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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kopplungseinheit zum Koppeln und Entkoppeln zweier zur Übertragung eines Drehmoments vorgesehener Antriebselemente eines Antriebsstrangs für ein Kraftfahrzeug.
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Eine solche Kopplungseinheit wird oft auch als „Disconnect Unit“ oder „Disconnect Einheit“ bezeichnet und kommt beispielsweise bei Antriebsaggregaten eines Kraftfahrzeugs zum Einsatz, insbesondere in einer Antriebsachse, bei der es sich auch um eine elektrische Achse, oft e-Achse genannt, handeln kann. Die Kopplungseinheit dient dazu, Antriebselemente reversibel zu koppeln, so dass eine Übertragung eines Drehmoments von dem einen auf das andere Antriebselement erfolgen kann. Die Antriebselemente können eine motorseitige Antriebswelle, an der das Drehmoment anliegt, und eine radseitige Abtriebswelle, über die das Drehmoment auf Räder des Kraftfahrzeugs weitergeleitet wird, sein. Konkret kann die Kopplungseinheit zwischen einer Antriebseinheit, insbesondere einem Elektromotor, und einer Zwischenwelle angeordnet sein, um einen Ausgang der Antriebseinheit mit der Zwischenwelle zu koppeln. Alternativ ist eine Anordnung der Kopplungseinheit zwischen der Zwischenwelle und einem Differentialgetriebe denkbar. Weiterhin ist denkbar, dass die Kopplungseinheit zwischen einer mit einer Radnabe eines der Räder des Kraftfahrzeugs verbundenen Nabenwelle und einer zum Differentialgetriebe führenden Differentialwelle angeordnet ist. Die Kopplungseinheit kann mithin an unterschiedlichen Positionen in einem Antriebsstrang integriert sein. Dabei ist die Kopplungseinheit schaltbar, um über ein ansteuerbares Schaltmittel, also einen Aktor, eine drehmomentfeste Kopplung der Antriebselemente zu erwirken und auch wieder aufzuheben.
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Ein häufiges Problem im Zusammenhang mit der Kopplungseinheit ist der Umstand, dass es in der Regel nicht möglich ist, die beiden Antriebselemente auf dieselbe Drehzahl zu synchronisieren bevor die Kopplungseinheit geschlossen wird. Grundsätzlich gilt, dass das sogenannte „Einspuren“, also das Schließen der Kopplungseinrichtung unter Ausbildung eines Formschlusses, umso schwieriger ist, je größer die Differenz der Drehzahlen der Antriebselemente ist. So ist während des Einspurens eine entsprechende Nachgiebigkeit bzw. Elastizität des Schaltsystems bzw. eines Aktuierungselements erforderlich, um einerseits die mechanische Belastung in Grenzen zu halten, und andererseits auch unangenehme Schaltgeräusche zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren. Gleichwohl ist in manchen Situationen, etwa bei sehr hohen Drehzahldifferenzen, eine hohe Aktuierungskraft erforderlich, um das Einspuren zuverlässig und zügig zu ermöglichen. Folglich ist bei dem mittels der Kopplungseinheit ausgebildeten Schaltstrang einerseits eine hohe Nachgiebigkeit bzw. Elastizität, andererseits jedoch auch eine ausreichend hohe Steifigkeit erforderlich.
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Die vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein hinsichtlich dieses Umstands verbessertes Konzept für eine Kopplungseinheit anzugeben.
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Erfindungsgemäß gelöst wird die Aufgabe bei einer Kopplungseinheit der eingangs genannten Art durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Insbesondere wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass diese ein Aktuierungselement umfasst, das mit einem Kolben derart bewegungsgekoppelt ist, dass ein mittels einer Aktuierungskraft bewirktes Überführen des Kolbens von einer ersten Stellung in eine zweite Stellung ein Überführen des Aktuierungsselements von einer Entkopplungsstellung, in der die Antriebselemente entkoppelt sind, in eine Kopplungsstellung, in der es die Antriebselemente koppelt, bewirkt und umgekehrt, wobei wenigstens ein mit dem Aktuierungselement und dem Kolben gekoppeltes Übertragungselement vorgesehen ist, mittels dem die Aktuierungskraft von dem Kolben auf das Aktuierungselement unter einer federartigen Verformung des Übertragungselements übertragbar ist, wobei die mechanische Steifigkeit des Übertragungselements bei zunehmender Aktuierungskraft zunimmt.
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Das Übertragungselement, das entweder eine separate Komponente oder als ein Teil einer Komponente der Kopplungseinheit wie etwa des Kolbens ausgebildet sein kann, weist mithin eine progressive Steifigkeitskennlinie auf. So steigt etwa eine Kraft-Weg-Kennlinie des Aktuierungselements nicht wie bei einem Hookeschen Körper linear, sondern stattdessen, zumindest in einem Teilbereich, überproportional an. Folglich weist das Übertragungselement bei einer niedrigen Aktuierungskraft, die insbesondere im „Normalbetrieb“ der Kopplungseinheit gegeben ist, eine geringere Steifigkeit bzw. ein niedrigeres E-Modul auf als bei einer hohen Aktuierungskraft.
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Erfindungsgemäß ist das Aktuierungselement eine Schaltmuffe, die mit dem Kolben derart bewegungsgekoppelt ist, dass das über eine Linearverschiebung erfolgende Überführen des Kolbens von der ersten Stellung in die zweite Stellung ein Überführen der Schaltmuffe von der Entkopplungsstellung in die Kopplungsstellung bewirkt und umgekehrt. In dieser Ausführungsform werden die Antriebselemente mittels der Schaltmuffe, die auch als Schaltkrone bezeichnet werden kann, gekoppelt.
