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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bereitstellen eines Computerspiels in einem Fahrzeug. Die Vorrichtung umfasst mindestens eine Kamera des Fahrzeugs, die ausgebildet ist, mindestens ein Bild mit einer Abbildung eines Bereichs vor dem, neben dem oder hinter dem Fahrzeug zu erfassen und dem Bild entsprechende Bilddaten zu erzeugen. Ferner umfasst die Vorrichtung mindestens eine Verarbeitungseinheit, die ausgebildet ist, die Bilddaten zu verarbeiten, und mindestens eine Anzeigeeinheit, die ausgebildet ist, ausgehend von durch die Verarbeitungseinheit bereitgestellten Informationen, Bilder auszugeben.
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EP 2 608 153 A1 offenbart ein Verfahren und ein System zum Spielen eines Spiels mit erweiterter Realität in einem Kraftfahrzeug. Hierbei werden reale Objekte in einem virtuellen Raum übertragen und können dort als virtuelle Elemente durch Benutzereingaben gesteuert werden.
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DE 10 2020 000 857 A1 offenbart ein Verfahren zum Betreiben eines Unterhaltungssystems für einen Insassen eines Kraftfahrzeugs. Mit Hilfe von Umgebungserfassungseinrichtungen wird eine Umgebung des Kraftfahrzeugs erfasst und die erfasste Umgebung auf eine semi-transparente Anzeigevorrichtung des Unterhaltungssystems angezeigt. Die semi-transparente Anzeigevorrichtung wird auf einer Fensterscheibe des Kraftfahrzeugs angeordnet und bereitgestellt.
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DE 10 2012 214 988 A1 offenbart ein Fahrzeug-Spielesystem mit erweiterter Realität für Vorder- und Rücksitzunterhaltung und zur Information von Passagieren. Hierbei werden beim Betrieb des Fahrzeugs von einer auf dem Fahrzeug montierten Kamera ein Echtzeitvideobild erfasst und mit mehreren virtuellen Bildern zusammengefügt, um ein Bild mit erweiterter Realität auszugeben.
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Es besteht grundsätzlich das Bedürfnis, Passagieren in einem Fahrzeug, die das Fahrzeug aktuell nicht steuern, eine Möglichkeit der Unterhaltung und Beschäftigung anzubieten. Es sind Fahrzeuge, insbesondere Personenkraftwagen (PKW), bekannt, bei denen Anzeigeeinheiten für Passagiere vorhanden sind. Insbesondere ist bekannt, in die Kopfstützen der Vordersitze Anzeigeeinheiten für die Passagiere auf den Rücksitzen einzubauen. Ferner sind erweiterte oder separate Anzeigen für Beifahrer bekannt. Auch können bekannte Anzeigeeinheiten im Greifraum der zweiten Sitzreihe befestigt sein, um Passagiere auf den Rücksitzen zu unterhalten. So ist beispielsweise bekannt, einen sogenannten Theater-Screen für die zweite Sitzreihe vorzusehen. Ferner haben viele Fahrzeuge Außenkameras, die Bilder der Umgebung des Fahrzeugs aufnehmen. Diese Bilder können auf den Anzeigeeinheiten des Fahrzeugs ausgegeben werden. Diese Bilder können mit zusätzlichen Anzeigeinformationen angereichert werden, insbesondere mit Hilfe der sogenannten erweiterten Realität.
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Ferner sind Fahrzeuge bekannt, bei denen Tablet-Computer und Smartphones über eine Datenverbindung mit dem Fahrzeug verbunden werden können. Dies kann insbesondere über ein drahtloses Netzwerk, z. B. über WLAN, oder über eine direkte drahtlose Datenübertragung, z.B. Bluetooth, erfolgen.
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Das Entertainment-Angebot für Passagiere in bekannten Fahrzeugen ist relativ begrenzt. Bei vielen in Fahrzeugen für Passagiere bereitgestellten Unterhaltungsangeboten wird das Informationsbedürfnis der Passagiere über die Umgebung oft unzureichend berücksichtigt.
