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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf ein elastisches Lager mit einer einstückig aus Elastomerwerkstoff ausgebildeten Tragfeder, die sich über eine Federlänge längs einer Federachse zwischen einem ersten Lagerelement und einem zweiten Lagerelement erstreckt und die mit Abständen zu dem ersten Lagerelement und dem zweiten Lagerelement eine lokale Querschnittsvergrößerung aufweist. Genauer bezieht sich die Erfindung auf ein elastisches Lager mit den Merkmalen des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1.
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Die Tragfeder aus Elastomerwerkstoff dient zur Entkopplung von Schwingungen der beiden Lagerelemente. Die Querschnittsvergrößerung der Tragfeder erhöht den Querschnitt der Tragfeder im räumlichen Bereich ihrer geringsten Steifigkeit. Die Querschnittsvergrößerung hat damit eine Erhöhung der Gesamtsteifigkeit der Tragfeder zur Folge, so dass die Tragfeder bei gleicher Tragfähigkeit aus grundsätzlich weicherem Elastomerwerkstoff ausgebildet werden kann. Dies wirkt sich günstig auf das Aufschwingverhalten der Tragfeder bei hochfrequenter Beanspruchung aus. Insbesondere wird bei einer solchen hochfrequenten Beanspruchung eine dynamische Versteifung der Tragfeder reduziert. Die dynamische Versteifung der Tragfeder reduziert die mit dem elastischen Lager angestrebte Schwingungsentkopplung.
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STAND DER TECHNIK
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Aus der
WO 2020 / 070 069 A1 ist ein elastisches Lager mit ringförmigen Elastomerfedern zwischen einem inneren Lagerelement und einem äußeren Lagerelement bekannt. An den ringförmigen Federelementen sind ringförmige, axial abstehende Abstimmelemente ausgebildet. Die einstückig mit den ringförmigen Elastomerfedern ausgebildeten rohrabschnittförmigen Abstimmelemente dienen dazu, die dynamische Versteifung der Elastomerfedern zu reduzieren.
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Aus der
WO 2020 / 175 640 A1 ist ein elastisches Lager mit einer ringförmigen Elastomerfeder bekannt, die sich zwischen einem inneren Lagerelement und einem äußerem Lagerelement erstreckt. Auf beiden freien Seiten der Elastomerfeder sind ringförmige Abstimmelemente angeordnet. Die einstückig mit der Elastomerfeder ausgebildeten Abstimmelemente sind rohrabschnittförmig und stehen axial von den Elastomerfedern ab.
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Aus der
DE 10 2006 055 128 A1 ist ein elastisches Lager mit Federelementen bekannt, die jeweils zur Abstützung in einer von zwei Hauptbelastungsrichtungen dienen. Die in einer der Hauptbelastungsrichtungen wirkenden Federelemente sind jeweils mit zwei Resonanzelementen versehen, die quer zu der zugehörigen Hauptbelastungsrichtung von dem im Querschnitt rechteckigen Federelement abstehen und einstückig mit dem Federelement aus Elastomerwerkstoff ausgebildet sind. Die Resonanzelemente bewirken bei höheren Frequenzen eine Verringerung der Steifigkeit des jeweiligen Federelements.
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Aus der
DE 10 2018 221 375 A1 ist ein elastisches Lager mit einem Außenteil, einem Innenteil und wenigstens einem Tragkörper bekannt, welcher zwischen dem Außenteil und dem Innenteil angeordnet ist. Der Tragkörper weist wenigstens eine Zusatzmasse auf, welche sich zumindest im Wesentlichen senkrecht zum Tragkörper erstreckt und zumindest abschnittsweise parallel zu dem Tragkörper beweglich ausgebildet ist, um eine Gegenschwingung zum Tragkörper auszuführen. Die Zusatzmasse ist einstückig mit dem Tragkörper aus einem elastomeren Material ausgebildet. Es können mehrere Zusatzmassen vorhanden sein, die unterschiedlich ausgebildet sind. Konkret stehen die Zusatzmassen im Wesentlichen in einer Umfangsrichtung um das Innenteil des elastischen Lagers von einer Seitenfläche des Tragkörpers ab.
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Aus der
DE 10 2008 019 121 A1 ist ein elastisches Lager mit zwei sich V-förmig zwischen einem inneren Lagerelement zu einem äußerem Lagerelement erstreckenden Tragfedern aus Elastomerwerkstoff bekannt. Von Stirnflächen der Tragfedern stehen lokal Massevorsprünge aus dem Elastomerwerkstoff ab.
