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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet des Recyclings von faserverstärkten Verbundwerkstoffen und insbesondere auf die Auflösung von Thermoplasten und die Solvolyse von faserhaltigen Duroplasten.
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Kunststoffrecycling ist der Prozess der Rückgewinnung von Kunststoffabfällen und der Wiederaufbereitung des Materials zu nützlichen Produkten. Die Art des Kunststoffrecyclings hängt von der Art des Kunststoffs selbst ab. Im Gegensatz zu duroplastischen Kunststoffen sind Thermoplaste oder thermisch erweichende Kunststoffe polymere Kunststoffe, die bei einer bestimmten erhöhten Temperatur biegsam oder formbar werden und sich beim Abkühlen verfestigen. Das Recycling von thermoplastischen Kunststoffen bietet viele Vorteile, wie z. B. die Bereitstellung von Rohstoffen für die verarbeitende Industrie, die Verringerung der Umweltbelastung für den Menschen, da sie biologisch nicht abbaubar sind, die Minimierung von Verbrennungs- und Deponieproblemen, die Verringerung des Energieverbrauchs für den Lebensunterhalt und die Nutzung als Einkommensquelle und Beschäftigungsmöglichkeit.
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Es gibt verschiedene Methoden für das Recycling von Thermoplasten, darunter Primärrecycling, mechanisches Recycling und chemisches Recycling. Beim chemischen Recycling dienen Kunststoffabfälle als Rohstoffe und werden durch Zersetzung und Depolymerisation des Ausgangsmaterials unter Einsatz von Wärmeenergie oder eines Katalysators in Monomere oder andere Produkte umgewandelt. Die Solvolyse ist ein spezieller chemischer Recyclingweg, bei dem Lösungsmittel zur Depolymerisation von Duroplasten eingesetzt werden und der auf die Rückgewinnung von Monomeren und Oligomeren abzielt. Nach dem Abbau werden die Duroplaste flüssig, und die Monomere und Oligomere können aus dem Lösungsmittel zurückgewonnen werden. Das lösungsmittelbasierte Recycling thermoplastischer Polymere kann durch einen physikalischen Auflösungsprozess erreicht werden, bei dem die Polymerkette nicht abgebaut wird, indem der Thermoplast in ein Lösungsmittel wie Benzol, Chlorbenzol, Trichlorethylen, Toluol und Xylol getaucht wird, oder es kann nach Abtrennung ungelöster Stoffe, beispielsweise durch Filtration, ein recyceltes Polymer aus der Lösung zurückgewonnen werden.
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Moderne Kunststoffverbundwerkstoffe aus Duroplasten oder Thermoplasten enthalten Fasern wie Glas- oder Kohlenstofffasern, um dem Teil Festigkeit und Form zu verleihen. Wird das thermoplastische Teil einfach einer physikalischen Auflösung oder ein Duroplast einer chemischen Solvolyse in einem Recycling-Tank in Gegenwart eines Lösungsmittels unterzogen, wird die Einbindung der Fasern in das sich auflösende Teil ignoriert und führt zu einer ungeordneten Ansammlung der Fasern am Boden des Tanks. Infolgedessen kann es nicht nur zu Verstopfungen der Rohrleitungen im Tank selbst kommen, sondern die Fasern der gewebten Struktur werden dann zu einem Abfallprodukt, das nicht recycelt werden kann. Damit ist der Recyclingprozess für das thermoplastische Teil gescheitert.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beheben Mängel des Standes der Technik in Bezug auf das Recycling von Duroplasten und Thermoplasten und stellen eine neuartige und nicht naheliegende Auflösungseinheit, ein Recyclingsystem und ein Recyclingverfahren bereit, die für die Trennung und Konservierung von Fasern geeignet sind, die in einem thermoplastischen Teil während der Auflösung des Thermoplasten enthalten sind. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst eine Auflösungseinheit, die für a) die Auflösung von Thermoplasten oder b) die Solvolyse von Duroplasten und die Abtrennung von Fasern geeignet ist, einen Tank, ein Paar einander gegenüberliegender Tragrahmen, Gitter oder perforierte Platten, die in dem Tank angeordnet sind, einen Aktor, der mit den Platten gekoppelt und so konfiguriert ist, dass er das Plattenpaar aufeinander zu bewegt, und ein Steuersystem, das so programmiert ist, dass es den Aktor so steuert, dass er die Platten aufeinander zu bewegt, wenn festgestellt wird, dass ein zwischen den Platten angeordnetes thermoplastisches Teil sich aus einem starren Zustand heraus auflöst.