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Aufgabe ist es, eine Vorrichtung zum Bereitstellen einer authentischen Spielsituation bzw. Spielumgebung in einem Fahrzeug anzugeben, wobei zum Breitstellen vorzugsweise geringe zusätzliche Ressourcen benötigt werden.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Bereitstellen eines Computerspiels in einem Fahrzeug mit dem Merkmal des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Verfahrensanspruchs gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Durch das Verwenden eines mit Hilfe der Fahrzeugkamera aufgenommenen Bildes der Umgebung des Fahrzeugs wird auf einfache Weise die Umgebung des Fahrzeugs in das Spiel eingezogen, so dass die Passagiere beim Spiel automatisch Information über die Umgebung des Fahrzeugs erhalten. Viele Neufahrzeuge verfügen bereits zumindest über Frontkameras und Verarbeitungseinheiten zum Verarbeiten der mit Hilfe der Frontkameras aufgenommen Bilder, so dass der Aufwand zum Bereitstellen des Computerspiels relativ gering ist. Die Bilder der Spielsituation können insbesondere auf einem verfügbaren Display des Fahrzeugs bereitgestellt werden, wie beispielsweise das mittlere Display im Armaturenbrett oder Displays für die Passagiere auf den Rücksitzen. Darüber hinaus können Displays von Handheld-Geräten, wie Smartphones und Tablet-Computer, genutzt werden. Ziel des Spiels ist es, dass ein mitspielender Passagier oder mehrere mitspielenden Passagiere so schnell wie möglich bestimmte Aufgaben ausführen, insbesondere in den dargestellten Bildern vorher definierte Objekte, wie z. B. alle Lastkraftwagen, so schnell wie möglich zu finden und auszuwählen. Bei Anzeigeeinheiten, die mit tastsensitiven Eingabeeinheiten kombiniert sind, d. h, bei sogenannten Touchscreens, können die spielenden Passagiere die auszuwählenden Objekte auf der Anzeigeeinheit antippen. Jeder der Passagiere kann dieses Spiel separat starten oder die Passagiere können gemeinsam ein Spiel spielen, bei dem die Passagiere in dem angezeigten Bild bzw. in angezeigten Bildern jeweils so viele gesuchte Objekte wie möglich in einer vorbestimmten Zeit finden und auswählen.
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Beispielsweise können auf den Rücksitz eines Kraftfahrzeugs zwei Passagiere sitzen. Der eine Passagier startet auf dem Theater-Screen das erfindungsgemäße Spiel. Mit Hilfe der Frontkamera des Fahrzeugs wird ein Einzelbild der Umgebung vor dem Fahrzeug aufgenommen. Eine Verarbeitungseinheit verarbeitet dem Bild entsprechende Bilddaten, detektiert Objekte im Bild und klassifiziert die Objekte mit Hilfe voreingestellter Objektklassen. Diese Objektklassen können beispielsweise die Fahrzeugklassen im Bild sichtbarer Fahrzeuge, die Farbe einzelner Fahrzeuge usw., sein. Die Passagiere können Spieleinstellungen vornehmen, wie beispielsweise die Anzahl der Spieler festlegen und das Ziel des Spiels festlegen. Beispielsweise kann das Ziel des Spiels „Finde alle LKWs“ sein. Beide Spieler versuchen so viel LKWs wie möglich im Bild zu identifizieren und zu kennzeichnen. Insbesondere können die von den einzelnen Spielern gekennzeichneten Objekte unterschiedlich im Bild gekennzeichnet werden, beispielsweise mit Hilfe von Kreisen mit unterschiedlichen Farben. Nachdem alle LKWs in dem Bild gefunden worden sind, endet das Spiel und die Leistung der beiden Spieler wird ausgewertet.
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Hierdurch können alle Passagiere während der Fahrt gemeinsam unterhalten werden. Die Umgebung des Fahrzeugs wird in das Spiel eingebunden, so dass die Passagiere Informationen über die Umgebung des Fahrzeugs erhalten und diese bewusst wahrnehmen. Durch dieses erfindungsgemäße Spiel wird es den Passagieren ermöglicht, die Technik des Fahrzeugs zu erleben und mit dem Fahrzeug zu interagieren.
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Der für das Spiel auf der Anzeigeeinheit ausgegebene Bildausschnitt kann das gesamte mit Hilfe der Kamera aufgenommene Bild umfassen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verarbeitungseinheit beim Prüfen, ob eine durch die Bedieneingabe einer Bedienperson festgelegte Bildposition mit der Objektposition des Objekts übereinstimmt, eine Übereinstimmung feststellt, wenn die festgelegte Bildposition einen voreingestellten Abstand zur Objektposition nicht überschreitet oder diesen Abstand unterschreitet. Hierdurch ist eine einfache und komfortable Bedienung der Eingabeeinheit und eine einfache Auswahl der zu kennzeichnenden Objekte möglich.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Verarbeitungseinheit dazu ausgebildet ist, die Anzahl der mit den Objektpositionen übereinstimmenden Bildpositionen zu ermitteln und der Bedienperson zuzuordnen, der die Anzeigeeinheit oder die Eingabeeinheit zugeordnet ist oder der die Bedieneingabe zuzurechnen ist. Die Verarbeitungseinheit und die Anzeigeeinheit sind insbesondere dazu ausgebildet, die ermittelte Anzahl und die Gesamtzahl der zu der Objektklasse klassifizierten Objekte als Spielergebnis auf der Anzeigeeinheit auszugeben. Alternativ kann das Spiel erst dann beendet sein, wenn alle Objekte der Objektklasse von den Spielern gefunden und ausgewählt worden sind. Die Bezeichnung Spieler, Bedienperson und Passagier werden in dieser Anmeldung synonym verwendet.
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Bei Anzeigeeinheiten, die von mehreren Spielern genutzt werden, können auch Bereiche gekennzeichnet werden, die einem ersten Spieler zugeordnet sind und Bereiche, die einem zweiten Spieler zugeordnet sind und ggf. bei drei Spielern Bereiche, die dem dritten Spieler zugeordnet sind. Dann ist es vorteilhaft, wenn die in dem jeweiligen Bereich gekennzeichneten Objekten dem Spieler zugeordnet werden, dem der jeweilige Bereich zugeordnet ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung mindestens eine weitere Anzeigeeinheit umfasst, die dazu ausgebildet ist, das Bild der Spielsituation auszugeben. Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise mindestens eine weitere Eingabeeinheit, die ausgebildet ist, der weiteren Anzeigeeinheit zugeordnete Bedieneingaben einer Bedienperson zu erfassen und den erfassten Bedieneingaben entsprechenden Informationen zur Verarbeitungseinheit zu übertragen. Die Verarbeitungseinheit kann weiterhin dazu ausgebildet sein, ausgehend von den jeder der Anzeigeeinheiten zugeordneten Bedieneingaben zu prüfen, ob eine mit Hilfe einer der jeweiligen Anzeigeeinheit zugeordneten Bedieneingabe einer Bedienperson festgelegte Bildposition mit der Objektposition eines Objekts übereinstimmt. Insbesondere wird bei Übereinstimmung dieses Objekt der Bedienperson zugeordnet, die die Bedieneingabe getätigt hat oder der die jeweilige Anzeigeeinheit zugeordnet ist.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Verarbeitungseinheit dazu ausgebildet ist, die Anzahl der innerhalb eines voreingestellten Zeitraums mit Objektposition übereinstimmenden Bildpositionen zu ermitteln und auszugeben. Hierdurch ist es möglich, als Spielergebnis die gezählten Übereinstimmungen pro Spieler zu ermitteln und auszugeben.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Verarbeitungseinheit weiterhin dazu ausgebildet ist, die Objekte in dem auf der Anzeigeeinheit ausgegebenen Bild zu kennzeichnen, wenn die Objektposition mit der Bildposition übereinstimmt. Dies kann insbesondere mit Hilfe einer erweiterten Realität erfolgen. Hierdurch wird es den Spielern erleichtert, bereits ausgewählte Objekte nicht nochmals auszuwählen. Darüber hinaus kann das Spielergebnis bei mehreren Spielern einfach grafisch ausgegeben werden, indem die Objekte jeweils mit einer einem der Spieler zugeordneten Kennzeichnung gekennzeichnet werden.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine Kamera des Fahrzeugs dazu ausgebildet ist, mehrere Bilder mit Abbildungen eines Bereichs vor dem, neben dem oder hinter dem Fahrzeug nacheinander als Bildfolge zu erfassen und dem jeweiligen Bild entsprechende Bilddaten zu erzeugen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Kamera dazu ausgebildet ist, während einer voreigestellten Spieldauer kontinuierlich neue Bilder zu erfassen, entsprechende Bilddaten zu erzeugen und zur Verarbeitungseinheit zu übertragen. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn zumindest ein Bildausschnitt dieser Bilder jeweils dazu dient, Bilder einer Spielsituation mit einem kontinuierlichen Verkehrsfluss auf der Anzeigeeinheit oder den Anzeigeeinheiten als Spielsituation auszugeben. Hierdurch können die Spieler beim Spielen einfach den Verkehrsfluss vor dem bzw. um das eigene Fahrzeug beim Spielen wahrnehmen.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, eine Nachverfolgung der Objekte in dem auf der Anzeigeeinheit dargestellten Bild durchzuführen und diese Objekte in den ausgegebenen Bildern zu kennzeichnen, für die ermittelt worden ist, dass deren Objektposition mit der Bildposition übereinstimmt. Das Kennzeichnen der Objekte kann insbesondere mit Hilfe von erweiterter Realität erfolgen. Insbesondere bei dem Bereitstellen der Spielsituation mit einem kontinuierlichen Verkehrsfluss können so die übereinstimmenden Objekte in allen Bildern einfach bereitgestellt werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, über die Ausgabeeinheit und die Eingabeeinheit eine Eingabemöglichkeit und/oder Auswahlmöglichkeit zum Voreinstellen der Objektklasse oder mehrere Objektklassen bereitzustellen. Als Objektklassen können insbesondere LKWs, PKWs, Zweiräder, Bäume verwendet werden. Als weitere Objektunterklasse können auch zusätzlich Farben zu den Objektklassen, mit z. B. rote PKW, weiße LKW oder andere Eigenschaften der Objekte, wie z. B. beleuchtete Tannenbaum, eingegeben oder ausgewählt werden. Die Objektunterklasse kann dann beim Spielen als ausgewählte Objektklasse dienen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung mehrere Kameras umfasst, die ausgebildet sind, mehrere Bilder gleichzeitig zu erfassen, wobei die Kameras unterschiedliche Bereiche außerhalb des Fahrzeugs mit einer Abbildung eines Bereichs vor dem, neben dem oder hinter dem Fahrzeug erfassen und ausgebildet sind, dem jeweiligen Bild entsprechende Bilddaten zu erzeugen. Die Verarbeitungseinheit ist dazu ausgebildet, die Bilddaten zu verarbeiten, wobei zumindest ein Bildausschnitt des Bildes der verarbeiteten Bilddaten jeder Kamera dazu dient, ein Bild einer Spielsituation auf einer Anzeigeeinheit des Fahrzeugs und/oder einer mit dem Fahrzeug verbundenen Anzeigeeinheit auszugeben, wobei die Bilder oder Bildausschnitte der Bilder der Kameras auf jeder der Anzeigeeinheit parallel oder auswählbar ausgegeben werden. Die Verarbeitungseinheit ist ferner dazu ausgebildet, zumindest die in dem ausgegebenen Bild oder den ausgegebenen Bildern sichtbaren Objekte mindestens eine Objektklasse zu detektieren und zu klassifizieren sowie die Objektposition dieser Objekte im Bild zu ermitteln. Die Verarbeitungseinheit ist dazu ausgebildet, zu prüfen, ob eine mit Hilfe einer der Anzeigeeinheit zugeordneten Bedieneigabe einer Bedienperson festgelegte Bildposition mit der Objektposition eines Objekts übereinstimmt. Hierdurch ist es möglich, dass die einzelnen Spieler mehrere oder unterschiedliche Bilder oder Bildausschnitte nutzen können, um die auszuwählenden Objekte auszuwählen und zu kennzeichnen.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Verarbeitungseinheit ausgebildet ist, vom ersten und zweiten Spieler ermittelten Objekte in einem Ergebnisbild jeweils zu kennzeichnen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die ermittelten Objekte im Ergebnisbild abhängig vom Spieler unterschiedlich gekennzeichnet werden. Hierdurch ist eine einfache Ergebnisausgabe möglich. Hierbei ist es möglich, Objekte, die beide Spieler erkannt und ausgewählt haben, mit der Kennzeichnung beider Spieler zu versehen.
