbewegung, da er mit den meisten weiteren Komponenten direkt zusammenwirkt. Eine definierte Einheit mit dem Montageabschnitt der Kieferprothese zu bilden, ist wichtig für eine sichere und zuverlässige Funktion der Prothese. Der Gelenkkopf kann aus polymeren Werkstoffen wie UHMWPE (Ultra High Molecular Weight Polyethilen) oder PEEK (Polyetheretherketon) hergestellt und in verschiedenen Größen und Abmessungen vorgesehen werden, um den Bedürfnissen des Patienten zu entsprechen.
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Es ist denkbar, dass der Montageabschnitt zylinder- oder kegelförmig ist. Diese Form kann helfen, den Gelenkkopf definiert auf der Prothese zu positionieren.
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Vorteilhafterweise sind der Gelenkkopf und das Montageabschnitt so gestaltet, dass der Gelenkkopf auf das Montageabschnitt geklemmt wird. Dies kann dadurch erreicht werden, dass das Montageabschnitt als Morsekegel ausgebildet ist und in einer Montageabschnittöffnung im Gelenkkopf ein hohler Morsekegel als korrespondierender Abschnitt vorgesehen ist. Morsekegel sind eine vorteilhafte Möglichkeit, zwei Bauteile ohne oder mit nur sehr wenig Werkzeug zu verbinden, außerdem ermöglicht eine Morsekegelbefestigung die Befestigung in jeder beliebigen Drehlage um eine Achse der Morsekegelbefestigung.
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Der laterale Teil könnte Löcher aufweisen, die in einem Lochmuster angeordnet sind, um an der lateralen Seite des Ramus befestigt zu werden. Die Mandibuläre Prothese muss in einer definierten Position am Unterkiefer befestigt werden, um ein Verrutschen zu vermeiden und den Osseointegrationsprozess nach dem Einsetzen zu ermöglichen. Vorzugsweise sind die Befestigungslöcher mit einem Gewinde versehen oder so gestaltet, dass sich ein Gewinde ausbilden lässt, so dass Schrauben mit einem Gewindesicherungskopf verwendet werden können, die die Prothese noch weiter fixieren. Bei einer derartigen Fixierung der Prothese kann ein Verrutschen ausgeschlossen werden. Weiterhin ist es denkbar, dass die Löcher in der Mandibuläre Prothese so geneigt sind, dass die Löcher meist nicht senkrecht zur Knochenoberfläche stehen, sondern zum Hautschnitt hin geneigt sind. Die Neigung der Löcher kann variieren und für alle Löcher unterschiedlich sein, dies erhöht die Stabilität der Fixierung der Prothese am Unterkiefer und ermöglicht eine sichere Einbringung und Befestigung der Schrauben.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch eine mandibuläre Schneidführung nach Anspruch 7 gelöst. Insbesondere ist die mandibuläre Schneidführung zur Anordnung am Ramus und zumindest teilweise um den Kondylenfortsatz herum vorgesehen. Die mandibuläre Schneidführung umfasst mindestens einen lateralen Wandabschnitt zur Anlage an der Außenseite des Ramus und eine Führungsfläche zur Führung eines Schneidinstruments beim Abtrennen des Kondylarkopfes entlang der Führungsfläche. Die Führungsfläche ist vorzugsweise plan, um eine Oberfläche für ein optimales Zusammenspiel mit der Unterseite der mandibuläre Prothese zu schaffen und vorzubereiten. Es ist denkbar, dass mit der Schneidführung nicht nur der Kondylarkopf, sondern auch der Kondylenfortsatz weiter in rostraler Richtung abgetrennt werden kann. Die Schneidführung ermöglicht weiterhin ein vorteilhaftes Schneiden des Unterkieferknochens in einer definierten Ebene entlang der Führungsfläche. Bei einer gewünschten Schnittfläche ist eine gute Positionierung der Mandibuläre Prothese auf dem Ramus gewährleistet, was die Sicherheit des Patienten erhöht und die Einstellung der normalen Okklusion ermöglicht.
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Es ist vorteilhaft, wenn die mandibuläre Schneidführung einen medialen Wandabschnitt zur Anlage an der Innenseite des Ramus aufweist. Es ist auch denkbar, dass die Mandibuläre Schneidführung zusätzlich einen anterioren und/oder einen posterioren Wandabschnitt zur Anlage an der anterioren und/oder posterioren Seite des Ramus aufweist. Durch die unterschiedlichen medialen, anterioren und/oder posterioren Wandabschnitte kann die mandibuläre Schneidführung sicher am Unterkiefer positioniert werden, was den Schneidevorgang präziser und sicherer macht.
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Vorzugsweise besteht die mandibuläre Schneidführung aus einem elastisch verformbaren Material, das gebogen werden kann, um um den Kondylenfortsatz gelegt zu werden. Durch das verformbare Material kann die Schneidführung vorteilhaft durch einen kleinen Schnitt am Unterkiefer platziert werden und benötigt nicht so viel Platz wie eine starre Schneidführung, zudem wird das umliegende Gewebe weniger belastet. Auch die Entfernung nach dem Schneiden wird dadurch erleichtert.
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Es ist denkbar, dass die mandibuläre Schneidführung in einem Lochmuster angeordnete Löcher zur Befestigung an der lateralen Seite des Ramus aufweist. Durch die Löcher kann die Schneideführung nach dem Positionieren mit Schrauben sicher am Unterkiefer befestigt werden. Durch die sichere Befestigung kann ein weiteres Verrutschen der Schneideführung, z. B. beim Schneiden, vermieden werden. Beim Schneiden könnten Kräfte auf die Schneideführung einwirken und eine Verschiebung der Position am Unterkiefer verursachen, was zu einem falschen Schnitt führen würde.
