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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung wenigstens einer Wettervorhersage gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1, sowie eine elektronische Recheneinrichtung nach Patentanspruch 8 und ein Metereologiesystem nach Patentanspruch 9.
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Für die Erfassung von aktuellen Wettersituationen wird gemäß dem Stand der Technik ein hoher technischer Aufwand betrieben, bei welchem Messdaten durch zahlreiche stationäre Wetterstationen und Wettersatelliten erfasst werden, welche wiederum stationär die Umwelt mit präziser Sensorik erfassen und diese Messdaten an entsprechende Wetterdienste weiterleiten. Die Wetterdienste verwenden wiederum diese Messdaten, um in Wettermodelle einzuspeisen, welche das zukünftige Wettergeschehen prädizieren und somit eine Wettervorhersage erzeugen. Die derzeitigen Wetterstationen sind jedoch an bestimmten festen Stationen installiert und erfassen häufig nur Temperaturen und Werte zur Luftfeuchtigkeit. Dabei stehen Richtungs- und Wartungsaufwände einer flächendeckenden Erfassung des Wettergeschehens gegenüber. Zusätzlich werden den Wetterstationen der meteorologischen Gesellschaften auch Messdaten von Drittanbietern wie beispielsweise Flugzeuge übermittelt, um die Wettermodelle mit Echtzeit zu versorgen. Wettersatelliten hingegen können häufig nur wetterabhängig Messdaten erfassen, so ist es beispielsweise möglich, die Erfassung der Erdoberflächentemperatur nur bei bestimmten Witterungsverhältnissen durchzuführen.
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So ist aus der
DE 10 2017 210 157 A1 bereits ein Verfahren zum Ermitteln von Wetterinformationen aus zumindest einem mit einem mobilen Bildgeber aufgenommenen Bild wenigstens eines Bereiches der Atmosphäre offenbart. Hierbei werden die Wetterinformationen mittels einer künstlichen Intelligenz aus Bildinformationen des Bildes ermittelt und mittels einer Sende- und Empfängereinrichtung versendet und/oder empfangen.
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Weiterhin sind aus der EP 358 1454 ein System und ein Verfahren zur Nutzung aggregierter Wetterdaten für Straßenoberflächenzustände und Straßenreibungsabschätzungen offenbart. Die
US 20 200 166946 offenbart ein Verfahren und ein Kontrollsystem zur Nutzung eines autonomen Fahrzeugs als Schutzschild gegen meteorologische Phänomene und die
US 2019 0012606 offenbart ebenfalls ein System zur Unterstützung von Fracht- und Wetterentscheidungen. Weiterhin ist aus der
WO 2020/213547 ein Programm zur Erstellung von Wettervorhersagedaten offenbart, sowie ein Verfahren zur Erstellung von Wettervorhersagedaten und ein mobiler Körper. Ebenso offenbart die
WO 2014/023246 ein Echtzeit-Wettervorhersagesystem und ein Vorhersageverfahren unter Verwendung eines Regensensors. Schließlich offenbart die
DE 10 2017 210 157 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zum mobilen Erfassen von Wetterinformationen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, mittels bereits vorhandener Sensoren eines Kraftwagens wenigstens eine Wettervorhersage zu erzeugen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Erzeugung wenigstens einer Wettervorhersage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst, sowie durch eine elektronische Recheneinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8, und durch ein Metereologiesystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen mit günstigen Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche. Zudem sind vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens als vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen elektronischen Recheneinrichtung, sowie des erfindungsgemäßen Metereologiesystems anzusehen, wobei die Mittel der elektronischen Vorrichtung und des Metereologiesystems insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte umfasst.