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Die Erfindung betrifft einen Verbindungskörper für eine explosionsgeschützte Leitungsdurchführung, eine explosionsgeschützte Leitungsdurchführung und/oder Leitungseinführung aufweisend einen Verbindungskörper sowie ein Verfahren zur Herstellung einer explosionsgeschützten Leitungsdurchführung.
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Die explosionsgeschützte Leitungsein- bzw. durchführung dient dazu, eine Leitung, die beispielsweise wenigstens einen elektrischen Leiter und/oder wenigstens einen optischen Leiter aufweisen kann, explosionsgeschützt durch eine Wandöffnung zu führen. Die Wandöffnung kann beispielsweise in eine Wand eines explosionsgeschützten Gehäuses vorhanden sein. Die Leitungsdurchführung verhindert dabei, dass ein Zündmedium, beispielsweise heiße Gase, Funken, Flammen oder dergleichen, durch die Wandöffnung in einen Bereich gelangen können, in dem eine explosionsfähige Atmosphäre vorhanden ist.
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DE 10 2012 111 270 A1 beschreibt eine explosionsgeschützte Leitungsdurchführung für mehradrige Kabel. Die Leitungsdurchführung hat einen Verbindungskörper mit einem Umformabschnitt und einem Verbindungsabschnitt. Der Verbindungsabschnitt kann in einer Wandöffnung einer Gehäusewand angeordnet werden. Im Bereich des Umformabschnitts ist zwischen einer Leitung und der Außenhülse eine Innenhülse aus einem Elastomermaterial angeordnet. Der Umformabschnitt kann radial nach innen umgeformt werden, um eine kraftschlüssige und zünddurchschlagsichere Verbindung zwischen der Außenhülse, der Innenhülse und der Leitung herzustellen.
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Die elastomere Innenhülse sorgt dafür, dass Leitungen mit unterschiedlichen Durchmessern explosionsgeschützt durch die Außenhülse geführt werden können. Der erforderliche Umformgrad des Umformabschnitts kann durch eine geeignete Dicke der Innenhülse begrenzt werden. Allerdings wird zum Hindurchführen von dünnen Leitungen, deren Durchmesser deutlich geringer als der maximal mögliche Leitungsdurchmesser, relativ viel Elastomermaterial benötigt. Je dicker die Innenhülse ist, desto geringer kann die Anpresskraft zwischen der Innenhülse und der Leitung sein, wenn die Durchmesseränderung des Umformabschnitts gleich bleibt. Dies kann sich unter Umständen nachteilig auf die Verbindung zwischen der Innenhülse und der Leitung auswirken.
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Eine andere Leitungsdurchführung ist in
DE 10 2015 112 285 A1 beschrieben. Dort wird ein Verbindungskörper eingesetzt, der zur Verbindung mit einer Leitung umformbar ist, wobei die umgeformte Außenfläche gleichzeitig die Fläche darstellt, die zur Verbindung mit einer Wandöffnung oder Durchgangsöffnung verwendet wird, um einen zünddurchschlagsicheren Spalt zu bilden. Bei dieser Ausführung der Leitungsdurchführung muss die Umformung hohen Qualitätsanforderungen entsprechen, damit die umgeformte Außenfläche die Anforderungen an eine Fläche erfüllt, die einen zünddurchschlagsicheren Spalt begrenzt.
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Aus
DE 10 2015 112 286 A1 ist eine explosionsgeschützte Anordnung zur Durchführung eines Bolzens durch eine Wand bekannt. Um den Bolzen wird eine elektrisch isolierende Hülse angeordnet. Ein Verbindungskörper umschließt die elektrisch isolierende Hülse. Durch plastische Verformung wird eine formschlüssige Verbindung zwischen der Hülse und dem Verbindungskörper hergestellt.
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US 3 244 796 A beschreibt einen speziellen Typ eines elektrischen Kabels mit einer nahtlosen hohlzylindrischen metallischen Ummantelung, beispielsweise aus Kupfer. Die Isolierung zwischen einem oder mehreren Leitern des Kabels untereinander und zur Ummantelung erfolgt über eine hitzebeständige mineralische Substanz, wie etwa pulverförmiges Magnesiumoxid. Ein elektrischer Steckverbinder für ein solches Kabel weist Leiter auf, die von einem elastischen Isolierkörper umgeben sind. Um den Isolierkörper herum ist wiederum eine Hülse angeordnet, die formschlüssig mit dem Isolierkörper verbunden ist.
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Ausgehend vom Stand der Technik kann es als Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen werden, einen Verbindungskörper für eine explosionsgeschützte Leitungsdurchführung zu schaffen, der eine sichere zünddurchschlagsichere Verbindung mit der Leitung einerseits und einer Durchführungsöffnung eines Außenteils andererseits gewährleistet und für unterschiedliche Leitungsdurchmesser geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird durch einen Verbindungskörper mit den Merkmalen des Patentanspruches 1, durch eine explosionsgeschützten Leitungsdurchführung mit den Merkmalen des Patentanspruches 13 und ein Verfahren zur Herstellung einer explosionsgeschützten Leitungsdurchführung mit den Merkmalen des Patentanspruches 15 gelöst. Der Verbindungskörper nach Patentanspruch 1 kann Bestandteil einer explosionsgeschützten Leitungsdurchführung sein und bei der Herstellung einer explosionsgeschützten Leitungsdurchführung verwendet werden.
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Der erfindungsgemäße Verbindungskörper hat einen sich in einer Längsrichtung vollständig durch den Verbindungskörper erstreckenden Leitungskanal. In einem Ausgangszustand des Verbindungskörpers vor einer plastischen Umformung ist der Leitungskanal im Wesentlichen zylindrisch. Insbesondere an seinen beiden in Längsrichtung entgegengesetzten Enden kann er von der zylindrischen Gestalt abweichen und sich nach außen hin erweitern. Im Längsschnitt betrachtet kann diese Durchmessererweiterung beispielsweise mittels eines Radius und/oder einer Fase an den Kanalenden realisiert sein.
