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Die Erfindung betrifft eine Zugangsverwaltungsvorrichtung für ein Fahrzeug, ein Fahrzeug, das eine Zugangsverwaltungsvorrichtung aufweist sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Zugangsverwaltungsvorrichtung.
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Zugangsverwaltungsvorrichtungen für Fahrzeuge sind dazu eingerichtet, einen Zugriff auf Fahrzeugfunktionen eines Fahrzeugs auf berechtigte Personen zu beschränken. Zugangsverwaltungsvorrichtungen umfassen Fahrzeugverriegelungsvorrichtungen, welche auf eine Beschränkung eines Zutritts zu dem Fahrzeug auf berechtigte Personen ausgerichtet sind. Die meisten Zugangsverwaltungsvorrichtungen basieren auf einer Überprüfung eines Identitätsgebers, durch welchen eine Person ihre Berechtigung gegenüber der Zugangsverwaltungsvorrichtung nachweisen kann. Der Identitätsgeber ist gewöhnlicherweise als mechanischer oder digitaler Schlüssel ausgebildet. Nach dem Stand der Technik ist es zunehmend verbreitet, Smartphones oder Smartwatches als Identitätsgeber zu verwenden, welche mit der Zugangsverwaltungsvorrichtung digital gekoppelt sind. Durch den Nachweis der Berechtigung mittels des Identitätsgebers ist es erforderlich, dass eine bestimmte Person zur Nutzung einer durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung freizugebenden Fahrzeugfunktion über einen zugeordneten Identitätsgeber der Zugangsverwaltungsvorrichtung verfügt. So ist es beispielsweise erforderlich, dass die bestimmte Person über einen Schlüssel verfügt, um das Fahrzeug starten zu können oder um das Fahrzeug entriegeln zu können.
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Eine Nutzung von Fahrzeugfunktionen durch unberechtigte Personen kann bei einer sachgemäßen Aufbewahrung des Identitätsgebers dadurch relativ sicher verhindert werden. In bestimmten Situationen kann es jedoch gewünscht sein, auch dritten Personen eine Nutzung einer Fahrzeugfunktion zu erlauben, welche über keinen Identitätsgeber verfügen.
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Aus dem Stand der Technik sind Zugangsverwaltungsvorrichtungen für Fahrzeuge bekannt, welche eine Nutzung von Fahrzeugfunktionen durch bestimmte Personen unter bestimmten Bedingungen erlauben.
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Die
DE 11 2016 007 093 T5 offenbart eine Fahrzeugzugriffsautorisierung. In einem Verfahren ist es dabei vorgesehen, dass Authentifizierungsinformationen eines Fahrzeuginsassen empfangen werden und eine Rolle für den Fahrzeuginsassen identifiziert wird. Es wird eine Bestimmung darüber getroffen, ob die identifizierte Rolle eine Berechtigung für die Steuerung einer Fahrzeugkomponente beinhaltet.
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Die
DE 10 2016 210 140 A1 beschreibt ein Verfahren zum Bestimmen eines Nutzungsrechts an einem Fahrzeug. In dem Verfahren ist es vorgesehen, aus einem optischen Erfassen eines bestimmten räumlichen Bereichs für eine Bewegung einer im bestimmten räumlichen Bereich befindlichen Person repräsentative Daten zu bestimmen, die für die Bewegung der Person repräsentativen Daten mit für mindestens ein Gangprofil repräsentativen Daten zu vergleichen und in Abhängigkeit von einem Ergebnis des Vergleichs ein Nutzungsrecht am Fahrzeug zu bestimmen. Dabei ist es vorgesehen, registrierte Gangprofile auch rein temporär anzulegen. Dadurch kann einer bestimmten Person nur vorübergehend ein oder mehrere Nutzungsrechte am Fahrzeug zugeordnet werden. Bestimmte Funktionen im Fahrzeug können dabei in Abhängigkeit von der Person ganz oder teilweise freigegeben oder gesperrt sein.
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Die
DE 10 2016 210 139 A1 beschreibt ein Verfahren zum Setzen eines Identifikationsmerkmals für ein Fahrzeug.
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Die
DE 10 2018 103 785 A1 beschreibt ein Steuersystem, umfassend: eine passive Remote-Zugangsvorrichtung, die konfiguriert ist, um ein Signal an einen oder mehrere kooperierende Fahrzeugempfänger zu senden; und eine Steuerung, die konfiguriert ist, um ein angetriebenes Türsystem zu veranlassen, mindestens eine kraftbetätigte Tür eines Fahrzeugs zu öffnen, wenn das Signal der passiven Remote-Zugangsvorrichtung empfangen und eine Person für einen vorgegebenen Zeitraum in einer vordefinierten Aktivierungszone erfasst wird.
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Die
DE 10 2016 218 351 A1 beschreibt ein Verfahren sowie ein System zum Steuern einer Tür eines Kraftfahrzeugs. In dem Verfahren wird ein Gang eines Nutzers mittels eines portablen mobilen Endgeräts, welches der Nutzer bei sich trägt, ausgewertet. Beim Auswerten des Gangs wird zumindest ein Gangparameter erfasst, wobei der zumindest eine Gangparameter einen beladenen Zustand oder einen unbeladenen Zustand des Nutzers signalisiert. In einem weiteren Verfahrensschritt wird ein Stellsignals mittels des portablen mobilen Endgeräts nach dem Erfassen des Gangparameters ausgegeben. Anschließend wird das Stellsignal des portablen mobilen Endgeräts von außerhalb des Kraftfahrzeugs mittels einer Erfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs empfangen. Schließlich wird die Tür des Kraftfahrzeugs mittels einer Steuereinrichtung des Kraftfahrzeugs nach Empfangen des Stellsignals angesteuert.