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Die Schaltmuffe weist typischerweise eine Verzahnung auf, die zur Kopplung der Antriebselemente mit jeweils einer entsprechenden Verzahnung der Antriebselemente in Eingriff gebracht wird. Konkret kann die ringartige Schaltmuffe eine Innenverzahnung aufweisen, die über Außenverzahnungen der Antriebselemente schiebbar ist. Entsprechend können die Antriebselemente stirnseitig aneinander angeordnete Wellen mit identischen Rotationsachsen sein, wobei an der der jeweils anderen Welle gegenüberliegenden Stirnseite die Außenverzahnung angeordnet ist. Zum Koppeln der Wellen ist die Schaltmuffe in Längsrichtung, also entlang der gemeinsamen Rotationsachse der Wellen, die zudem auch eine Axialrichtung bzw. Rotationsachse der Schaltmuffe definiert, verschiebbar, so dass die Schaltmuffe in der Kopplungsstellung mit beiden Antriebselementen einen Formschluss ausbildet und sich die Wellen synchronisiert drehen. Zum Entkoppeln wird die Schaltmuffe zurück in die Entkopplungsstellung geschoben. In dieser Stellung bildet die Schaltmuffe nur noch mit höchstens einem der Antriebselemente einen Formschluss aus.
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Zur Längsverschiebung der Schaltmuffe ist diese mit einem Kolben der Kopplungseinheit bewegungsgekoppelt bzw. an diesem angebunden. Eine Längsverschiebung des Kolbens von der ersten in die zweite Stellung bewirkt das Überführen der Schaltmuffe von der Entkopplungs- in die Kopplungsstellung und umgekehrt. Zur Längsverschiebung des Kolbens kann ein Aktor der Kopplungseinheit vorgesehen sein, mittels dem eine Schiebe- respektive die Aktuierungskraft axial bzw. entlang der Längs- bzw. Rotationsachse auf den Kolben übertragbar ist. Der Aktor ist bevorzugt ein hydraulischer Aktor umfassend den Kolben, der linear verschiebbar in einem Zylindergehäuse angeordnet sein kann. Der Kolben bzw. Abschnitte des Kolbens begrenzen mit einem Druckmedium, etwa einem Öl, gefüllte und mit Druck beaufschlagbare Druckkammern, wobei eine Druckbeaufschlagung und -minderung in den Druckkammern die Längsverschiebung des Kolbens und mithin der Schaltmuffe bewirkt. Konkrete Ausgestaltungsmöglichkeiten hinsichtlich des Aktors, insbesondere der Druckkammern, sind dem Fachmann geläufig, so dass hierzu keine weiteren Details erläutert werden.
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Sofern die Schaltmuffe vorgesehen ist, ist die oben beschriebene Elastizität der Übertragungselements deshalb vorteilhaft, da beim Verschieben der Schaltmuffe in die Kopplungsstellung bzw. beim Schließen der Kopplungseinheit ein Zahn-auf-Zahn-Kontakt zwischen der Verzahnung der Schaltmuffe und der Verzahnung des Antriebselements auftreten kann. Hierbei läuft die Stirnfläche der Innenverzahnung der Schaltmuffe, wenn die Verzahnungen nicht im Eingriffsmoment auf Lücke zueinanderstehen, auf die Stirnfläche der Außenverzahnung des Antriebselements auf, was zu einer hohen mechanischen Beanspruchung des Schaltsystems führt. Die entstehende Feder- und mithin Dämpfungswirkung des Übertragungselements führt in diesem Fall dazu, dass sich der Eingriffsvorgang verzögert, bis die Verzahnungen auf Lücke zueinanderstehen und die Innenverzahnung der Schaltmuffe in die Außenverzahnung des entsprechenden Antriebselements einläuft.
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Bei der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit ist denkbar, dass das Übertragungselement einen sich entlang der Umfangsrichtung des Kolbens erstreckenden und einen Hebel ausbildenden Federarm des Kolbens aufweist, über den die Aktuierungskraft von dem Kolben auf das Aktuierungselement unter einer elastischen Verformung des Federarms übertragbar ist, wobei eine bei zunehmender Aktuierungskraft erfolgende elastische Verformung des Federarms eine Verkürzung der Länge des durch den Hebel gebildeten Hebelarms bewirkt. Der Federarm und der Kolben können einstückig ausgebildet sein. Der Federarm kann eine separate Komponente sein, die an den Kolben befestigt ist. Die Steifigkeit bzw. Elastizität des als der Federarm ausgebildeten Übertragungselements wird hauptsächlich aufgrund der Biegesteifigkeit bzw. -elastizität des Federarms bewirkt. Die Verformung des, insbesondere einseitig befestigten, Federarms führt etwa zu einem Verkippen des Federarms, so dass sich der Abstand zwischen einer Anbindungsstelle des Federarms und einem Angriffspunkt bzw. einer Angriffsfläche, an dem bzw. der die Aktuierungskraft von dem Federarm auf das Aktuierungselement übertragen wird, verkürzt. Somit wird mit steigender Aktuierungskraft die Länge des Hebelarms verkürzt, was wiederum eine Erhöhung der Steifigkeit des Übertragungselements zur Folge hat. So steigt die Steifigkeit des Federarms mit der dritten Potenz der Länge des Hebelarms an, so dass schon relativ geringe Änderungen des Hebelarms zu deutlichen Steifigkeitsänderungen führen.
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Sofern der Federarm vorgesehen ist, ist denkbar, dass die Aktuierungskraft über wenigstens eine, bezüglich des Federarms insbesondere ortsfeste, Übertragungsstelle von dem Federarm auf das Aktuierungselement übertragbar ist. Die Übertragungsstelle ist der Angriffspunkt bzw. die Angriffsfläche, an dem bzw. der die Aktuierungskraft von dem Federarm auf das Aktuierungselement übertragen wird. Die Elastizität des Federarms kann derart gewählt sein, dass dessen Verformung bei typischerweise auftretenden Werten für die Aktuierungskraft hinreichend stark ausgeprägt ist, dass der Abstand zwischen der festen Anbindungsstelle des Federarms und der Übertragungsstelle, insbesondere ausschließlich, aufgrund der Verbiegung verringert wird. So kann, insbesondere ausschließlich, mittels der biegungsbedingten Geometrieänderung des Federarms eine Verkürzung der Länge des Hebelarms um bis zu wenigstens 1%, insbesondere um bis zu wenigstens 5%, realisierbar sein. Die Länge des Hebelarms kann in dieser Ausführungsform als der senkrecht auf der Wirkrichtung der Aktuierungskraft stehende Abstand zwischen der Übertragungsstelle und einem, insbesondere bezüglich des Kolbens ortsfesten, Anbindungspunkt des Federarms definiert sein.