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Der Leitungskanal ist dazu eingerichtet, im Ausgangszustand des Verbindungskörpers eine Leitung in den Verbindungskörper einzuführen und hindurchzuführen, so dass sich die Leitung vollständig durch den Leitungskanal hindurch erstreckt. Die Leitung kann wenigstens einen elektrischen Leiter und/oder wenigstens einen optischen Leiter aufweisen. Die Leitung kann optional eine Ummantelung aus Kunststoff aufweisen, beispielsweise zum Schutz des wenigstens einen Leiters und/oder zur elektrischen Isolation.
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Der Verbindungskörper hat einen Umformabschnitt, einen Verbindungsabschnitt sowie einen Übergangsabschnitt. Der Umformabschnitt und der Verbindungsabschnitt sind über den Übergangsabschnitt miteinander verbunden. Bevorzugt stellt der Umformabschnitt einen axialen Endabschnitt des Verbindungskörpers dar. Der Übergangsabschnitt schließt sich insbesondere unmittelbar an den Umformabschnitt an. Er kann sich außerdem unmittelbar an den Verbindungsabschnitt anschließen.
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Der Umformabschnitt ist dazu eingerichtet, plastisch umgeformt zu werden und besteht hierfür aus einem plastisch umformbaren Material. Der Übergangsabschnitt besteht ebenfalls aus einem plastisch umformbaren Material. Der gesamte Verbindungskörper kann bei einem Ausführungsbeispiel monolithisch ausgebildet sein und somit aus einem einheitlichen Material bestehen. Das plastisch umformbare Material, das zumindest für den Umformabschnitt und den Übergangsabschnitt verwendet wird, ist vorzugsweise ein Metall oder eine metallische Legierung, insbesondere eine Stahllegierung.
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Im Ausgangszustand hat der Umformabschnitt einen hohlzylindrischen ersten Längsteil. Dieser erste Längsteil kann sich beispielsweise an ein Kanalende anschließen, vorzugsweise unmittelbar. Der Umformabschnitt hat bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel im Ausgangszustand einen zweiten Längsteil, der sich in Längsrichtung an den ersten Längsteil vorzugsweise unmittelbar anschließt. Im zweiten Längsteil kann die Wandstärke des Umformabschnitts zum Übergangsabschnitt hin abnehmen. Der zweite Längsteil kann sich unmittelbar an den Übergangsabschnitt anschließen.
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Der Umformabschnitt kann ausgehend vom Ausgangszustand des Verbindungskörpers plastisch umgeformt werden, so dass er einen Gebrauchszustand einnimmt. Die Umformung erfolgt dabei derart, dass der Innendurchmesser zumindest des ersten Längsteils des Umformabschnitts verringert wird und sich zumindest der erste Längsteil des Umformabschnitts zündspaltfrei an den im Leitungskanal vorhandenen Leiter anlegt bzw. gegen ihn presst und dadurch eine kraftschlüssige und zünddurchschlagsichere Verbindung mit der Leitung hergestellt wird. Durch diese zünddurchschlagsichere Verbindung kann gleichzeitig eine Zugentlastung für die Leitung erreicht werden.
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Der Verbindungsabschnitt ist dazu eingerichtet, zünddurchschlagsicher in einer Wandöffnung oder in einer Durchführungsöffnung eines Außenteils angeordnet zu werden. Der Verbindungsabschnitt muss hierfür eine genaue Außengeometrie aufweisen.
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Erfindungsgemäß ist zwischen dem Umformabschnitt und dem Verbindungsabschnitt der Übergangsabschnitt vorhanden, der sich beim plastischen Umformen des Umformabschnitts zumindest teilweise ebenfalls plastisch verformt. Der Übergangsabschnitt verhindert, dass sich die plastische Verformung des Umformabschnitts auch auf den Verbindungsabschnitt auswirkt. Er dient sozusagen zur Entkopplung des Umformabschnitts vom Verbindungsabschnitt und gestattet dadurch relativ große Umformgrade und Innendurchmesseränderungen des Umformabschnitts zur Verbindung mit Leitungen unterschiedlichen Durchmessers. Das Anordnen von zusätzlichem Elastomermaterial oder einer Innenhülse zwischen der Leitung und dem Umformabschnitt ist nicht erforderlich, aber optional möglich. Die Innendurchmesseränderung des Umformabschnitts kann in einem großen Bereich variieren und an den Leitungsdurchmesser angepasst werden, um eine ausreichende Anpresskraft zwischen dem Umformabschnitt und der Leitung sicherzustellen.
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Der Übergangsabschnitt hat verglichen mit dem Verbindungsabschnitt und dem ersten Längsteil des Umformabschnitts eine geringere Wandstärke und lässt sich daher einfacher umformen als die anderen Abschnitte des Verbindungskörpers. Dadurch kann erreicht werden, dass sich der Materialfluss beim Umformen des Umformabschnitts auf den Umformabschnitt selbst und den benachbarten Übergangsabschnitt beschränkt und keine Umformung des Verbindungsabschnitts stattfindet. Dadurch kann die gewünschte Außengeometrie des Verbindungsabschnitts aufrechterhalten werden. Der Verbindungsabschnitt hat somit im Ausgangszustand und im Gebrauchszustand des Verbindungskörpers dieselbe Außenform und optional zusätzlich außerdem dieselbe Innenform. Dadurch wird erreicht, dass sich der Verbindungsabschnitt einfach und zünddurchschlagsicher mit dem Außenteil verbinden lässt.