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Die Führungsfläche der mandibuläre Schneidführung könnte einen Schneideanfangsbereich und einen Schneideendbereich aufweisen, wobei am distalen Ende des Schneideendbereichs ein Schneidestopper vorgesehen ist. Dies könnte zu einem präziseren Schnitt beitragen und ein Abrutschen des zum Schneiden verwendeten Werkzeugs in das umgebende Gewebe verhindern. Ferner könnte der Schneidstopper einen Schlitz aufweisen, der den Schneidendbereich von drei Seiten umschließt. Durch die Umschließung des Schneideendbereichs wird ein definierteres Ende der Schneidebewegung erreicht, ohne dass ein Abrutschen oder Abgleiten in das umgebende Gewebe am Schneidebereich mit dem zum Schneiden des Kondylen Bereichs verwendeten Werkzeug erfolgt.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch eine kraniale Schneidführung nach Anspruch 14 gelöst. Insbesondere ist die kraniale Schneidführung zur Anordnung am Jochbeinbogen im Bereich des Kiefergelenks vorgesehen und umfasst mindestens einen lateralen Wandabschnitt zur Anlage an der Außenseite des Jochbeinbogens und eine ebene Führungsfläche zur Führung eines Schneidinstruments beim Abtrennen von Teilen des Jochbeinbogens. Die Führungsfläche ist vorzugsweise eben; dies ermöglicht die Schaffung und Präparation einer Oberfläche für ein optimales Zusammenspiel mit der kranialen Prothese.
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Die Führungsfläche der kranialen Schneidführung könnte einen Schneidanfangsbereich und einen Schneidendbereich aufweisen, wobei am distalen Ende des Schneidendbereichs ein Schneidstopper vorgesehen ist. Dies könnte zu einem präziseren Schnitt beitragen und ein Abrutschen des zum Schneiden verwendeten Werkzeugs in das umgebende Gewebe verhindern. Ferner könnte der Schneidstopper einen Schlitz aufweisen, der den Schneidendbereich von drei Seiten umschließt. Dadurch wird ein definierteres Ende der Schneidbewegung im Bereich des Schneidendes erreicht, ohne dass das zum Schneiden verwendete Werkzeug im Bereich des Jochbogens in das umliegende Gewebe abrutscht oder gleitet.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auch durch eine einteilige Schneidführung nach Anspruch 16 gelöst. Die einteilige Schneidführung umfasst einen ersten Teil mit einer mandibulären Schneidführung und einen zweiten Teil mit einer kranialen Schneidführung. Durch die Kombination zweier Schneidführungen zu einem einzigen Teil wird das Schneiden vorteilhaft verbessert.
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Das Ziel der Erfindung wird auch dadurch erreicht, dass eine kraniale Prothese für eine kraniale Seite eines Kiefergelenks gemäß Anspruch 17 bereitgestellt wird. Die kraniale Prothese umfasst einen lateralen Abschnitt, der zur Anlage an der lateralen Seite des Jochbeins des Schädels ausgebildet und bestimmt ist, einen mit dem lateralen Abschnitt eine Einheit bildenden Hauptkörper, der einen oberen Abschnitt umfasst, der zur Anlage an der Fossa ausgebildet und bestimmt ist.
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Die Kraniale Prothese wird vorzugsweise aus Ti6A14V-Pulver hergestellt, insbesondere wird sie nach 3D-Scans der anatomischen Merkmale des Patienten, für den sie bestimmt ist, individuell angefertigt. Titan hat Eigenschaften, die die Osseointegration begünstigen, und ist biokompatibel, was das Implantat zu einer besonders sicheren Komponente für den Kiefergelenkersatz macht.
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Bei der kranialen Prothese ist es denkbar, dass an der Oberseite des oberen Teils, der in den Schädel osseointegriert werden soll, eine poröse Struktur vorgesehen ist. Die poröse Struktur könnte eine gitterartige Struktur sein, um den Osseointegrationsprozess nach dem Einsetzen der Prothese zu verbessern.
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Der laterale Teil der kraniale Prothese könnte Löcher aufweisen, die in einem Lochmuster angeordnet sind, um an der lateralen Seite des Jochbeins des Schädels befestigt zu werden. Die kraniale Prothese muss in einer definierten Position am Schädel befestigt werden, um ein Verrutschen zu vermeiden und den Osseointegrationsprozess nach dem Einsetzen zu ermöglichen. Vorzugsweise sind die Befestigungslöcher mit einem Gewinde versehen oder so gestaltet, dass sich ein Gewinde ausbilden lässt, so dass Schrauben mit einem Gewindesicherungskopf verwendet werden können, die die Prothese noch weiter fixieren. Bei einer derartigen Sicherung der Prothese kann ein Verrutschen ausgeschlossen werden. Weiterhin ist es denkbar, dass die Löcher in der kranialen Prothese so geneigt sind, dass die Löcher meist nicht senkrecht zur Knochenoberfläche stehen, sondern zum Hautschnitt hin geneigt sind. Die Neigung der Löcher kann variieren und für alle Löcher unterschiedlich sein, dies erhöht die Stabilität der Fixierung der Prothese am Jochbeinbogen und der Fossa und ermöglicht eine sichere Einbringung und Befestigung der Schrauben.
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Das Ziel der Erfindung wird auch durch die Bereitstellung eines Kiefergelenks nach Anspruch 19 erreicht. Das Kiefergelenk umfasst eine mandibuläre Prothese und eine kraniale Prothese gemäß der Erfindung. Durch die Kombination der beiden aufeinander abgestimmten Prothesen kann ein besseres und sichereres Ergebnis für den Patienten erzielt werden.