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Die WO 2015 / 062 832 A1 beschreibt ein Fahrzeugsystem zum Aktivieren von mindestens einer Fahrzeugkomponente, um einen Zugang zu einem Fahrzeug bereitzustellen. Das Fahrzeugsystem umfasst zwei unterschiedliche Einrichtungen, eine elektronische Einrichtung und einen Fahrzeugzugangsschlüssel. Das Fahrzeugsystem umfasst einen ersten Empfänger, der funktionsfähig ist, ein drahtloses Signal zu erhalten, das zumindest erste Identifikationsdaten der elektronischen Einrichtung umfasst. Das Fahrzeugsystem umfasst einen Speicher, der zumindest zweite Identifikationsdaten speichert. Das Fahrzeugsystem umfasst mindestens einen zweiten Empfänger, der funktionsfähig ist, ein Vorhandensein eines passenden Fahrzeugzugangsschlüssels zu überprüfen, wobei der zweite Empfänger funktionsfähig ist, das Vorhandensein des passenden Fahrzeugzugangsschlüssels zu überprüfen, falls die ersten Identifikationsdaten mit den mindestens zweiten Identifikationsdaten übereinstimmen.
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Nach dem Stand der Technik ist es jedoch oft erforderlich, jeweilige dritte Personen zur Gewährung einer Zugriffsberechtigung manuell freizuschalten. Dies führt insbesondere bei der Gewährung einfacher Zugangsberechtigungen zu einem erhöhten Aufwand.
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Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Zugangsverwaltungsvorrichtung bereitzustellen, welche eine einfache Freischaltung von Fahrzeugfunktionen für berechtigte Personen ermöglicht.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren beschrieben.
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Die Zugangsverwaltungsvorrichtung für das Fahrzeug ist dazu eingerichtet, in einem vorbestimmten Freischaltungsverfahren zur Freischaltung einer durch eine Person angefragten Fahrzeugfunktion zu überprüfen, ob die Person gemäß einem der Person zugewiesenen Berechtigungsprofil zur Nutzung der angefragten Fahrzeugfunktion berechtigt ist. Mit anderen Worten ist die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet, einen Zugriff auf Fahrzeugfunktionen des Fahrzeugs durch Personen zu verwalten. Die Fahrzeugfunktion kann beispielsweise eine Entriegelung einer Tür oder einer Heckklappe des Fahrzeugs, ein Starten eines Motors des Fahrzeugs oder eine Komfortfunktion umfassen. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung ist dazu eingerichtet, die Person, welche die Fahrzeugfunktion anfragt, zu identifizieren und zu überprüfen, ob die anfragende Person zur Nutzung der angefragten Fahrzeugfunktion berechtigt ist. Die Anfrage durch die Person kann beispielsweise eine Betätigung einer Taste, eine Berührung eines Türgriffs, ein sich Annähern an das Fahrzeug oder ein Übermitteln eines Signals an die Zugangsverwaltungsvorrichtung zur Freischaltung der Fahrzeugfunktion umfassen. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung ist dazu eingerichtet, bei der Anfrage der Fahrzeugfunktion durch die Person, das der Person zugewiesene Berechtigungsprofil darauf zu überprüfen, ob die Person durch das Berechtigungsprofil zur Nutzung der angefragten Fahrzeugfunktion berechtigt ist. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung ist dazu eingerichtet, die angefragte Fahrzeugfunktion bei einer Berechtigung der Person zur Nutzung der angefragten Fahrzeugfunktion freizuschalten und andernfalls die Freischaltung der angefragten Fahrzeugfunktion zu verweigern. Mit anderen Worten kann die Zugangsverwaltungsvorrichtung überprüfen, ob der Person die Nutzung der angefragten Fahrzeugfunktion gemäß dem Berechtigungsprofil gestattet ist. In dem Fall, dass die Nutzung der Fahrzeugfunktion der Person gestattet ist, kann die Zugangsverwaltungsvorrichtung die angefragte Fahrzeugfunktion in dem Fahrzeug freischalten. Das Freischalten kann ein Entsperren und/oder Aktivieren der Fahrzeugfunktion umfassen. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung ist dazu eingerichtet die Freischaltung zu verweigern, wenn die anfragende Person nicht zur Nutzung der Fahrzeugfunkton autorisiert ist. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine Tür entriegelt wird, wenn durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung aus dem Berechtigungsprofil der Person ermittelt wird, dass die Person zum Betreten des Fahrzeugs berechtigt ist. Das Berechtigungsprofil kann sich dabei auf eine bestimmte Fahrzeugfunktion beschränken oder die Person zu mehreren Fahrzeugfunktionen autorisieren.