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Die Wandstärke des Verbindungsabschnitts kann variieren. Die Wandstärke des Verbindungsabschnitts bezieht sich hier auf eine minimale oder konstante Wandstärke in einem axialen Bereich des Verbindungsabschnitts, in dem der Verbindungsabschnitt eine Verbindungsaußenfläche aufweist, die zur Bildung des zünddurchschlagsicheren Spalts mit der Durchführungsöffnung oder der Wandöffnung vorgesehen und eingerichtet ist.
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Es ist vorteilhaft, wenn der Leitungskanal in einem Ausgangszustand des Verbindungskörpers entlang eines zentralen Kanalabschnitts hohlzylindrisch ist. Der zentrale Kanalabschnitt hat einen konstanten Durchmesser, der insbesondere den Innendurchmesser des Verbindungskörpers im Ausgangszustand und den maximal verwendbaren Leitungsdurchmesser für das Einführen und Hindurchführen einer Leitung definiert. Der zentrale Kanalabschnitt erstreckt sich in Längsrichtung entlang des gesamten Übergangsabschnitts und entlang des gesamten ersten Längsteils des Umformabschnitts. Vorzugsweise erstreckt sich der zentrale Kanalabschnitt angrenzend an den Übergangsabschnitt auch in den Verbindungsabschnitt hinein. Bevorzugt erstreckt sich der zentrale Kanalabschnitt vollständig entlang des Verbindungskörpers zwischen zwei in Längsrichtung entgegengesetzten Kanalenden. Im Bereich der Kanalenden kann der Durchmesser des Leitungskanals nach außen hin zunehmen. Die Durchmesserzunahme kann durch einen Radius an der den Leitungskanal begrenzenden Kanalwand realisiert sein, wobei der Radius beispielsweise mindestens 1,4 mm betragen kann.
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Es ist bevorzugt, wenn die Wandstärke des ersten Längsteils des Umformabschnitts mindestens 25% des minimalen Durchmessers des Leitungskanals beträgt, wenn der Verbindungskörper im Ausgangszustand ist (plastisch nicht umgeformt). Der minimale Durchmesser des Leitungskanals ist insbesondere durch den Durchmesser des zentralen Kanalabschnitts im Ausgangszustand definiert.
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Die Wandstärke des ersten Längsteils des Umformabschnitts kann mindestens 1,35 mm betragen. Die Wandstärke des Verbindungsabschnitts ist vorzugsweise größer als die Wandstärke des Umformabschnitts.
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Es ist vorteilhaft, wenn die Wandstärke des Übergangsabschnitts im Ausgangszustand kleiner ist als 2,0 mm oder kleiner als 1,5 mm. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann die Wandstärke des Übergangsabschnitts 1,0 mm betragen.
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Die Wandstärke des Umformabschnitts kann maximal 6,0 mm betragen. Die maximale Wandstärke des Umformabschnitts kann doppelt so groß sein wie die minimale Wandstärke des Umformabschnitts.
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Die Wandstärke wird jeweils rechtwinklig zu einer sich in Längsrichtung durch den Verbindungskörper erstreckenden Mittelachse gemessen.
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In Längsrichtung kann der Übergangsabschnitt eine Länge aufweisen, die mindestens 2,5 mm oder mindestens 2,8 mm beträgt. Durch diese Ausgestaltung wird die Entkopplung des Umformabschnitts vom Verbindungsabschnitt weiter verbessert.
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Zum Verbindungsabschnitt hin kann der Übergangsabschnitt durch eine Ringfläche begrenzt sein, die rechtwinklig zur Längsrichtung orientiert ist.
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Die Länge des Übergangsabschnitts kann mindestens 10% bis mindestens 13% des Außendurchmessers des Umformabschnitts im Ausgangszustand des Verbindungskörpers betragen. Dies gilt insbesondere dann, wenn der Außendurchmesser des Umformabschnitts im Ausgangszustand des Verbindungskörpers größer ist als 10 mm. Wenn der Außendurchmesser des Umformabschnitts im Ausgangszustand des Verbindungskörpers maximal 10 mm beträgt, kann eine konstante Länge des Übergangsabschnitts vorgesehen sein, die mindestens 2,4 mm lang ist und bei einem Ausführungsbeispiel 2,8 mm beträgt.
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Unter Verwendung von irgendeinem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel des Verbindungskörpers kann eine explosionsgeschützte Leitungsdurchführung aufgebaut werden. Im Gebrauchszustand des Verbindungskörpers wird durch das plastische Umformen des Umformabschnitts eine zünddurchschlagsichere Verbindung zwischen dem Verbindungskörper und der Leitung im Bereich des Umformabschnitts erreicht. Zwischen dem Verbindungsabschnitt und der Leitung und zwischen dem Übergangsabschnitt und der Leitung kann im Gebrauchszustand des Verbindungskörpers ein Zwischenraum vorhanden sein. Der Verbindungsabschnitt ist aufgrund der Entkopplung durch den Übergangsabschnitt durch die plastische Umformung derart unbeeinflusst, dass der Außendurchmesser und/oder der Innendurchmesser des Verbindungsabschnitts im Ausgangszustand und im Gebrauchszustand gleich sind.
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Vorzugsweise ist zwischen dem Umformabschnitt und der Leitung keine Zwischenlage vorhanden, insbesondere keine Zwischenlage aus einem Elastomermaterial. Der Umformabschnitt liegt unmittelbar an der Leitung an.
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Im explosionsgeschützten Zustand der Leitungsdurchführung ist eine zünddurchschlagsichere Verbindung zwischen dem Verbindungsabschnitt und einer Wandöffnung oder einer Durchführungsöffnung eines Außenteils hergestellt. Dazu kann ein zünddurchschlagsicherer Zylinderspalt oder ein zünddurchschlagsicherer Gewindespalt gebildet werden. Der Verbindungsabschnitt kann entweder in Längsrichtung in die Wandöffnung oder Durchführungsöffnung eingesteckt oder alternativ eingeschraubt werden. Der zünddurchschlagsichere Spalt wird einerseits durch eine Fläche der Wandöffnung oder Durchführungsöffnung und andererseits durch eine Verbindungsaußenfläche am Verbindungsabschnitt begrenzt.
