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Die Erfindung betrifft einen Kabelkanal nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik ist, wie in der
DE 42 04 187 C2 beschrieben, ein Kabelkanal zur Aufnahme von Kabelbündeln unterschiedlicher Größe bekannt. Der Kabelkanal besteht aus einem auf einem Träger verankerbaren Grundkörper mit einer Bodenplatte, zwei Rinnenwänden und mehreren am oberen Rand einer Rinnenwand schwenkbar angeformten Abdeckbügeln, deren freie Enden mit Rastmitteln versehen sind, welche beim Schließen der Abdeckbügel mit entsprechenden Rastmitteln an der gegenüberliegenden Rinnenwand verbindbar sind. Den Rinnenraum umfassende Kabelbänder sind mit dem rinnenförmigen Grundkörper im Bereich der gegenüberliegenden Rinnenwand verbindbar. Die Kabelbänder sind jeweils im Bereich der Abdeckbügel so angeordnet, dass sie beim Schließen der Abdeckbügel an ihrem freien Ende mit einem Kabelbandverschluss zusammenwirken.
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In der
DE 101 22 344 C1 wird ein Kabelverlegesystem beschrieben. Das Kabelverlegesystem besteht aus Kabelschellen, die an einer Befestigungsebene befestigt sind, sowie Rohren, die von den verlegten Kabeln axial durchsetzt sind und die in die Kabelschellen eingesetzt sind. Die Kabelschellen weisen ein Fußteil zur ortsfesten Befestigung und an vom Fußteil abragenden Haltestegen angelenkte Haltesegmente auf, deren Anlenkstellen an den Haltestegen zwischen ihren Enden angeordnet sind. Die Rohre bestehen jeweils aus zwei Halbrohren. In jedes Haltesegment ist ein Halbrohr eingelegt und am Haltesegment fixiert, so dass in Öffnungslage der Haltesegmente die Halbrohre einen Öffnungsspalt zum Einlegen von Kabeln bilden und in Schließlage der Haltesegmente die Halbrohre mit ihren Randkanten aneinander anliegen und ein geschlossenes Rohr bilden.
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Des Weiteren wird in der
JP H07 - 78 663 A ein Kabelkanal beschrieben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Kabelkanal anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Kabelkanal mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Kabelkanal weist eine Bodenplatte auf. Der Kabelkanal weist des Weiteren entlang eines Kanalverlaufs der Bodenplatte, d. h. entlang einer Längserstreckung, insbesondere Längsachse, der Bodenplatte, mehrere zueinander versetzt angeordnete Klammerelemente auf. Die Klammerelemente können gleichmäßig oder ungleichmäßig über den Kanalverlauf der Bodenplatte verteilt sein. Die Klammerelemente sind insbesondere jeweils an der Bodenplatte angeordnet. Die Klammerelemente weisen jeweils einen Fixierteil zur Fixierung eines Leitungsbündels im Kabelkanal auf. Die Klammerelemente sind jeweils derart ausgebildet, dass der Fixierteil in eine geöffnete Stellung zur Aufnahme des Leitungsbündels und in eine geschlossene Stellung zur Fixierung des Leitungsbündels bewegbar ist.
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Der Kabelkanal wird insbesondere zur Fixierung eines Leitungsbündels eines Leitungssatzes für ein Fahrzeug verwendet. Bei bisher hierfür verwendeten Kabelkanälen werden mit Klebeband, Wellrohr oder anderen Umhüllungen gebündelte Leitungsstränge in diesen Kabelkanälen verlegt. Die Kabelkanäle müssen in der Leitungssatzfertigung manuell an den Leitungssatz, d. h. an das jeweilige Leitungsbündel, montiert werden. Zur Fixierung des Leitungsbündels im Kabelkanal werden zudem Verbindungselemente, insbesondere Kabelbinder, angebracht, die aufgrund ihrer Lage und Position ausschließlich manuell montiert werden können. Dies führt zu großen Arbeitsaufwänden und einem hohen Bedarf an Mitarbeitern in der Fertigung.
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Diese Nachteile resultieren daraus, dass die bisher verwendeten Kabelkanäle nicht für einen automatisierten Zusammenbau von Kabelkanal und Leitungssatz geeignet sind, d. h. insbesondere nicht für ein automatisiertes Einlegen eines Leitungsbündels in den Kabelkanal und ein automatisiertes Fixieren des Leitungsbündels im Kabelkanal.