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In einem Aspekt der Ausführungsform umfasst der Tank zusätzlich ein Rührwerk, das dazu geeignet ist, ein im Tank befindliches flüssiges Lösungsmittel zu rühren. In einem anderen Aspekt der Ausführungsform ist der Aktor eine Gewindewelle, die sich senkrecht durch einen komplementären Gewindebolzen erstreckt, der in mindestens einer der Platten angeordnet ist. In einem weiteren Aspekt der Ausführungsform umfasst der Tank zusätzlich einen Widerstandssensor, der ein Signal an das Steuersystem sendet, wenn er eine Verringerung des Widerstands gegen die Betätigung der Platten feststellt, wobei die Verringerung des Widerstands ein Lösen des Teils aus dem starren Zustand anzeigt.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Thermoplast-Recycling-System einen Auflösungsbehälter, der so konfiguriert ist, dass er ein thermoplastisches Teil auflöst und dabei alle darin enthaltenen Fasern in einer gemeinsamen Ebene hält, einen Filtrationstank, einen Reinigungstank und einen Trocknungstank. In diesem Zusammenhang umfasst der Auflösungsbehälter ein Paar gegenüberliegender Stützrahmen, Gitter oder perforierter Platten, einen Aktor, der mit den Platten gekoppelt und so konfiguriert ist, dass er das Plattenpaar aufeinander zu bewegt, und ein Steuersystem, das so programmiert ist, dass es den Aktor so steuert, dass er die Platten aufeinander zu bewegt, wenn festgestellt wird, dass ein zwischen den Platten angeordnetes thermoplastisches Teil sich aus einem starren Zustand heraus auflöst.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Extrahieren von Fasern, die in einer einzigen Ebene angeordnet sind, während des Auflösens eines Thermoplasten oder der Solvolyse eines Duroplasts, der die Fasern enthält, das Anordnen verschiedener Verbundteile in einer einzigen Schicht auf einer oberen Oberfläche einer Bodenplatte in einem Tank und das Beladen des Tanks mit einem Lösungsmittel. Das Verfahren umfasst auch das Anweisen eines am Tank befestigten Steuersystems, eine Bewegung der Bodenplatte/des Rahmens/des Gitters in Richtung einer oberen Platte/eines Rahmens/eines Gitters nach Ablauf einer Schwellenzeitspanne, beispielsweise dreißig Minuten, auszulösen, bis festgestellt wird, dass die thermoplastischen Teile eine Bodenfläche der oberen Platte berührt haben, auf den Ablauf einer Schwellenzeitspanne zu reagieren, indem die Bewegung der unteren Platte in Richtung der oberen Platte erneut aktiviert wird, bis ein Schwellenwiderstand gegen die Bewegung der unteren Platte festgestellt wird, und die erneute Aktivierung jedes Mal zu wiederholen, wenn der Schwellenwiderstand nicht mehr festgestellt wird, bis eine Abbruchanweisung empfangen wird.