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Aus der
CN 1 10 978 975 A ist ein elastisches Lager mit vier X-förmig zwischen einem inneren Lagerelement und einem äußeren Lagerelement verlaufenden Tragfedern aus Elastomerwerkstoff bekannt. An den Stirnseiten der Tragfedern sind jeweils Resonanzkörper einstückig mit den Tragfedern aus dem Elastomerwerkstoff ausgebildet.
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Aus der
CN 1 13 022 284 A ist ein elastisches Lager mit vier X-förmig zwischen einem inneren Lagerelement und einem äußeren Lagerelement angeordneten Tragfedern bekannt, deren Seitenflächen stark konkav gekrümmt sind. An den Tragfedern sind unterschiedliche Schwingungsisolationsblöcke angeordnet. An einer der unteren Tragfedern ist kein Schwingungsisolationsblock vorgesehen. An der anderen unteren Tragfeder ist ein Schwingungsisolationsblock an einer axial ausgerichteten Stirnseite vorgesehen. An den beiden oberen Tragfedern sind zwei unterschiedliche Schwingungsisolationsblöcke vorgesehen, die sich von deren axialen Stirnseiten bis über deren Seitenflächen erstrecken. Dabei umfassen die Schwingungsisolationsblöcke die oberen Tragfedern im Bereich ihrer kleinsten Breite zwischen ihren Seitenflächen und stehen nur wenig über die angrenzenden Bereiche der stark konkav gekrümmten Seitenflächen über.
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Aus der
CN 1 12 440 712 A ist ein elastisches Lager bekannt, bei dem sich vier Tragfedern X-förmig zwischen einem inneren Lagerelement und einem äußeren Lagerelement erstrecken, von denen jeweils die auf derselben Seite des inneren Lagerelements angeordnete obere Tragfeder und untere Tragfeder an ihren einen Stirnseiten an ein gemeinsames geschlossenes Bogenelement anschließen. Die Tragfedern weisen jeweils über einen wesentlichen Teil ihrer Länge ausgedehnte Querschnittsvergrößerungen auf, die U-förmige und an den Bogenelementen endende Teilrahmen um die Tragfedern ausbilden. Die Querschnittsvergrößerungen sollen die Steifigkeit der Tragfedern im Frequenzbereich oberhalb 1.000 Hz reduzieren, so dass der Schwingungsisolationseffekt des elastischen Lagers unter Hochfrequenzbedingungen verbessert ist.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein elastisches Lager aufzuzeigen, das gegenüber dem voranstehend gewürdigten Stand der Technik eine weiter reduzierte Versteifung bei hochfrequenter Beanspruchung aufweist, und zwar bei Beanspruchung in allen Raumrichtungen.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere bevorzugte erfindungsgemäße Ausgestaltungen sind den abhängigen Patentansprüchen zu entnehmen.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei einem erfindungsgemäßen elastischen Lager mit einem ersten Lagerelement, einem zweiten Lagerelement und einer einstückig aus Elastomerwerkstoff ausgebildeten Tragfeder, die an das erste Lagerelement und an das zweite Lagerelement angekoppelt ist und sich über eine Federlänge längs einer Federachse zwischen dem ersten Lagerelement und zweiten Lagerelement erstreckt und die mit Abständen zu dem ersten Lagerelement und dem zweiten Lagerelement eine lokale Querschnittsvergrößerung aufweist, bildet die lokale Querschnittsvergrößerung einen um die Federachse herum geschlossenen Resonanzrahmen aus, dessen Rahmenhöhe längs der Federachse nicht größer als 35 % der Federlänge ist und dessen Überstand über an ihn angrenzende Oberflächenbereiche der Tragfeder mindestens 80 % seiner Rahmenhöhe beträgt.
