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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Dekorelements, das einen oder mehr Funktionskörper aufweist. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Befüllwerkzeug, das zum Herstellen des Dekorelements zum Einsatz kommt. Zudem betrifft die Erfindung ein solches Dekorelement, das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens, das heißt unter Zuhilfenahme des Befüllwerkzeugs, hergestellt wurde. Das Dekorelement ist insbesondere für einen Einsatz im Automotive-Bereich vorgesehen, zum Beispiel als Interieur- und/oder Dekorelement in einem Innenraum eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Personenkraftwagens und/oder Lastkraftwagens. Als Interieur- und/oder Dekorelement kommen zum Beispiel infrage: eine Instrumententafel, eine Mittelkonsole, eine Türtafel, ein Dachhimmel, Sitze, Kopfpolster, Sitzkissen, Polsterelemente, Fahrzeugmöbel, Säulenverkleidungen etc. Mögliche Anwendungen eines solchen Dekorelements sind beispielsweise digital funktionale Oberflächen, mittels derer einem Nutzer des Kraftfahrzeugs, etwa einem Fahrer desselben, Informationen bereitgestellt werden können, insbesondere über aktuelle, sich gegebenenfalls ändernde Zustandsgrößen eines zumindest teilautonomen Fahrbetriebsmodus des Kraftfahrzeugs. Alternativ oder zusätzlich - vor allem im Hinblick auf die stetig weiterentwickelte Miniaturisierung jener Komponenten - kann eine oder können mehr elektrische und/oder elektronische Komponenten in den entsprechenden Funktionskörper eingesetzt werden, zum Beispiel Sensoren (Radar, Ultraschall, Kamera etc.), Elemente passiver und/oder aktiver Sicherheitssysteme, akustisch wirksame Elemente (Lautsprecher, Mikrofone etc.), Lichtelemente (Innenraumbeleuchtung, Ambientebeleuchtung etc.), Nutzer-Interaktionselemente (Displays, Taster, Schalter etc.). Ferner sind beleuchtete/beleuchtbare oder hinterleuchtete/hinterleuchtbare Symbole (Warnsymbole, Zustandsanzeiger etc.), Embleme (Wappen, Herstellersymbole, Logos, Fahrzeugmodell- und/oder -baureihenbezeichnungen etc.), Nähte, Nahtimitationen (zum Beispiel Ziernähte, Funktionsnähte, Kreuznähte etc.), Schmucksteine oder Schmucksteinimitate, sowie sonstige funktionale Dekore denkbar.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2008 023 778 B4 ist es bekannt, zum Herstellen eines Accessoireteils ein strukturbildendes Element mit einer Außenlage aus Leder, Textil- oder Synthetikmaterial zu überspannen. Ferner offenbart die
DE 10 2019 127 108 A1 ein Verfahren zum Einbringen einer Sensorfolie in ein Kunststoffbauteil. Die
DE 10 2018 215 735 A1 offenbart eine Anzeigeeinrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einer gelochten Dekorschicht, wobei durch die Öffnungen in der Dekorschicht Licht hindurchstrahlt. Aus der
DE 10 2019 135 217 A1 ist für den Innenraum eines Fahrzeugs ein Sicht-/Interieurbauteil bekannt, das ein Oberflächenelement aufweist, das eine Oberseite und eine Unterseite aufweist und in einem sichtbaren Spektralbereich zumindest teilweise transparent ist. Das Sicht-/Interieurbauteil weist weiter eine Beleuchtungseinheit auf, mittels derer von der Unterseite her das Oberflächenelement mit Licht durchleuchtbar ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, möglichst effizient bzw. aufwandsarm ein besonders vielseitig einsetzbares und hochfunktionales Dekorelement bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Merkmale, Vorteile und mögliche Ausgestaltungen, die im Rahmen der Beschreibung für einen der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche dargelegt sind, sind zumindest analog als Merkmale, Vorteile und mögliche Ausgestaltungen des jeweiligen Gegenstands der anderen unabhängigen Ansprüche sowie jeder möglichen Kombination der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche anzusehen. Weitere mögliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren offenbart.
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Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Herstellen eines Dekorelements vorgeschlagen, wobei das Dekorelement einen oder mehr Funktionskörper aufweist. Ein solcher Funktionskörper wird weiter unten näher beschrieben. Das Dekorelement ist für ein Kraftfahrzeug, etwa für einen Personenkraftwagen vorgesehen, insbesondere für einen Innenraum des Kraftfahrzeugs. Zum Herstellen kommt das erfindungsgemäße Verfahren - insbesondere das erfindungsgemäße Befüllwerkzeug - zum Einsatz. Mit anderen Worten handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Dekorelement um ein Produkt, das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens und/oder mittels des erfindungsgemäßen Befüllwerkzeugs hergestellt wurde/wird. Das Verfahren zum Herstellen des Dekorelements weist die im Folgenden näher erläuterten Schritte auf, die abweichend von der Beschreibungsreihenfolge in einer anderen Reihenfolge ablaufen können. Ferner können die Schritte sich einander zumindest teilweise zeitlich überschneiden bzw. zumindest teilweise gleichzeitig ablaufen. Anders ausgedrückt: Zunächst werden die einzelnen Schritte, die das Verfahren aufweist, dargelegt; deren Reihenfolge ergibt sich im Zusammenhang mit der Beschreibung der möglichen Ausgestaltungen. Gegebenenfalls unterscheidet sich die Reihenfolge der Schritte von möglicher Ausgestaltung zu möglicher Ausgestaltung. Insoweit geben in der Beschreibung verwendete Ordinalia der Schritte nicht zwingend eine Ablaufreihenfolge der Schritte an, sondern dienen vorrangig einer strukturierten Beschreibung.
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Bei dem Verfahren werden, in einem ersten Schritt, zunächst ein eine Einsetzöffnung aufweisenden Dekorzuschnitt und ein oder mehr Funktionskörper bereitgestellt. Der Dekorzuschnitt weist eine Sichtseite und eine Klebeseite auf, wobei diese beiden Seiten über eine Materialstärke des Dekorzuschnitts voneinander beabstandet sind und deren Flächennormale einander entgegengesetzt sind. Bei dem Dekorzuschnitt handelt es sich insbesondere um Planware aus einer Textilie oder einem textilartigen Stoff, oder aus Leder und/oder Kunstleder. Ferner sind Foliengebilde oder starre Gebilde (beispielsweise Platten) aus diesen oder anderen Materialien denkbar, etwa aus TPO (Thermoplastisch Polyolefine) etc. Als Material für den Dekorzuschnitt kommen zudem natürliche, nachwachsende und/oder synthetische Lederersatzstoffe (Apfelleder, Pilzleder, Eukalyptusleder, Ananasleder etc.), heißverprägte oder nicht heißverprägte Textilien, Glas oder Glasimitate, metallische Materialien, Keramiken, Holz, Kunststoffe etc. infrage. Zudem ist ein Materialgebilde aus einem Mischmaterial denkbar, das zum Beispiel eines oder mehr der vorgenannten Materialien aufweist. Kommen zwei oder mehr Dekorzuschnitte zum Einsatz, können diese von gleichem oder von unterschiedlichem Material sein. Das jeweilige Material kann transparent oder nichttransparent und/oder durchlässig oder nichtdurchlässig für akustische Wellen sein. Die Einsetzöffnung kann zwischen einander gegenüberliegenden und voneinander beabstandeten Kanten zweier Dekorzuschnitte bzw. eines zumindest zweiteiligen Dekorzuschnitts gebildet werden. Wenigstens eine der Kanten kann dabei gerade oder gemäß einer ungeraden Kurve geformt sein. Die Sichtseite kann glatt/plan oder strukturiert sein, zum Beispiel konkave und/oder konvexe bzw. 3D-förmige Elemente aufweisen. Ferner kann die Sichtseite eine oder mehr unterschiedliche Oberflächenstrukturgebilde aufweisen, die jeweils gerade und/oder ungerade Kanten aufweisen etc. Die Oberflächenstrukturgebilde und der Dekorzuschnitt können einstückig miteinander ausgebildet werden. Alternativ können die Oberflächenstrukturgebilde und der Dekorzuschnitt kraft-, form- und/oder stoffschlüssig miteinander gefügt werden. Ferner kann wenigstens eines der Oberflächenstrukturgebilde mittels eines zumindest partiellen Umformens des Dekorzuschnitts, zum Beispiel Prägens, Thermoumformens etc., erzeugt werden. Überdies ist es denkbar, dass eines oder mehr der Oberflächengebilde mittels eines generativen Herstellens, zum Beispiel 3D-Druckens, auf/an der Sichtseite ausgebildet werden und infolgedessen mit dieser verbunden werden. Somit können der Dekorzuschnitt und die Oberflächenstrukturgebilde zusammen ein und dasselbe Halbzeug bilden. Das jeweilige Oberflächenstrukturgebilde kann glatt/plan oder strukturiert sein, zum Beispiel selbst konkave und/oder konvexe bzw. 3D-förmige Elemente aufweisen.
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Bei dem (jeweiligen) Funktionskörper handelt es sich zum Beispiel um einen starren, halbfesten oder weichen Körper, der zum Herstellen des Dekorelements mit dem Dekorzuschnitt verbunden wird. Der Funktionskörper weist eine Sichtseite und eine Rückseite auf. Der Dekorzuschnitt weist mindestens eine mit dem Funktionskörper korrespondierende Einsetzöffnung auf, die zumindest so bemessen ist, dass der Funktionskörper zumindest teilweise in diese Einsetzöffnung eingesetzt werden kann. Mit anderen Worten ist die Einsetzöffnung zumindest so groß, dass der Funktionskörper passgenau in die Einsetzöffnung eingesetzt werden kann. Die Einsetzöffnung kann ferner größer ausgebildet werden, sodass der Funktionskörper zunächst lose in die Einsetzöffnung eingesetzt werden kann. Die Einsetzöffnung weist insbesondere einen Stützbereich auf, auf dem der Funktionskörper aufgestützt wird, sodass dieser nicht durch die Einsetzöffnung hindurchfallen kann. Der Funktionskörper kann durchlässig für Licht sein, zumindest für solches Licht, das eine Wellenlänge von circa 380 nm (Nanometer) bis circa 780 nm aufweist. Anders ausgedrückt kann der Funktionskörper durchlässig für sichtbares Licht sein. Beispielsweise kann das Licht durch Löcher oder sonstige materialfreie Räume des Funktionskörpers hindurchfiltern. Ferner kann vorgesehen sein, dass das Licht direkt durch ein Material des Funktionskörpers hindurchfiltert, wobei dann der Funktionskörper zumindest teilweise/bereichsweise aus einem transluzenten Material hergestellt ist oder wird. Die Funktionskörper können nachträglich bearbeitet werden, zum Beispiel durch Beschichten, Lackieren, Kaschieren, Bohren etc. Dementsprechend kann der Funktionskörper beispielsweise zu einem Lüftungsgitter oder einem Lüftungskanalelement ausgebildet werden, sodass das Dekorelement als Teil einer oder im Zusammenspiel mit einer Innenraumklimatisierungseinrichtung für ein Kraftfahrzeug eingesetzt werden kann.
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Zum Durchführen des Verfahrens, etwa in einem weiteren, zum Beispiel zweiten Schritt des Verfahrens, wird ein Befüllwerkzeug bereitgestellt. Das Befüllwerkzeug weist eine Abdichteinheit auf, die mit der Einsetzöffnung des Dekorzuschnitts korrespondiert. Das Befüllwerkzeug wird also bereitgestellt, indem zumindest die Abdichteinheit bereitgestellt wird. Anders ausgedrückt kann das Befüllwerkzeug durch die Abdichteinheit gebildet sein.
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Das Verfahren weist einen weiteren (zum Beispiel dritten) Schritt auf, in dem der Dekorzuschnitt und der Funktionskörper in das Befüllwerkzeug eingelegt werden. Dabei wird der Funktionskörper in die zugehörige Einsetzöffnung eingelegt, sodass aus dem Dekorzuschnitt und dem Funktionskörper eine Baugruppe gebildet wird. Diese Baugruppe wird mittels der Abdichteinheit gestützt. Ist die Baugruppe in das Befüllwerkzeug, insbesondere in einen Arbeitsbereich des Befüllwerkzeugs, eingelegt, ruht die aus dem Dekorzuschnitt und dem Funktionskörper gebildete Baugruppe in/auf dem Befüllwerkzeug, indem die Baugruppe - insbesondere direkt bzw. unmittelbar - auf der Abdichteinheit aufliegt. Der Dekorzuschnitt und der Funktionskörper werden gemeinsam mittels der Abdichteinheit gestützt, indem diese in das Befüllwerkzeug eingelegt werden/sind. Dabei können der Dekorzuschnitt und der Funktionskörper jeweils direkt auf der Abdichteinheit aufliegen. Wenn der Funktionskörper über die Sichtseite des Dekorzuschnitts herausragt, taucht der Funktionskörper in korrespondierende Bereiche des Befüllwerkzeugs ein. Dabei kann der Funktionskörper die Abdichteinheit gegebenenfalls vollständig durchdringen.