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In einem Aspekt der Ausführungsform aktiviert das Steuersystem außerdem einen Aktor im Tank, der das Lösungsmittel umrührt, bevor die Bewegung der unteren Platte in Richtung der oberen Platte ausgelöst wird. In einem anderen Aspekt der Ausführungsform lädt das Steuersystem eine zuvor gespeicherte Durchbruchskurve in den Speicher und vergleicht eine Zeit, während der ein anderes thermoplastisches Teil zuvor im Tank vorhanden war, mit einem Auflösungsgrad des thermoplastischen Teils. Optional wird die zuvor gespeicherte Durchschlagskurve auf der Grundlage eines Durchschnitts von Crowdsourcing-Daten verschiedener thermoplastischer Teile, die zuvor in verschiedenen Tanks vorhanden waren, im Vergleich zu einem Durchschnitt des Auflösungsgrads jedes der verschiedenen thermoplastischen Teile berechnet.
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Danach wird ein Auflösungsgrad für die verschiedenen thermoplastischen Teile in der einzelnen Schicht auf der Oberseite der Bodenplatte innerhalb des Tanks zu verschiedenen Zeiten überwacht, so dass eine zeitgleiche Durchbruchskurve auf der Grundlage des überwachten Auflösungsgrads und der verschiedenen Zeiten berechnet werden kann. Folglich kann eine Abweichung zwischen der aktuellen Durchbruchskurve und der zuvor gespeicherten Durchbruchskurve erkannt und eine Warnung im Kontrollsystem angezeigt werden. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind Düsen in den Auflösungsbehälter integriert, um nach dem Auflösen der Polymermatrix die restliche Polymerlösung aus der Gewebestruktur zu entfernen. Die Düsen können je nach Form der zu verarbeitenden faserverstärkten Polymerprobe an allen Seiten der Behälter angebracht werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Extrahieren von Fasern, die während der Solvolyse eines Duroplasts, der die Fasern enthält, in einer einzigen Ebene oder speziellen Form angeordnet sind, das Anordnen verschiedener Duroplastteile in einer einzigen Schicht auf einer Oberseite einer Bodenplatte innerhalb eines Behälters, das Beladen des Behälters mit einem Lösungsmittel und das Anweisen eines an dem Behälter befestigten Steuersystems, eine Bewegung der Bodenplatte in Richtung einer Deckplatte auszulösen, bis festgestellt wird, dass die thermoplastischen Teile eine Bodenfläche der Deckplatte berührt haben, auf das Verstreichen einer Schwellenzeit zu reagieren, indem die Bewegung der Bodenplatte in Richtung der oberen Platte erneut ausgelöst wird, bis ein Schwellenwiderstand gegen die Bewegung der Bodenplatte festgestellt wird, und die erneute Auslösung jedes Mal zu wiederholen, wenn der Schwellenwiderstand nicht mehr festgestellt wird, bis eine Abbruchanweisung empfangen wird. In einem Aspekt des Verfahrens aktiviert das Steuersystem außerdem einen Aktor in dem Tank, der das Lösungsmittel umrührt, bevor die Bewegung der unteren Platte in Richtung der oberen Platte ausgelöst wird. In einem anderen Aspekt des Verfahrens beträgt die Schwellenzeitspanne dreißig (30) Minuten.
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In einem weiteren Aspekt des Verfahrens umfasst das Verfahren zusätzlich das Laden einer zuvor gespeicherten Durchbruchskurve in den Speicher des Steuersystems, wobei eine Zeit, während der ein anderes thermoplastisches Teil zuvor in dem Tank vorhanden war, mit einem Solvolysegrad des thermoplastischen Teils verglichen wird, Überwachen eines Solvolysegrades der verschiedenen thermoplastischen Teile in der einzelnen Schicht auf der oberen Oberfläche der Bodenplatte innerhalb des Tanks zu verschiedenen Zeiten, Berechnen einer gleichzeitigen Durchbruchskurve auf der Grundlage des überwachten Solvolysegrades und der verschiedenen Zeiten, Erfassen einer Abweichung zwischen der gleichzeitigen Durchbruchskurve und der zuvor gespeicherten Durchbruchskurve und Anzeigen einer Warnung in dem Steuersystem. Optional kann die zuvor gespeicherte Durchbruchskurve auch auf der Grundlage eines Durchschnitts von Crowdsourced-Daten verschiedener Duroplastteile, die sich zuvor in verschiedenen Tanks befanden, im Vergleich zu einem Durchschnitt eines Auflösungsgrads jedes der verschiedenen Thermoplastteile berechnet werden.