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Der Resonanzrahmen erstreckt sich also über alle Oberflächen der Tragfeder um die Federachse herum. Die Rahmenhöhe des Resonanzrahmens beträgt maximal etwa ein Drittel und in der Regel weniger als ein Drittel der Federlänge, und der Resonanzrahmen steht zumindest ähnlich weit und in der Regel mindestens genauso weit über die restliche Tragfeder quer zu der Federachse über, wie er sich längs der Federachse erstreckt, was gleichbedeutend mit seiner Rahmenhöhe ist. Diese Anordnung und diese Abmessungen des Resonanzrahmens stellen sicher, dass der Resonanzrahmen gegenüber der Tragfeder schwingen kann, und zwar so, dass er die dynamische Versteifung der Tragfeder bei hochfrequenter Beanspruchung in allen Raumrichtungen abmindert. Diese Abminderung basiert auf einer Tilgung von Eigenschwingungen der Tragfeder bei der jeweiligen hohen Frequenz in der jeweiligen Raumrichtung mit dem als Schwingungstilger wirksamen Resonanzrahmen.
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Das Merkmal, dass der Überstand des Resonanzrahmens quer zu der Federachse über an den Resonanzrahmen angrenzende Oberflächenbereiche der Tragfeder zumindest ähnlich groß und in der Regel mindestens so groß ist wie seine Rahmenhöhe, gilt zumindest lokal, d. h. für seinen lokalen Überstand im Verhältnis zu seiner lokalen Rahmenhöhe. Dies schließt ein, dass die Rahmenhöhe längs der Federachse nicht überall um die Federachse herum gleich sein muss und entsprechend auch der Überstand des Resonanzrahmens über an ihn angrenzende Oberflächenbereiche der Tragfeder nicht überall um die Federachse herum gleich sein muss.
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Typischerweise ist die Rahmenhöhe des Resonanzrahmens längs der Federachse bei dem erfindungsgemäßen elastischen Lager nicht kleiner als 5 % der Federlänge. Vorzugsweise ist die Rahmenhöhe nicht größer als 30 % der Federlänge, noch mehr bevorzugt ist die Rahmenhöhe nicht größer als 25 % der Federlänge. Damit wird deutlich, dass der Resonanzrahmen, obwohl er auch den Querschnitt der Tragfeder lokal vergrößert, primär ein gegenüber dem Rest der Tragfeder schwingungsfähiger Teil der Tragfeder und damit ein an den Rest der Tragfeder angekoppelter Schwingungstilger ist.
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Die Abstände des Resonanzrahmens zu dem ersten Lagerelement und dem zweiten Lagerelement betragen jeweils mindestens 30 % und vorzugsweise mindestens 50 % der Rahmenhöhe und/oder mindestens 10 % und vorzugsweise mindestens 20 % der Federlänge. Mit diesen Abständen, die auch noch größer sein können, wird sichergestellt, dass der Resonanzrahmen, bis auf seine elastische Ankopplung an den Rest der Tragfeder, gegenüber dem Rest der Tragfeder frei schwingen kann und nicht an den Lagerelementen anschlägt.
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Der Überstand des Resonanzrahmens über die an ihn angrenzenden Oberflächenbereiche kann bis zu etwa 400 % seiner Rahmenhöhe betragen. Vorzugsweise liegt der Überstand des Resonanzrahmens in einem Bereich von 100 % bis 300 % seiner Rahmenhöhe. Bezogen auf einen Durchmesser der Tragfeder, der von ihren an den Resonanzrahmen angrenzenden Oberflächenbereichen begrenzt wird und der normal zu diesen Oberflächenbereichen und quer zu der Federachse verläuft, bei dem es sich also insbesondere um eine Federbreite oder Federtiefe der Tragfeder handelt, kann der Überstand des Resonanzrahmens über die an ihn angrenzenden Oberflächenbereiche im Bereich von 3 % bis 30 % liegen. Bevorzugt ist ein Bereich von 5 % bis 20 % des Durchmessers der Tragfeder. Ein Außendurchmesser des Resonanzrahmens normal zu den angrenzenden Oberflächenbereichen und quer zu der Federachse liegt dann in einem Bereich von 106 % bis 160 % bzw. vorzugsweise von 110 % bis 140 % des Durchmessers der Tragfeder.
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Durch das Verhältnis von Rahmenhöhe und Überstand wird eine Resonanzfrequenz des Resonanzrahmens und damit die Frequenz festgelegt, ab der der Resonanzrahmen durch Reduzieren der dynamischen Versteifung der Tragfeder wirksam ist.
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Ein Rahmenvolumen des Resonanzrahmens liegt typischerweise in einem Bereich von 2 % bis 20 % eines Volumens der Tragfeder ohne den Resonanzrahmen. Entsprechend verhält es sich mit einer Rahmenmasse.