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Das Ziel der Erfindung wird auch durch ein Set nach Anspruch 20 erreicht, umfassend:
- - eine erfindungsgemäße mandibuläre Prothese,
- - eine erfindungsgemäße mandibuläre Schneidführung und
- - erfindungsgemäße Gelenkköpfe unterschiedlicher Größe und/oder mit unterschiedlichen
Montageabschnittsöffnungen, die auf den Montageabschnitt des Kopfteils der mandibuläre Prothese montiert werden können.
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Es ist denkbar, dass das Set auch einen Hammer zum Fixieren des Gelenkkopfes mit Montageabschnitt des Kopfteils durch einen Hammerschlag umfasst. Ein solches Set bietet die minimal erforderlichen Komponenten für einen einseitigen Ersatz des Kiefergelenks.
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Es ist von Vorteil, wenn das Lochmuster des lateralen Teils der mandibulären Prothese anders ist als das Lochmuster des lateralen Wandabschnitts der mandibulären Schneidführung. Unterschiedliche Lochmuster sind vorteilhaft, da sie ein Versagen der Befestigung der Prothesen am Unterkiefer verhindern, da die Löcher im Knochen, in die zuvor bereits Schrauben eingesetzt wurden, geschwächt sein könnten. Eine schwache Befestigung könnte zu einem Versagen des Knochens aufgrund der hohen Kräfte im Gelenk führen.
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Es ist weiterhin denkbar, dass das Set eine erfindungsgemäße kraniale Prothese umfasst. Es ist von Vorteil, wenn das Set eine erfindungsgemäße kraniale Schneidführung und/oder eine erfindungsgemäße einteilige Schneidführung umfasst, um ein komplettes Set für einen Kiefergelenkersatz bereitzustellen.
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Das Ziel der Erfindung wird auch durch ein Verfahren zum Einsetzen eines Kiefergelenks nach Anspruch 24, umfassend insbesondere eine erfindungsgemäße mandibuläre Prothese und eine erfindungsgemäße kraniale Prothese und insbesondere durch Verwendung des erfindungsgemäßen Sets erreicht. Das Verfahren umfasst vorteilhafterweise die folgenden Schritte:
- (a) einen einzigen Zugang durch einen Hautschnitt im Bereich des Tragus vor dem Gehörgang oder hinter dem Gehörgang zu schaffen,
- (b) Entfernung des Periosts auf dem Jochbeinbogen im Bereich, in dem die kraniale Prothese aufgesetzt werden soll,
- (c) Entfernung des Periosts am Ramus im Bereich des Kondylenfortsatzes, an dem die mandibuläre Schneidführung ansetzen soll,
- (d) Positionierung der mandibulären Schneidführung durch den Einzelzugang, so dass sie an der mandibulären Kerbe und dem medialen Teil des Ramus anliegt, und Befestigung der mandibulären Schneidführung mit Schrauben,
- (e) Abschneiden des Kondylenfortsatzes durch den einzigen Zugang mit einem Schneidinstrument entlang der Führungsfläche der mandibulären Schneidführung, um eine flache Schnittfläche am Ramus zu schaffen,
- (f) Entfernen der Schrauben und der mandibulären Schneidführung,
- (g) Positionierung der kranialen Prothese durch den Zugang, so dass ihr lateraler Teil an der lateralen Seite des Jochbeins und ihr oberer Teil an der Fossa anliegt,
- (h) Befestigung der kraniale Prothese mit Schrauben durch den einzigen Zugang,
- (i) Aufsetzen eines Gelenkkopfes auf das Montageabschnitt der mandibulären Prothese,
- (j) Positionierung der mandibulären Prothese durch den einzigen Zugang, so dass ihr lateraler Teil an der lateralen Seite des Ramus anliegt und ihre Auflagefläche auf der Schnittfläche des Ramus ruht,
- (k) Überprüfung der korrekten Übereinstimmung und Platzierung zwischen dem Gelenkkopf der mandibulären Prothese und der Gelenkpfanne der kranialen Prothese,
- (l) Befestigung der mandibulären Prothese mit Schrauben durch den einzigen Zugang.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Überprüfung gemäß Schritt (k) im Falle einer fehlerhaften Übereinstimmung oder Platzierung aufgrund eines zu großen oder zu kleinen Spiels durchgeführt wird, indem der Gelenkkopf entfernt und ein kleinerer oder größerer Gelenkkopf auf den Montageabschnitt der mandibulären Prothese gesetzt und befestigt wird.
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Es ist denkbar, dass die Befestigung des Gelenkkopfes auf dem Montageabschnitt durch einen Hammerschlag erfolgt.
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Vorzugsweise wird die Befestigung der kranialen Prothese mit Schrauben gemäß Schritt (h) so durchgeführt, dass zuerst die hintersten Schrauben befestigt werden. Dies ist vorteilhaft, weil ihre Ausrichtung in kranialer Richtung den Kontakt der porösen Struktur des Implantats mit der Fossa begünstigt.
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Weiterhin ist es denkbar, dass die zur Befestigung der kranialen Prothese und der mandibulären Prothese vorgesehenen Schrauben einen Durchmesser von 1 mm bis 4 mm, vorzugsweise von 2 mm und 3 mm haben und eine Länge von 4 mm bis 14 mm, vorzugsweise von 7 mm bis 9 mm aufweisen. Durch die Bereitstellung von Schrauben innerhalb dieser Abmessungen kann die Befestigung erreicht werden, um den hohen Belastungen, die im Gelenk auftreten können und auf die Prothesen einwirken, standzuhalten.