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung wenigstens einer Wettervorhersage mittels eines Kraftwagens. Mit Wettervorhersage ist hierbei insbesondere das Prädizieren eines zukünftigen Wettergeschehens gemeint, beziehungsweise eine Erfassung einer aktuellen Wettersituation insbesondere in der Umgebung eines Kraftwagens, wodurch die hierdurch ermöglichte Wettervorhersage, abhängig von der Fahrstrecke des Kraftwagens, mobil ist. Bei dem Verfahren werden eine Sensorvorrichtung, sowie eine elektronische Recheneinrichtung des Kraftwagens, insbesondere eines autonomen Fahrzeugs, für einen Datenaustausch miteinander elektronisch gekoppelt. Dies bedeutet, dass die bereits vorhandene Sensorvorrichtung beim wenigstens teilweise autonomen Kraftwagen mit einer bereits vorhandenen elektronischen Recheneinrichtung des Kraftwagens elektronisch gekoppelt wird, wodurch es möglich ist, die Schritte des Verfahrens mittels wenigstens beider Komponenten durchzuführen. Es ist ebenso möglich, eine externe elektronische Recheneinrichtung, welche ausschließlich für das Verfahren anwendbar ist, als auch weitere Sensoren oder weitere Sensorvorrichtungen, an dem Kraftwagen anzubringen, jedoch ist es insbesondere erfindungsgemäß vorgesehen, dass bereits vorhandenen Komponenten des Kraftwagens angewendet werden. Somit ist die elektronische Recheneinrichtung insbesondere dazu ausgebildet, mit der Sensorvorrichtung elektronisch gekoppelt zu werden beziehungsweise beide Komponenten sind bereits miteinander elektronisch gekoppelt, und ebenso dazu ausgebildet, mittels eines darauf gespielten Programms beziehungsweise Software und der notwendigen Speicherkapazität, den notwendigen Datenaustausch durchzuführen. Die in der elektronischen Recheneinrichtung eingespeisten und verarbeiteten Daten werden anschließend von einem mit der elektronischen Recheneinrichtung gekoppelten externen Metereologiesystem ausgewertet. Dies bedeutet, dass die elektronische Recheneinrichtung die erfassten Daten beziehungsweise die verarbeiteten Daten an ein Metereologiesystem übermittelt, wodurch die Daten vom Metereologiesystem weiter ausgewertet werden. Mit anderen Worten ist ein Kraftwagen dazu ausgebildet, Daten einer Sensorvorrichtung durch die elektronische Recheneinrichtung zu verarbeiten und an ein Metereologiesystem weiterzuleiten.
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Zukünftig werden zahlreiche autonome Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein, insbesondere aufgrund der voranschreitenden Technik, wodurch die große Anzahl an Sensoren, welche in all diesen autonomen Fahrzeugen verbaut sind, sämtliche Umgebungen präzise erfassen können. Diese Umgebungserfassung dient zurzeit hauptsächlich dem Ziel, die Verkehrssituation um das Fahrzeug herum erfassen, jedoch können die Sensoren zukünftig auch zahlreiche Messdaten zur Wettersituation in der jeweiligen Umgebung erfassen und zur Auswertung bereitgestellt werden.
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Um die Aufgabe der Erfindung zu lösen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Verfahren in acht Schritten durchgeführt wird, nämlich Schritte a) bis h), wobei es ebenso insbesondere vorgesehen ist, dass die Schritte a) bis h) in der Reihenfolge a), b), c), d), e), f), g), h) durchgeführt werden, wobei Abweichungen und Änderungen der Reihenfolge ebenfalls möglich sind, ohne dabei das Lösen der Aufgabe zu beeinträchtigen.
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In einem ersten Verfahrensschritt a) wird die Sensorvorrichtung zur Erfassung von Daten einer Umgebung des Kraftwagens genutzt. Dies bedeutet, dass die Sensorvorrichtung, insbesondere bestehend aus mehreren Sensoren wie beispielsweise Lidar, Radar, Kamera, Infrarotkamera, Ultraschall und weitere, zusammengesetzt ist, und dazu ausgebildet ist, sämtliche Daten aus den jeweiligen Sensoren zu erfassen, wodurch die Umgebung des Kraftwagens wenigstens teilweise erfasst wird. Insbesondere ist es hierbei möglich, bei einer Anwendung eines autonomen Lastkraftwagens (LKW), dessen Bauhöhe anzuwenden, wodurch Daten erfasst werden können, welche von einem gewöhnlichen Personenkraftwagen (PKW) aufgrund dessen relativ zur Bauhöhe des LKWs geringen Bauhöhe nicht erfasst werden können. Ebenso ist es möglich, durch einen PKW bodennahe Effekte besser abzubilden. In anderen Worten ermöglicht es die LKW-Bauhöhe, die erhöhte Positionierung der Sensoren für eine bessere Erfassung beziehungsweise für einen besseren Blickwinkel auf die Fahrbahn zu verwenden, wobei andererseits ein PKW es erlaubt, die unterschiedlichen vertikalen Positionierungen von Sensoren so zu nutzen, dass eine bodennahe und eine bodenferne Vergleichsmessung ermöglicht wird. Dies ist bei der Bestimmung von Fahrbahneigenschaften wie Schnee und/oder Eisglätte von Vorteil.
