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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur flexiblen Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Insassen eines Fahrzeugs.
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In modernen Fahrzeugen befinden sich typischerweise mehrere Ein- und Ausgabeeinheiten umfassend Fahrzeug-Bildschirme bzw. Fahrzeug-Displays, Lautsprecher, etc. Insbesondere kann jedem Fahrzeug-Sitzplatz eine Ein- und Ausgabeeinheit zugeordnet sein. Es ist bekannt, die Ein- und Ausgabeeinheiten im Fahrzeug zentral zu steuern. So kann beispielsweise der Fahrer des Fahrzeugs einen gemeinsamen Infotainment-Inhalt bestimmen, der über ein oder mehrere Ein- und Ausgabeeinheiten im Fahrzeug ausgegeben wird. Ferner ist es bekannt, jede Ein- und Ausgabeeinheit individuell zu steuern. So kann jeder Fahrzeuginsasse bestimmen, ob der gemeinsame Infotainment-Inhalt, beispielsweise ein Film, über die Ein- und Ausgabeeinheit ausgegeben wird. Auch ist es bekannt, individuelle Infotainment-Inhalte separat über die Ein- und Ausgabeeinheit auszugeben. Nachteilig an dieser Vorgehensweise ist, dass bei der Ausgabe von Infotainment-Inhalten über zumindest eine Ein- und Ausgabeeinheit im Fahrzeug eine Geräuschbelästigung derjenigen Fahrzeuginsassen stattfindet, die keinen Infotainment-Inhalt konsumieren wollen. Ein weiterer Nachteil liegt darin, dass einer beliebige Konstellation an Fahrzeuginsassen nicht die Möglichkeit eines gemeinsamen Infotainment-Erlebnisses im Fahrzeug zur Verfügung steht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Lösung bereitzustellen, die einer beliebigen Kombination von Fahrzeuginsassen eine gemeinsame Widergabe bzw. Nutzung eines Infotainment-Inhalts über eine jeweilige Ein- und Ausgabeeinheit eines Fahrzeugs ermöglicht, wobei gleichzeitig ein Stören weiterer Fahrzeuginsassen durch die Widergabe des Infotainment-Inhalts vermieden wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur flexiblen Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen eines Fahrzeugs gelöst, umfassend:
- eine Mehrzahl an Multimedia-Zonen,
- - wobei jede Multimedia-Zone eingerichtet ist, einen Infotainment-Inhalt im Fahrzeug auszugeben; und
- - wobei jeder Multimedia-Zone eine separate Audio-Zone zugeordnet ist;
- eine Steuereinheit, die eingerichtet ist
- - einen ersten Steuerbefehl zu empfangen, wobei der erste Steuerbefehl Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines gemeinsamen Infotainment-Inhalts über zumindest zwei Multimedia-Zonen im Fahrzeug umfasst; und
- - die zumindest zwei Multimedia-Zonen derart zu steuern, dass der gemeinsame Infotainment-Inhalt ausgegeben wird.
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Der Begriff Fahrzeug umfasst im Rahmen des Dokuments mobile Verkehrsmittel, die dem Transport von Personen (Personenverkehr), Gütern (Güterverkehr) oder Werkzeugen (Maschinen oder Hilfsmittel) dienen und die verbrennungsmotorisch oder zumindest teilweise elektrisch angetrieben sein können (Elektroauto, Hybridfahrzeuge).