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In einem weiteren Schritt des Verfahrens, bei dem es sich zum Beispiel um einen vierten Schritt handeln kann, wird zwischen der Abdichteinheit und der Baugruppe an den Sichtseiten eine zerstörungsfrei lösbare und fluidisch dichte Fixierung ausgebildet. Es wird also zwischen der Abdichteinheit und der Sichtseite des Dekorzuschnitts sowie zwischen der Abdichteinheit und der Sichtseite des Funktionskörpers die fluidisch dichte Fixierung ausgebildet, die zerstörungsfrei lösbar ist. Demnach werden beim Lösen der fluidisch dichten Fixierung weder die Sichtseite des Dekorzuschnitts noch die Sichtseite des Funktionskörpers beschädigt. Die fluidisch dichte Fixierung kann sich bereits durch eine Gewichtskraft ergeben, die aufgrund der Masse der Baugruppe zwischen diesem und der Abdichteinheit wirkt. Ferner kann ein Dichtelement, etwa ein zerstörungsfrei lösbarer Dichtklebstoff, zwischen der Baugruppe bzw. zwischen den Sichtseiten und der Abdichteinheit eingesetzt werden.
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Bei dem Verfahren wird - etwa in einem fünften Schritt - die Einsetzöffnung mit einem Befüllmaterial (etwa einem Polymer, einem Hotmelt, einer Dispersion etc.) befüllt. Insoweit wird der beim Befüllen bereits in die Einsetzöffnung eingesetzte Funktionskörper zumindest teilweise mit dem Befüllmaterial umhüllt, sodass der Funktionskörper durch das Befüllen zumindest teilweise in das Befüllmaterial eingebettet wird. Es kann dabei vorgesehen sein, dass das Befüllmaterial biegeschlaff, starr oder reversibel elastisch biegbar ist und vor dem Einbringen in die Einsetzöffnung, insbesondere in nicht durch den Funktionskörper belegte Bereiche der Einsetzöffnung, unter Nutzung von spanlosen und/oder spanenden Fertigungsverfahren in eine Form gebracht wurde, die mit der Form den nicht durch den Funktionskörper belegten Bereichen der Einsetzöffnung korrespondiert. Ferner ist es denkbar, dass das Befüllmaterial in einen flüssigen oder zumindest pastösen Zustand gebracht wird und dann in die Einsetzöffnung eingebracht wird, um darin auszuhärten. Zum Befüllen kann das Befüllmaterial zum Beispiel mittels einer Transferwalzenvorrichtung auf die Kaschierseite einer Applizierungsmaterialschicht aufgewalzt werden. Dabei wird zum einen die Funktionsöffnung mit dem Befüllmaterial befüllt, da es in die Funktionsöffnung hineinläuft, insbesondere, wenn das Befüllmaterial in flüssigem/pastösen auf die Kaschierseite aufgebracht wird. Zum anderen wird die Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht durch das Aufwalzen des Befüllmaterials auch abseits der Funktionsöffnung mit dem Befüllmaterial beschichtet. Damit kann es sich bei dem Befüllmaterial alternativ oder zusätzlich um ein Beschichtungsmaterial handeln.
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Generell kann das Befüllmaterial wenigstens Klebeeigenschaften eines Klebstoffs aufweisen oder ein Klebstoff sein. Demnach kann das Befüllmaterial ferner dazu eingesetzt werden, eine Endverklebung zwischen der Applizierungsmaterialschicht und dem Dekorzuschnitt zu erzeugen.
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Mittels dieses Verfahrens lässt sich das Dekorelement zum einen besonders effizient herstellen. Zum anderen ist das mittels des Verfahrens hergestellte Dekorelement besonders kaschierfreundlich und lässt sich infolgedessen besonders genau, insbesondere ohne Faltenbildung auf eine formstabile Trägerstruktur aufkaschieren. Bei der Trägerstruktur handelt es sich insbesondere um einen Spritzgussträger, welcher mit einer Schicht aus einer Weichkomponente (zum Beispiel einem Textil, einem Abstandsgewirke, einem Schaum etc.) beschichtet ist oder zumindest teilweise aus dieser besteht. Auf diese Schicht kann das Dekorelement aufkaschiert werden. Die Trägerstruktur kann dreidimensional geformt sein, zum Beispiel eine nicht plane Gestalt aufweisen, insbesondere eine wellige und/oder einfach oder mehrfach gebogene Gestalt.
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Ferner ist eine einfache Möglichkeit geschaffen, Planware, die verglichen mit dem Funktionskörper besonders flach ist, und den Funktionskörper, der verglichen mit der Planware bzw. den Dekorzuschnitt besonders dick ist, spaltfrei miteinander zu fügen. Dadurch entfallen Oberflächenspalte und es ergibt sich ein besonders gefälliges, organisches Design. Mit der Integration des/der Funktionskörper können diese funktional optimal und ergonomisch ausgerichtet werden (zum Beispiel auf einen Nutzer des Kraftfahrzeugs), ohne dass von einem Haupt-Designverlauf oder von einer gewählte Formensprache im Innenraum des Kraftfahrzeugs abgewichen werden muss. Mittels des Funktionskörpers, das heißt beispielsweise in dem Funktionskörper, kann eine elektrische/elektronische Komponente, etwa eine Sensorik, ein Lichtleitelement, eine Lichtquelle etc., integriert und fixiert werden. Der Funktionskörper ragt vorzugsweise von dem fertig hergestellten Dekorelement hervor.
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Indem die Abdichteinheit und die Sichtseiten der Baugruppe zum Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial aneinander fixiert werden, derart, dass die Einsetzöffnung mittels des Abdichtelements an der Sichtseite der Baugruppe gegen ein Austreten von Befüllmaterial auf die Sichtseite(n) fluidisch abgedichtet wird, ist gewährleistet, dass kein Befüllmaterial auf die Sichtseite des Dekorzuschnitts gelangt, von welcher es nach dem Befüllen wieder entfernt werden müsste. Demnach liefert das Verfahren ein besonders sauberes Dekorelement, das bestimmungsgemäß auf die Trägerstruktur aufkaschiert werden kann, ohne dass zuvor ein Reinigungsschritt erforderlich ist. Dies trägt nochmals zu einem besonders effizienten Herstellungsverfahren bei.
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In Weiterbildung des Verfahrens kommt eine Saugeinrichtung zum Einsatz, die beispielsweise als ein Bestandteil des Befüllwerkzeugs ausgebildet ist. Mittels der Saugeinrichtung, etwa einem Gebläse, wird die fluidisch dichte Fixierung zwischen der Abdichteinheit und der Sichtseite des Dekorzuschnitts sowie zwischen der Abdichteinheit und der Sichtseite des Funktionskörpers hergestellt oder zumindest verstärkt. Hierzu wird mittels der Saugeinrichtung an der jeweiligen Sichtseite ein Unterdruck (Druck, der deutlich geringer ist als der Atmosphärendruck bei Normalbedingungen, beispielsweise ein Grobvakuum) erzeugt. Auf diese Weise wird der Baugruppe an die Abdichteinheit angesaugt, wobei die Dichtwirkung der fluidisch dichten Fixierung verstärkt wird. Kommt dann zum Befüllen ein pastöses oder flüssiges Befüllmaterial zum Einsatz, ist gewährleistet, dass diese nicht in unerwünschter Weise auf die Sichtseite des Dekorzuschnitts und/oder des Funktionskörpers gerät, wodurch das Dekorelement verschmutzt wäre.
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Um einen besonders effiziente Bearbeitungstemperatur der Baugruppe und infolgedessen einen besonders innigen Sitz der Baugruppe in/an dem Befüllwerkzeug sicherzustellen, sieht eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens vor, das Befüllwerkzeug mittels einer Heizeinrichtung zu beheizen. Insoweit kann also das Befüllwerkzeug die Heizeinrichtung als Bestandteil umfassen. Indem das Befüllwerkzeug mittels der Heizeinrichtung beheizt wird kann - wenn das Befüllmaterial flüssig oder pastös zum Einsatz kommt - ein Strömen des Befüllmaterials in die Einsetzöffnung hinein begünstigt werden, wodurch die Einsetzöffnung besonders effizient mit dem Befüllmaterial ausgefüllt werden kann. Ferner wird durch das Beheizen des Befüllwerkzeugs die eingelegte Baugruppe indirekt beheizt, was das effiziente Befüllen der Einsetzöffnung nochmals begünstigt. Darüber hinaus wirkt sich das Beheizen bzw. Erwärmen der Baugruppe in einer vorteilhaften Geschmeidigkeit des Dekorzuschnitts auf, was zu dem bereits erwähnten innigen Sitz der Baugruppe in/an dem Befüllwerkzeug beiträgt. Denn wenn der Dekorzuschnitt bestimmungsgemäß wellig oder gebogen ausgebildet ist oder erhabene Strukturelemente oder dergleichen aufweist, kann eine zu geringe Temperatur dazu führen, dass der Dekorzuschnitt sich bereichsweise von der Abdichteinheit abhebt, was zu einem unerwünschten Austritt von Befüllmaterial auf die Sichtseite führen würde.
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Das Befüllmaterial wird in einer weiteren möglichen Ausgestaltung des Verfahrens als ein Befüllmaterial bereitgestellt, das im ausreagierten Zustand transluzent ist, das heißt durchlässig für sichtbares Licht. In dem ausreagierten bzw. ausgehärteten Zustand kann das Befüllmaterial eine milchige Erscheinung haben, ähnlich wie Milchglas. Hierdurch ergibt sich bei einem Durchleuchten des Befüllmaterials in erwünschter Weise ein diffus verteiltes Licht, das aus dem Befüllmaterial austritt. Alternativ ist es denkbar, dass das Befüllmaterial im ausreagierten Zustand vollständig transparent, insbesondere bildtreu transparent ist. Es ergeben sich somit viele weitere/neue Möglichkeiten, ein Lichtdesign, insbesondere technische und/oder dekorative Lichtfunktionen, in den Innenraum des Kraftfahrzeugs zu integrieren, indem in dem Innenraum das Dekorelement eingesetzt wird. Ferner kann das Befüllmaterial im ausreagierten Zustand lichtdicht, das heißt lichtundurchlässig, für sichtbares Licht sein. Das Befüllmaterial wird also in die Einsetzöffnung eingefüllt und reagiert spätestens dort in den ausreagierten Zustand, in welchem es transluzent oder transparent, insbesondere bildtreu transparent, oder lichtdicht ist.
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Der ausgehärtete bzw. ausreagierte Zustand bedeutet in diesem Fall nicht zwingend, dass das Befüllmaterial im ausreagierten Zustand starr oder spröde ist; vielmehr ist unter „ausgehärtet“ bzw. „ausreagiert“ hierin zu verstehen, dass unter Normalbedingungen keine Festigkeitszunahme mehr zu erwarten ist. Demnach kann das Befüllmaterial in dessen ausreagiertem Zustand biegsam sein.
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Zum Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial ist in Weiterbildung des Verfahrens vorgesehen, das Befüllmaterial in einem zumindest pastösen, insbesondere flüssigen Zustand bereitzustellen, sodass beim Befüllen bzw. unter dem Befüllen der Einsetzöffnung zwischen dem Dekorzuschnitt und dem Befüllmaterial eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt wird. Ferner wird zwischen dem Befüllmaterial und dem Funktionskörper eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt, sodass der Dekorzuschnitt und der Funktionskörper mittels des Befüllmaterials stoffschlüssig miteinander verbunden werden. Denn generell kann bei dem Verfahren bzw. bei dem Dekorelement vorgesehen sein, dass das Befüllmaterial wenigstens Klebeeigenschaften eines Klebstoffs aufweist. Demnach kann als das Befüllmaterial zum Beispiel ein Klebstoff eingesetzt werden. Durch die klebende, das heißt stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Befüllmaterial und dem Dekorzuschnitt - und insbesondere zwischen dem Befüllmaterial und dem Funktionskörper - ergibt sich eine besonders stabile Struktur des Dekorelements.
