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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Luftbehandlung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, ein Inneneinrichtungselement gemäß dem Anspruch 13, ein System zum Überwachen und zur Luftbehandlung einer Luftumgebung gemäß dem Anspruch 14 sowie ein Verfahren zur Luftbehandlung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 15.
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Vorrichtungen zur Luftbehandlung werden in der der Raumklimatechnik eingesetzt, um in der Raumluft vorhandene, meistens an Aerosolen anhaftende Viren, Bakterien und auch Pilzsporen zu neutralisieren. Insbesondere in Zeiten der durch SARS-CoV-2 verursachten Pandemie kommt der Luftbehandlung eine besondere Rolle zu, um ein Infektionsrisiko im Innenraum zu reduzieren.
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Zur Luftbehandlung ist es grundsätzlich bekannt, einen Luftstrom durch spezifische Filtermaterialien für Schwebeteilchen wie HEPA-Filter zu führen, womit insbesondere Aerosole in der Luft herausgefiltert werden. Solche Vorrichtungen haben konstruktionsbedingt den Nachteil, dass das eingesetzte Filtermaterial regelmäßig ausgetauscht oder aufgefrischt werden muss. Neben dem hierdurch entstehenden Verbrauch von Filtermaterial sind bei einer Wartung erhebliche Schutzvorkehrungen erforderlich, da das Wartungspersonal in Kontakt zu kontaminierten Oberflächen kommen kann.
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Die bekannte Vorrichtung (
DE 20 2020 105 193 U1 ), von der die Erfindung ausgeht, ist mit einer Bestrahlungsanordnung zur Emission von Ultraviolettstrahlung ausgestattet, welche einen Luftstrom in einer Bestrahlungskammer durch Beaufschlagung mit UV-C-Strahlung behandelt, wobei zusätzlich ein Filterelement vorgesehen ist. Über die Bestrahlung wird der Luftstrom sterilisiert. Die Vorrichtung weist Trennwände auf, welche derart angeordnet sind, dass die potentiell für die Umgebung der Vorrichtung gefährliche UV-C-Strahlung nicht nach außen treten kann.
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Ferner offenbart die
US 2020/ 0 354 513 A1 eine Luftreinigungsvorrichtung mit einem Ventilator, der die Luft vom Einlass zum Auslass strömen lässt, einer elektronischen Steuerung und einer UV-C-Lichtquelle in einer Bestrahlungskammer. Das Licht kann durch Trennwände oder eine Art Vorkammer am Austreten gehindert werden, der Lufteingang und Luftausgang sind zu öffnen und zu schließen. Weitere Vorrichtungen des Stands der Technik sind aus der
DE 20 2020 103 371 U1 , der
DE 26 16 383 A1 und der
WO 2021/ 084 237 A2 bekannt.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Vorrichtung derart auszugestalten und weiterzubilden, dass hinsichtlich des anfallenden Wartungsbedarfs und auch hinsichtlich der Anforderungen an Energieeffizienz und Lärmdämmung eine weitere Optimierung erreicht wird.
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Das obige Problem wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass für das Durchleiten des Luftstroms mehrere Kammern und im Einzelnen zumindest eine Bestrahlungskammer und eine Vorkammer vorgesehen sind. In einer Behandlungsroutine steuert eine Steueranordnung die Bestrahlungsanordnung zur Behandlung des Luftstroms in der Bestrahlungskammer an, wobei durch die Anordnung der Vorkammer vor der Bestrahlungskammer ein Austreten der Ultraviolettstrahlung in die Umgebung vermieden wird. Hiermit wird zwar die Vorkammer in der Behandlungsroutine nur teilweise über die Ultraviolettstrahlung desinfiziert, jedoch kann eine gesonderte Desinfektionsroutine für die Vorkammer vorgesehen sein.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass am Lufteinlass eine zwischen einem geöffneten Zustand und einem geschlossenen Zustand verstellbare Abdeckanordnung vorgesehen ist, welche im geöffneten Zustand zur Freigabe des Luftstroms am Lufteinlass in der Behandlungsroutine und im geschlossenen Zustand zur optischen Abschirmung der Umgebung der Vorrichtung von Ultraviolettstrahlung aus der Vorkammer vorgesehen ist, und dass die Steueranordnung zum Durchführen einer Desinfektionsroutine eingerichtet ist, in welcher die Vorkammer bei geschlossener Abdeckanordnung mittels der Bestrahlungsanordnung mit Ultraviolettstrahlung beaufschlagt wird.
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Dadurch, dass die Vorkammer über die verstellbare Abdeckanordnung in der Desinfektionsroutine verschlossen ist, kann zur Desinfektion der Vorkammer wiederum auf den Einsatz von Ultraviolettstrahlung zurückgegriffen werden. Eine manuelle Reinigung der Vorkammer und ein Austausch von Filtermaterialien ist somit nicht notwendig, sodass die Vorrichtung im Wesentlichen wartungsfrei betrieben werden kann.
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In der Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 ist eine spezifisch der Vorkammer zugeordnete Vorkammer-Strahlungsquelle vorgesehen, welche insbesondere in Bezug auf deren Anordnung und Leistung für die Desinfektionsroutine optimiert sein kann.
