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Die Erfindung betrifft einen Staubsauger, vorzugsweise einen Handstaubsauger, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Zu den Reinigungsgeräten gehören die Staubsauger, welche Luft samt Schmutz von einem Untergrund in sich einsaugen und die Luft zumindest im Wesentlichen vom Schmutz gereinigt wieder nach außen hin abgeben können. Derartige Staubsauger können zum Betrieb mit einem Kabel mit einer Steckdose verbunden werden. Es kann jedoch für den Benutzer komfortabler sein, das Kabel beim Staubsaugen nicht beachten zu müssen, weshalb auch Akkustaubsauger bekannt und verbreitet sind, welche einen Akku bzw. einen Akkumulator als wiederaufladbaren elektrischen Energiespeicher aufweisen. Insbesondere die vergleichsweise kompakten und leichten Handstaubsauger werden häufig akkubetrieben hergestellt, um den Einsatz für den Benutzer schneller und einfacher zu ermöglichen.
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Ein Staubsauger weist ein Gebläse auf, welches den Luftstrom erzeugen kann. Auf der Ansaugseite des Gebläses kann hierdurch ein Unterdruck erzeugt werden, welcher für ein Nachströmen von Luft sorgen kann; dieser Abschnitt des Staubsaugers kann auch als Unterdruckbereich des Staubsaugers bezeichnet werden.
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Auf der gegenüberliegenden Seite des Gebläses, zu der der Luftstrom hin gerichtet ist, befinden sich üblicherweise wenigstens ein Filter bzw. ein Filtersystem, durch den der Luftstrom hindurchgeführt wird. Dieser Abschnitt des Staubsaugers kann auch als Überdruckbereich des Staubsaugers bezeichnet werden. Der Filter kann den Schmutz wie z.B. Staub, insbesondere Hausstaub, sowie sonstige kleinere Partikel aus dem Luftstrom zurückhalten und hierdurch den Luftstrom filtern, welcher dann den Staubsauger sauberer als beim Einsaugen verlassen kann. Hierdurch kann der Untergrund vom Schmutz gereinigt werden. Der Untergrund kann eine beliebige Oberfläche wie z.B. ein Fußboden bzw. dessen Bodenbelag sein.
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Die Führung des Luftstroms samt Schmutz kann, je nach Ausführungsform des Staubsaugers, direkt über eine Saugdüse als Ansaugöffnung erfolgen, welche Bestandteil des Staubsaugers selbst ist. Die Saugdüse, welche auch als Bodendüse bezeichnet werden kann, kann jedoch auch über einen Saugschlauch und ggfs. über ein zusätzliches Teleskoprohr mit dem Staubsauger verbunden sein; in diesem Fall können der Staubsauger und die übrigen Komponenten wie Saugdüse, Saugschlauch und ggfs. Teleskoprohr zusammen auch als Staubsaugersystem bezeichnet werden. In jedem Fall kann die Saugdüse von einem Benutzer über einen Untergrund geführt werden, um von dort Schmutz mit der eingesogenen Luft aufzunehmen.
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Zur Verbesserung der Reinigungswirkung kann im Bereich der Saugdüse eine Bürste angeordnet sein, welche rotierend angetrieben werden kann, um den zu reinigenden Untergrund zu bürsten und hierdurch Schmutz zum Beispiel aus den Fasern eines Teppichs zu lösen, damit der gelöste Schmutz wirkungsvoller vom Luftstrom abgeführt werden kann. Dies kann die Reinigungswirkung des Staubsaugers verbessern. Diese Bürste kann auch als Bodenbürste oder als Borstwalze bezeichnet werden.
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Das Gebläse derartiger Staubsauger wird üblicherweise von einem ersten elektrischen Motor betrieben. Hierzu werden häufig bürstenlose elektrische Motoren eingesetzt, welche keine Schleifringe oder Kommutatoren und Bürsten zwischen Rotor und Stator aufweisen, welche verschleißen können. Daher weisen bürstenlose elektrische Motoren üblicherweise eine längere Lebensdauer bzw. eine höhere Standzeit als elektrische Motoren mit Bürsten auf. Dies kann sich entsprechend positiv auf die Lebensdauer bzw. auf die Standzeit des Staubsaugers auswirken. Auch weisen bürstenlose elektrische Motoren üblicherweise eine höhere Leistung als bürstenbehaftete elektrische Motoren auf.