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Das Fahrzeug kann von einem Fahrzeugführer gesteuert werden. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann das Fahrzeug ein zumindest teilweise automatisiert fahrendes Fahrzeug sein. Unter dem Begriff „automatisiertes fahrendes Fahrzeug“ bzw. „automatisiertes Fahren“ kann im Rahmen des Dokuments ein Fahren mit automatisierter Längs- oder Querführung oder ein autonomes Fahren mit automatisierter Längs- und Querführung verstanden werden. Bei dem automatisierten Fahren kann es sich beispielsweise um ein zeitlich längeres Fahren auf der Autobahn oder um ein zeitlich begrenztes Fahren im Rahmen des Einparkens oder Rangierens handeln. Der Begriff „automatisiertes Fahren“ umfasst ein automatisiertes Fahren mit einem beliebigen Automatisierungsgrad. Beispielhafte Automatisierungsgrade sind ein assistiertes, teilautomatisiertes, hochautomatisiertes oder vollautomatisiertes Fahren. Diese Automatisierungsgrade wurden von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) definiert (siehe BASt-Publikation „Forschung kompakt“, Ausgabe 11/2012). Beim assistierten Fahren führt der Fahrer dauerhaft die Längs- oder Querführung aus, während das System die jeweils andere Funktion in gewissen Grenzen übernimmt. Beim teilautomatisierten Fahren übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum und/oder in spezifischen Situationen, wobei der Fahrer das System wie beim assistierten Fahren dauerhaft überwachen muss. Beim hochautomatisierten Fahren übernimmt das System die Längs- und Querführung für einen gewissen Zeitraum, ohne dass der Fahrer das System dauerhaft überwachen muss; der Fahrer muss aber in einer gewissen Zeit in der Lage sein, die Fahrzeugführung zu übernehmen. Beim vollautomatisierten Fahren kann das System für einen spezifischen Anwendungsfall das Fahren in allen Situationen automatisch bewältigen; für diesen Anwendungsfall ist kein Fahrer mehr erforderlich. Die vorstehend genannten vier Automatisierungsgrade entsprechen den SAE-Level 1 bis 4 der Norm SAE J3016 (SAE - Society of Automotive Engineering). Ferner ist in der SAE J3016 noch der SAE-Level 5 als höchster Automatisierungsgrad vorgesehen, der in der Definition der BASt nicht enthalten ist. Der SAE-Level 5 entspricht einem fahrerlosen Fahren, bei dem das System während der ganzen Fahrt alle Situationen wie ein menschlicher Fahrer automatisch bewältigen kann.
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Jeder Sitzplatz des Fahrzeugs kann eine Multimedia-Zone umfassen und dieser Multimedia-Zone zugeordnet sein. Der Begriff Multimedia-Zone umfasst im Rahmen dieses Dokuments eine oder mehrere der folgenden Komponenten: ein Mikrofon, eine Anzeigeeinheit, z.B. Display bzw. Touch-Display, einen Lautsprecher, eine Vibrationsfunktion für den zugeordneten Fahrzeugsitz, etc. Jede Multimedia-Zone kann Zugriff auf ein oder mehrere der folgenden, fahrzeugseitigen Elemente haben: ein Autoradio, einen integrierten DVD-Player, ein TV-Modul, Applikationen bzw. Apps, die im Fahrzeug auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise installiert werden können und entsprechende digitale Inhalte über Ausgabeeinheiten - z.B. Lautsprecher, Anzeigeeinheiten, etc. - ausgegeben werden können. Jede Multimedia-Zone kann zudem oder alternativ dazu eine Kommunikationseinrichtung umfassen, über die ein mobiles Endgerät - beispielsweise ein Smartphone, eine Smartwatch, ein Tablet-PC, ein Personal Digital Assistants (PDA's) - drahtlos oder drahtgebunden auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise mit der Multimedia-Zone kommunikativ gekoppelt werden kann. Somit können sämtliche Infotainment-Inhalte, die über das mobile Endgerät ausgegeben werden können (beispielsweise mithilfe von Applikationen bzw. Apps) auch über die entsprechende Multimedia-Zone als Infotainment-Inhalte im Fahrzeug ausgegeben werden.
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Infotainment-Inhalte umfassen im Rahmen dieses Dokuments digitale Medieninhalte, die im Fahrzeug mittels einer fahrzeugseitigen Multimedia-Zone ausgegeben werden können, beispielsweise Video-Spiele, Computer-Spiele, Filme, Videoclips, etc. Infotainment-Inhalte umfassen im Rahmen dieses Dokuments auch Infotainment-Funktionen, die erforderlich sind, um die vorgenannten Infotainment-Inhalte - beispielsweise über Spracheingabebefehle, entsprechende Eingaben über einen Dreh-Drücksteller im Fahrzeug, der mit der Multimedia-Zone kommunikativ gekoppelt sein kann, Eingaben über entsprechende Eingabeelemente, etc. - über die Multimediazone aufzurufen.