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Das optionale Außenteil kann wiederum zünddurchschlagsicher, beispielsweise gasdicht, in der Wandöffnung angeordnet sein, beispielsweise einer Wandöffnung eines explosionsgeschützten Gehäuses. Ein solches Gehäuse kann beispielsweise in der Zündschutzart „druckfeste Kapselung (Exd)“ aufgebaut sein.
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Zur Herstellung der explosionsgeschützten Leitungsdurchführung kann wie folgt vorgegangen werden:
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Ein Verbindungskörper gemäß irgendeinem der vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele wird im Ausgangszustand bereitgestellt. Außerdem wird eine Leitung bereitgestellt. Falls erforderlich kann optional ein Außenteil mit Durchführungsöffnung bereitgestellt werden. Entweder ist der Verbindungskörper oder das Außenteil dazu eingerichtet, zünddurchschlagsicher in einer Wandöffnung angeordnet zu werden.
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Der Verbindungskörper wird kraftschlüssig und zünddurchschlagsicher mit der Leitung verbunden. Hierzu wird die Leitung durch den Leitungskanal hindurchgeführt, solange sich der Verbindungskörper im Ausgangszustand befindet. Anschließend wird der Umformabschnitt mittels eines geeigneten Umformwerkzeugs nach innen zur Leitung hin umgeformt, so dass sich der Innendurchmesser des Umformabschnitts verringert und die Innenwand des Umformabschnitts sich an die Leitung anlegt bzw. gegen die Leitung drückt. Insbesondere verbleibt zwischen dem Umformabschnitt und der Leitung kein Spalt, durch den zündfähige Medien, wie Funken, heiße Gase oder Flammen hindurchgelangen könnten, um eine explosionsgefährdete Atmosphäre zu entzünden. Möglicherweise verbleibende Spalte sind zünddurchschlagsichere Spalte entsprechend der einschlägigen Norm, insbesondere DIN EN 60071-1 (entsprechend IEC 60079-1).
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Vor oder nach dem plastischen Umformen des Umformabschnitts und der Herstellung der Verbindung zwischen dem Verbindungskörper und der Leitung wird der Verbindungskörper mittels seines Verbindungsabschnitts zünddurchschlagsicher in der Durchführungsöffnung des Außenteils oder in der Wandöffnung angeordnet.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung im Einzelnen erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine teilgeschnittene Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer explosionsgeschützten Leitungsdurchführung,
- 2 eine teilgeschnittene Seitenansicht eines Verbindungskörpers der explosionsgeschützten Leitungsdurchführung gemäß 1,
- 3 eine teilgeschnittene Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer explosionsgeschützten Leitungsdurchführung,
- 4 eine teilgeschnittene Seitenansicht eines Verbindungskörpers der explosionsgeschützten Leitungsdurchführung aus 3,
- 5 eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer explosionsgeschützten Leitungsdurchführung,
- 6 eine teilgeschnittene Seitenansicht eines Verbindungskörpers der explosionsgeschützten Leitungsdurchführung aus 5,
- 7 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verbindungskörpers in einem Ausgangszustand und
- 8 den Verbindungskörper aus 7 in einem Gebrauchszustand nach einem plastischen Umformen eines Umformabschnitts.
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In den 1, 3 und 5 ist jeweils ein Ausführungsbeispiel einer explosionsgeschützten Leitungsdurchführung 10 dargestellt. Die explosionsgeschützte Leitungsdurchführung 10 dient dazu, eine Leitung 11 explosionsgeschützt und beispielsgemäß zünddurchschlagsicher durch eine Gehäusewand 12 hindurchzuführen. Dazu ist die explosionsgeschützte Leitungsdurchführung 10 explosionsgeschützt und beispielsgemäß zünddurchschlagsicher in einer Wandöffnung 13 der Gehäusewand 12 angeordnet. Die Gehäusewand 12 kann Bestandteil eines explosionsgeschützten Gehäuses sein, das beispielsweise in der Zündschutzart „druckfeste Kapselung (Ex-d)“ gemäß DIN EN 60071-1 (entsprechend IEC 60079-1) ausgeführt sein kann. Die explosionsgeschützte Leitungsdurchführung 10 ist derart ausgebildet, dass es die normierten Anforderungen an die Zündschutzart des Gehäuses erfüllt.
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Die Leitung 11 kann beispielsweise wenigstens einen Leiter aufweisen, z.B. wenigstens einen elektrischen Leiter 14 und/oder wenigstens einen optischen Leiter aufweisen. Wie es beispielhaft in den 7 und 8 veranschaulicht ist, kann die Leitung 11 mehradrig sein. Die Anzahl der elektrischen Leiter 14 und/oder der optischen Leiter ist beliebig und kann variieren.
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Die Leitung 11 kann optional eine Ummantelung 15 aufweisen, die den wenigstens einen elektrischen Leiter 14 und/oder optischen Leiter umschließt.
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Die explosionsgeschützte Leitungsdurchführung 10 hat einen Verbindungskörper 20 und optional ein Außenteil 21. Der Verbindungskörper 20 oder optional das Außenteil 21 ist dazu eingerichtet, zünddurchschlagsicher in der Wandöffnung 13 angeordnet zu werden, beispielsweise mittels eines Außengewindes 22 am Verbindungskörper 20 oder am Außenteil 21, das zur Bildung eines zünddurchschlagsicheren Gewindespalts in ein Innengewinde 23 der Wandöffnung 13 eingeschraubt werden kann. Bei den Ausführungsbeispielen gemäß der 1 und 3 ist ein Außenteil 21 mit einem Außengewinde 22 vorhanden. Bei der explosionsgeschützten Leitungsdurchführung 10 gemäß 5 ist das Außengewinde 22 am Verbindungskörper 20 vorhanden, der direkt in das Innengewinde 23 der Wandöffnung 13 eingeschraubt ist. Ein Außenteil 21 ist bei diesem Ausführungsbeispiel nicht vorhanden.