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Die Zugangsverwaltungsvorrichtung ist dazu eingerichtet, eine Anwesenheit eines der Zugangsverwaltungsvorrichtung zugeordneten Identitätsgebers in einer vorbestimmten Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs zu erfassen. Bei dem zugeordneten Identitätsgeber kann es sich beispielsweise um einen Fahrzeugschlüssel handeln, welcher mit der Zugangsverwaltungsvorrichtung gekoppelt ist oder um ein mobiles Endgerät, welches mit der Zugangsverwaltungsvorrichtung gekoppelt ist. Der Identitätsgeber kann beispielsweise dazu vorgesehen sein, einen Inhaber oder Eigentümer des Fahrzeugs gegenüber der Zugangsverwaltungsvorrichtung zu identifizieren. Die vorbestimmte Fahrzeugumgebung kann beispielsweise eine Fahrzeugkabine des Fahrzeugs und/oder einen vorbestimmten örtlichen Bereich um das Fahrzeug umfassen. Die Anwesenheit des zugeordneten Identitätsgebers kann beispielsweise mittels eines Empfangs eines Signals des Identitätsgebers durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung erfolgen.
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Die Zugangsverwaltungsvorrichtung ist auch dazu eingerichtet, eine Anwesenheit der Person und/oder eines der Person zugeordneten Identifikationsmerkmals in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs zu erfassen. Die Anwesenheit der Person kann beispielsweise mittels einer Erfassung biometrischer Merkmale der Person durch eine Kameravorrichtung des Fahrzeugs erfolgen, welche auf die Fahrzeugumgebung und/oder die Fahrzeugkabine gerichtet sein kann. Das Identifikationsmerkmal kann beispielsweise eine Signatur und/oder Kennung eines mobilen Endgeräts in einem Funknetz sein, welches die Person mit sich führt. Mit anderen Worten ist die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet zu erfassen, ob sich der zugeordnete Identitätsgeber oder die Person in der Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs befindet. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung ist dazu eingerichtet, der Person das jeweilige Berechtigungsprofil in Abhängigkeit einer Länge eines Zeitraums, in welchem der Identitätsgeber und zugleich die vorbestimmte Person und/oder das der vorbestimmten Person zugeordnete Identifikationsmerkmal in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs anwesend ist zuzuweisen. Mit anderen Worten wird der Person das jeweilige Berechtigungsprofil in Abhängigkeit davon zugewiesen, wie lange sich die Person und der Identitätsgeber gemeinsam und somit gleichzeitig in der Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs aufhalten. Der Zeitraum kann dabei einen zusammenhängenden Zeitraum beschreiben und/oder einen Zeitraum der zeitlich voneinander getrennte Einzelzeiträume umfasst. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Person das Berechtigungsprofil zugewiesen wird, wenn sich diese über einen Zeitraum, der eine vorbestimmte Mindestlänge überschreitet zusammen mit dem Identitätsgeber in der Fahrzeugumgebung aufhält. Ein Umfang der durch das jeweilige Berechtigungsprofil gewährten Rechte kann dabei von einer Länge des Zeitraums abhängen. Mit anderen Worten kann es vorgesehen sein, dass der Person die Nutzung zumindest einer Fahrzeugfunktion gestattet wird, wenn sich diese über einen vorbestimmten Mindestzeitraum zusammen mit dem Identitätsgeber in der Fahrzeugumgebung befindet. Es kann vorgesehen sein, dass eine Anzahl der gewährten Fahrzeugfunktionen von einer Länge des Zeitraums abhängt. Eine Anzahl der gewährten Funktionen kann beispielsweise mit einer Zunahme der Länge des Zeitraums steigen.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass eine Person automatisch zur Nutzung zumindest einer Fahrzeugfunktion autorisiert wird, wenn aufgrund ihrer gemeinsamen Anwesenheit mit dem Inhaber des Identitätsgebers davon ausgegangen werden kann, dass diese Person dem Besitzer des Fahrzeugs vertraut ist.
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Der Zeitraum beschreibt gemäß einem Aspekt der Erfindung eine Akkumulation von zeitlich voneinander getrennten Zeiträumen.
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Zusätzlich oder alternativ dazu ist es vorgesehen, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, der Person das jeweilige Berechtigungsprofil in Abhängigkeit eines geographischen Verlaufs zumindest einer Fahrstrecke der Person zusammen mit dem Identitätsgeber und/oder dem Fahrzeugeigentümer zuzuweisen. Mit anderen Worten hängt die Zuweisung des Berechtigungsprofils oder eine Anzahl der durch das Berechtigungsprofil gewährten Fahrzeugfunktionen davon ab, welchen Verlauf die Fahrstrecke hatte, welche durch den Identitätsgeber und der Person gemeinsam zurückgelegt wurde. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Person eine Nutzung einer bestimmten Fahrzeugfunktion gestattet wird, wenn diese sich während einer Fahrt in dem Fahrzeug befand, welche eine Wohn- und/oder Arbeitsadresse des Fahrzeugeigentümers als Start- oder Endposition hatte.
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Zusätzlich oder alternativ dazu ist es vorgesehen, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, der Person das jeweilige Berechtigungsprofil in Abhängigkeit eines in einer Datenbank der Zugangsverwaltungsvorrichtung für die Person gespeicherten Adresse zuzuweisen. Mit anderen Worten umfasst die Zugangsverwaltungsvorrichtung die Datenbank, in welcher Wohn- und/oder Arbeitsadresse gespeichert sind. Die Datenbank kann mit fahrzeugexternen Datenbanken auf Servern synchronisiert sein. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung kann der Person das Berechtigungsprofil zuweisen, wenn der Person dieselbe Wohn- und/oder Arbeitsadresse zugewiesen ist, wie dem Fahrzeugeigentümer.
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Die Zugangsverwaltungsvorrichtung kann eine Datenverarbeitungsvorrichtung oder eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.