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Zudem wird bei dem Verfahren - in weiterer Ausgestaltung - eine Applizierungsmaterialschicht bereitgestellt, die eine Klebeseite und eine Kaschierseite aufweist, die über eine Materialstärke der Applizierungsmaterialschicht voneinander beabstandet sind und deren Flächennormale einander entgegengesetzt sind. Die Klebeseite der Applizierungsmaterialschicht wird zumindest mit der Klebeseite des Dekorzuschnitts verklebt. Dabei kann die Applizierungsmaterialschicht die Einsetzöffnung und infolgedessen den in die Einsetzöffnung eingesetzten Funktionskörper überdecken und/oder mit dem Funktionskörper direkt oder indirekt verklebt werden. Insbesondere handelt es sich bei der Applizierungsmaterialschicht um ein textiles Gebilde, ein Vlies oder eine Folie, das/die durchlässig für Licht ist, zumindest für sichtbares Licht. Beispielsweise kann das Licht durch Maschen oder sonstige materialfreie Räume der Applizierungsmaterialschicht hindurchfiltern. Ferner kann vorgesehen sein, dass das Licht direkt durch ein Material der Applizierungsmaterialschicht hindurchfiltert, wobei dann die Applizierungsmaterialschicht aus einem zumindest teilweise transluzenten Material hergestellt ist. In anderer Ausprägung ist die Applizierungsmaterialschicht lichtundurchlässig. Jedenfalls kann die Applizierungsmaterialschicht lichtleitend beschichtet sein. Der Dekorzuschnitt wird durch die Applizierungsmaterialschicht - insbesondere beim Kaschieren - stabilisiert, sodass der Dekorzuschnitt und eventuell zwischen Funktionskörpern vorhandene Stege - auch wenn diese besonders filigran sind, etwa nur wenige Millimeter oder weniger als einen Millimeter breit sind - sich nicht in unerwünschter Weise verformen.
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In diesem Zusammenhang sieht eine weitere Ausgestaltung des Verfahrens vor, die Applizierungsmaterialschicht vor dem Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial auf den Dekorzuschnitt zu kleben. Dann erfolgt das Befüllen der Einsetzöffnung durch die Applizierungsmaterialschicht hindurch, etwa durch Öffnungen hindurch, die Applizierungsmaterialschicht durchdringen. So wirkt das Befüllmaterial als Verstärkungselement für die Verbindung zwischen der Applizierungsmaterialschicht und dem Dekorzuschnitt und/oder dem Funktionskörper, was erneut zu einem vorteilhaft besonders stabilen/langlebigen Dekorelement beiträgt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung gilt, dass die Applizierungsmaterialschicht fluiddurchlässig bereitgestellt wird, und das Befüllmaterial von der Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht her in die entsprechende Einsetzöffnung eingebracht wird, indem die Applizierungsmaterialschicht mit dem Befüllmaterial übersättigt wird, sodass die Applizierungsmaterialschicht von dem Befüllmaterial in Richtung hin zur Sichtseite des Dekorzuschnitts durchströmt wird, wodurch das Befüllmaterial unter einem Austreten aus der Applizierungsmaterialschicht in die Einsetzöffnung einströmt. Es wird hierzu so viel flüssiges/pastöses Befüllmaterial in direkten Kontakt mit der Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht gebracht, dass die Applizierungsmaterialschicht sich mit dem Befüllmaterial vollsaugt und in weiterer Folge zumindest im Bereich der Einsetzöffnung vollständig durchnässt wird, was dazu führt, dass das Befüllmaterial durch die Applizierungsmaterialschicht hindurch in die Funktionsöffnung einströmt. Spätestens nach dem Einströmen in die Einsetzöffnung reagiert das Befüllmaterial aus, beispielsweise passiv oder durch Hinzugabe eines Aktivators oder Härters, von Wärme oder sonstiger Strahlung, etwa ultraviolettem Licht, etc. Im ausreagierten Zustand ist das Befüllmaterial beispielsweise ausgehärtet und jedenfalls transluzent.
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Hierdurch ergibt sich zum einen ein besonders stabiles Dekorelement, und zum anderen ist es bei dem Verfahren mit besonders wenig Aufwand verbunden, die Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial auszufüllen. Denn auf ein separates Ausbilden, beispielsweise Schneiden, von Öffnungen in die Applizierungsmaterialschicht kann verzichtet werden. Dadurch können besonders kurze Taktzeiten bei der Herstellung des Dekorelements eingehalten werden, was besonders günstig ist.
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Wird die Applizierungsmaterial dahingegen mit solchen Öffnungen bereitgestellt, oder wird in die Applizierungsmaterialschicht eine oder mehr solcher Öffnungen geschnitten, kommt eine alternative Vorgehensweise zum Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial in Betracht: das Befüllmaterial wird in diesem Fall durch die in die Applizierungsmaterialschicht geschnittenen oder in sonstiger Weise ausgebildeten Öffnungen hindurch in die Einsetzöffnung eingebracht. Auf diese Weise ist ein besonders effizientes Befüllen der Einsetzöffnung gewährleistet.
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Zum Bereitstellen des Dekorzuschnitts wird gemäß einer Weiterbildung die Einsetzöffnung des Dekorzuschnitts für den Funktionskörper derart ausgebildet wird, dass - wenn der Funktionskörper in die zugehörige Einsetzöffnung eingesetzt wird - zwischen dem Funktionskörper und dem Dekorzuschnitt der Spalt ausgebildet wird, der mit dem Befüllmaterial befüllt wird. Dies kann im gleichen Arbeitsgang wie das Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial und/oder in einem weiteren/separaten Befüllarbeitsgang erfolgen. Dieser Spalt wird insbesondere mit dem - gegebenenfalls transluzenten - Befüllmaterial befüllt, sodass durch diesen Spalt ein befüllter Lichtspalt ausgebildet wird. Somit ist es etwa denkbar, das fertig hergestellte Dekorelement im Kraftfahrzeug vor einer Lichtquelle zu positionieren, sodass in einem aktiviertem Zustand der Lichtquelle Licht in das Befüllmaterial eintritt und auf der Sichtseite aus diesem austritt.
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Um eine Kaschierfähigkeit des Dekorelements noch weiter zu erhöhen, ist in einer Weiterbildung des Verfahrens vorgesehen, dass vor dem Befüllen der Einsetzöffnung des Dekorzuschnitts mit dem Befüllmaterial, ein Höhenausgleichelement an der Klebeseite des Dekorzuschnitts eingesetzt wird. Eine Dicke des Höhenausgleichselements wird derart ausgewählt, dass eine Rückseite der Baugruppe einer planen (imaginären) Ebene entspricht. Es sind zwei Fälle denkbar, die einzeln oder gemeinsam an ein und demselben Dekorelement bzw. an ein und derselben Baugruppe auftreten können: Erstens, die Rückseite des Funktionskörpers liegt tiefer als die Klebeseite des Dekorzuschnitts. Dann wird auf die Rückseite des Funktionskörpers das Höhenausgleichselement gelegt. Es wird dazu ein Höhenausgleichselement genutzt, dessen Dicke so bemessen ist, dass eine von der Rückseite des Funktionskörpers abgewandte Seite des Höhenausgleichselements, das auf der Rückseite des Funktionskörpers ruht, und die Klebeseite des Dekorzuschnitts in einer gemeinsamen planen (imaginären) Ebene enden. Zweitens, die Rückseite des Funktionskörpers überragt die Klebeseite des Dekorzuschnitts. Dann wird auf die Klebeseite des Dekorzuschnitts das Höhenausgleichselement gelegt. Es wird dazu ein Höhenausgleichselement genutzt, dessen Dicke so bemessen ist, dass die von der Rückseite des Funktionskörpers abgewandte Seite des Höhenausgleichselements, das auf der Klebeseite des Dekorzuschnitts ruht, und die Rückseite des Funktionskörpers in einer gemeinsamen planen (imaginären) Ebene enden. Hierdurch wird insbesondere das Auflegen und Verkleben der Applizierungsmaterialschicht erleichtert. Das Höhenausgleichselement kann aus einem porösen und/oder von einem Fluid durchströmbaren Material gebildet sein. Alternativ kann das Höhenausgleichselement aus einem dichten bzw. kompakten Material gebildet sein. Kommen bei dem Dekorelement zwei oder mehr Höhenausgleichselemente zum Einsatz können diese hinsichtlich Material, Geometrie und/oder Abmessungen gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein.
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Die Erfindung betrifft zudem ein Befüllwerkzeug, das zum Herstellen des Dekorelements eingesetzt wird. Das Befüllwerkzeug wird also als Mittel des Verfahrens eingesetzt, um das Dekorelement herzustellen. Das Befüllwerkzeug weist zumindest die Abdichteinheit auf, wobei eine Oberseite der Abdichteinheit durch eine Oberseite einer Abdichtschicht der Abdichteinheit gebildet ist, auf die der Dekorzuschnitt zum Herstellen des Dekorelements aufgelegt wird. Das bedeutet, dass die Abdichteinheit die Abdichtschicht umfasst. Mittels des Befüllwerkzeugs ist es in vorteilhafter Weise mit besonders wenig Aufwand verbunden, den Funktionskörper und den Dekorzuschnitt positionsgenau und wiederholbar aneinander auszurichten. Daher ergibt sich aufgrund des Befüllwerkzeugs eine besonders hohe und gleichbleibende Reproduziergenauigkeit.
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In Weiterbildung des Befüllwerkzeugs weist es einen Grundkörper auf, der eine Verbindungsseite aufweist, über die die Abdichteinheit mit dem Grundkörper verbindbar oder verbunden ist. Das Befüllwerkzeug ist in diesem Fall also mehrteilig, das heißt zumindest zweiteilig, ausgebildet. Dabei handelt es sich bei dem Grundkörper und der Abdichteinheit dann um zwei separat voneinander hergestellte Elemente bzw. Körper oder Teile, die zum Bau des Befüllwerkzeugs oder zum Bereitstellen/Vorbereiten des Befüllwerkzeugs miteinander kraft-, form- und/oder stoffschlüssig reversibel zerstörungsfrei lösbar verbunden werden. Insbesondere kann das Befestigen/Verbinden der Abdichteinheit an dem Grundkörper Teil eines Rüstvorgangs des Befüllwerkzeugs sein. Durch die Möglichkeit, den Grundkörper und die Abdichteinheit bestimmungsgemäß zerstörungsfrei voneinander zu trennen, ist das Befüllwerkzeug besonders einfach bzw. aufwandsarm wartbar. Sollte es an der Abdichteinheit bzw. an dem Grundkörper zu einem Schaden kommen, kann die Abdichteinheit bzw. der Grundkörper besonders effizient ausgewechselt werden.
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Die mit dem Grundkörper verbundene oder zu verbindende Abdichteinheit wurde in einer weiteren möglichen Weiterbildung des Befüllwerkzeugs aus einem Sortiment von Abdichteinheiten ausgewählt. Das Sortiment umfasst eine Vielzahl von verschiedenen und/oder unterschiedlichen Abdichteinheiten, und der Grundkörper korrespondiert mit den Abdichteinheiten des Sortiments. Insoweit betrifft die Erfindung weiters ein Set, das das Sortiment von Abdichteinheiten und wenigstens einen Grundkörper oder ein unterschiedliche/verschiedene Grundkörper umfassendes Sortiment von Grundkörpern aufweist. Durch die Möglichkeit, unterschiedliche Abdichteinheiten und/oder unterschiedliche Grundkörper zur Fertigung von Dekorelementen einzusetzen, können besonders viele Varianten von Dekorelementen hergestellt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Befüllwerkzeugs ist dieses mehrschichtig aufgebaut. Das Befüllwerkzeug weist also zumindest zwei Schichten auf, wovon eine die Abdichtschicht ist. Insbesondere ist das Befüllwerkzeug demnach aus den folgenden Schichten aufgebaut:
- - der Abdichtschicht;
- - einer Weichschicht;
- - einer Trägerschicht.
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Hierdurch ist ein modularer Aufbau der Abdichteinheit bereitgestellt, wobei sich dessen Schichten bestimmungsgemäß voneinander trennen lassen, etwa um eine oder mehr der Schichten gegen andere Schichtenvariationen auswechseln lassen. Dies ist hinsichtlich einer besonders vielseitigen bzw. variablen Verwendung des Befüllwerkzeugs bzw. dessen Abdichteinheit von Vorteil, etwa um unterschiedliche Dekorelementvarianten herstellen zu können. Dabei kommt dann außer dem eventuell variierten Abdichtelement das gleiche Befüllwerkzeug zum Einsatz.
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Beim Herstellen des Dekorelements ist die Abdichtschicht der Sichtseite des Dekorzuschnitts zugewandt. Das heißt im Laufe des Verfahrens liegt der Dekorzuschnitt direkt auf der Abdichtschicht aufliegt, indem der Dekorzuschnitt auf der Oberseite der Abdichtschicht direkt auf- bzw. anliegt. Insofern ist durch die Oberseite der Abdichtschicht eine Abdichtseite der Abdichtschicht, insbesondere des Befüllwerkzeugs, gebildet. Die Abdichtschicht ist zum Beispiel aus einem reversibel elastisch verformbaren Kunststoff, Gummi etc. gebildet. Die Abdichtschicht kann des Weiteren zumindest bereichsweise als eine Klebeschicht ausgebildet sein oder eine Klebeschicht aufweisen, sodass der Dekorzuschnitt und/oder der Funktionskörper vorübergehend (das heißt insbesondere nur während eines Herstellens des Dekorelements) an der Abdichtseite bzw. Oberseite des Befüllwerkzeugs dicht angeklebt werden kann. Diese Verklebung zwischen der Abdichtseite bzw. Oberseite und dem Dekorzuschnitt und/oder dem Funktionskörper ist hierzu zerstörungsfrei lösbar ausgebildet.
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Die Weichschicht und die Abdichtschicht sind miteinander verbunden. Dabei weist die Weichschicht eine geringere Härte auf als die Abdichtschicht und ist folglich bei gleichem Druck tiefer eindrückbar als die Abdichtschicht. Bei der Weichschicht kann es sich zum Beispiel um ein Schaummaterial handeln, das reversibel elastisch verformbar ist. Es kann des Weiteren vorgesehen sein, dass die Weichschicht dicker als die Abdichtschicht ausgebildet ist. Zudem kann vorgesehen sein, dass die Abdichtschicht und die Weichschicht miteinander als ein integrales Bauteil ausgebildet sind. beispielsweise kann die Weichschicht außenumfangsseitig von der Abdichtschicht umgriffen sein, sodass die Weichschicht einen Kern des integralen Bauteils bildet, wobei die Abdichtschicht einen Mantel des integralen Bauteils bildet.
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Die Trägerschicht ist beispielsweise aus einem metallischen Material, etwa einem Metall oder einer Metalllegierung, ausgebildet, aus einem Kunststoff, zum Beispiel einem Polymer, etc. Dabei wird insbesondere ein Material eingesetzt, das besonders effizient Wärme leitet, also einen besonders vorteilhaften Wärmeleitkoeffizienten aufweist. Dies unterstützt - insbesondere in Verbindung mit der Heizeinrichtung - das Erwärmen bzw. Heizen des Befüllwerkzeugs, insbesondere dessen Grundkörpers. An der Trägerschicht sind die Abdichtschicht und die Weichschicht fixiert, sodass durch die Trägerschicht die Abdichtschicht und die Weichschicht gemeinsam getragen werden. Hierzu ist zwischen der Trägerschicht und der Weichschicht eine kraft-, form- und/oder stoffschlüssige Verbindung vorgesehen.
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Die Abdichtschicht und die Trägerschicht oder die Weichschicht und die Trägerschicht sind kraft-, form- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden bzw. aneinander fixiert. Bei einer schichtweisen bzw. stapelartigen Anordnung der Weichschicht und er Abdichtschicht ist vorgesehen, dass die Abdichtschicht über die Weichschicht mit der Trägerschicht verbunden ist. Im Falle des integralen Bauteils ist vorgesehen, dass die Trägerschicht und ein der Trägerschicht zugewandter Mantelanteil der Abdichtschicht miteinander verbunden sind. Insbesondere ist zwischen der Trägerschicht und der Weichschicht bzw. zwischen der Trägerschicht und dem der Trägerschicht zugewandten Mantelanteil eine Antirutschsicherung angeordnet, sodass ein Verrutschen der Oberseite/Abdichtseite der Abdichtschicht in Bezug zu der Trägerschicht verhindert ist. Der der Trägerschicht zugewandte Mantelanteil bzw. die Weichschicht ist zum Beispiel mittels Klemmverbindung, Nut-Feder-Verbindung etc. mit der Trägerschicht verbunden.
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Insbesondere ist zum Verbinden bzw. Fixieren der Weichschicht und der Trägerschicht aneinander, eine Doppelklebeschicht vorgesehen. Mittels der Doppelklebeschicht, bei der es sich zum Beispiel um ein doppelseitiges Klebeband handeln kann, sind also die Trägerschicht und die Weichschicht aneinander befestigt. Dabei kann eine der Weichschicht zugewandte und mit dieser verbundene bzw. verklebte, erste Klebeseite der Doppelklebeschicht, eine stärkere Klebekraft bereitstellen, als eine der Trägerschicht zugewandte und mit dieser verbundene bzw. verklebte, zweite Klebeseite der Doppelklebeschicht. Hierdurch kann der Schichtverbund, beispielsweise für Austausch-, Wartungs- und/oder Reparaturarbeiten an der Abdichteinheit, besonders effizient aufgelöst werden, wobei dann die Abdichtschicht, die Weichschicht und die Doppelklebeschicht miteinander verbunden bleiben und gemeinsam von der Trägerschicht abgezogen werden können. Für den Fall, dass die Weichschicht und die Abdichtschicht miteinander das integrale Bauteil bilden, sind die Trägerschicht und der der Trägerschicht zugewandter Mantelanteil der Abdichtschicht mittels der Doppelklebeschicht verbunden.
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Die Weichschicht, die Doppelklebeschicht, die Trägerschicht und/oder ein eventuell zwischen der Weichschicht und der Abdichtschicht eingesetzter Klebstoff -jeweils zumindest bereichsweise - sind/ist insbesondere porös und dadurch luftdurchlässig ausgebildet. Optional können/kann die Weichschicht, die Doppelklebeschicht, die Trägerschicht und/oder der eventuell zwischen der Weichschicht und der Abdichtschicht eingesetzte Klebstoff Öffnungen (zum Beispiel Bohrungen und/oder Einschnitte) aufweisen, die die entsprechende Schicht jeweils ganz und/oder teilweise durchdringen. Dadurch ist ein Hindurchströmen von Luft durch die Öffnungen bzw. durch die Weichschicht ermöglicht, wodurch in vorteilhafter Weise zu einem effizienten Entlüften des Befüllwerkzeugs, insbesondere dessen Grundkörper, beigetragen wird.
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Das Befüllwerkzeug weist in Weiterbildung eine Befüllhilfsöffnungsanordnung auf, die eine Befüllhilfsöffnung oder mehr Befüllhilfsöffnungen umfasst. In die Befüllhilfsöffnungsanordnung, das heißt in die wenigstens eine Befüllhilfsöffnung, kann beim Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial Luft eintreten, welche beim Befüllen durch das Befüllmaterial verdrängt wird. Die Befüllhilfsöffnungsanordnung kann zum Beispiel durch eine oder mehr der zuvor bereits angesprochenen Öffnungen gebildet sein, die die Weichschicht, die Doppelklebeschicht, die Trägerschicht und/oder den eventuell zwischen der Weichschicht und der Abdichtschicht eingesetzten Klebstoff zumindest teilweise durchdringen. Das Befüllen der Einsetzöffnung mit dem - insbesondere flüssig bereitgestellten - Befüllmaterial gestaltet sich durch die Befüllhilfsöffnungsanordnung, das heißt durch die entsprechenden Befüllhilfsöffnungen, besonders effizient, da die Luft, die durch das in die Einsetzöffnung einströmende Befüllmaterial verdrängt wird, in eine oder mehr der Befüllhilfsöffnungen ausweicht. Ein Entlüften bzw. das Ausweichen der durch das Befüllmaterial verdrängten Luft kann zum Beispiel entlang aneinanderstoßenden bzw. aneinander angrenzenden Flächen der einzelnen Schichten (Abdichtschicht, Weichschicht, Trägerschicht) oder durch das Material des Dekorzuschnitts selbst hindurch in Richtung hin zu der wenigstens einen Befüllhilfsöffnung erfolgen. Somit wird die Einsetzöffnung unter Ausbleiben von Lufteinschlüssen, Lunkern, Kantenspalten zwischen dem Befüllmaterial und dem Dekorzuschnitt etc. sauber und passgenau mit dem Befüllmaterial befüllt, und der Befüllvorgang ist besonders effizient. Des Weiteren wird ein besonders stabiler oder zuverlässiger Stoffschluss zwischen dem Dekorzuschnitt und dem Befüllmaterial bzw. zwischen dem Befüllmaterial und dem Funktionskörper begünstigt.
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Eine Weiterbildung des Befüllwerkzeugs, insbesondere der Befüllhilfsöffnungsanordnung, sieht als eine (erste) Befüllhilfsöffnung der Befüllhilfsöffnungsanordnung ein in dem Grundkörper ausgebildetes (erstes) Sackloch vor, das an der Verbindungsseite des Grundkörpers mündet/endet. In einer weiteren möglichen Ausgestaltungsform des Befüllwerkzeugs ist in Zusammenhang mit der Befüllhilfsöffnungsanordnung vorgesehen, dass die Befüllhilfsöffnungsanordnung alternativ oder zusätzlich zu dem ersten Sackloch, beispielsweise als eine weitere (zweite) Befüllhilfsöffnung, ein (zweites) Sackloch aufweist, das in der Abdichteinheit ausgebildet ist und an der Oberseite/Abdichtseite der Abdichteinheit mündet/endet. Dabei kann ein Boden des zweiten Sacklochs bzw. der zweiten Befüllhilfsöffnung in der Abdichtschicht, in der Weichschicht, in der Doppelklebeschicht oder in der Trägerschicht enden.
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Unter dem Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial strömt die dadurch verdrängte Luft in das jeweilige Sackloch ein, wobei sich in dem jeweiligen Sackloch der Luftdruck erhöht. Dabei strömt die Luft gegebenenfalls durch die Weichschicht, durch die Doppelklebeschicht und/oder durch den eventuell zwischen der Weichschicht und der Abdichtschicht eingesetzten Klebstoff hindurch, die wenigstens im Bereich des ersten Sacklochs jeweils porös/luftdurchlässig ausgebildet sind. Dies gilt ferner für die dritte und die vierte Befüllhilfsöffnung, die im Folgenden beschrieben werden. Es ergibt sich eine besonders saubere Sichtseite des Dekorzuschnitts bzw. des Dekorelements, da das Befüllmaterial besonders effizient in die Einsetzöffnung eindringen kann.
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Um zu ermöglichen, dass die beim Befüllen der Einsetzöffnung durch das einströmende Befüllmaterial verdrängte Luft besonders effizient aus der Einsetzöffnung ausweicht, weist das Befüllwerkzeug bzw. die Befüllhilfsöffnungsanordnung in weiterer Ausgestaltung, etwa als eine weitere (dritte) Befüllhilfsöffnung, ein (erstes) Durchgangsloch aufweisen, das die Trägerschicht vollständig durchdringt. Alternativ oder zusätzlich, etwa als eine weitere (vierte) Befüllhilfsöffnung, weist die Befüllhilfsöffnungsanordnung in Weiterbildung ein weiteres (zweites) Durchgangsloch auf, das die Abdichteinheit vollständig durchdringt. Anders ausgedrückt: Das zweite Durchgangsloch bzw. die vierte Befüllhilfsöffnung erstreckt sich durch die Schichten der Abdichteinheit vollständig hindurch, derart, dass über das zweite Durchgangsloch die Oberseite der Abdichtschicht und eine Unterseite der Trägerschicht fluidisch miteinander verbunden sind. Es kann also beim Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial die verdrängte Luft an die Unterseite der Trägerschicht und weiter aus der Trägerschicht und infolgedessen aus der Abdichteinheit ausströmen. Es ist zumindest im Zusammenhang mit der dritten und der vierten Befüllhilfsöffnung vorgesehen, dass die Luft unter dem Ausströmen aus der Abdichteinheit aus dem Befüllwerkzeug in eine Umgebung des Befüllwerkzeugs, das heißt in die Atmosphäre, ausströmt. Dies ist insofern vorteilhaft, als die verdrängte Luft nicht mittels des Befüllmaterials komprimiert wird, wodurch ein Widerstand gegen das Einströmen des Befüllmaterials in die Einsetzöffnung besonders gering ist.
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Die Befüllhilfsöffnungsanordnung weist - einzeln oder gruppenweise - wenigstens eine erste Befüllhilfsöffnung und/oder wenigstens eine zweite Befüllhilfsöffnung und/oder wenigstens eine dritte Befüllhilfsöffnung und/oder wenigstens eine vierte Befüllhilfsöffnung auf.
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Das Befüllwerkzeug umfasst in weiterer möglicher Ausgestaltung ein Ringelement, das bündig in die Abdichteinheit eingebettet ist und mit deren Oberseite bündig abschließt, wobei das Ringelement eine andere Härte, beispielsweise Shore-Härte, aufweist als die Oberseite der Abdichteinheit. Die gesamte Oberseite, das heißt die gesamte Abdichtseite, der Abdichteinheit ist in diesem Fall teilweise durch eine Oberseite des Ringelements gebildet. Das Ringelement, das auch als Einsatzelement bezeichnet werden kann, ist hierfür zum Beispiel aus einem anderen Material gebildet als die Abdichtschicht. Lediglich beispielhaft kann die Abdichtschicht oder die Abdichteinheit abgesehen von dem Ring-/Einsatzelement einen Shore-Härtewert von A aufweisen, wohingegen das Ring-/Einsatzelement einen Shore-Härtewert von D aufweisen kann. Auf diese Weise lassen sich an der Oberseite der Abdichteinheit bedarfsgerecht unterschiedliche Härtebereiche ausbilden, die zu einem besonders effizienten Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial und infolgedessen zu einer besonders vorteilhaften Qualität der Sichtseite des Dekorelements beitragen.
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Generell gilt für die hierin beschriebenen Öffnungen (insbesondere für die Einsetzöffnung, die Öffnung der Applizierungsmaterialschicht, die jeweilige Öffnung durch die Abdichtschicht, die Weichschicht, die Doppelklebeschicht, die Trägerschicht und/oder den eventuell zwischen der Weichschicht und der Abdichtschicht eingesetzten Klebstoff, die jeweilige Befüllhilfsöffnung der Befüllhilfsöffnungsanordnung) sowie für das Ringelement, dass diese einen hohlkreiszylindrischen Querschnitt aufweisen können, aber nicht müssen. Für die jeweilige Öffnung bzw. für das Ringelement sind ovale, elliptische und/oder polygonale Querschnittsfiguren ebenso gut denkbar. Die jeweilige Öffnung kann nachträglich spanlos oder spanend (etwa mittels Bohrens, Fräsens, Schneidens, Laserschneidens, Stanzens oder sonstigen Lochens) in das entsprechende Element gebildet worden sein oder unter einem Herstellen des entsprechenden Elements - etwa bei einem Urformen des Elements - erzeugt worden sein.
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Das erfindungsgemäße Dekorelement ist für das Kraftfahrzeug, insbesondere dessen Innenraum, vorgesehen. Das Dekorelement ist/wird mittels eines gemäß der vorstehenden Beschreibung ausgebildeten Verfahrens bzw. mittels eines gemäß der vorstehenden Beschreibung ausgebildeten Befüllwerkzeugs hergestellt und weist wenigstens einen Funktionskörper auf. In bestimmungsgemäßer Einbaulage, das heißt, wenn das Dekorelement bestimmungsgemäß in dem Innenraum des Kraftfahrzeugs eingesetzt wurde, weisen die Sichtseite des Dekorzuschnitts und die Sichtseite des Funktionskörpers in den Innenraum des Kraftfahrzeugs, sodass ein Insasse des Kraftfahrzeugs bei Betrachtung des Dekorzuschnitts die Sichtseiten sieht. Dabei weisen die Klebeseite des Dekorzuschnitts und die Rückseite des Funktionskörpers vom Innenraum weg.
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Das Dekorelement kann generell mittels Hartkaschierens, das heißt direkt, auf die formstabile Trägerstruktur aufkaschiert werden. Ferner kann das Dekorelement mittels Weichkaschierens, das heißt unter Einsatz einer Zwischenschicht zwischen dem Dekorelement und der formstabilen Trägerstruktur, auf die Trägerstruktur aufkaschiert werden. Bei der Zwischenschicht handelt es sich zum Beispiel um ein flaches Textil oder um ein Abstandstextil handeln. Es kommen Vlies- und/oder Schaumgebilde infrage. Die Zwischenschicht kann ganz oder bereichsweise lichtdurchlässig, also transluzent oder transparent oder bildtreu transparent, oder lichtdicht sein. Zudem kann die Zwischenschicht eine Lichtquelle sein oder eine Lichtquelle aufweisen. Beispielsweise kann ein oder mehr Leuchtmittel in das Material der Zwischenschicht eingebettet sein, an einer Außenoberfläche der Zwischenschicht angebracht sein etc.
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Der jeweilige Funktionskörper kann in Bezug auf die Sichtseite des Dekorzuschnitts in die Sichtseite versenkt sein oder von der Sichtseite hervorspringen oder auf gleicher Höhe mit der Sichtseite enden bzw. bündig mit der Sichtseite abschließen. Dabei kann der jeweilige Funktionskörper vollständig von Material durchsetzt oder mit einer Kammer (also hohl, das heißt ähnlich wie ein Gehäuse mit einer Gehäusekammer) ausgebildet sein. Jedenfalls kann das Material des Funktionskörpers zumindest bereichsweise transluzent, das heißt lichtdurchlässig, oder - insbesondere bildtreu - transparent sein. Wenn der Funktionskörper die Kammer aufweist, kann darin die elektrische oder elektronische Komponente untergebracht sein/werden, etwa ein Leuchtmittel etc. Ferner kann durch die elektrische/elektronische Komponente ein Bestandteil des Funktionskörpers gebildet sein. Es ist weiter denkbar, dass der Funktionskörper - bevor oder nachdem das Dekorelement gemäß dem vorstehenden Verfahren hergestellt wurde - spanend und/oder spanlos bearbeitet wird, um ihm eine finale Gestalt zu verleihen. Der Funktionskörper, insbesondere dessen Gehäuse, kann somit zumindest bereichsweise als ein Lichtleiter ausgebildet sein, sodass an eine oder mehr der Außenflächen des Funktionskörpers die Lichtquelle, das heißt eines oder mehr der Leuchtmittel der Lichtquelle, daran angekoppelt werden kann/können. Für ein eventuelles Senden von elektromagnetischen Wellen (Radarwellen etc.) aus dem Funktionskörper, insbesondere aus der Kammer, und/oder für ein eventuelles Empfangen von solchen Wellen, kann das Gehäuse bzw. das Material des Funktionskörpers für diese Wellenart entsprechend durchlässig ausgebildet sein. Hierzu kann das Material des Funktionskörpers zum Beispiel aus einem glasfasergefüllten Polycarbonat (PC) gebildet sein. Ferner kann zur Unterstützung des Sendens/Empfangens der Wellen der Funktionskörper einen kuppelartigen Anteil aufweisen oder gesamt kuppelartig ausgestaltet sein.
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Beispielsweise ist das Dekorelement Teil einer Innenraumbeleuchtungsanlage. Hierzu weist das Dekorelement dann mindestens einen Funktionskörper auf, der zumindest teilweise/bereichsweise als Lichtaustrittselement ausgebildet ist. Das Kraftfahrzeug weist in diesem Fall eine Lichtquelle auf, aus welcher in einem aktivierten Zustand sichtbares Licht ausgekoppelt wird. Dabei sind die Lichtquelle und das Dekorelement und/oder der Funktionskörper derart aneinander ausgerichtet bzw. direkt oder indirekt (etwa mittels einer Lichtleitvorrichtung) lichtleitend miteinander verbunden, dass das aus der Lichtquelle und/oder dem Lichtleitelement ausgekoppelte Licht durch den Funktionskörper hindurchfiltert und auf diese Weise in den Innenraum des Kraftfahrzeugs hineinstrahlt.
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Die Lichtquelle weist generell ein Leuchtmittel oder mehr Leuchtmittel auf und ist insbesondere dazu ausgebildet, eine sogenannte RGB-Beleuchtung auszustrahlen. Demnach handelt es sich bei der Lichtquelle insbesondere um eine RGB-Lichtquelle. Beispiele für das jeweilige Leuchtmittel, die einzeln oder zumindest gruppenweise die Lichtquelle bilden können, sind:
- - Eine Glühlampe.
- - Eine lichtemittierende Diode (LED), insbesondere eine organische LED (OLED).
- - Eine LED-Kette bzw. ein LED-Band.
- - Ein (insbesondere lichtleitendes) Textilgebilde, in das ein oder mehr Leuchtmittel eingearbeitet ist/sind. Insbesondere kann es sich bei diesem Textilgebilde um die Applizierungsmaterialschicht handeln, die zumindest im Funktionsöffnungsbereich das oder die Leuchtmittel aufweist.
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Die Lichtleitvorrichtung weist ein Lichtleitelement oder mehr Lichtleitelemente, beispielsweise ein LED-Band oder eine LED-Kette etc., auf. Beispiele für das jeweilige Lichtleitelement, die einzeln oder zumindest gruppenweise miteinander die Lichtleitvorrichtung zumindest teilweise bilden können, sind:
- - Ein Flächenlichtleiter, etwa aus Polycarbonat, aus Polymethylmethacrylat oder aus einem sonstigen zur Lichtleitung geeignetem Kunststoff. Mehrere Leuchtmittel der Lichtquelle (in diesem Fall vorzugsweise mehrere LEDs) sind seitlich an Schmalseiten des Flächenlichtleiters angeordnet. Das Licht wird zum Beispiel in eine seitliche Platte eingeleitet oder in einen formstabilen Spritzguss-Kaschierträger.
- - Eine Lichtleiterschnur, in welche über ein angekoppeltes Leuchtmittel (in diesem Fall vorzugsweise eine LED) das erzeugte Licht eingeleitet wird.
- - Ein flächiges Textil, in welches Lichtleiterfäden eingearbeitet sind. Dieses liegt zwischen der Trägerstruktur und dem darauf aufkaschierten Dekorelement.
- - Ein Textilgebilde, in welches ein Lichtleitelement oder mehr Lichtleitelemente eingearbeitet ist/sind. Insbesondere kann es sich bei diesem Textilgebilde um die Applizierungsmaterialschicht handeln, die zumindest im Funktionsöffnungsbereich das oder die Leuchtmittel und/oder eines oder mehr der Lichtleitelemente aufweist.
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Wie bereits dargelegt, kann zwischen dem Funktionskörper und dem Dekorzuschnitt ein mit dem Befüllmaterial ausgefüllter, insbesondere ausgegossener, Spalt ausgebildet sein, der als ein befüllter Lichtspalt fungiert. Aufgrund der (insbesondere milchigen) Transluzenz des Befüllmaterials , zumindest im Bereich des Lichtspalts, ergibt sich ein in vorteilhafter Weise diffuses Leuchtbild um den Funktionskörper, was zum Beispiel zu Ambientebeleuchtungszwecken effizient eingesetzt werden kann. Somit fungiert das Befüllmaterial bzw. Beschichtungsmaterial in Verbindung mit einer lichtdurchlässigen oder lichtundurchlässigen Applizierungsmaterialschicht als eine lichtleitende Schicht, also zum Beispiel als ein Lichtleitelement bzw. als Lichtleitschicht.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Dekorelement Teil einer Lautsprecheranlage, insbesondere ein Lautsprechergehäuse, im Innenraum des Kraftfahrzeugs sein, etwa als Bespannung über einem Lautsprecher angeordnet sein. Hierzu weist das Dekorelement dann mindestens eine Tonöffnung auf, die sich durch den Dekorzuschnitt oder durch den Funktionskörper hindurcherstreckt.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung können sich aus der nachfolgenden Beschreibung möglicher Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung ergeben. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Figurenliste
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine schematische und teilweise geschnittene Ansicht einer Baugruppe aus einem Dekorzuschnitt und einem Funktionskörper, wobei die Baugruppe in ein Befüllwerkzeug eingelegt ist und je Bildhälfte eine Ausführungsform des Funktionskörpers dargestellt ist;
- 2 eine schematische und teilweise geschnittene Ansicht der in das Befüllwerkzeug eingelegten Baugruppe, wobei zwei weitere mögliche Ausführungsformen des Funktionskörpers dargestellt sind;
- 3 eine schematische und teilweise geschnittene Ansicht der in das Befüllwerkzeug eingelegten Baugruppe, wobei zwei weitere mögliche Ausführungsformen des Funktionskörpers dargestellt sind;
- 4 eine schematische Ansicht der Baugruppe, wobei eine Einsetzöffnung mit einem Befüllmaterial ausgefüllt wird, das durch eine Applizierungsmaterialschicht hindurchströmt;
- 5 eine schematische Ansicht der Baugruppe, wobei die Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial ausgefüllt wird, das durch eine Öffnung der Applizierungsmaterialschicht in die Einsetzöffnung einströmt;
- 6 eine schematische Ansicht des Befüllwerkzeugs, das einen Grundkörper und eine Abdichteinheit aufweist;
- 7 eine schematische Ansicht mehrerer Abdichteinheiten, die Teil eines Sortiments von unterschiedlichen Abdichteinheiten sind;
- 8 eine schematische und teilweise geschnittene Ansicht einer Abdichteinheit, die zum Herstellen eines einen Heißverprägebereich aufweisenden Dekorelements ausgebildet ist; und
- 9 eine schematische und geschnittene Ansicht der Abdichteinheit, die eine Befüllhilfsöffnungsanordnung aufweist.
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Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind in den Figuren mit gleichem Bezugszeichen versehen. Im Folgenden werden ein Verfahren und ein Befüllwerkzeug 1 zum Herstellen eines Dekorelements 2 für ein Kraftfahrzeug sowie das Dekorelement 2 an sich in gemeinsamer Beschreibung dargelegt.
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Hierzu zeigen 1, 2 und 3 jeweils in schematischer Ansicht einen Dekorzuschnitt 3 und einen Funktionskörper 4, die in einem ersten Schritt des Verfahrens zum Herstellen des Dekorelements 2 bereitgestellt werden. Es ist denkbar, dass mehr als ein Funktionskörper 4 bereitgestellt wird, das heißt dass ein und dasselbe Dekorelement zwei oder mehr Funktionskörper 4 aufweisen kann. Lediglich beispielhaft ist der Dekorzuschnitt 3 aus einem Leder oder lederartigen Material gebildet und somit biegsam bzw. biegeschlaff. Der Dekorzuschnitt 3 weist eine Sichtseite 5 und eine Klebeseite 6 auf, die einander entgegengesetzt und über eine Materialstärke des Dekorzuschnitts 3 voneinander beabstandet sind. Der Dekorzuschnitt 3 weist weiter eine Einsetzöffnung 7 oder mehr Einsetzöffnungen 7 auf, wobei die jeweilige Einsetzöffnung 7 mit dem Funktionskörper 4 oder den Funktionskörpern 4 korrespondiert. Der jeweilige Funktionskörper 4 weist eine Sichtseite 8 und eine Rückseite 9 auf.
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Es wird zudem das Befüllwerkzeug 1 bereitgestellt oder vorbereitet. Das Befüllwerkzeug 1 weist ein Abdichteinheit 10 auf, die im vorliegenden Beispiel in einen Grundkörper 11 des Befüllwerkzeugs 1 eingesetzt ist. Dabei korrespondiert die Abdichteinheit 10 mit der Einsetzöffnung 7 des Dekorzuschnitts 3.
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De Dekorzuschnitt 3 wird dann in das Befüllwerkzeug 1 eingelegt, wie in den 1 bis 3 dargestellt ist. Vor, nach oder während dem Anordnen des Dekorzuschnitts 3 in das Befüllwerkzeug 1 bzw. auf die Abdichteinheit 10 wird der Funktionskörper 4 in die Einsetzöffnung 7 des Dekorzuschnitts 3 eingelegt. Hierdurch wird aus dem Dekorzuschnitt 3 und dem Funktionskörper eine zunächst lose Baugruppe 13 gebildet. Letztlich wird die Baugruppe 13, wenn der Dekorzuschnitt 3 und der Funktionskörper 4 in das Befüllwerkzeug gemeinsam eingelegt sind, mittels des Befüllwerkzeugs 1, vorliegend mittels der Abdichteinheit 10 gestützt, da die Baugruppe 13 auf der Abdichteinheit 10 ruht.
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Bereits durch die Eigenmasse der auf der Abdichteinheit 10 ruhenden Baugruppe 13 wird zwischen der Abdichteinheit 10 und der Baugruppe 13 eine fluidisch dichte Fixierung 14 geschaffen, die in 1 durch strichlierte Kreise angedeutet ist. Die fluidisch dichte Fixierung 14 ist zerstörungsfrei lösbar, etwa indem die Baugruppe 13 von der Abdichteinheit 10 abgehoben wird. Es wird also für das weitere Verfahren zwischen den Abdichtelementen 12 und den Sichtseiten 5, 8 die Fixierung 14 hergestellt. Die Fixierung 14 ist aus Übersichtlichkeitsgründen lediglich in 1 angedeutet.
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Die Einsetzöffnung 7, das heißt zumindest ein Einsetzöffnungsbereich 15, der nicht von dem in die Einsetzöffnung 7 eingesetzten Funktionskörper 4 belegt ist, wird mit einem Befüllmaterial 16 befüllt, das vorliegend zum Befüllen der Einsetzöffnung 7 in einen zumindest pastösen, vorliegend zumindest annähernd flüssigen Zustand gebracht wird oder bereits in diesem Zustand bereitgestellt wird. Dies führt dazu, dass beim Befüllen der Einsetzöffnung 7 zwischen dem Dekorzuschnitt 3 und dem Befüllmaterial 16 eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt wird, insbesondere, indem das Befüllmaterial 16 und ein Material des Dekorzuschnitts 3 miteinander verbunden werde, zum Beispiel ineinander übergehen. Hierdurch wird die Baugruppe 13 und infolgedessen das Dekorelement 2, das im weiteren Verfahren aus der Baugruppe 13 hervorgeht, durch das Befüllen mit dem Befüllmaterial 16 stabilisiert bzw. verstärkt. Das Befüllmaterial 16 weist dazu klebende Eigenschaften eines Klebstoffs auf oder ist ein Klebstoff. Das Befüllmaterial 16 ist zumindest in seinem ausreagierten Zustand transluzent, das heißt durchlässig für sichtbares Licht, oder transparent, insbesondere bildtreu transparent, oder lichtundurchlässig bzw. lichtdicht. Nach dem Ausreagieren des Befüllmaterials 16 liegen an der Sichtseite 5, das heißt an der Sichtseite des Dekorelements 2, sowie an dessen Rückseite (also an der Sichtseite 8 des Funktionskörpers 4, an der Kaschierseite 27 der Applizierungsmaterialschicht 25 etc.) keine Bereiche vor, an denen ein Nutzer des Dekorelements 2, etwa ein Monteur, der das Dekorelement 2 montiert, in unbeabsichtigter Weise kleben bleibt. Stattdessen ergibt sich eine besonders gefällige, insbesondere haptisch angenehme Oberfläche, selbst in Bereichen, in denen durch das Befüllmaterial 16 ein Teil der Außenoberfläche des Dekorelements 2 gebildet ist.
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Für eine besonders vorteilhafte bzw. zuverlässige Fixierung 14 ist vorliegend eine Saugeinrichtung 17 vorgesehen, mittels derer zwischen der Abdichteinheit 10 und dem Dekorzuschnitt 3 und/oder dem Funktionskörper 4 ein Unterdruck, vorzugsweise ein Grobvakuum, erzeugt wird, wodurch die Baugruppe 13 in Richtung hin zur Abdichteinheit 10 angesaugt wird. Bei der Saugeinrichtung 17 kann es sich um einen Bestandteil des Befüllwerkzeugs 1 handeln oder um eine separat von dem Befüllwerkzeug 1 ausgebildete Saugeinrichtung. Wie in den 1 bis 3 dargestellt, kann eine hohle Grundkörperkammer 18 mittels der Saugeinrichtung 17 entlüftet werden, sodass ein Druck pK in der Grundkörperkammer 18 geringer ist als ein Atmosphärendruck pA, der in der Umgebung der Grundkörperkammer 18, insbesondere in der Umgebung des Befüllwerkzeugs 1, herrscht. Eine Rohr- und/oder Schlauchwerk 19 der Saugeinrichtung 17 kann, alternativ oder zusätzlich zum Anschluss an die Grundkörperkammer 18, - wie in 1, 2 und 3 strichliert dargestellt - eines oder mehr der Abdichtelemente 12 und/oder durch den Grundkörper 11 durchdringen. Dabei endet/mündet das Rohr- und/oder Schlauchwerk 19 an einer Oberseite 20 bzw. Abdichtseite 20 der Abdichteinheit 10. Des Weiteren kann die Saugeinrichtung 14 zwei oder mehr voneinander getrennte Unterdruckkreisläufe zum Bereitstellen entsprechend vieler Unterdrücke aufweisen. Zum Beispiel kann zum Fixieren des Funktionskörpers 4 ein anderer Unterdruck eingesetzt werden, als für das gleichzeitige Fixieren des Dekorzuschnitts 3.
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Um beispielsweise ein besonders effizientes Fließverhalten des Befüllmaterials 16 zu gewährleisten und/oder eine zum Bearbeiten der Baugruppe 13 vorteilhafte Geschmeidigkeit herzustellen oder aufrechtzuerhalten, ist vorliegend eine Heizeinrichtung 21 vorgesehen. Bei dieser kann es sich um einen Bestandteil des Befüllwerkzeugs 1 handeln oder um eine separat von dem Befüllwerkzeug 1 ausgebildete Heizeinrichtung. Die Abdichtseite 20 der Abdichteinheit 10 ist mittels der Heizeinrichtung 21 beheizbar, vorliegend indem mittels der Heizeinrichtung 21 eines oder mehr der Abdichtelemente 12 beheizbar sind, das heißt im Laufe des Verfahrens beheizt werden. Alternativ oder zusätzlich ist der Grundkörper 11 des Befüllwerkzeugs 1 mittels der Heizeinrichtung 21 beheizbar oder erwärmbar, sodass die mit dem Grundkörper 11 verbundene Abdichteinheit 10 und infolgedessen der darauf ruhenden Baugruppe 13 indirekt beheizbar sind oder beheizt werden.
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Die Rückseite 9 und die Klebeseite 6 können in einer gemeinsamen Ebene liegen (siehe 1, linke Bildhälfte, und 3). Ferner können die Rückseite 9 und die Klebeseite 6 auseinanderfallen, wie in 1, rechte Bildhälfte, bzw. in 2, beide Bildhälften, dargestellt ist. Ist dies der Fall, wird - bevor die Einsetzöffnung 7 bzw. der Einsetzbereich 15 mit dem Befüllmaterial 16 befüllt wird - ein Höhenausgleichselement 22 eingesetzt. Gemäß der Darstellung in der rechten Bildhälfte der 1 wird das Höhenausgleichselement 22 auf die Rückseite 9 des Funktionskörpers 4 direkt aufgelegt, wenn die Rückseite 9 des Funktionskörpers 4 tiefer als die Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 3 liegt. Dabei wird/ist das Höhenausgleichselement 22 so dick ausgebildet, dass eine von der Rückseite 9 des Funktionskörpers 4 abgewandte Seite 23 des Höhenausgleichselements 22, das auf der Rückseite 9 des Funktionskörpers 4 ruht, und die Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 3 in der gemeinsamen planen (imaginären) Ebene enden. Wie dahingegen aus 2 hervorgeht, kann die Rückseite 9 des Funktionskörpers 4 höher als die Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 3 liegen. Dann wird das Höhenausgleichselement 22 auf die Klebseite 6 direkt aufgelegt. Dabei wird/ist das Höhenausgleichselement 22 so dick ausgebildet, dass die von der Rückseite 9 des Funktionskörpers 4 abgewandte Seite 23 des Höhenausgleichselements 22, das auf der Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 3 ruht, und die Rückseite 9 des Funktionskörpers 4 in der oder einer anderen gemeinsamen planen (imaginären) Ebene enden.
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Es wird vorliegend ferner, etwa beim Bereitstellen des Dekorzuschnitts 3, die Einsetzöffnung 7 so ausgebildet, dass - wenn der Funktionskörper 4 in die zugehörige Einsetzöffnung 7 eingesetzt wird - zwischen dem Funktionskörper 4 und dem Dekorzuschnitt 3 ein Spalt 24 oder mehr Spalte 24 ausgebildet wird/werden, wobei der jeweilige Spalt 24 mit dem Befüllmaterial 16 befüllt wird. Dies kann zum Beispiel im gleichen Arbeitsgang wie das Befüllen der Einsetzöffnung 7 mit dem Befüllmaterial 16 und/oder in einem weiteren/separaten Befüllarbeitsgang erfolgen. Indem das Befüllmaterial in dessen ausreagiertem Zustand transluzent bzw. lichtdurchlässig ist, wird so aus dem Spalt 24 ein Lichtspalt oder eine Lichtöffnung gebildet. Es können durch die Spalte 24 unterschiedliche Spaltformen bzw. Spaltanordnungen ausgeführt werden, zum Beispiel Schlitzspalte, Ringspalte, rahmenartige Spalte und/oder eine Kombination davon.