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Bevorzugt weist der Körper oder Bestandteil der explosionsgeschützten Leitungsdurchführung 10, der das Außengewinde 22 aufweist, Werkzeugangriffsflächen 24 auf, so dass der Verbindungskörper 20 oder alternativ das Außenteil 21 in das Innengewinde 23 der Wandöffnung 13 eingeschraubt werden kann. Die Werkzeugangriffsflächen 24 sind beim Ausführungsbeispiel analog wie eine Schraubenmutter ausgebildet und bilden einen Außensechskant. In Abwandlung hierzu könnte in die Werkzeugangriffsflächen 24 auch einen Innensechskant oder irgendeine andere geeignete Anordnung bilden. Die Werkzeugangriffsflächen 24 sind beispielsgemäß an einem Längsendbereich angeordnet.
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Wie es in den 1, 3 und 5 veranschaulicht ist, sind die Werkzeugangriffsflächen 24 an einem Flansch 25 des Außenteils 21 (1 und 3) oder des Verbindungskörpers 20 (5 und 6) vorhanden, der radial über den sich unmittelbar anschließenden Teil oder Abschnitt des Außenteils 21 bzw. des Verbindungskörpers 20 vorsteht und dadurch eine sich ringförmig um eine Längsachse L erstreckende Anlagefläche 26 bildet. Zwischen dem Flansch 25 und der Gehäusewand 12 kann optional eine Dichtung 27 angeordnet werden (3 und 5). Die Dichtung 27 kann zwischen der Anlagefläche 26 und einem die Wandöffnung 13 umgebenden Flächenbereich der Gehäusewand 12 angeordnet und optional komprimiert werden. Mittels der Dichtung 27 kann zusätzlich zu der geforderten Zündschutzart eine Abdichtung gegen das Eindringen von Wasser, Staub, usw. erreicht werden, um die Anforderungen an eine entsprechende IP-Schutzklasse zu erfüllen.
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Der Verbindungskörper 20 weist bei allen Ausführungsbeispielen einen Leitungskanal 30 auf, der sich in einer entlang einer Längsachse L des Verbindungskörpers 20 vollständig durch den Verbindungskörper 20 erstreckt. Die Richtung parallel zur Längsachse L des Verbindungskörpers 20 wird als Längsrichtung R bezeichnet. Der Leitungskanal 30 ist dazu eingerichtet, die Leitung 11 durch den Verbindungskörper 20 hindurchzuführen. In einem Ausgangszustand I des Verbindungskörpers 20 ist es möglich, die Leitung 11 in den Leitungskanal 30 einzuführen und durch den Leitungskanal 30 hindurchzuführen.
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Der Ausgangszustand I ist in den 2, 4, 6 und 7 dargestellt. Die 1, 3, 5 und 8 zeigen den Verbindungskörper 20 in einem Gebrauchszustand II, in dem der Verbindungskörper 20 kraftschlüssig und zünddurchschlagsicher mit der Leitung 11 verbunden ist.
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Bei allen Ausführungsbeispielen weist der Verbindungskörper 20 einen Umformabschnitt 31, einen Übergangsabschnitt 32 und einen Verbindungsabschnitt 33 auf. Der Übergangsabschnitt 32 ist zwischen dem Umformabschnitt 31 und dem Verbindungsabschnitt 33 angeordnet und schließt sich insbesondere unmittelbar an den Umformabschnitt 31 und unmittelbar an den Verbindungsabschnitt 33 an. Beim Ausführungsbeispiel ist der Umformabschnitt 31 ein axialer Endabschnitt des Verbindungskörpers 20. Analog hierzu kann auch der Verbindungsabschnitt 33 ein axialer Endabschnitt des Verbindungskörpers 20 sein.
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Der Verbindungsabschnitt 33 ist dazu eingerichtet, zünddurchschlagsicher mit einer im Außenteil 21 vorhandenen Durchführungsöffnung 34 verbunden zu werden ( 1 und 3) oder alternativ zünddurchschlagsicher in der Wandöffnung 13 angeordnet zu werden (5).
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Zumindest der Umformabschnitt 31 und der Übergangsabschnitt 32 bestehen aus einem plastisch umformbaren Material, das insbesondere eine Kaltumformung ermöglicht. Der Umformabschnitt 31 ist beispielsgemäß derart ausgebildet, dass er einen Umformgrad mit Durchmesseränderungen von bis zu 10% oder bis zu 15% oder bis zu 20% oder bis zu 25% ermöglicht.
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Als plastisch umformbares Material kann beispielsweise ein Metall oder eine metallische Legierung, insbesondere eine Stahllegierung verwendet werden. Vorzugsweise ist der gesamte Verbindungskörper 20 monolithisch ausgeführt und besteht daher aus einem einheitlichen plastisch umformbaren Material.
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Im Ausgangszustand I hat der Leitungskanal 30 einen minimalen Durchmesser, der durch den Durchmesser eines zentralen Kanalabschnitts 35 definiert ist. Der zentrale Kanalabschnitt 35 ist im Ausgangszustand I des Verbindungskörpers 20 hohlzylindrisch und hat einen kreisförmigen Querschnitt. Er erstreckt sich zwischen einem ersten Kanalende 36 an einem axialen Ende des Umformabschnitts 31 und einem zweiten Kanalende 37 an einem axialen Ende des Verbindungsabschnitts 33. Entlang der beiden Kanalenden 36, 37 nimmt der Durchmesser des Leitungskanals 30 zu. Bei den hier veranschaulichten Ausführungsbeispielen ist der Verbindungskörper 20 am ersten Kanalende 36 und am zweiten Kanalende 37 auf der dem Leitungskanal 30 zugewandten Innenseite mit einem Radius versehen. Der Radius beträgt mindestens 1,4mm mm. Der Radius kann einer ersten Wandstärke s1 des Umformabschnitts 31 entsprechen. Der Durchmesser des zentralen Kanalabschnitts 35 im Ausgangszustand I ist mit dem Bezugszeichen d versehen.