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Die Tragfeder ist typischerweise stoffflüssig, d. h. chemisch an das erste Lagerelement und das zweite Lagerelement angebunden. Dies kann durch Anvulkanisieren oder anderes direktes Anspritzen des Elastomerwerkstoffs oder einer Vorform des Elastomerwerkstoffs und Ausbilden einer chemischen Verbindung mit den Lagerelementen bewirkt werden.
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Bei einem erfindungsgemäßen elastischen Lager mit einer Außenhülse als erstes Lagerelement, einer innerhalb der Außenhülse angeordneten Innenhülse als zweites Lagerelement und vier Tragfedern in X-Konfiguration zwischen der Außenhülse und der Innenhülse weisen mindestens zwei der vier Tragfedern solche Resonanzrahmen auf, wie sie hier definiert sind. Grundsätzlich können die beiden Resonanzrahmen der mindestens zwei der vier Tragfedern mit Resonanzrahmen unterschiedlich angeordnet und/oder ausgebildet sein. Vorzugsweise sind die Resonanzrahmen jedoch gleich ausgebildet und Teile gleich ausgebildeter Tragfedern. Insbesondere können die mindestens zwei der vier Tragfedern mit Resonanzrahmen achsensymmetrisch zu einer Hauptwirkrichtung des elastischen Lagers angeordnet und ausgebildet sein. Die beiden anderen der vier Tragfedern können ebenfalls Resonanzrahmen aufweisen und ihrerseits achsensymmetrisch zu einer Hauptwirkung des elastischen Lagers angeordnet und ausgebildet sein. Dabei können die beiden Paare von Tragfedern mit Resonanzrahmen unterschiedlich oder ebenfalls symmetrisch zueinander ausgebildet sein.
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Bei dem erfindungsgemäßen elastischen Lager mit den vier Tragfedern in X-Konfiguration können längs einer Hülsenachse gemessene Federtiefen der vier Tragfedern im Bereich von 50 % bis 200 % größer sein als quer zu der jeweiligen Federtiefe und Federlänge verlaufende Federbreiten der vier Tragfedern. Dann sind die Querschnitte der vier Tragfedern in Richtung der Hülsenachse etwas oder auch ausgeprägter gestreckt, um eine axiale Steifigkeit in Richtung der Hülsenachse zu erreichen, die von einer zu einer radialen Steifigkeit quer zu der Hülsenachse passenden Größe ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
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Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen.
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Hinsichtlich des Offenbarungsgehalts - nicht des Schutzbereichs - der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents gilt Folgendes: Weitere Merkmale sind den Zeichnungen - insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung - zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen, was aber nicht für die unabhängigen Patentansprüche des erteilten Patents gilt.
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Die in den Patentansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs „mindestens“ bedarf. Wenn also beispielsweise von einer Tragfeder die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau eine Tragfeder, zwei Tragfedern oder mehr Tragfedern vorhanden sind. Die in den Patentansprüchen angeführten Merkmale können durch weitere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die der Gegenstand des jeweiligen Patentanspruchs aufweist.
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Die in den Patentansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Patentansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Patentansprüche leichter verständlich zu machen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
- 1 ist eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen elastischen Lagers.
- 2 ist eine axiale Draufsicht auf das elastische Lager gemäß 1.
- 3 ist ein durch zwei seiner Tragfedern verlaufender Längsschnitt durch das elastische Lager gemäß den 1 und 2.
- 4 ist eine weitere axiale Draufsicht auf das elastische Lager gemäß den 1 bis 3 mit im Vergleich zu 2 entgegengesetzter Blickrichtung.
- 5 ist eine Seitenansicht einer Tragfeder des elastischen Lagers gemäß den 1 bis 4.
- 6 ist eine Auftragung der dynamischen Steifigkeit des elastischen Lagers gemäß den 1 bis 5 in axialer Richtung.
