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Die Erfindung betrifft einen Gülleauslauf, aufweisend eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung an einem Schlauch und/oder an einer Schlauchbefestigung eines Schleppschuhverteilers, und eine Verteilvorrichtung mit mindestens zwei voneinander getrennten Führungsbahnen.
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Es sind Y-förmiger Gülleausläufe, welcher auch als Schleppschuhdüsen bezeichnet werden, bekannt. Hierbei wird ein Schlauchende in zwei separate, vollständig umschlossene Rohre aufgeteilt.
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Nachteilig daran ist, dass die Rohre, beispielsweise am Scheidepunkt, an dem sich die Führungsbahnen teilen, verstopfen können, wenn sich in der Gülle feste Bestandteile, z.B. Strohreste, befinden.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Gülleauslauf sowie einen Schleppschuhverteiler zu schaffen, der die Gefahr eines Verstopfens reduziert.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Vorrichtungen mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß weist der Gülleauslauf, welcher auch als Gülledüse oder Schleppschuhdüse bezeichnet wird, eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung an einem Schlauch eines Schleppschuhverteilers und/oder an einer Schlauchbefestigung eines Schleppschuhverteilers auf.
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Ein Schleppschuhverteiler, welcher auch Schleppschlauchverteiler genannt wird, weist vorzugsweise mehrere Schläuche auf, die an einer Schlauchbefestigung befestigt sind. Als Schlauchbefestigung können Blattfedern dienen. Die Schläuche können z.B. mittels Hülsen und/oder Kabelbindern an der Schlauchbefestigung fixiert werden.
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Die Befestigungsvorrichtung des Gülleauslaufs kann z.B. eine Hülse, einen Kabelbinder und/oder eine Schraubverbindung aufweisen. Dadurch wird ein sicherer Halt am Schlauch und/oder der Schlauchbefestigung, z.B. einer Blattfeder, ermöglicht.
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Eine Hülse der Befestigungsvorrichtung kann z.B. einen Innendurchmesser zwischen 5 mm und 300 mm, vorzugsweise zwischen 10 mm und 100 mm, besonders bevorzugt zwischen 40 mm und 60 mm, z.B. 50 mm, 51 mm, 52 mm, 53 mm, 54 mm oder 55 mm, aufweisen. Der Innenumfang kann beispielswiese zwischen 15 mm und 1000 mm, vorzugsweise zwischen 30 mm und 300 mm, besonders bevorzugt zwischen 125 mm und 190 mm, z.B. 160 mm, 161 mm, 162 mm, 163 mm, 164 mm, 165 mm, 166 mm, 168 mm, 169 mm oder 170 mm, aufweisen.
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Vorzugsweise kann die Befestigungsvorrichtung zur lösbaren Befestigung des Gülleauslaufs ausgebildet sein. Der Gülleauslauf kann dadurch bei Bedarf, z.B. bei einem Defekt, auf einfache Weise getauscht werden.
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Der Gülleauslauf weist eine Verteilvorrichtung mit genau zwei oder mindestens zwei voneinander getrennten Führungsbahnen auf. Der Güllestrom wird somit in zwei oder mehr separate Führungsbahnen aufgeteilt.
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Die deutsche Düngerverordnung schreibt ab dem Jahr 2025 vor, dass die Gülle z.B. auf Grünlandflächen bodennah ausgebracht werden muss. Wird jedem Schlauch eine herkömmliche, ungeteilte Düse zugeordnet, wird die Gülle nicht gleichmäßig verteilt, sondern es bildet sich ein Streifen. Die Gülle ist daher stark konzentriert, sodass sich z.B. Kot nur langsam zersetzt.
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Bei zwei oder mehr Führungsbahnen liegen hingegen mehr Streifen vor, welche weniger stark ausgeprägt sind. Die Gülle wird dadurch besser verteilt und kann daher auch bei wenig Niederschlag leicht in den Boden eingewaschen werden.
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Die Trennwände bzw. Schenkel benachbarter Führungsbahnen können sich vorzugsweise über die gesamte Länge berühren und/oder ineinander übergehen. Vorzugsweise sind diese nicht voneinander beabstandet.
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Die Verteilvorrichtung weist einen oberhalb der Führungsbahnen angeordneten, gemeinsamen Schwemmbereich auf, wobei die Führungsbahnen, vorzugsweise einschließlich der Scheidepunkte, nach oben in Richtung Schwemmbereich offen sind.
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Die Führungsbahnen sind somit quasi von oben zugänglich. Auf diese Weise können feste Bestandteile der Gülle, z.B. Strohbüschel, oberhalb der Führungsbahnen weggeschwemmt werden. Die Führungsbahnen verstopfen daher nicht.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Verteilvorrichtung eine, die Führungsbahnen umspannende Abdeckvorrichtung auf, welche oberhalb des Schwemmbereichs angeordnet ist.
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Beispielsweise zur Erfüllung des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP) muss der Gülleauslauf insgesamt abgedeckt sein.
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Die Führungsbahnen weisen daher eine gemeinsame Abdeckvorrichtung oberhalb des gemeinsamen Schwemmbereichs auf. Der Güllefluss erfolgt bis zum Boden in einem geschlossenen System.
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Der Schwemmbereich wird oben durch die Abdeckvorrichtung und unten durch die Führungsbahnen begrenzt.
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Trotz der Abdeckvorrichtung bleiben die Führungsbahnen nach oben in Richtung Schwemmbereich offen. So enden Trennwände benachbarter Führungsbahnen beispielsweise unterhalb der Abdeckvorrichtung. Die Trennwände erstrecken sich nicht bis zur Abdeckvorrichtung, sondern sind von der Abdeckvorrichtung beabstandet. Es gibt somit vorzugsweise keine bis zur Abdeckvorrichtung durchgehenden Trennwände oder Trennstege.
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Die Abdeckvorrichtung liegt vorzugsweise lediglich an den äußeren Trennwänden an. So bleiben die Führungsbahnen unterhalb der Abdeckvorrichtung weiterhin von oben zugänglich, sodass feste Bestandteile der Gülle im Schwemmbereich weggeschwemmt werden können.
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Nach einer weiteren Ausführungsform erstreckt sich die Abdeckvorrichtung über die gesamte Länge der Führungsbahnen.
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Vorzugsweise erstreckt sich die Abdeckvorrichtung auch über die Gesamtbreite aller Führungsbahnen.
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Es ist folglich der gesamte Gülleauslauf abgedeckt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind genau oder mindestens drei, vier oder fünf Führungsbahnen vorgesehen.
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Je mehr Führungsbahnen vorgesehen sind, desto besser wird die Gülle verteilt.
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Es hat sich in Versuchen gezeigt, dass z.B. drei Führungsbahnen bereits eine sehr gute Verteilung sicherstellen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Führungsbahnen fächerförmig ausgebildet.
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Dies trägt zu einer gleichmäßigen Verteilung der Gülle bei.
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Die Führungsbahnen können vorzugsweise symmetrisch zu einer Mittelachse ausgebildet sein.
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Die Führungsbahnen können gleich große oder unterschiedlich große Querschnittsflächen aufweisen. Beispielsweise können bei drei Führungsbahnen die beiden äußeren Führungsbahnen eine gleich große Querschnittsfläche und die mittlere Führungsbahn eine kleinere oder größere Querschnittsfläche aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform vergrößern sich die Querschnittsflächen der Führungsbahnen ausgehend von der Befestigungsvorrichtung nach außen hin.
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Die Gülle wird auf diese Weise gleichmäßig und streifenförmig verteilt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Querschnittsflächen der Führungsbahnen rund, vorzugsweise halbkreisförmig, und/oder eckig, vorzugsweise V-förmig, ausgebildet.
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Durch die V-förmigen Querschnittsflächen sind die Führungsbahnen gewissermaßen keilförmig.
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Die beiden Schenkel einer Führungsbahn können baugleich oder unterschiedlich ausgebildet sein. Beispielsweise kann der Winkel der beiden Schenkel unterschiedlich sein. Auch ist es denkbar, dass ein Schenkel gerade und der andere gebogen ist.
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Die Schenkel benachbarter Führungsbahnen können an den oberen Enden miteinander verbunden sein. Beispielsweise können mehrere nebeneinander angeordnete Führungsbahnen einen sägezahnförmigen Querschnitt aufweisen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Gülleauslauf Abstützvorrichtungen, z.B. Kufen, auf, welche unterhalb der Führungsbahnen angeordnet sind.
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Beispielsweise kann unter jeder Führungsbahn eine Abstützvorrichtung vorgesehen sein. Alternativ kann z.B. lediglich unter der zentralen Führungsbahn und/oder unter den beiden äußeren Führungsbahnen eine Abstützvorrichtung vorgesehen sein.