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Der Umformabschnitt 31 hat im Ausgangszustand I einen hohlzylindrischen ersten Längsteil 31a mit der ersten Wandstärke s1 sowie einen zweiten Längsteil 31b, wobei sich im zweiten Längsteil 31b die Wandstärke in Längsrichtung R gesehen ausgehend vom ersten Längsteil 31a weg reduziert. Zur Reduktion der Wandstärke kann der zweite Längsteil 31b konisch sein. Die konische Form des zweiten Längsteils 31b ist beispielsgemäß durch eine konische Außenfläche realisiert.
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Die beiden Längsteile 31a, 31b sind in Längsrichtung R benachbart angeordnet und schließen beispielsgemäß unmittelbar aneinander an.
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Eine Wandstärke des Übergangsabschnitts 32 wird als zweite Wandstärke s2 bezeichnet und eine Wandstärke des Verbindungsabschnitts 33 wird als dritte Wandstärke s3 bezeichnet. Die Wandstärke des Verbindungsabschnitts 33 kann variieren. Die dritte Wandstärke s3 bezieht sich auf den axialen Bereich des Verbindungsabschnitts 33, in dem der Verbindungsabschnitt 33 eine Verbindungsaußenfläche 38 aufweist, die zur Bildung des zünddurchschlagsicheren Spalts mit der Durchführungsöffnung 34 oder der Wandöffnung 13 vorgesehen und eingerichtet ist. Die Verbindungsaußenfläche 38 kann der Mantelfläche eines Zylinders entsprechen und in Längsrichtung R eben ausgebildet sein oder alternativ das Außengewinde 22 aufweisen.
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Zumindest im Ausgangszustand I und vorzugsweise auch im Gebrauchszustand II ist die zweite Wandstärke s2 kleiner als die erste Wandstärke s1 und kleiner als die dritte Wandstärke s3. Vorzugsweise ist die Wandstärke im Verbindungsabschnitt 33 an jeder Stelle größer als die zweite Wandstärke s2 und optional auch als die erste Wandstärke s1. Zumindest ist die dritte Wandstärke s3 beim Ausführungsbeispiel größer als die erste Wandstärke s1.
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Im Gebrauchszustand II kann die erste Wandstärke s1 kleiner sein als im Ausgangszustand I. Im Gebrauchszustand II kann die zweite Wandstärke s2 kleiner sein als im Ausgangszustand I. Die dritte Wandstärke s3 ist im Ausgangszustand I und im Gebrauchszustand II gleich groß.
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Die erste Wandstärke s1 des Umformabschnitts 32 beträgt im Ausgangszustand I mindestens 3,0 mm. Bei Durchmessern d des zentralen Kanalabschnitts 35 im Ausgangszustand I von weniger als 12 mm ist die erste Wandstärke s1 im Ausgangszustand I mindestens so groß wie 25% des Durchmessers d des zentralen Kanalabschnitts 35.
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Um ein plastisches Umformen des Umformabschnitts 31 zu ermöglichen, hat die erste Wandstärke s1 im Ausgangszustand I einen Maximalbetrag, der beim Ausführungsbeispiel doppelt so groß ist wie der minimale Betrag für die erste Wandstärke s1. Beispielsweise kann die erste Wandstärke s1 maximal 6,0 mm betragen.
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Der Übergangsabschnitt 32 ist beim Ausführungsbeispiel hohlzylindrisch. Im Ausgangszustand I entspricht der Innendurchmesser des Übergangsabschnitts 32 dem Durchmessers d des zentralen Kanalabschnitts 35. Die Wandstärke des Übergangsabschnitts 32 (zweite Wandstärke s2) ist kleiner als 2,0 mm, vorzugsweise kleiner als 1,5 mm und beträgt beim Ausführungsbeispiel 1,0 mm.
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Der erste Längsteil 31a des Umformabschnitts 31 hat im Ausgangszustand I in Längsrichtung R eine Länge, die als erste Länge x1 bezeichnet wird. Der Übergangsabschnitt 32 hat im Ausgangszustand I in Längsrichtung R eine Länge, die als zweite Länge x2 bezeichnet wird. Die Verbindungsaußenfläche 38 hat im Ausgangszustand I und im Gebrauchszustand II in Längsrichtung R eine Länge, die als dritte Länge x3 bezeichnet wird. Die zweite Länge x2 beträgt mindestens 2,4 mm. Beim Ausführungsbeispiel werden unterschiedliche Mindestlängen für die zweite Länge x2 definiert, abhängig vom Außendurchmesser des ersten Längsteils 31a des Umformabschnitts 31 im Ausgangszustand I. Wenn dieser Außendurchmesser maximal 10 mm beträgt, ist der Minimalwert für die zweite Länge x2 gleich 2,8 mm. Bei größeren Außendurchmessern berechnet sich die zweite Länge wie folgt:
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Die erste Länge x1 ist die Länge des ersten Längsteils 31a in Längsrichtung R zwischen dem ersten Kanalende 36 und dem zweiten Längsteil 31b. Die erste Länge x1 beträgt vorzugsweise 8,0 mm bis 10 mm. Die Gesamtlänge des ersten Längsteils 31a und des zweiten Längsteils 31b beträgt vorzugsweise mindestens 10 mm.