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Die erfindungsgemäße Lösung löst dieses Problem durch die gezielte Integration von Klammerelementen in den Kabelkanal. Diese Klammerelemente dienen insbesondere dazu, eine automatisierte Montage des Leitungsbündels mit dem Kabelkanal zu ermöglichen. Die Klammerelemente übernehmen sowohl Aufgaben hinsichtlich Fertigung als auch Funktion. Sie ermöglichen es, den Fertigungsprozess deutlich einfacher zu gestalten und zusätzliche Verbindungselemente, insbesondere Kabelbinder, zumindest teilweise zu ersetzen. Dies ermöglicht einen automatisierten Zusammenbau von Kabelkanal und Leitungssatz in der Fertigung, insbesondere das automatisierte Einlegen des Leitungsbündels in den Kabelkanal und das automatisierte Fixieren des Leitungsbündels im Kabelkanal. Dies erfolgt in einem Verfahren zum Montieren des Leitungsbündels in dem Kabelkanal mittels des erfindungsgemäßen Kabelkanals insbesondere, indem die Klammerelemente, insbesondere die Fixierteile der Klammerelemente, sich zunächst in der geöffneten Stellung befinden oder in diese geöffnete Stellung bewegt werden, das Leitungsbündel in den Kabelkanal und damit insbesondere auch in die Klammerelemente, insbesondere in deren Fixierteile, eingelegt werden und die Klammerelemente, insbesondere deren Fixierteile, in die geschlossene Stellung bewegt werden. Das Leitungsbündel ist nun in dem Kabelkanal montiert, vorteilhafterweise fest montiert, insbesondere in radialer Richtung, aber vorteilhafterweise auch in axialer Richtung.
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In einer möglichen Ausführungsform ist bei dem jeweiligen Klammerelement eine formschlüssige, kraftschlüssige, stoffschlüssige und/oder federbelastete Halterung des Fixierteils in der geschlossenen Stellung vorgesehen.
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Die formschlüssige Halterung kann beispielsweise als ein Rast- und/oder Schnappmechanismus ausgebildet sein. Hierfür ist beispielsweise ein aktives Bewegen des Fixierteils des jeweiligen Klammerelementes in die geschlossene Stellung und ein dadurch erfolgendes Verrasten oder Einrasten erforderlich. Dies kann beispielsweise manuell, besonders vorteilhaft jedoch auch automatisch, zum Beispiel mittels eines Roboters oder eines automatisierten Geräts, erfolgen.
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Die federbelastete Halterung ermöglicht insbesondere ein selbsttätiges Bewegen des Fixierteils in die geschlossene Stellung. Hierbei muss somit nur sichergestellt werden, dass sich der Fixierteil des jeweiligen Klammerelementes für das Einlegen des Leitungsbündels in der geöffneten Stellung befindet, beispielsweise durch ein entsprechendes Halten des Klammerelementes, bis das Leitungsbündel eingelegt ist. Anschließend ist beispielsweise nur ein Loslassen des Klammerelementes erforderlich, wodurch sich dessen Fixierteil automatisch in die geschlossene Stellung bewegt und aufgrund der Federbelastung darin verbleibt. Dieses Halten und Loslassen kann beispielsweise manuell, besonders vorteilhaft jedoch auch automatisiert, beispielsweise mittels eines Roboters oder eines automatisierten Geräts, erfolgen, oder beispielsweise durch Einspannen in eine Vorrichtung zum Halten und durch Entnehmen aus der Vorrichtung zum Loslassen.