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Denkbar ist ferner, dass die Aktuierungskraft über wenigstens eine Übertragungsstelle von dem Federarm auf das Aktuierungselement übertragbar ist, wobei die Verkürzung der Länge des durch den Hebel gebildeten Hebelarms durch eine Verlagerung der Übertragungsstelle bewirkbar ist. Auch in dieser Ausführungsform wird die Übertragungsstelle als der Angriffspunkt bzw. die Angriffsfläche verstanden, an dem bzw. der die Aktuierungskraft von dem Federarm auf das Aktuierungselement übertragen wird, wobei die Länge des Hebelarms als der Abstand zwischen der Übertragungsstelle und dem, insbesondere bezüglich des Kolbens ortsfesten, Anbindungspunkt des Federarms definiert sein kann.
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Gemäß einer Weiterbildung hiervon kann vorgesehen sein, dass die Übertragungsstelle aufgrund der durch die Aktuierungskraft bewirkten Verformung des Federarms entlang dessen Längsrichtung und zu dessen festen Ende hin dadurch verlagerbar ist, dass der Federarm an seinem freien Ende eine schräg und/oder gerundet ausgebildete Kontaktfläche aufweist, an der die Übertragungsstelle angeordnet ist. In dieser Ausführungsform führt die aktuierungskraftbedingte elastische Verbiegung des Federarms zu einer Verkippung des, insbesondere einseitig eingespannten bzw. befestigten, Federarms, wobei diese Verkippung wiederum die Verlagerung der Übertragungsstelle derart bewirkt, dass sich deren Abstand zu der Einspannungs- bzw. Befestigungsstelle ändert. Über die konkrete Kontur der schrägen und/oder gerundeten Kontaktfläche kann gezielt auf die Steifigkeitskennline Einfluss genommen werden.
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Der Federarm kann an seinem freien Ende ein, insbesondere als ein Gleitschuh ausgebildetes und/oder aus Kunststoff bestehendes, Mitnehmerelement aufweisen, das das Aktuierungselement beim Überführen des Kolbens von der ersten in die zweite Stellung in die Kopplungsstellung mitnimmt, wobei das Mitnehmerelement die Kontaktfläche aufweist. Besonders bevorzugt weist der Federarm an seinem festen Ende ein, insbesondere als ein weiterer Gleitschuh ausgebildetes und/oder aus Kunststoff bestehendes, weiteres Mitnehmerelement auf, das das Aktuierungselement beim Überführen des Kolbens von der ersten in die zweite Stellung in die Entkopplungsstellung mitnimmt. Das nachfolgend zum Mitnehmerelement Erläuterte ist grundsätzlich auch auf das weitere Mitnehmerelement übertragbar.
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Das Mitnehmerelement fungiert als eine Bewegungsübertragungsschnittstelle zwischen der Schaltmuffe und dem Kolben. Je nachdem, in welche Richtung der Kolben verschoben wird, läuft eines der Mitnehmerelemente gegen das Aktuierungselement, insbesondere gegen einen Mitnehmerabschnitt des Aktuierungselements, und schiebt dieses entlang der Längsrichtung in die Kopplungs- bzw. Entkopplungsstellung. Der Mitnehmerabschnitt kann ein radial nach außen vorspringender Schaltsteg bzw. Überstand des Aktuierungselements bzw. der Schaltmuffe sein. Der Mitnehmerabschnitt kann ringartig sein, insbesondere komplett umlaufend. Das Aktuierungselement und insbesondere der Mitnehmerabschnitt kann aus einem Metall wie Stahl bestehen. Das Mitnehmerelement ist bezüglich dem Aktuierungselement und dem Kolben bevorzugt eine separate Komponente.
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Das Mitnehmerelement, das bevorzugt aus Kunststoff besteht, kann ein Gleitschuh sein. Sofern zudem das weitere Mitnehmerelement vorgesehen ist, dann kann zwischen jeweils einer Kontaktfläche der beiden Gleitschuhe der Mitnehmerabschnitt abgleiten. Der Mitnehmerabschnitt bzw. der Schaltsteg und die Gleitschuhe weisen jeweils eine, sich insbesondere in Radialrichtung erstreckende, Kontaktfläche auf, die bei der Längsverschiebung des Kolbens aneinander auflaufen. Sofern die Kontaktflächen des Aktuierungselements aus Metall und die der Gleitschuhe aus Kunststoff gebildet sind, ergeben sich hinsichtlich der zwischen diesen Flächen entstehenden Reibung vorteilhafte Eigenschaften, etwa hinsichtlich einer niedrigen Verschleißwirkung.
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Hinsichtlich der Verkürzung der Länge des durch den Hebel gebildeten Hebelarms kann gemäß einer weiteren möglichen Ausführungform vorgesehen sein, dass diese dadurch bewirkbar ist, dass der Federarm mit stärker werdender Verformung gegen ein Anschlagelement oder gegen eine steigende Zahl an Anschlagelementen, das oder die an einem Hauptabschnitt des Kolbens fest angebunden ist oder sind, läuft. Sofern genau ein Anschlagelement vorgesehen ist, dann läuft der Federarm mit stärker werdender Aktuierungskraft und mithin Verbiegung gegen dieses bzw. stößt hieran an, so dass ab diesem Punkt bzw. dieser Verbiegung nur noch der Abstand zwischen dem Anschlagelement und dem freien Ende des Federarms respektive der oder einer Übertragungsstelle der Aktuierungskraft als Hebelarm wirkt. Sofern mehrere Anschlagelemente vorgesehen sind, dann läuft der Federarm mit stärker werdender Aktuierungskraft und mithin Verbiegung sukzessive gegen immer mehr der Anschlagelemente, also zuerst gegen ein erstes Anschlagelement, dann zusätzlich gegen ein zweites Anschlagelement und so weiter. Die Anschlagelement sind entlang der Länge des Federarms angeordnet. Jedes Mal, wenn der Federarm gegen ein weiteres der Anschlagelemente läuft, erfolgt eine entsprechende Verkürzung der Länge des Hebelarms. Das, insbesondere nasen- oder stegartige, Anschlagelement bzw. die Anschlagelemente ist bzw. sind bezüglich des Hauptabschnitts bzw. des übrigen Abschnitts des Kolbens bevorzugt fest angeordnet.
