-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen einer Ist-Reihenfolge von zum Herstellen von Erzeugnissen vorgesehenen Bauteilen. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Verwendung einer solchen Vorrichtung. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Prüfen einer Ist-Reihenfolge von Bauteilen bei einer Herstellung von Erzeugnissen aus den Bauteilen.
-
Der
DE 10 2015 107 859 A1 ist ein Montagesystem zum Zusammensetzen eines ersten Bauteils und eines zweiten Bauteils als bekannt zu entnehmen. Das Montagesystem umfasste einen Stützträger, der das erste Bauteil ohne irgendwelche Spannvorrichtungen funktional abstützt. Außerdem offenbart die
AT 501 244 B1 ein Verfahren zur Herstellung einer Baugruppe aus mehreren miteinander gefügten Teilen.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung, eine Verwendung einer solche Vorrichtung sowie ein Verfahren zu schaffen, sodass Erzeugnisse aus Bauteilen besonders zeit- und kostengünstig sowie in einer besonders hohen Qualität hergestellt werden können.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, durch eine Verwendung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen einer Ist-Reihenfolge von zum Herstellen von Erzeugnissen vorgesehenen und an einem Träger angeordneten, insbesondere auf dem Träger angeordneten, Bauteilen. Dies bedeutet, dass die Bauteile verwendet werden, um aus den Bauteilen die genannten Erzeugnisse herzustellen. Somit wird die Vorrichtung genutzt, um die Ist-Reihenfolge der Bauteile während des auch als Herstellung bezeichneten Herstellens der Erzeugnisse zu prüfen, die bei der Herstellung aus den Bauteilen hergestellt werden. Unter der Ist-Reihenfolge ist eine Reihenfolge zu verstehen, gemäß welcher die Bauteile insbesondere entlang einer Richtung, insbesondere einer Blickrichtung, betrachtet an, insbesondere auf, dem Träger angeordnet sind. Bei dem Träger handelt es sich beispielsweise um eine Plattform, einen Tisch oder ein auch als Transportgestell bezeichnetes Gestell, mittels welchem beispielsweise die Bauteile insbesondere relativ zu einem Boden bewegt, insbesondere transportiert oder gefördert, werden. Insbesondere werden beispielsweise die Bauteile mittels des Trägers relativ zu dem Boden beispielsweise entlang des Bodens bewegt und hierdurch beispielsweise an einem Verbauort wie beispielsweise an ein Montageband verbracht, wobei beispielsweise das jeweilige Bauteil an dem Verbauort montiert, das heißt verbaut wird. Insbesondere ist es denkbar, dass der Träger in vertikaler Richtung nach unten, insbesondere direkt, an dem Boden abstützbar oder abgestützt ist, insbesondere während der Träger relativ zu dem Boden und insbesondere entlang des Bodens bewegt wird. Ferner ist es denkbar, dass das jeweilige Bauteil in vertikaler Richtung nach unten, insbesondere direkt an dem Träger abgestützt ist. Insbesondere wird die Ist-Reihenfolge geprüft, während Relativbewegungen zwischen den jeweiligen Bauteilen und dem Träger unterbleiben. Alternativ oder zusätzlich wird die Ist-Reihenfolge geprüft, während der Träger relativ zu dem Boden bewegt wird oder während Relativbewegungen zwischen dem Träger und dem Boden unterbleiben.
-
Die Vorrichtung umfasst eine Erfassungseinrichtung, mittels welcher wenigstens ein Bild der an, insbesondere auf, dem Träger angeordneten Bauteile erfassbar ist. Insbesondere wird mittels der Erfassungseinrichtung das wenigstens eine Bild der Bauteile erfasst, während die Bauteile an, insbesondere auf, dem Träger angeordnet sind. Insbesondere ist die Erfassungseinrichtung eine elektrische oder elektronische Erfassungseinrichtung, mittels welcher das Bild elektrisch oder elektronisch erfassbar ist.