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Auch die anderen genannten Halterungsmechanismen können beispielsweise manuell, vorteilhafterweise aber insbesondere automatisch, erfolgen, beispielsweise mittels eines Roboters oder eines automatisierten Geräts. Alle genannten Halterungsmechanismen stellen sicher, dass der Fixierteil des jeweiligen Klammerelementes in der geschlossenen Stellung verbleibt und somit das Leitungsbündel mittels des jeweiligen Klammerelementes sicher im Kabelkanal fixiert ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Fixierteil des jeweiligen Klammerelementes mindestens ein Fixierarmpaar aufweist, wobei Fixierarme des Fixierarmpaars derart ausgebildet sind, dass freie Enden der Fixierarme in der geschlossenen Stellung aneinander anliegen und zwischen den Fixierarmen ein Aufnahmeraum für das Leitungsbündel ausgebildet ist, und die freien Enden in der geöffneten Stellung voneinander beabstandet sind. Dadurch wird in der geöffneten Stellung das Einlegen des Leitungsbündels ermöglicht und in der geschlossenen Stellung die Fixierung des Leitungsbündels sichergestellt.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das jeweilige Klammerelement einen Betätigungsteil aufweist, welcher derart mit dem Fixierteil gekoppelt ist, dass der Fixierteil durch Betätigen oder durch Freigeben des Betätigungsteils in die geschlossene Stellung bewegbar ist.
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Die Klammerelemente sind insbesondere derart ausgebildet, dass ein Roboter oder ein automatisiertes Gerät verwendet werden kann, um diesen Mechanismus zu aktivieren. Dadurch wird ein vollautomatischer Einführungs- und Montageprozess des Leitungsbündels in den Kabelkanal ermöglicht.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Betätigungsteil des jeweiligen Klammerelementes zwei Betätigungsarme aufweist, die mit jeweils einem der Fixierarme des mindestens einen Fixierarmpaars gekoppelt sind. Beispielsweise bilden der jeweilige Betätigungsarm und der mit dem jeweiligen Betätigungsarm gekoppelte Fixierarm des jeweiligen Klammerelementes eine Armeinheit aus. Es ist insbesondere vorgesehen, dass die beiden Armeinheiten des jeweiligen Klammerelementes relativ zueinander schwenkbar angeordnet sind. Es kann auch vorgesehen sein, dass der Fixierteil des jeweiligen Klammerelementes mehrere Fixierarmpaare aufweist und dann die Betätigungsarme des Betätigungsteils des jeweiligen Klammerelementes jeweils mit einem der Fixierarme des jeweiligen Fixierarmpaars gekoppelt sind und dabei beispielsweise eine Armeinheit ausbilden. D. h. der Betätigungsarm bildet mit jeweils einem Fixierarm der mehreren Fixierarmpaare eine Armeinheit. Dadurch wird durch ein Bewegen der beiden Betätigungsarme eine gleichzeitige Bewegung mehrerer Fixierarmpaare ermöglicht.
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In einer möglichen Ausführungsform sind die beiden Armeinheiten des jeweiligen Klammerelementes sich überkreuzend angeordnet, wobei insbesondere der Kreuzungspunkt den Schwenkpunkt bildet, um welche die beiden Armeinheiten relativ zueinander schwenken. Dies entspricht dem Scherenprinzip, d. h. dem Bewegungsprinzip einer Gelenkschere. Dadurch wird es ermöglicht, durch Bewegen der Betätigungsarme aufeinander zu die Fixierarme in die geschlossene Stellung zu bewegen. Dieses Zusammendrücken der Betätigungsarme kann auf einfache Weise automatisiert erfolgen, beispielsweise mittels eines Endeffektors eines Roboters oder mittels eines automatisierten Geräts. Beispielsweise ist bei dieser Ausführungsform die formschlüssige Halterung des Fixierteils, d. h. der Fixierarme des mindestens einen oder jeweiligen Fixierarmpaars, in der geschlossenen Stellung vorgesehen, beispielsweise als Rast- und/oder Schnappmechanismus. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass durch das Zusammendrücken der beiden Betätigungsarme und somit der Fixierarme die Fixierarme des mindestens einen oder jeweiligen Fixierarmpaars aneinander verrastet werden.
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In einer möglichen, insbesondere alternativen, Ausführungsform sind der Betätigungsarm und der Fixierarm des mindestens einen Fixierarmpaars der einen Armeinheit im Bereich einer Längsseite der Bodenplatte angeordnet und der Betätigungsarm und der Fixierarm des mindestens einen Fixierarmpaars der anderen Armeinheit sind im Bereich der anderen Längsseite der Bodenplatte angeordnet. D. h. die beiden Armeinheiten überkreuzen sich nicht, sondern die eine Armeinheit ist näher an der einen Längsseite der Bodenplatte angeordnet und die andere Armeinheit ist näher an der anderen Längsseite der Bodenplatte angeordnet. Beispielsweise können die beiden Armeinheiten hierbei jedoch auf der gleichen Schwenkachse, die dann vorteilhafterweise in Querrichtung des Kabelkanals mittig positioniert ist, angeordnet sein und/oder sich mit ihren Übergangsbereichen zwischen Fixierarm und Betätigungsarm berühren oder auf gleicher Höhe angeordnet sein.