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Die dritte Länge x3 (Länge der Verbindungsaußenfläche 38) am Verbindungsabschnitt 33 beträgt vorzugsweise mindestens 12,5 mm oder mindestens 25 mm, wenn die Verbindungsaußenfläche 38 gewindelos ausgebildet ist. Bei Ausführungsbeispielen, bei denen die Außenfläche 38 das Außengewinde 22 aufweist, kann die dritte Länge x3 mindestens 8,0 mm oder mindestens 11 mm betragen.
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Der Verbindungsabschnitt 33 hat unmittelbar anschließend an den hohlzylindrischen Übergangsabschnitt 32 eine Ringfläche 39. Die Ringfläche 39 ist beispielsgemäß parallel zu einer Ebene ausgerichtet, die wiederum rechtwinklig zur Längsrichtung R orientiert ist. Gegenüber dieser Ebene könnte die Ringfläche 39 auch in einem spitzen Winkel geneigt sein, wobei der Betrag dieses spitzen Winkels geringer ist als der Betrag des Winkels, in dem die konische Außenfläche des zweiten Längsteils 31b relativ zu dieser Ebene geneigt verläuft.
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Zur Herstellung der explosionsgeschützten Leitungsdurchführung 10 wird wie folgt vorgegangen:
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Der Verbindungskörper 20 wird im Ausgangszustand I bereitgestellt. Die Leitung 11 wird durch den Leitungskanal 30 hindurchgeführt (7). Der maximale Durchmesser der Leitung 11 entspricht daher dem Durchmesser d des Leitungskanals 30 im Ausgangszustand I, beispielsgemäß dem Durchmesser d des zentralen Kanalabschnitts 35.
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Anschließend wird der Umformabschnitt 31 plastisch umgeformt, so dass sich dessen Innendurchmesser verringert und sich die Innenwand des Umformabschnitts 31, die an den Leitungskanal 30 angrenzt, an die Leitung 11 anliegt und gegen die Leitung 11 gedrückt wird. Der Verbindungskörper 20 befindet sich dann im Gebrauchszustand II (8). Es ist zu erkennen, dass sowohl der Außendurchmesser, als auch der Innendurchmesser des Umformabschnitts 31 im Gebrauchszustand II geringer ist als im Ausgangszustand I. Im Gebrauchszustand II wird die Leitung 11 kraftschlüssig im Umformabschnitt 31 mit dem Verbindungskörper 20 geklemmt bzw. verbunden. Diese Verbindung ist zünddurchschlagsicher und weist keine Spalte auf, durch die zündfähige Medien hindurchtreten könnten, ohne gelöscht oder ausreichend abgekühlt zu werden. Verbleibende Spalte müssen zünddurchschlagsicher sein und in Längsrichtung R eine ausreichende Länge bei einem ausreichend kleinen Querschnitt aufweisen, wie es in der Norm definiert ist, insbesondere DIN EN 60071-1 (entsprechend IEC 60079-1).
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Das plastische Umformen kann durch Zusammenquetschen oder Zusammendrücken des ersten Längsteils 31a mit einem Werkzeug ausgeführt werden.
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Aufgrund des dünnwandigen Übergangsabschnitts 32 wird beim plastischen Umformen des Umformabschnitts 31 vom Ausgangszustand I in den Gebrauchszustand II eine Entkopplung des Verbindungsabschnitts 33 erreicht. Dadurch ist sichergestellt, dass die plastische Verformung auf den Umformabschnitt 31 und den Übergangsabschnitt 32 beschränkt wird und der Verbindungsabschnitt 33 insbesondere an seiner Außenseite eine definierte Größe und Geometrie beibehält, die wiederum eine zünddurchschlagsichere Verbindung in der Wandöffnung 13 bzw. der Durchführungsöffnung 34 gewährleistet.
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Der Verbindungskörper 20 kann unmittelbar in der Wandöffnung 13 zünddurchschlagsicher angeordnet werden, beispielsweise eingeschraubt werden (5). Alternativ hierzu kann in der Wandöffnung 13 das Außenteil 21 zünddurchschlagsicher angeordnet werden (1 und 3), wobei der Verbindungskörper 20 in diesem Fall mit seinem Verbindungsabschnitt 33 in der Durchführungsöffnung 34 des Außenteils 21 zünddurchschlagsicher angeordnet wird. Der Verbindungsabschnitt 33 kann beispielsweise mit dem Außengewinde 22 in ein Innengewinde am Außenteil 21 oder der Wandöffnung 13 eingeschraubt werden.
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Bei den in den 1 und 3 veranschaulichten Ausführungsbeispielen wird der Verbindungskörper 20 in die Durchführungsöffnung 34 in Längsrichtung R eingesteckt und begrenzt mit seiner Verbindungsaußenfläche 38 und der gegenüberliegenden Wandfläche der Durchführungsöffnung 34 einen zünddurchschlagsicheren Zylinderspalt (gewindelos).
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Bei der Herstellung der explosionsgeschützten Leitungsdurchführung 10 kann die Reihenfolge der Schritte variiert werden, um das Verbinden einfach und effizient zu gestalten. Es kann beispielsweise sinnvoll sein, zunächst den Verbindungskörper 20 in der Wandöffnung 13 oder dem Au-ßenteil 21 anzuordnen und erst anschließend die kraftschlüssige Verbindung mit der Leitung 11 herzustellen, insbesondere wenn die Verbindung zwischen dem Verbindungskörper 20 und der Wandöffnung 13 oder dem Außenteil 21 durch eine Schraubverbindung unter Verwendung des Außengewindes 22 am Verbindungsabschnitt 33 hergestellt wird.