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Der Begriff Audio-Zone umfasst im Rahmen dieses Dokuments die Widergabe von Audiosignalen über zumindest einen Lautsprecher, die nur an den individuellen Sitzplätzen bzw. Sitzpositionen des Fahrzeugs wiedergegeben werden. Mit anderen Worten wird in jedem Bereich einer Sitzposition eine separate Audiozone auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise bereitgestellt.
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Die Vorrichtung umfasst eine Mehrzahl an Multimedia-Zonen. Insbesondere kann jedem Sitzplatz des Fahrzeugs eine Multimedia-Zone zugeordnet sein. Jede Multimedia-Zone ist eingerichtet, Infotainment-Inhalte im Fahrzeug auszugeben. Jeder Multimedia-Zone ist eine separate Audio-Zone zugeordnet.
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Ein Infotainment-Inhalt kann auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise über ein Backend in die Vorrichtung bzw. das Fahrzeug gestreamt werden.
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Dazu kann die Vorrichtung bzw. das Fahrzeug eine Kommunikationseinheit umfassen. Die Kommunikationseinheit kann ein Teilnehmeridentitätsmodul bzw. ein Subscriber Identity Module bzw. eine SIM-Karte umfassen, welche(s) dazu dient, eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem bzw. Mobilfunknetz aufzubauen. Das Teilnehmeridentitätsmodul identifiziert dabei die Kommunikationseinheit eindeutig im Mobilfunknetz. Bei der Kommunikationsverbindung kann es sich um eine Datenverbindung (z.B. Paketvermittlung) und/oder um eine leitungsgebundene Kommunikationsverbindung (z.B. Leitungsvermittlung) handeln. Die Kommunikation kann nach dem Cellular Vehicle To X (C-V2X)-Paradigma gemäß dem LTE-Standard Version 14, dem 4G-Standard und/oder dem 5G-Standard erfolgen. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die Kommunikationseinheit unabhängig vom Mobilfunknetz bzw. der Verfügbarkeit ausreichender Kapazitäten des aktuell verfügbaren Mobilfunknetzes über eine andere Luftschnittstelle, beispielsweise WLAN, kommunizieren. Dazu kann IST-G5 bzw. IEEE 802.11p bei der Vehicle-to-Vehicle (V2V)-Kommunikation verwendet werden. Die Kommunikationseinheit kann somit Daten anderer Kommunikationsteilnehmer, z.B. des Backend empfangen bzw. Daten an andere Kommunikationsteilnehmer übermitteln. Insbesondere kann die Kommunikationseinheit Infotainment-Inhalte vom Backend empfangen.
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In einem anderen Beispiel kann der Infotainment-Inhalt auf einer Speichereinheit hinterlegt sein und von einer oder mehreren Multimediazone(n) im Fahrzeug aufgerufen werden, beispielsweise über einen integrierten DVD-Player, ein TV-Modul, Applikationen bzw. Apps, die im Fahrzeug auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise im Fahrzeug geladen und ausgeführt werden können und entsprechende digitale Inhalte über eine oder mehrere Multimedia-Zonen ausgegeben werden können, z.B. eine Videostreaming-App, etc.
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Die Vorrichtung umfasst eine Steuereinheit. Die Steuereinheit ist eingerichtet, einen ersten Steuerbefehl zu empfangen. Der erste Steuerbefehl umfasst Steuerdaten bzw. Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines gemeinsamen Infotainment-Inhalts über zumindest zwei Multimedia-Zonen im Fahrzeug. Der Steuerbefehl kann beispielsweise von einem Fahrzeuginsassen über eine Eingabeeinheit einer Multimedia-Zone im Fahrzeug mit Angabe einer Identifikation des auszugebenden, gemeinsamen Infotainment-Inhalts sowie einer Identifikation der zumindest zwei Multimedia-Zonen, über die der gemeinsame Infotainment-Inhalt ausgegeben werden soll, umfassen, eingegeben und an die Steuereinheit übermittelt werden. Der gemeinsame Infotainment-Inhalt kann beispielsweise ein Video-Spiel bzw. Computerspiel, ein digitaler Videoinhalt, etc.
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Die Steuereinheit ist eingerichtet, die im Steuerbefehl identifizierten zumindest zwei Multimedia-Zonen im Fahrzeug derart zu steuern, dass der gemeinsame Infotainment-Inhalt ausgegeben wird.
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Vorteilhafter Weise wird somit zumindest zwei Fahrzeuginsassen ermöglicht, einen gemeinsamen Infotainment-Inhalt über die den Fahrzeuginsassen bzw. deren Sitzplätzen im Fahrzeug jeweils zugeordneten Multimedia-Zonen einen gemeinsamen Infotainment-Inhalt zu nutzen. Beispielsweise können diese Fahrzeuginsassen - unabhängig von ihrer Sitzposition bzw. ihrem Sitzplatz im Fahrzeug - gemeinsam einen Film ansehen oder gemeinsam ein Videospiel bzw. Computerspiel spielen. Gleichzeitig wird durch die Zuordnung einer Audio-Zone zu jeder Multimedia-Zone sichergestellt, dass die anderen Fahrzeuginsassen nicht von dem Infotainment-Inhalt gestört werden. Dies erhöht den Komfort für die Nutzer des Fahrzeugs.
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Vorzugsweise ist die Steuereinheit zudem eingerichtet:
- - einen zweiten Steuerbefehl zu empfangen, wobei der zweite Steuerbefehl Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines separaten Infotainment-Inhalts im Fahrzeug über eine weitere Multimedia-Zone, die sich von den zumindest zwei Multimedia-Zonen unterscheidet, umfasst; und
- - die weitere Multimedia-Zone derart zu steuern, dass der separate Infotainment-Inhalt ausgegeben wird.
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Die Steuereinheit kann eingerichtet sein, einen zweiten Steuerbefehl zu empfangen. Der zweite Steuerbefehl umfasst Steuerdaten bzw. Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines separaten Infotainment-Inhalts über eine Multimedia-Zone im Fahrzeug, die sich von den zumindest zwei Multimedia-Zonen im Fahrzeug, über die ein gemeinsamer Infotainment-Inhalt ausgegeben wird, unterscheidet. Der Steuerbefehl kann beispielsweise von einem Fahrzeuginsassen über eine Eingabeeinheit der dem Fahrzeugsitzplatz zugeordneten Multimedia-Zone mit Angabe bzw. Identifikation des auszugebenden, separaten Infotainment-Inhalts sowie der weiteren Multimedia-Zone, über die der separate Infotainment-Inhalt ausgegeben werden soll, umfassen, eingegeben und an die Steuereinheit übermittelt werden. Der separate Infotainment-Inhalt kann beispielsweise ein Video-Spiel bzw. Computerspiel, ein digitaler Videoinhalt, etc.
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Vorteilhafter Weise wird es somit weiteren Fahrzeuginsassen ermöglicht, separate Infotainment-Inhalte über die dem Fahrzeugsitzplatz zugeordnete Multimedia-Zone auszugeben.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird die zugrundeliegende Aufgabe durch ein Fahrzeug umfassend eine Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2 gelöst.
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Gemäß einem dritten Aspekt wird die zugrundeliegende Aufgabe durch ein Verfahren zur flexiblen Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen eines Fahrzeugs gelöst, wobei jeder Multimedia-Zone eine separate Audio-Zone zugeordnet ist, umfassend:
- Empfangen, über eine Steuereinheit, eines ersten Steuerbefehls, wobei der erste Steuerbefehl Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines gemeinsamen Infotainment-Inhalts über zumindest zwei Multimedia-Zonen im Fahrzeug umfasst; und
- Steuern, durch die Steuereinheit, der zumindest zwei Multimedia-Zonen derart, dass der gemeinsame Infotainment-Inhalt ausgegeben wird.