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Diese Ausführungsform eignet sich beispielsweise für die federbelastete Halterung des Fixierteils, d. h. der beiden Fixierarme des mindestens einen Fixierarmpaars, in der geschlossenen Stellung, denn bei dieser Ausführungsform werden durch Bewegen der Betätigungsarme aufeinander zu die Fixierarme des mindestens einen oder jeweiligen Fixierarmpaars in die geöffnete Stellung bewegt, beispielsweise entgegen der Federkraft eines Federelementes. Dies, d. h. das Zusammendrücken der Betätigungsarme und dadurch das Bewegen der Fixierarme in die geöffnete Stellung, kann somit ebenfalls auf einfache Weise automatisiert erfolgen, beispielsweise mittels eines Endeffektors eines Roboters oder mittels eines automatisierten Geräts. Bei dieser Ausführungsform können somit die Fixierarme nach dem Einlegen des Leitungsbündels federbelastet, und somit selbsttätig in die geschlossene Stellung bewegt werden, indem die Betätigungsarme freigegeben werden.
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In einer möglichen Ausführungsform weist der Fixierteil des jeweiligen Klammerelementes mindestens ein Sicherungselement zur unbeweglichen Halterung des Leitungsbündels auf, insbesondere auch um eine Verrutschsicherung des Leitungsbündels in axialer Richtung im Kabelkanal sicherzustellen. Das Sicherungselement ist beispielsweise eine, insbesondere reibungserhöhende, Beschichtung auf dem Fixierteil, insbesondere auf den Fixierarmen, oder eine Perforierung des Fixierteils, insbesondere der Fixierarme, oder eine aufgeraute oder genoppte Oberflächenstruktur des Fixierteils, insbesondere der Fixierarme, wobei dies jeweils insbesondere eine dem Leitungsbündel zugewandte Oberfläche betrifft.
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Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Kabelkanal zwei Längsseitenwände an der Bodenplatte aufweist, d. h. die Längsseitenwände sind an jeweils einer der Längsseiten der Bodenplatte angeordnet. Die Klammerelemente, insbesondere deren Fixierteil, insbesondere die Fixierarme, sind beispielsweise in Aussparungen der Längsseitenwände angeordnet oder zumindest abschnittsweise innerhalb einer durch die Längsseitenwände und die Bodenplatte gebildeten Kanalrinne angeordnet, wobei sie die Längsseitenwände beispielsweise nach oben, d. h. in Richtung der von der Bodenplatte abgewandten Oberseite der Längsseitenwände, überragen können, oder sie sind oberhalb der Kanalrinne angeordnet. Die mehreren Klammerelemente können auch unterschiedlich angeordnet sein, d. h. es kann beispielsweise auch eine Kombination zweier oder aller drei dieser Möglichkeiten vorgesehen sein.
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Eine Anzahl und beispielsweise auch eine Größe der Klammerelemente, insbesondere des jeweiligen Fixierteils und/oder Betätigungsteils, kann beispielsweise an jeweilige Anforderungen angepasst sein, beispielsweise an eine Länge und/oder Breite und/oder Höhe des Kabelkanals und/oder an eine Dicke des in den Kabelkanal einzulegenden Leitungsbündels und/oder an einen für den Kabelkanal, insbesondere im Fahrzeug, vorgesehenen Bauraum, und/oder an den Roboter, insbesondere an dessen Endeffektor, und/oder an das automatisierte Gerät zum Betätigen des Betätigungsteils.
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Die beschriebene Lösung stellt somit einen Kabelkanal bereit, welcher insbesondere eine automatisierte, insbesondere vollautomatische, Montage eines Leitungsbündels im Kabelkanal ermöglicht. Dies kann beispielsweise direkt an einem Baubrett für einen Leitungssatz erfolgen. Bisher ist dies nur manuell möglich.