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Die besonders bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 betrifft die Anordnung einer Lüfterkammer nach der Bestrahlungskammer zur Aufnahme der Lüfteranordnung. Insgesamt wird hiermit eine Zusammenstellung aus mindestens drei Kammern zur Luftbehandlung vorgeschlagen, mit der eine optimierte Luftstromführung zur Reduzierung der Lärmemission und des Energiebedarfs erreicht wird. Insbesondere können durch die Ausgestaltung der Lüfterkammer effiziente Axiallüfter eingesetzt werden. Zusätzlich ist hiermit die Lüfteranordnung lediglich dem bereits behandelten Luftstrom ausgesetzt, sodass eine zusätzliche Desinfektion der Lüfteranordnung entfallen kann.
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In der weiteren, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 sind die Kammern in einer geschichteten Anordnung in einem Gehäuse vorgesehen, sodass neben einer weiter optimierten Luftstromführung ein besonders kompakter Aufbau der Vorrichtung erzielt wird.
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Gemäß Anspruch 5 ist bzw. sind die Vorkammer und/oder die Lüfterkammer zur Begünstigung einer laminaren Ausbildung des Luftstroms eingerichtet, wodurch eine weitere Effizienzsteigerung erreicht wird. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass die Lüfterkammer spezifisch für eine Strömungsoptimierung im Bereich der Lüfteranordnung ausgelegt werden kann.
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Durch die Verwendung von Ultraviolettstrahlung in der Behandlungsroutine und Desinfektionsroutine kann insbesondere auf den Einsatz von Schwebstofffiltern wie HEPA-Filtern verzichtet werden.
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Die Ansprüche 7 und 8 betreffen vorteilhafte Ausgestaltungen der Oberflächen der Kammern. Hierbei kann die Vorkammer hinsichtlich einer weiteren Vermeidung von Reflektionen der Ultraviolettstrahlung ausgestaltet sein. Besonders interessant ist zudem eine schalldämmende Ausgestaltung der Lüfterkammer, welcher dann mit der Schalldämmung neben der Strömungsoptimierung eine Mehrfachfunktion zukommt.
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In der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 11 wird die Desinfektionsroutine zyklisch vorgenommen, wobei neben einer Zeitsteuerung auch ein bedarfsgerechtes Durchführen der Desinfektionsroutine, insbesondere abhängig vom Luftdurchsatz und/oder von Luftparametern wie beispielsweise der CO2-Konzentration in der Umgebung, vorgesehen sein kann.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 13, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Inneneinrichtungselement, insbesondere Türflügel oder Möbelstück, mit einer im Inneneinrichtungselement integrierten, vorschlagsgemäßen Vorrichtung beansprucht.
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Insbesondere die Integration in einem Türflügel erlaubt eine besonders raumsparende Anordnung der Vorrichtung in einem Innenraum. Der Türflügel kann hierbei beispielsweise auf einfache Weise als Austauschteil installiert werden. Auf alle Ausführungen zur Vorrichtung darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 14, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein System zum Überwachen und zur Luftbehandlung einer Luftumgebung beansprucht. Das System weist eine vorschlagsgemäße Vorrichtung oder ein vorschlagsgemäßes Inneneinrichtungselement sowie eine Überwachungseinheit mit einer Sensoranordnung zum Erfassen von Sensorwerten betreffend mindestens einen physikalischen Luftparameter der Luftumgebung auf.
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Die Sensoranordnung übermittelt eine anhand der Sensorwerte ermittelte Sensorinformation an die Steueranordnung, sodass die Behandlungsroutine und/oder die Desinfektionsroutine auf Grundlage der Sensorinformation vorgenommen werden kann bzw. können. Auf alle Ausführungen zur Vorrichtung und zum Inneneinrichtungselement darf verwiesen werden.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 15, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zur Luftbehandlung beansprucht. In dem Verfahren kann die vorschlagsgemäße Vorrichtung verwendet werden.
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Dabei ist wesentlich, dass am Lufteinlass eine zwischen einem geöffneten Zustand und einem geschlossenen Zustand verstellbare Abdeckanordnung vorgesehen ist, welche im geöffneten Zustand zur Freigabe des Luftstroms am Lufteinlass in der Behandlungsroutine und im geschlossenen Zustand zur optischen Abschirmung der Umgebung der Vorrichtung von Ultraviolettstrahlung aus der Vorkammer vorgesehen ist, und dass mittels der Steueranordnung eine Desinfektionsroutine durchgeführt wird, in welcher die Vorkammer bei geschlossener Abdeckanordnung mittels der Bestrahlungsanordnung mit Ultraviolettstrahlung beaufschlagt wird.
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Auf alle Ausführungen zur Vorrichtung, zum Inneneinrichtungselement und zum System darf verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 eine erste Ausgestaltung der vorschlagsgemäßen Vorrichtung in verschiedenen Ansichten und
- 2 eine zweite Ausgestaltung der vorschlagsgemäßen Vorrichtung, des vorschlagsgemäßen Inneneinrichtungselements sowie des vorschlagsgemäßen Systems in einer perspektivischen Ansicht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung 1 zur Luftbehandlung, welche zur Sterilisation der Luft in Innenräumen eingesetzt wird. Die Vorrichtung 1 ermöglicht eine Luftbehandlung bei gleichzeitiger Anwesenheit von Lebewesen im Innenraum und findet daher vorzugsweise Anwendung in Unterrichtsräumen, Konferenzräumen, Büros oder dergleichen.
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Insbesondere zum kontinuierlichen Umwälzen der Luft im Innenraum weist die Vorrichtung 1 eine Lüfteranordnung 2 auf, welche einen Luftstrom von einem Lufteinlass 3 zu einem Luftauslass 4 erzeugt. Die Lüfteranordnung 2 bewirkt eine gerichtete Bewegung der Luft innerhalb der Vorrichtung 1, wobei unter dem Lufteinlass 3 eine Öffnung an der Vorrichtung 1 zur Umgebung zu verstehen ist, über welche der Vorrichtung 1 mittels der Lüfteranordnung 2 potentiell mit Erregern belastete Luft aus der Umgebung zugeführt wird. Der Luftauslass 4 ist entsprechend als Öffnung zur Abfuhr von Luft aus der Vorrichtung 1 vorgesehen, wobei die abgeführte Luft zuvor innerhalb der Vorrichtung 1 behandelt wird.
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Zur Behandlung der mit dem Luftstrom transportierten Luft ist eine Bestrahlungskammer 5 vorgesehen. Eine Steueranordnung 6 steuert hierbei eine Bestrahlungsanordnung 7 an, welche in einer Behandlungsroutine den Luftstrom in der Bestrahlungskammer 5 mit Ultraviolettstrahlung beaufschlagt. Bei der Bestrahlungskammer 5 handelt es sich um einen durch Begrenzungswände, vorzugsweise durch Luftleitbleche, in der Vorrichtung 1 gebildeten Hohlraum, welcher in der Behandlungsroutine der Ultraviolettstrahlung ausgesetzt und durch den Luftstrom passiert wird.
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Die Steueranordnung 6 weist eine Steuerelektronik zum Durchführen der Behandlungsroutine auf und versorgt die Bestrahlungsanordnung 7 insbesondere auf Grundlage einer kabelgebunden bereitgestellten Netzspannung und/oder auf Grundlage eines Energiespeichers mit elektrischer Energie. Die Steueranordnung 6 steuert insbesondere auch die Lüfteranordnung 2 an, wobei die Lüfteranordnung 2 hier und vorzugsweise in der Behandlungsroutine kontinuierlich betrieben wird. Die Steueranordnung 6 ist vorzugsweise zwischen Begrenzungswänden der Vorrichtung 1 angeordnet und insbesondere als einschiebbares Steuermodul ausgestaltet.
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Weiter ist ein Bedienfeld 8 vorgesehen, über welches die Steueranordnung 6 eine Benutzereingabe abfragt und welches insbesondere für die Ausgabe von Benutzerinformationen eingerichtet ist.
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Die Bestrahlungsanordnung 7 weist eine oder mehrere Strahlungsquellen auf, welche zur Emission von Ultraviolettstrahlung mit einer Wellenlänge zwischen 100 nm und 400 nm eingerichtet sind. Bevorzugt ist hierbei die Emission von UV-C-Strahlung mit einer Wellenlänge zwischen 100 nm und 280 nm, insbesondere in einem Wellenlängenbereich von 200 nm bis 240 nm, in welchem eine effektive Sterilisation des Luftstroms unter weitgehender Vermeidung einer Erzeugung von Ozon erreicht wird.
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Verschiedene Arten von Leuchtmitteln wie Gasröhren, LED oder dergleichen können als Strahlungsquelle eingesetzt werden. Die Leistung der Bestrahlungsanordnung 7 kann abhängig vom durch die Lüfteranordnung 2 bewirkten Volumenstrom durch die Bestrahlungskammer 5 gewählt werden.
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Weiter ist eine Vorkammer 9 vorgesehen, welche in Strömungsrichtung des Luftstroms vor der Bestrahlungskammer 5 angeordnet ist. Die mit dem Luftstrom durch die Vorrichtung 1 geführte Luft erreicht demnach zunächst als unbehandelte Luft die Vorkammer 9, bevor die Luft in die Bestrahlungskammer 5 geführt wird.
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Die Vorkammer 9 ist derart angeordnet, dass eine optische Abschirmung des Lufteinlasses 3 von der Ultraviolettstrahlung aus der Bestrahlungskammer 5 bewirkt wird. Wie in 1 und 2 zu erkennen ist, wirkt demnach die Anordnung der Vorkammer 9 und Bestrahlungskammer 5 als optische Blende, die eine direkte Emission von Ultraviolettstrahlung aus der Bestrahlungskammer 5 zum Lufteinlass 3 unterbindet. Hiermit kann der Luftstrom kontinuierlich sterilisiert werden, ohne dass die für die Umgebung potentiell schädliche Dosen von Ultraviolettstrahlung durch den Lufteinlass 3 nach außen treten. Der Vorkammer 9 kommt insofern in der Behandlungsroutine eine besondere Bedeutung zu, da mit der optischen Abschirmung ein Betrieb der Vorrichtung 1 auch bei Anwesenheit von Lebewesen in der Umgebung ohne weiteres möglich ist.
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Der Lufteinlass 3 ist hier und vorzugsweise an der Vorkammer 9 ausgebildet. Wie in 1 und 2 dargestellt, grenzt vorzugsweise die Vorkammer 9 an die Bestrahlungskammer 5 an.
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Wesentlich ist nun, dass am Lufteinlass 3 eine zwischen einem geöffneten Zustand und einem geschlossenen Zustand verstellbare Abdeckanordnung 10 vorgesehen ist, welche im geöffneten Zustand zur Freigabe des Luftstroms am Lufteinlass 3 in der Behandlungsroutine und im geschlossenen Zustand zur optischen Abschirmung der Umgebung der Vorrichtung 1 von Ultraviolettstrahlung aus der Vorkammer 9 vorgesehen ist.
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In der Behandlungsroutine befindet sich die Abdeckanordnung 10 im geöffneten Zustand, sodass der Luftstrom durch den Lufteinlass 3 begünstigt, insbesondere ermöglicht wird. Im geschlossenen Zustand wird der Lufteinlass 3 durch die Abdeckanordnung 10 derart verschlossen, dass ein Austreten von Ultraviolettstrahlung aus der Vorkammer 9 weitgehend unterbunden wird.
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Weiter ist wesentlich, dass die Steueranordnung 6 zum Durchführen einer Desinfektionsroutine eingerichtet ist, in welcher die Vorkammer 9 bei geschlossener Abdeckanordnung 10 mittels der Bestrahlungsanordnung 7 mit Ultraviolettstrahlung beaufschlagt wird.
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Entsprechend kann in der Desinfektionsroutine die Vorkammer 9, welche in der Behandlungsroutine der optischen Abschirmung dient, in der vorzugsweise gesonderten Desinfektionsroutine durch Ultraviolettstrahlung behandelt werden. Mittels der Abdeckanordnung 10 wird sichergestellt, dass bei der Behandlung der Vorkammer 9 keine Gefährdung der Umgebung aufgrund der Bestrahlung eintritt.
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Entsprechend kann mit der Vorrichtung 1 im kontinuierlichen Betrieb die Behandlungsroutine durchgeführt werden, welche eine kontinuierliche Luftbehandlung erlaubt. Hier und vorzugsweise ist in der Behandlungsroutine lediglich die Vorkammer 9 einem unbehandelten Luftstrom ausgesetzt, wodurch in der Vorkammer 9 nach entsprechender Betriebsdauer eine Kontamination auftreten kann. Insbesondere wird die Desinfektionsroutine zyklisch vorgenommen, sodass die Vorkammer 9 ebenfalls sterilisiert wird. Insgesamt kann die Vorrichtung 1 damit im Wesentlichen wartungsfrei ausgestaltet sein, wobei insbesondere eine manuelle Desinfektion der Kammern entbehrlich ist.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Bestrahlungsanordnung 7 mindestens eine Bestrahlungskammer-Strahlungsquelle 11, hier und weiter vorzugsweise zwei Bestrahlungskammer-Strahlungsquellen 11, für das Beaufschlagen der Bestrahlungskammer 5 in der Behandlungsroutine aufweist, und dass die Bestrahlungsanordnung 7 mindestens eine Vorkammer-Strahlungsquelle 12 für das Beaufschlagen der Vorkammer 9 in der Desinfektionsroutine aufweist.
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Die Bestrahlungskammer-Strahlungsquelle 11 und die Vorkammer-Strahlungsquelle 12 können hier wie in 1 und 2 dargestellt räumlich getrennt voneinander angeordnet sein. Hier ist die Bestrahlungskammer-Strahlungsquelle 11 in der Bestrahlungskammer 5 vorgesehen und kann vorzugsweise in der Behandlungsroutine kontinuierlich betrieben werden. Weiter ist hier die Vorkammer-Strahlungsquelle 12 in der Vorkammer 9 angeordnet und wird lediglich bei geschlossener Abdeckanordnung 10 in der Desinfektionsroutine aktiviert.
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Die Bestrahlungskammer-Strahlungsquelle 11 und die Vorkammer-Strahlungsquelle 12 können entsprechend spezifisch hinsichtlich der Anordnung, Leistung und/oder emittierten Wellenlänge an die Anforderungen der jeweiligen Kammer sowie der Behandlungsroutine und der Desinfektionsroutine angepasst sein. Die Bestrahlungskammer-Strahlungsquelle 11 und die Vorkammer-Strahlungsquelle 12 können insofern auch unterschiedlich ausgestaltet sein. Alternativ können auch identische Strahlungsquellen vorgesehen sein, welche beispielsweise wie dargestellt in der jeweiligen Kammer angeordnet sind.
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Ebenfalls ist es denkbar, dass in der Behandlungsroutine und in der Desinfektionsroutine dieselbe Strahlungsquelle bzw. dieselben Strahlungsquellen eingesetzt wird bzw. werden. Da in der Behandlungsroutine lediglich ein Teil der Vorkammer 9 der Ultraviolettstrahlung ausgesetzt ist, kann hierzu beispielsweise die in 1 dargestellte Trennwand 13 zwischen Vorkammer 9 und Bestrahlungskammer 5 geöffnet, etwa mittels der Steueranordnung 6 motorisch verstellt, werden. Weiter denkbar ist ein Verstellen der Strahlungsquelle und/oder der Einsatz von verstellbaren reflektierenden Elementen, wodurch ein Beaufschlagen der Vorkammer 9 mit Ultraviolettstrahlung in der Desinfektionsroutine bewirkt wird.
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Weiter ist hier und vorzugsweise eine Lüfterkammer 14 vorgesehen, welche die Lüfteranordnung 2 aufnimmt und welche in Strömungsrichtung des Luftstroms nach der Bestrahlungskammer 5 angeordnet ist.
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Durch die Anordnung der Lüfterkammer 14 in Strömungsrichtung nach der Bestrahlungskammer 5 kann eine höhere Effizienz der Lüfteranordnung 2 erreicht werden, da die Lüfteranordnung 2 den Luftstrom durch die Vorkammer 9 und die Bestrahlungskammer 5 im Wesentlichen über einen Unterdruck bereitstellen kann. Wie in 1 und 2 dargestellt, grenzt vorzugsweise die Lüfterkammer 14 an die Bestrahlungskammer 5 an.
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Vorzugsweise weist die Lüfteranordnung 2 mindestens einen, weiter vorzugsweise mehrere parallel vorgesehene, Axiallüfter als Lüfterelement 15 bzw. als Lüfterelemente 15 auf. Unter „parallel“ vorgesehenen Lüfterelementen 15 werden Lüfterelemente 15 verstanden, welche in einem Querschnitt senkrecht zur Strömungsrichtung betrachtet versetzt zueinander angeordnet sind.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 den über die Lüfteranordnung 2 bewirkten Luftstrom in der Desinfektionsroutine reduziert, beispielsweise durch eine Drosselung der Leistung der Lüfteranordnung 2, oder insbesondere unterbricht, etwa durch ein Deaktivieren der Lüfteranordnung 2. In einer weiteren Ausgestaltung ist allerdings auch denkbar, dass die Lüfteranordnung 2 das Verstellen der Abdeckanordnung 10 in den geschlossenen Zustand, etwa durch einen Unterdruck, unterstützt.
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Wie in 1 und 2 dargestellt, ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Bestrahlungskammer 5 und die Vorkammer 9, und insbesondere die Lüfterkammer 14, in einer geschichteten Anordnung in einem Gehäuse 16 der Vorrichtung 1 angeordnet sind.
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Unter einer „geschichteten Anordnung“ ist hierbei zu verstehen, dass jeweilige Vorzugsrichtungen der Kammern näherungsweise parallel zueinander angeordnet sind. Wie insbesondere aus 1 hervorgeht, sind die Bestrahlungskammer 5, Vorkammer 9 und Lüfterkammer 14 hier durch jeweilige als Luftleitflächen dienende Trennwände voneinander abgegrenzt, die näherungsweise parallel zueinander verlaufen.
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Besonders bevorzugt ist hierbei, dass der Luftstrom von der Vorkammer 9 in die Bestrahlungskammer 5 und insbesondere von der Bestrahlungskammer 5 in die Lüfterkammer 14 einen Richtungswechsel durchläuft, wobei hier die Strömungsrichtung jeweils näherungsweise umgekehrt wird. Neben einem kompakten Aufbau der Kammern wird hiermit eine besonders effektive optische Abschirmung durch die Vorkammer 9 erreicht.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die Kammern derart angeordnet, dass die Vorkammer 9, die Bestrahlungskammer 5 und die Lüfterkammer 14 in einer Z-förmigen Anordnung vorgesehen sind. Die Vorkammer 9, die Bestrahlungskammer 5 und die Lüfterkammer 14 weisen hierbei näherungsweise die gleiche Längserstreckung entlang der jeweiligen Vorzugsrichtung auf.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Vorkammer 9 und/oder die Lüfterkammer 14 im Bereich der Lüfteranordnung 2 zur Begünstigung einer laminaren Ausbildung des Luftstroms eingerichtet ist bzw. sind.
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Durch die Ausbildung einer laminaren Strömung kann die Effizienz der Lüfteranordnung 2 gesteigert werden, wodurch neben einer Energieeinsparung eine signifikante Geräuschreduzierung erreicht werden kann.
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Bei dem genannten Bereich der Lüfterkammer 14 an der Lüfteranordnung 2 handelt es sich vorzugsweise um einen Abschnitt der Lüfterkammer 14, welcher sich in Strömungsrichtung in einem Abstand von mindestens dem dreifachen, weiter vorzugsweise mindestens dem sechsfachen, des Durchmessers eines Lüfterelements 15 der Lüfteranordnung 2 erstreckt, und zwar vorzugsweise sowohl vor als auch nach der Lüfteranordnung 2 in Strömungsrichtung. Entsprechend wird zur Effizienzsteigerung eine laminare Strömung insbesondere an der Lüfteranordnung 2 bewirkt, was eine hohe Effizienz der Lüfteranordnung 2 bewirkt.
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Vorzugsweise verläuft bzw. verlaufen hier der Querschnitt der Begrenzungswände der Vorkammer 9 und/oder der Lüfterkammer 14 im Bereich der Lüfteranordnung 2 senkrecht zur Strömungsrichtung stetig, insbesondere linear, wodurch turbulente Strömung und ein erhöhter Staudruck vermieden wird. Hier und vorzugsweise ist ein näherungsweise rechteckiger und im wesentlich konstanter Querschnitt der Lüfterkammer 14 vorgesehen, insbesondere mit einem Seitenverhältnis Breite:Höhe von näherungsweise 1:3.
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Die Abdeckanordnung 10 kann auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein, um ein Verstellen zwischen dem geöffneten und dem geschlossenen Zustand zu ermöglichen. Hier und vorzugsweise weist die Abdeckanordnung 10 mindestens eine verstellbare Lamelle 17 zur Umsetzung des geöffneten Zustands und des geschlossenen Zustands auf. Wie in 1 weiter dargestellt ist, kann die Lamelle 17 um eine geometrische Drehachse 18 schwenkbar ausgestaltet sein. Hier und vorzugsweise verläuft die geometrische Drehachse 18 näherungsweise mittig in einem Querschnitt der Lamelle 17.
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Wie bereits angesprochen, ist die Abdeckanordnung 10 vorzugsweise motorisch verstellbar ausgestaltet und wird von der Steueranordnung 6 angesteuert, um einen Wechsel zwischen dem geöffneten Zustand und dem geschlossenen Zustand automatisiert vorzunehmen. Hier weist die Abdeckanordnung 10 mindestens eine motorisch verstellbare, von der Steueranordnung 6 angesteuerte Lamelle 17 auf, der ein ansteuerbarer Aktor 19 zugeordnet ist.
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Vorzugsweise ist die Vorrichtung 1 dafür eingerichtet, dass Schwebstoffe im Luftstrom von dem Lufteinlass 3 zum Luftauslass 4 im Wesentlichen frei transportierbar sind.
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Entsprechend ist hier vorgesehen, dass die Vorrichtung 1 im Bereich des Luftstroms filterfrei ausgestaltet ist und beispielsweise keine Schwebstofffilter wie EPA-, HEPA- oder ULPA-Filter aufweist. Neben einer weiteren Effizienzsteigerung zugunsten der Lüfteranordnung 2 wird damit vermieden, dass zusätzliche Komponenten der Vorrichtung 1 regelmäßig ausgetauscht werden müssen.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Begrenzungswände der Vorkammer 9 zumindest teilweise eine für die von der Bestrahlungsanordnung 7 emittierten Ultraviolettstrahlung reflektionsmindernde Oberfläche aufweisen.
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Hier und vorzugsweise sind die Begrenzungswände der Vorkammer 9 mit einer für die von der Bestrahlungsanordnung 7 emittierte Ultraviolettstrahlung absorbierenden Beschichtung 20 versehen. Die Beschichtung 20 kann hierbei spezifisch an die Wellenlänge der Ultraviolettstrahlung angepasst sein. Das Austreten der Ultraviolettstrahlung am Lufteinlass 3 aufgrund von Reflexionen kann demnach zusätzlich unterdrückt werden, sodass sich weitere Freiheitsgrade bei der Ausgestaltung der Vorkammer 9 ergeben.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass im Bereich des Luftauslasses 4 an Begrenzungswänden zumindest teilweise eine akustikdämmende Oberfläche vorgesehen ist, vorzugsweise, dass die Begrenzungswände der Lüfterkammer 14 zumindest teilweise eine akustikdämmende Oberfläche aufweisen und/oder dass die Lüfterkammer 14 im Bereich des Luftauslasses 4 eine abgewinkelte Form aufweist.
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Hier und vorzugsweise sind die Begrenzungswände mit einem Schaumstoffmaterial 21 ausgekleidet, um die Betriebsgeräusche der Lüfteranordnung 2 zu dämmen. Die in 1 gezeigte abgewinkelte Form des Luftauslasses 4 kann eine zusätzliche Dämmwirkung für den Luftauslass 4 bewirken. Insgesamt trägt zudem die zuvor beschriebene geschichtete Anordnung der Kammern zu einer Geräuschreduzierung bei.
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Weiter ist es bevorzugt, dass am Luftauslass 4 und/oder am Lufteinlass 3 ein Schutzgitter 22 mit Gitteröffnungen vorgesehen ist. Das Schutzgitter 22 kann hierbei als Einwurfschutz gegen Objekte für die Lüfteranordnung 2 dienen. Vorzugsweise ist das Schutzgitter 22 als Drahtgitter oder dergleichen mit einer hohen Maschenweite ausgestaltet, um den Strömungswiderstand am Schutzgitter 22 zu verringern. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist hierzu vorgesehen, dass die Gitteröffnungen des Schutzgitters 22 jeweils eine Fläche von mindestens 100 mm2, weiter vorzugsweise mindestens 400 mm2, aufweisen.
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Neben der Behandlungsroutine und der Desinfektionsroutine kann in einer Ausgestaltung eine Lüftungsroutine vorgesehen sein, in welcher die Steueranordnung 6 die Lüfteranordnung 2 bei inaktiver Bestrahlungsanordnung 7 betreibt.
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In einer nicht dargestellten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein Klimatisierungselement zur Beeinflussung der Temperatur und/oder der Luftfeuchtigkeit im Luftstrom vorgesehen ist. Über das Klimatisierungselement kann die Vorrichtung 1 folglich neben einer Sterilisierung der Luft eine Klimatisierung bereitstellen. Das Klimatisierungselement ist beispielsweise als Heizelement, Kühlelement und/oder Luftbefeuchter ausgestaltet. In der Lüftungsroutine kann die Vorrichtung 1 entsprechend zur Klimatisierung des Innenraums genutzt werden, wobei bei Bedarf auf die Behandlungsroutine zurückgegriffen wird.
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Die Steueranordnung 6 kann in einer Ausgestaltung eine Zustandsinformation betreffend den Innenraum erhalten, welche insbesondere eine Information über den Lüftungszustand des Innenraums repräsentiert. Beispielsweise ist die Zustandsinformation indikativ dafür, ob ein Fenster, eine Klappe, eine Tür oder dergleichen im Innenraum geöffnet ist oder auch eine Zeitinformation wie eine Jahreszeit enthalten. Abhängig von der Zustandsinformation kann die Steueranordnung 6 die Behandlungsroutine, die Desinfektionsroutine und/oder insbesondere die Lüftungsroutine durchführen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist weiter vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 dafür eingerichtet ist, die Desinfektionsroutine zyklisch, insbesondere zeitgesteuert durchzuführen. Folglich kann eine regelmäßige Desinfektion vorgenommen werden, wobei das hierfür vorgesehene Zeitintervall beispielsweise über eine Benutzereingabe am Bedienfeld 8 bestimmt wird. Ebenfalls kann vorgesehen sein, dass die Desinfektionsroutine manuell, hier über das Bedienfeld 8, ausgelöst wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung wird die Desinfektionsroutine in Abhängigkeit eines Luftdurchsatzes der Lüfteranordnung 2 durchgeführt. Beispielsweise sind mehrere Betriebsmodi für die Lüfteranordnung 2 mit unterschiedlichen Durchsätzen vorgesehen (Ruhebetrieb, Normalbetrieb, Boostbetrieb, etc.). Die Desinfektionsroutine kann hierbei in Abhängigkeit der Betriebsdauer der einzelnen Betriebsmodi, insbesondere in Abhängigkeit des gesamten umgewälzten Luftvolumens, ausgelöst werden.
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Ebenfalls kann die Steueranordnung 6 von einem externen Gerät eine Sensorinformation erhalten. Die Sensorinformation betrifft mindestens einen physikalischen Luftparameter der Umgebung der Vorrichtung 1, beispielsweise den CO2-Gehalt, die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit oder dergleichen. Insbesondere besteht zwischen dem CO2-Gehalt der Luft und einem Infektionsrisiko im Innenraum ein Zusammenhang, sodass der Luftparameter als Indikator für den Bedarf der Luftbehandlung herangezogen werden kann. In Abhängigkeit der Sensorinformation kann die Behandlungsroutine und/oder die Desinfektionsroutine ausgelöst werden.
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Weiter ist gemäß der Darstellung in 1 vorzugsweise vorgesehen, dass die Vorrichtung 1 als Mobilgerät, insbesondere mit Standfüßen 23 an einer Unterseite 24 eines Gehäuses 16 der Vorrichtung 1, ausgestaltet ist. Insbesondere sind Rollen an der Unterseite 24 vorgesehen.
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Insbesondere mit der geschichteten Anordnung der Kammern wird ein besonders kompakter Aufbau der Vorrichtung 1 erreicht, sodass eine Ausgestaltung der Vorrichtung 1 als Mobilgerät auf einfache Weise möglich ist. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Lufteinlass 3 an der Unterseite 24 des Gehäuses 16 und/oder der Luftauslass 4 an einer Vorderseite 25 des Gehäuses 16 angeordnet, was für den Luftaustausch im Innenraum ebenfalls vorteilhaft sein kann.
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In einer weiteren, nicht dargestellten Ausgestaltung weist die Vorrichtung 1 eine Bodengrundplatte, beispielsweise anstelle von Rollen, an der Unterseite 24 des Gehäuses auf, welche den Stand der Vorrichtung 1 weiter stabilisieren kann. Die Bodengrundplatte kann hierbei derart angeordnet sein, dass die Bodengrundplatte ein händisches Eingreifen in den Lufteinlass 3 unterbindet.
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Beansprucht wird außerdem gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, eine Inneneinrichtungselement 26, insbesondere Türflügel oder Möbelstück, mit einer im Inneneinrichtungselement 26 integrierten, vorschlagsgemäßen Vorrichtung 1. Eine entsprechende Ausgestaltung ist in 2 gezeigt.
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Vorzugsweise sind der Lufteinlass 3 und der Luftauslass 4 an einer Vorderseite 25 des Inneneinrichtungselements 26 angeordnet, sodass die Luftbehandlung in einem Raum stattfinden kann. Ebenfalls denkbar ist es, dass Lufteinlass 3 und Luftauslass 4 auf unterschiedlichen Seiten des Inneneinrichtungselements 26 oder Lufteinlässe 3 und Luftauslässe 4 sowohl auf der Vorderseite 25 als auch auf einer Hinterseite angeordnet sind. Hiermit kann beispielsweise mit dem Türflügel ein Luftaustausch zwischen verschiedenen Räumen bewirkt werden. Ebenfalls kann die gleiche Ausgestaltung der Vorrichtung 1 dann für verschiedene Einbausituationen wie rechter Türflügel bzw. linker Türflügel eingesetzt werden, wobei beispielsweise auch ungenutzte Lufteinlässe 3 und Luftauslässe 4 auf einer der Seite verschlossen gehalten werden können.
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Insbesondere wird für das Inneneinrichtungselement 26 auf die geschichtete Anordnung der Kammern, vorzugsweise auf die Z-förmige Anordnung der Kammern zurückgegriffen, wobei hier die Kammern beispielsweise in Erstreckungsrichtung des Türflügels angeordnet sind.
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Beansprucht wird außerdem gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, ein System zum Überwachen und zur Luftbehandlung einer Luftumgebung, das System aufweisend eine vorschlagsgemäße Vorrichtung 1 oder ein vorschlagsgemäßes Inneneinrichtungselement 26 sowie eine Überwachungseinheit 27 mit einer Sensoranordnung 28 zum Erfassen von Sensorwerten betreffend mindestens einen physikalischen Luftparameter der Luftumgebung, wobei die Sensoranordnung 28 eine anhand der Sensorwerte ermittelte Sensorinformation an die Steueranordnung 6 übermittelt.
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Hier und vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Überwachungseinheit 27 mit der Steueranordnung 6 über ein drahtloses Kommunikationsnetzwerk, beispielsweise ein LAN-Netzwerk, WAN-Netzwerk, über das Internet und/oder über eine Bluetooth-Verbindung, kommuniziert. Ebenfalls kann das System mit einer Benutzerschnittstelle, beispielsweise einem Smartphone oder dergleichen, über das Kommunikationsnetzwerk kommunizieren.
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Die Sensoranordnung 28 weist vorzugsweise mindestens einen Gassensor zum Erfassen eines Gasgehalts, vorzugsweise des CO
2-Gehalts und/oder mindestens einen Aerosolsensor zum Erfassen des Aerosolgehalts auf. Als Sensorinformation kann beispielsweise der Gasgehalt und/oder der Aerosolgehalt ausgeben werden. Die Sensoranordnung 28 kann einen Temperatursensor, Luftfeuchtigkeitssensor, etwa zur Bestimmung einer absoluten und/oder relativen Luftfeuchtigkeit, und/oder einen Mischgassensor wie einen VOC (Volatile Organic Compounds)-Sensor aufweisen, welcher beispielsweise das Ermitteln einer für Gerüche repräsentativen Sensorinformation ermöglicht. Auch die Ausgabe von aus den Sensorwerten abgeleiteten Informationen wie Gefährdungsstufen oder dergleichen ist denkbar. Die Überwachungseinheit 27 ist vorzugsweise gemäß der ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehenden
DE 10 2020 127 994 A1 ausgestaltet, deren Offenbarungsgehalt in die vorliegende Offenbarung einbezogen wird.
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Anstelle der dargestellten Ausgestaltung der Überwachungseinheit 27 als separate, von der Vorrichtung 1 räumlich getrennten Einheit kann die Überwachungseinheit 27 auch integriert mit der Vorrichtung 1 ausgeführt sein. Beispielsweise kann das Inneneinrichtungselement 26, etwa der Türflügel, mit mindestens einer Überwachungseinheit 27 ausgestattet sein. Die Überwachungseinheit 27 und die Steueranordnung 6 können hierbei auch kabelgebunden kommunizieren.
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Grundsätzlich können auch mehrere Überwachungseinheiten 27 vorgesehen sein, womit es möglich ist, beispielsweise mehrere Räume zu überwachen und über die insbesondere in einem Türflügel integrierte Vorrichtung 1 nach Bedarf zur Luftbehandlung einzusetzen.
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Beansprucht wird außerdem gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, ein Verfahren zur Luftbehandlung unter Verwendung einer Vorrichtung 1 aufweisend einen Lufteinlass 3, einen Luftauslass 4, und eine Lüfteranordnung 2 zum Erzeugen eines Luftstroms von Lufteinlass 3 zu Luftauslass 4, weiter aufweisend eine Bestrahlungskammer 5 und eine Steueranordnung 6 zur Ansteuerung einer Bestrahlungsanordnung 7, mittels welcher in einer Behandlungsroutine der Luftstrom in der Bestrahlungskammer 5 mit Ultraviolettstrahlung beaufschlagt wird, sowie eine Vorkammer 9, welche in Strömungsrichtung des Luftstroms vor der Bestrahlungskammer 5 und derart angeordnet ist, dass eine optische Abschirmung des Lufteinlasses 3 von der Ultraviolettstrahlung aus der Bestrahlungskammer 5 bewirkt wird.
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Wesentlich ist hierbei, dass am Lufteinlass 3 eine zwischen einem geöffneten Zustand und einem geschlossenen Zustand verstellbare Abdeckanordnung 10 vorgesehen ist, welche im geöffneten Zustand zur Freigabe des Luftstroms am Lufteinlass 3 in der Behandlungsroutine und im geschlossenen Zustand zur optischen Abschirmung der Umgebung der Vorrichtung 1 von Ultraviolettstrahlung aus der Vorkammer 9 vorgesehen ist, und dass mittels der Steueranordnung 6 eine Desinfektionsroutine durchgeführt wird, in welcher die Vorkammer 9 bei geschlossener Abdeckanordnung 10 mittels der Bestrahlungsanordnung 7 mit Ultraviolettstrahlung beaufschlagt wird. Auf alle Ausführungen zur Vorrichtung 1 wird verwiesen.