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Die Erfindung umfasst auch Weiterbildungen, durch die sich weitere Vorteile ergeben.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Identifikationsmerkmal eine Kennung eines Endgeräts und/oder eines Funkschlüssels umfasst. Mit anderen Worten ist die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet, die Kennung des Endgeräts und/oder des Funkschlüssels als das Identifikationsmerkmal zu verwenden, um die Person zu identifizieren. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass eine Identifikation einer Person beispielsweise über eine BluetoothKennung und/oder einer Media Access Control Adresse eines Endgeräts der Person ermöglicht ist. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung kann dazu eingerichtet sein, die Kennung in einem Funknetzwerk abzufragen. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Identifikation der Person über Merkmale verbreiteter Endgeräte erfolgen kann.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, der Person das Berechtigungsprofil aus zumindest zwei vorgegebenen Berechtigungsprofilen zuzuweisen, wobei sich die zumindest zwei möglichen Berechtigungsprofile in zumindest einer Berechtigung in Bezug auf eine Fahrzeugfunktion unterscheiden. Mit anderen Worten sind zumindest zwei Berechtigungsprofile in der Zugangsverwaltungsvorrichtung hinterlegt. Die Berechtigungsprofile unterscheiden sich dabei zumindest in Bezug auf eine Berechtigung bezüglich zumindest einer Fahrzeugfunktion. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass sich eine Anzahl der durch die jeweiligen gewährten Fahrzeugfunktionen zwischen den vorgegebenen Berechtigungsprofilen unterscheidet. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Person ein erstes der zumindest zwei vorgegebenen Berechtigungsprofile zugewiesen wird, wenn diese über einen Zeitraum einer ersten vorbestimmten Länge zusammen mit dem Identitätsgeber in der Fahrzeugumgebung erfasst wurde. Das erste der zumindest zwei vorgegebenen Berechtigungsprofile kann der Person eine bestimmte Zusammenstellung an Fahrzeugfunktionen gewähren. Der Person kann ein zweites der zumindest zwei vorgegebenen Berechtigungsprofile zugewiesen werden, wenn diese über einen Zeitraum einer zweiten vorbestimmten Länge, welche länger als die erste Länge ist, zusammen mit dem Identitätsgeber in der Fahrzeugumgebung erfasst wurde. Das zweite der zumindest zwei Berechtigungsprofile kann der Person eine größere Menge an Fahrzeugfunktionen gewähren als das erste Profil. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung Personen unterschiedliche vorgegebene Berechtigungsprofile zuweisen kann.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, der Person die angefragte Fahrzeugfunktion nur freizuschalten wenn während des Freischaltungsverfahrens oder innerhalb eines vorbestimmten zeitlichen Abstands zu der Einleitung des Freischaltungsverfahrens die Anwesenheit des zugeordneten Identitätsgebers in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs erfasst ist. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass die Person gemäß dem Berechtigungsprofil zur Nutzung zumindest einer Fahrzeugfunktion nur berechtigt ist, wenn während des Freischaltungsverfahrens oder innerhalb eines vorbestimmten zeitlichen Abstands zu dem Freischaltungsverfahren die Anwesenheit des zugeordneten Identitätsgebers in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs erfasst ist. Mit anderen Worten kann durch das Berechtigungsprofil vorgegeben sein, dass zumindest eine der Fahrzeugfunktionen für die Person nur freigeschaltet wird, wenn sich der Identitätsgeber zum Zeitpunkt der Durchführung des Freischaltungsverfahrens in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung befindet oder innerhalb des vorbestimmten Zeitraums vor der Durchführung des Freischaltungsverfahrens in der Fahrzeugumgebung befunden hat. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Heckklappe des Fahrzeugs für die Person nur entriegelt wird, wenn sich der Eigentümer des Fahrzeugs, welcher den Identitätsgeber mit sich führt, während des Freischaltungsverfahrens in dem Fahrzeug oder innerhalb der vorbestimmten Fahrzeugumgebung aufhält. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Fahrzeugfunktion freigeschaltet wird, wenn die Anwesenheit des Identitätsgebers vor der Einleitung des Freischaltungsverfahrens festgestellt wurde und ein zeitlicher Abstand zwischen der Anwesenheit und dem Freischaltungsverfahren unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwertes liegt. Dadurch kann es ermöglicht sein, der Person bestimmte sensiblere Fahrzeugfunktionen freizuschalten, wenn aufgrund der Anwesenheit des Besitzers eine gewisse Überwachung durch den Besitzer angenommen werden kann
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, bei der Durchführung des Freischaltungsverfahrens und/oder der Freischaltung der angefragten Fahrzeugfunktion ein Anfragesignal an den Identitätsgeber zu versenden. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, ein elektromagnetisches Anfragesignal an den Identitätsgeber zu versenden, sobald eine Fahrzeugfunktion durch die Person angefragt wird oder die angefragte Fahrzeugfunktion für die Person freigeschaltet wird. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass der Eigentümer des Fahrzeugs über die Freischaltung einer Fahrzeugfunktion informiert wird.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, der Person die angefragte Fahrzeugfunktion nur bei einem Empfang eines Bestätigungssignals während des Freischaltungsverfahrens freizuschalten. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass die Person gemäß dem Berechtigungsprofil zur Nutzung zumindest einer Fahrzeugfunktion nur bei einem Empfang eines vorbestimmten Bestätigungssignals durch Zugangsverwaltungsvorrichtung berechtigt ist. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, bei der Anfrage zumindest einer Fahrzeugfunktion durch die Person das Anfragesignal an den Identitätsgeber zu versenden. Es kann vorgesehen sein, dass die angefragte Fahrzeugfunktion für die Person nur freigeschaltet wird, wenn durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung das vorbestimmte Bestätigungssignal empfangen wird. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass eine Freischaltung einer Fahrzeugfunktion durch einen Eigentümer des Fahrzeugs überwacht werden kann.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, der Person bei der Zuweisung des Profils einen digitalen Schlüssel als Identifikationsmerkmal zu übermitteln. Mit anderen Worten ist die Zugangsverwaltungsvorrichtung dazu eingerichtet, den digitalen Schlüssel zu generieren, wenn durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung für die Person das Berechtigungsprofil erstellt wird. Der digitale Schlüssel wird der Person, beispielsweise mittels einer Nachricht an ein mobiles Endgerät der Person, übermittelt. Der digitale Schlüssel kann durch die Person dazu benutzt werden, sich bei der Zugangsverwaltungsvorrichtung zu identifizieren. Das mobile Endgerät kann beispielsweise über die MAC-Adresse oder die Bluetoothkennung adressiert werden.