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In einem zweiten Verfahrensschritt b) werden die erfassten Daten an die elektronische Recheneinrichtung übermittelt, wobei die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet ist, die Daten zu verarbeiten und zu speichern. Hierbei ist es möglich, dass die elektronische Recheneinrichtung bereits ein als (engl.) „Backend“ genannten Speicherort aufweist beziehungsweise einen solchen durch eine vorgegebene Speicherkapazität erzeugt, ebenso ist es möglich, dass die elektronische Recheneinrichtung die Daten an ein externes Backend weiterleitet. Dies kann sowohl kabellos als auch durch elektronische Schnittstellen durchgeführt werden, jedoch würde eine externe Festplatte oder ein externes Backend dazu führen, dass eine externe Komponente angebracht werden muss beziehungsweise eine solche vorhanden sein muss, wodurch das Anwenden der bereits vorhandenen Komponenten, was insbesondere erfindungsgemäß vorgesehen ist, nicht mehr ohne Weiteres durchführbar ist und beispielweise zu höheren Produktions- und/oder Betriebskosten führen würde. Entsprechend ist es vorgesehen, dass die elektronische Recheneinrichtung ein solches Backend bereits enthält, wodurch die Daten über beispielsweise ein Wetterauswertemodul im IT-System des Fahrzeugs bearbeitet werden können beziehungsweise erfasst beziehungsweise aggregiert werden können und anschließend an das Backend weitergeleitet werden. Die IT-Infrastruktur zur Verarbeitung der Daten der Sensorvorrichtung beziehungsweise zur Abspeicherung der Daten ist je nach Ausführungsform der Sensorvorrichtung, der elektronischen Recheneinrichtung als auch eines möglichen Backends variierbar.
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In einem dritten Verfahrensschritt c) werden die erfassten Daten einer mit der elektronischen Recheneinrichtung gekoppelten Datenübermittlungseinrichtung an das Metereologiesystem zur meteorologischen Auswertung der erfassten Daten übermittelt. Dies bedeutet, dass die Daten, welche sich in der elektronischen Recheneinrichtung befinden beziehungsweise im Backend abgespeichert sind, über eine kabellose Datenübermittlungseinrichtung weitergeleitet werden. Eine solche Datenübermittlungseinrichtung kann beispielsweise über WiFi, BlueTooth und/oder weitere kabellose Netzwerke mit dem Metereologiesystem gekoppelt sein, wodurch die Datenübermittlung von der elektronischen Recheneinrichtung zum Metereologiesystem kabellos möglich ist. Ein solches Metereologiesystem ist derart ausgeführt, dass dieses die Daten der Datenübermittlungseinrichtung empfangen kann. Bei Übermittlung der Daten an das Metereologiesystem nutzt dieses die Daten zur meteorologischen Auswertung. Dies bedeutet, dass die Daten der Sensoren beziehungsweise der Sensorvorrichtung als solche noch keine Auskunft über eine Wettersituation in der Umgebung des Kraftwagens von sich geben, wodurch diese Daten zunächst durch das Metereologiesystem ausgewertet werden müssen. Beispielsweise erzeugt eine Kamera der Sensorvorrichtung eine Aufnahme der Umgebung, in welcher beispielsweise Regentropfen vorhanden sind, und überträgt diese Aufnahme an die elektronische Recheneinrichtung, welche diese wiederum abspeichert. Die Aufnahme wird anschließend an das Metereologiesystem übermittelt, welches mittels beispielsweise einer dafür vorgesehenen Software oder eines KI-Systems dazu ausgebildet ist, die Regentropfen der Aufnahme auszuwerten und somit eine meteorologische Auswertung durchzuführen, welche besagt, dass es zu einem gewissen Prozent versichern kann, dass es eben regnet.