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Die beschriebene Lösung ermöglicht insbesondere eine Sicherstellung geforderter Qualitätsansprüche, eine Nachvollziehbarkeit und Überwachung des Prozesses und zudem ein Einsparungspotenzial hinsichtlich der Anzahl benötigter Montagemitarbeiter. Durch die dann mögliche Prozessüberwachung ist die Gefahr hinsichtlich mangelnder Positionsgenauigkeit eliminiert. Des Weiteren bietet die beschriebene Lösung Einsparpotenziale hinsichtlich des Einsatzes und der Anzahl weiterer Verbindungselemente, insbesondere Kabelbinder. Dadurch können zusätzliche Kosteneinsparungen erreicht werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch einen Kabelkanal mit geöffneten Klammerelementen und ein Leitungsbündel in einer Draufsicht von oben,
- 2 schematisch den Kabelkanal mit geöffneten Klammerelementen und das Leitungsbündel in einer Seitenansicht,
- 3 schematisch den Kabelkanal mit geöffneten Klammerelementen in einer Draufsicht von unten,
- 4 schematisch den Kabelkanal mit eingelegtem Leitungsbündel und geschlossenen Klammerelementen in einer Draufsicht von oben,
- 5 schematisch den Kabelkanal mit eingelegtem Leitungsbündel und geschlossenen Klammerelementen in einer Seitenansicht, und
- 6 schematisch den Kabelkanal mit geschlossenen Klammerelementen in einer Draufsicht von unten.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 6 zeigen eine Montage eines Leitungsbündels 1 in einem Kabelkanal 2, d. h. ein Einlegen des Leitungsbündels 1 in den Kabelkanal 2 und ein Fixieren des Leitungsbündels 1 im Kabelkanal 2. Dabei zeigen die 1 bis 6 zur Erläuterung eines grundsätzlichen Aufbaus und einer grundsätzlichen Funktionsweise ein schematisch stark vereinfachtes Ausführungsbeispiel des Kabelkanals 2. Der Kabelkanal 2 ist dabei in den 1 und 4 jeweils in einer Draufsicht von oben, in den 2 und 5 jeweils in einer Seitenansicht und in den 3 und 6 jeweils in einer Draufsicht von unten dargestellt.
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Der Kabelkanal 2 weist eine Bodenplatte 3 und im dargestellten Beispiel zwei Längsseitenwände 4 an der Bodenplatte 3 auf, d. h. die Längsseitenwände 4 sind an jeweils einer Längsseite der Bodenplatte 3 angeordnet. Durch die Bodenplatte 3 und die Längsseitenwände 4 ist somit eine Kanalrinne ausgebildet, in welche das Leitungsbündel 1 eingelegt wird, wie beispielsweise in 5 ersichtlich.
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Der Kabelkanal 2 wird insbesondere zur Fixierung eines Leitungsbündels 1 eines Leitungssatzes für ein Fahrzeug verwendet.
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Um die Montage des Leitungsbündels 1 im Kabelkanal 2 automatisiert, insbesondere vollautomatisch, durchführen zu können, ist vorgesehen, dass der Kabelkanal 2 entlang eines Kanalverlaufs, d. h. entlang einer Längserstreckung, insbesondere Längsachse, mehrere zueinander versetzt angeordnete Klammerelemente 5 aufweist. Die Klammerelemente 5 können gleichmäßig oder ungleichmäßig über den Kanalverlauf verteilt sein.
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Die Klammerelemente 5 weisen jeweils einen Fixierteil 6 zur Fixierung des Leitungsbündels 1 im Kabelkanal 2 auf. Sie sind jeweils derart ausgebildet, dass der Fixierteil 6 in eine in den 1 und 2 gezeigte geöffnete Stellung zur Aufnahme des Leitungsbündels 1 und in eine in den 4 und 5 gezeigte geschlossene Stellung zur Fixierung des Leitungsbündels 1 bewegbar ist.
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Bei dem jeweiligen Klammerelement 5 ist beispielsweise eine formschlüssige, kraftschlüssige, stoffschlüssige und/oder federbelastete Halterung des Fixierteils 6 in der geschlossenen Stellung vorgesehen.