-
Die Vorrichtung umfasst außerdem eine elektronische Recheneinrichtung, welche dazu ausgebildet ist, das mittels der Erfassungseinrichtung erfasste Bild der Bauteile zu analysieren und dadurch zu prüfen, ob die Ist-Reihenfolge, insbesondere entlang der genannten Richtung betrachtet, einer vorgegebenen Soll-Reihenfolge entspricht. Mit anderen Worten ist die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet, eine auch als Bildverarbeitung bezeichnete Bildanalyse durchzuführen, bei der oder durch die das Bild verarbeitet beziehungsweise analysiert wird. Durch die Bildanalyse wird geprüft, ob die Ist-Reihenfolge, gemäß welcher die Bauteile tatsächlich beispielsweise entlang der Richtung betrachtet aufeinanderfolgend an dem Träger angeordnet sind, die der vorgegebenen Soll-Reihenfolge entspricht. Wird beispielsweise ermittelt, dass die Ist-Reihenfolge der Soll-Reihenfolge entspricht, so werden beispielsweise die Bauteile mittels des Trägers zu dem genannten Verbauort transportiert und somit an den Verbauort angeliefert, ohne die Ist-Reihenfolge zu ändern. Wird jedoch beispielsweise ermittelt, dass die Ist-Reihenfolge von der Soll-Reihenfolge abweicht, so wird beispielsweise die Ist-Reihenfolge geändert, insbesondere derart, dass die Ist-Reihenfolge der Soll-Reihenfolge entspricht, woraufhin beispielsweise die Bauteile mittels des Trägers zu dem Verbauort transportiert und an dem Verbauort angeliefert werden. Insbesondere ist es denkbar, dass dann, wenn ermittelt wird, dass die Ist-Reihenfolge von der Soll-Reihenfolge abweicht, ein Hinweissignal insbesondere an eine Umgebung der Vorrichtung ausgegeben wird, insbesondere mittels einer elektrischen oder elektronischen Wiedergabeeinrichtung der Vorrichtung. Das Hinweissignal ist beispielsweise von einer sich in der Umgebung aufhaltenden Person optisch und/oder akustisch und/oder haptisch wahrnehmbar, sodass die Person durch das Hinweissignal darauf aufmerksam gemacht wird, dass die Ist-Reihenfolge von der Soll-Reihenfolge abweicht. In der Folge kann beispielsweise die Person die Ist-Reihenfolge ändern, insbesondere derart, dass die Ist-Reihenfolge dann der Soll-Reihenfolge entspricht.
-
Um die Ist-Reihenfolge besonders einfach sowie besonders präzise ermitteln zu können, ist es bei einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Erfassungseinrichtung wenigstens eine insbesondere elektrische oder elektronische Kamera umfasst, mittels welcher das Bild erfassbar ist beziehungsweise erfasst wird.
-
Um dabei die Ist-Reihenfolge besonders kostengünstig prüfen zu können, ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Kamera als eine ohnehin vorgesehene und zum Überwachen zumindest eines Teilbereiches einer Anlage zum Herstellen der Erzeugnisse vorgesehene Überwachungskamera ausgebildet ist. Der Kamera kommt somit eine Doppelfunktion zu: zum einen wird die Kamera verwendet, um zumindest den Teilbereich der Anlage, mittels welcher, insbesondere in welcher die Erzeugnisse hergestellt werden, überwacht wird. Zum anderen wird die Kamera genutzt, um, insbesondere während des Überwachens des Teilbereichs der Anlage, das Bild der Bauteile und somit das Bild der Ist-Reihenfolge zu erfassen und in der Folge die Ist-Reihenfolge zu prüfen. Dadurch muss keine zusätzliche, kostenintensive, separate Kamera zum Prüfen der Ist-Reihenfolge verwendet werden, sodass die Kosten besonders gering gehalten werden können.
-
Der zuvor genannte Boden ist beispielsweise Bestandteil der Anlage mittels, insbesondere in, welcher die Erzeugnisse hergestellt werden. Beispielsweise ist oder umfasst die Anlage ein Gebäude, in welcher die Erzeugnisse aus den Bauteilen hergestellt werden. Dabei umfasst beispielsweise das Gebäude Boden. Mit anderen Worten ist der Boden beispielsweise Bestandteil des Gebäudes.