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Zur Absicherung der Auswertung beziehungsweise der meteorologischen Auswertung werden in einem vierten Verfahrensschritt d) Anfragen des Metereologiesystems zur weiteren Erfassung spezifischer Daten aus der Umgebung des Kraftwagens mittels einer der elektronischen Recheneinrichtung gekoppelten Datenempfängereinrichtung empfangen. In anderen Worten sendet das Metereologiesystem eine Anfrage an die elektronische Recheneinrichtung, wobei die Anfrage durch die gekoppelte Datenempfängereinrichtung an die elektronische Recheneinrichtung gelangt. Die Datenempfängereinrichtung ist analog zur Datenübermittlungseinrichtung dazu ausgebildet, kabellos einen Datenaustausch zu ermöglichen. Hierbei ist es möglich, dass die Datenempfängereinrichtung sowie die Datenübermittlungseinrichtung einander zugeordnet sind und/oder dieselbe Einrichtung bilden, welche mit den benötigten Übermittlungs- und Empfängermerkmalen ausgebildet ist.
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In einem fünften Verfahrensschritt e) wird die wenigstens eine Sensorvorrichtung zur Erfassung der angefragten spezifischen Daten der Umgebung des Kraftwagens genutzt. Dies bedeutet, dass die Sensorvorrichtung als auch die Sensoren ein weiteres Mal angefragt werden, um weitere spezifische Daten aus der Umgebung des Kraftwagens zu erstellen, wobei mit spezifischen Daten hierbei spezifische Anfragen gemeint sind. Beispielsweise wird entsprechend der Fokus auf vom Metereologiesystem angegebene Vorgaben gesetzt, so dass ungenaue Daten durch die spezifischen Daten ersetzt werden und somit die Auswertung verbessert wird.
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Hierbei werden in einem sechsten Verfahrensschritt f) die erfassten spezifischen Daten an die elektronische Recheneinrichtung übermittelt beziehungsweise an das Backend, je nach Ausführungsart. Dabei ist die elektronische Recheneinrichtung ebenfalls dazu ausgebildet, neben den Daten auch einen Speicherplatz für die spezifischen Daten bereitzustellen.
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In einem siebten Verfahrensschritt g) werden die erfassten spezifischen Daten mittels der Datenübermittlungseinrichtung an das Metereologiesystem für eine erneute meteorologische Auswertung übermittelt.
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Schließlich wird in einem achten Verfahrensschritt h) die wenigstens eine Wettervorhersage aus den übermittelten spezifischen Daten und aus den bereits vorhandenen Daten erzeugt und/oder aktualisiert. Dies bedeutet, dass beispielsweise bei einer nicht genauen Aufnahme oder bei einer zu geringen prozentualen Ansagesicherheit zur Wettervorhersage, eine erneute Anfrage an die elektronische Recheneinrichtung durch das Metereologiesystem übermittelt wird, wodurch die Sensorvorrichtung spezifische Daten erzeugt. Dies würde in dem Regen-Beispiel bedeuten, dass ein erneutes Bild mit einer höheren Schärfe oder ein Bild mit einem besonderen Fokus erneut aufgenommen wird beziehungsweise eine Aufnahme erzeugt wird, welche wiederum von der Sensorvorrichtung an die elektronische Recheneinrichtung und über die Datenübermittlungseinrichtung an das Metereologiesystem zur erneuten Auswertung übermittelt wird. Mittels dieser spezifischen Daten wird dann die Aussagesicherheit gesteigert und eine Wettervorhersage erzeugt beziehungsweise eine solche aktualisiert, wodurch das Verfahren dazu ausgebildet ist, durchgehend wenigstens eine Wettervorhersage zu erzeugen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Schritte