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Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung zu finden, anhand derer eine Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben und erläutert wird.
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Zeigen:
- : Eine mandibuläre Prothese;
- : Ein Gelenkkopf;
- : Eine kraniale Prothese
- : Eine Kiefergelenksprothese aus einer temporalen Position;
- : Ein Schnitt durch die Kiefergelenksprothese aus ;
- : Die Kiefergelenksprothese von aus medialer Position;
- : Die Kiefergelenksprothese von aus rostraler Position;
- : Die Kiefergelenksprothese aus aus einer okzipitalen Position;
- : Eine mandibuläre Schneidführung;
- : Die mandibuläre Schneidführung aus , die am Kondylenfortsatz angeordnet ist;
- : Eine am Kiefergelenk angeordnete einteilige Schneidführung;
- : Eine Schraube;
- : Eine Schnittfläche am Unterkiefer;
- : Die am Jochbeinbogen angeordnete kraniale Prothese;
- : Die mandibuläre Prothese auf der Schnittfläche des Unterkiefers;
- : Die Kiefergelenksprothese eingesetzt mit der Schnittfläche am Unterkiefer;
- : Die Kiefergelenksprothese eingesetzt aus einer temporalen Position;
- : Die Kiefergelenksprothese eingesetzt aus aus einer occipitalen Position;
- : Die eingesetzte Kiefergelenksprothese mit Ansicht auf den Schädel und die umgebenden Kieferknochen; und
- : Blick auf den Hautschnitt, der zum Einsetzen der Prothesen erforderlich ist.
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zeigt eine mandibuläre Prothese 10 mit einer Befestigungsplatte 12 für den Unterkiefer. Diese Ausführung ist für die rechte Seite des Kiefergelenks bestimmt und wird nach spezifischen Abmaßen hergestellt, die durch einen 3D-Scan der Anatomie eines Patienten vorgenommen werden. Die Befestigungsplatte 12 weist einen lateralen Teil 14 auf, der bei der Implantation an der lateralen Seite des Ramus anliegen soll. Die mandibuläre Prothese 10 verfügt auch über einen Kopfteil 13, der den Kondylarkopf ersetzt.
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Die Befestigungsplatte 12 weist einen oberen Abschnitt 16 auf, der eine Einheit mit dem lateralen Abschnitt 14 bildet. Das Kopfteil 13 umfasst einen Montageabschnitt 18 an der Oberseite 20 des oberen Teils 16 der Befestigungsplatte 12 zur Montage eines Gelenkkopfes 40 zum Ersatz des Gelenkkopfes im Kiefergelenk. Der Montageabschnitt 18 ist morsekegelförmig ausgebildet, um ein entsprechendes Kopfteil zu befestigen. Es ist auch denkbar, dass die Mandibuläre Prothese 10 eine Einheit mit dem Kopfteil 13 (nicht dargestellt) bildet.
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Die Unterseite 22 der Befestigungsplatte 12 umfasst eine ebene Auflagefläche 24, die dazu bestimmt ist, auf einer ebenen Schnittfläche 26 am Unterkiefer aufzuliegen (siehe ). Ferner ist ein medialer Abschnitt 28 dargestellt, der dazu bestimmt ist, an der medialen Seite des Ramus anzuliegen und eine Einheit mit dem oberen Abschnitt 16 zu bilden. Der laterale Teil 14 umfasst Löcher 30, die in einem Lochmuster angeordnet sind, um an der lateralen Seite des Ramus befestigt zu werden.
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Die Ausrichtung des Unterkiefers zum Oberkiefer ist bei der Reparatur eines Kiefergelenks wichtig. Mit einer mandibulären Prothese 10 ist eine exakte Ausrichtung leicht möglich und alle Bedürfnisse werden vorteilhaft unterstützt. Insbesondere die ebene Auflagefläche 24 an der Unterseite 22 des Oberteils 16 und die korrespondierende ebene Schnittfläche 26 am Unterkiefer ermöglichen eine Ausrichtung und damit eine zuverlässige Funktion und eine günstige Kraftübertragung von der Prothese 10 in den Unterkiefer. Das Vorhandensein der beiden korrespondierenden und parallelen Flächen 24, 26 macht die Positionierung der Prothese 10 zu einem sicheren Vorgang mit garantiertem Erfolg. Das schneiden des Unterkiefers und die Positionierung wird später in den 10 - 13, 15 und 17 dargestellt.
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Außerdem ermöglichen die Stützmittel 14, 28 auf einer lateralen und einer medialen Seite der Kieferprothese 10 weitere Stütz- und Kraftübertragungsfähigkeiten, wenn Lasten aus verschiedenen Richtungen auf das Gelenk einwirken. Eine mandibuläre Prothese 10, die die genannten Merkmale aufweist, kann auch kleiner sein als der bisherige Stand der Technik. Eine kleinere Prothese 10 erfordert keine großen Hautschnitte zur Implantation oder einen zweiten Schnitt in der Nähe des Kieferwinkels, sondern nur einen kleinen Schnitt im Bereich des Gehörganges im Bereich des Tragus .
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Die Löcher sind vorzugsweise von der lateralen Seite 32 des Seitenteils her angesenkt, um die in gezeigten Kopfverriegelungsschrauben 34 zu verwenden, die in den angesenkten Teil 36 des Lochs 30 ein Gewinde bilden oder im angesenkten Teil 36 ein Gewinde aufweisen, das dem Kopfgewinde 35 der Schraube 34 entspricht. Die Löcher 30 sind entsprechend der anatomischen Situation des Patienten in verschiedenen Winkeln geneigt angeordnet. Die Löcher 30 sind so geneigt, dass sie beim Aufsetzen der Prothese 10 auf den Knochen meist nicht senkrecht zur Knochenoberfläche stehen, sondern in Richtung des Hautschnitts geneigt sind. Dies erhöht die Stabilität der Fixierung am Unterkiefer und ermöglicht ein sicheres Einbringen und Befestigen der Schrauben 34.