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Die Erfindung umfasst auch ein Fahrzeug, welches eine Zugangsverwaltungsvorrichtung aufweist. Das erfindungsgemäße Fahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Betreiben einer Zugangsverwaltungsvorrichtung für ein Fahrzeug. Es ist vorgesehen, dass durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung in einem vorbestimmten Freischaltungsverfahren zur Freischaltung einer angefragten Fahrzeugfunktion für eine Person überprüft wird, ob die Person gemäß einem der Person zugewiesenen Berechtigungsprofils zur Nutzung der angefragten Fahrzeugfunktion berechtigt ist. Die angefragte Fahrzeugfunktion wird bei einer Berechtigung der Person zur Nutzung der angefragten Fahrzeugfunktion freigeschaltet. Andernfalls wird die Freischaltung der angefragten Fahrzeugfunktion verweigert. Es ist vorgesehen, dass durch die Fahrzeugverwaltungsvorrichtung eine Anwesenheit eines der Zugangsverwaltungsvorrichtung zugeordneten Identitätsgebers in einer vorbestimmten Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs erfasst wird. Durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung wird auch eine Anwesenheit der Person und/oder eines der Person zugeordneten Identifikationsmerkmals in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs erfasst. Der Person wird das jeweilige Berechtigungsprofil in Abhängigkeit einer Länge eines Zeitraums, in welchem der Identitätsgeber und zugleich die vorbestimmte Person und/oder das der vorbestimmten Person zugeordnete Identifikationsmerkmal in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung des Fahrzeugs anwesend ist, zugewiesen.
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Der Zeitraum beschreibt gemäß einem Aspekt der Erfindung eine Akkumulation von zeitlich voneinander getrennten Zeiträumen.
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Zusätzlich oder alternativ dazu ist es vorgesehen, dass durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung der Person das jeweilige Berechtigungsprofil in Abhängigkeit eines geographischen Verlaufs einer Fahrstrecke der Person zusammen mit dem Identitätsgeber, zugewiesen wird.
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Zusätzlich oder alternativ dazu ist es vorgesehen, dass durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung, der Person das jeweilige Berechtigungsprofil in Abhängigkeit eines in einer Datenbank der Zugangsverwaltungsvorrichtung für die Person gespeicherten Adresse zugewiesen wird.
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Für Anwendungsfälle oder Anwendungssituationen, die sich bei dem Verfahren ergeben können und die hier nicht explizit beschrieben sind, kann vorgesehen sein, dass gemäß dem Verfahren eine Fehlermeldung und/oder eine Aufforderung zur Eingabe einer Nutzerrückmeldung ausgegeben und/oder eine Standardeinstellung und/oder ein vorbestimmter Initialzustand eingestellt wird.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Fahrzeugs und des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Zugangsverwaltungsvorrichtung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Fahrzeugs und des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Als eine weitere Lösung umfasst die Erfindung auch ein computerlesbares Speichermedium, umfassend Programmcode, der bei der Ausführung durch einen Computer oder einen Computerverbund diesen veranlassen, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens auszuführen. Das Speichermedium kann z.B. zumindest teilweise als ein nicht-flüchtiger Datenspeicher (z.B. als eine Flash-Speicher und/oder als SSD - solid state drive) und/oder zumindest teilweise als ein flüchtiger Datenspeicher (z.B. als ein RAM - random access memory) bereitgestellt sein. Das Speichermedium kann in der Prozessorschaltung in deren Datenspeicher realisiert sein. Das Speichermedium kann aber auch beispielsweise als sogenannter Appstore-Server im Internet betrieben sein. Durch den Computer oder Computerverbund kann eine Prozessorschaltung mit zumindest einem Mikroprozessor bereitgestellt sein. Der Programmcode können als Binärcode oder Assembler und/oder als Quellcode einer Programmiersprache (z.B. C) und/oder als Programmskript (z.B. Python) bereitgestellt sein.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs mit einer Zugangsverwaltungsvorrichtung; und