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Bei der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit ist denkbar, das Übertragungselement wenigstens einen Übertragungsabschnitt des Kolbens und/oder des Aktuierungselements aufweist, über den die Aktuierungskraft unter einer elastischen Verformung des Übertragungsabschnitts derart übertragbar ist, dass eine Kontaktabplattung des Übertragungsabschnitts bei zunehmender Aktuierungskraft vergrößert wird. Der Begriff „Kontaktabplattung“ bedeutet, dass sich eine Berührfläche des Übertragungsabschnitts, über die die Aktuierungskraft übertragbar ist, mit steigender Aktuierungskraft vergrößert, so dass das hierbei die Menge des elastisch verformten Materials des Übertragungsabschnitts zur Vergrößerung der Rückstellkraft zunimmt. Der Übertragungsabschnitt kann eine konisch zulaufende Form aufweisen. Als Material für zumindest einen der Übertragungsabschnitte ist etwa ein Elastomer denkbar.
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Das Übertragungselement kann wenigstens ein Rückstellelement, insbesondere wenigstens eine Schraubenfeder, aufweisen, wobei die Anzahl der Rückstellelemente, die aufgrund der Aktuierungskraft unter Generierung einer elastischen Gegenkraft verformt werden, mit zunehmender Aktuierungskraft größer wird. Die mit größer werdender Aktuierungskraft erfolgende Steifigkeitszunahme erfolgt somit dadurch, dass ab einer gewissen, aktuierungskraftbedingten Auslenkung des Übertragungselements zusätzlich die Rückstellwirkung des Rückstellelements zur gesamten Rückstellwirkung beiträgt bzw. dass mit steigender Aktuierungskraft immer mehr Rückstellelemente dazu beitragen, eine entsprechende Gesamtgegenkraft zu erzeugen.
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Konkret kann vorgesehen sein, dass das Übertragungselement der oder ein sich entlang der Umfangsrichtung des Kolbens erstreckender und einen Hebel ausbildender Federarm des Kolbens ist, über den die Aktuierungskraft von dem Kolben auf das Aktuierungselement unter einer elastischen Verformung des Federarms übertragbar ist, wobei der Federarm bei größer werdender Aktuierungskraft nacheinander gegen freie Enden der an einem Hauptabschnitt des Kolbens angebundenen Rückstellelemente läuft. Sofern genau ein solches Rückstellelement vorgesehen ist, dann läuft der Federarm mit stärker werdender Aktuierungskraft und mithin Verbiegung gegen dieses bzw. stößt hieran an, so dass ab diesem Punkt bzw. dieser Verbiegung zusätzlich zu dem durch den Federarm generierten Biegemoment die mittels des Rückstellelements generierte Rückstellkraft zur Steifigkeit des Übertragungselements beiträgt. Sofern mehrere Rückstellelemente vorgesehen sind, dann läuft der Federarm mit stärker werdender Aktuierungskraft und mithin Verbiegung sukzessive gegen diese, also zuerst gegen ein erstes Rückstellelement, dann gegen ein zweites Rückstellelement und so weiter. Jedes Mal, wenn der Federarm gegen ein weiteres der Rückstellelemente läuft erfolgt eine entsprechende Vergrößerung der Steifigkeit des Übertragungselements.
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Das Rückstellelement bzw. die Rückstellelemente sind bezüglich des Hauptabschnitts bzw. des übrigen Abschnitts des Kolbens bevorzugt fest angeordnet.
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Die vorliegende Erfindung betrifft zudem einen Antriebsstrang mit einer Kopplungseinheit gemäß der vorangehenden Beschreibung. Sämtliche im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit erläuterten Merkmale und Vorteile sind auf den erfindungsgemäßen Antriebsstrang übertragbar und umgekehrt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Kraftfahrzeug, umfassend einen Antriebsstrang gemäß dem vorangehenden Absatz. Sämtliche Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäßen Antriebsstrangs und der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit sind auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug übertragbar und umgekehrt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit einem erfindungsgemäßen Antriebsstrang umfassend zwei erfindungsgemäße Kopplungseinheiten,
- 2 eine der Kopplungseinheiten des Kraftfahrzeugs der 1, bei der sich eine Schaltmuffe in einer Entkopplungsstellung befindet,
- 3 die Kopplungseinheit aus 2, wobei sich die Schaltmuffe in einer Kopplungsstellung befindet,
- 4 - 6 ein Kolben der Kopplungseinheit der 2 und 3 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 7 eine längsgeschnittene Ansicht durch den Kolben der 4 - 6 samt der hieran montierten Schaltmuffe, wobei die Schnittebene durch ein Mitnehmerelement und ein weiteres Mitnehmerelement verläuft,
- 8 eine Steifigkeitskennlinie eines Übertragungselements der Kopplungseinheit der 2 und 3,
- 9 eine Detailansicht eines Übertragungselements eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit,
- 10 eine Detailansicht eines Übertragungselements eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit,
- 11 eine Detailansicht eines Übertragungselements eines vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit, und
- 12 eine Detailansicht eines Übertragungselements eines fünften Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 mit einem Antriebsstrang 2, mittels dem ein Drehmoment von einer als eine elektrische Maschine ausgebildeten Antriebseinheit 3 zu Vorderrädern 4 des Kraftfahrzeugs 1 übertragbar ist und umgekehrt. Das Kraftfahrzeug 1 ist mithin ein Elektrofahrzeug. Denkbar ist auch, dass zusätzlich oder alternativ zur elektrischen Maschine ein Verbrennungsmotor als Antriebseinheit 3 vorgesehen ist und/oder dass mittels des Antriebsstrangs 2 ein Drehmoment zusätzlich oder alternativ zu oder von Hinterrädern des Kraftfahrzeugs 1 übertragbar ist.
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Eine Vorderachse 5 des Kraftfahrzeugs 1 weist ein Differentialgetriebe 6 zur selektiven Übertragung des Drehmoments von der Antriebseinheit 3 auf die Vorderräder 4 auf. Der Antriebsstrang 2 umfasst ferner zwei zum Koppeln und Entkoppeln zweier Antriebselemente 7 vorgesehene Kopplungseinheiten 8. Eines der Antriebselemente 7 ist beispielhaft eine zwischen dem Differentialgetriebe 6 und der Kopplungseinheit 8 angeordnete Differentialwelle 9. Das andere Antriebselement 7 ist eine zwischen der Kopplungseinheit 8 und einer Radnabe des jeweiligen Vorderrads 4 angeordnete Nabenwelle 10. Die konkrete Anordnung der Kopplungseinheiten 8 im Antriebsstrang 2 ist lediglich exemplarisch, wobei diese auch zwischen der Antriebseinheit 3 und einer zum Differentialgetriebe 6 führenden Zwischenwelle 11 angeordnet sein kann.