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Die Anzeigeeinheit bzw. die Anzeigeeinheiten können insbesondere fest im Fahrzeug verbaut sein, wie ein Kombiinstrument und/oder ein zentrales Informationsdisplay (CID). Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigeeinheit auch ein Bildschirm eines tragbaren Anwendergeräts sein, insbesondere Bestandteil eines Smartphones und/oder eines Tablets und/oder eines Smart Wearable sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Anzeigeeinheit auch durch eine Virtual Reality Brille bereitgestellt werden. Die Eingabeeinheit kann eine Eingabeeinheit des Fahrzeugs, wie rotationsfähige Hardware-Bedienelemente oder tastempfindliche Eingabeeinheiten, umfassen. Das Fahrzeug kann insbesondere ein PKW, ein Transporter, ein LKW, ein Luft- und/oder Wasserfahrzeug sein.
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Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein computerimplementiertes Verfahren zum Bereitstellen eines Computerspiels in einem Fahrzeug, bei dem mit Hilfe einer mindestens einer Kamera des Fahrzeugs mindestens ein Bild mit einer Abbildung eines Bereichs vor dem, neben dem oder hinter dem Fahrzeug dem Bild entsprechende Bilddaten erzeugt werden und die Bilddaten verarbeitet werden. Zumindest ein Bildausschnitt des Bildes der verarbeiteten Bilddaten dient dazu, ein Bild einer Spielsituation auf einer Anzeigeeinheit des Fahrzeugs und/oder einer mit dem Fahrzeug verbundenen Anzeigeeinheit auszugeben. Zumindest die in dem ausgebebenen Bild sichtbaren Objekte mindestens einer Objektklasse werden detektiert und klassifiziert, wobei die Objektposition dieser Objekte in Bild ermittelt wird. Es wird geprüft, ob eine Hilfe einer der Anzeigeeinheit zuzuordnenden Bedieneingabe einer Bedienperson festgelegte Bildposition mit der Objektposition eines Objekts übereinstimmt. Dieses Verfahren hat dieselben Vorteile wie die Vorrichtung nach Anspruch 1 und kann auf die gleiche Weise weitergebildet werden wie die Vorrichtung insbesondere durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche bzw. durch entsprechende Verfahrensmerkmale.
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Ferner wird eine Verarbeitungseinheit offenbart, die die Datenverarbeitungsschritte des Verfahrens ausführt. Ferner wird ein Computerprogramm offenbart, das Anweisungen enthält, die beim Ausführen des Programms durch eine Datenverarbeitungseinheit dazu führt, dass die Datenverarbeitungseinheit die Schritte des angegebenen computerimplementierten Verfahrens ausführt bzw. die Verarbeitungseinheit nach Anspruch 1 oder einer Weiterbildung des Anspruchs 1 bereitstellt.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, die in Verbindung mit den beigefügten Figuren ein Ausführungsbeispiel erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische schematische Darstellung eines Cockpits eines Fahrzeugs mit einer zusätzlichen separaten Anzeigeeinheit;
- 2 ein erstes auf einer Anzeigeeinheit ausgegebenes Bild eines Spiels zur Unterhaltung von Passagieren des Fahrzeugs nach 1;
- 3 ein zweites auf der Anzeigeeinheit ausgegebenes Bild des Spiels mit einer Spielsituation basierend auf einem von der Umgebung des Fahrzeugs aufgenommenen Bild;
- 4 ein drittes auf der Anzeigeeinheit ausgegebenes Bild des Spiels mit der Spielsituation nach 3 mit einer Kennzeichnung der von den Spielern erkannten Objekte; und
- 5 ein viertes auf der Anzeigeeinheit ausgegebenes Bild des Spiels.