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Die formschlüssige Halterung kann beispielsweise als ein Rast- und/oder Schnappmechanismus ausgebildet sein. Hierfür ist beispielsweise ein aktives Bewegen des Fixierteils 6 des jeweiligen Klammerelementes 5 in die geschlossene Stellung und ein dadurch erfolgendes Verrasten oder Einrasten erforderlich. Dies kann beispielsweise manuell, besonders vorteilhaft jedoch auch automatisch, zum Beispiel mittels eines Roboters oder eines automatisierten Geräts, erfolgen.
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Die federbelastete Halterung ermöglicht insbesondere ein selbsttätiges Bewegen des Fixierteils 6 in die geschlossene Stellung. Hierbei muss somit nur sichergestellt werden, dass sich der Fixierteil 6 des jeweiligen Klammerelementes 5 für das Einlegen des Leitungsbündels 1 in der geöffneten Stellung befindet, beispielsweise durch ein entsprechendes Halten des Klammerelementes 5, bis das Leitungsbündel 1 eingelegt ist. Anschließend ist beispielsweise nur ein Loslassen des Klammerelementes 5 erforderlich, wodurch sich dessen Fixierteil 6 automatisch in die geschlossene Stellung bewegt und aufgrund der Federbelastung darin verbleibt. Dieses Halten und Loslassen kann beispielsweise manuell, besonders vorteilhaft jedoch auch automatisiert, beispielsweise mittels eines Roboters oder eines automatisierten Geräts, erfolgen, oder beispielsweise durch Einspannen in eine Vorrichtung zum Halten und durch Entnehmen aus der Vorrichtung zum Loslassen.
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Auch die anderen genannten Halterungsmechanismen können beispielsweise manuell, vorteilhafterweise aber insbesondere automatisch, erfolgen, beispielsweise mittels eines Roboters oder eines automatisierten Geräts. Alle genannten Halterungsmechanismen stellen sicher, dass der Fixierteil 6 des jeweiligen Klammerelementes 5 in der geschlossenen Stellung verbleibt und somit das Leitungsbündel 1 mittels des jeweiligen Klammerelementes 5 sicher im Kabelkanal 2 fixiert ist.
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Es ist insbesondere vorgesehen, dass der Fixierteil 6 des jeweiligen Klammerelementes 5 mindestens ein Fixierarmpaar aufweist, wobei Fixierarme 7 des mindestens einen Fixierarmpaars derart ausgebildet sind, dass freie Enden der Fixierarme 7 in der geschlossenen Stellung aneinander anliegen und zwischen den Fixierarmen 7 ein Aufnahmeraum für das Leitungsbündel 1 ausgebildet ist, und die freien Enden in der geöffneten Stellung voneinander beabstandet sind. Dadurch wird in der geöffneten Stellung das Einlegen des Leitungsbündels 1 ermöglicht und in der geschlossenen Stellung die Fixierung des Leitungsbündels 1 sichergestellt. Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist jedes der Klammerelemente 5 drei solche Fixierarmpaare mit jeweils zwei derartigen Fixierarmen 7 auf, wie insbesondere in den 2 und 5 ersichtlich.
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Es ist insbesondere vorgesehen, dass das jeweilige Klammerelement 5 einen Betätigungsteil 8 aufweist, welcher derart mit dem Fixierteil 6 gekoppelt ist, dass der Fixierteil 6 durch Betätigen oder durch Freigeben des Betätigungsteils 8 in die geschlossene Stellung bewegbar ist.
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Die Klammerelemente 5 sind insbesondere derart ausgebildet, dass ein Roboter oder ein automatisiertes Gerät verwendet werden kann, um diesen Mechanismus zu aktivieren.
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Dadurch wird ein vollautomatischer Einführungs- und Montageprozess des Leitungsbündels 1 in den Kabelkanal 2 ermöglicht.
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Wie in den 2 und 3 sowie 5 und 6 gezeigt, ist insbesondere vorgesehen, dass der Betätigungsteil 8 des jeweiligen Klammerelementes 5 zwei Betätigungsarme 9 aufweist, die mit jeweils einem der Fixierarme 7 des mindestens einen Fixierarmpaars gekoppelt sind. Im dargestellten Beispiel ist der jeweilige Betätigungsarm 9 des jeweiligen Klammerelementes 5 mit jeweils einem der Fixierarme 7 der drei Fixierarmpaare des jeweiligen Klammerelementes 5 gekoppelt. Beispielsweise bilden der jeweilige Betätigungsarm 9 und die im dargestellten Beispiel drei mit dem jeweiligen Betätigungsarm 9 gekoppelten Fixierarme 7 des jeweiligen Klammerelementes 5 eine Armeinheit aus. Es ist insbesondere vorgesehen, dass die beiden Armeinheiten des jeweiligen Klammerelementes 5 relativ zueinander schwenkbar angeordnet sind, wie im Vergleich der 2 und 3 mit den 5 und 6 ersichtlich.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Armeinheiten des jeweiligen Klammerelementes 5 sich überkreuzend angeordnet, wobei insbesondere der Kreuzungspunkt den Schwenkpunkt bildet, um welche die beiden Armeinheiten relativ zueinander schwenken. Dies entspricht dem Scherenprinzip, d. h. dem Bewegungsprinzip einer Gelenkschere. Dadurch wird es ermöglicht, durch Bewegen der Betätigungsarme 9 aufeinander zu die Fixierarme 7 in die geschlossene Stellung zu bewegen, wie im Vergleich der 2 und 3 mit den 5 und 6 ersichtlich. Dieses Zusammendrücken der Betätigungsarme 9 kann auf einfache Weise automatisiert erfolgen, beispielsweise mittels eines Endeffektors eines Roboters oder mittels eines automatisierten Geräts. Beispielsweise ist bei dieser Ausführungsform die formschlüssige Halterung des Fixierteils 6, d. h. der beiden Fixierarme 7, in der geschlossenen Stellung vorgesehen, beispielsweise als Rast- und/oder Schnappmechanismus. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass durch das Zusammendrücken der beiden Betätigungsarme 9 und somit der beiden Fixierarme 7 des jeweiligen Fixierarmpaars die Fixierarme 7 aneinander verrastet werden.
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Bei der hier dargestellten Ausführungsform des Kabelkanals 2 ist zum Montieren des Leitungsbündels 1 im Kabelkanal 2 in einem entsprechenden Verfahren somit vorgesehen, dass die Klammerelemente 5, insbesondere die Fixierteile 6 der Klammerelemente 5, insbesondere deren Fixierarme 7, sich zunächst in der geöffneten Stellung befinden oder in diese geöffnete Stellung bewegt werden. Dies ist in den 1 bis 3 dargestellt. Anschließend wird das Leitungsbündel 1 in den Kabelkanal 2 und damit insbesondere auch in die Klammerelemente 5, insbesondere in deren Fixierteile 6, insbesondere zwischen die Fixierarme 7 des jeweiligen Fixierarmpaars, eingelegt und die Klammerelemente 5, insbesondere deren Fixierteile 6, insbesondere die Fixierarme 7, werden in die geschlossene Stellung bewegt, wie in den 4 bis 6 gezeigt. Dies erfolgt im dargestellten Beispiel durch Zusammenbewegen der Betätigungselemente 9 des Betätigungsteils 8 des jeweiligen Klammerelementes 5, beispielsweise mittels eines Endeffektors eines Roboters oder mittels eines anderen automatisierten Geräts. Dabei werden die Fixierarme 7 des jeweiligen Fixierarmpaars insbesondere miteinander verrastet oder auf andere Weise miteinander verbunden, insbesondere formschlüssig, kraftschlüssig oder stoffschlüssig. Das Leitungsbündel 1 ist dadurch in dem Kabelkanal 2 montiert, vorteilhafterweise fest montiert, insbesondere in radialer Richtung, aber vorteilhafterweise auch in axialer Richtung, und sicher darin gehalten.
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In einer möglichen, insbesondere alternativen, Ausführungsform sind der Betätigungsarm 9 und der mindestens eine Fixierarm 7 bzw. im dargestellten Beispiel die drei Fixierarme 7 der einen Armeinheit im Bereich einer Längsseite der Bodenplatte 3 angeordnet und der Betätigungsarm 9 und der mindestens eine Fixierarm 7 bzw. im dargestellten Beispiel die drei Fixierarme 7 der anderen Armeinheit sind im Bereich der anderen Längsseite der Bodenplatte 3 angeordnet. D. h. die beiden Armeinheiten überkreuzen sich nicht, sondern die eine Armeinheit ist näher an der einen Längsseite der Bodenplatte 3 angeordnet und die andere Armeinheit ist näher an der anderen Längsseite der Bodenplatte 3 angeordnet. Beispielsweise können die beiden Armeinheiten hierbei jedoch auf der gleichen Schwenkachse, die dann vorteilhafterweise in Querrichtung des Kabelkanals 2 mittig positioniert ist, angeordnet sein und/oder sich mit ihren Übergangsbereichen zwischen dem Fixierarm 7 bzw. hier den drei Fixierarmen 7 und dem Betätigungsarm 9 berühren oder auf gleicher Höhe angeordnet sein.