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Vorzugsweise umfasst das Verfahren zudem:
- Empfangen, über die Steuereinheit, eines zweiten Steuerbefehls, wobei der zweite Steuerbefehl Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines separaten Infotainment-Inhalts im Fahrzeug über eine weitere Multimedia-Zone, die sich von den zumindest zwei Multimedia-Zonen unterscheidet, umfasst; und
- Steuern, durch die Steuereinheit, der weiteren Multimedia-Zone derart, dass der separate Infotainment-Inhalt ausgegeben wird.
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Gemäß einem vierten Aspekt wird die zugrundeliegende Aufgabe durch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode gelöst, das eingerichtet ist, wenn es auf einer Recheneinheit bzw. einem Computer ausgeführt wird, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5 auszuführen.
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Gemäß einem fünften Aspekt wird die zugrundeliegende Aufgabe durch einen computerlesbaren Datenträger mit Programmcode eines Computerprogramms gelöst, das eingerichtet ist, wenn es auf einer Recheneinheit bzw. einem Computer ausgeführt wird, ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 4 oder 5 auszuführen.
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Diese und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und der beiliegenden Figuren verdeutlicht. Es ist ersichtlich, dass - obwohl Ausführungsformen separat beschrieben werden - einzelne Merkmale daraus zu zusätzlichen Ausführungsformen kombiniert werden können.
- 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur flexiblen Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen eines Fahrzeugs;
- 2 zeigt ein beispielhaftes Verfahren zur flexiblen Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen eines Fahrzeugs;
- 3A zeigt eine beispielhafte, flexible Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen eines Fahrzeugs;
- 3B zeigt eine weitere beispielhafte, flexible Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen eines Fahrzeugs.
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1 zeigt schematisch eine Vorrichtung 100 zur flexiblen Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D eines Fahrzeugs 110.
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Die Vorrichtung 100 umfasst eine Mehrzahl an Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D. Insbesondere kann jedem Sitzplatz des Fahrzeugs 110 eine Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D zugeordnet sein. Jede Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D ist eingerichtet, einen Infotainment-Inhalt bzw. Infotainment-Inhalte im Fahrzeug 110 auszugeben. Jeder Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D ist eine separate Audio-Zone zugeordnet.
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Ein Infotainment-Inhalt kann auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise über ein Backend 120 in die Vorrichtung 100 bzw. das Fahrzeug 110 gestreamt werden.
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Dazu kann die Vorrichtung 100 bzw. das Fahrzeug 110 eine Kommunikationseinheit 114 umfassen. Die Kommunikationseinheit 114 kann ein Teilnehmeridentitätsmodul bzw. ein Subscriber Identity Module bzw. eine SIM-Karte umfassen, welche(s) dazu dient, eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem bzw. Mobilfunknetz 130 aufzubauen. Das Teilnehmeridentitätsmodul identifiziert dabei die Kommunikationseinheit 114 eindeutig im Mobilfunknetz. Bei der Kommunikationsverbindung kann es sich um eine Datenverbindung (z.B. Paketvermittlung) und/oder um eine leitungsgebundene Kommunikationsverbindung (z.B. Leitungsvermittlung) handeln. Die Kommunikation kann nach dem Cellular Vehicle To X (C-V2X)-Paradigma gemäß dem LTE-Standard Version 14, dem 4G-Standard und/oder dem 5G-Standard erfolgen. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die Kommunikationseinheit unabhängig vom Mobilfunknetz bzw. der Verfügbarkeit ausreichender Kapazitäten des aktuell verfügbaren Mobilfunknetzes über eine andere Luftschnittstelle, beispielsweise WLAN, kommunizieren. Dazu kann IST-G5 bzw. IEEE 802.11p bei der Vehicle-to-Vehicle (V2V)-Kommunikation verwendet werden. Die Kommunikationseinheit 114 kann somit Daten anderer Kommunikationsteilnehmer, z.B. des Backend 120 empfangen bzw. Daten an andere Kommunikationsteilnehmer übermitteln. Insbesondere kann die Kommunikationseinheit 114 Infotainment-Inhalte vom Backend 120 empfangen.