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Weitere Aspekte der Erfindung werden zum Teil in der folgenden Beschreibung dargelegt und sind zum Teil aus der Beschreibung ersichtlich oder können durch praktische Anwendung der Erfindung erlernt werden. Die Aspekte der Erfindung werden durch die in den beigefügten Ansprüchen besonders hervorgehobenen Elemente und Kombinationen realisiert und verwirklicht. Es versteht sich, dass sowohl die vorangehende allgemeine Beschreibung als auch die folgende detaillierte Beschreibung nur beispielhaft und erläuternd sind und die beanspruchte Erfindung nicht einschränken.
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Die beigefügten Zeichnungen, die Bestandteil dieser Beschreibung sind, veranschaulichen Ausführungsformen der Erfindung und dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, die Grundsätze der Erfindung zu erläutern. Die hierin dargestellten Ausführungsformen sind gegenwärtig bevorzugt, wobei die Erfindung jedoch nicht auf die gezeigten genauen Anordnungen und Einrichtungen beschränkt ist, wobei:
- 1 eine schematische Darstellung eines Recyclingsystems ist, das geeignet ist, ein Verbundteil aufzulösen und dabei alle darin enthaltenen Fasern in einer gemeinsamen Ebene zu halten; und,
- 2 ein Flussdiagramm ist, das ein Verfahren zum Extrahieren von in einer einzigen Ebene angeordneten Fasern während des Auflösens eines die Fasern enthaltenden Thermoplasts veranschaulicht, das das Anordnen verschiedener thermoplastischer Teile in einer einzigen Schicht auf einer oberen Oberfläche einer Bodenplatte innerhalb eines Tanks und das Beladen des Tanks mit einem Lösungsmittel umfasst.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung ermöglichen das lösungsmittelbasierte Recycling von Thermoplasten oder die Solvolyse von Duroplasten, wobei die Fasern in einer gemeinsamen Form gehalten werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein Auflösungsbehälter in einem Recyclingsystem mit einander gegenüberliegenden perforierten Strukturen, wie Platten, Rahmen oder Gittern, ausgestattet, die die zu recycelnden Verbundteile aufnehmen und zusammengetrieben werden, wenn sich die Teile in einem Lösungsmittel in dem Tank auflösen. Die Geschwindigkeit, mit der die Strukturen zusammengetrieben werden, kann von der Erfassung der Auflösung der Kunststoffteile abhängen, so dass die in den Verbundteilen enthaltenen Fasern am Ende des Auflösungsprozesses auf der Unterseite einer der Strukturen in einer einheitlichen Form oder Ebene verbleiben. Folglich können die Fasern aus dem Tank entnommen und zu einem neuen Verbundteil recycelt werden.
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Zur weiteren Veranschaulichung zeigt schematisch ein Thermoplast-Recyclingsystem, das ein Verbundteil, z. B. ein thermoplastisches oder duroplastisches Teil, auflöst und dabei alle darin enthaltenen Fasern in einer gemeinsamen Ebene oder Form hält. Das System umfasst einen Auflösungsbehälter 110, in den ein Lösungsmittel 175 zusammen mit einem oder mehreren thermoplastischen Teilen 100A gegeben wird, um die thermoplastischen Teile 100A zu recyceln. Der Auflösungsbehälter 110 umfasst auch ein Rührwerk 170 oder eine Umwälzpumpe, die geeignet ist, einen Strom des Lösungsmittels 175 zu erzeugen, während sich das Lösungsmittel 175 in dem Auflösungsbehälter 110 befindet. Wichtig ist, dass der Auflösungsbehälter 110 auch ein Paar gegenüberliegender Strukturen 120A, 120B, wie Platten, Rahmen oder Gitter, umfasst, die perforiert sind, damit das Lösungsmittel 175 hindurchfließen kann. Die gegenüberliegenden Strukturen 120A, 120B sind so ausgelegt, dass sie in Bewegung zueinander versetzt werden können, entweder durch Betätigung der unteren Struktur 120B in Richtung der oberen Struktur 120A, durch Betätigung der oberen Struktur 120A in Richtung der unteren Struktur 120B oder durch Betätigung beider Strukturen 120A, 120B in Richtung der anderen.