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Diese Ausführungsform eignet sich beispielsweise für die federbelastete Halterung des Fixierteils 6, d. h. der beiden Fixierarme 7 des jeweiligen Fixierarmpaars, in der geschlossenen Stellung, denn bei dieser Ausführungsform werden durch Bewegen der Betätigungsarme 9 aufeinander zu die Fixierarme 7 in die geöffnete Stellung bewegt, beispielsweise entgegen der Federkraft eines Federelementes. Dies, d. h. das Zusammendrücken der Betätigungsarme 9 und dadurch das Bewegen der Fixierarme 7 in die geöffnete Stellung, kann somit ebenfalls auf einfache Weise automatisiert erfolgen, beispielsweise mittels eines Endeffektors eines Roboters oder mittels eines automatisierten Geräts. Bei dieser Ausführungsform können somit die Fixierarme 7 nach dem Einlegen des Leitungsbündels 1 federbelastet, und somit selbsttätig in die geschlossene Stellung bewegt werden, indem die Betätigungsarme 9 freigegeben werden.
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Um insbesondere auch die sichere Halterung des Leitungsbündels 1 in Axialrichtung im Kabelkanal 2 sicherzustellen, kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der Fixierteil 6 des jeweiligen Klammerelementes 5 mindestens ein Sicherungselement zur unbeweglichen Halterung des Leitungsbündels 1 aufweist. Das Sicherungselement ist beispielsweise eine, insbesondere reibungserhöhende, Beschichtung auf dem Fixierteil 6, insbesondere auf den Fixierarmen 7, oder eine Perforierung des Fixierteils 6, insbesondere der Fixierarme 7, oder eine aufgeraute oder genoppte Oberflächenstruktur des Fixierteils 6, insbesondere der Fixierarme 7, wobei dies jeweils insbesondere eine dem Leitungsbündel 1 zugewandte Oberfläche betrifft.
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Die Klammerelemente 5, insbesondere deren Fixierteil 6, insbesondere die Fixierarme 7, sind beispielsweise in Aussparungen der Längsseitenwände 4 angeordnet oder zumindest abschnittsweise innerhalb der durch die Längsseitenwände 4 und die Bodenplatte 3 gebildeten Kanalrinne angeordnet, wobei sie die Längsseitenwände 4 beispielsweise nach oben, d. h. in Richtung der von der Bodenplatte 3 abgewandten Oberseite der Längsseitenwände 4, überragen können, oder sie sind oberhalb der Kanalrinne angeordnet. Die mehreren Klammerelemente 5 können auch unterschiedlich angeordnet sein, d. h. es kann beispielsweise auch eine Kombination zweier oder aller drei dieser Möglichkeiten vorgesehen sein.
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Eine Anzahl und beispielsweise auch eine Größe der Klammerelemente 5, insbesondere des jeweiligen Fixierteils 6 und/oder Betätigungsteils 8, kann beispielsweise an jeweilige Anforderungen angepasst sein, beispielsweise an eine Länge und/oder Breite und/oder Höhe des Kabelkanals 2 und/oder an eine Dicke des in den Kabelkanal 2 einzulegenden Leitungsbündels 1 und/oder an einen für den Kabelkanal 2, insbesondere im Fahrzeug, vorgesehenen Bauraum, und/oder an den Roboter, insbesondere an dessen Endeffektor, und/oder an das automatisierte Gerät zum Betätigen des Betätigungsteils 8.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leitungsbündel
- 2
- Kabelkanal
- 3
- Bodenplatte
- 4
- Längsseitenwand
- 5
- Klammerelement
- 6
- Fixierteil
- 7
- Fixierarm
- 8
- Betätigungsteil
- 9
- Betätigungsarm