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1 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung eines Cockpits 10 eines Fahrzeugs mit einem über eine drahtlose Datenverbindung 18 mit einer Verarbeitungseinheit 20 des Fahrzeugs verbundenen Tablet-Computer 16, der als weitere Anzeige- und Eingabeeinheit 16 dient. Der Tablet-Computer 16 kann insbesondere ein iPad sein. Alternativ oder zusätzlich kann auch kann auch ein Smartphone als zusätzliche oder alternative Anzeige- und Eingabeeinheit mit der Verarbeitungseinheit 20 verbunden sein.
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Die Verarbeitungseinheit 20 hat Datenausgänge 22 und Dateneingänge 24, die zur Verbindung mit weiteren Einheiten des Fahrzeugs, insbesondere mit weiteren Ein- und Ausgabeneinheiten, dienen. Ein Fahrzeugführer 12 sitzt auf einem Fahrersitz 14 des Cockpits 10.
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Das Cockpit 10 umfasst ein zentrales Informationsdisplay (CID) 26, ein Head Up Display 28 und ein grafisches Kombiinstrument 30, auf dem ebenfalls verschiedene Anzeigeelemente 32 und Bilder ausgebbar sind. Das Cockpit 10 umfasst ein Lenkrad 40 mit Bedienelementen 42, 44, einen Gangwahlschalter 46, eine Pedalerie 48 sowie eine Eingabeeinheit 34 mit einem Drehrad und einer Drucktastenfunktion und/oder einem Touch-Eingabefeld. Diese Eingabeeinheit 34 wird auch als Ergo Commander bezeichnet.
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Im oberen Bereich einer Frontscheibe 50 des Fahrzeugs ist eine Frontkamera 52 zum Erfassen mindestens eines Bildes mit einer Abbildung eines Bereichs vor dem Fahrzeug angeordnet. Die Frontkamera 52 erzeugt dem Bild entsprechende Bilddaten und überträgt diese an die Verarbeitungseinheit 20. Die von der Verarbeitungseinheit 20 verarbeitenden Bilddaten können zur Anzeige eines Bildes zu den Anzeigeeinheiten 16, 26, 28 und 30 übertragen werden. Die Eingabeeinheiten 16, 34, 42, 44 sind ausgebildet, einer der Anzeigeeinheiten 16, 26, 28 und 30 zugeordnete Bedieneingaben einer Bedienperson, insbesondere des Fahrzeugführers 12 oder einer weiteren Bedienperson, zu erfassen und den erfassten Bedienangaben entsprechende Informationen zur Verarbeitungseinheiten 20 zu übertragen. Ein durch die von der Verarbeitungseinheit 20 bereitgestellten Informationen auf der Anzeigeeinheit 16, 26, 28, 30 angezeigter Bildausschnitt des durch die Frontkamera 52 erfassten Bildes dient dazu, ein Bild einer Spielsituation auf der Anzeigeeinheit 16, 26, 28, 30 auszugeben. Die Verarbeitungseinheit 20 detektiert und klassifiziert zumindest die in dem auf der Anzeigeeinheit 16, 26, 28, 30 ausgegebenen Bild sichtbaren Objekte mindestens einer Objektklasse und ermittelt weiterhin die Objektposition dieser Objekte im ausgegebenen Bild.
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Die Verarbeitungseinheit 20 prüft, ob durch die Bedieneingabe über eine der Eingabeeinheiten 16, 34, 42, 44 des Fahrzeugführers 12 oder einer weiteren Bedienperson festgelegten Bildposition mit der Objektposition eines Objekts übereinstimmt. Ist dies der Fall, erfasst die Verarbeitungseinheit 20 für die jeweilige Bedienperson ein richtig erkanntes Objekt. Bei mehreren Spielern können die innerhalb einer vorgegebenen Zeitdauer von einer Bedienperson korrekt ausgewählte Objekte gezählt und nach Ablauf der Spieldauer geprüft werden, welche Bedienperson bzw. welcher Spieler mehr Objekte und/oder alle Objekte in einem ausgewählten Bereich ausgewählt hat.