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Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die 2 und 3 Details bezüglich der Kopplungseinheit 8 erläutert, wobei diese beiden Figuren einen äußerst schematischen Längsschnitt durch die Kopplungseinheit 8 samt den Antriebselementen 7 zeigt. Ein als eine Schaltmuffe 12 ausgebildetes Aktuierungselement der Kopplungseinheit 8 befindet sich in dem in 2 gezeigten Zustand in einer Entkopplungs- und in dem in 3 gezeigten Zustand in einer Kopplungsstellung. Die Antriebselemente 7, also die Differentialwelle 9 und die Nabenwelle 10, sind stirnseitig zueinander angeordnet und um eine gemeinsame Rotationsachse 13 rotierbar gelagert. Auch die Schaltmuffe 12 ist um die gemeinsame Rotationsachse 13 rotierbar gelagert. Die Kopplungseinheit 8 ist um die Rotationsachse 13 radialsymmetrisch aufgebaut. Nach außen hin abgeschlossen ist die Kopplungseinheit 8 über ein Zylindergehäuse 18, durch das die Antriebselemente 7 über entsprechende Lager 19 geführt werden.
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Die Wellen 9, 10 weisen an ihren aneinander zugewandten End- bzw. Stirnseiten jeweils eine Außenverzahnung 14 auf. Die ringförmige Schaltmuffe 12 weist eine entsprechende Innenverzahnung 15 auf. Die Schaltmuffe 12 ist entlang der Rotationsachse 13 längsverschiebbar. Sofern sich die Schaltmuffe 12 in der in 2 gezeigten Entkopplungsstellung befindet, dann ist die Innenverzahnung 15 der Schaltmuffe 12 lediglich im Eingriff mit der Außenverzahnung 14 der Differentialwelle 9. Zur Überführung der Schaltmuffe 12 in die in 3 gezeigte Kopplungsstellung erfolgt eine Längsverschiebung der Schaltmuffe 12 entlang der Rotationsachse 13, bezogen auf die 2 und 3 nach links, so dass die Innenverzahnung 15 der Schaltmuffe 12 zusätzlich in Eingriff mit der Außenverzahnung 14 der Nabenwelle 10 gebracht wird. Der hierbei zwischen den Außenverzahnungen 14 und der Innenverzahnung 15 der Schaltmuffe 12 entstehende Formschluss führt zu einer gebundenen Rotation der Antriebselemente 7 und mithin zu einer entsprechenden Drehmomentenübertragung.
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Zur Überführung der Schaltmuffe 12 von der Entkopplungsstellung in die Kopplungsstellung und umgekehrt ist diese mit einem Kolben 16 bewegungsgekoppelt. Der drehfest in dem Zylindergehäuse 18 gelagerte Kolben 16 ist von einer in 2 gezeigten ersten Stellung in eine in 3 gezeigten zweiten Stellung längsverschiebbar, wobei die Verschiebung des Kolbens 16 die Überführung der Schaltmuffe 12 in die Kopplungs- respektive Entkopplungsstellung bewirkt. Der Kolben 16 ist mit einem in den 2 und 3 äußerst schematisch dargestellten Aktor 17 gekoppelt respektive als ein Teil des Aktors 17 vorgesehen, wobei die Längsverschiebung des Kolbens 16 von der ersten Stellung in die zweite Stellung und umgekehrt mittels des Aktors 17 erfolgt, mittels dem zu diesem Zweck eine entsprechende Aktuierungskraft 34 erzeugbar ist. Der Aktor 17 umfasst mit einem Druckmedium wie Öl gefüllte Druckkammern, die mitunter von Abschnitten des Kolbens 16 derart begrenzt sind, dass eine gezielte Beaufschlagung des Druckmediums mit Druck bzw. eine entsprechende Druckentlastung zu der Längsverschiebung des Kolbens 16 führt. Details hinsichtlich der Druckkammern bzw. des Aktors 17 sind dem Fachmann hinlänglich bekannt und werden an dieser Stelle nicht weiter erläutert.
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Zur Befestigung der Schaltmuffe 12 an dem hohlzylindrischen Kolben 16 ist beispielhaft ein Mitnehmerelement 20 und ein weiteres Mitnehmerelement 21 vorgesehen, wobei Details der Mitnehmerelemente 20, 21 sowie des Kolbens 16 anhand der 4 - 6 erläutert werden. 4 zeigt die den kompletten Kolben 16, 5 einen vergrößerten Abschnitt eines Bereichs des Kolbens 16 mit einem Federarm 22 und 6 einen vergrößerten Abschnitt eines freien Endes 25 des Federarms 22, an dem das Mitnehmerelement 20 angeordnet ist.
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Der Kolben 16 umfasst drei sich entlang seiner Umfangsrichtung erstreckenden Federarme 22, die jeweils an einem festen Ende 23 an einem Hauptabschnitt 24 des Kolbens angebunden ist. Dem festen Ende 23 gegenüberliegend umfasst der Federarm 22 ein freies Ende 25. Der Federarm 22 wird vorliegend von einer L-förmigen Ausnehmung 26 des Kolbens 16 gebildet, die sich von der Stirnseite des Kolbens 16 in Axial- und anschließend in Umfangsrichtung erstreckt. Entlang der Längsrichtung des Federarms 22 erstreckt sich ein als ein länglicher Schlitz ausgebildetes und sich entlang des Umfangs des Kolbens 16 erstreckendes Langloch 27. Das Langloch 27 weist einen ersten engen Bereich 28, einen zweiten engen Bereich 29 und einen zwischen den engen Bereichen 28, 29 angeordneten breiten Bereich 30 auf.