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In jeder der folgenden Figuren können die Ausführungsformen der Mandibuläre Prothese 10 je nach der anatomischen Situation des Patienten andere Geometrien, Abmessungen und Lochmuster aufweisen als die Ausführungsform in . Für jedes Ersatzverfahren werden die mandibuläre Prothese 10 und andere entsprechende Komponenten entsprechend der Anatomie des Patienten individuell angefertigt.
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Der Gelenkkopf 40, der auf dem Kopfteil 13 montiert werden kann, ist in dargestellt. Der Gelenkkopf 40 hat eine im Wesentlichen runde, kugelförmige Außenform 42 mit einer flachen Unterseite 44, die der Oberseite 20 gegenüberliegt, wenn er an der mandibuläre Prothese 10 befestigt ist. Des Weiteren weist der Gelenkkopf 40 an seiner flachen Unterseite 44 eine Befestigungsöffnung 46 auf, die geklemmte Befestigung ist in der Schnittdarstellung in 5 gezeigt.
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Die Gelenkköpfe 40 können mit unterschiedlichen Außendurchmessern versehen werden. Zusätzlich kann die Tiefe 48 der in den Gelenkkopf 40 hineinreichenden Montageabschnittöffnung 46 variiert werden, um den Abstand des Gelenkkopfes 40 zur Oberseite 20 des Oberteils 16 einzustellen. Dies ist notwendig und vorteilhaft, um die Prothese an die unterschiedlichen Gegebenheiten der Anatomie des Patienten im Hinblick auf eine korrekte Positionierung des Unterkiefers anzupassen.
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zeigt eine kraniale Prothese 50, die für die kraniale Seite der rechten Seite des Kiefergelenks bestimmt ist. Die Kraniale Prothese 50 weist einen lateralen Abschnitt 52 auf, der zur Anlage an der lateralen Seite des Jochbeins des Schädels ausgebildet und bestimmt ist. Unterhalb des Seitenteils 52 ist ein Hauptkörper 54 angeordnet, der mit dem Seitenteil 52 eine Einheit bildet.
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Der Hauptkörper 54 hat einen oberen Teil 55, der so geformt ist, dass er an der Fossa Mandibularis anliegen kann. Zusätzlich ist ein unterer Teil 56 mit einer Gelenkpfanne 58 dargestellt, die zur Aufnahme des Gelenkkopfes 40 der Prothese 10 für die Mandibuläre Seite des Kiefergelenks geformt wurde und vorgesehen ist.
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An der Oberseite 61 des oberen Teils 55 ist eine poröse Struktur 60 vorgesehen, die in den 4 - 8 dargestellt ist. Diese poröse Struktur 60 ist zur Osseointegration in den Schädel vorgesehen, wodurch die Kraniale Prothese 50 am Schädel befestigt wird und hohe Kräfte aus dem Gelenk in die Knochen abgeleitet werden können. Dadurch, dass die Kraniale Prothese vorzugsweise aus Ti6Al4V-Pulver besteht, werden die osseointegrativen Eigenschaften weiter verbessert.
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Der laterale Teil 52 der kranialen Prothese 50 umfasst Löcher 62, die in einem Lochmuster zur Befestigung an der lateralen Seite des Jochbogens und der Fossa angeordnet sind. Die Löcher 62 sind entsprechend der anatomischen Situation des Patienten in verschiedenen Winkeln angeordnet. Ferner sind die Löcher vorzugsweise von der lateralen Seite 64 des Seitenteils her angesenkt, um die in 14 gezeigten kopfverriegelnden Schrauben 34 zu verwenden, die ein Gewinde in dem angesenkten Teil 66 des Lochs 62 bilden, oder in dem angesenkten Teil 66 könnte ein Gewinde vorgesehen sein, das dem Kopfgewinde 35 der Schraube 34 entspricht. Die Löcher 62 sind entsprechend der anatomischen Situation des Patienten in verschiedenen Winkeln geneigt angeordnet. Die Löcher 62 sind so geneigt, dass sie beim Aufsetzen der Prothese 50 auf den Knochen meist nicht senkrecht zur Knochenoberfläche stehen, sondern in Richtung des Hautschnitts geneigt sind. Dies erhöht die Stabilität der Fixierung an der Fossa und an dem Jochbeinbogen und ermöglicht ein sicheres Einbringen und Befestigen der Schrauben 34.
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In jeder der folgenden Abbildungen können die Ausführungsformen der kranialen Prothese 50 je nach der anatomischen Situation des Patienten andere Geometrien, Abmessungen und Lochmuster aufweisen als die Ausführungsform in . Für jedes Ersatzverfahren werden die kraniale Prothese 50 und andere entsprechende Komponenten entsprechend der Anatomie des Patienten individuell angefertigt.
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zeigt eine Kiefergelenksprothese 100 mit der mandibulären Prothese 10, der kranialen Prothese 50 und dem auf das Montageabschnitt 18 aufgespannten Gelenkkopf 40 aus einer temporalen Position. Die Kiefergelenksprothese 100 ist für den Ersatz der rechten Seite des Kiefergelenks vorgesehen, es ist aber auch denkbar, eine solche Prothese für die linke Seite vorzusehen. Mit einer linken und rechten Seite der Prothese 100 ist es möglich, das gesamte Kiefergelenk zu ersetzen. Durch die Aufteilung des Gelenkersatzes in die mandibuläre Prothese 10, den Gelenkkopf 40 und die kraniale Prothese kann dieser vollständig individualisiert werden. Es ist auch denkbar, dass das Gelenk nur teilweise ersetzt wird, indem nur die mandibuläre Prothese 10 mit dem Gelenkkopf 40 oder die kraniale Prothese 50 verwendet wird. Durch die Aufteilung der Prothese 100 in mehrere Komponenten sind zudem nur kleine Schnitte in der Haut des Patienten notwendig, um die Prothesen 10, 50 zu ersetzen und einzusetzen.