-
Der Erfindung liegen insbesondere die folgenden Erkenntnisse und Überlegungen zugrunde: Am Ende einer Motorenmontage werden durch die oder bei der Motorenmontage fertiggestellte Motoren in Transportgestelle geladen. Dabei werden die beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine oder aber als elektrische Maschine ausgebildeten Motoren, welche zum Antreiben von Kraftfahrzeugen vorgesehen sind oder verwendet werden, in einer definierten Reihenfolge auf einem Förderband in eine Verladestation transportiert. Je nach Motorenderivat sowie Anforderung müssen die Motoren an verschiedenen Positionen in den Transportgestellen platziert werden, wobei in dem jeweiligen Transportgestell beispielsweise genau sechs Motoren platziert werden. Dabei müssen Fehler konsequent ausgeschlossen werden, da dann, wenn eine Ist-Reihenfolge, gemäß welcher die Motoren tatsächlich in dem jeweiligen Transportgestell aufeinanderfolgend angeordnet sind, von der definierten Reihenfolge als Soll-Reihenfolge abweicht, diese Abweichung einen starken negativen Einfluss auf darauffolgende Prozesse hat. Um einen solchen Fehler, das heißt eine solche Abweichung der Ist-Reihenfolge von der Soll-Reihenfolge zu vermeiden, scannt üblicherweise eine Person Identifikationselemente der Motoren, wobei die Identifikationselemente auch als IDS bezeichnet werden und beispielsweise als Strichcodes, anderweitige Codes und/oder Nummern ausgebildet sind, das heißt Strichcodes und/oder Zahlen und/oder Buchstaben umfassen. Sobald die Person alle sechs Motoren in dem jeweiligen Transportgestell platziert hat, muss die Person die Identifikationselemente, die beispielsweise auf Motorengehäuse der Motoren angeordnet sind, in derselben Reihenfolge scannen, in der die Person die Motoren auf oder in dem jeweiligen Transportgestell platziert. Da üblicherweise die Reihenfolge, gemäß welcher die Person die Motoren in oder auf dem jeweiligen Transportgestell platzieren muss, jedes Mal anders ist und die Person die Reihenfolge auswendig kennen muss, kann dies zu einer hohen Fehlerwahrscheinlichkeit führen. Ein falsches Scannen der Identifikationselemente und/oder eine Abweichung der Ist-Reihenfolge von der Soll-Reihenfolge führt zu Kontrollen und Nacharbeit, was einen Transportprozess zum Transportieren der Motoren verzögert. Es ist erkennbar, dass die Motoren Komponente oder Bauteile sind, aus welchen Erzeugnisse insbesondere in Form von Kraftfahrzeugen hergestellt werden. Dabei können durch die Erfindung die zuvor genannten Probleme und Nachteile vermieden werden. Insbesondere ermöglicht die Erfindung sozusagen eine Automatisierung des genannten Scannens der Identifikationselemente, insbesondere unter Verwendung wenigstens eines oder mehrerer Computeralgorithmen insbesondere in Form von so genannten Computer Vision Algorithmen. Insbesondere durch Nutzung eines solchen Algorithmus ist es möglich, anhand des erfassten Bilds die Bauteile und somit deren Ist-Reihenfolge zu ermitteln, insbesondere dadurch, dass anhand des erfassten Bilds die Identifikationselemente der Bauteile erkannt werden, sodass beispielsweise eine Ist-Reihenfolge der erkannten Identifikationselemente und anhand der Ist-Reihenfolge der erkannten Identifikationselemente die Ist-Reihenfolge der Bauteile ermittelt werden kann.