a) bis c) in einem vorgegebenen Intervall wiederholt durchgeführt werden. Mit Intervall ist hierbei eine vorgegebene Frequenz gemeint, mit welcher die Verfahrensschritte durchgehend durchgeführt werden. Durch das wiederholte Durchführen der Schritte a) bis c) ist es möglich, die Sensorvorrichtung derart zu nutzen, dass diese in dem zeitlichen Intervall beziehungsweise nach der Vorgabe, die Daten der Umgebung des Kraftwagens erfasst und somit einen zeitlichen Verlauf der Umgebung an die elektronische Recheneinrichtung sendet. Diese wiederum ist dazu ausgebildet, die Daten zeitlich anzuordnen beziehungsweise diese abzuspeichern und je nach Intervall oder nach Vorgabe an das Metereologiesystem weiterzuleiten beziehungweise zu übermitteln. Beispielsweise kann die Aufnahme durch die Sensorvorrichtung in einem geringeren Zeitintervall stattfinden als die Übermittlung an das Metereologiesystem. Somit kann bei der Abfrage durch das Metereologiesystem direkt eine Vielzahl von Daten der Umgebung des Kraftwagens mit zeitlicher Abfolge übermittelt werden, wodurch eine schnellere Arbeitskapazität und Rechnerkapazität ermöglicht wird. Zudem ist es möglich, die Daten der Sensorvorrichtung derart abzuspeichern, dass bei beispielsweise einem Fehler beziehungsweise einem Funkloch beziehungsweise bei einem Fehlen des Netzwerks die Daten nicht verloren gehen, sondern abgespeichert bleiben und bei einer erneuten Kommunikation mit dem Metereologiesystem die Daten ausgewertet werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Schritte d) bis h) in einem vorgegebenen Intervall durchgeführt werden. Die Wiederholung der Schritte d) bis h) führt dazu, dass das Metereologiesystem durchgehend eine Erzeugung und/oder eine Aktualisierung der wenigstens einen Wettervorhersage durchführt, wodurch die Veränderungen des Wetters in einer zeitlichen Abfolge ersichtlich sind. Hierbei ist die elektronische Recheneinrichtung dazu ausgebildet, die Daten der Sensorvorrichtung jeweils zu empfangen als auch weiterzuleiten und je nach Vorgaben zur gegebenen Zeit an das Metereologiesystem weiterzuleiten als auch ebenfalls die spezifischen Daten zur Auswertung weiterzuleiten. Ein hier entstehender Kreislauf des IT-Systems führt dazu, dass die Wettervorhersage gemäß des vorgegebenen Intervalls aktualisiert wird. Dies führt dazu, dass die Kommunikation mit der elektronischen Recheneinrichtung beziehungsweise dem Backend dazu führt, dass spezielle Wettersituationen wie Unwetter, Sandsturm und weitere in der Nähe des Fahrzeugs detailliert und durch mehrere Sensoren erfasst wird. Insbesondere ist es möglich, einen durchgehenden Datenaustausch zwischen Metereologiesystem und Kraftwagen bereitzustellen.
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Weiterhin vorteilhaft hat sich eine Ausgestaltung der Erfindung erwiesen, in welcher die Daten verschiedener der Sensorvorrichtung angeordneten Sensoren durch die Sensorvorrichtung zusammengeführt und temporär gespeichert werden. Dies hat den Vorteil, dass die Sensorvorrichtung sämtliche Daten aus den verschiedenen Sensoren abspeichern und derart bereitstellen beziehungsweise vorbereiten kann, dass diese direkt an die elektronische Recheneinrichtung weitergeleitet werden. Somit ist durch die elektronische Recheneinrichtung, welche aufgrund dessen, dass diese bereits vorhanden ist und sämtliche andere Aufgaben hat, von deren Rechenkapazität nicht beeinträchtigt. Ebenso ist es möglich, bei Kommunikationsfehlern sämtliche Daten der Sensoren in der Sensorvorrichtung abzuspeichern beziehungsweise temporär abzuspeichern.