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Für ein besonders vorteilhaftes Kaschierverhalten wird im vorliegenden Beispiel ferner eine Applizierungsmaterialschicht 25 bereitgestellt und der Baugruppe 13 hinzugefügt, indem die Applizierungsmaterialschicht 25 auf die Rückseite 9 des Funktionskörpers 4 sowie auf die Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 3 und gegebenenfalls bereichsweise auf die Seite 23 des Höhenausgleichselements 22 gelegt wird. Ferner wird die Applizierungsmaterialschicht 25 mit dem Dekorzuschnitt 3, mit dem Funktionskörper 4 und/oder mit dem Höhenausgleichselement 22 verklebt. Die Applizierungsmaterialschicht 25 ist im vorliegenden Beispiel aus einem Textil gebildet und biegsam bzw. biegeschlaff, insbesondere in ähnlichem oder gleichem Maße wie der Dekorzuschnitt 3. Ferner ist die Applizierungsmaterialschicht 25 durchlässig für Licht, das heißt transluzent. Das bedeutet, dass die Applizierungsmaterialschicht 25 durchlässig für Licht ist, das eine Wellenlänge von circa 380 nm (Nanometer) bis circa 780 nm aufweist. Die Applizierungsmaterialschicht 25 weist eine Klebeseite 26 und eine Kaschierseite 27 auf, die einander entgegengesetzt und über eine Materialstärke der Applizierungsmaterialschicht 25 voneinander beabstandet sind. Das Verkleben der Klebeseiten 6, 25, wodurch die Applizierungsmaterialschicht 25 und der Dekorzuschnitt 3 und/oder der Funktionskörper und/oder das Höhenausgleichselement 22 miteinander verbunden werden, kann vor, während oder nach dem Befüllen der Einsetzöffnung mit dem Befüllmaterial 16 erfolgen. Dabei werden die Applizierungsmaterialschicht 25 und gegebenenfalls das Höhenausgleichselement 22 (wenn es durchströmbar für ein Fluid ausgebildet ist) von dem Befüllmaterial 16 durchflossen.
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Aus einer Zusammenschau der 1, 2 und 3 gehen unterschiedliche Ausgestaltungsmöglichkeiten des Funktionskörpers 4 hervor. So kann dieser (siehe 1) von der Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 3 hervorspringen, das heißt die Sichtseite 5 überragen. Im Beispiel der 1 weist der Funktionskörper 4 eine Sichtseitenstruktur 28 auf, die in Bezug auf die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 3, gleichmäßig organisch geformt, konvex aus dieser herausragt. In 2 ist in der linken Bildhälfte dargestellt, dass die Sichtseitenstruktur 28 des Funktionskörpers 4 ebenso gut gemäß einer anderen Form ausgebildet sein kann. Beispielhaft ist hier die Sichtseitenstruktur mit Erhebungen 29 dargestellt. Bei der jeweiligen Erhebung 29 kann es sich zum Beispiel um eine polyedrische (das heißt zum Beispiel pyramidale, diamantförmige, quaderförmige, würfelförmige etc.) Erhebung 29 handeln. Alternativ oder zusätzlich kann die jeweilige Erhebung 29 gemäß einem geraden oder schiefen Zylinder mit ovaler, elliptischer oder kreisförmiger Grundfläche ausgebildet sein. Unregelmäßig angeordnete oder geformte, einander zumindest teilweise überdeckende, gemischte Erhebungen 29 sind ebenfalls denkbar.
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Aus der rechten Bildhälfte der 2 geht hervor, dass der Funktionskörper 4 zumindest bereichsweise tieferliegen kann als die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 3. Demnach weist die Sichtseitenstruktur 28 in diesem Fall zumindest einen vertieft angeordneten Flächenabschnitt 30 auf, wobei von dem jeweiligen vertieften Flächenabschnitt 30 seinerseits eine Erhebung 29 oder eine andersartige Erhebung (nicht dargestellt), etwa ein Schaltelement, einen Taster, einen Schaler etc., hervorspringen kann. Dabei kann die jeweilige Erhebung unterhalb oder oberhalb des Niveaus der Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 3 enden. Die Erhebung 29 und der vertiefte Flächenabschnitt 30 schließen einander also nicht aus.
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Der jeweilige Funktionskörper 4 kann vollständig von dessen Material durchsetzt oder mit einer Kammer 31 (also hohl, das heißt ähnlich wie ein Gehäuse mit einer Gehäusekammer) ausgebildet sein. 3, linke Bildhälfte, zeigt eine solche mögliche Ausgestaltungsform des Funktionskörpers 4, der die Kammer 31 aufweist. Darin kann eine elektrische oder elektronische Komponente 32, vorliegend beispielhaft als ein Leuchtmittel 33 dargestellt, aufgenommen bzw. angeordnet sein. Das Material des Funktionskörpers 4 ist im vorliegenden Fall jedenfalls dann transluzent, wenn in der Kammer 21 ein Element angeordnet ist, mittels dessen Licht emittierbar ist, etwa ein Lichtleiter oder das Leuchtmittel 33. Hierzu kann eine die Kammer 31 umgebende bzw. definierende Wand 34 des Funktionskörpers 4 Materialausnehmungen 35, etwa Durchgangslöcher, aufweisen, durch die Licht hindurchfiltern kann.
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Um Zugang zur Kammer 31 zu erhalten, kann des Weiteren vorgesehen sein, dass der Funktionskörper ein Deckelelement 36 aufweist, mittels dessen die Kammer 31 öffenbar/schließbar ist. Ein entsprechender Anteil 37 der Applizierungsmaterialschicht 25 - sofern vorhanden - korrespondiert mit dem Deckelelement 36 und ist unter einem Öffnen des Deckelements 36 oder vor dem Öffnen des Deckelelements 36 derart verschwenkbar oder herausnehmbar, dass das Deckelelement 36 geöffnet werden kann. Das Deckelelement 36 ist dabei insbesondere selbst dann öffenbar/schließbar, wenn das Befüllen der Einsetzöffnung 7 mit dem Befüllmaterial 16 erfolgt ist und das Befüllmaterial 16 ausreagiert ist. Das Deckelelement 36 kann alternativ durch eine Wandung eines Hohlkörpers gebildet sein, welche nach dem Befüllen ganz oder teilweise herausgeschnitten werden kann.
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Der Funktionskörper 4 kann mehrteilig ausgebildet sein, etwa aus wenigstens zwei Funktionskörperanteilen 38, 39 zusammengesetzt sein. Am Beispiel der 3 erklärt, bedeutet das, dass der Funktionskörper die zwei Funktionskörperanteile 38, 39 aufweist, die kraft-, form- und/oder stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Dabei kann das Verbinden der Funktionskörperanteile 38, 39 vor, während oder nach dem Bilden der Baugruppe 13 und/oder mittels des Befüllens der Einsetzöffnung 7 mit dem Befüllmaterial 16 erfolgen. Die Funktionskörperanteile 38, 39 können gleich oder unterschiedlich ausgebildet sein.
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4 und 5 zeigen jeweils eine schematische Ansicht eines Ausschnitts der Baugruppe 13, wobei die Einsetzöffnung 7 (der Funktionskörper ist der Übersichtlichkeit halber nicht mit dargestellt) mit dem Befüllmaterial 16 befüllt wird. Dazu wird das Befüllmaterial 16 in einen zumindest pastösen, vorliegend zumindest annähernd flüssigen Zustand gebracht oder bereits in diesem Zustand bereitgestellt. Dies führt dazu, dass beim Befüllen der Einsetzöffnung 7 zumindest zwischen dem Dekorzuschnitt 3 und dem Befüllmaterial 16 eine stoffschlüssige Verbindung hergestellt wird. Das Befüllmaterial 16 weist dazu klebende Eigenschaften eines Klebstoffs auf oder ist ein Klebstoff.
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4 zeigt eine schematische Ansicht der Baugruppe 13, wobei die Einsetzöffnung 7 bzw. der von dem Funktionskörper 4 nicht belegte Einsetzöffnungsbereich 15 mit dem Befüllmaterial 16 ausgefüllt wird, das durch die Applizierungsmaterialschicht 25 hindurchströmt. Hierzu wird die Applizierungsmaterialschicht 25 fluiddurchlässig bereitgestellt. Das Befüllmaterial 16 wird dann direkt mit der Kaschierseite 27 kontaktiert, sodass das zumindest annähernd flüssige Befüllmaterial 16 in die Applizierungsmaterialschicht 25 eindringen kann. Unter einem stetigen Zustrom von Befüllmaterial 16 in Richtung hin zur Kaschierseite 27 wird die Applizierungsmaterialschicht 25 mit Befüllmaterial 16 durchtränkt/durchflutet, bis die Applizierungsmaterialschicht 25 im Bereich der zu füllenden Einsetzöffnung 7 übersättigt wird. Durch die Übersättigung strömt das Befüllmaterial 16 an der Klebeseite 26 aus der Applizierungsmaterialschicht 25 aus und infolgedessen in die Einsetzöffnung 7 hinein. Das Befüllmaterial 16 wird also von der Kaschierseite 27 der Applizierungsmaterialschicht 25 her in die entsprechende Einsetzöffnung 7 eingebracht, wobei die Applizierungsmaterialschicht 25 von dem Befüllmaterial 16 in Richtung hin zur Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 3 und in Richtung hin zur Sichtseite 8 des Funktionskörper 4 durchströmt wird, wodurch das Befüllmaterial 16 in die Einsetzöffnung 7 einströmt.
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Kommt zwischen der Applizierungsmaterialschicht 25 und der Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 3 und/oder der Rückseite 9 des Funktionskörpers 4 eine Klebstoffschicht (nicht dargestellt) zum Einsatz, übersättigt und durchströmt das Befüllmaterial 16 unter dem stetigen Zustrom auf der Kaschierseite 27 zuerst die Applizierungsmaterialschicht 25 und dann die Klebstoffschicht, die zumindest in diesem Fall wenigstens in seinem ausreagierten Zustand fluiddurchlässig ausgebildet oder bereitgestellt wird/wurde. Durch die Übersättigung strömt das Befüllmaterial 16 an der Klebeseite 27 aus der Applizierungsmaterialschicht 25 aus und infolgedessen in die die Klebstoffschicht hinein. Unter einem Austreten aus der Klebstoffschicht strömt dann das Befüllmaterial 16 in die Einsetzöffnung 7 hinein.
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In 5 ist eine Alternative gezeigt, um das Befüllmaterial 16 in die Einsetzöffnung 7 zu leiten. 5 zeigt eine schematische Ansicht der Baugruppe 13, wobei die Einsetzöffnung 7 mit dem Befüllmaterial 16 ausgefüllt wird, das durch eine Durchgangsöffnung 40 oder mehr solcher Durchgangsöffnungen 40 der Applizierungsmaterialschicht 25 in die Einsetzöffnung 7 einströmt. Folglich wurde in diesem Fall die Applizierungsmaterialschicht 25 mit der Durchgangsöffnung 40 oder den Durchgangsöffnungen 40 versehen oder bereitgestellt.
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6 zeigt eine schematische Ansicht des Befüllwerkzeugs 1, das im vorliegenden Beispiel den Grundkörper 11 und die Abdichteinheit 10 aufweist. Alternativ kann das Befüllwerkzeug 1 ohne den Grundkörper 11 ausgebildet sein. Die Abdichteinheit 10 weist eine Abdichtschicht 41 auf, sodass die Abdichteinheit 10 ganz oder teilweise aus der Abdichtschicht 41 gebildet sein kann. Der Grundkörper 11 weist eine Verbindungsseite 42 auf, über welche die Abdichteinheit 10 und der Grundkörper 11 miteinander kraft-, form- und/oder stoffschlüssig verbindbar oder verbunden sind. Wie aus 6 zudem hervorgeht, sind die Abdichteinheit 10 und der Grundkörper 11 separat voneinander ausgebildet.
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In 7 ist eine schematische Ansicht mehrerer Abdichteinheiten 10 dargestellt, die Teil eines Sortiments 43 von unterschiedlichen Abdichteinheiten 10 sind. Dabei korrespondiert die jeweilige Abdichteinheit 10 des Sortiments 43 mit dem Grundkörper 11, insbesondere mit dessen Verbindungsseite 42, wodurch die Abdichteinheiten 10 des Sortiments 43 gegeneinander auswechselbar sind. Die Abdichteinheiten 10 des Sortiments 43 sind dabei insbesondere unterschiedlich voneinander ausgebildet. Mit anderen Worten weist das Sortiment 43 zumindest zwei verschiedene und insbesondere unterschiedliche Abdichteinheiten 10 auf.