-
Kamerastationen, welche hochauflösende Kameras umfassen, können sehr kostenintensiv sein. Um das erfindungsgemäße Verfahren besonders kostengünstig realisieren zu können, wird als die Kamera vorzugsweise eine Überwachungskamera verwendet, welche ohnehin vorhanden und beispielsweise bereits in einem insbesondere relevanten Bereich, insbesondere der Anlage, installiert ist. Mittels eines auch als Pre-Processing-Step bezeichneten Vorverarbeitungsschritts des Algorithmus kann beispielsweise eine schlechte Bildqualität des Bilds ausgeglichen werden, sodass die Kamera keine kostenintensive, hochauflösende Kamera sein muss, sondern dass als die Kamera eine Überwachungskamera verwendet werden kann, welche das Bild mit einer nur geringen Bildqualität erfassen kann. Grundsätzlich wäre es denkbar, die Ist-Reihenfolge mit Hilfe eines Algorithmus zur Objekterkennung zu ermitteln. Sobald das jeweilige Bauteil als Objekt erkannt und lokalisiert wurde, kann beispielsweise ein Scan automatisiert in einem System verbucht werden. Dies würde jedoch eine sehr hohe Abhängigkeit von ebenfalls vorgesehenen, vielen verschiedenen Bauvarianten der Bauteile hervorrufen. Bei jeder neuen Bauvariante beziehungsweise bei jedem neuen Derivat des jeweiligen Bauteils, bei veränderlichen Umweltbedingungen sowie rein optischen Abweichungen müsste das System neu trainiert werden. Um dies zu vermeiden, wird beispielsweise zur Erkennung der Bauteile und der Ist-Reihenfolge ein Algorithmus verwendet, welcher durch eine Kombination von Filtern bestimmen kann, ob ein Objekt beziehungsweise ein jeweiliges Bauteil vorhanden ist, oder nicht. Werden alle Bauteile in der richtigen Ist-Reihenfolge erkannt, das heißt wird ermittelt, dass die Ist-Reihenfolge der Soll-Reihenfolge entspricht und somit die Bauteile tatsächlich gemäß der Soll-Reihenfolge an- insbesondere auf dem Träger angeordnet sind, so wird beispielsweise beim Beladeprozess, bei welchem die Bauteile in der Ist-Reihenfolge an insbesondere auf dem Träger angeordnet wurden, als erfolgreich eingestuft. In der Folge kann beispielsweise ein Transportprozess freigegeben werden, durch welchen die an, insbesondere auf, dem Träger angeordneten Bauteile insbesondere relativ zu dem Boden und insbesondere entlang des Bodens transportiert werden, insbesondere dadurch, dass der Träger relativ zu dem Boden und ganz insbesondere entlang des Bodens bewegt wird. Hierdurch werden beispielsweise die Bauteile zu dem genannten Verbauort transportiert.
-
Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Vorrichtung einen an einem Boden befestigten Ständer aufweist, an welchem die Kamera gehalten ist, welche mittels des Ständers in einem in vertikaler Richtung verlaufenden Abstand zu dem Boden gehalten ist. Insbesondere ist die Kamera über den Ständer in vertikaler Richtung nach unten hin an dem Boden abgestützt. Hierdurch kann beispielsweise die Kamera besonders gut genutzt werden, um sowohl den Teilbereich der Anlage zu überwachen als auch das Bild der Bauteile aufzunehmen, sodass die Ist-Reihenfolge besonders präzise sowie auf besonders einfache und kostengünstige Weise geprüft werden kann.
-
Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Verwendung einer Vorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung, wobei die Vorrichtung bei einer Herstellung von Erzeugnissen, das heißt den zuvor genannten Erzeugnissen verwendet wird, um eine Ist-Reihenfolge von zur Herstellung der Erzeugnisse vorgesehenen und an, insbesondere auf einem Träger angeordneten Bauteilen zu prüfen. Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des ersten Aspekts der Erfindung sind als Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen des zweiten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.
-
Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen einer Ist-Reihenfolge von an, insbesondere auf, einem Träger angeordneten Bauteilen bei einer Herstellung von Erzeugnissen aus den Bauteilen. Dies bedeutet, dass bei der Herstellung der Erzeugnisse die Erzeugnisse aus den genannten Bauteilen hergestellt werden. Dabei wird das Verfahren bei der Herstellung durchgeführt. Somit wird die Ist-Reihenfolge während der Herstellung der Erzeugnisse geprüft.