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Ebenso vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Erfindung, in welcher in einem weiteren Verfahrensschritt i) die Wettervorhersage durch die Datenempfängereinrichtung empfangen wird. Dies bedeutet, dass die Wettervorhersage direkt an den Kraftwagen weitergeleitet wird, wodurch der Kraftwagen nicht nur die Daten des Wetters in der Umgebung bereitstellt, sondern die Wettervorhersage ebenfalls empfängt. Beispielsweise ist es hier möglich, dass das Metereologiesystem neben den erfassten Daten weitere Vorhersagen und Erweiterungen der Daten durchführt und diese an den Kraftwagen weiterleitet, wodurch ein Fahrer des Kraftwagens informiert wird, wie es zukünftig mit dem Wetter vorangehen wird als auch eine Aussage zur Sicherheit der bevorstehenden Strecke zur Verfügung gestellt wird.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Wettervorhersage abhängige Befehle durch die elektronische Recheneinrichtung an ein Fahrerassistenzsystem des Kraftwagens übermittelt werden. Somit kann der Kraftwagen, je nach Wettervorhersage, direkt das Fahrerassistenzsystem vorwarnen, wodurch bei beispielsweise einem Unwetter sämtliche im Kraftwagen beinhaltete Komponenten aktiviert beziehungsweise gesteuert werden, welche dem Unwetter entgegenwirken und dem Fahrer somit wenigstens teilweise assistieren beziehungsweise helfen. Hierbei können Scheibenwischer, Heizungen, Lichter und weiteres wenigstens teilweise automatisch eingeschaltet werden, als auch dem Fahrer eine Wettervorhersage angekündigt werden.
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Schließlich ist es in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Wettervorhersage an ein vom Kraftwagen und/oder vom Metereologiesystem unabhängiges Netzwerk kabellos übermittelt wird. Dies bedeutet, dass die Wettervorhersage nicht nur für das Metereologiesystem und dem Kraftwagen zur Verfügung stehen, sondern die Wettervorhersage an ein Netzwerk weitergeleitet wird, beispielsweise an eine Datenwolke, (engl.) „Cloud“, beziehungsweise an ein Cloudsystem oder einem weiteren Netzwerk des OEM, oder direkt an das Internet weitergeleitet werden, wodurch neben dem Kraftwagen weitere Kraftwägen Zugang zu dieser Wettervorhersage haben. Weiterhin können weitere Endgeräte mit einer kabellosen Datenempfängereinrichtung die Wettervorhersage empfangen, wodurch nicht nur eine Flotte, sondern auch unabhängige Endgeräte als auch weitere Personen, im und außerhalb des Verkehrs, sämtliche Wettervorhersagen empfangen. Dadurch können beispielsweise die Feuerwehr und Notdienste als auch Handys und weitere Kraftwägen der Flotte, welche sich in der Nähe befinden, rechtzeitig handeln und/oder informieren.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine elektronische Recheneinrichtung mit Verarbeitungsschaltungen, Prozessoren, und Schaltungskreisen, sowie mit einer zugeordneten Datenübermittlungseinrichtung und mit einer zugeordneten Datenempfängereinrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Patentanspruch 1 bis 6.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Metereologiesystem zur meteorologischen Auswertung von Daten einer Sensorvorrichtung eines Kraftwagens, bei welcher zur Erzeugung der meteorologischen Auswertung spezifische Daten von einer mit dem Metereologiesystem kabellos gekoppelten elektronischen Recheneinrichtung des Kraftwagens angefragt und erneut ausgewertet werden. In anderen Worten empfängt das Metereologiesystem durch eine Datenübermittlungseinrichtung der elektronischen Recheneinrichtung Daten, welche von der Sensorvorrichtung erzeugt wurden und wertet diese meteorologisch aus. Um die meteorologische Auswertung wenigstens teilweise zu verbessern beziehungsweise zu optimieren, wird eine Anfrage des Metereologiesystems an die elektronische Recheneinrichtung gesendet, wobei die Anfrage durch die Datenübermittlungseinrichtung empfangen wird. Mittels der Anfrage werden spezifische Daten durch die Sensoreinrichtung, welche mit der elektronischen Recheneinrichtung gekoppelt ist, angefragt beziehungsweise erzeugt, welche wiederum an die elektronische Recheneinrichtung gesendet werden und über die Datenübermittlungseinrichtung an das Metereologiesystem zurück. Mit den spezifischen Daten kann das Metereologiesystem eine erneute Auswertung der Daten durchführen, wodurch die meteorologische Auswertung durchgehend erzeugt beziehungsweise aktualisiert wird. Schließlich ist es in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Anfrage von spezifischen Daten an eine Vielzahl von Kraftwägen übermittelt und/oder von der Vielzahl an Kraftwägen empfangen wird. Durch die Anwendung der Vielzahl von Kraftwägen ist es möglich, verschiedene Daten einer größeren Umgebung zu empfangen beziehungsweise auszuwerten, wodurch die Flotte, die die Vielzahl von Kraftwägen ausmacht, die Daten an die jeweiligen elektronischen Recheneinrichtungen sendet und diese jeweilig die Daten an das Metereologiesystem zusendet. Das Metereologiesystem ist entsprechend dazu ausgebildet, sämtliche Daten auszuwerten und alle Daten für die Wettervorhersage anzuwenden, wodurch eine genauere und flächenmäßig größere Wettervorhersage ausgewertet wird.