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In 8 ist in schematischer und teilweise geschnittener Ansicht eine Abdichteinheit 44 dargestellt, die zum Herstellen eines Dekorelements 2 ausgebildet ist, dessen Dekorzuschnitt 3 einen thermisch behandelten Bereich, vorliegend einen Heißverprägebereich 45, aufweist. Es handelt sich zumindest in diesem Fall dann bei dem Dekorzuschnitt 3 um ein Textil- und/oder Fasergebilde, in das die Einsetzöffnung eingeschnitten oder eingestanzt etc. wurde. Um zu vermeiden, dass an Einschnittstellen 46 der Dekorzuschnitt 3 ausfranst und unerwünschte Fasern in die Einsetzöffnung 7 hineinragen, wurde/wird der Dekorzuschnitt 3 heißverprägt. Hierdurch reduziert sich eine Dicke des Dekorzuschnitts 3 in den Heißverprägebereichen 45 gegenüber einer Dicke des Dekorzuschnitts 3 abseits bzw. außerhalb der Heißverprägebereiche 45. Es ist bei der Abdichteinheit 45 (siehe auch 7) zu erkennen, dass diese eine mit den Heißverprägebereichen 45 korrespondierend gestaltete Abdicht- bzw. Oberseite 20 aufweist. Auf diese Weise liegt der Dekorzuschnitt 3 zum Herstellen des Dekorelements 2 besonders sicher auf der Abdichteinheit 10 auf.
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Aus 9, die eine schematische und geschnittene Ansicht der Abdichteinheit 10 zeigt, geht hervor, dass die Abdichteinheit 10 mehrschichtig, vorliegend aus folgenden Schichten, aufgebaut ist:
- - der Abdichtschicht 41;
- - einer Weichschicht 47;
- - einer Trägerschicht 48; und
- - einer Doppelklebeschicht 49.
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Beim Herstellen des Dekorelements 2 ist die Abdichtschicht 41 der Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 3 zugewandt. Im Laufe des Verfahrens liegt also der Dekorzuschnitt 3 direkt auf der Abdichtschicht 41 auf. Dabei liegt der Dekorzuschnitt 3 auf der Oberseite 20 der Abdichtschicht 41 direkt auf bzw. an. Die Abdichtschicht 41 ist zum Beispiel aus einem reversibel elastisch verformbaren Kunststoff, Gummi etc. gebildet. Vorliegend sind die Weichschicht 47 und die Abdichtschicht 41 miteinander verbunden. Die Weichschicht 47 weist eine geringere Härte, insbesondere Shore-Härte, auf als die Abdichtschicht 41 und ist folglich bei gleichem Druck tiefer eindrückbar als die Abdichtschicht 41. Bei der Weichschicht 47 kann es sich zum Beispiel um ein Schaummaterial handeln, das reversibel elastisch verformbar ist. Es kann des Weiteren vorgesehen sein, dass die Weichschicht 47 dicker als die Abdichtschicht 41 ausgebildet ist. Die - insbesondere starr ausgebildete - Trägerschicht 48 ist beispielsweise aus einem metallischen Material, etwa einem Metall oder einer Metalllegierung, ausgebildet, aus einem Kunststoff, zum Beispiel einem Polymer, etc. Dabei wird insbesondere ein Material eingesetzt, das besonders effizient Wärme leitet, also einen besonders vorteilhaften Wärmeleitkoeffizienten aufweist. Dies unterstützt - insbesondere in Verbindung mit der Heizeinrichtung 21 - das Erwärmen bzw. Heizen des Befüllwerkzeugs 1, insbesondere dessen Grundkörpers 11. An der Trägerschicht 48 sind die Abdichtschicht 41 und die Weichschicht 47 fixiert, sodass durch die Trägerschicht 48 die Abdichtschicht 41 und die Weichschicht 47 gemeinsam getragen werden. Hierzu ist zwischen der Trägerschicht 48 und der Weichschicht 47 eine kraft-, form- und/oder stoffschlüssige Verbindung vorgesehen. Diese Verbindung ist oder wird beispielsweise durch die Doppelklebeschicht 49 gebildet, bei welcher es sich zum Beispiel um ein doppelseitiges Klebeband handeln kann. Dabei kann eine der Weichschicht 47 zugewandte und mit dieser verbundene bzw. verklebte, erste Klebeseite 50 der Doppelklebeschicht 49, eine stärkere Klebekraft bereitstellen, als eine der Trägerschicht 48 zugewandte und mit dieser verbundene bzw. verklebte, zweite Klebeseite 51 der Doppelklebeschicht 49. Die Weichschicht 47, die Doppelklebeschicht 49, die Trägerschicht 48 und/oder ein eventuell zwischen der Weichschicht und der Abdichtschicht eingesetzter Klebstoff (nicht dargestellt) - jeweils zumindest bereichsweise - sind/ist insbesondere porös und dadurch luftdurchlässig ausgebildet.
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Eine Befüllhilfsöffnungsanordnung 52 ist im vorliegenden Beispiel darüber hinaus vorgesehen, welche eine Befüllhilfsöffnung 53, 54, 55, 56 oder mehr solcher Befüllhilfsöffnungen 53, 54, 55, 56 aufweist. Beim Befüllen der Einsetzöffnung 7 mit dem Befüllmaterial 16 wird Luft durch das Befüllmaterial 16 verdrängt, die in eine oder mehr der Befüllhilfsöffnungen 53, 54, 55, 56 einströmen kann, wodurch sich das Befüllen besonders effizient gestaltet. Die mit dem Bezugszeichen 53 versehene, erste Befüllhilfsöffnung ist als ein erstes Sackloch 57, etwa eine Sacklochbohrung, ausgebildet, das ausgehend von der Verbindungsseite 42 des Grundkörpers 11 in diesen hineingeformt wurde. Demnach mündet das erste Sackloch 57 bzw. die erste Befüllhilfsöffnung 53 an der Verbindungsseite 42. Die Befüllhilfsöffnungsanordnung 52 umfasst vorliegend eine weitere, zweite Befüllhilfsöffnung 54, die durch ein zweites Sackloch 58, etwa eine Sacklochbohrung, gebildet ist, das in der Abdichteinheit 10 ausgebildet ist und an deren Oberseite 20 mündet. Ein Boden 59 des zweiten Sacklochs 58 liegt dabei in der Weichschicht 47, in der Doppelklebeschicht 49 oder in der Trägerschicht 48. Dabei mündet das zweite Sackloch 58 bzw. die zweite Befüllhilfsöffnung 54 an der Abdichtseite 20.
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Die Befüllhilfsöffnungsanordnung 52 weist im vorliegenden Beispiel zudem eine mit 55 bezeichnete, dritte Befüllhilfsöffnung auf, die hier als ein erstes Durchgangsloch 60 ausgebildet ist. Dieses erste Durchgangsloch 60, etwa eine Durchgangsbohrung, erstreckt sich durch die gesamte Trägerschicht 48 hindurch. Ferner ist in 9 dargestellt, dass die Befüllhilfsöffnungsanordnung 52 überdies als eine weitere (vierte) Befüllhilfsöffnung 56 ein (zweites) Durchgangsloch 61 aufweist, das die gesamte Abdichteinheit 10, das heißt die Schichten 41, 47, 49, 48 jeweils vollständig, durchdringt.
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Weiter sind in 9 zwei Ringelemente 62 angedeutet, die in die Abdichteinheit 10, das heißt zumindest in die Abdichtschicht 41, eingebettet sind und mit der Abdichtseite 20 bündig abschließen. Das jeweilige Ringelement 62, das auch als Einsatzelement bezeichnet werden kann, weist eine andere Härte, beispielsweise Shore-Härte, auf als die Oberseite 20 der Abdichteinheit 10. Die gesamte Ober- bzw. Abdichtseite 20 der Abdichteinheit 10 ist in diesem Fall teilweise durch eine jeweilige Oberseite 63 des Ringelements 63 oder der Ringelemente 63 gebildet. Das Ringelement 63 ist zum Beispiel aus einem anderen Material gebildet als die Abdichtschicht 41.
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Wie bereits angesprochen zeigen 1, 2 und 3 das Dekorelements 2, das mittels des Verfahrens mithilfe des Befüllwerkzeugs 1 hergestellt wurde und einen oder mehr Funktionskörper 4 aufweist. Das Dekorelement 2 ist für einen Innenraum eines Kraftfahrzeugs (nicht dargestellt) vorgesehen. In bestimmungsgemäßer Einbaulage des Dekorelements 2 bildet es einen Bestandteil des Kraftfahrzeugs. Bei dem Dekorelement 2 handelt es sich insbesondere um ein Interieurelement, also zum Beispiel um ein Bespannungselement für den Lautsprecher, um eine Türtafel etc. oder um ein sonstiges Verkleidungs- und/oder Bezugelement, beispielsweise für einen Instrumententräger des Kraftfahrzeugs. Als Dekorelement 2 kommen ferner infrage: eine Instrumententafel, eine Mittelkonsole, ein Dachhimmel, Sitze, Kopfpolster, Sitzkissen, Polsterelemente, Fahrzeugmöbel, Säulenverkleidungen etc. Dabei weist die Sichtseite 5 des Dekorelements 2, das heißt die Sichtseite 5 des Dekorzuschnitts 3 in den Innenraum hinein, wohingegen eine durch die Kaschierseite 27 der Applizierungsmaterialschicht 25 (sofern vorhanden) oder durch die Klebeseite 6 des Dekorzuschnitts 3 gebildete Kaschierseite des Dekorelements 2 aus dem Innenraum 48 herausweist.
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Durch das Verfahren, durch das Befüllwerkzeug 1 sowie durch das Dekorelement 2 ist eine jeweilige Möglichkeit aufgezeigt, wie möglichst effizient bzw. aufwandsarm ein besonders vielseitig einsetzbares und hochfunktionales Dekorelement bereitgestellt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befüllwerkzeug
- 2
- Dekorelement
- 3
- Dekorzuschnitt
- 4
- Funktionskörper
- 5
- Sichtseite des Dekorzuschnitts
- 6
- Klebeseite des Dekorzuschnitts
- 7
- Einsetzöffnung
- 8
- Sichtseite des Funktionskörpers
- 9
- Rückseite des Funktionskörpers
- 10
- Abdichteinheit
- 11
- Grundkörper
- 12
- Abdichtelement
- 13
- Baugruppe
- 14
- fluidisch dichte Fixierung
- 15
- freier Einsetzöffnungsbereich
- 16
- Befüllmaterial
- 17
- Saugeinrichtung
- 18
- Grundkörperkammer
- 19
- Rohr- und/oder Schlauchwerk
- 20
- Abdichtseite/Oberseite
- 21
- Heizeinrichtung
- 22
- Höhenausgleichselement
- 23
- Seite
- 24
- Spalt
- 25
- Applizierungsmaterialschicht
- 26
- Klebeseite der Applizierungsmaterialschicht
- 27
- Kaschierseite der Applizierungsmaterialschicht
- 28
- Sichtseitenstruktur
- 29
- Erhebung
- 30
- Vertiefung
- 31
- Kammer
- 32
- elektrische oder elektronische Komponente
- 33
- Leuchtmittel
- 34
- Wand
- 35
- Materialausnehmung
- 36
- Deckelelement
- 37
- Anteil der Applizierungsmaterialschicht
- 38
- Funktionskörperanteil
- 39
- Funktionskörperanteil
- 40
- Durchgangsöffnung
- 41
- Abdichtschicht
- 42
- Verbindungsseite
- 43
- Sortiment
- 44
- Abdichteinheit
- 45
- Heißverprägebereich
- 46
- Einschnittstelle
- 47
- Weichschicht
- 48
- Trägerschicht
- 49
- Doppelklebeschicht
- 50
- erste Klebeseite der Doppelklebeschicht
- 51
- zweite Klebeseite der Doppelklebeschicht
- 52
- Befüllhilfsöffnungsanordnung
- 53
- erste Befüllhilfsöffnung
- 54
- zweite Befüllhilfsöffnung
- 55
- dritte Befüllhilfsöffnung
- 56
- vierte Befüllhilfsöffnung
- 57
- erstes Sackloch
- 58
- zweites Sackloch
- 59
- Boden
- 60
- erstes Durchgangsloch
- 61
- zweites Durchgangsloch
- 62
- Ringelement
- 63
- Oberseite des Ringelements
- pK
- Druck in der Grundkörperkammer
- pA
- Druck in der Umgebung (Atmosphärendruck)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008023778 B4 [0002]
- DE 102019127108 A1 [0002]
- DE 102018215735 A1 [0002]
- DE 102019135217 A1 [0002]