- 2 eine schematische Darstellung eines Ablaufs eines Verfahrens zum Betreiben einer Zugangsverwaltungsvorrichtung.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Fahrzeugs 1 mit einer Zugangsverwaltungsvorrichtung 2. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 kann dazu vorgesehen sein, bestimmte Fahrzeugfunktionen 3 des Fahrzeugs 1 freizuschalten oder eine Freischaltung der Fahrzeugfunktion 3 zu verweigern. Die Fahrzeugfunktion 3 kann beispielsweise das Entriegeln des Fahrzeugs 1, ein Starten des Motors oder eine Funktion eines Infotainmentsystems umfassen. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 kann dazu vorgesehen sein, in einem vorbestimmten Freischaltungsverfahren zu überprüfen, ob eine Person 6, welche eine Fahrzeugfunktion 3 anfragt, zur Nutzung der Fahrzeugfunktion 3 berechtigt ist. Um eine Person 6 identifizieren zu können, kann es vorgesehen sein, dass der Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 ein Identitätsgeber 4 zugewiesen ist. Der Identitätsgeber 4 kann beispielsweise ein Funkschlüssel sein, mit welchem sich ein Fahrzeugeigentümer 5 des Fahrzeugs 1 gegenüber der Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 identifizieren kann. Durch den Identitätsgeber 4 können alle Funktionen des Fahrzeugs 1 freigeschaltet werden. Dadurch kann sichergestellt sein, dass Unberechtigten die Nutzung der Fahrzeugfunktionen 3 verwehrt wird. In bestimmten Situationen kann es jedoch wünschenswert sein, einer dritten Person 6 einen Zugriff auf zumindest eine der Fahrzeugfunktionen 3 zu gewähren. Hierzu kann die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 dazu eingerichtet sein, die Person 6 oder ein der Person 6 zugeordnetes Identifikationsmerkmal 7 in einer Fahrzeugumgebung 8 des Fahrzeugs 1 zu erfassen. Die Fahrzeugumgebung 8 kann beispielsweise den Fahrzeuginnenraum oder einen durch einen vorgegebenen Radius um das Fahrzeug 1 vorgegebenen Raum bezeichnen. Die Person 6 kann beispielsweise anhand biometrischer Merkmale durch eine Kamera erfasst werden. Das Identifikationsmerkmal 7 kann beispielsweise eine Bluetooth- oder WLAN-Kennung sein, welche ein Gerät aufweist, welches durch die Person 6 mitgeführt wird. Der Person 6 kann durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 ein jeweiliges Berechtigungsprofil 9 zugewiesen sein, durch welches vorgegeben sein kann, zu welchen Fahrzeugfunktionen 3 die Person 6 nutzungsberechtigt ist. Das Berechtigungsprofil 9 kann durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 der Person 6 zugewiesen werden. Die Zuweisung des Berechtigungsprofils 9 kann auf einer vermuteten Vertrautheit der Person 6 zu dem Fahrzeugeigentümer 5 basieren. Dabei kann angenommen werden, dass Personen 6, welche das Fahrzeug 1 beispielsweise regelmäßig zusammen mit dem Fahrzeugeigentümer 5 nutzen, mit dem Fahrzeugeigentümer 5 des Fahrzeugs 1 vertraut sind. Es ist daher vorgesehen, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 dazu eingerichtet ist, die Anwesenheit des Identitätsgebers 4 in der Fahrzeugumgebung 8 zu erfassen. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 ist auch dazu eingerichtet, die Anwesenheit der Person 6 oder des Identifikationsmerkmals 7 in der Fahrzeugumgebung 8 zu erfassen. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 kann einen Zeitraum 10 ermitteln, in welchem sowohl der Identitätsgeber 4 als auch die Person 6 beziehungsweise das Identifikationsmerkmal 7 sich in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung 8 befinden. Der Zeitraum 10 kann einen zusammenhängenden Zeitraum 10 oder eine Akkumulation von zeitlich voneinander getrennten Zeiträumen 10 beschreiben. In Abhängigkeit von dem Zeitraum 10 kann der Person 6 das Berechtigungsprofil 9 zugewiesen werden. Die Zuweisung des Berechtigungsprofils 9 kann beispielsweise von einer Länge des Zeitraums 10 abhängen. Es kann vorgesehen sein, dass der Person 6 ein Berechtigungsprofil 9 zur Nutzung zumindest einer der Fahrzeugfunktionen 3 zugewiesen wird, wenn der Zeitraum 10 einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet. In der Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 können beispielsweise zumindest zwei Berechtigungsprofile 11, 12, hinterlegt sein, wobei eines der Berechtigungsprofile 11, 12 der Person 6 in Abhängigkeit einer zeitlichen Vorgabe 13, 14, des jeweiligen Berechtigungsprofils 9, in Bezug auf den Zeitraum 10 zugewiesen wird. Ein erstes Berechtigungsprofil 11 der Berechtigungsprofile 11, 12 kann beispielsweise eine geringere Anzahl an Fahrzeugfunktionen 3 gewähren als ein zweites Berechtigungsprofil 12 der Berechtigungsprofile 11, 12. Die Zuteilung des Berechtigungsprofils 9 kann auch von einem Verlauf einer Fahrstrecke 15 abhängen, welche die Person 6 zusammen mit dem Fahrzeugeigentümer 5 zurückgelegt hat. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Person 6 das Berechtigungsprofil 9 zugewiesen wird, wenn diese ein- oder mehrmals eine Fahrstrecke 15 mit dem Fahrzeugeigentümer 5 zurückgelegt hat, welche an einem vorbestimmten geographischen Anfangsort 16 der Strecke 15 angefangen oder an einem vorbestimmten geographischen Zielort 17 der Strecke 15 aufgehört hat. Dadurch ist es beispielsweise möglich, einer Person 6 ein bestimmtes Berechtigungsprofil 9 zuzuweisen, wenn aufgrund der Strecke 15 davon auszugehen ist, dass es sich um einen Kollegen oder um ein Familienmitglied handelt. Das Berechtigungsprofil 9 kann vorgeben, dass die Person 6 für zumindest eine Fahrzeugfunktion 3 nur berechtigt ist, wenn die Anwesenheit des Identitätsgebers 4 in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung 8 bei der Durchführung des Freischaltungsverfahrens oder innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums 10 vor Einleitung des Freischaltungsverfahrens festgestellt wurde. Dadurch kann sichergestellt werden, dass bestimmte Fahrzeugfunktionen 3 nur bei einer Anwesenheit des Identitätsgebers 4 durchgeführt werden können. Es kann vorgesehen sein, dass die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 dazu eingerichtet ist, bei zumindest einer der Fahrzeugfunktionen 3 ein Anfragesignal 18 an den Identitätsgeber 4 zu versenden. Dadurch kann der Fahrzeugeigentümer 5 über eine Aktivierung einer Fahrzeugfunktion 3 informiert werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Fahrzeugeigentümer 5 durch das Anfragesignal 18 zur Übermittlung eines Bestätigungssignals 21 aufgefordert wird, um die Freischaltung der Fahrzeugfunktion 3 zu gewähren. Dabei kann das Anfragesignal 18 durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 an den Identitätsgeber 4 übermittelt werden, welcher daraufhin ein optisches und/oder akustisches Signal 19 ausgeben kann. Erfolgt durch den Fahrzeugeigentümer 5 eine vorbestimmte Benutzereingabe 20, kann durch den Identitätsgeber 4 das Bestätigungssignal 21 an die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 übersandt werden, welches daraufhin die Fahrzeugfunktion 3 freischaltet. Das Berechtigungsprofil 9 kann auch in Abhängigkeit einer Relation 23 des Fahrzeugeigentümers 5 zu der Person 6 in einem Zentralrechner 22 erstellt werden. Die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 kann zu diesem Zweck in dem vorbestimmten Zentralrechner 22 abfragen, ob die Person 6 eine vorbestimmte Relation 23 zu dem Fahrzeugeigentümer 5 aufweist. Die Relation 23 kann beispielsweise einen gemeinsamen Wohnort und/oder eine gemeinsame Arbeitsstelle umfassen. Um eine einfachere Identifikation der Person 6 zu ermöglichen, kann die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 dazu eingerichtet sein, einen digitalen Schlüssel 24 für die jeweilige Person 6 zu erzeugen und an die jeweilige Person 6 zu übermitteln, sobald für die jeweilige Person 6 das Berechtigungsprofil 9 erstellt ist. Der digitale Schlüssel 24 kann als Identifikationsmerkmal 7 durch die Person 6 benutzt werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines Ablaufs eines Verfahrens zum Betreiben einer Zugangsverwaltungsvorrichtung 2. In einem ersten Schritt A1 kann durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 eine Anwesenheit eines der Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 zugeordneten Identitätsgebers 4 in einer vorbestimmten Fahrzeugumgebung 8 des Fahrzeugs 1 erfasst werden. In einem Verfahrensschritt A2 kann durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 eine Anwesenheit einer Person 6 oder eines der Person 6 zugeordneten Identifikationsmerkmals 7 in der vorbestimmten Fahrzeugumgebung 8 des Fahrzeugs 1 erfasst werden. In einem Schritt A3 kann durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 basierend auf einem Zeitraum 10, in welchem sich sowohl der Identitätsgeber 4 als auch die Person 6 in der Fahrzeugumgebung 8 befinden, ein Berechtigungsprofil 9 zugeordnet werden. Das Berechtigungsprofil 9 kann beschreiben, zur Nutzung welcher der Fahrzeugfunktionen 3 die Person 6 berechtigt ist. In einem Verfahrensschritt B1 kann durch die Person 6 eine Freischaltung einer Fahrzeugfunktion 3 in dem Fahrzeug 1 angefragt werden. In einem Schritt B2 kann die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 nach einem vorbestimmten Freischaltungsverfahren überprüfen, ob die Person 6 gemäß dem Berechtigungsprofil 9 zur Nutzung der Fahrzeugfunktion 3 berechtigt ist. In einem Schritt B3 kann die Fahrzeugfunktion 3 für die Person 6 freigeschaltet werden, wenn diese dazu berechtigt ist. Andernfalls kann die Freischaltung der Fahrzeugfunktion 3 durch die Zugangsverwaltungsvorrichtung 2 verweigert werden.
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Verschiedenste Situationen und Funktionen benötigen eine Autorisierung, nicht nur im KFZ-Bereich. Im Regelfall wird hier binär entschieden: Ein Benutzer ist beispielsweise nur authentifiziert, wenn er im Besitz eines Identitätssgebers, beispielsweise einem. Autoschlüssel ist. Ebenso ist der Benutzer zur Ausführung einer Fahrzeugfunktion autorisiert oder eben nicht. Insbesondere werden Autorisierungen bei uns bekannten Lösungen immer explizit vergeben. Eine Abschätzung in irgendeiner Form, ob ein Nutzer auf Basis einer anderen Grundlage ggf. eine Funktion wahrscheinlich ausführen darf, findet nicht statt.