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Besonders vorteilhaft an dem Gegenstand der Erfindung sind die dadurch reduzierten Kosten, dessen vollständige Infrastruktur aus aufwendiger Sensorik, Rechenkapazitäten im Fahrzeug, Funkverbindungen mit Backend, Backend usw., bereits im wenigstens teilautonomen Kraftwagen vorhanden ist und diese nutzt. Somit ist es möglich, Echtzeit-Wetterdaten sehr kostengünstig zu erheben. Zudem ist die Erfassung von meteorologischen Daten im Kontext von autonomen Fahren kein kompliziertes technisches Problem und kann daher mit relativ geringem Aufwand realisiert werden, wodurch eine besondere Einfachheit dargestellt ist. Schließlich ermöglicht das Anwenden der bereits vorhandenen Struktur eine gesellschaftliche Akzeptanz, da autonomes Fahren im sozialen Prozess des Straßenverkehrs eingreift und aus Sicht der Fahrzeughersteller autonome Fahrzeuge als positiv empfunden werden sollen. Durch Dienste an Themen allgemeiner gesellschaftlicher Interesse, wie in Fall der Verbesserung von Wettervorhersagen, kann die gesellschaftliche Akzeptanz von autonomen Fahrzeugen zusätzlich verbessert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils gezeigten Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigt die einzige Figur (Fig.) ein Bilddiagramm zur Veranschaulichung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Erzeugung von wenigstens einer Wettervorhersage.
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Das Verfahren zur Erzeugung wenigstens einer Wettervorhersage wird mittels eines Kraftwagens 10 und einem Metereologiesystem 12 durchgeführt. Hierbei stellt das Bilddiagramm in der Figur (Fig.). insbesondere ein Lastkraftwagen als Kraftwagen 10 dar, an welchem sowohl eine Sensorvorrichtung 14 bestehend aus verschiedenen Sensoren S1, S2, S3, S4, S5, S6, S7, S8, als auch eine elektronische Recheneinrichtung 16 angeordnet sind. Hierbei handelt es sich beim Kraftwagen 10 insbesondere um ein autonomes Fahrzeug, welches bereits die Sensorvorrichtung 14, als auch die elektronische Recheneinrichtung 16 in dessen Grundausstattung umfasst. Die Sensorvorrichtung 14 und die elektronische Recheneinrichtung 16 sind für einen Datenaustausch miteinander koppelbar, wobei die Daten der elektronischen Recheneinrichtung 16 von dem mit der elektronischen Recheneinrichtung 16 gekoppelten Metereologiesystem 12 ausgewertet werden. Die elektronische Recheneinrichtung 16 umfasst hierbei Verarbeitungsschaltungen, Prozessoren und Schaltungskreise, sowie eine zugeordnete Datenübermittlungseinrichtung 18 und eine Datenempfängereinrichtung 20 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Sensorvorrichtung 14 umfasst die zuvor genannten Sensoren S1 bis S8, welche beispielsweise durch Lidar, Radar, Kamera, Infrarotkamera, Ultraschall dargestellt sind, und welche zur Erfassung von Daten einer Umgebung des Kraftwagens 10 genutzt werden. Diese erfassten Daten werden anschließend an die elektronische Recheneinrichtung 16 übermittelt. Ebenso ist es möglich, die Daten von der elektronischen Recheneinrichtung an ein Backend 24 zu übermitteln, welches wiederum die erfassten Daten speichert. Die Daten werden anschließend mittels der der elektronischen Recheneinrichtung 16 gekoppelten Datenübermittlungseinrichtung 18 an das Metereologiesystem 12 zur meteorologischen Auswertung übermittelt. Mittels der der elektronischen Recheneinrichtung 16 gekoppelten Datenempfängereinrichtung 20 werden Anfragen des Metereologiesystems 12 zur weiteren Erfassung spezifischer Daten aus der Umgebung des Kraftwagens 10 empfangen.