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Die Mitnehmerelemente 20, 21 weisen einen im Querschnitt betrachtet T-förmigen Abschnitt 31 und einen im Querschnitt betrachtet L-förmigen Abschnitt 32 auf. Der L-förmige Abschnitt 32 weist eine Kontaktfläche 33 auf, über die das jeweilige Mitnehmerelement 20, 21 mit der Schaltmuffe 12 in Kontakt kommt. Zur Montage der Kopplungseinheit 8 bzw. Befestigung des Mitnehmerelements 20 an dem Kolben 16 wird dieses von radial außenseitig kommend derart in den breiten Bereich 30 des Langlochs 27 eingesetzt, dass der T-förmige Abschnitt 31 das Langloch 27 durchgreift und der L-förmige Abschnitt 32 innerhalb des Kolbens 16 angeordnet ist. Anschließend wird das erste Mitnehmerelement 20 von dem breiten Bereich 30 entlang der Längsrichtung des Langlochs 27 in den ersten engen Bereich 28 verschoben. Diese Verschiebung erfolgt so lange, bis ein sich entlang des Umfangs des Kolbens 16 erstreckender Rastarm 35 mit einem Rastvorsprung 36 bei Erreichen der Montagestellung des ersten Mitnehmerelements 20 in eine neben dem Langloch 27 angeordnete Rastvertiefung 37 einrastet. Die Rastvertiefung 37 ist als die äußere Stirnkante des am freien Ende 25 des Federarms 22 angeordnete Stirnseite bzw. als der entsprechende Abschnitt der L-förmigen Ausnehmung 26 des Kolbens 16 vorgesehen. In der in 7 gezeigten Endmontagestellung ist das Mitnehmerelement 20 formschlüssig in dem ersten engen Bereich 28 angeordnet bzw. befestigt. Der Befestigungsvorgang des Mitnehmerelements 20 an dem Federarm 22 erfolgt an jedem der vorliegend drei Federarme 22, so dass entlang der Umfangsrichtung des Kolbens 16 insgesamt drei Mitnehmerelemente 20 angeordnet sind.
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Im nächsten Schritt der Montage der Kopplungseinheit 8 erfolgt, obgleich dies in den 4 bis 6 nicht gezeigt ist, ein Einlegen der Schaltmuffe 12 von oben in den hohlzylindrischen Kolben 16, so dass ein Mitnehmerabschnitt 38 der Schaltmuffe 12, der als ein radial außenseitig umlaufender Schaltsteg bzw. Überstand ausgebildet ist, auf Kontaktflächen 33 der Mitnehmerelemente 20 zum Liegen kommt.
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Nach dem Einlegen der Schaltmuffe 12 in den Kolben 16 wird das weitere Mitnehmerelement 21 ebenfalls an dem Kolben 16 befestigt. Dies erfolgt analog zur Befestigung des Mitnehmerelements 20 an dem Kolben 16. So wird auch das weitere Mitnehmerelement 21 bzw. dessen T-förmiger Abschnitt 31 durch den breiten Bereich 30 des Langlochs 27 von radial außen kommend eingesetzt und anschließend entlang der Längsrichtung des Langlochs 27 in den zweiten engen Bereich 29 verschoben. Das weitere Mitnehmerelement 21 ist im Querschnitt betrachtet bezüglich des Mitnehmerelements 20 spiegelsymmetrisch aufgebaut, sodass der L-förmige Abschnitt 32 respektive die hieran ausgebildete Kontaktfläche 33 den Mitnehmerabschnitt 38 von, bezogen auf die 7, oben übergreift. Dieser Vorgang wird an jedem der Federarme 22 wiederholt, sodass auch insgesamt drei weitere Mitnehmerelemente 21 am Kolben 16 zur Lagerung der Schaltmuffe 12 angeordnet sind.
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Der endgültige Montagezustand, bei dem die Schaltmuffe 12 in dem drehfest im Zylindergehäuse 18 aufgenommenen Kolben 16 drehbeweglich gelagert ist, ist anhand der 7, die einen Längsschnitt durch den Kolben 16 samt Schaltmuffe 12 zeigt, dargestellt. So ist der Mitnehmerabschnitt 38 der Schaltmuffe 12 zwischen den Mitnehmerelementen 20, 21 bzw. zwischen den jeweiligen Kontaktflächen 33 derart angeordnet, dass das Mitnehmerelement 20 die Schaltmuffe 12 beim Überführen des Kolbens 16 von der ersten Stellung in die zweite Stellung in die Kopplungsstellung mitnimmt und dass das weitere Mitnehmerelement 21 die Schaltmuffe 12 beim Überführen des Kolbens 16 von der zweiten in die erste Stellung in die Entkopplungsstellung mitnimmt. So bilden die Mitnehmerelemente 20, 21 eine Schnittstelle zwischen der Schaltmuffe 12 und dem Kolben 16 aus. Zwischen den Kontaktflächen 33 und dem Mitnehmerabschnitt 38 ist jeweils ein Bewegungsspiel vorhanden, so dass sich in einem Zustand der Kopplungseinheit 8, bei dem keine Überführung der Schaltmuffe in die Kopplungs- bzw. Entkopplungsstellung erfolgt, zur Vermeidung eines unnötigen Reibungsverschleißes ein Spalt ausbildet.
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Dadurch, dass der Mitnehmerabschnitt 38 im Gegensatz zu den Mitnehmerelementen 20, 21 eine Rotationsbewegung um die Rotationsachse 13 ausführt, können die Mitnehmerelemente 20, 21 auch als Gleitschuhe bezeichnet werden. Der Mitnehmerabschnitt 18 gleitet zwischen den Kontaktflächen 33 der beiden Mitnehmerelemente 20, 21 ab. Um einen entsprechenden Reibungsverschleiß möglichst gering zu halten, bestehen die Mitnehmerelemente 20, 21 bzw. Gleitschuhe aus Kunststoff und die Schaltmuffe 12 bzw. der Mitnehmerabschnitt 38 aus Metall, vorliegend aus Stahl.