-
Bei dem Verfahren wird eine Vorrichtung verwendet, welche eine, insbesondere elektrische oder elektronische, Erfassungseinrichtung aufweist. Mittels der Erfassungseinrichtung wird wenigstens ein Bild der an, insbesondere auf, dem Träger angeordneten Bauteile erfasst. Die Vorrichtung umfasst außerdem eine elektrische Recheneinrichtung, mittels welcher das mittels der Kamera erfasste Bild der Bauteile analysiert und dadurch geprüft wird, ob die Ist-Reihenfolge insbesondere entlang einer Richtung betrachtet einer vorgegebenen Soll-Reihenfolge entspricht. Mit anderen Worten wird mittels der elektronischen Recheneinrichtung eine auch als Bildverarbeitung bezeichnete Bildanalyse durchgeführt. Durch die Bildanalyse wird die Ist-Reihenfolge, gemäß welcher die Bauteile tatsächlich, insbesondere entlang einer Richtung, aufeinanderfolgend an den Träger angeordnet sind, ermittelt. Mittels der elektronischen Recheneinrichtung wird die Ist-Reihenfolge mit der Soll-Reihenfolge verglichen, wodurch geprüft wird, ob die Ist-Reihenfolge von der Soll-Reihenfolge abweicht. Entspricht die Ist-Reihenfolge der Soll-Reihenfolge, so werden beispielsweise der Träger und die daran angeordneten Bauteile für einen Transportprozess freigegeben, bei dem der Träger und dadurch die Bauteile relativ zu einem Boden bewegt werden. Hierdurch werden beispielsweise der Träger und somit die Bauteile von einem ersten Ort zu einem von dem ersten Ort unterschiedlichen, zweiten Ort gefördert, insbesondere transportiert. Bei dem zweiten Ort handelt es sich beispielsweise um einen Verbauort wie beispielsweise ein Montageband. An dem Verbauort werden beispielsweise die Bauteile verbaut, um dadurch die Erzeugnisse herzustellen. Wird beispielsweise ermittelt, dass die Ist-Reihenfolge von der Soll-Reihenfolge abweicht, so wird beispielsweise der Transportprozess nicht freigegeben. Beispielsweise wird, insbesondere mittels einer elektrischen oder elektronischen Wiedergabeeinrichtung der Vorrichtung, ein Hinweissignal an eine Umgebung der Vorrichtung ausgegeben. Das Hinweissignal ist beispielsweise von einer sich in der Umgebung aufhaltenden Person optisch und/oder haptisch und/oder akustisch wahrnehmbar. Durch das Hinweissignal wird die Person darauf hingewiesen, dass die Ist-Reihenfolge von der Soll-Reihenfolge abweicht. In der Folge kann beispielsweise die Person die Ist-Reihenfolge ändern, insbesondere derart, dass dann die Ist-Reihenfolge der Soll-Reihenfolge entspricht. Daran anschließend kann beispielsweise der Transportprozess freigegeben beziehungsweise durchgeführt werden. Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des ersten Aspekts und des zweiten Aspekts der Erfindung sind als Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des dritten Aspekts der Erfindung anzusehen und umgekehrt.
-
Um die Ist-Reihenfolge besonders präzise prüfen und dabei insbesondere mit der Soll-Reihenfolge vergleichen zu können, ist es bei einer Ausführungsform des dritten Aspekts der Erfindung vorgesehen, dass die Erfassungseinrichtung wenigstens eine, insbesondere elektrische oder elektronische, Kamera umfasst, mittels welcher das Bild erfasst wird.
-
Um das Verfahren besonders kostengünstig durchführen zu können, ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass als die Kamera eine ohnehin vorgesehene Überwachungskamera verwendet wird, mittels welcher zumindest ein Teilbereich einer Anlage, mittels welcher die Erzeugnisse aus den Bauteilen hergestellt werden, überwacht wird, indem mittels der Überwachungskamera als das Bild ein Bild des Teilbereichs der Anlage erfasst wird, während sich das jeweilige Bauteil in dem Teilbereich der Anlage befindet. Hierdurch wird das Bild der Bauteile erfasst, insbesondere während anhand des Bilds zumindest der Teilbereich der Anlage überwacht wird. Somit kommt der Kamera eine Doppelfunktion zu, wodurch das Verfahren besonders kostengünstig durchgeführt werden kann.
-
Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn das mittels der Überwachungskamera erfasste Bild auf wenigstens einen Bildschirm, das heißt auf wenigstens einer elektrischen oder elektronischen Anzeige angezeigt wird. Eine beispielsweise als Überwachungsperson fungierende Person kann das auf dem Bildschirm angezeigte Bild optisch wahrnehmen und dadurch beispielsweise den Teilbereich überwachen, insbesondere während beispielsweise die vorgenannte Bildanalyse durchgeführt wird.
-
Schließlich hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn als die Erzeugnisse Kraftfahrzeuge hergestellt werden, welche auch als Fahrzeuge bezeichnet werden. Dieser Ausführungsform liegt die Erkenntnis zugrunde, dass vor allem die Herstellung von Kraftfahrzeugen sehr komplex ist. Die Erfindung ermöglicht es nun, die Kraftfahrzeuge trotz der Komplexität ihrer Herstellung zeit- und kostengünstig sowie mit einer besonders hohen Qualität herzustellen, da die Ist-Reihenfolge automatisch oder automatisiert und somit zeit- und kostengünstig sowie besonders präzise geprüft werden kann.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels mit der zugehörigen Zeichnung. Dabei zeigt die einzige 1 eine schematische Perspektivansicht einer Vorrichtung zum Prüfen einer Ist-Reihenfolge von zum Herstellen von Erzeugnissen vorgesehen und an einem Träger angeordneten Bauteilen.