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Bei anderen Ausführungsformen erfasst die Frontkamera 52 fortlaufend Bilder des Bereichs vor dem Fahrzeug während der Spieldauer und erzeugt entsprechende Bilddaten und überträgt diese zur Verarbeitungseinheit 20. Zumindest jeweils ein Bildausschnitt dieser Bilder dient jeweils dazu, Bilder einer Spielsituation mit einem kontinuierlichen Verkehrsfluss auf der Anzeigeeinheit 16 oder den Anzeigeeinheiten 16, 26, 28, 30 auszugeben.
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Der Fahrzeugführer 12 kann an dem Spiel insbesondere dann teilnehmen, wenn das Fahrzeug über eine autonome Fahrfunktion verfügt und bei aktivierter autonomer Fahrfunktion eine Mitwirkung des Fahrzeugführers 12 nicht oder nicht dauerhaft erforderlich ist. Ist dies nicht der Fall, kann ein Passagier des Fahrzeugs das Spiel allein spielen oder zusammen mit weiteren Passagieren über die Anzeigeeinheit 16 oder über eine oder mehrere weitere Anzeigeeinheiten 16, 26, 28, 30, die insbesondere fest im Fahrzeug verbaut sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Objektklasse der Objekte vorab durch die Spieler festgelegt werden kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Objektklasse aus einer Liste möglicher Objektklassen ausgewählt oder zusammengestellt werden kann. So können insbesondere als Objektklassen Fahrzeugkategorien wie LKW, PKW, Zweirad, Baum, Haus, Verkehrsschild, Ampel, Bushaltestelle, Straßenbahn, Zug, Bahnübergang usw. ausgewählt werden, wobei insbesondere bei Fahrzeugen zusätzlich die Farbe der Fahrzeuge festgelegt werden kann. Bei Objektklassen, wie Baum, können weitere Eigenschaften des Baums, wie Laubbaum, Nadelbaum oder konkrete Gestaltungen des Baums, wie beleuchteter Tannenbaum, voreingestellt werden.
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2 zeigt ein erstes auf der Anzeigeeinheit 16, 26, 28, 30 ausgegebenes Bild 100 eines Spiels zur Unterhaltung des Fahrzeugführers 12 oder von Passagieren des Fahrzeugs nach 1. Das Bild 100 wird ausgegeben, nachdem eine Bedienperson über eine der Eingabeeinheiten 16, 34, 42, 44 das Spiel ausgewählt hat. Das Bild 100 umfasst eine Ausgabeinformation 110, durch die die Spieler darüber informiert werden, dass ein erstes Spiel einer Spielserie gestartet werden kann, und dass das Objektklasse LKWs ausgewählt worden sind, so dass als Spielauftrag ausgegeben wird, alle LKWs zu finden. Ferner umfasst die Ausgabeinformation Spielregeln und die Darstellung einer grafischen Eingabetaste zum Start des Spiels.
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3 zeigt ein zweites auf der Anzeigeeinheit 16, 26, 28, 30 ausgegebenes Bild 200 des Spiels mit einer Spielsituation basierend auf einem mit Hilfe der Frontkamera 52 erfassten Bild der Umgebung vor dem Fahrzeug. In diesem Bild 200 müssen die Spieler nun LKWs finden und mit Hilfe der Eingabeeinheiten 16, 34, 42, 44 auswählen. Die von einem Spieler korrekt ausgewählten LKWs werden dann auf der im zugeordneten Anzeigeeinheit 16, 26, 28, 30 gekennzeichnet. Das Bild 200 umfasst ein einziges von der Frontkamera 52 vor dem Fahrzeug aufgenommenes Bild. Bei alternativen Ausführungsformen wird während des Spiels eine Bildfolge einer mit Hilfe der Frontkamera 52 aufgenommene Videosequenz des Bereichs vor dem Fahrzeug ausgegeben. Die die Videosequenz wird insbesondere während der Spieldauer durch die Frontkamera 52 aufgenommen.