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Gemäß der obigen Beschreibung ist das Mitnehmerelement 20 am freien Ende 25 und das weitere Mitnehmerelement 21 am festen Ende 23 des Federarms 22 befestigt. Hierdurch wird vorteilhaft bewirkt, dass bei der Mitnahme der Schaltmuffe 12 mittels des Mitnehmerelements 20 in die Kopplungsstellung eine Federwirkung des Federarms 22 eintritt. Dies ist dann vorteilhaft, wenn in dem Moment, in dem die Innenverzahnung 15 der Schaltmuffe 12 in die Außenverzahnung 14 der Nabenwelle 10 eingreifen sollten, stattdessen die entsprechenden Zähne stirnseitig gegeneinander laufen und ein Eingriff zunächst blockiert ist. Die mittels des Federarms 22 bewirkte Elastizitätswirkung entlastet den Schaltvorgang in diesem Moment, bis sich die Au-ßenverzahnung 14 der Nabenwelle 10 soweit weitergedreht hat, bis die Innenverzahnung 15 hierin eingreifen kann.
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Eine entsprechende Federwirkung ist bei der Überführung der Schaltmuffe 12 in die Entkopplungsstellung, die mittels der Mitnahme durch das weitere Mitnehmerelement 21 erfolgt, nicht erforderlich, da ein stirnseitiges Gegeneinanderlaufen der Zähne hierbei nicht erfolgen kann. Das weitere Mitnehmerelement 21 ist entsprechend an dem festen Ende 23 des Federarms 22 angeordnet.
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Zusammenfassend ist somit vorgesehen, dass ein mit dem Aktuierungselement bzw. der Schaltmuffe 12 und dem Kolben 16 gekoppeltes Übertragungselement 39 vorgesehen ist, mittels dem die Aktuierungskraft 34 von dem Kolben 16 auf die Schaltmuffe 12 unter einer federartigen Verformung des Übertragungselements 39 übertragbar ist. Das Übertragungselement 39 wird bei dem anhand der 4 bis 7 erläuterten, ersten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit 8 von dem Federarm 22 gebildet.
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Ein wesentlicher Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung ist der Umstand, dass die mechanische Steifigkeit des Übertragungselements 39 bei zunehmender Aktivierungskraft 34 zunimmt. Hierzu wird auf die 6 verwiesen. Die gestrichelte Linie 40 deutet an, dass die Kontaktfläche 33 des Mitnehmerelements 20 am freien Ende 25 des Federarms 22 gerundet ausgebildet ist. Zusätzlich oder alternativ kann die Kontaktfläche 33 schräg ausgebildet sein. So ist, bezogen auf die 6, der Horizontalbalken des L-förmigen Abschnitts 32 auf der linken Seite dicker bzw. stärker ausgebildet als auf der rechten Seite. Im Falle einer kleinen Aktuierungskraft 34, angedeutet durch den Pfeil 41, befindet sich eine Übertragungsstelle 42, über die die Aktuierungskraft 34 auf die Schaltmuffe 12 übertragen wird, aufgrund der konkreten Form der Kontaktfläche 33 am äußeren Rand des freien Endes 25 des Federarms 22. Eine Vergrößerung der Aktuierungskraft 34, angedeutet durch den Pfeil 43, bewirkt, dass das freie Ende 25 des Federarms 22 nach unten elastisch wegfedert bzw. wegkippt, so dass die Übertragungsstelle 42 in die Richtung zum festen Ende 23 des Federarms 22 wandert bzw. verschoben wird. Eine noch größere Aktuierungskraft 34, angedeutet durch den Pfeil 44, bewirkt eine noch weiter in Richtung des festen Endes 23 erfolgende Verschiebung der Übertragungsstelle 42.
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Ersichtlich bildet der Federarm 22 einen Hebel aus, wobei eine Vergrößerung der Aktuierungskraft 34 eine Verformung bzw. Verbiegung des Federarms 22 verursacht, die wiederum eine Verkürzung der Länge des durch den Hebel gebildeten Hebelarms bewirkt, die wiederum eine Erhöhung der Steifigkeit des Federarms 22 bzw. Übertragungselements 39 zur Folge hat. Eine Vergrößerung der Aktuierungskraft 34 bewirkt mithin eine Steigerung der Steifigkeit bzw. des E-Moduls des Übertragungselements 39. Eine entsprechende Kennlinie 47 ist in dem in der 8 dargestellten Koordinatensystem gezeigt. So beschreibt die x-Achse 45 dieses Koordinatensystems den Wert der Auslenkung des Übertragungselements 39, also der Strecke, um die sich der Federarm 22 entlang der Axialrichtung des Kolbens 16 verbiegt. Die y-Achse 46 beschreibt den Wert der zugehörigen Aktuierungskraft 34. Ersichtlich nimmt die Steigung bzw. der Gradient der Kennlinie 47 mit zunehmender Auslenkung zu.
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Ein Federarm 22 eines zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schalteinheit 8 ist in 9 gezeigt. Die 9 entspricht im Wesentlichen der 5, wobei in 9 der Kolben 16 sowie der Federarm 22 äußerst schematisch dargestellt sind. Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich zu dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass die Verkürzung der Länge des durch den Hebel gebildeten Hebelarms nicht bzw. nicht nur aufgrund einer Verlagerung der Übertragungsstelle 42 bewirkt wird. So ist alternativ oder gegebenenfalls zusätzlich vorgesehen, dass der Federarm 22 mit stärker werdender Verformung gegen eine steigende Zahl an nasen- bzw. stegartigen Anschlagelementen 48, 49, die an einem Hauptabschnitt 24 des Kolbens 16 fest angebunden sind, läuft. Konkret ist ein erstes Anschlagelement 48 und ein zweites Anschlagelement 49 vorgesehen, die im Bereich der L-förmigen Ausnehmung 26 des Kolbens 16 an dessen Hauptabschnitt 24 befestigt sind. Bei steigender Aktuierungskraft 34 erfolgt die in 9 gestrichelt angedeutete Verbiegung des Federarms 22 derart, dass dieser zuerst gegen das erste, längere Anschlagelement 48 läuft, so dass sich der Hebelarm ab diesem Moment schlagartig verkürzt. Mit weiter steigender Aktuierungskraft 34 läuft der Federarm 22 sodann gegen das zweite, kürzere Anschlagelement 49, wodurch nochmal eine entsprechend schlagartige Steifigkeitssteigerung des Übertragungselements 39 eintritt. Die entsprechende Kennlinie 50 ist in dem in 8 gezeigtem Koordinatensystem als gestrichelte Linie dargestellt, wobei die beiden Stellen, an denen der Federarm 22 gegen die Anschlagelemente 48, 49 läuft, jeweils als ein Knick der Kennlinie 50 erkennbar sind. Zwischen diesen Knicken verläuft die Kennlinie 50 annähernd linear.