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Um den Verbindungskörper 20 bei den Ausführungsbeispielen gemäß der 1 und 3 in Längsrichtung R zu sichern, kann eine Sicherungsanordnung vorhanden sein. Beispielsweise kann die Anlagefläche 26 bzw. der Flansch 25 als Anschlag für eine zugeordnete Anschlagfläche 45 am Außenteil 21 verwendet werden. An der dem Flansch 25 entgegengesetzten Seite kann der Verbindungsabschnitt 33 benachbart zur Verbindungsaußenfläche 38 eine Befestigungseinrichtung 46 für ein Sicherungselement 47 aufweisen. Die Befestigungseinrichtung 46 kann beispielsweise eine Nut sein, in der ein Sicherungselement 47, beispielsweise ein Sicherungsbügel bzw. ein Sprengring angeordnet werden kann. Dadurch kann der Verbindungsabschnitt 33 in Längsrichtung R durch das Sicherungselement 47 einerseits und den Flansch 25 andererseits gegen eine unerwünschte Bewegung in Längsrichtung R gesichert werden. Es versteht sich, dass in Abwandlung hierzu auch andere Sicherungsanordnungen verwendet werden können. Um den Verbindungskörper 20 und insbesondere den Verbindungsabschnitt 33 gegen eine ungewollte Relativbewegung an der Gehäusewand 12 bzw. dem Außenteil 21 zu sichern.
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Wie es beispielhaft in 3 zu erkennen ist, kann auch die Verbindung zwischen dem Verbindungsabschnitt 33 und dem Außenteil 21 zusätzlich abgedichtet werden, beispielsweise unter Verwendung eines O-Rings oder eines anderen Dichtelements 48. Beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist das Dichtelement 48 in einer Ringnut des Außenteils 21 angeordnet und liegt am Flansch 25 des Verbindungsabschnitts 33 an, wenn dieser in die Durchführungsöffnung 34 vollständig eingesetzt ist.
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Optional kann eine Drehsicherung vorhanden sein, um eine Relativdrehung des Verbindungskörpers 20 um die Längsachse L gegenüber dem Außenteil 21 zu vermeiden. Die Drehsicherung kann beispielsweise einen Sicherungsvorsprung 49 aufweisen, der schräg oder rechtwinklig zur Längsrichtung R vom Verbindungsabschnitt 33 und beispielsweise vom Flansch 25 weg ragt. Der Sicherungsvorsprung 49 kann bei hergestellter Verbindung mit dem Außenteil 21 in eine Sicherungsvertiefung 50 eingreifen und innerhalb der Sicherungsvertiefung 50 gegen eine Drehbewegung um die Längsachse L gesichert sein.
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Die Erfindung betrifft einen Verbindungskörper 20 zur Herstellung einer explosionsgeschützten Leitungseinführung und/oder Leitungsdurchführung 10. Der Verbindungskörper 20 hat drei in einer Längsrichtung R nebeneinander angeordnete Abschnitte, nämlich einen Umformabschnitt 31, einen Übergangsabschnitt 32 und einen Verbindungsabschnitt 33. Der Übergangsabschnitt 32 schließt sich vorzugsweise unmittelbar an den Umformabschnitt 31 und/oder den Verbindungsabschnitt 33 an. Der Verbindungskörper 20 wird von einem sich in Längsrichtung R erstreckenden Leitungskanal 30 durchsetzt, wobei in einem Ausgangszustand I des Verbindungskörpers 20 eine Leitung 11 durch den Leitungskanal 30 hindurchgeführt werden kann. Der Umformabschnitt 31 ist dazu vorgesehen und eingerichtet, plastisch verformt zu werden, so dass eine zünddurchschlagsichere und kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Umformabschnitt 31 und der durch den Leitungskanal 30 hindurchgeführten Leitung 11 hergestellt wird. Der Übergangsabschnitt 32 entkoppelt den Umformabschnitt 31 vom Verbindungsabschnitt 33 und verhindert, dass das plastische Umformen des Umformabschnitts 31 auch zu einer unerwünschten Deformation des Verbindungsabschnitts 33 führt. Der Verbindungsabschnitt 33 ist dazu vorgesehen und eingerichtet, eine zünddurchschlagsichere Verbindung mit einer Wandöffnung 13 oder einer Durchführungsöffnung 34 eines Außenteils 21 herzustellen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- explosionsgeschützte Leitungsdurchführung
- 11
- Leitung
- 12
- Gehäusewand
- 13
- Wandöffnung
- 14
- elektrischer Leiter
- 15
- Ummantelung
- 20
- Verbindungskörper
- 21
- Außenteil
- 22
- Außengewinde
- 23
- Innengewinde der Wandöffnung
- 24
- Werkzeugangriffsfläche
- 25
- Flansch
- 26
- Anlagefläche
- 27
- Dichtung
- 30
- Leitungskanal
- 31
- Umformabschnitt
- 31a
- erster Längsteil
- 31b
- zweiter Längsteil
- 32
- Übergangsabschnitt
- 33
- Verbindungsabschnitt
- 34
- Durchführungsöffnung
- 35
- zentraler Kanalabschnitt
- 36
- erstes Kanalende
- 37
- zweites Kanalende
- 38
- Verbindungsaußenfläche
- 39
- Ringfläche
- 45
- Anschlagfläche
- 46
- Befestigungseinrichtung
- 47
- Sicherungselement
- 48
- Dichtelement
- 49
- Sicherungsvorsprung
- 50
- Sicherungsvertiefung
- I
- Ausgangszustand
- II
- Gebrauchszustand
- d
- Durchmesser des zentralen Kanalabschnitts
- L
- Längsachse
- R
- Längsrichtung
- s1
- Wandstärke des Umformabschnitts
- s2
- Wandstärke des Übergangsabschnitts
- s3
- Wandstärke des Verbindungsabschnitts
- x1
- Länge des hohlzylindrischen Teils
- x2
- Länge des Übergangsabschnitts
- x3
- Länge der Verbindungsaußenfläche