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3 zeigt eine schematische Darstellung und keine fotografische Darstellung des Bereichs vor dem Fahrzeug. Eine solche schematische Darstellung kann ausgehend von den mit Hilfe der Frontkamera 52 aufgenommenen Bildern durch die Verarbeitungseinheit 20 erzeugt werden. Alternativ kann ein Foto bzw. eine Videosequenz des Bereichs vor dem Fahrzeug, insbesondere als RGB Bild, angezeigt werden.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel spielen zwei Spieler gegeneinander, wobei jedem Spieler die Fahrstreifen jeweils einer Fahrtrichtung zugeordnet sind. 4 zeigt ein drittes auf der Anzeigeeinheit 16, 26, 28, 30 ausgegebenes Bild 250 des Spiels mit der Spielsituation nach 3. In dem Bild nach 4 hat die Verarbeitungseinheit 20 eine Kennzeichnung der von den Spielern erkannten Objekte 220 bis 226, 230 bis 234, und einen bereits erreichten Spielstand im Anzeigebereich 210 hinzugefügt. Demnach hat der erste Spieler, dem die Fahrtrichtung des eigenen Fahrzeugs zugeordnet ist, 25 LKWs erkannt und korrekt ausgewählt und der zweite Spieler, dem die Gegenfahrbahn zugeordnet ist, hat 27 LKWs erkannt und korrekt ausgewählt. Die verbleibende Spieldauer beträgt 29 Sekunden.
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Bei einer gemeinsam Ausgabeeinheit, wie einem tastsensitiven Theater-Screen für die Passagiere auf dem Rücksitz des Fahrzeugs, kann das in 4 dargestellte Bild 210 auf dieser Anzeigeeinheit ausgegeben werden, wobei beide Spieler Eingaben über die tastsensitive Oberfläche des Theater-Screens tätigen können. Die korrekt ausgewählten Objekte, d.h. die korrekt ausgewählten LKWs des ersten Spielers sind mit Kreisen 230 bis 234 mit Volllinien gekennzeichnet und die korrekt ausgewählten Objekte des zweiten Spielers mit Kreisen 220 bis 226. Spielen die Spieler auf separaten Anzeigeeinheiten 16, 26, 28, 30 kann das Spiel auch derart gespielt werden, dass beide Spieler jeweils alle im Bild 200, 250 sichtbaren Objekte der voreingestellten Objektklasse auswählen und kennzeichnen können.
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5 zeigt ein viertes auf der Anzeigeeinheit 26, 28, 30, 16 ausgegebenes Bild 300 des Spiels mit einer Ausgabeinformation 310, die das Spielergebnis umfasst und die Darstellung einer grafischen Eingabetaste zum wiederholten Spielstart.
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Bei anderen Ausführungsformen kann das Fahrzeug weitere oder andere Kameras umfassen, insbesondere Kameras zum Erfassen des Bereichs neben dem Fahrzeug oder des Bereichs hinter dem Fahrzeug. Dann können anstatt oder zusätzlich zu den Bildern der Frontkamera 52 die Bilder dieser Kameras zum Bereitstellen der Bilder für eine Spielsituation genutzt werden.
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Bei anderen Ausführungsformen kann eine Pausenfunktion zum Pausieren des Spiels vorgesehen sein, die insbesondere dann aktivierbar ist, wenn der Fahrzeugführer 12 das Führen des Fahrzeugs übernehmen muss.
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Bezugszeichenliste:
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- 10
- Cockpit
- 12
- Fahrzeugführer
- 14
- Fahrersitz
- 16
- Tablet
- 18
- Drahtlose Datenverbindung
- 20
- Steuereinheit
- 22
- Datenausgang
- 24
- Dateneingang
- 26
- Zentrales Informationsdisplay
- 28
- Head Up Display
- 30
- Kombiinstrument
- 32
- Anzeigeelement
- 34
- Ergo Commander
- 40
- Lenkrad
- 42,44
- Bedienelemente
- 46
- Gangwahlschalter
- 48
- Pedalerie
- 50
- Frontscheibe
- 52
- Frontkamera
- 100, 200, 250, 300
- Angezeigtes Bild
- 110, 210, 310
- Ausgabeinformation
- 220 bis 226
- Kennzeichnung zweiter Spieler
- 230 bis 234
- Kennzeichnung erster Spieler
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2608153 A1 [0002]
- DE 102020000857 A1 [0003]
- DE 102012214988 A1 [0004]