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In ist ein Schnitt durch die Kiefergelenksprothese 100 gemäß dargestellt. Aus dieser Perspektive ist die ebene Auflagefläche 24 an der Unterseite des Oberteils 16 sichtbar. Außerdem ist der Montageabschnitt 18 im Zusammenspiel mit der Montageabschnittöffnung 46 und deren Tiefe 48 zu erkennen. Der Abstand d der flachen Unterseite 44 zur Oberseite 20 kann mit unterschiedlichen Tiefen 48 eingestellt werden. Mit der Einstellung des Abstandes d kann die Gesamthöhe h der Prothese 100 und der Schwenkbereich r des Kiefergelenks in jede Richtung beeinflusst werden.
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zeigt auch die rund geformte Innenfläche 68 der Gelenkpfanne 58 des kranialen Prothesenunterteils 56. Die Innenfläche 68 ist entsprechend dem Gelenkkopf 40 geformt, kann aber zur Erleichterung der erforderlichen multiaxialen Bewegung des Kiefergelenks größer sein als der Gelenkkopf, um eine Translationsbewegung in okzipitaler oder rostraler Richtung zu ermöglichen.
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In ist die Kiefergelenksprothese in medialer Position, in in rostraler Position und in in okzipitaler Position dargestellt. In diesen Figuren ist die poröse Struktur 60 auf der Oberseite 61 des oberen Teils 55 dargestellt.
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zeigt eine mandibuläre Schneidführung 200 zur Unterstützung des Schneidens des Kondylarkopfes. Die Schneidführung 200 umfasst einen lateralen Wandabschnitt 202, der zur Anlage an der Außenseite des Ramus bestimmt ist, und eine Führungsfläche 204 zur Führung eines Schneidinstruments beim Abschneiden des Kondylarkopfes entlang der Führungsfläche 204. Durch das Vorsehen einer Führungsfläche 204 kann eine für die Auflagefläche 24 geeignete Schneidfläche 26 bereitgestellt werden. Ferner ist ein medialer Wandabschnitt 206 zur Anlage an der Innenseite des Ramus dargestellt. Darüber hinaus umfasst die mandibuläre Schneidführung 200 einen vorderen Wandabschnitt 208 und einen hinteren Wandabschnitt 210 zur Anlage an der vorderen und hinteren Seite des Ramus.
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Es ist denkbar, dass die Schneideführung 200 zumindest teilweise aus einem elastisch verformbaren Material besteht, das gebogen werden kann, um um den Kondylenfortsatz gelegt zu werden. Der laterale Wandabschnitt 202 weist in einem Lochmuster angeordnete Löcher 212 zur Befestigung an der lateralen Seite des Ramus auf. Diese Ausführungsform zeigt zwei Löcher 212, die in einem anderen Lochmuster angeordnet sind als die Löcher 30 der mandibulären Prothese 10.
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Die Führungsfläche 204 weist einen Schneidanfangsbereich 214 und einen Schneidendbereich 216 auf, wobei am distalen Ende des Schneidendbereichs 216 ein Schneidstopper 218 vorgesehen ist. Der Schneidstopper 218 stoppt das Schneidwerkzeug (nicht dargestellt), z. B. eine Säge, und verhindert eine Beschädigung des umgebenden Gewebes, falls das Schneidwerkzeug von der Schneidfläche 204 abrutscht. Zur weiteren Sicherheit weist der Schneidstopper 218 einen Schlitz 220 auf, der den Schneidbereich von drei Seiten umschließt. Insbesondere die Muskeln und Sehnen (nicht dargestellt) werden durch den Schneidstopper 218 geschützt.
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In den ist die Mandibuläre Schneidführung 200 in verschiedenen Positionen am Ramus 300 um den Kondylenfortsatz 302 herum angeordnet, um den Kondylarkopf 304 abzutrennen. In sind aus einer temporalen Position auch der Processus coronoideus 306 des Unterkiefers 310 und das Jochbein 312 mit der Fossa 314 und dem Jochbeinbogen 318 sind schematisch dargestellt. Die mandibuläre Schneidführung 200 ist durch die Löcher 212 mit zwei Schrauben 34 befestigt, die in den Knochen des Ramus 300 hineinragen. zeigt die um den Kondylenfortsatz 302 herum angeordnete Schneideführung 200 von einer temporocranialen Position aus. zeigt die um den Kondylenfortsatz 302 angeordnete Schneideführung 200 von einer medialen Position aus.
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In ist eine einteilige Schneidführung 400 dargestellt, die am Jochbeinbogen 318 angeordnet ist, um Teile des Jochbeins im Bereich des Kiefergelenks zu schneiden. Die Schneideführung 400 besteht aus einem ersten Teil 402 und einem zweiten Teil 404, die eine Einheit bilden.