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In einem beispielhaften Aspekt des Ausführungsbeispiels weist die untere Struktur 120B einen Gewindeeinsatz 130B auf, der so konfiguriert ist, dass er eine komplementäre Gewindewelle 140 aufnimmt, die durch einen in der oberen Struktur 120A definierten Kanal 130A verläuft, der fixiert ist, so dass die axiale Drehung der Welle 140 bewirkt, dass sich die untere Struktur 120B in Richtung der oberen Struktur 120A bewegt. Optional sind Widerstandssensoren 150 entweder an einer Unterseite der oberen Struktur 120A oder an einer Oberseite der unteren Struktur 120B oder an beiden befestigt. Die Widerstandssensoren 150 sind so ausgelegt, dass sie erkennen, wenn ein Versuch, die Strukturen 120A, 120B zueinander zu bewegen, aufgrund eines dazwischen liegenden starren Hindernisses an einer Schwelle scheitert.
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Ein Steuersystem 160 ist mit dem Auflösungsbehälter 110 verbunden und umfasst einen Prozessor und einen Speicher, in dem Programmanweisungen gespeichert sind und von dem die Programmanweisungen ausgeführt werden. Die Programmanweisungen sind bei der Ausführung im Steuersystem 160 in der Lage, die Bewegung der Strukturen 120A, 120B aufeinander zu zu steuern, während das Verbundteil 100A auf der Oberseite der Bodenplatte 120B ruht, bis die Widerstandssensoren 150 aufgrund der Steifigkeit des Verbundteils 100A, das die Unterseite der oberen Struktur 120A berührt, einen Schwellenwiderstand gegen eine weitere Bewegung der Strukturen 120A, 120B anzeigen. Die Programmanweisungen sind ferner in der Lage, die Widerstandssensoren 150 so zu überwachen, dass, wenn das Verbundteil 100A seine Steifigkeit aufgrund der Einwirkung des Lösungsmittels 175 auf das Verbundteil 100A verliert, die Bewegung der Strukturen 120A, 120B wieder aktiviert werden kann, bis die Widerstandssensoren 150 erneut einen Schwellenwiderstand melden.
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Sobald die Polymerfraktion des Verbundstoffteils 100A im Auflösungsbehälter 110 vollständig aufgelöst ist, wird das resultierende Material aus dem Auflösungsbehälter 110 abgelassen und in einen Filtrationstank 180 gegeben, während die Fasern des Verbundstoffteils 100A auf der oberen Oberfläche der Bodenstruktur 120B verbleiben. Bei der Behandlung eines Duroplast-Faser-Verbundstoffs werden die abgebauten Duroplaste aus dem Auflösungstank 110 abgelassen und in den Filtrationstank 180 gegeben, wo sie einem Filtrationsprozess unterzogen werden, bevor sie von dem entsorgungsfähigen Rückstand 165 getrennt werden, wobei das verbleibende Material zur Reinigung in einen Reinigungstank 190 und schließlich in einen Trocknungstank 195 gelangt, in dem das Lösungsmittel 175 von den Monomeren und Oligomeren getrennt wird, die für die Wiederverwendung im Auflösungstank 110 bereitstehen. Die Monomere und Oligomere werden aus dem Trocknungstank abgelassen und an anderer Stelle für die Polymerherstellung verwendet.