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Ein Federarm 22 eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schalteinheit 8 ist in 10 gezeigt. Die 10 entspricht im Wesentlichen der 5, wobei in 10 der Kolben 16 sowie der Federarm 22 äußerst schematisch dargestellt sind. Beim dritten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Vergrößerung der Steifigkeit des Übertragungselements 39 bei steigender Aktuierungskraft 34 dadurch realisiert wird, dass das Übertragungselement mehrere, beispielhaft fünf, als Schraubenfedern ausgebildete Rückstellelemente 51 aufweist. Die Anzahl der Rückstellelemente 51, die aufgrund der Aktuierungskraft 34 unter Generierung einer elastischen Gegenkraft verformt werden, wird mit zunehmender Aktuierungskraft 34 größer. Bei steigender Aktuierungskraft 34 erfolgt die Verbiegung des Federarms 22 derart, dass, bezogen auf 10, dieser zuerst gegen das von links gesehen erste Rückstellelement 51 läuft, das ab diesem Punkt unter Generierung einer elastischen Rückstellkraft elastisch komprimiert wird. Mit weiter steigender Aktuierungskraft 34 läuft der Federarm 22 sodann gegen das von links gesehen zweite, dann gegen das dritte, dann gegen das vierte und schließlich gegen das fünfte Rückstellelement 51, wobei jedes Mal ab dem entsprechenden Moment eine zusätzliche elastische Rückstellkraft eines weiteren Rückstellelements 51 aufgrund dessen elastischer Komprimierung erzeugt wird. Die hierbei entstehende Kennlinie ähnelt der Kennlinie 50 aus 8, wobei aufgrund der Anzahl der Rückstellelemente 51 fünf Knicke auftreten.
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Ein Federarm 22 eines vierten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schalteinheit 8 ist in 11 gezeigt. Die 11 entspricht im Wesentlichen der 5, wobei in 11 der Kolben 16 sowie der Federarm 22 äußerst schematisch dargestellt sind. Beim vierte Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Übertragungsstelle 42, bezogen auf den Federarm 22, ortsfest angeordnet ist, nämlich an dessen äußersten Ende. Der Federarm ist im Vergleich zu den übrigen Ausführungsbeispielen deutlich dünner. Mithin ist das Elastizitätsmodul des Federarms 22 ist ausreichend klein, so dass dessen Verformung bei im Normalbetrieb der Kopplungseinheit 8 auftretenden Werten der Aktuierungskraft 34 hinreichend stark ausgeprägt ist, dass der Abstand zwischen dem feste Ende 23 des Federarms 22 und der Übertragungsstelle 34 ausschließlich aufgrund der Verbiegung des Federarms 22 verringert wird. Die Veränderung des Abstands bei zunehmender Aktuierungskraft 34 entspricht der bzw. bewirkt die Verkürzung der Länge 52 des Hebelarms. Durch diese Verbiegung wird eine Verkürzung der Länge 52 des Hebelarms beispielhaft um bis zu 5% realisiert.
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12 zeigt einen Ausschnitt eines fünften Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Kopplungseinheit 8. Diese Figur zeigt einen Abschnitt des Federarms 22 sowie des Hauptabschnitts 24 des Kolbens. So umfasst das Übertragungselement 39 gemäß dieser Ausführungsform neben dem Federarm 22 einen Übertragungsabschnitt 53 des Kolbens 16, der eine konisch zulaufende Form aufweist und aus einem Elastomer besteht. Auf der linken Seite der 12 ist der Fall dargestellt, in dem keine Aktuierungskraft 34 übertragen wird. In diesem Fall ist der Übertragungsabschnitt 53 in einem entspannten Zustand. Bei Auftreten der Aktuierungskraft 34 wird der Übertragungsabschnitt 53 aufgrund der Verformung bzw. Verbiegung des Federarms 22 derart gegen diesen gedrückt, dass eine Kontaktabplattung entsteht. Das heißt, dass mit zunehmender Aktuierungskraft 34 eine Berührungsfläche 54 des Übertragungsabschnitts 53 größer wird, so dass eine durch den Übertragungsabschnitt 53 bewirkte Rückstellkraft überproportional ansteigt. Die resultierende Kennlinie entspricht im Wesentlichen der in 8 gezeigten Kennlinie 47.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Antriebsstrang
- 3
- Antriebseinheit
- 4
- Vorderrad
- 5
- Vorderachse
- 6
- Differentialgetriebe
- 7
- Antriebselement
- 8
- Kopplungseinheit
- 9
- Differentialwelle
- 10
- Nabenwelle
- 11
- Zwischenwelle
- 12
- Schaltmuffe
- 13
- Rotationsachse
- 14
- Außenverzahnung
- 15
- Innenverzahnung
- 16
- Kolben
- 17
- Aktor
- 18
- Zylindergehäuse
- 19
- Lager
- 20
- Mitnehmerelement
- 21
- Mitnehmerelement
- 22
- Federarm
- 23
- festes Ende
- 24
- Hauptabschnitt
- 25
- freies Ende
- 26
- Ausnehmung
- 27
- Langloch
- 28
- erster enger Bereich
- 29
- zweiter enger Bereich
- 30
- breiter Bereich
- 31
- T-förmiger Abschnitt
- 32
- L-förmiger Abschnitt
- 33
- Kontaktfläche
- 34
- Aktuierungskraft
- 35
- Rastarm
- 36
- Rastvorsprung
- 37
- Rastvertiefung
- 38
- Mitnehmerabschnitt
- 39
- Übertragungselement
- 40
- gestrichelte Linie
- 41
- Pfeil
- 42
- Übertragungsstelle
- 43
- Pfeil
- 44
- Pfeil
- 45
- x-Achse
- 46
- y-Achse
- 47
- Kennlinie
- 48
- erstes Anschlagelement
- 49
- zweites Anschlagelement
- 50
- Kennlinie
- 51
- Rückstellelement
- 52
- Länge
- 53
- Übertragungsabschnitt
- 54
- Berührungsfläche