- 7 ist eine Auftragung der dynamischen Steifigkeit des elastischen Lagers gemäß den 1 bis 5 in horizontaler Richtung und
- 8 ist eine Auftragung der dynamischen Steifigkeit des elastischen Lagers gemäß den 1 bis 5 in vertikaler Richtung.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Das in den 1 bis 3 dargestellte elastische Lager 1 weist eine Außenhülse 2 als erstes Lagerelement 3 und eine Innenhülse 4 als zweites Lagerelement 5 auf. Die Innenhülse 4 ist innerhalb der Außenhülse 2 angeordnet und koaxial zu dieser ausgerichtet. Die Innenhülse 4, die hier als Leichtmetallstrangpressprofilabschnitt 6 ausgebildet ist, aber auch als Leichtmetalldruckgusskörper oder anderweitig ausgebildet sein kann, weist eine zentrale Durchtrittsöffnung 7 für einen nicht dargestellten Befestigungsbolzen auf. Die Außenhülse 2 ist als Formkörper 8 aus formstabilem Kunststoff ausgebildet und dazu vorgesehen, mit ihrem Außenumfang 9 in einen zylindrischen Lagersitz eingepresst zu werden. Um sich an einen Innenumfang des Lagersitzes anzuformen, ist der Formkörper 8 an seinem Außenumfang 9 mit einer Strukturierung versehen. Eingepresst wird der Formkörper 8, bis ein radial über seinen Außenumfang 9 überstehender Kragen 10 an einen Rand des Lagersitzes anschlägt. An einer Stirnseite der Außenhülse 2 ist aus Elastomerwerkstoff 11 ein axialer Anschlagpuffer 12 für ein an der Innenhülse 4 befestigtes und über das elastische Lager 1 elastisch abgestütztes Bauteil ausgebildet. Abgestützt ist die Innenhülse 4 an der Außenhülse 2 über vier Tragfedern 13 bis 16 aus dem Elastomerwerkstoff 11. Weiterhin sind aus dem Elastomerwerkstoff 11 radiale Anschlagpuffer 17 an einem Innenumfang 18 der Außenhülse 2 ausgebildet. Die Tragfedern 13 bis 16 sind jeweils an den Innenumfang 18 der Außenhülse 2 und an einen Außenumfang 19 der Innenhülse 4 angebunden. Jede der Tragfedern 13 bis 16 erstreckt sich über eine Federlänge 20 längs einer Federachse 21 und weist einen Resonanzrahmen 22 auf, der rings um die jeweilige Federachse 21 herum verläuft und quer zu der Federachse 21 über angrenzende Oberflächenbereiche 23 und 24 der jeweiligen Tragfeder 13 bis 16 übersteht. Die vier Tragfedern 13 bis 16 einschließlich ihrer Resonanzrahmen 22 sind hier alle gleich ausgebildet und symmetrisch zu einer durch die Durchtrittsöffnung 7 verlaufenden Hülsenachse 25 angeordnet.
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Einzelheiten zur Ausbildung der Resonanzrahmen 22 werden jetzt anhand der 4 und 5 erläutert. Die Rückansicht des elastischen Lagers 1 gemäß 4 zeigt die Teile des elastischen Lagers 1, die innerhalb des Außenumfangs 9 der Außenhülse 2 angeordnet sind. Dabei ist die axiale Blickrichtung derjenigen in 2 entgegengesetzt. 5 ist hingegen eine Seitenansicht einer der Tragfedern 13 bis 16 mit Blickrichtung in Umfangsrichtung um die Hülsenachse 25. Mit seiner Haupterstreckungsebene 26 erstreckt sich der jeweilige Resonanzrahmen 22 quer zu der jeweiligen Federachse 20. Der jeweilige Resonanzrahmen 22 läuft als geschlossener Rahmen über alle angrenzenden Oberflächenbereiche 23 und 24 rings um die jeweilige Federachse 20 um. Er weist also gegenüber allen angrenzenden Oberflächenbereichen 23 und 24 einen Überstand 27 längs seiner Haupterstreckungsebene 26 auf. Längs der jeweiligen Federachse 21 weist der jeweilige Resonanzrahmen 22 eine Rahmenhöhe 28 und Abstände 29 und 30 zu dem ersten Lagerelement 3 und dem zweiten Lagerelement 5 auf. Der Überstand 27, die Rahmenhöhe 28 sowie die Abstände 29 und 30 sind rings um die jeweilige Federachse 21 herum nicht konstant. Insbesondere in axialer Richtung längs der Hülsenachse 25, also der Querrichtung von 5, variieren die Rahmenhöhe 28 und die Abstände 29 und 