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Ein erster Teil 402 hat einen lateralen Wandabschnitt 406 zur Anlage an der Außenseite des Jochbogens 318 und eine ebene Führungsfläche 410 zur Führung eines Schneidinstruments beim Abtrennen von Teilen 412 des Jochbogens 318. Die abzuschneidenden Teile sind durch die gestrichelte Linie 414 dargestellt. Die Führungsfläche 410 weist einen Schneideanfangsbereich 416 und einen Schneideendbereich 418 auf. Am distalen Ende des Schneidendbereichs 418 ist ein Schneidstopper 420 vorgesehen. Im lateralen Teil 406 sind Löcher 422 dargestellt, um die Schneideführung 400 mit Schrauben 34 am Jochbeinbogen 318 oder am Kondylenfortsatz 302 zu befestigen. Mit der kranialen Führungsfläche 410 kann eine Schneidfläche 423 (dargestellt in ) zur Anlage der kraniale Prothese 50 am Jochbogen 318 und/oder der Fossa 314 vorgesehen werden.
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Der zweite Teil 404 hat eine der Führungsfläche 410 in kaudaler Richtung gegenüberliegende ebene Führungsfläche 424 zur Führung eines Schneidinstruments beim Abtrennen des Kondylarkopfes 304. Durch die ebene Führungsfläche 424 kann eine ebene Schneidfläche 26 am Ramus 300 für die mandibuläre Prothese 10 bereitgestellt werden.
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Eine Schraube 34 zur Fixierung der Prothesen 10, 50 und der Schneidführungen 200, 400 im Knochen ist in dargestellt. Die Schraube 34 weist einen Kopfteil 502 mit dem Kopfgewinde 35 und eine Aufnahme 504 für ein Werkzeug wie einen Sechskant oder einen Torx auf. Ferner hat die Schraube 34 einen länglichen Körper 506 mit einer scharfen Spitze 508. Der Körper 506 hat einen Durchmesser D, der in Abhängigkeit von der Anatomie des Patienten variabel ist. Auf dem Körper ist ein Hauptgewinde 510 dargestellt, das vorzugsweise ein selbstschneidendes Gewinde ist und sich auch auf der Spitze 508 erstreckt. Die Schraube 34 hat eine Gesamtlänge L, die entsprechend der Anatomie des Patienten variiert werden kann. Es ist auch möglich, eine Bohrführung und einen Bohrer (nicht abgebildet) zu verwenden, um vor dem Einsetzen der Schrauben 34 Vorbohrungen in den Knochen vorzunehmen, wodurch die Schrauben 34 geführt werden und das Verfahren sicherer wird.
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Die Schnittfläche 26 am Kondylenfortsatz 302 des Ramus 300 und die Schnittfläche 423 am Jochbeinbogen 318 sind in innerhalb einer schematisch dargestellten Anatomie des Kiefergelenkbereichs gezeigt. Das Vorhandensein der Schnittfläche 423 ist jedoch nicht zwingend erforderlich, um die Kraniale Prothese 50 einzusetzen, abhängig von den anatomischen Gegebenheiten des Patienten oder ob die Prothese 50 überhaupt verwendet wird. Die Schnittfläche 26 wird durch die Verwendung der mandibulären Schneidführung 200 ( ) unter Verwendung eines Schneidinstruments, bei dem es sich um eine Knochensäge handeln könnte (nicht dargestellt), und durch Schneiden entlang der von der Führungsfläche 204 vorgegebenen Ebene hergestellt. Das Schneiden beginnt im Schneideanfangsbereich 214 und endet im Schneideendbereich 216, wenn das Schneidewerkzeug in Kontakt mit dem Schneideanschlag 218 ist. Alternativ kann auch die einteilige Schneidführung 400 mit der Führungsfläche 424 verwendet werden. Dadurch wird sichergestellt, dass der Kondylarkopf 304 vollständig abgetrennt wird und eine ebene Schnittfläche 26 für die spätere Positionierung der mandibulären Prothese 10 verbleibt. Der Kondylarkopf 304 kann durch den einzigen Schnitt im Bereich des Gehörgangs sicher entfernt werden. Nach dem Entfernen des abgeschnittenen Kondylarkopfes 304 kann die Schneideführung 200 durch Lösen und Herausdrehen der Schrauben 34 entfernt und die Führung 200 durch den einzigen Einschnitt abgenommen werden.
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zeigt die eingesetzte kraniale Prothese 50, die mit vier Schrauben 34 seitlich am Jochbeinbogen 318 befestigt ist und mit dem oberen Teil 55 des Hauptkörpers 54 an der Fossa 314 anliegt. Die poröse Struktur 60 steht vorzugsweise in Kontakt mit der Schnittfläche 423, um die Knochenregration der kranialen Prothese 50 zu ermöglichen. Vorzugsweise liegt die Prothese auch an der ebenen Schnittfläche 423 an, die unter Verwendung einer kranialen Schneidführung oder der einteiligen Schneidführung 400 mit der Führungsfläche 410 hergestellt wurde.
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zeigt die mandibuläre Prothese 10 eingesetzt und am Unterkiefer 310 am Ramus 300 befestigt ist. Der laterale Teil 14 liegt an der lateralen Seite des Ramus 300 an, und die ebene Auflagefläche 24 ruht auf der flachen Schnittfläche 26, die an der Oberseite des Ramus 300 bereitgestellt ist. Die Befestigung der mandibulären Prothese 10 erfolgt mit vier Schrauben 34 durch die Löcher 30.
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Die zeigen das eingesetzte und ersetzte Kiefergelenk 100 mit der Mandibuläre Prothese 10, der Kraniale Prothese 50 und dem Gelenkkopf 40. Die Mandibuläre Prothese 10 wird am Unterkiefer 310 befestigt und gemäß positioniert. Die Kraniale Prothese 50 wird am Jochbeinbogen 318 befestigt und liegt an der Fossa 314 gemäß an. ist eine Ansicht aus einer medial-okzipitalen Position. ist eine Ansicht von einer temporalen Position aus. ist eine Ansicht von einer temporal-rostralen Position aus.