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In einem anderen Beispiel kann der Infotainment-Inhalt auf einer Speichereinheit hinterlegt sein und von einer oder mehreren Multimedia-Zone(n) 112 A, 112 B, 112C, 112 D im Fahrzeug 110 aufgerufen werden, beispielsweise über einen in das Fahrzeug 110 integrierten DVD-Player, ein TV-Modul, Applikationen bzw. Apps, die im Fahrzeug 110 auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise geladen und ausgeführt werden können und entsprechende digitale Inhalte über Multimedia-Ausgabeeinheiten - z.B. Anzeigeeinheiten, Displays, etc. - der jeweiligen Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D ausgegeben werden können.
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Die Vorrichtung 100 umfasst eine Steuereinheit 116. Die Steuereinheit 116 ist eingerichtet, einen ersten Steuerbefehl zu empfangen. Der erste Steuerbefehl umfasst Steuerdaten bzw. Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines gemeinsamen Infotainment-Inhalts über zumindest zwei Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D im Fahrzeug 110. Der Steuerbefehl kann beispielsweise von einem Fahrzeuginsassen über eine Eingabeeinheit einer Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D im Fahrzeug 100 mit Angabe bzw. Identifikation des auszugebenden, gemeinsamen Infotainment-Inhalts sowie der zumindest zwei Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D, über die der gemeinsame Infotainment-Inhalt ausgegeben werden soll, umfassen, eingegeben und an die Steuereinheit 116 übermittelt werden. Der gemeinsame Infotainment-Inhalt kann beispielsweise ein Video-Spiel bzw. Computerspiel, ein digitaler Videoinhalt, etc.
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Die Steuereinheit 116 ist eingerichtet, die im Steuerbefehl identifizierten zumindest zwei Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D im Fahrzeug 110 derart zu steuern, dass der gemeinsame Infotainment-Inhalt ausgegeben wird.
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Die Steuereinheit 116 kann eingerichtet sein, einen zweiten Steuerbefehl zu empfangen. Der zweite Steuerbefehl kann Steuerdaten bzw. Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines separaten Infotainment-Inhalts über zumindest eine Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D im Fahrzeug 110 umfassen, die sich von den zumindest zwei Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D im Fahrzeug 110, über die der gemeinsamer Infotainment-Inhalt ausgegeben wird, unterscheidet. Der Steuerbefehl kann beispielsweise von einem Fahrzeuginsassen über eine Eingabeeinheit der dem Fahrzeugsitzplatz zugeordneten Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D mit Angabe bzw. Identifikation des auszugebenden, separaten Infotainment-Inhalts sowie der weiteren Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D, über die der separate Infotainment-Inhalt ausgegeben werden soll, umfassen, eingegeben und an die Steuereinheit 116 übermittelt werden. Der separate Infotainment-Inhalt kann beispielsweise ein Video-Spiel bzw. Computerspiel, ein digitaler Videoinhalt, etc.
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Vorteilhafter Weise wird somit zumindest zwei Fahrzeuginsassen ermöglicht, einen gemeinsamen Infotainment-Inhalt über die den Fahrzeuginsassen bzw. deren Sitzplätzen im Fahrzeug 110 jeweils zugeordneten Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D einen gemeinsamen Infotainment-Inhalt zu nutzen. Beispielsweise können diese Fahrzeuginsassen - unabhängig von ihrer Sitzposition bzw. ihrem Sitzplatz im Fahrzeug 110 - gemeinsam einen Film ansehen oder gemeinsam ein Videospiel bzw. Computerspiel spielen. Gleichzeitig wird durch die Zuordnung einer Audio-Zone zu jeder Multimedia-Zone sichergestellt, dass die anderen Fahrzeuginsassen nicht von dem Infotainment-Inhalt gestört werden. Dies erhöht den Komfort für die Nutzer des Fahrzeugs. Zudem wird es somit weiteren Fahrzeuginsassen ermöglicht, separate Infotainment-Inhalte über die dem Fahrzeugsitzplatz zugeordnete Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D auszugeben.