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Die Erfindung betrifft auch einen Schleppschuhverteiler mit zumindest einem Schlauch, wenigstens einer Schlauchbefestigung und zumindest einem erfindungsgemäßen Gülleauslauf.
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Vorzugsweise weist der Schleppschuhverteiler eine Vielzahl an Schläuchen auf, beispielsweise mindestens 10, 15, 20, 30 oder 40, z.B. 48.
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Der Schleppschuhverteiler kann zum Beispiel eine Vielzahl an Schlauchbefestigungen, z.B. Blattfedern, aufweisen, beispielsweise mindestens 10, 15, 20, 30 oder 40, z.B. 48.
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Vorzugsweise weist der Schleppschuhverteiler ebenso viele Schläuche wie Schlauchbefestigungen auf.
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Die Schläuche können z.B. mittels Hülsen und/oder Kabelbindern an den Blattfedern fixiert werden.
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An jedem Schlauchende ist vorzugsweise ein Gülleauslauf angeordnet. Somit weist der Schleppschuhverteiler vorzugsweise ebenso viele Gülleausläufe wie Schläuche auf.
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Alle hier beschriebenen Aspekte, Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung können, vorzugsweise auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang sie erwähnt werden, jeweils miteinander kombiniert werden. Vorzugsweise können alle Gegenstände der abhängigen Ansprüche untereinander und mit jedem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche kombiniert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 bis 3 verschiedene Perspektivansichten einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gülleauslaufs, und
- 4 und 5 verschiedene Perspektivansichten einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gülleauslaufs.
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Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter Natur sind. So können einzelne Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert sein. Beispielsweise können die Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen einer anderen Ausführungsform kombiniert werden. Die Anzahl an Führungsbahnen und/oder Abstützvorrichtungen kann höher oder niedriger sein. Beispielsweise sind lediglich zwei Führungsbahnen denkbar. Ferner kann z.B. die Form der Führungsbahnen und/oder Abstützvorrichtungen variieren.
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Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw. vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese nicht nochmals erläutert.
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1 bis 3 zeigen jeweils einen Gülleauslauf mit einer Befestigungsvorrichtung 10 zur Befestigung an einem Schlauch und/oder einer Schlauchbefestigung eines Schleppschuhverteilers.
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Die Befestigungsvorrichtung 10 weist eine Hülse 12 auf, in die ein Schlauch eingesteckt werden kann. Anschließend kann eine Befestigung, z.B. mittels eines Kabelbinders oder mehrerer Kabelbinder, erfolgen. Hierzu kann die Hülse 12 z.B. einen Schlitz 14 für einen Kabelbinder aufweisen.
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Ferner kann die Befestigungsvorrichtung 10 eine Aussparung 16 zur Befestigung, z.B. zum Verschrauben, an einer Schlauchbefestigung, z.B. einer Blattfeder, aufweisen.
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Der Gülleauslauf weist eine Verteilvorrichtung 18 mit drei voneinander getrennten, fächerförmig angeordneten Führungsbahnen 20 auf.
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Oberhalb der Führungsbahnen 20 ist ein gemeinsamer Schwemmbereich 22 vorgesehen. Die Führungsbahnen 20 sind nach oben in Richtung des Schwemmbereichs 22 offen.
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Unterhalb der Führungsbahnen 20 sind Abstützvorrichtungen 24 angeordnet.
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Wie in den 4 und 5 dargestellt ist, kann die Verteilvorrichtung 18 optional eine, die Führungsbahnen 20 umspannende Abdeckvorrichtung 26 aufweisen. Die Abdeckvorrichtung 26 ist oberhalb des Schwemmbereichs 22 angeordnet und begrenzt diesen.
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Dennoch bleibt der Bereich oberhalb der Führungsbahnen 20 frei, d.h. die Führungsbahnen 20 sind nicht jeweils für sich umschlossen. Die Gefahr eines Verstopfens wird auf diese Weise reduziert.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Befestigungsvorrichtung
- 12
- Hülse
- 14
- Schlitz
- 16
- Aussparung
- 18
- Verteilvorrichtung
- 20
- Führungsbahn
- 22
- Schwemmbereich
- 24
- Abstützvorrichtung
- 26
- Abdeckvorrichtung