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zeigt das Kiefergelenk 100 mit Blick auf den Schädel 500, wobei die linke Seite des Kiefergelenks durch die mandibuläre Prothese 10, die kraniale Prothese 50 und den Gelenkkopf 40 ersetzt wird, die mit Schrauben 34 an der Knochenstruktur befestigt sind.
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Das Ersetzen und Einsetzen des Kiefergelenks 100 kann folgende Schritte umfassen:
- (a) In ist ein einziger Zugang 600 über einen Hautschnitt 602 im Bereich des Tragus 608 vor dem Gehörgang 604 zum Kiefergelenk und zur Fossa 314 dargestellt, der zweite Schnitt 606 dient nur der Darstellung der mandibulären Prothese 10 und ist für den Eingriff nicht notwendig, ein Schnitt hinter dem Gehörgang 604 ist ebenfalls denkbar (nicht dargestellt),
- (b) Entfernung des Periosts (nicht dargestellt) auf dem Jochbeinbogen 318 in dem Bereich, in dem die kraniale Prothese 50 befestigt werden soll,
- (c) Entfernung des Periosts am Ramus 300 im Bereich des Kondylenfortsatzes 302, an dem die kandibuläre Schneidführung 200 ansetzen soll,
- (d) Positionierung der mandibulären Schneidführung 200 durch den einzigen Zugang 600, so dass sie an der Unterkieferkerbe und dem medialen Teil des Ramus anliegt, und Befestigung der mandibuläre Schneidführung 200 mit Schrauben 34,
- (e) Abschneiden des Kondylenfortsatzes 302 durch den Einzelzugang 600 mit einem Schneidinstrument entlang der Führungsfläche 204 der mandibuläre Schneidführung 200, um eine flache Schnittfläche 26 am Ramus 300 zu schaffen,
- (f) Entfernen der Schrauben 34 und der mandibulären Schneidführung 200, optional kann das Jochbein 318 geschnitten werden,
- (g) Positionierung der kranialen Prothese 50 durch den Zugang 600, so dass ihr lateraler Teil 52 an der lateralen Seite des Jochbeins 318 und ihr oberer Teil 54 an der Fossa 314 anliegt,
- (h) Befestigung der kranialen Prothese 50 mit Schrauben 34 durch den Zugang 600,
- (i) Aufsetzen eines Gelenkkopfes 40 auf den Montageabschnitt 18 der mandibulären Prothese 10,
- (j) Positionierung der mandibulären Prothese 10 durch den Zugang 60, so dass ihr lateraler Teil 14 an der lateralen Seite des Ramus 300 anliegt und ihre Auflagefläche 24 auf der Schnittfläche 26 des Ramus 300 ruht,
- (k) die Überprüfung der korrekten Übereinstimmung und Platzierung zwischen dem Gelenkkopf 40 der mandibulären Prothese 10 und der Gelenkpfanne 58 der kranialen Prothese 50,
- (l) Befestigung der mandibulären Prothese 10 mit Schrauben 34 durch den einzigen Zugang 600.
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Die Überprüfung gemäß Schritt (k) erfolgt im Falle einer fehlerhaften Übereinstimmung oder Platzierung aufgrund eines zu großen oder zu kleinen Abstands, indem der Gelenkkopf 40 entfernt und ein kleinerer oder größerer Gelenkkopf 40 auf den Montageabschnitt 18 der mandibulären Prothese 10 aufgesetzt und befestigt wird.
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Die Fixierung des Gelenkkopfes 40 auf dem Montageprofil 18 wird durch einen Hammerschlag auf die Oberseite des Gelenkkopfes 40 erreicht. Durch die morsekegelartige Ausformung des Montageprofils 18 wird der Gelenkkopf 40 auf den Montageabschnitt 18 geklemmt.
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Die Befestigung der kranialen Prothese 50 mit Schrauben 34 gemäß Schritt (h) erfolgt so, dass zunächst die hintersten Schrauben 34 befestigt werden.
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Die zur Befestigung der kraniale Prothese 50 und der mandibuläre Prothese 10 vorgesehenen Schrauben 34 haben einen Durchmesser D von 1 mm bis 4 mm, vorzugsweise von 2 mm bis 3 mm und eine Länge L von 4 mm bis 14 mm, vorzugsweise von 7 mm bis 9 mm.
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Durch die Bereitstellung einer mandibulären Prothese 10, einer kranialen Prothese 50 und eines Gelenkkopfes 40, allein mit Schneidführungen 200, 400, kann das Kiefergelenk sicher und einfach reproduzierbar durch eine Kiefergelenksprothese 100 ersetzt werden. Durch die Aufteilung der Kiefergelenksprothese 100 in kleinere Komponenten 10, 40, 50 ist für das Einsetzen nur ein kleiner Schnitt notwendig. Außerdem kann die Prothese 10 bei der Vorbereitung und während des Eingriffs individuell angepasst werden. Durch die Bereitstellung der Schneidführungen 200, 400 können definierte Schnittflächen 26, 423 zum Positionieren, Fixieren und Aufsetzen der Prothesen 10, 50 auf den Kiefergelenkknochen hergestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 3178728 [0004]
- US 3579643 [0004]
- US 20090222102 [0004]
- US 4693722 [0005]
- US 4778472 [0005]
- US 4917701 [0005]
- US 5549680 [0005]
- US 5989292 [0005]
- FR 2558721 [0005]
- US 6132466 [0006]
- US 20090138092 [0006]
- WO 2014023903 [0007]
- US 2019/0192302 A1 [0008]