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2 zeigt ein Verfahren 200 zur flexiblen Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D eines Fahrzeugs 110, dass mittels einer Vorrichtung 100 wie mit Bezug auf 1 beschrieben ausgeführt werden kann.
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Das Verfahren 200 umfasst:
- Empfangen 210, über eine Steuereinheit 116, eines ersten Steuerbefehls, wobei der erste Steuerbefehl Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines gemeinsamen Infotainment-Inhalts über zumindest zwei Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D im Fahrzeug 110 umfasst; und
- Steuern (220), durch die Steuereinheit 116, der zumindest zwei Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D derart, dass der gemeinsame Infotainment-Inhalt ausgegeben wird.
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Das Verfahren 200 kann zudem umfassen:
- Empfangen 230, über die Steuereinheit 116, eines zweiten Steuerbefehls, wobei der zweite Steuerbefehl Daten mit Bezug auf eine Widergabe eines separaten Infotainment-Inhalts im Fahrzeug 110 über eine weitere Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D, die sich von den zumindest zwei Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D unterscheidet, umfasst; und
- Steuern 240, durch die Steuereinheit 116, der weiteren Multimedia-Zone 112 A, 112 B, 112 C, 112 D derart, dass der separate Infotainment-Inhalt ausgegeben wird.
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3A zeigt eine beispielhafte, flexible Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D eines Fahrzeugs 110, wie mit Bezug auf 1 und 2 beschrieben. Insbesondere ist ein Fahrzeug 110 umfassend die Vorrichtung 100 gezeigt. Die Vorrichtung 100 umfasst die Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D. Über die Multimedia-Zonen 112 A und 112 D wird kein Infotainment-Inhalt ausgegeben. Über Multimedia-Zonen 112 B und 112 C wird ein gemeinsamer Infotainment-Inhalt X ausgegeben. Der gemeinsamen Infotainment-Inhalt X kann beispielsweise ein Videospiel bzw. Computerspiel sein, das ein Fahrzeug-Renn-Spiel ist. Sie können in diesem Fahrzeug-Renn-Spiel gegeneinander spielen, wie aus dem Stand der Technik für Multiplayer-Computerspiele bekannt. In einem anderen Beispiel kann der Infotainment-Inhalt X ein Adventure-Spiel sein, bei dem die Spieler gemeinsam Aufgaben lösen müssen. Dies ist unabhängig von der Sitzposition der jeweiligen Fahrzeuginsassen im Fahrzeug möglich.
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3B zeigt eine weitere beispielhafte, flexible Widergabe von Infotainment-Inhalten für eine beliebige Kombination von Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D eines Fahrzeugs 100, wie mit Bezug auf 1 und 2 beschrieben. Insbesondere ist ein Fahrzeug 110 umfassend die Vorrichtung 100 gezeigt. Die Vorrichtung 100 umfasst die Multimedia-Zonen 112 A, 112 B, 112 C, 112 D. Über Multimedia-Zonen 112 B und 112 C wird ein gemeinsamer Infotainment-Inhalt X ausgegeben. Über die Multimedia-Zone 112 B wird ein separater Infotainment-Inhalt Z ausgegeben. Über die Multimedia-Zone 112 D wird ein weiterer, separater Infotainment-Inhalt Y ausgegeben. Die Infotainment-Inhalte X, Y und Z sind verschiedene Infotainment-Inhalte. Beispielsweise kann Infotainment-Inhalt X ein Mehrspieler-Computerspiel sein. Infotainment-Inhalt Y kann ein Film sein. Infotainment-Inhalt Z kann ein Hörbuch sein.