-
1 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine Vorrichtung 1 zum Prüfen einer Ist-Reihenfolge von zum Herstellen von Erzeugnissen vorgesehenen und an, insbesondere auf, einem Träger 2 angeordneten Bauteilen 3. Anhand von 1 wird im Folgenden auch ein Verfahren zum Prüfen der Ist-Reihenfolge beschrieben. Aus 1 ist erkennbar, dass die Bauteile 3 zunächst an einem ersten Ort 4 angeordnet sind. An dem Ort 4 sind die Bauteile 3 beispielsweise an, insbesondere auf, einem Gestell 5 angeordnet, wobei das Gestell 5 beispielsweise relativ zu einem Boden 6 unbeweglich ist. Der Boden 6 ist beispielsweise Bestandteil einer Anlage, mittels, insbesondere in, welcher die Erzeugnisse aus den Bauteilen 3 hergestellt werden, mithin eine Herstellung der Erzeugnisse durchgeführt wird, die im Rahmen der genannten Herstellung aus den Bauteilen 3 hergestellt werden. Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Erzeugnissen, die mittels der Anlage hergestellt werden, um Kraftfahrzeuge, welche auch einfach als Fahrzeuge bezeichnet werden. Der Boden 6 ist dabei Bestandteil der Anlage. Bei dem jeweiligen Bauteil 3 handelt es sich beispielsweise um einen jeweiligen, einfach auch als Motor bezeichneten Antriebsmotor, mittels welchem ein jeweiliges der Kraftfahrzeuge angetrieben werden kann. Der jeweilige Antriebsmotor ist beispielsweise als Verbrennungskraftmaschine oder aber als elektrische Maschine ausgebildet. Während das Gestell 5 beispielsweise relativ zu dem Boden 6 unbeweglich ist, handelt es sich bei dem Träger 2 beispielsweise um ein Transportgestell, welches in vertikaler Richtung nach unten, insbesondere direkt, an dem Boden 6 abstützbar oder abgestützt ist. Die vertikale Richtung ist in 1 durch einen Doppelpfeil 7 veranschaulicht. Der Träger 2 kann beispielsweise relativ zu dem Boden 6 und entlang des Bodens 6 bewegt werden, insbesondere während der Träger 2 in vertikaler Richtung nach unten hin, insbesondere direkt, an dem Boden 6 abgestützt ist. Hierzu weist beispielsweise der Träger 2 einen Grundkörper 8 und Bodenkontaktelemente 9 auf, welche bewegbar, insbesondere drehbar an dem Grundkörper 8 gehalten sind. Über die Bodenkontaktelemente 9 ist der Träger 2 in vertikaler Richtung nach unten hin an dem Boden 6 abstützbar oder abgestützt, insbesondere derart, dass das jeweilige Bodenkontaktelement 9 in vertikaler Richtung nach unten hin, insbesondere direkt, an dem Boden 6 abstützbar oder abgestützt ist. Beispielsweise ist das jeweilige Bodenkontaktelement 9 als eine jeweilige Rolle ausgebildet, welche relativ zu dem Grundkörper 8 drehbar an dem Grundkörper 8 gehalten ist. Wir der Träger 2 relativ zu dem Boden 6 und entlang des Bodens 6 bewegt, während der Träger 2 über seine Bodenkontaktelemente 9 in vertikaler Richtung nach unten hin an dem Boden 6 abgestützt ist, so wird das jeweilige Bodenkontaktelement 9 relativ zu dem Grundkörper 8 bewegt, insbesondere gedreht, und das jeweilige Bodenkontaktelement 9 rollt beispielsweise an dem Boden 6, insbesondere direkt, ab.