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Die Bodenbürste kann ebenfalls mit einem zweiten elektrischen Motor betrieben werden, welcher jedoch üblicherweise aus Kostengründen mit Bürsten, d.h. als bürstenbehafteter elektrischer Motor, ausgebildet ist.
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Hinsichtlich des Betriebs bzw. des Rotierens der Bodenbürste bzw. dessen zweiten elektrischen Motors ist zu beachten, dass Bodenbürsten üblicherweise mit einer definierten festen Drehrichtung betrieben, d.h. im Betrieb stets in die gleiche Richtung angetrieben werden. Dabei wirkt sich üblicherweise der zu reinigende Untergrund bzw. Bodenbelag auf den Betrieb des zweiten elektrischen Motors auf, da die Belastung des zweiten elektrischen Motors wesentlich von dem Untergrund beeinflusst wird, mit welchem die rotierende Bodenbürste in Kontakt steht. So stellt ein glatter Untergrund wie z.B. Fliesen oder ein kurzhaariger Teppich als Bodenbelag eine geringere Belastung bzw. Last für die rotierende Bodenbürste bzw. dessen zweiten elektrischen Motor dar als ein vergleichsweise normallanghaariger oder langhaariger Teppich, welcher der Rotationsbewegung des rotierenden Bodenbürste bzw. dessen zweiten elektrischen Motors einen nicht unerheblichen mechanischen Widerstand entgegensetzten kann.
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Kann dies seitens des Staubsaugers bzw. dessen Steuerungseinheit erkannt werden, kann zur Sicherheit des zweiten elektrischen Motors dieser abgeschaltet werden, falls die Belastung bzw. Last für den zweiten elektrischen Motor der Bodenbürste zu groß wird. In diesem Fall steht die Bodenbürste nicht zur Reinigung des Untergrunds wie beispielsweise eines normallanghaarigen oder langhaarigen bzw. höherfloorigen Teppichs zur Verfügung.
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Dies gilt vergleichbar für den ersten elektrischen Motor des Gebläses, da sich der Untergrund ebenso auf den Luftstrom auswirken kann. Somit kann auch der erreichbare Unterdruck zum Ansaugen von Schmutz und dergleichen, welcher vom Gebläse bzw. von dessen ersten elektrischen Motor erzeugt werden kann, vom zu reinigenden Untergrund abhängen. Schließlich kann ein vergleichsweise normallanghaariger oder langhaariger Teppich abdichtend auf die Ansaugöffnung der Bodenbürste wirken und somit dem Luftstrom signifikant entgegenwirken, welcher vom Gebläse bzw. von dessen ersten elektrischen Motor erzeugt wird. Dies ist bei einem glatten Untergrund wie z.B. Fliesen als Bodenbelag oder bei einem kurzhaarigen Teppich ebenfalls gar nicht bzw. deutlich weniger der Fall.
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Die
EP 1 371 317 A2 beschreibt einen Staubsauger mit einer Kanisteranordnung mit einem Sammelbehälter, mit einem Sauggenerator, mit einer Düsenbaugruppe, wobei die Düsenbaugruppe ein Gehäuse, das einen Rührwerkshohlraum definiert, und ein Rührwerk umfasst, das in dem Rührwerkshohlraum zur Drehung (a) in einer ersten Richtung zum Vorwärtsziehen der Düsenbaugruppe und (b) in einer zweiten Richtung zum Rückwärtsziehen der Düsenbaugruppe angebracht ist, mit einem Antriebsmotor zum Antreiben des Rührwerks und mit einem Stellglied zum Steuern des Betriebs des Antriebsmotors und der Drehrichtung des Rührwerks. Das Vorwärtsziehen der Düsenbaugruppe und das Rückwärtsziehen der Düsenbaugruppe durch den Benutzer kann durch einen schieb- und ziehbaren Handgriff des Staubsaugers erkannt werden, indem jeweils ein Schalter beim Schieben bzw. Ziehen des Staubsaugers vom Benutzer am Handgriff betätigt wird. Entsprechend kann das Rührwerk in die erkannte Bewegungsrichtung rotierend betrieben werden, um die gewünschte Bewegung des Benutzers zu unterstützen.