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Zur weiteren Veranschaulichung der Funktionsweise des Steuersystems 160 ist in ein Flussdiagramm dargestellt, das ein Verfahren zum Extrahieren von in einer einzigen Ebene angeordneten Fasern während des Auflösens eines die Fasern enthaltenden Thermoplasten veranschaulicht, bei dem verschiedene Verbundteile, entweder Thermoplaste oder Duroplaste, in einer einzigen Schicht auf einer Oberseite einer Bodenplatte in einem Tank angeordnet werden und der Tank mit einem Lösungsmittel beladen wird. Ab Block 305 wird ein Timer gestartet, während dessen das thermoplastische Teil im Lösungsmittel einweichen soll, während es auf der Oberseite der Bodenplatte im Auflösungsbehälter ruht. Wenn im Entscheidungsblock 310 festgestellt wird, dass eine bestimmte Zeitspanne, z. B. 30 Minuten, noch nicht verstrichen ist, wird in Block 315 eine Pause eingelegt. Andernfalls wird der Prozess in Block 320 fortgesetzt.
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In Block 320 wird eine Crowdsourced-Abbaukurve in den Speicher geladen, die einen Durchschnitt von Crowdsourced-Daten enthält, die mit dem Stadium des chemischen Abbaus eines Kunststoffteils zu verschiedenen Zeitpunkten während des chemischen Recyclingprozesses korrelieren. In Block 325 kann dann die Bewegung der Platten aufeinander zu ausgelöst werden, und in Entscheidungsblock 330 kann festgestellt werden, ob ein Schwellenwiderstand gegen diese Bewegung erreicht wurde, der eine entsprechende Steifigkeit des zwischen den Platten angeordneten Verbundteils anzeigt. Ist dies nicht der Fall, wird die Bewegung der Platten gegeneinander fortgesetzt, andernfalls können in Block 335 Messungen in Bezug auf die Zeit, in der die Messungen durchgeführt werden können, und die Kraft, die bei der Bewegung der Platten gegeneinander auf das Verbundteil ausgeübt wird, abgerufen werden. Andere Messungen können abgerufen werden, einschließlich der chemischen Zusammensetzung des Lösungsmittels in der Nähe des thermoplastischen Teils, um ein Stadium des chemischen Abbaus des thermoplastischen Teils anzuzeigen.
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In Block 340 kann auf der Grundlage der abgerufenen Messungen eine Kurve für den gleichzeitigen Abbau erstellt werden, und in Block 345 kann die Kurve für den gleichzeitigen Abbau mit der Crowdsourced-Abbaukurve verglichen werden, um eine signifikante Abweichung zu ermitteln. Wird im Entscheidungsblock 350 eine Schwellenwertabweichung festgestellt, kann im Kontrollsystem eine Warnung angezeigt werden. Andernfalls kann in Block 360 eine geschätzte verbleibende Zeit im Auflösungsprozess auf der Grundlage der gleichzeitig verstrichenen Zeit, während der sich das thermoplastische Teil im Lösungsmittel im Auflösungsbehälter befand, und der geschätzten Zeit bis zur Fertigstellung, die sich aus derselben verstrichenen Zeit in der Crowdsourced-Abbaukurve ergibt, bestimmt werden.
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Im Entscheidungsblock 365 wird festgestellt, ob der Auflösungsprozess abgeschlossen ist und die Faser in der einzigen Ebene der Bodenplatte verbleibt. Ist dies nicht der Fall, kann der Prozess im Entscheidungsblock 330 wiederholt werden, in dem festgestellt wird, ob der Schwellenwiderstand nicht mehr vorhanden ist, so dass ein weiterer Abbau des Kunststoffteils und die Notwendigkeit einer erneuten Bewegung der Platten zueinander angezeigt werden. Wenn jedoch im Entscheidungsblock 365 festgestellt wird, dass der Prozess beendet werden sollte, wird in Block 370 das Lösungsmittel aus dem Auflösungsbehälter abgelassen, und in Block 375 werden dann die Daten der gleichzeitigen Abbaukurve mit den Daten der Crowdsourced-Abbaukurve kombiniert, um die Crowdsourced-Abbaukurve zu aktualisieren.