-
Aus 1 ist erkennbar, dass die zunächst an, insbesondere auf, dem Gestell 5 angeordneten Bauteile 3 von dem Gestell 5 entnommen und wegbewegt und an, insbesondere auf, dem Träger 2 angeordnet werden, insbesondere durch eine in 1 nicht dargestellte Person. Dabei ordnet beispielsweise die Person die Bauteile 3 an, insbesondere auf, dem Träger 2 in oder gemäß der zuvor genannten Ist-Reihenfolge an, in oder gemäß welcher die Bauteile 3 insbesondere entlang einer durch einen Doppelpfeil 10 veranschaulichten Richtung betrachtet aufeinanderfolgend an, insbesondere auf, dem Träger 2 angeordnet sind. Daraufhin wird beispielsweise ein Transportprozess durchgeführt, bei welchem die auf dem Träger 2 angeordneten Bauteile 3 mittels des Trägers 2 relativ zu dem Boden 6 zu einem Verbauort transportiert werden und an dem Verbauort angeliefert werden, an welchem die Bauteile 3 verbaut werden, um dadurch die Erzeugnisse herzustellen. Dabei ist es wünschenswert, dass die Ist-Reihenfolge einer vorgegebenen Soll-Reihenfolge entspricht, wenn die Bauteile 3 den Verbauort erreichen. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass die Bauteile 3 mittels des Trägers 2 dann und nur dann an den Verbauort angeliefert werden, wenn die Ist-Reihenfolge der Bauteile 3 auf dem Träger 2 der Soll-Reihenfolge entspricht. Weicht die Ist-Reihenfolge von der Soll-Reihenfolge ab, nachdem die Person die Bauteile 3 auf dem Träger 2 angeordnet hat und bevor der Träger 2 den von dem Ort 4 unterschiedlichen Verbauort erreicht, so wird beispielsweise der Transportprozess vorübergehend unterbrochen, und die Ist-Reihenfolge wird beispielsweise von der Person geändert, insbesondere derart, dass dann die i Ist-Reihenfolge der Soll-Reihenfolge entspricht. Erst dann wird beispielsweise der Transportprozess durchgeführt beziehungsweise beendet.
-
Um nun die Ist-Reihenfolge automatisch oder automatisiert erkennen und somit die Erzeugnisse besonders zeit- und kostengünstig und mit einer besonders hohen Qualität herstellen zu können, umfasst die Vorrichtung 1 eine Erfassungseinrichtung 11, welche wenigstens oder genau eine Kamera 12 umfasst. Mittels der Kamera 12 wird wenigstens ein Bild der an, insbesondere auf, dem Träger 2 angeordneten Bauteile 3 erfasst. Die Vorrichtung 1 umfasst außerdem eine elektronische Recheneinrichtung 13, mittels welcher das mittels der Kamera 12 erfasste Bild der Bauteile 3 analysiert und dadurch geprüft wird, ob die Ist-Reihenfolge insbesondere entlang der durch den Doppelpfeil 10 veranschaulichten Richtung betrachtet der Soll-Reihenfolge entspricht. Beispielsweise empfängt die elektronische Recheneinrichtung 13 das Bild. Mit anderen Worten empfängt die elektronische Recheneinrichtung 13 beispielsweise Bilddaten, die das erfasste Bild charakterisieren. Das Bild beziehungsweise die Bilddaten wird beziehungsweise werden beispielsweise von der Erfassungseinrichtung 11, insbesondere der Kamera 12, bereitgestellt. Beispielsweise empfängt die elektronische Recheneinrichtung 13 das Bild beziehungsweise die Bilddaten leitungsgebunden, das heißt über wenigstens eine physisch vorhandene Leitung. Ferner ist es denkbar, dass die elektronische Recheneinrichtung 13 das Bild beziehungsweise die Bilddaten leitungslos und somit beispielsweise per Funk empfängt. Somit ist es denkbar, dass die Erfassungseinrichtung 11, insbesondere der Kamera 12, das Bild beziehungsweise die Bilddaten leistungsgebunden und somit über wenigstens eine physisch vorhandene Leitung oder aber leitungslos und dabei beispielsweise per Funk bereitstellen. Die elektronische Recheneinrichtung 13 führt eine auch als Bildverarbeitung bezeichnete Bildanalyse durch, bei der die Bilddaten beziehungsweise das Bild analysiert wird. Durch die Bildanalyse wird beispielsweise die Ist-Reihenfolge ermittelt. Mittels der elektronischen Recheneinrichtung 13 wird die ermittelte Ist-Reihenfolge mit der vorgegebenen Soll-Reihenfolge verglichen. Entspricht die Ist-Reihenfolge der Soll-Reihenfolge, so wird der Transportprozess freigegeben. Weicht die Ist-Reihenfolge jedoch von der Soll-Reihenfolge ab, so wird der Transportprozess zumindest vorübergehend unterbrochen, insbesondere so lang unterbrochen, bis die Ist-Reihenfolge derart geändert wurde, dass die Ist -Reihenfolge der Soll-Reihenfolge entspricht.
-
Um das Verfahren besonders kostengünstig durchführen zu können, wird als die Kamera 12 eine ohnehin vorgesehene Überwachungskamera verwendet, mittels welcher zumindest ein Teilbereich der Anlage, mittels welcher die Erzeugnisse hergestellt werden, überwacht wird, indem mittels der Überwachungskamera als das Bild ein Bild des Teilbereichs der Anlage erfasst wird, während sich die Bauteile im Teilbereich der Anlage befinden. Beispielsweise wird das mittels der Überwachungskamera erfasst Bild auf einem Bildschirm angezeigt, sodass das Bild von einer Überwachungsperson optisch wahrgenommen werden kann. Somit kann die Überwachungsperson den Teilbereich der Anlage optisch überwachen, insbesondere während die Bildanalyse durchgeführt wird. Somit kommt der Kamera 12 eine Doppelfunktion zu. Einerseits wird die Kamera verwendet, um den Teilbereich der Anlage zu überwachen. Andererseits wird die Kamera 12 verwendet, um die Ist-Reihenfolge zu prüfen und insbesondere mit der Soll-Reihenfolge zu vergleichen.
-
Um das Bild der Bauteile 3 besonders vorteilhaft erfassen zu können, weist die Vorrichtung 1 einen an dem Boden 6 befestigten Ständer 14 auf, an welchem die Kamera 12 gehalten ist, derart, dass mittels des Ständers 14 die Kamera 12 in einem in vertikaler Richtung verlaufenden Abstand zu dem Boden 6 gehalten ist. Dabei ist die Kamera 12 in vertikaler Richtung betrachtet höher als die Bauteile 3 angeordnet, wodurch die Ist-Reihenfolge anhand des mittels der Kamera 12 erfassten Bild besonders vorteilhaft ermittelt werden kann.
-
Das Entnehmend er Bauteile 3 von dem Gestell 5 und das Anordnen der Bauteile 3 an, insbesondere auf, dem Träger 2 findet beispielsweise im Rahmen eines Beladeprozesses statt. War der Beladeprozess erfolgreich, so kann daran anschließend der Transportprozess durchgeführt werden, ohne die Ist-Reihenfolge zu ändern. Der Beladeprozess ist oder war dann erfolgreich, wenn die Ist-Reihenfolge gleich nach dem erstmaligen Anordnen der Bauteile 3 an dem Träger 2 der Soll-Reihenfolge entspricht. Der Beladeprozess war oder ist nicht erfolgreich, wenn die Ist-Reihenfolge von der soll-Reihenfolge abweicht. War der Beladeprozess nicht erfolgreich, so wird der Transportprozess zunächst nicht durchgeführt. Somit kann durch das Verfahren ermittelt werden, ob der Beladeprozess erfolgreich war oder nicht. Wird beispielsweise ermittelt, dass der Beladeprozess nicht erfolgreich war, so wird beispielsweise an einer Umgebung der Vorrichtung 1 ein Hinweissignal ausgegeben, welches die sich in der Umgebung aufhaltende Person anregt, die Ist-Reihenfolge derart zu ändern, dass die Ist-Reihenfolge dann der Soll-Reihenfolge entspricht. Dann und insbesondere erst dann gilt der Beladeprozess für erfolgreich, woraufhin der Transportprozess durchgeführt werden kann. Somit kann sichergestellt werden, dass die Bauteile 3, dann wenn sie an dem Verbauort angeliefert werden, gemäß der Soll-Reihenfolge an dem Träger 2 angeordnet sind. In der Folge können übermäßige Verzögerungen der Herstellung vermieden werden, sodass die Erzeugnisse zeit- und kostengünstig sowie mit einer besonders hohen Qualität hergestellt werden können.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Träger
- 3
- Bauteil
- 4
- Ort
- 5
- Gestell
- 6
- Boden
- 7
- Doppelpfeil
- 8
- Grundkörper
- 9
- Bodenkontaktelement
- 10
- Doppelpfeil
- 11
- Erfassungseinrichtung
- 12
- Kamera
- 13
- Elektronische Recheneinrichtung
- 14
- Ständer
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102015107859 A1 [0002]
- AT 501244 B1 [0002]