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Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Staubsauger zur Verfügung zu stellen, dessen Bodenbürste, vorzugsweise auch bei vergleichsweise langhaarigen Teppichen, durchgängig und bzw. oder möglichst wirkungsvoll betrieben werden kann. Dies soll vorzugsweise möglichst einfach, kostengünstig, bauraumsparend und bzw. oder energiesparend erfolgen. Dies soll vorzugsweise für akkubetriebene Staubsauger umgesetzt werden. Zumindest soll eine Alternative zu bekannten derartigen Staubsaugern geschaffen werden.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Staubsauger mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Die Erfindung betrifft somit einen Staubsauger, vorzugsweise einen Handstaubsauger, mit einem Gebläse mit einem Laufrad zur Erzeugung eines Luftstroms, mit einem ersten elektrischen Motor zum Antreiben des Laufrads des Gebläses, mit einer Saugdüse mit einer rotierbaren Bürste, mit einem zweiten elektrischen Motor zum Antreiben der rotierbaren Bürste und mit einer Steuerungseinheit, welche ausgebildet und eingerichtet ist, wenigstens den ersten elektrischen Motor und bzw. oder den zweiten elektrischen Motors zu betreiben.
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Der Staubsauger ist dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerungseinheit ausgebildet und eingerichtet ist, eine unzulässig hohe Belastung des ersten elektrischen Motors und bzw. oder des zweiten elektrischen Motors zu erkennen und in Reaktion hierauf den Betrieb des zweiten elektrischen Motors von einer ersten Drehrichtung in eine zweite Drehrichtung zu wechseln.
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Mit anderen Worten ist die Steuerungseinheit des Staubsaugers in der Lage, bei erkannter Überlastung bzw. bei drohender Überlastung wenigstens eines der beiden elektrischen Motoren die Drehrichtung des zweiten elektrischen Motors und damit der Bodenbürste in die entgegengesetzte Drehrichtung umzuschalten, um das Drehmoment und hierdurch die Belastung zu reduzieren. Somit kann ein überlastungsbedingtes bzw. vorsorgliches überlastungsvermeidendes Abschalten wenigstens eines der beiden elektrischen Motoren vermieden werden, was vom Benutzer als Fehler bzw. als Defekt des Staubsaugers empfunden werden könnte.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist die Steuerungseinheit ausgebildet und eingerichtet, eine unzulässig hohe Belastung des ersten elektrischen Motors und bzw. oder des zweiten elektrischen Motors anhand des Motorstroms, vorzugsweise durch Überschreiten eines Grenzwertes des Motorstroms, zu erkennen. Dies kann eine besonders einfache Umsetzung ermöglichen, um eine derartige Belastung ohne zusätzliche Sensorik zu erkennen. Dabei kann, vorzugsweise je nach Wahl des Grenzwertes, bereits eine drohende Überlastung erkannt werden, um diese zu vermeiden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Steuerungseinheit ausgebildet und eingerichtet, eine unzulässig hohe Belastung des ersten elektrischen Motors und bzw. oder des zweiten elektrischen Motors anhand dessen Erwärmung, vorzugsweise durch Überschreiten eines Grenzwertes einer sensorisch erfassten oder modellierten Temperatur, zu erkennen. Dies kann eine alternative Möglichkeit darstellen, welche ggfs. die sensorische Erfassung einer Temperatur erfordern kann, wobei eine Temperatur alternativ auch mittels geeigneter Modellierung des jeweiligen elektrischen Motors bestimmt werden kann. Dies kann durch die fortlaufende Berechnung der Modellierung den Aufwand seitens der Steuerungseinheit erhöhen, jedoch dafür die Kosten, den Bauraum und dergleichen eines Temperatursensors vermeiden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die Steuerungseinheit ausgebildet und eingerichtet, den zweiten elektrischen Motor in der zweiten Drehrichtung mit einer geringeren Drehzahl als in der ersten Drehrichtung zu betreiben. Dies kann den Untergrund schonen sowie das Drehmoment der Bodenbürste gegenüber dem Untergrund reduzieren, um die Belastung bzw. die Last für die elektrischen Motoren zu reduzieren und hierdurch deren Überlastung zu vermeiden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist die rotierbare Bürste ausgebildet, in der ersten Drehrichtung des zweiten elektrischen Motors durch den Eingriff in einen Teppich als Untergrund ein höheres Drehmoment als in der zweiten Drehrichtung zu erzeugen. Dies kann durch eine entsprechende Formgebung der rotierbaren Bürste bzw. dessen Borsten bzw. Kämme erreicht werden. Auch dies kann zur Schonung des Untergrunds beitragen und bzw. oder die Belastung bzw. die Last für die elektrischen Motoren geringhalten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist die rotierbare Bürste eine Mehrzahl von Borsten oder Kämmen auf, welche ausgebildet und an einer Walze der rotierbaren Bürste derart angeordnet sind, so dass die Borsten oder Kämme in der ersten Drehrichtung eher radial und in der zweiten Drehrichtung eher tangential ausgerichtet sind. Mit anderen Worten liegen die Borsten oder Kämme der rotierbaren Bürste in der ersten Drehrichtung eher an der Walze an und zeigen in der zweiten Drehrichtung eher radial von der Walze weg, wodurch das Drehmoment der Bodenbürste gegenüber dem Untergrund beeinflusst werden kann, d.h. in der ersten Drehrichtung geringer als in der zweiten Drehrichtung gehalten werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der Staubsauger ausgebildet und eingerichtet, so dass die Drehrichtung des zweiten elektrischen Motors vom Benutzer eingestellt werden kann. Dies kann es dem Benutzer ermöglichen, bei Bedarf selbst die schonende Art der Reinigung zu wählen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der zweite elektrische Motor bürstenlos ausgebildet. Dies kann die Leistung und bzw. oder die Langlebigkeit des zweiten elektrischen Motors der rotierbaren Bodenbürste erhöhen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist der erste elektrische Motor bürstenlos ausgebildet. Dies kann die Leistung und bzw. oder die Langlebigkeit des ersten elektrischen Motors des Gebläses erhöhen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weist der Staubsauger einen wiederaufladbaren elektrischen Energiespeicher auf, welcher ausgebildet und eingerichtet ist, wenigstens den ersten elektrischen Motor, den zweiten elektrischen Motor und die Steuerungseinheit elektrisch zu versorgen. Der wiederaufladbare elektrische Energiespeicher kann insbesondere ein Akkumulator bzw. ein Akku sein. Dies kann die Verwendung des Staubsaugers für den Benutzer ohne störendes Kabel für die elektrische Stromversorgung ermöglichen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt
- 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Staubsaugers in Form eines erfindungsgemäßen Handstaubsaugers; und
- 2 eine perspektivische Darstellung einer Bodenbürste des erfindungsgemäßen Staubsaugers.
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Die o.g. Figur wird in kartesischen Koordinaten betrachtet. Es erstreckt sich eine Längsrichtung X, welche auch als Tiefe X oder als Länge X bezeichnet werden kann. Senkrecht zur Längsrichtung X erstreckt sich eine Querrichtung Y, welche auch als Breite Y bezeichnet werden kann. Senkrecht sowohl zur Längsrichtung X als auch zur Querrichtung Y erstreckt sich eine vertikale Richtung Z, welche auch als Höhe Z bezeichnet werden kann.
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Die 1 zeigt eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Staubsaugers 1 in Form eines Handstaubsaugers 1. Der Handstaubsauger 1 weist ein Gehäuse 10 auf, welches mittels eines Griffs 11 von einem Benutzer gehalten und geführt werden kann. In dem Gehäuse 10 ist ein Gebläse 12 samt eines ersten elektrischen Motors 12a zum Antreiben des Gebläses 12 angeordnet. Der erste elektrische Motor 12a ist bürstenlos ausgebildet. Ferner sind mindestens ein Filter und eine Ausblasöffnung vorhanden (nicht dargestellt).