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Wir kennen verschiedene Arten von Identitätsgebern: Schlüssel, Karten, mobile Endgeräte, biometrische Daten. Diese werden aber immer explizit für bestimmte Aktionen freigeschalten.
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Für viele Funktionen wird überprüft, ob ein Nutzer explizit im Besitz eines Identitätgebers ist. Dies kann z.B. dazu führen, dass nur ein Fahrer eines Fahrzeugs eine Aktion wie das Entfernen eines Ladekabels oder das Öffnen einer Heckklappe durch Fußbewegung (Easy Open) durchführen kann. Je nach Funktion wäre es wünschenswert, wenn auch eine andere Person, die sich z.B. mit im Fahrzeug befindet, diese Funktion ausüben kann.
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Die Erfindung sieht vor, dass ein System im Auto ermittelt, welche Personen ein enges Verhältnis mit einem Besitzer eines Fahrzeugs haben. Besitzer ist hier nicht im streng juristischen Sinne gemeint, sondern letztlich jede Person, die häufig / dauerhaft oder auch nur einmalig im Besitz eines sicheren Identitätgebers wie einem dem Fahrzeug zugeordneten Fahrzeugschlüssel ist. Die Vertrautheit einer dritten Person mit einem Besitzer kann über verschiedene Wege abgeschätzt werden. Im ersten Schritt kann die Identität einer dritten Person über Biometrische Daten und/oder die Mitführung mobiler Endgeräte oder nicht dem Primärfahrzeug zugeordneter Identitätsgeber bestimmt werden. Wenn sich die dritte Person häufig mit dem Besitzer z.B. im Fahrzeug oder in seiner Nähe aufhält (z.B. gleicher Haushalt), kann anhand von situationstypischen Schwellenwerten ein Grad der Vertrautheit bestimmt werden. Für jede Funktion im Fahrzeug oder an anderen Objekten kann nun ebenfalls ein Schwellenwert für den nötigen Grad der Vertrautheit zur Ausübung dieser Funktion festgelegt sein. Typischerweise wird bei Funktionen mit geringem Risiko (z.B. Anzeige des Ladestandes auf einem Außendisplay) ein niedriger Grad der Vertrautheit, bei Funktionen mit hohem Risiko (Öffnen der Fahrzeugtür, Start des Motors) ein hoher Grad der Vertrautheit nötig sein. Zusätzlich kann je nach Funktion auch über einen Entfernungsschwellenwert oder eine binäre Aussage (Anwesend/nicht anwesend) auch die Anwesenheit eines konkret über einen Identitätgeber identifizierbaren Besitzers gefordert werden. Wenn das System nun festgestellt hat, dass eine dritte Person mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt identifiziert ist, kann ihr nun ermöglicht werden, eine Funktion auszuführen, für die sie den nötigen Grad der Vertrautheit mit dem Besitzer des Fahrzeugs (oder sonstigen Systems) hat. Vorstellbar ist auch, dass funktionsabhängig, z.B. bei höherem Risiko, trotz ermittelter nötiger Vertrautheit immer oder im Einzelfall eine explizite einmalige oder regelmäßige Autorisierung der dritten Person durch den Besitzer erfolgen muss.
- A) Ein Kind fährt regelmäßig im Auto seiner Eltern mit und wird vom Auto über seine biometrischen Daten erkannt. Das System schätzt durch die Regelmäßigkeit und die geteilte Adresse eine hohe Vertrautheit ab. Wenn das Kind sich nun dem Fahrzeug nähert, kann es z.B. Außendisplays für den Ladestand aktivieren.
- B) Das gleiche Kind nähert sich dem Fahrzeug, es ist kein Schlüsselinhaber in der Nähe. Das Kind versucht die Tür zu öffnen. Da das System einen hohen Grad der Vertrautheit mit einem Schlüsselinhaber ermittelt hat, wird der Schlüsselinhaber über eine Nachricht auf sein mobiles Endgerät aufgefordert, die Türöffnung zu bestätigen (ggf. wird eine Sprachverbindung zum Auto hergestellt/Bilder einer Umfeldkamera bereitgestellt).
- C) Ein Unbekannter nähert sich dem Auto und versucht die Tür zu öffnen. Da er keinem Schlüsselinhaber vertraut ist, unterbleibt eine Benachrichtigung, das Fahrzeug wird nicht geöffnet.
- D) Ein Passagier fährt das erste Mal in einem Fahrzeug mit. Bei einem Zwischenstopp steigen alle aus, das Fahrzeug wird verschlossen. Der Schlüsselinhaber befindet sich etwa 20 Meter vom Fahrzeug entfernt. Der Passagier versucht das Auto über den Türgriff zu öffnen. Da das System zumindest eine gewisse Vertrautheit ermittelt und da der Schlüsselinhaber in der Nähe ist, öffnet sich die Tür. In der gleichen Situation, nur bei weiterer Entfernung des Schlüsselinhabers, bleibt die Tür ggf. Verschlossen.
- E) Ein Mitfahrer verlässt das Fahrzeug, während der Schlüsselinhaber im Fahrzeug verbleibt. Dem Mitfahrer ist es unmittelbar nach dem Aussteigen möglich den Kofferraum zu öffnen, obwohl dieser eigentlich verschlossen ist. Dritten ist das Öffnen nicht möglich.
- F) Eine Person mit hoher Vertrautheit (z.B. Person im selben Haushalt) kann das Ladekabel bei voller Ladung entfernen
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie eine abgestufte Autorisierung durch eine Abschätzung der Vertrautheit bereitgestellt werden kann.