30, um Entformungsschrägen für das Entformen des elastischen Lagers aus einem zu seiner Herstellung verwendeten Formwerkzeug auszubilden. Die Rahmenhöhe 28 überschreitet aber auch lokal nicht ein Drittel der Federlänge 20. Allgemein geht sie nicht über 30 % der Federlänge 20 hinaus, überwiegend hält sie ein Viertel der Federlänge 20 als Obergrenze ein. Die Abstände 29 und 30 betragen überall mehr als 50 % der Rahmenhöhe 28. Der gegenüber dem Rest der jeweiligen Tragfeder 13 bis 16 schwingende Resonanzrahmen 22 schlägt daher nicht an den Lagerelementen 3 und 5 an. Das Verhältnis zwischen dem Überstand 27 und der Rahmenhöhe 28 liegt auch lokal bei mindestens 0,8: 1, in der Regel bei mindestens 1 : 1 und bei maximal 4: 1, in der Regel bei maximal 3: 1. Weitere Angaben zur Bemaßung des Überstands 24, der Rahmenhöhe 28 und der Abstände 29 und 30 finden sich in der voranstehenden allgemeinen Beschreibung der Erfindung. Eine längs der Hülsenachse 25 gemessene Federtiefe 31 der jeweiligen Tragfeder 13 ist hier um etwa 150 % größer als eine quer zu der Federtiefe 31 und Federlänge 20 gemessene Federbreite 32. Durch das Verhältnis der Federtiefen 31 zu den Federlängen 32 wird das Verhältnis zwischen axialer Steifigkeit in Richtung der Hülsenachse 25 und radialer Steifigkeit in den beiden Querrichtungen 33 und 34 eingestellt. Dabei kann die Querrichtung 33 die Hauptarbeits- und -abstützungsrichtung des elastischen Lagers sein, während das elastische Lager in der Querrichtung 34, in der die radialen Anschlagpuffer 17 vorgesehen sind, zur Schwingungsentkopplung weicher ausgebildet ist.
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Für eine konkrete Ausführungsform des elastischen Lagers gemäß den 1 bis 5 zeigen die 6 bis 8 die dynamischen Steifigkeiten in der axialen Richtung der Hülsenachse 25, in der horizontalen Querrichtung 34 und in der vertikaler Querrichtung 33. Die dynamischen Steifigkeiten des elastischen Lagers gemäß den 1 bis 5 sind jeweils mit einer punktierten Linie dargestellt, während mit einer durchgezogenen Linie zum Vergleich die dynamischen Steifigkeiten eines elastischen Lagers mit Tragfedern ohne Resonanzrahmen aufgetragen sind. Deutlich wird, dass durch die Resonanzrahmen die starken Überhöhungen der dynamischen Steifigkeit in dem Bereich ab ca. 650 Hz und auch bei höheren Frequenzen reduziert sind. Es versteht sich, dass die Frequenz, ab der die dynamische Steifigkeit erfindungsgemäß reduziert ist, von der konkreten Ausgestaltung und Dimensionierung des jeweiligen elastischen Lagers abhängt.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 1
- Elastisches Lager
- 2
- Außenhülse
- 3
- Erstes Lagerelement
- 4
- Innenhülse
- 5
- Zweites Lagerelement
- 6
- Leichtmetallstrangpressprofilabschnitt
- 7
- Durchtrittsöffnung
- 8
- Formkörper
- 9
- Außenumfang
- 10
- Kragen
- 11
- Elastomerwerkstoff
- 12
- Axialer Anschlagpuffer
- 13
- Tragfeder
- 14
- Tragfeder
- 15
- Tragfeder
- 16
- Tragfeder
- 17
- Radialer Anschlagpuffer
- 18
- Innenumfang der Außenhülse
- 19
- Außenumfang der Innenhülse
- 20
- Federlänge
- 21
- Federachse
- 22
- Resonanzrahmen
- 23
- Oberflächenbereich
- 24
- Oberflächenbereich
- 25
- Hülsenachse
- 26
- Haupterstreckungsebene des Resonanzrahmens 22
- 27
- Überstand
- 28
- Rahmenhöhe
- 29
- Abstand des Resonanzrahmens 22 zum ersten Lagerelement 3
- 30
- Abstand des Resonanzrahmens 22 zum zweiten Lagerelement 5
- 31
- Federtiefe
- 32
- Federbreite
- 33
- Querrichtung
- 34
- Querrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2020070069 A1 [0003]
- WO 2020175640 A1 [0004]
- DE 102006055128 A1 [0005]
- DE 102018221375 A1 [0006]
- DE 102008019121 A1 [0007]
- CN 110978975 A [0008]
- CN 113022284 A [0009]
- CN 112440712 A [0010]