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Dem Griff 11 gegenüberliegend ist ein Saugrohr 13 an dem Gehäuse 10 angeordnet. An dem dem Gehäuse 10 angewandten Ende des Saugrohrs 13 ist eine Saugdüse 14 vorgesehen, welche auch als Bodendüse 14 oder als Bürstenkopf 14 bezeichnet werden kann. Die Saugdüse 14 weist einen Innenraum auf, welcher in der vertikalen Richtung Z nach unten hin mittels einer Öffnung 16 offen ausgebildet ist, welche auch als Ansaugöffnung 16 bezeichnet werden kann. Innerhalb des Innenraums der Saugdüse 14 ist eine rotierbare Bürste 15 angeordnet, welche mittels eines zweiten elektrischen Motors 15a rotatorisch angetrieben werden kann. Der zweite elektrische Motor 15a ist bürstenlos als permanenterregter Gleichstrommotor ausgebildet.
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Der Handstaubsauger 1 weist ferner eine Steuerungseinheit 17 auf, welche sowohl den ersten elektrischen Motor 12a als auch den zweiten elektrischen Motor 15a betreiben kann. Dies kann insbesondere über pulsweitenmodellierte Signale erfolgen. Der erste elektrische Motor 12a, der zweite elektrische Motor 15a und die Steuerungseinheit 17 können von einem wiederaufladbaren elektrischen Energiespeicher 18 elektrisch versorgt werden.
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Die rotierbare Bürste 15 weist eine Walze 15b auf, welche von dem zweiten elektrischen Motor 15a in einer ersten Drehrichtung sowie in einer entgegengesetzten zweiten Drehrichtung rotiert werden kann. Die Walze 15b weist nach radial außen zeigend mehrere Reihen von Borsten 15c oder Kämmen 15c auf, welche in der Querrichtung Y der rotierbaren Bürste 15 bogenförmig geschwungen angeordnet sind. Auch sind die Reihen von Borsten 15c oder Kämmen 15c in der ersten Drehrichtung eher radial und in der zweiten Drehrichtung eher tangential ausgerichtet, d.h. zeigen in der ersten Drehrichtung eher von der Walze 15b weg und liegen in der zweiten Drehrichtung eher an der Walze 15b an. Dies ist jeweils aufgrund der bogenförmig geschwungenen Form über die Breite der Walze 15b in der Querrichtung Y unterschiedlich stark ausgeprägt.
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Wird der erfindungsgemäße Handstaubsauger 1 nun vom Benutzer mittels der beiden elektrischen Motoren 12a, 15a betrieben, so dass zum einen mittels des ersten elektrischen Motors 12a vom Gebläse 12 ein Luftstrom erzeugt und zum anderen mittels des zweiten elektrischen Motors 15a von der rotierenden Bürste 15 der Untergrund 2 zusätzlich gereinigt wird, kann dies bei verschiedenen Untergründen 2 wie beispielsweise auf Fliesen und kurzhaarigen Teppichen zum gewünschten Reinigungsergebnis führen.
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Stellt der Untergrund 2 einen vergleichsweise normallanghaarigen oder langhaarigen Teppich dar, welcher der Rotationsbewegung des rotierenden Bodenbürste 15 bzw. dessen zweiten elektrischen Motors 15a einen nicht unerheblichen mechanischen Widerstand entgegensetzt bzw. ein vergleichsweise hohes Drehmoment erzeugt, und bzw. oder wirkt der vergleichsweise langhaarige Teppich vergleichsweise abdichtend auf die Ansaugöffnung 16 der rotierenden Bodenbürste 15 und somit dem Luftstrom, welcher vom Gebläse 12 bzw. von dessen ersten elektrischen Motor 12a erzeugt wird, signifikant entgegen, so kann dies von der Steuerungseinheit 17 beispielsweise durch Überschreiten eines jeweiligen Grenzwertes des Motorstrom erkannt werden.
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Erfindungsgemäß kann hierauf jeweils dadurch reagiert werden, indem die Steuerungseinheit 17 nun die Drehrichtung des zweiten elektrischen Motors 15a umkehrt, d.h. von der ersten Drehrichtung auf die entgegengesetzte zweite Drehrichtung wechselt. Dabei wird der zweite elektrische Motor 15a von der Steuerungseinheit 17 in der zweiten Drehrichtung mit einer geringeren Drehzahl als in der ersten Drehrichtung betrieben, so dass der Untergrund 2 zum einen schonender gebürstet und zum anderen das Drehmoment reduziert wird, mit welchem die rotierende Bürste 15a des Handstaubsaugers 1 auf den Untergrund 2 wirkt. Hierdurch kann die Reinigung des Untergrunds 2 fortgesetzt und gleichzeitig der zweite elektrische Motor 15a vor Überlastung bzw. Überhitzung geschützt werden. Auch führt dies zu einer geringeren Abdichtung der Ansaugöffnung 16 der rotierenden Bodenbürste 15, so dass der Luftstrom beibehalten werden kann, ohne den ersten elektrischen Motor 12a zu überlasten bzw. zu überhitzen.
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Die stärkere oder schonendere Reinigung des Untergrunds 2 kann dabei durch die Gestaltung der rotierenden Bürste 15 unterstützt werden, indem die Borsten 15c bzw. Kämme 15c wie zuvor beschrieben ausgebildet und angeordnet sind und damit je nach Drehrichtung der rotierenden Bürste 15 bzw. dessen zweiten elektrischen Motors 15a stärker oder schwächer auf den Untergrund 2 wirken bzw. in einem Teppich, insbesondere in einen Normalteppich oder Langhaarteppich, eingreifen. So kann die schwächere Wirkung auf den Untergrund 2 als „Streicheln“ und die stärkere Wirkung auf den Untergrund 2 als „Klopfen“ angesehen werden.
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Am Beispiel der 2 entspricht die schwächere Wirkung einer Bewegung im Uhrzeigersinn, wenn man die gezeigte Bürste 15 (in y-Richtung) von links betrachtet. Die Borsten bzw. Kämme 15c treffen dann bei der Rotation der Bürste 15 in größerem Maß mit ihrer flachen Seite auf den Boden, daher der Begriff „Streicheln“. Die stärkere Wirkung bzw. das „Klopfen“ entspricht hingegen einer Bewegung im Gegenuhrzeigersinn, wenn man die Bürste 15 (in y-Richtung) von links betrachtet. Die Borsten bzw. Kämme 15c treffen dann bei der Rotation der Bürste 15 im Uhrzeigersinn in größerem Maß mit ihrer äußeren Kante auf den Boden, daher der Begriff „Klopfen“. Treffen eher die flachen Seiten der Kämme 15c auf den Boden, wirken diese „sanfter“, da einerseits die Auftrefffläche größer und somit die Kraft pro Fläche geringer ist, und da andererseits die Kämme 15c sich relativ leicht an die Bürste 15 anlegen und somit dem Bodenbelag eher „ausweichen“ können. Treffen bei der Rotation im Gegenuhrzeigersinn eher die äußeren Kanten der Kämme 15c auf den Boden, wirken diese „härter“, da einerseits die Auftrefffläche kleiner und somit die Kraft pro Fläche größer ist, und da andererseits die Kämme 15c sich weniger gut an die Bürste 15 anlegen, ggf. sogar eher aufstellen werden und somit dem Bodenbelag einen größeren Widerstand entgegensetzen.
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Dabei kann die geringere Drehzahl der zweiten Drehrichtung des zweiten elektrischen Motors 15a der rotierenden Bürste 15 vorzugsweise auf den Lastpunkt eines Normalteppichs als Untergrund 2 ausgelegt werden, um einen derartigen Untergrund 2 möglichst energieeffizient zu reinigen.
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Bezugszeichenliste (Bestandteil der Beschreibung)
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- X
- Längsrichtung; Tiefe; Länge
- Z
- vertikale Richtung; Höhe
- 1
- Staubsauger; Handstaubsauger
- 10
- Gehäuse
- 11
- Griff des Gehäuses 10
- 12
- Gebläse
- 12a
- erster (bürstenloser) elektrischer Motor des Gebläses 12
- 13
- Saugrohr
- 14
- Saugdüse; Bodendüse; Bürstenkopf
- 15
- rotierbare (Boden)Bürste; rotierbare Borstwalze
- 15a
- zweiter (bürstenloser) elektrischer Motor der rotierbaren (Boden)Bürste 15
- 15b
- Walze der rotierbaren (Boden)Bürste 15
- 15c
- Borsten bzw. Kämme der rotierbaren (Boden)Bürste 15
- 16
- (Ansaug)Öffnung
- 17
- Steuerungseinheit
- 18
- wiederaufladbarer elektrischer Energiespeicher; Akkumulator; Akku
- 2
- Untergrund; Boden; Bodenbelag; zu reinigende Fläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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