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Die wenigstens eine Sensorvorrichtung 14 wird ein weiteres Mal genutzt, diesmal zur Erfassung der angefragten spezifischen Daten der Umgebung des Kraftwagens 10. Anschließend werden die erfassten spezifischen Daten an die elektronische Recheneinrichtung 16 übermittelt. Daraufhin werden die erfassten spezifischen Daten mittels der Datenübermittlungseinrichtung 20 an das Metereologiesystem 12 für eine erneute meteorologische Auswertung übermittelt. Schließlich wird wenigstens eine Wettervorhersage aus den übermittelten spezifischen Daten erzeugt beziehungsweise erstellt und/oder aktualisiert.
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Es ist möglich, die Schritte a) bis c) als auch die Schritte d) bis h) in einem vorgegebenen Intervall wiederholt durchzuführen, wodurch die Erzeugung und Aktualisierung der wenigstens einen Wettervorhersage aus den übermittelten Daten und den spezifischen Daten durchführbar ist.
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Die Daten der verschiedenen Sensoren S1 bis S8 der Sensorvorrichtung 16 können alternativ auch durch die Sensorvorrichtung 16 selbst zusammengeführt und temporär gespeichert werden.
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Die Datenempfängereinrichtung 20 ist dazu ausgebildet, in einem weiteren Schritt die Wettervorhersage vom Metereologiesystem 12 zu empfangen, wodurch es ebenso möglich ist, der Wettervorhersage abhängige Befehle durch die elektronische Recheneinrichtung 16 an ein Fahrerassistenzsystem des Kraftwagens 10 zu übermitteln, wodurch vom Wetter abhängige und für das Wetter geeignete Geräte wenigstens teilweise automatisch gesteuert werden. Ebenso ist es möglich, die Wettervorhersage an ein vom Kraftwagen 10 oder vom Metereologiesystem 12 unabhängiges Netzwerk kabellos zu übermitteln, wodurch weitere Endgeräte und Empfänger von Wettervorhersagen informiert werden.
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Das Metereologiesystem 12 zur meteorologischen Auswertung von Daten der Sensorvorrichtung 16 des Kraftwagens 10 ist insbesondere dazu ausgebildet Daten metereologisch auszuwerten um eine Wettervorhersage zu erzeugen. Zur Erzeugung der meteorologischen Auswertung werde Daten und spezifische Daten von der mit dem Metereologiesystem 12 kabellos gekoppelten elektronischen Recheneinrichtung 16 des Kraftwagens 10 angefragt und ausgewertet, als auch erneut ausgewertet. Die Anfrage von spezifischen Daten kann nicht nur an einen Kraftwagen 10 gestellt werden, sondern an eine Vielzahl von Kraftwägen, welche die Daten übermitteln und welche ebenfalls dazu ausgebildet sind, die Daten zu empfangen, wodurch die Wettervorhersage durch mehrere Kraftwägen erstellt oder beziehungsweise erzeugt werden kann, als auch an die Kraftwägen weitergeleitet werden kann. Somit ist eine flächenmäßige größere und verbesserte Wettervorhersage möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- (Last-)Kraftwagen
- 12
- Meteorologiesystem
- 14
- Sensorvorrichtung
- 16
- elektronische Recheneinrichtung
- 18
- Datenübermittlungseinrichtung
- 20
- Datenempfängereinrichtung
- 22
- Backend
- S1 bis S8
- Sensoren
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017210157 A1 [0003, 0004]
- US 20200166946 [0004]
- US 20190012606 [0004]
- WO 2020213547 [0004]
- WO 2014023246 [0004]