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Die Flussdiagramme und Blockdiagramme in den Figuren veranschaulichen die Architektur, die Funktionalität und den Betrieb möglicher Implementierungen von Systemen, Verfahren und Computerprogrammprodukten gemäß verschiedenen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung. In diesem Zusammenhang kann jeder Block im Flussdiagramm oder in den Blockdiagrammen ein Modul, ein Segment oder einen Teil von Anweisungen darstellen, die eine oder mehrere ausführbare Anweisungen zur Implementierung der angegebenen logischen Funktion(en) enthalten. In einigen alternativen Implementierungen können die in den Blöcken angegebenen Funktionen in einer anderen als der in den Abbildungen angegebenen Reihenfolge auftreten. So können beispielsweise zwei nacheinander gezeigte Blöcke in Wirklichkeit im Wesentlichen gleichzeitig ausgeführt werden, oder die Blöcke können manchmal in umgekehrter Reihenfolge ausgeführt werden, je nach der betreffenden Funktionalität. Es wird auch darauf hingewiesen, dass jeder Block in den Blockdiagrammen und/oder Flussdiagrammen sowie Kombinationen von Blöcken in den Blockdiagrammen und/oder Flussdiagrammen durch spezielle Hardware-basierte Systeme implementiert werden können, die die angegebenen Funktionen oder Handlungen ausführen oder Kombinationen von spezieller Hardware und Computerbefehlen ausführen.
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Schließlich dient die hier verwendete Terminologie nur der Beschreibung bestimmter Ausführungsbeispiele und ist nicht als Einschränkung der Erfindung zu verstehen. Die hier verwendeten Singularformen „ein“, „ein“ und „die“ schließen auch die Pluralformen ein, sofern aus dem Kontext nicht eindeutig etwas anderes hervorgeht. Es versteht sich ferner, dass die Begriffe „einschließen“, „umfasst“ und/oder „einschließlich“, wenn sie in dieser Beschreibung verwendet werden, das Vorhandensein bestimmter Merkmale, ganzer Zahlen, Schritte, Operationen, Elemente und/oder Komponenten spezifizieren, aber nicht das Vorhandensein oder Hinzufügen eines oder mehrerer anderer Merkmale, ganzer Zahlen, Schritte, Operationen, Elemente, Komponenten und/oder Gruppen davon ausschließen.
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Die entsprechenden Strukturen, Materialien, Handlungen und Äquivalente aller Mittel oder Schritte plus Funktionselemente in den nachstehenden Ansprüchen sollen jede Struktur, jedes Material oder jede Handlung zur Ausführung der Funktion in Kombination mit anderen beanspruchten Elementen umfassen, wie sie speziell beansprucht werden. Die Beschreibung der vorliegenden Erfindung dient der Veranschaulichung und Beschreibung, erhebt aber keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Beschränkung auf die Erfindung in der offengelegten Form. Viele Modifikationen und Variationen sind für Fachleute auf dem Gebiet der Technik offensichtlich, ohne dass dadurch der Umfang und der Geist der Erfindung beeinträchtigt werden. Das Ausführungsbeispiel wurde gewählt und beschrieben, um die Prinzipien der Erfindung und die praktische Anwendung bestmöglich zu erläutern und es anderen Fachleuten zu ermöglichen, die Erfindung für verschiedene Ausführungsbeispiele mit verschiedenen Modifikationen zu verstehen, die für die jeweilige Verwendung geeignet sind.
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Nachdem die Erfindung der vorliegenden Anmeldung im Detail und unter Bezugnahme auf Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, wird deutlich, dass Modifikationen und Variationen möglich sind, ohne vom Umfang der Erfindung abzuweichen, die in den beigefügten Ansprüchen wie folgt definiert ist: