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Die vorliegende Erfindung betrifft einen selbstfahrenden Mähdrescher gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein selbstfahrender Mähdrescher der eingangs genannten Art ist aus der
WO 2017/216807 A1 bekannt. Der aus der
WO 2017/216807 A1 bekannte selbstfahrende Mähdrescher kommt bei der Reisernte zum Einsatz, was ein möglichst geringes Gewicht und eine kompakte Bauweise erfordert. Der Mähdrescher umfasst eine als Axialrotor ausgeführte Dresch- und Abscheidevorrichtung mit einem Einlaufbereich zur Zuführung von Erntegut, einem Dreschbereich und einem Abscheidebereich, wobei sich der Axialrotor parallel zur Längsachse des Mähdreschers erstreckt. Ausgehend von der Abscheidevorrichtung wird ein dort abgeschiedener Erntegutstrom einer unterhalb der Abscheidevorrichtung befindlichen Reinigungsvorrichtung zugeführt. Vor der Reinigungsvorrichtung ist eine als Druckgebläse ausgeführte Gebläseanordnung angeordnet. Um einen kompakten Aufbau zu erreichen, befindet sich der Korntank von Kleinstmähdreschern neben dem Axialrotor und der Reinigungsvorrichtung.
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In aller Regel ist dem Axialrotor eine Zuführ- oder Dreschtrommel vorgeordnet mittels derer bereits vor dem Eintritt in die Rotoreinheit ein Erntegutstrom abgeschieden und einem unter der Zuführ- oder Dreschtrommel befindlichen Vorbereitungsboden zugeführt wird. Ausgehend von dem Vorbereitungsboden wird der Erntegutstrom der Reinigungsvorrichtung zugeführt.
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Das Erreichen einer höheren Leistungsdichte wird insbesondere durch die erreichbare Reinigungsleistung der Reinigungsvorrichtung begrenzt. Eine Erhöhung der Reinigungsleistung erfordert Änderungen der Geometrie und Abmessungen der Reinigungsvorrichtung. Dem steht entgegen, dass die gegebenen Maschinenabmessungen eines zur Reisernte verwendeten Kleinstmähdreschers, insbesondere vor dem Hintergrund der Vermeidung einer Zunahme des Gesamtgewichts, beibehalten werden sollen.
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Aus der
EP 3 662 738 A1 ist ein hochleistungsfähiger Mähdrescher mit einer Saugwindreinigung bekannt. Derartige Saugwindreinigungen befinden sich hinter der Reinigungsvorrichtung und ermöglichen eine Steigerung der Leistungsdichte der Reinigungseinrichtung. Der maximale Durchsatz einer Reinigungsvorrichtung mit einer Saugwindreinigung übersteigt die erforderliche Leistungsdichte eines in der Reisernte eingesetzten Kleinstmähdreschers deutlich. Die mit einer Saugwindreinigung einhergehenden Herstellkosten und Gewichtszunahme eines Mähdreschers sind somit für den Einsatz in Kleinstmähdreschern nicht wirtschaftlich.
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Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Mähdrescher der eingangs genannten Art weiterzubilden, welcher sich durch einen höheren Erntegutdurchsatz bei zugleich hoher Qualität des Arbeitsergebnisses unter Einhaltung der gegebenen Maschinenabmessungen und geringen Herstellungskosten auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Gemäß dem Anspruch 1 wird ein selbstfahrender Mähdrescher vorgeschlagen, umfassend einen Einzugskanal zur Förderung von Erntegut, eine dem Einzugskanal nachgeordnete Dresch- und Abscheidevorrichtung mit einem sich in Längsrichtung des Mähdreschers erstreckenden Axialrotor, der einen Einlaufbereich und einen Dresch- und Abscheidebereich umfasst, wobei unterhalb der Dresch- und Abscheidevorrichtung ein oszillierend angetriebenen Rücklaufboden angeordnet ist, wobei mittels des Rücklaufbodens ein Erntegutstrom zu einem Vorbereitungsboden förderbar ist, eine unterhalb des Rücklaufbodens angeordnete Reinigungsvorrichtung mit einer als Druckgebläse ausgebildeten Gebläseanordnung, sowie einen neben der Dresch- und Abscheidevorrichtung angeordneten Korntank, wobei die Dresch- und Abscheidevorrichtung auf einer ersten Maschinenseite des Mähdreschers angeordnet ist und der Korntank auf einer der ersten Maschinenseite gegenüberliegenden zweiten Maschinenseite angeordnet ist, wobei der Einlaufbereich unmittelbar dem Einzugskanal nachgeordnet ist und sich der Rücklaufboden in Längsrichtung zumindest über die Länge des Dresch- und Abscheidebereichs erstreckt.
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Die Erfindung hat viele Vorteile. Es wird ein als Kleinstmähdrescher ausgebildeter kompakter selbstfahrender Mähdrescher mit einer hohen Leistungsdichte geschaffen, der insbesondere für die Reisernte vorgesehen ist. Der Mähdrescher zeichnet sich durch seinen kompakten Aufbau mit einem auf einer ersten Maschinenseite befindlichen Dresch- und Abscheidevorrichtung und einem Korntank, der auf einer der ersten Maschinenseite gegenüberliegenden zweiten Maschinenseite angeordnet ist, aus. Gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten kompakten Mähdreschern wird hier eine kostengünstige Erhöhung der Reinigungsleistung erwirkt, indem das gesamte im Dresch- und Abscheidebereich abgeschiedene Erntegut zunächst einem Vorbereitungsboden zugeführt und von diesem für die weitere Verarbeitung in der Reinigungsvorrichtung vorbereitet wird. Hierbei wird das gesamte in dem Dresch- und Abscheidebereich abgeschiedene Erntegut vorderseitig der Reinigungsvorrichtung zugeführt, sodass trotz der Kompaktheit des Mähdreschers, die gesamte Länge der in der Reinigungsvorrichtung befindlichen Siebe besonders effizient genutzt wird. Mithin wird eine sehr gute Reinigungsleistung erreicht, obgleich auf eine separate dem Axialrotor vorgeordnete Dreschtrommel verzichtet wird. Dadurch, dass das Erntegut ausgehend von dem Einzugskanal unmittelbar dem Einlaufbereich des Axialrotors zugeführt wird, werden die Kosten gesenkt und auch im Betrieb des vorschlagsgemäßen Mähdreschers der Energieverbrauch aufgrund des Verzichts zusätzlichen Leistungsabnehmer, nämlich des Verzichts einer Dresch- oder auch Zuführtrommel, reduziert. Ein weiterer Vorteil aus der unmittelbaren Zuführung des Ernteguts ausgehend von dem Einzugskanal hin zu dem Einlaufbereich ergibt sich dadurch, dass der Vorbereitungsboden deutlich kürzer ausgeführt werden kann, da in einem dem Axialrotor vorgeordneten Bereich kein Erntegut abgeschieden wird, welches dann üblicherweise dem Vorbereitungsboden unmittelbar zugeführt wird. In Kombination mit einem als Druckgebläse ausgebildeten Gebläseanordnung wird so ein in der Herstellung und Betrieb kostengünstiger Kleinstmähdrescher mit einem niedrigen Gesamtgewicht geschaffen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung erstreckt sich der Rücklaufboden über den Dresch- und Abscheidebereich hinaus abschnittsweise unterhalb des Einlaufbereichs. Hierdurch kann der gesamte in der Dresch- und Abscheidevorrichtung abgeschiedene Erntegutstrom zunächst dem Vorbereitungsboden zugeführt werden, um eine optimale Vorbereitung des Ernteguts vor dessen Eintritt in die Reinigungseinrichtung zu erreichen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Reinigungsvorrichtung einen Siebkasten mit zumindest einem darin angeordneten Sieb, wobei der Rücklaufboden mittels zumindest einer Koppelstange kinematisch derart mit dem Siebkasten gekoppelt ist, sodass diese eine gegensinnige Oszillationsbewegung durchführen. Die Kopplung des Siebkastens mit dem Rücklaufboden ist eine kostengünstige Lösung um den Rücklaufboden in eine Schwingungsbewegung zu versetzen. Eine gegensinnige Oszillationsbewegung bzw. eine im Wesentlichen um 180 Grad phasenverschobene Schwingung des Siebkastens gegenüber dem Rücklaufboden führt zumindest zu einer Reduzierung der auf die Mähdrescherstruktur übertragenen Massenschwingungen.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass der Dresch- und Abscheidevorrichtung eine Häcksel- und Verteilvorrichtung nachgeordnet ist, welche vorzugsweise durch Schwenken um eine sich quer zur Längsachse des Mähdreschers erstreckende Schwenkachse zwischen einer Schwadablageposition und einer Häckselposition überführbar ist. Das Erntegut wird durch den Axialrotor in Längsrichtung zum rückwärtigen Bereich des Mähdreschers gefördert. Der Langstrohauswurf erfolgt somit hintenseitig, wodurch eine dem Axialrotor nachgeordnete Anbindung einer Häcksel- und Verteilvorrichtung begünstigt wird. Die Anordnung der Häcksel- und Verteilvorrichtung führt somit bei einem derartigen Mähdrescher zu keiner Veränderung der Breite des Gesamtaufbaus.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass für das Zurückführen von Überkehr ein Elevator vorgesehen ist, welcher die Überkehr im Wesentlichen in zur Längsachse des Mähdreschers senkrechter Richtung transportiert. Die Überkehr, d.h. das von dem Obersieb oder dem Untersieb unvollständig abgeschiedene Erntegut, kann von dem Elevator auf nahezu kürzestem Weg zu dem Axialrotor befördert werden.
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Besonders bevorzugt kann der Elevator die Überkehr dem Axialrotor zuführen, wobei der Elevator vorzugsweise eingerichtet ist, um die Überkehr dem Axialrotor in einem mittleren Drittel der Längserstreckung des Dresch- und Abscheidebereichs zuzuführen. Für das Nachdreschen hat es sich als ausreichend erwiesen, dass die Überkehr dem Dresch- und Abscheidebereiche des Axialrotors in einem mittleren Bereich zugeführt wird. Hierdurch ergeben sich kurze Wege für den Überkehr-Massenstrom und eine einfache Antriebstechnik. Das Nachdreschend des unvollständig abgeschiedenen Ernteguts kann somit im Axialrotor erfolgen. Als mittleres Drittel bzw. mittlerer Bereich ist hier der Bereich zu verstehen, welcher sich hinter dem vorderen Drittel der Längserstreckung des Dresch- und Abscheidebereichs und vor dem hinteren Drittel der Längserstreckung des Dresch- und Abscheidebereichs befindet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Axialrotor im Abscheidebereich eine Mehrzahl von in Reihen angeordneter Pins umfassen, wobei vorzugsweise in Umfangrichtung des Axialrotors acht sich parallel zueinander erstreckende Reihen angeordnet sind. Aus Feld und Prüfstandsversuchen hat sich eine Anordnung von acht entlang des Umfangs des Rotors angeordneten Reichen als optimal erwiesen.
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Bevorzugt kann ein dem Axialrotor obenseitig umgebender Dachmantel um eine sich parallel zur Rotationsachse erstreckende Schwenkachse verschwenkbar sein. Der Dachmantel ist somit von einer Betriebsposition in eine Wartungsposition verschwenkbar, sodass sich eine sehr gute Zugänglichkeit zum Axialrotor für Wartungs- und Reparaturabreiten ergibt.
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Vorteilhaft ist es, wenn der Abscheidebereich des Axialrotors untenseitig von einem Rotorkorb umgeben ist, wobei an einer dem Einlaufbereich abgewandten Stirnseite des Rotorkorbs ein sich in radialer Richtung des Korbs erstreckendes Leitblech angeordnet ist. Das Leitblech am Rotorkorbende verhindert ein axiales Austreten des Ernteguts.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand weiterer Unteransprüche und werden nachfolgend an Hand eines in mehreren Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Mähdreschers;
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Mähdreschers gemäß 1;
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Rücklaufbodens mit einer Koppelstange;
- 4 eine schematische Schnittansicht eines Mähdreschers;
- 5 eine perspektivische Ansicht einer Dresch- und Abscheidevorrichtung.
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In 1 ist schematisch eine perspektivische Ansicht eines selbstfahrenden Mähdreschers 1 dargestellt. Der Mähdrescher 1 umfasst ein hier nicht dargestelltes und allgemein bekanntes Schneidwerk, welches an einem Einzugskanal 2 des Mähdreschers 1 angeordnet ist. In dem Einzugskanal 2 befindet sich ein Schrägförderer, welcher das vom Vorsatzgerät 2 aufgenommene Erntegut in Richtung des Mähdreschers 1 fördert.
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Weiterhin umfasst der Mähdrescher 1 eine Dresch- und Abscheidevorrichtung 3, eine unterhalb der Dresch- und Abscheidevorrichtung 3 angeordnete Reinigungsvorrichtung 4 sowie eine der Reinigungsvorrichtung 4 nachgeordnete Häcksel- und Verteilvorrichtung 5 als Arbeitsaggregate. Als Fortbewegungsmittel weist der Mähdrescher 1 ein Raupenlaufwerk 6 auf. Die Dresch- und Abscheidevorrichtung 3, die Reinigungsvorrichtung 4 sowie die Häcksel- und Verteilvorrichtung 5 sind parallel zur Längsachse LA des Mähdreschers 1 angeordnet. Insbesondere sind die Dresch- und Abscheidevorrichtung 3, die Reinigungsvorrichtung 4 sowie die Häcksel- und Verteilvorrichtung 5 in axialer Richtung gesehen auf einer ersten Maschinenseite 7 des Mähdreschers 1 angeordnet. Die erste Maschinenseite 7 ist in 1 schematisch dargestellt.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer der ersten Maschinenseite 7 gegenüberliegenden zweiten Maschinenseite 8. Die Maschinenseiten 7, 8 erstrecken sich in Richtung der Längsachse LA des Mähdreschers 1. Auf der zweiten Maschinenseite 8 des Mähdreschers 1 befindet sich ein vereinfacht dargestellter Fahrerstand 9, hinter dem ein Antriebsmotor 10 nebst Antriebskomponenten für die Arbeitsaggregate sowie ein Korntank 11 angeordnet sind. Der Korntank 11 befindet sich neben der Reinigungsvorrichtung 4 und der Dresch- und Abscheidevorrichtung 3. Im rückwärtigen Bereich des Mähdreschers 1, insbesondere hinter dem Korntank 11, ist eine Überladevorrichtung 12 mit einem um eine im Wesentlichen vertikale Achse schwenkbaren Auslaufrohr 13 zum Entleeren des Korntanks 11 vorgesehen.
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Von dem Vorsatzgerät aufgenommenes Erntegut wird von einer Querfördervorrichtung des Vorsatzgerätes lateral transportiert und dem Einzugskanal 2 zugeführt. Die Breite des Einzugskanals 2 im Übergang zu der nachgeordneten Dresch- und Abscheidevorrichtung 3 entspricht im Wesentlichen einer Arbeitsbreite 14 der in dem Mähdrescher 1 angeordneten Arbeitsaggregate. Die Dresch- und Abscheidevorrichtung 3 sowie die Reinigungsvorrichtung 4 weisen im Wesentlichen die gleiche Arbeitsbreite 14 auf. Die Arbeitsbreite 14 der in dem Mähdrescher 1 angeordneten Arbeitsaggregate beträgt zwischen 30% und 50% einer Gesamtbreite des Mähdreschers 1. Mit Arbeitsbreite 14 ist die Erstreckung des Bereiches im Inneren der Arbeitsaggregate bezeichnet (siehe 4), über den sich das zu bearbeitende Erntegut in Querrichtung des Mähdreschers 1 verteilen kann.
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Wie 1 zeigt, weist die Dresch- und Abscheidevorrichtung 3 einen sich in Längsrichtung LA des Mähdreschers 1 erstreckenden Axialrotor 17 auf. Der Axialrotor 17 bildet einen Einlaufbereich 15 und einen Dresch- und Abscheidebereich 16 aus. Der Einlaufbereich 15 befindet sich vorderseitig am Axialrotor 17 und umfasst spiralförmig auf dem Axialrotor 17 angeordnete Förderbleche 18 zur Annahme des dem Einlaufbereich 15 zugeführten Ernteguts und zur Förderung des Ernteguts in axialer Richtung des Axialrotors 17. Das im Einzugskanal 2 geförderte Erntegut wird unmittelbar dem Einlaufbereich 15 des Axialrotors 17 zugeführt. Unmittelbar ist hier dahingehend auszulegen, dass zwischen dem Einzugskanal 2 und dem Einlaufbereich 15 kein weiteres das Erntegut aktiv förderndes Mittel, wie beispielsweise eine Dresch- oder Zuführtrommel, angeordnet ist. Der Dresch- und Abscheidebereich 16 ist dem Einlaufbereich 15 nachgeordnet. Der Dresch- und Abscheidebereich 16 fallen hier räumlich zusammen und wird in Längsrichtung des Axialrotors 17 durch eine Vielzahl von in Reihen angeordneten Pins 19 begrenzt. Hier und vorzugsweise umfasst der Axialrotor 17 acht in Umfangsrichtung beabstandet zueinander angeordnete Reihen von Pins 19. Die Reihen selbst erstrecken sich in axialer Richtung des Rotors. Die Pins erstrecken sich in radialer Richtung und wirken mit einen untenseitig den Axialrotor 17 umgebenden gitterförmigen Rotorkorb 20 zusammen. Das den Pins 19 zugeführte Erntegut wird im Dresch- und Abscheidebereich 3 gedroschen und die ausgedroschenen Körner sowie kleinere Nicht-Korn-Bestandteile fallen durch die gitterförmige Struktur des Rotorkorbs 20 hindurch.
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Hier und vorzugsweise ist die Häcksel- und Verteilvorrichtung 5 durch Schwenken (Pfeil 21) um eine sich quer zur Längsachse LA des Mähdreschers 1 erstreckende Schwenkachse zwischen einer Schwadablageposition und einer Häckselposition überführbar. 1 zeigt die Häcksel- und Verteilvorrichtung 5 sowohl in der Häckselposition als auch in der Schwadablageposition. Das Überführen zwischen der Schwadablageposition und der Häckselposition erfolgt manuell. Von der Dresch- und Abscheidevorrichtung 3 endseitig abgeschiedenes Stroh gelangt in der Häckselposition in die Häcksel- und Verteilvorrichtung 5, wird gehäckselt und anschließend verteilt. In der Schwadablageposition, in der die Häcksel- und Verteilvorrichtung 5 hochgeschwenkt ist, fällt das von der Dresch- und Abscheidevorrichtung 3 endseitig abgeschiedene Stroh auf den Boden. Aufgrund der geringen Arbeitsbreite 14 der Dresch- und Abscheidevorrichtung 4 kann die Ablage des Strohs im Wesentlichen schwadförmig erfolgen.
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Unterhalb der Dresch- und Abscheidevorrichtung 3 ist ein Rücklaufboden 21 angeordnet. Der Rücklaufboden 21 ist oszillierend angetrieben, um von der Dresch- und Abscheidevorrichtung 4 abgeschiedenes Erntegut in Fahrtrichtung FR zu fördern. Der Rücklaufboden 21 erstreckt sich in Längsrichtung LA des Mähdreschers 1 über die gesamte Längserstreckung des Dresch- und Abscheidebereichs 16, sodass der gesamte durch den Rotorkorb 20 fallende Erntegutstrom dem Rücklaufboden 21 zugeführt wird. Das Erntegut gelangt vom vorderen, d.h. in Fahrtrichtung FR weisenden Ende des Rücklaufbodens 21 auf einen Vorbereitungsboden 22. Von dem Vorbereitungsboden 22 gelangt das Erntegut auf ein Obersieb 23, durch welches es auf ein darunter befindliches Untersieb 24 gelangt. Um sicherzustellen, dass das gesamte Erntegut von dem Rücklaufboden 21 zunächst dem Vorbereitungsboden 22 zugeführt wird, erstreckt sich der Rücklaufboden 21 über den Dresch- und Abscheidebereich 3 hinaus abschnittsweise unterhalb des Einlaufbereichs15. Hierdurch wird eine größere horizontale Überschneidung zwischen Rücklaufboden 21 und Vorbereitungsboden 22 erreicht. Obersieb 23 und Untersieb 24 sind gemeinsam in einem Siebkasten 31 angeordnet und bilden die Reinigungsvorrichtung 4 des Mähdreschers 1. Die Reinigungsvorrichtung 4 ist unterhalb des Rücklaufbodens 21 angeordnet.
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Wie 3 schematisch in einer perspektivischen Ansicht darstellt, sind der Rücklaufboden 21 und der Siebkasten 31 mit zumindest einer Koppelstange 32 kinematisch gekoppelt. Die Koppelstange 32 ist verschwenkbeweglich um eine sich horizontal erstreckende Achse 33 an einer Seitenwand 34 des Mähdreschers 1 angeordnet. Ausgehend von der Achse 33 ist ein erster Schwenkarm 35 der Koppelstange 32 mit dem Rücklaufboden 21 gekoppelt. Ein zweiter Schwenkarm 36 der Koppelstange 32 ist an einem der Achse 33 abgewandten Ende schwenkbeweglich mit einem Stab 44 gekoppelt, wobei der Stab 44 wiederum schwenkbeweglich mit einem an dem Siebkasten 31 angeordneten Bolzen 37 gekoppelt ist. Der Bolzen 37 ragt ausgehend von dem Siebkasten 31 durch eine Aussparung in der Seitenwand 34 hinaus, sodass dieser bei einer oszillierenden Bewegung des Siebkastens 31 nicht mit der Seitenwand 34 kollidiert. Die Koppelstange 32 überträgt eine oszillierende Bewegung des Siebkastens 31 auf den Rücklaufboden 21 derart, sodass der Rücklaufboden 21 und der Siebkasten 31 gegensinnig zueinander oszillieren. Hier und vorzugsweise ist eine hier nicht dargestellte weitere Koppelstange 32 gleichermaßen auf einer der in 3 gezeigten gegenüberliegenden Seitenwand 38 angeordnet.
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Die in den Sieben 23, 24 abgeschiedenen Körner werden in einem in 1 gezeigten Körnersumpf 25 gesammelt und von dort dem Korntank 11 zugeführt. Erntegut, welches vom Obersieb 23 oder dem Untersieb 24 und dem diese entgegen der Fahrtrichtung FR durchströmenden Luftstrom unvollständig abgeschieden wird, gelangt als sogenannte Überkehr in einen unterhalb des Untersiebes 24 angeordneten Trog 26. Ausgehend von dem Trog 26 wird die Überkehr mittels einer in dem Trog 26 angeordneten Förderschnecke 27 an einen in 4 dargestellten Elevator 28 übergeben.
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Der Elevator 28 ist auf der dem Korntank 11 zugewandten Seite der Reinigungsvorrichtung 4 angeordnet. Innerhalb des Elevators 28 sind hier nicht näher dargestellte Fördermittel angeordnet, die die Überkehr im Wesentlichen in zur Längsachse LA des Mähdreschers 1 senkrechter Richtung transportiert. Die Überkehr kann somit auf nahezu kürzestem Weg hin zu dem Dresch- und Abscheidebereich 16 des Axialrotors 17 transportiert werden. Der Elevator 28 ist dazu eingerichtet, die Überkehr in einem mittleren Bereich dem Dresch- und Abscheidebereich 16 des Axialrotors 17 zuzuführen. Als mittlerer Bereich ist hier der Bereich zu verstehen, welcher sich hinter dem vorderen Drittel der Längserstreckung des Dresch- und Abscheidebereichs 16 und vor dem hinteren Drittel der Längserstreckung des Dresch- und Abscheidebereichs 16 befindet. Der vordere Bereich ist hierbei ein dem Einzugskanal 2 zugewandter Bereich und der hintere Bereich ist hierbei ein der Häcksel und Verteilvorrichtung 5 zugewandter Bereich. Zum Zuführen der Überkehr zu dem Dresch- und Abscheidebereich 16 umfasst der Elevator 28 einen Auswurfschacht 29. Der Auswurfschacht 29 ist eingangsseitig dem Elevator 28 zugeordnet und ausgangsseitig an ein den Axialrotor 17 umhüllendes Gehäuse 30 angeschlossen. Innerhalb des Auswurfschachts 29 ist eine Förderschnecke 27 zur aktiven Förderung der Überkehr angeordnet. Das Gehäuse 30 umfasst weiterhin einen um eine sich parallel zur Rotationsachse 40 des Axialrotors 17 erstreckende Schwenkachse 41 verschwenkbaren Dachmantel 42. Der Dachmantel 42 kann von einer in 4 dargestellten geschlossenen Position hin zu einer geöffneten Wartungsposition verschwenkt werden. Hierdurch wird eine verbesserte Zugänglichkeit der Komponenten der Dresch- und Abscheidevorrichtung 3 erreicht.
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Wie 1 zeigt, ist der Reinigungseinrichtung 4 eine als Druckgebläse ausgebildet Gebläseanordnung 39 vorgeordnet. Die Austrittsöffnung 40 der Gebläseanordnung 39 ist der Reinigungsvorrichtung 4 zugewandt und befindet sich unterhalb des Vorbereitungsbodens 22. Ein aus der Austrittsöffnung 40 austretender Luftstrom durchdringt die Siebe 23, 24 und trägt die leichteren Nicht-Korn-Bestandteile des in der Reinigungsvorrichtung 4 befindlichen Ernteguts hin zu einem rückwärtigen Bereich des Mähdreschers 1. Das von dem Vorbereitungsboden 22 zu dem Obersieb 23 herabfallende Erntegut wird ebenfalls von dem Luftstrom durchdrungen, sodass bereits hier erste Nicht-Korn-Bestandteile von den Körnern getrennt werden.
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5 zeigt ein der Häcksel- und Verteilvorrichtung 5 zugewandtes Ende der Dresch- und Abscheidevorrichtung 3. Der Rotorkorb 20 umfasst an der dem Einlaufbereich 15 abgewandten Stirnseite ein sich in radialer Richtung des Axialrotors 17 erstreckendes Leitblech 43. Das Leitblech 43 erstreckt sich abschnittsweise über die gesamte Arbeitsbreite 14 des Dresch- und Abscheidebereichs 16. Das Leitblech 43 verhindert ein axiales Austreten des Ernteguts am Rotorkorbende.
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Bezugszeichenliste:
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- 1
- Mähdrescher
- 2
- Einzugskanal
- 3
- Dresch- und Abscheidevorrichtung
- 4
- Reinigungsvorrichtung
- 5
- Häcksel- und Verteilvorrichtung
- 6
- Raupenlaufwerk
- 7
- Erste Maschinenseite
- 8
- Zweite Maschinenseite
- 9
- Fahrerstand
- 10
- Antriebsmotor
- 11
- Korntank
- 12
- Überladevorrichtung
- 13
- Auslaufrohr
- 14
- Arbeitsbreite
- 15
- Einlaufbereich
- 16
- Dresch- und Abscheidebereich
- 17
- Axialrotor
- 18
- Förderblech
- 19
- Pins
- 20
- Rotorkorb
- 21
- Rücklaufboden
- 22
- Vorbereitungsboden
- 23
- Obersieb
- 24
- Untersieb
- 25
- Körnersumpf
- 26
- Trog
- 27
- Förderschnecke
- 28
- Elevator
- 29
- Auswurfschacht
- 30
- Gehäuse
- 31
- Siebkasten
- 32
- Koppelstange
- 33
- Achse
- 34
- Seitenwand
- 35
- Erster Schwenkarm
- 36
- Zweiter Schwenkarm
- 37
- Bolzen
- 38
- Seitenwand
- 39
- Gebläseanordnung
- 40
- Rotationsachse
- 41
- Schwenkachse
- 42
- Dachmantel
- 43
- Leitblech
- 44
- Stab
- LA
- Längsachse
- FR
- Fahrtrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2017216807 A1 [0002]
- EP 3662738 A1 [0005]